Suche löschen...
Dresdner Journal : 17.06.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-06-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186806170
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680617
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680617
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1868
-
Monat
1868-06
- Tag 1868-06-17
-
Monat
1868-06
-
Jahr
1868
- Titel
- Dresdner Journal : 17.06.1868
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1868 Mittwoch, den 17. Juni M137 Ibmnuwrtüim'rist: Dres-nerAmriml »7>t Verantwortlicher Redaeteur: I. G. Hartmann. Tagesgeschichte v. w B; Nichtamtlicher Theil. no> st«. ist eine vortte' reiht sich da- !c«U«>- ie« ist te« i« ^-40 -V0 ^RUrlioL: ZLjitdrUok - W «vsi mged. Jü»i kldtt.-kk^ 1 „ 10 »» - » 1» „ wrbe«. a«iar. SU«.. H 78'^ dgl. kl. 1-^.»-» tritt j»örU-ck r rllr. 8tE»«L.8üUr. «aii«rk»Id ä.» »orUä. Lauck«» ?o.t »oU 8t«wp«I»a»edt»Tb>"m- »llstratt-aan-hmr »»««trK: I.»ip»iF! k». L».»O»rirr>», LowaU»»toa»r äs» Or«»cka«r ckoara»!»; »8«oä»».: 8. L»oi.»», Lvoia ko»,; L»»varU->«U»- Vt»a - I-.ixiix - «»»,! - pruaLkart N.: 8n»»»»,»r» a Vooi.»», O»o,rv»'»ck« üaedd., R»,»i»H^»»1» Lar«»a, Rvool.,» tlo»»»; Lr»m«a: L. 8e»l.o»r»; Lr«»I»a: I.. 8n»o»»'» Xaaooc«adar«»a, ck»»»», Se^L t k»»v»o; ».K.: SuokU.; Lil»; Xv. LLoiaia, ksri»; 8vl.i.i»» tOo., (S, kl»o« äs l» öour««); kr»^: k». Laedl».; Vis»: -ti.. Or»»i.k». Herausgeber: LLllibl Lapsäitioa äs» vr«»äo«r ckoaraal», vrsiäsu, L1»rieu»tr»»»« Ko. 7. T . ls vb; s ffeu ». «4^; b.G-; «dingee l)awps- m v am «lößn. ! Vr- techsel- liomS leatS; mchscö! >»se ». Sresdn. G. ittauer d. alte .«ist. aukact. '«L Ncti.» tartie» .: »ei- t,«.S7 LUrr«1«r. vr. Oettinger, >o«i»«ar 6«, 0« l«, 1868. 1. V. 27«. Urr. >»r« Die vorliegende - 27. Lieferung führt den Buchstaben 8 ziemlich zu Ende, denn sie beginnt mit O. Hr. Graf v. Sin-endorf und schneiden." InParis scheint man ebenfalls nicht zu fürchten, daß aus der serbischen Frage ernstliche Verwickelungen hervorgehen könnten. Die „France" erinnert daran, daß die Türkei durch den Pariser Frieden mit allen ihren Provinzen in das Völkerrecht und europäische Concert eingetreten, ihre Unabhängigkeit wie ihr Ge bietsstand verbürgt und jeder Eingriff zu einer allge meinen Angelegenheit erklärt worden ist, und schreibt sodann: „Die serbische Frage ist nur ein Zwischenfall: die europäischen Mächte haben sich nur mit dem Sul tan zu verständigen, was nicht schwer zu sein pflegt: die Theilung der Türkei ist 1868 noch so sehr wie 1856 gegen das Interesse Europas, ja, noch weitaus mehr, da dieselbe ganz unverkennbar im Fortschritte begriffen und der Sultan Abdul Aziz von den edelsten Absichten erfüllt ist. Wir haben Grund, zu glauben, daß sich die Politik aller Mächte nach dieser Ansicht richten wird. Was man von ihren Absichten weiß, läßt hoffen, daß keine internationale Verwickelung hervorgehen werde aus den Begebenheiten, die auf so schmerzliche Weise dje öffentliche Meinung in Belgrad beunruhigt haben." Dre englischen Journale beschäftigen sich sehr an gelegentlich mit dem Unwohlsein des Grafen Bis marck, dessen bisheriger Thätigkeit auch sie ihre An erkennung jetzt nicht mehr versagen. So schreibt die „Times" in einem längern Artikel über die bevor stehende Abwesenheit des Grafen Bismarck von Berlin in Bezug auf die politische Situation unter Anderm: „Wie die Sachen in Berlin stehen, hat man im Innern keine Schwierigkeiten zu besorgen, und die Beziehungen mit den Nachbarländern sind, wie es heißt, höchst freund schaftlicher Natur. Selbst die Unglückspropheten, die Frankreich kriegerische Absichten zuschreiben, glauben an keinen Ausbruch, bis die neue Anleihe abgeschlossen ist. Demnach dürften die Collegen des Grafen Bis marck eine ruhige Zeit vor sich haben. So lange der Steuermann abwesend ist, kann die Mannschaft die Ruder niederlegen. ... Es ist immer unsre feste Ueber- zeugung gewesen, daß, wenn Europa im Laufe der letzten zwei Jahre von den Schrecknissen eines Krieges verschont geblieben, das Verdienst dafür nur 2 Män nern, dem Grafen Bismarck und dem Kaiser Napoleon, gebührt. Und seit der letztere Herrscher durch Ver legenheiten und Inkonsequenzen von streitenden Par teien in seinem eigenen Cabinet beeinflußt wurde, hat der Friede an der äußerst klaren und entschlossenen, zu gleicher Zeit aber doch vorsichtigen und versöhn lichen Politik des preußischen Staatsmannes gehangen. Auf dem Boden des Princips, keine fremde Einmischung in Deutschland zu dulden, beharrend, hat er sich mit vollendeter Schonung zugleich gehütet zu beleidigen und in der Weise, wie er selbst Beleidigungen aus dem Wege ging, eine heroische Standhaftigkeit an den Tag L )äck«r- bk. feme FeuMrton. Gter«»«rte Leipzig, 15. Juni. (L. Z.) Vorgestern Abmd hat Herr vr. Winnecke in Karlsruhe im Stern- bildr des Perseus einen neuen Kometen entdeckt. Selbiger wurde hier beobachtet. Juni 14. um 11 Uhr 15 Min. 44 Sec. mittl. Lripz. Zeit in 3 Uhr 14 Min. 7,„ Sec. gerader Aufsteigung, und in 48 Grad 13 Min. 46,« Sec. nördlicher Abweichung. Der Komet ist recht hell, hat einen kleinen Schweif und ist leicht mit Fernröhren aufzufinden. Er bewegt sich täglich etwa 7 Zettminuten in Rectascension zunehmend, und einen Grad in Deklination nach Nordeu. v. Berlin, 15. Juni. Der Reichstag hieß in seiner heutigen Sitzung mit überwiegender Mehrheit den Ausweg gut, welcher den Abschluß einer Bundes- dnleihe behufs Entwickelung der norddeutschen Marine ermöglichen soll, indem er das Gesetz, betreffend die Verwaltung der nach Maßgabe des Gesetzes vom 9. November 1867 aufzunehmenden Bundesanleihe, an- nahm. Die Debatte bewegte sich besonders in einem Streite zwischen der Fortschrittspartei, welche die jetzt vorhandene Gelegenheit zur Erreichung konstitutioneller Rechte benutzen wollte und deshalb gegen dieses Gesetz stimmte, das in der Form des Provisoriums das von ihr verworfene Definitivum in sich schlösse, und zwi schen den Nationalliberalen, welche erklärten, sie er griffen gern die dargrbotene Gelegenheit, die Entwicke lung der Marine zu fördern, indem das vorliegende Gesetz die Streitfrage der civilrechtlichen Verantwort lichkeit der Bundesschuldenbeamten nur vertage. Außer dem betheiligten sich die Abgg. v. Moltke und v. Roon in sehr bedeutsamer Weise an der Debatte. Nachdem das Gesetz angenommen war, gab Präsident v. Del- Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. ZcttunqSscha«. (Norddeutsche Allgemeine Zeitung. — France. — Times.) Lagesgeschichtr. Berlin: Reichstaassttzung. Vom Bundesrathe. Ein Schreiben der Königin nach Oester reich. Falsche Zeitungsnachrichten. — Kiel: Wie- dereinberufung von Marinemannschaften. Brand auf einem Kriegsschiffe. — Eisenach: Kirchenconferenz. — Gotha: Vom Landtage. — Bremen: Die Pas sagiere des „Lessing". — Paris: Beschlagnahme. Der Erzbischof von Algerien. Aus dem gesetzgeben den Körper. Gebrauch der deutschen Sprache. — Florenz: Tabaksmonopolverpachtung. Kammerver handlungen. Banknotenfälschrr. — Konstantino pel: Die serbische Frage. — Belgrad: Näheres über die Ermordung des Fürsten Michael. Neue testen die zu den Artikeln SiriciuS, Solbrig, Spon- tini, Stawinsky, Stella Petronilla Stramberg. vr. Gräße. j- D^c „Verein für religiöse Kunst" in der evangelischen Kirche, der seinen Sitz in Berlin hat, hatte in dem Wunsche, einerseits die Thätigkeit der Künstler zu neuen Schöpfungen anzuregen, andererseits seinen Mitgliedern wieder ein Vereinsblatt darbieten zu können, für eine Darstellung von „Christi Heilung des 38 Jahre krank Gelegenen in den Hallen des Tei ches Bethesda" (Ev. Joh. 5, 1—14) einen Preis von 40 FrdchSd'or ausgeschrieben. Zugleich behielt sich der Verein die Versagung deS genannten Preises vor, fall- unter den Coucurrenzarbriten keine enthalten sei, welche sich zur Vervielfältigung eigne, verpflichtete sich jedoch, sodann den relativ besten Entwurf mit einer Summe von 20 FrdHtd'or zu honoriren. DaS Resultat der Concurrenz ist, daß nur der »weitgenannte Preis hat »uerkannt «erden können, und zwar ist derselbe dem Prof. Barv in Dresden zuertheilt worden. 7 Die Conferenz für „innere Misston" in Thürin- Ihria aus seinen Zeich- l: „Er ist auferstanden"' vklu- von Zeichnungen ne von Neuem die met- »useratenpretse: ä»o N»uw »ia«r »s,p»It«oeo 2»ils: 1 Kxr. V»tsr „Li-x«,»ackt' cki« 2«Us: » Kxr. rrscheinen: wU au»a»tlm« äsr 8000- uoä k«l«r1»ss», ^dsoä» kür ckea kolxsaäsa l'»^. gelegt. Es ist deshalb in allem Ernste zu hoffen, daß Bismarck's Grist währmd seiner persönlichen Abwesen heit zurückbleibt. Neben dem Uebergewichte, das Bis marck's Genius behauptet, tritt im Rache des Königs Wilhelm hauptsächlich der Einfluß des militärischen Elementes hervor. In wessen Händen aber auch zeit weise Deutschlands Geschicke gelegt werden mögen, wir erwarten von dieser Seite keme Herausforderung. Die Linie, welche der große Staatsmann gezogen, ist zu scharf abgegrenzt, als daß seine Collegen selbst in seiner Abwesenheit sich versucht fühlen sollten, sie zu über schreiten." anleiheaesetz. Ad«. FrieS (Weimar) erklärt sich nickt als Feind der Flotte, er wolle vielmehr behufs Forderung derselben die Ma- tricularbeiträge erhöhen; deshalb sei er gegen die Anleihe. Das neue Gesetz würde nur ein Provisorium schaffen, und bei jeder Gelegenheit, wo der Bundesrath Geld braache, würde man das Provisorium vo« Neuem verlängern. Niemals würde man eine Bundesanleihe abschließeu können. Was stände der Er- Höhung der Matncularbeiträge entgegen? Zwar seien Bundes- steuern den Matricularbeiträgen vorzuziehen, aber die Erhöhung der Matricularbeiträge sei keine Lebensfrage für die tlemen Staaten, denn weun sie die erhöhten Beiträge nicht aus den lausenden Einnahmen decken könnten, müßten sie dieselbe» doch wieder durch Einzelanleihen decken, und die Zinsen so oder so ausbringen. Selbst der ärmste Bundesstaat sei nicht so credit unfähig, als daß er nicht noch neue Schulden machen könnte. Hielte man die kleinen Staaten für kreditunfähig, so zweifle man damit auch implicit« an der Kreditfähigkeit deS Nord deutschen Bundes. (Bravo!) Abg. Graf Schwerin widerspricht dieser Ansicht. Die Anleihe sei früher bewilligt, ond die betreffende Frage sei längst abgemacht. Jetzt handle sichs nicht um die Frage: Anleihe oder Matricularbeiträge, sondern um die Verwaltung der bereit- be schlossenen Anleihe. Ob die Anleihe von der preußischen StaatS- schuldencommission oder einer neu zo schaffenden Bundesschnl- bencommissiou verwaltet werde, sei ganz gleickgiltig in pr»ri, nachdem man die Anleihe bewilligt habe Erft wen» eS sich um Abschluß einer neuen Anleihe handle, könne man die Frage der Organisation der Bundesschuldencommission erörtern. Nehmen wir die uns dargebotene versöhnende Hand der Regie rung an. (Lebhafter Beifall.) Abg. vr. Waldeck: Es handle sich um Aufgabe konstitu tioneller Rechte deS Reichstages und Volkes, welche durch die Vorlage geschehen solle. Die Budgetberathung habe gezeigt, wie weit man noch von einem konstitutionellen Bundesstaate ent» fern» sei, es herrsche ja noch der Absolutismus im Norddeut schen Bunde. Redner geht dann auf die alten Desiderien der Fortschritt-Partei ei» in Betreff eines vollständigen verantwort- lichcn Ministeriums; die Schuldencommission könnte leicht iu Bettest ihrer beide» Eide als preußische und al» Buudescom- Mission in Conflict gerathen, da man mcht Wiste, ob die Flotte, die Häfen rc. Preußen oder dem Bunde gehörten. Wenn der Reichstag jetzt nachgäbe, würde er immer wieder vachgebea das Gesetz angenommen war, gab Präsident v. L brück, der nebst Minister v. Friesen, vr. Weinlig Podbielski u. A. der Sitzung beiwohnte, die Conse quenzen der nunmehr gesicherten Marineanleihe auf den Marmeetat bekannt. — Zunächst wurde die Maß- und Gewichtsordnung im Ganzen angenommen. Man tritt in die Tagesordnung: das oben erwähnte Bundes- . A««ß. „Eristauferstanden." Fünfzehn Zeich nungen von Joseph Ritter v. Führig. In Holzschnitt au-geführt von A. Gaber und K. Oertel. Verlag von AlphonS Dürr in Leipzig. — Führtg'S künstlerische Richtung und seine Vorzüge innerhalb derselben sind schon öfters an dieser Stelle gewürdigt worden. Ein Geistesverwandter Overbeck'», gehört er mit diesem zu den hervorragendsten Vertretern der specifisch religiösen Kunst. DaS, wa- ihn hauptsächlich von Overbeck un terscheidet, ist eine kräftigere, männlichere Empfindung, die zuweilen selbst nicht ohne eine gewisse Herbheit und Derbheit auftritt. Von der vorteilhaftesten und er freulichsten Seite lernt man Fü' nungen kennen. Unter dem Titel liegt gegenwärttg ein neuer CvkluS von Zeichnungen Füdria'- vor, eine Ostergabe, die von Neuem die met- sitikafie Beherrschung de- Stoffe-, da- warme Empsin- dunqsvknnögkn und Schönheit-gefühl deS Künstler- bekundet. Neben dem künstlerischen Genüsse, dm da- Werk aewthrt, wird e- zugleich tief auf jede- religiöse Vrmüch etnwittm und zu einer reichen Quelle frommer 'M .; laü- b. »k re-darr kl. - Telegraphische Nachrichten. vrrli», Mmtag, 15. Juui, Abend». (W. T. B.) Neber die Vertretung de» Grafen Vi»marck iu de» einzelne» Neffart» ist nicht» bestimmt, doch find die qu. Brstimmnngen uuverweilt zu erwarten. Die be züglichen 8tituug»«ittheiluugen find mithin verfrüht. Schwerin, Montag, 15. Juni, Abend». (W. T. B.) Gegenüber der Meldung einiger Zeitungen, daß der Eintritt Mecklenburg» in den Zollverein definitiv aus den 1. Juli d. I. festgesetzt sei, wird an unter richteter Stelle versichert, daß über den Zeitpunkt de» Eintritt» noch nicht» sestgesrtzt ist. Die nothwendigra Vorarbeiten dürsten bi» zum 1. Joli noch nicht voll endet sein. Wie«, Montag, 15. Juni. (Tel. d. Boh.) Die Finanzeommisfion de» Herreuhause» empfiehlt alle vom Abgeordnetenhaus« beschlassmm Finanzgesrtze, ein schließlich der Eoupon»steurr, zur unveründrrten An nahme. — Die Königin von Neapel ist «ach Münchm obgerrist. Wien, Montag, 15. Juni, Abend«. (W. T. B.) Die Mitglieder drr internationalen TelegrapheaeO»- serenz waren heute zur kaiserliche» Hostasrl geladen. Die „Nr»e sreie Presse" will Wiste», Lord Sta»- lrh habe durch de» britischen Eonsul der provisorische» Regierung in Belgrad erklirr« laste«, Enala«d sri srst mtschloste», dahin z« wirke«, daß dir Frage der serbischen Thronfolge, ««beirrt durch au»»irtige Ei», nüste n»d «»»schließlich dem Wille» de» serbische» Volke» eutsprechrnd, möglichst rasch erledigt werde. Wir«, Dien,tag, 1«. J»ni. (W. T. B.) Die amtliche „Wiener Zeitung" veröffentlicht die vom Kaiser saurtionirten Gesetzt, betreffend die Aushebung de» Staattrath», die vewilligung zur Errichtung von Fideikommissen und die Aushebung der Wuchergesetze. Pari», Dimrtag, 1«. Juni. (W.T.B) Der ge setzgebende Körper hat gestern den Gesetzentwurf über die Birinalwege (vergl. unter „Tagesgeschichte") ein stimmig angenommen. — Der junge Milan Obreno- witsch wird wahrscheinlich erst morgen Pari» verlaffen, um sich nach Belgrad zu begeben. — Nach der „Patrie" würde Prinz Napoleon von Wir« direkt nach Pari» zurückkehre». Belgrad, Montag, 15. Juni, Mittag». (W.T.B.) Die Leichenfeier ist in größter Ordnung vor sich ge gangen. Drr Leichnam de» Fürsten Michael wurde in der Familiengruft der Kathedrale beigesetzt. Die Fürstin Julie und sammtliche Vertreter der sremden Machte wohnten dem Vegiingniste bei. — E» heißt, der junge Milan werde der Fürstin-Witwe zur Er- zikhung ubrrgeben werde«, und würde die Fürstin bi» zur Großjährigkeit de» Prinzen an drr Regent schaft Theil nrhmra. (Die Fürstin Julie, geb. Gräfin Huniady von Köthrly, ist gegenwärtig 37 Jahr alt; sic vermählte sich am 1. August 1853 mit dem ermor deten Fürsten Michael und lebte seit 1865 geschieden von demselben. D. Red.) Verhaftungen. — Athen: Die kandiotischen Depu- - tirten. Dre»d«er Nachrichten. PisvlNjialuachrichte«. (Leipzig. Waldheim. Riesa.) Eiugrsandte«. Statistik und vatt»wirthschast. Feuilleton. T>gt»k«leuder. Jnsrrate. Birst««»ch- richtr«. Gedanken werden in der Richtung jenes Gedankens, dem das Titelblatt Ausdruck giebt. In einem kapellen- artigen Raume thront hier auf einem Sarkophag der Auferstehungsengel. Die Rechte gleichsam zur Bestäti gung seiner Worte, die als Ueberschrift der Bogen der Nische trägt, erhebend, die Linke auf ein Buch mit be züglichen Schriftstellen gelegt. Auf dem Sarkophage ist in Reltrfform die Geschichte de» Tode-, Sündenfall und Gericht angebracht. Der obere Raum zeigt einige alttestamentarische Vorbilder der Auferstehung und des Siege» über Tod und Hölle. Link- vom Sarkophag steht trauernd der TodeSgeniuS mit der umgekehrten verlöschenden Fackel, das Bild der Trost- und Hoff nungslosigkeit, rechts erhebt, priesterlich gekleidet, ein Engel in Knabengestalt die flammende Osterkerze. Der Bildercyklus beginnt dann mit der Grablegung; hieran schließen sich die Versiegelung deS Grabe-: die Grab- wache; die Fahrt in die Vorhölle; „In diesem Geiste ging er hin" (1. Petrus 3. Cap.); „In ihm war das Leben" (Joh. 1. Cap.), eine- der schönsten Blätter; da- HerauStreten aus dem Grabe; die Begegnung mit den frommen Frauen (2 Blätter); drr Gang nach Emaus (3 Blätter); ThomaS; da- Schlußbild endlich zeigt die Bestellung de- Petru- zum Kirchrnoberhaupte bei dem Erscheinen de» Erstandenen am See Genesareth. Die xylographische Ausführung der einzelnen Blätter '!, und würdig in jeder Beziehung den werthvollen Publikationen an, mit denen die Verlag-Handlung in letzter Zett da- kunstliebende Publicum beschenkt hat. C. C. Amtlicher Theil. General Verordnung an silmmttiche Sircheninspectionen, die Errichtung von Kirchenvorständen betreffend, vom 13. Juni 1868. Nach einer dem unterzeichneten Ministerium zugegan- aenen Mttthrilung sollen einzelne Kircheninspectionen bcabsichtigen, die nach § 3 unter 2 der Kirchenvorstands- und Synodalordnung vom 30. März 1868 von ihnen im Einverständniß mit den Vertretern der politischen Gemeinde provisorisch frstzustellende Zahl der in den Kirckcnvorsland eintretenden weltlichen Mitglieder der Kuchengemeinde im Wege von Localverhandlungen mit den Vertretern der zu feder Parochie gehörigen po litischen Gemeinden zu bestimmen. Ein solche- umständliches, mit Kosten und Zeitauf wand verbundenes Verfahren liegt durchaus nicht in der Absicht des allenthalben die Vermeidung von Wei terungen anstrebenden Gesetzes und findet ebensowenig in den Vorschriften unter Punkt I der Verordnung, die Einsetzung derKirchenvorstände rc.betr., vom 30. März 1868 seine Rechtfertigung. Die Kircheninspectionen werden daher, wie Man vor aussetzt und eventuell hiermit verordnet, den Vertre tern der zu jeder Parochie gehörigen politischen Ge meinden und den vom politischen Gcmeindeverbande eximirten Grundstücksbesitzern wegen des Zahlenverhält nisses ihrer Vertretung im Kirchenvorstande zunächst schriftlich Vorschläge zu machen und deren Erklärung hierüber zu erfordern haben. Nur in den sicherlich seltenen Fällen würde die Abhaltung einer Verhand lung mit den Gemeindevertretern und den eximirten Grundstücksbesitzern nicht zu umgehen sein, wenn diese über die gemachten Vorschläge sich nicht zu einigen ver möchten, oder ihres Orts die Abhaltung eines Local termins Seiten der Kircheninspection ausdrücklich be antragen sollten. Urbrigens versteht es sich von selbst, daß die Kir cheninspectionen bei der in Rede stehenden provisori schen Festsetzung den Wünschen der politischen Gemeinde vertreter möglichst entsprechen werden. Vorstehende Anordnung, welcher sämmtliche Kir cheninspectionen nachzugehen haben, ist auf Grund von 8 21 de- Gesetzes, die Angelegenheiten der Presse betr., vom 14. März 1851 in den Amtsblättern in Abdruck zu bringen. Dresden, am 13. Juni 1868. Ministerium des Cultus und öffentlichen Unterricht-, vs« Falkenstein. Hausmann. , fair L L- ZL 4 Gr a. M. eichsA »pro- »erseu- Actien »78.75, Dretde«, 16. Juni. In der serbischen Angelegenheit macht sich in Wien, wie man von dort uns schreibt, die Ansicht geltend, daß die Initiative, welche bezüglich der bevor stehenden Wahl eines neuen Fürsten der Kriegs minister durch seine Proklamation an die Armee er griffen hat, als eine Wohlthat für da» La»d zu be ttachten sei, indem sie die Jnttiguen der Familie Kara- georgiewitsch und anderer Prätendenten zu Nichte machen und so sehr wesentlich zur Sicherung und Erhaltung der Ordnung beitragen werde. — Diese Auffassung wird übrigens auch in Berlin getheilt und zwar von der ministeriellen „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung", welche über die Belgrader Kundgebungen zu Gunsten des jungen Milan Obrenowitsch sagt: „An sich bilden diese Kundgebungen vielleicht einen Eingriff in die Befugnisse der Nationalversammlung, der die Wahl des Thronnachfolgers zusteht. Aber bei den Zuständen in Serbien, die gerade durch die Art und Weise, in welcher der Mord an dem Fürsten ver übt wurde, eine trübe Charakteristik erhalten, ist es für die Ruhe des Landes vielleicht am besten, wenn die angesehenern Staatsmänner und die einflußreichem Kreise jede unnütze Rivalität um den Thron sofort ab schließt mit Rud. v. Stubenberg, so daß also ungefähr ch 4—5. Hefte zur Erfüllung des ganzen Alphabets übrig bleiben und dann einige nothwendige Supple menthefte das große Unternehmen abschließen werden, d. h. insoweit ein Abschluß möglich ist, denn ein der artige- Buch muß eigentlich alle 2 Jahre wieder ein Ergänzung-Heft bekommen, was gewiß jeder Besitzer gern kaufen wird, denn es bleibt eben ein unumgäng liches Noth- und Hilf-büchlein für jeden Gebildeten. Die Hauptartikel sind Smith, SolmS, Sommer, Sophie, Spaur, Spencer, Stadion, Starhembcrg, Stein, Ste phan, Sternberg, Stolberg, Stubenberg, und sonst sind unter den unter dem Text stehenden Noten die pikan gen hat einen Preis von 100 Thlr. für die bis zum letzten December 1869 bei ihr eingereichte beste Volks- schrist ausgeschrieben. Der Inhalt drr Schrift wird der Wahl der Verfasser völlig freigrstellt; es kann solcher der Geschichte älterer oder neuerer Zeit ent nommen sein, er kann die socialen Verhältnisse behan deln oder in das Familienleben eingreifen, ja land- wirthschaftliche und technische Materien sollen nicht aus geschlossen sein — nur muß die Schrift einem gesun den, christlich-evangelischen Sinne entstammen und mit dem Volksgeiste innig verwachsen sein, sie soll nicht unter 5 und nicht über 10 Bogen 8" (t 16 Seiten) stark werden. Die Einsender haben unter einem Motto ihre Arbeiten einzusenden. An der Spitze de- Vor standes steht der Conststorialrath Bieck in Erfurt. * Im Verlage von C. Luckhardt in Kassel er scheinen gegenwärttg „Erinnerungsblätter an die allgemeine deutsche Lehrerversammlung zu Kassel" (4. bis 7. Juni 1868). Das Unternehmen wird au- circa sechs Heften bestehen und alle- auf das Fest Be- jughavrnd«, sowie sämmtliche Reden, auch die nicht gehaltenen, bringen. Da- erste Heft wurde bereit- au-- gegeben. * Mit dem Dampfer „Russia" ist drr amerika«tsch« Dichter Longfello» auf englischem Boden eingettoffen. In Carli-le, wo er einen allen Freund besuchte, brachte drr Handwerkrrverein ihm eine Ovation und überreichte eine Adresse. s Au- London meldet man eine neue Afrika« Expedition an. Capitän Faulkner, drr erst vor Kurzem au- dem Innern Afrika- zurückgekehrt ist, hat in Dublin bereit- eine neue Expedition ausgerüstet, um den See Nyassa riner genauer« Erforsch»nq z« unterwerfm, al- die- der Levingstone-Exprdttton im September vorigen Jahre- möglich war.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite