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Dresdner Journal : 04.06.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186806046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680604
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680604
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1868
-
Monat
1868-06
- Tag 1868-06-04
-
Monat
1868-06
-
Jahr
1868
- Titel
- Dresdner Journal : 04.06.1868
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M 126. Doimersmg, den 4. Juni. Idillucmentiprrtsr: b» »«rLL. L»,L»: ^IdrUok: k'^NIr. — ^^»krUek: I „ lL ,, Itao»tH«N: — „ 1L „ LiQ»«lL«Kiu»w«ri»: t „ !»krs«—» t«1»»MrU«b i "rklr. 8t-wo«I,«diitir, Los LlorLL« LuoLs» kost u»L StswpolxtsoiUsxlÜQ»«. ruseratraprrift: kN« L«Q 8»«o> «iuer ^«spsItsoeQ 2«U«: 1 K^r. H»t«r „Liox«,«llät" LI« Lell«: S lixr. Lrschetrml: I^IIed, wit ^asQskw» Ler Sooo- uoL k«I»rt«U», H>«oLs kUr L«o koIsss»L,Q r«x. > ' — >- ' ' > Dresdner Ämtrnnl. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. 1888. Iuserawaannahmt auswärts: I-sixs!?: k«. OowiiussIoLSr 6«» OresL»«r Loorasl»; «I>enLs».: kl. Lsol.««, Lvos!- konv; U«m>t>ar^»N«rU»- Vi«i>-l.«irllx-SL»eI-rrLoUi»rt «. ».: Un,»»,,«!» L Vooririr, Lsrllor 6»0kio»'»dio LuvNK., lisrsNsrs»'» liuresa, Itvoorrn )Ioss^ Lrearsv: L. 8v«l.ovis; Lrsslsu: I,. Li'Lsonki's ^nnonosuvursLu, Lsrks», NiLS L kssusv; krsoicNirt S.M.: L«L0t:»',cU« Na«NU.; LSI»'. Xi>. VLossmi, karkiHLVL», Vvi-i-is» L6o., (ö, klses Ls I» üoiirss); kr»^: k». LootL».; Visu. Ur. Opi-rl.iL. Herausgebrr: IkLoixl. LxpoLltion Ls» DresLoer äourllsl», OresLso, jLarisuntrs,»« Uo. 7. Amtlicher Theil. General - Verordnung. die besondere Verpackung defekter Kaffenbillets betreffend, vom 29. Mai 1868. Die fiskalisch:n Kassenführer find durch Generalver ordnung vom 19. Mai 1853 angewiesen worden, de- fecte und deshalb zum Umlaufe nicht mehr geeignete Kaffenbillets bei deren Einsendung an die Finanzhaupt kaffe, wenn solche gleichzeitig mit noch unversehrten Kasscnbillets erfolgt, in der Verpackung von letzteren abzusondern. Obgleich diese Vorschrift durch Generalverordnung vom 23. Februar 1866 in Erinnerung gebracht wor den ist, wird dieselbe nach Anzeige der Finanzhaupt- kaffe doch vielseitig unbeachtet gelassen. Sämmtliche fiskalische Kasscnführer werden daher zur genauen Befolgung obiger Vorschrift hierdurch nvch- nochmals angewiesen. Dresden, den 29. Mai 1868. Finanz-Ministerium. d. Friesen. Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. ZeitungSlchau. (Norddeutsche Allgem. Ztg. — Neue Preußische Zeitung. — Herald.) Ta-eSgeschichte. Dresden: Inhalt des neuesten Ge° gcsetzblattcs. — Berlin: Graf Bismarck leidend. NcichstagSangclegcnheitrn. Gehaltserhöhungen für Jnstizbeamte. Entlastung von Schuldgefangenen. Er nennungen. — Breslau: Der Kronprinz erwartet. — Frankfnrt a. M.: Königin von Portugal. — Schwerin: Seezollerleichterungen in Rußland. — München: Tagesbericht. — Darmstadt: Mili taria. — Baden-Baden: Hohe Gäste. — Wien: Diplomatische Ernennung. Kriegscvmmiffariat orga- nisirt. Stand der Finanzfrage. — Paris: Die Majestäten in Rouen. — Florenz: Vom Hofe. Kammerverhandlungen. — Madrid: Hofnachricht. Kabel. — London: vr.Petermann abgereist. Vice admiral Hope -s. — St. Petersburg: Großfürst Wladimir nach Sibirien. — Washington: Ver mischtes. Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichte«. (Leipzig.) Vermischtes. Statistik und Balkswirthschaft. Frvillrtov. Dagestalenbrr. Inserate, virsennach» richten. Beilage. Statistik und Valksvirthschaft. Eiagesandtrs. Inserate. Telegraphische Nachrichten. Mainz, Dienstag, 2. Juni, Abends. (W. T. B.) Die Mittheilnng verschiedener Zeitungen von der be- absichtigten Verlegung eine» graßhereoglich hessischen Regiment» hierher wird au unterrichteter Stelle al» unbegründet bezeichnet. (Vergl. die „Tagesgeschichte" unter Darmstadt.) Stuttgart, Dienstag, 2. Juni, Nachmittags. (W. T. B.) Der Prinz Napoleou traf heute Mittag 1 Uhr au» vadeu-vadr» hier rin und stieg i» „Hotel Marquard" ab. Es fand kein osfirirller Empfang statt. Auf dem vahnhose begrüßten den Prinzen der frantistsche »nd der osterreichsche Gesandte. Wien, Mittwoch, 3. Juni. (W. T. B.) Die „Neue freie Presse" veröffentlicht dru vereinbarten, demnächst dem Nrichsrathe und drm ungarischen Laad« tage vor^rlegeadra Wrhrgrsrtzentwurf, wonach die Kriegsstarke de» östrrrrichschen Heere», unbeschadet drr vrrsaffuag»maßigrn Rechte drr Volksvertretung, für dir nächsten 10 Jahre auf 800,000 Mann, die Starke drr grsammtrn Landwehr auf 200,000 Manu festgesetzt wird. Die Landwehr untersteht administra tiv dem LandesverthridigungSminister, militärisch drm Landvehrobrrrommandantrn. In KrirgSzeite« haben drr Höchstrommandirendc und der Rrichtkri gSmiaister von dem Zustande drr Ausrufiung und von drr Dis« loration drr Landwehr Kenntniß zu erholten. Vera, Dienstag, 2. Juni. (T. d. W. A.) Gegen« üder planmäßig verbreiteten Trndenzgerüchten verr sichert der heutige „Bund" in bestimmtester Form, daß die hiesige k. österreichische Gesandtschaft keine Pässe «ach Galizien an Polen ausgestellt, noch visirt habe. Paris, Dienstag, 2. Juni, Abends. (W.T.B.) De« „Etrndard" zufolge hat der Minister de» Jnnrru an die Präfekten rin Rundschreiben erlassen in Betreff der Ausführung de» neueu Preßgesetze«. Die „Patrie" beklagt in rinem länger» Artikel die provoeireude Sprache einzelner Berliner Zeitungen, welche da» gute Einvrraehmea zwischen Frankreich und Deutschland stören könnte. Die „Patric" steht in den antifranzösischen Recri- minationen Berliner Blätter die Absicht, indirect den Ameebericht des französischen Kricgsministers, Mar schalls Niel zu beantworten. Die „Patrie" erklärt, daß sie gegen diese Veröffentlichung gewesen wäre, wenn nicht eine solche Antwort auf die Einhcitsmani- festationen des Zollparlaments nöthig gewesen wäre. Die provocircnde Sprache deutscher Blätter könne un möglich eine Einschüchterung Frankreichs beabsichtigen, da der Bericht Niel's beweise, daß Frankreich alle Pro- vocatiosten beantworten könne. Die Beziehungen Frank reichs und Preußens seien die besten. Der Herd obi ger Rccriminationcn liege außerhalb dieses Bereiches. Seit 1866 sei Kaltblütigkeit und Mäßigung unbestreit bar auf französischer Seite gewesen. Die Regierung habe dadurch selbst den Patriotismus verletzt. Der deutsche Chauvinismus mache sich täglich breiter, wäh rend der französische Chauvinismus sich zum Schweigen zwinge. Dies könne nicht fortdaucrn. Solche Ent flammung der nationalen Leidenschaften dürste unheil volle Folgen haben. Alle Freunde der Civilisation iu Deutschland und Frankreich müßten sich zur Abwen dung derselben vereinigen. Amsterdam, Dienstag, 2. Juni, Abends. (W. T B.) Da» neue Cabinet ist folgendermaßen zusam mengesetzt: Innere»: Fock, Bürgermeister von Am sterdam; Finanzen: van Bosse; Justiz: van Lilaar; Arußere»: Rarst van Limburg; Marine: Fregatten» rapiiän Brock; Colonien: Drwaal; Krieg: van Mul len. Die Cultusministerirn sind aufgehoben. (Bis her war der Justizminister Borrett mit der Direction der Angelegenheiten des katholischen Cultns, der Fi nanzminister Graf Schimmelpenninck mit derjenigen der Angelegenheiten des reformirten Cultus beauftragt.) Florenz, DieaStag, 2. Juni, Nach«. (W.T.B.) Die mit der Curie durch Pasolini und Mari eingr- leiteten Verhandlungen über die Zahlung der Rück stände der römischen Schuld geben wenig Hoffnung aus eine befriedigende Lösung. Die Zntungsnachricht, Ritter Nigra werde aus dem Gesandtschastspofteu in Pari» durch de« Grafe« Allieri ersetzt werden, ist grundlos; dagegen scheint eS sich zu bestätigen, daß der französische Gesandte hirrselbft, Baron Malaret, für drn französischen Botschafterpofle« in Rom defignirt ist. London, Dienstag, 2. Juni, Abend». (W.T.B.) Die in Queen'» Veach ringrschworne große Jury von Middlesex, welche zu entscheidrn hatte, ob der frühere Gouverneur von Jamaica, Eyre, vor da» Schwurge richt zu verweisen sei, hat eine solche Verweisung nicht für statthaft erklärt. Au» Suez wird vom 1. d. gemeldet: Oberst Millard ist hier mit drn für die Königin Vittoria brstimmtcn Glschtuken eingrtroffen. Die Witwe dt»Köaig»Throdor ist gestorbtn. Drr Nachtrab de» britischen Heeres hat am 22. v. M. Abdiprat erreicht. Washington, Dienstag, 2. Juni. (T. B. f. N.) Der Senat hat mit 34 gegen 8 Stimmen die Zulas sung de» Staate« Arkansas in die Union genehmigt. Dresden, 3. Juni. In Bezug auf die gestern mitgetheilte Behauptung der „Wiener Zeitung", daß die Nachricht von dem Auf tauchen polnisch er In surre ctionsban den inGa- lizien eine von russischen Grcnzbeamten ausgehende berechnete Mystifikation sei, um eine strengere Hand habung des Grenzverkehrs gegen Galizien zu erzielen, bemerkt heute die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung": „Mit dieser angeblichen Menschen- rcsp. polenfeindlichen Stimmung der russischen Grcnzbehör- den wäre inzwischen doch noch nicht das gleichzeitige Eintreffen von Mitthcilungen aus der Schweiz über eine neuere Regsamkeit der polnischen Emigration er klärt, wo bekanntlich jene russischen Grcnzbeamten nicht cxistiren. Möglich ist cs allerdings, daß jene insurrcctionellen Elemente ihre Pläne, infolge des rechtzeitigen Bekanntwerdens derselben, wieder vertagt haben." — Ueber die Gumbinncr Angaben von den für jene Bandcnorganisation angeblich in Preußen in Aussicht genommenen „Centralpunktcn" schweigt das Berliner ministerielle Blatt vorläufig noch, was wohl als ein Zeichen betrachtet werden darf, daß es zur Zeit an verläßlichen Anhaltcpunkten hierfür fehlt. — Die „Neue Preußische Zeitung" begnügt sich, den gedachten Artikel der „Wien. Ztg." seinem Haupt inhalte nach zu rcproduciren, und bemerkt am Schluffe dazu: derselbe sei jedenfalls ein Beweis, daß die Be- riehungcn der beiden Nachbarländer (Oesterreichs und Rußlands) „an Freundlichkeit Manches zu wünschen übrig lassen." Die von einem Wiener Blatte ausgegangene Mit- theilung bezüglich einer angeblich von Lord Stanley angeregten Fricdenserklärung sämmtlicher Mächte, wird vom Londoner „Herald" als eine aus der Luft gegriffene Neuigkeit bezeichnet. Der Gedanke sei allerdings ein schmeichelhafter für England, doch sei Lord Stanley der Letzte, sich einer so absurden Phan tasie hinzugebcn in einem Momente, wo sämmtliche Regierungen ungeheure Summen auf Rüstungen ver wenden, um, wenn nicht selber anzugreifcu, doch einem Angriffe des Nachbars begegnen zu können. Lord Stan ley habe für die Erhaltung des europäischen Friedens wirklich sehr viel gethan, aber sicherlich werde er nie mals einen großen „friedlichen Coup" vermittelst einer Erklärung Vorschlägen, zu der sich jede Negierung be kennen und die jede nach Ermessen brechen könnte. Bei dieser Gelegenheit kommt das genannte ministerielle Blatt noch auf andere Gerüchte zurück, die, vom Con- tinente ausgehend, der cnglichen Regierung Gedanken unterschieben, denen sie vollständig fern stehe. So bis vor Kurzem die vielvcrbreitete Ansicht, daß England sich in Abessinien fcstsrtzen wolle, so neuester Zeit das Gerücht, daß Graf Bismarck durch die britische Re gierung fcierlichst gewarnt worden sei, die Kompetenz des Zollvereins zu überschreiten, und daß England zur Aufrcchthaltung des »lslu, quo in Deutschland sich verpflichtet habe. Das sei ein Gedanke, den sich nur ein tiefer deutscher Theoretiker, aber gewiß kein prak tischer Politiker aus der Tiefe seines Bewußtseins zu recht gemacht haben könne, und es zeuge von grober Unbekanntschaft mit dem Charakter Lord Stanley'«, auch nur einen Augenblick zu glauben, daß er Lord Loftus angewiesen habe, der preußischen Regierung eine Grenze für ihre parlamentarische Action zu dictiren. Tagesgeschichte. Dresden, 3. Juni. Vom Gesetz- und Verord- nungsblatte für das Königreich Sachsen ist das 10. Stück vom Jahre 1868 ausgegcbcn worden und enthält: Nr. 71) Gesetz vom 5. Mai 1868, die Aufhebung und Abänderung einiger Bestimmungen der allgemeinen Armenordnung vom 22. Oktober 1840 be treffend; Nr. 72) Verordnung vom 9. Mai 1868, die Stempelbefreiung des landwirthschafilichcn Crcditvcreius im Königreiche Sachsen betreffend; Nr. 73) Dekret wegen Bestätigung der Statuten des Actienvereins für Gasbeleuchtung in Rochlitz, vom 12. Mai 1868; Nr. 74) Dekret wegen Bestätigung des Statuts für die Klcinkinderbcwahranstalt zu Glauchau, vom 12. Mai 1868; Nr. 75) Finanzgcsetz auf die Jahre 1867, 1868 und 1869, und Nr. 76) Verordnung zu Ausführung dieses Gesetzes, beide vom 26. Mai 1868 (abgcdruckt in Nr. 121 des „Dresdner Journals"); Nr. 77) Ge setz vom 26. Mai 1868, die Emcritirung ständiger Lehrer an den Volksschulen betreffend. Bcrlia, 2. Juni. Wie die hiesigen Zeitungen mel den, war der Bundeskanzler Graf Bismarck am Frei tag Abend an einer rheumatischen Affection des Rip penfells erkrankt, befindet sich aber seit gestern in wesentlicher Besserung. — Nach der „Zcidl. Corrcsp." ist es nicht unmöglich, daß noch dem gegenwärtig ta genden Reichstage eine Verordnung in Bezug auf die Begründung von Hypotheken-, Credit- und Bank anstalten vorgclcgt wird. — Der Reichstag hatte nach einem in der Sitzung vom 18. April d. I. gefaßten Beschluß an den Bundeskanzler die Aufforderung ge richtet, den Entwurf eines gemeinsamen Strafrechts und eines gemeinsamen Strafproccsscs, sowie die da durch bedingten Vorschriften der Gerichtsorganisation baldthnnlichst vorbereiten und dem Reichstage verlegen zu lassen. Der Ausschuß des Bundesrathes für das Justizwcsen, der mit der Begutachtung dieses Beschlusses beauftragt war, hat die Ucberzcugung gewonnen, daß derselbe Berücksichtigung verdiene. Infolge dessen hat der Ausschuß beantragt: der Bundcsrath wolle beschließen, den Bundeskanzler zu ersuchen: 1) den Entwurf eines ge meinsamen Strafgesetzbuchs, 2) den Entwurf einer gemein samen Strafproccßordnung für die Staaten des Nord deutschen Bundes, und zwar zunächst den Entwurf eines gemeinsamen Strafgesetzbuches ausarbeiten zu lassen und dem Bundesralh zur weitern Beschlußfassung vor- zulcgcn. — Am 22. v. M. hat, wie die „Köln. Ztg." hört, der Finanzministcr dem Justizminister die Vor schläge über die Gehaltserhöhungen der Justiz- subalternbeamten übersandt, wonach von den Krcisge- richtsbeamtcn, also von den erstinstanzlichen Gerichten, erhalten: die Salarienkassenrcndantcn durchschnittlich 700 bis 800 Thlr., die Depositalkassenrendanten durch schnittlich 650 Thlr., die Sekretäre 550 bis 700 Thlr., die Bürcau- und Kaffenassistcnten 400 bis 500 Thlr., die Diätarc 250 bis 350, die Kanzlisten 400 bis 500 Thlr. Diese Normen sollen vom 1. Januar d. I. be reits als in Geltung gesetzt erachtet werden. — Der aus Paris zun'ckgckehrtc Polizeipräsident v. Wurmb war gestern zur königlichen Tafel gezogen. — (N.-Z.) Der Stadtgerichtspräsidcnt Krüger er schien am Morgen des ersten Pfingstfeiertagcs gegen 10 Uhr im hiesigen Schuldgefängniß und entließ nach einer kurzen Ansprache die sämmtlichcn Jnhaf- tirten (deren Zahl 59 ausmachtc) bis auf 8, die des Sicherhcitsarrestes wegen Zurückbleiben mußten. — Der Kammergerichtsviccpräsidcnt Zweiger4 hierselbst ist zum Präsidenten des Appcllationsgerichts in Arnsberg und der Stadtgcrichtsdirector v. Mühler hierselbst zum Viccpräsidenten bei dem Kammergerichte ernannt worden. * Breslau, 2. Juni. (Tel.) Auf Schloß Fürsten stein (Besitzthum des Fürsten Pleß) wird die Ankunft Sr. königl. Hoheit des Kronprinzen für den 6. d. erwartet. "Frankfurt a.M., 2.Juni. (Tel.) DicKönigin von Portugal traf heute Vormittag hier ein und wurde aus dem Bahnhofe von dem General v. Doyen, dem Polizei präsidenten und dem Generalkonsul Erlanger empfangen. Die Königin nahm das Frühstück im Wcstcndhall ein und setzte darauf die Reise nach Ems fort. Schwerin, 2. Juni. Die „Mecklenb. Anzeigen" veröffentlichen die Erläuterungen, welche der Consul Feuilleton. Dresden. In dem Ausstellungslocale des Kun st Vereins befindet sich seit einigen Tagen cm Bild, auf welches wir hier besonders aufmerksam machen wollen. „Die heilige Jungfrau mit dem Kinde" von Julius Schnorr v. Carolsfeld ist eines der wenigen Oelbilder, die drr treffliche Meister überhaupt gemalt hat, und unter ihnen gewiß eines der schönsten und lieblichsten. DaS Bild ist im Jahre 1820 in Rom ge malt und befand sich seither in der v. Quandt'schen Sammlung, aus welcher es wiederum in Privatbesitz übergeaangen ist. Wie wir hören, kann das Bild nur kurze Zeit ausgestellt bleiben. — In der auf der Brühl'schen Terrasse zum Besten de- KünstlerhauSbaufonds eröffneten Ausstel lung ist, neben den bereits hier besprochenen Gemäl den der Joh. Meyrr'schen Sammlung, gegenwärtig auch ein beachtenswerthes plastisches Werk von Rob. Härtel exponirt. Dasselbe, ein Hautrrlief von 120 Fuß Länge und 4 Fuß Höhe, behandelt die Hermannsschlacht und ist als Friesschmuck für da» neue Museum in Weimar bestimmt. Robert Härtel ist aus dem HLHnel'schen Atelier hierselbst hervorgegangen und hat auf frühern Kunst ausstellungen bereit» erfreuliche Beweise seiner- künst lerischen Begabung geliefert. Auch das gegenwärtig ausgestellte Werk ist mit viel Fleiß und Geschick in einer seiner Bestimmung entsprechenden Weise wirksam au-geführt. Einleitend girbt der erste Theil des Frie se» die Vorbereitung zum Kampfe, die Erziehung der germanischen Jugend. Sodann folgt in dran Haupt theile die Darstellung drr Schlacht. Die cur lebendig und schön durchgcbildeten Motiven reiche Geftaltenrrihe beginnt mit der veleda, welche den Steg voraussagt. Den Mittelpunkt bildet die Heldengestalt Hcrmann's, welcher, ein erbeutetes Legionszcichen in der Hand, den Befehl zur Verkündigung des Sieges erthcilt. Hieran reiht sich in mannichfaltigcn Gruppen rechts Flucht, Verfolgung und Untergang des römischen Heeres; links der neidische Segrst, jubelnde Deutsche, welche bcutc- beladen Thusnelden die Siegesbotschaft überbringen. In einem dritten Theile der Darstellung endlich sicht man die gefallenen Helden von Wallküren nach Wal halla geleitet, wo sie, durch Odin und Frigga empfan gen, zu den Freuden des götterglrichen Lebens der Ein herier eingehen. Das ganze Werk ist recht solid und gut auSgeführt; in kompositioneller Beziehung will uns besonders der mittlere Theil des Cyklus als recht ge lungen erscheinen. Noch sei bemerkt, daß das Werk nur auf kurze Zeit ausgestellt ist. E. C. —n. Dre»de«. Am 1. Juni beging eines der her vorragendsten und geschätztesten Mitglieder unsrer Bühne, Herr Hosschauspiclrr Winger, die Feier seiner 25jäh- rigen Thätigkeit am hiesigen königl. Hoftheatrr. Schon am frühen Morgen wurde der Jubilar durch den Be uch des Hcrrn Generaldirektors Grafen Platen Hal ermund überrascht, drr demselben unter den herzlich- ten Glückwünschen die Abschrift eine» allerhöchsten ftrscriptS übergab, wonach Herrn Winger in Anrrken nung seiner künstlerischen und moralischen Eigenschaf ten eine aus könial. Civilliste zu leistende Erhöhung der ihm aus der TheaterpensionSkaffe dereinst zusteben- drn Pension um 300 Thaler allergnädigst bewilligt wird, eine Auszeichnung, die um so mehr ehrt, je sel tener dieselbe vorkommt. Zugleich erhielt Hr. Winger ein böchst schmeichelhafte» Dankschreiben der k. Gene- raldtrrctton, welches dieselbe im eigenen und i« Namen der vorangegangcncn Gencraldircctionen an ihn richtet. Um 9 Uhr erschienen die Vertreter der gesammtcn Col lege» des Jubilars, welche demselben, nach Ausführung eines von den Herren Bachmann, Rudolph, Degele und Eichberger gesungenen, von Hcrrn Hofschauspielcr Walther gedichteten und von Hcrrn Chordircctor Ric- cius componirtcn Quartetts, unter herzlicher Ansprache eine-altcn Kunstgenosscn, des Hrn.Hofschauspiclcrs Porth, einen prächtig gearbeiteten silbernen Pocal von sinniger Form — ein kräftiger Eichbaum bildet die Unterlage, die Zweige umfassen den Pocal und ein mächtiger Eichenkranz den Deckel — übergeben, der mit Sinn- sprüchcn und der Widmung geziert ist. Herr Hofschau spieler Meister überbrachte im Namen eines abwesenden ehemaligen College«, des Herrn Hofraths Emil Devrient, einen geschmackvollen silbernen Aufsatz mit Blumcnvase und dessen herzliche Glückwünsche. Im Laufe des Tages erschien noch Herr geh. Hofrath Bär zur frrundlichstcn Begrüßung, und eine große Anzahl von Kollegen und Kolleginnen statteten persönlich ihre Glückwünsche dem Jubilar ab, dem von befreundeter Hand noch manches werthvolle Geschenk zuging, sowie vielfache Zeichen inniger Hochachtung und Liebe dargcbracht wurden. ; H Dresden. In der unter Vorsitz de» Prof. vr. Geinitz am 28. Mai abgehaltcnrn Hauptversammlung der Ge sellschaft „Isis "hielt Hr. Partikülier v.Normann einen sehr ansprechenden Vortrag über das Vorkommen und die Gewinnung de-Bernsteins in dem zwi schen dem kurischen und frischen Haff sich au-breiten- den Samlande, wo er allein in solcher Menge gewon nen wird, daß er einen Einfluß auf da- Volk-leben und die Volk-wirthschast ausznüdcn im Stande ist. — Nach den vom Herrn Berggrschwornen Otts an dem selben Abend gegebenen Mitthcilungen werden in Preu ßen jährlich ca. 60,000 Pfd. Bernstein vom Meere ausgeworfen und geschöpft, etwa 70,OM Pfd. durch Baggern und etwa 60,000 Pfd. durch Graben ge wonnen. Dazu kommen noch etwa 30,000 Pfd., welche in andern Gegenden, an der Nordsccküste, in Skandi navien, Sibirien, Nordamerika u. s. w. gefunden wer den. Dieses bedeutende Quantum, von dem nur ge gen 5 Proccnt zn größern Gegenständen, Pfeifen- und Cigarrenspitzcn, Brechen u. s. w. verarbeitet werden können, während das andere Quantum zur Herstellung von Bernsteinlack, Bernsteinsäurc, Rä::cherpulver rc. Verwendung findet, repräscntirt einen Werth von cincr Million Thaler. Als ergiebigstes Terrain bezeichnet Herr v. Nor mann den westlichen und nördlichen Küstenstrich des Samlandcs zwischen Pillau, Brüsterort u. Kranz, nördl. von Königsberg, sowie eine Stelle am nördlichen Ende der kurischen Nahrung bei Memel, wo das Ausbaggcrn de- Bernstein- seit 1861 durch zwei Unternehmer, welche dort schon nach wenigen Jahren 13 Baggermaschinen znm Freihalten des Canals für die Schifffahrt unter hielten, mit großem Gewinn betrieben worden ist. Drr Werth des Bernsteins richtet sich nach Größe, Form, Farbe und Zähigkeit der Stücken. In Bezug auf die Farbe ist der weitzgclbliche oder sogenannte kunstfarbene (von der Farbe des Kunst- oder Weißkrautes entnom mene Bezeichnung^ am meisten geschätzt, sowie der höchst selten vorkommende rothe Bernstein, die nahezu mit Gold ausgewogen werden. Der Vortragende ge denkt der Veränderungen, welcher mancher Bernstein beim Tragen oder selbst nur beim ruhigen Liegen erleidet. Der Bernsteinhandel erstreckt sich nicht nur zu den Ne ger- und muhamedanischen Völkern, welchen schon die
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