Suche löschen...
Dresdner Journal : 08.05.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186805084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680508
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680508
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1868
-
Monat
1868-05
- Tag 1868-05-08
-
Monat
1868-05
-
Jahr
1868
- Titel
- Dresdner Journal : 08.05.1868
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
-58 Gesammtmintsterium gerichtete Interpellation bezüglich des allerhö.l sten Handschreiben- vom 2b. April an den gemeinsamen Kriegsminister beantwortet. Die Ant wort, welche der Ministerprsident namens des Gcsammt- ministeriums auf die sowohl in ihren Principien oie in ihrer Form geradezu verletzende Interpellation er- theilte, aus eine Interpellation, di^. übrigens von den verschiedensten Parteiorganen mit aller Entschiedenheit vcrurthcilt wurve, fiel so aus, wie sie aussallen mußt,. Legislatorisch kann nur die Delegation als das Forum betrachtet werden, welches sich mit der dem allerhöch sten Handschreiben zu Grunde liegenden Thatsache zu beschäftigen hat, und was die Ausführung des Haud- schreibens betrifft, so kann dieselbe nur eine Angelegen heit des gemeinsamen Ministeriums sein. Uebrigens untcrlicß es der Ministerpräsident auch nicht, zu beto nen, daß das allerhöchste Handschreiben selbst von der „verfassungsmäßigen Bedeckung" spricht, daß also von einer Versassungsverletzung nicht die Rede sein könne. Und somit wäre die Interpellation erledigt, dir besser unterblieben wäre, weil sie, abgesehen von den that sächlich unrichtigen Anschauungen, welche sie zum Aus gangspunkt nahm, durchaus unpassend erscheinen mußte uutcr Verhältnissen, die zur größten Mäßigung und Billigkeit aufsordcrn. — Es bestätigt sich, daß die ge genwärtige Session des Reichsraths demnächst schon einer mehrmonatlicheu Unterbrechung entgegengeht. Mit Ende des lausenden Monats dürfte, einem Wunsche entsprechend, der in Abdeordnetenkreiscn selbst mehrfach zum Ausdruck gelangte, der Neichsrath bis zu Anfang September sich vertagen, und den Landtagen Platz machen. Bei Wiederbeginn der Sitzungen wird der Reichsrath das Wehrgesctz, das der Vertretung noch vor der Vertagung vorgelegt werden soll und inzwi schen von der ständigen Commission durchberathen wer den wird, als nächste Arbeit vorfinden. Nach Erledi gung dieser Aufgabe, welche wohl einen Monat oder mehr in Anspruch nehmen dürfte, hofft man beiläufig zu Begiun des October die Delegationen zusammcn- lrcten lassen zu können, und würde der Reichsrath dann etwa im November die Wintersession beginnen. Nachdem, allem Anscheine nach, die Fiuanzfrage schwer lich noch im Laufe der gegenwärtigen Session eine de finitive Lösung erfahren wird und voraussichtlich irgend ein provisorisches Expediens für das 1868er Budget wird gesucht werden, so dürfte mit dieser vitalen Frage dann die parlamentarische Wiutercampagne eröffnet und — wie man in Abgeordnetcukreisen die Lösung sich denkt —die Finanzfrage im Zusammenhänge mit einer gründlichen Steuerreform geregelt werdeu. Linz, 5. Mai. (W. Bl.) Eiu, die hiesige Brücke passirendes Schleppschiff wurde infolge Steuerbruchs mit solcher Heftigkeit gegen die Brücke geworfen, daß das Schiss mit allen auf demselben befindlichen Men schen und Gegenständen sofort untersank und die Brücke rinstürzte. Die auf der Brücke gerade anwesenden Personen stürzten gleichfalls ins Wasser. Die Zahl der Verunglückten ist noch nicht ermittelt. Ein Dampf schiff vermittelt die Passage mit dem andern Ufer. * Pari», 6. Mai. Aus Anlaß der Bemerkungen der „Krcuzzeitung", welche bei Ankündigung der preußi schen Hecrcsvcrmindcrungeu die Hoffnung aus spricht, daß die andern Mächte dieses Beispiel nach- ahmcn werden, weist der „Armcemoniteur" nach, daß Frankreich die Initiative ergriffen hat, indem es 14,000 Mann entließ und zwar schon seit Ende März. Die preußischen Reduktionen seien also später gekommen und hätten eine geringere Ausdehnung. — Erner Mit- thcilung der „Patrie" zufolge hat der König vonPreu- ßeu den hannöverschen Flüchtlingen, die sich nur ihren militärischer! Pflichten entzogen haben und nicht aus dem activen Militärdienst dcsertirt sind, freie Rück kehr in die Heimath gestattet. Eiu Pariser Telegramm der „Köln. Z." bestätigt dies. Der König von Preu ßen hat hiernach für die in Frankreich intcrnirten hannöverschen Legionäre folgende Amnestie erlassen: „Auf Mir erstatteten Bericht genehmige Ich, daß dis zu einem Termine, welchen Ich später bestimmen werde, freie Rück kehr in ihre Heimath gewährt iverdeu soll an alle m aclivem Militärdienste oder in Urlaub befindlichen Personen aus der Provinz Hannover, welche sich ihrer Militärpflicht entzöge», ohne sonst,ge Handlungen, welche dao Gesetz bestraft, begangen zu haben Die gegenwärtige Amnestie bezieht sich jedoch weder auf die Militärpersonen, welche aus dem activen Dienste de sertirt sind, noch auf die vormaligen hannöverschen Offiziere und Unteroffiziere, welche sich an im Auclande organisirten militärischen Verbindungen betheiligl haben Ich beauftrage Sie demgemäß, die nöthrgen Maßregeln zu treffen. Die Mi nister des Krieges, des Innern, der Justiz, sowie der comman dirende General des ltt. Armeekorps sind von dem Vorstehen den in Kenntniß gesetzt." Die „Patric" enthält in Betreff der hannöver schen Legion einen länger» Artikel, welcher consta- tirt, daß seit einigen Tagen davon die Rede ist, diese Soldaten nach Afrika zu senden, um sic in die Frem- ( David Solbr.g betreffend.*) Mein hochgeehrter Freund, Herr Hofrath vr. Gräße, würde mich und ge wiß auch Andere zu unendlich großem Danke verpflich tet haben, wenn seine gestrige Notiz im „Dresdner Journal" eine positive Gewißheit über Tag und Jahr der Geburt und des Todes jenes von mir so lange gesuchten Solbrig's verschafft hätte. Damit aber, daß er so freundlich gewesen ist, mich auf Dun kel und das Ungewisse, das dort gesagt, zu verweisen, damit allein kann unmöglich geholfen sein. Ich habe nicht allein Hamberger, Meusel, Joechcr, Ade lung, Dunkel, sondern auch Moser, Neubauer, Schmersahl, Götten und Rathlef, die, wie be kannt, die Lebensbeschreibungen aller Theologen zusam- mengcstellt haben und welche die Zeitgenossen jenes Solbrig gewesen sind, ich habe auch die später erschie nenen Lexika von Döring und Felder; ich habe sämmtlichc Jahrgänge der Abhandlungen der Berliner Akademie und außerdem unzählige andere Sprcialschrif- ten gewissenhaft durchgesehen, nirgends aber eine bestimm»! Angabe über dessen Leben und Tod auf zufinden vermocht. Dunkel's Angabe sagt so viel als gar nichts. So lange also mein hochgeschätzter Freund mir nicht genaue Daten anzugeben vermag, so lange muß ich, bei aller Hochachtung für Herrn vr. Gräße und sein Wissen, meine Ansicht und gleichzeitig die des Herrn Hofrath vr. Gersdorf, daß keine von allen uns bis jetzt bekannten Druckschriften die positiv« An gabe enthält, wann und wo Solbrig geboren, wann und wo er gestorben, wentgstelts so lange aufrecht halten, bis Herr Vr. Gräße mir bessere Aus kunft als die gestrige giebt. »007 »oft gut mal 7 peaoe E. M. Oettinger. *) Mit dieser Entgegnung betrachte» wir die Erörterun gen Über diese Allgeleg.ubnt im reda noncllen Tbeile des „Dresdner Jammat?" nir geschl vifem D. Red. denlegion einzureihen, und erklärt, daß« die französische Regierung Recht habe, nicht länger in der Umgegend von Rheims und in dieser Stadt die hannöversche Le gion zu belassen mit dem Charakter, welchen deren Chefs ihr noch geben wollen. Das offictöse Blatt sagt ferner: „Wir möchten beifügen, daß unser» Erachtens die freiwillig geäußerten Wunsche der Soldaten in Be treff ihrer Heimkehr leicht Erhörung finden könnten durch Vermittelung des preußischen Botschafters. Ent bunden ihres Treuschwures durch den Exkönig von Hannover selbst, verrathen diese Soldaten keine Fahne, indem sie an ihren Herd zurückkehren, und ihre pein liche Lage macht ihre Heimbeförderung zu einer Pflicht der Menschlichkeit, wie sie ihre Abführung nach Afrika zu einer Nothwendigkeit macht." * Hoag, 5. Mai. In der heutigen Sitzung der Ersten Kammer schlug Cremers im Namen der fünf Mitglieder, welche die Kammer zusammen beriefen, vor, eine Adresse an den König zu richten und ihm die that- sächliche Lage des Landes darzulegen. Am Donnerstag wird die Kammer über diesen Vorschlag discutiren.— Man versichert, daß Vanreenen den Auftrag zur Bildung eines neuen Cabinets erhalten nnd denselben angenommen hat. * London, 5. Mai. In der heutigen Sitzung des Unterhauses erklärte, gedrängt durch Gladstone und Andere, Disraeli, der von ihm ertheilte Rath, das Parlament aufzulösen, habe lediglich die irische Kir chenfrage im Auge gehabt. Sollten außer dieser sich noch andere Schwierigkeiten der Regierung dar- bieten, so würde dieselbe gezwungen scin, abermals die Entscheidung der Königen einzuholen. — Gestern Vormittag ist die Statue Sir Robert Pcel's auf dem freien Platze vor dem Parlamente enthüllt wor den. Eine feierliche Cercmonie hat dabei nicht statt- gesunden. — Soeben meldet der Telegraph aus Car lisle, daß Greystokc-Castle bei Ullswater, der Land sitz Mr. Henry Howard's, gestern morgen vom Feuer gänzlich zcrstört wurde, und daß vicle Familien- grmälde der Familien Howard und Norfolk verbrann ten, während einige wcrthvolleKunstschätze gerettet wurden. St. PelirSburg, 3. Mai. (H. N.) Mit dem ge strigen Tage haben die in der Kanzlei der Großfürstin- Thronfolgcr eingegangencn Geldspenden für die Noth leid enden die erste Million überschritten; die Summe der Gaben beläuft sich jetzt auf 1,000,778 R. 45 Kvp. Hiervon sind bereits über 725,000 R. von der betreffende» Commission der Bestimmung gemäß verwendet worden. Die Noth ist auch noch allenthal ben sehr groß. — Im Centralarchiv in Kirfs sind großartige Fälschungen von Dvcumenten ent deckt worden. Veranlassung dazu gab die Verhaftung eines Beamten wegen falscher Bescheinigung von Aus zügen aus diesen Documcuten. Derselbe hatte aus gesagt, daß das Owrutjcher Landschaftsbuch von 1783 eine Menge falscher Documente enthalte, und daß in Schitomir besondere FälschungSspecialisten leben. Es wurde sofort die Verhaftung der bezeichneten Personen in Schitomir veranlaßt und eine Commission zur Un tersuchung der Documente des Crntralarchivs ernannt. Bis jetzt sind 18 Bücher aus dem 18. Jahrhundert mit falschen Documenten entdeckt worden. Es sind dies meistentheils Kaufbriefe, Testamente, Taufscheine, Quittungen, überhaupt solche Documente, welche zum Nachweise des Adels oder des Bcsitzrcchts dienen. Die Fälschung ist größtentheils durch Einschaltung neuer Blätter in das Schnurbuch ausgesührt worden, wobei natürlich die Siegel gelöst und Blätter ausgerissen wer den mußten. Nach Verübung der Fälschung wurde denn Alles wieder mit falschen Siegeln, oft auf eine nur sehr oberflächliche Weise, in Ordnung gebracht. Man k mn annehmen, daß seit Errichtung des Archivs, d. h. vom Jahre 1852 bis 1866 gegen 1000 falsche Copien ausgctheilt worden sind. New-Park, 25. April. (Tel.) Präsident Johnson hat den General Shofield definitiv zum Kriegs- Minister ernannt. —Im Senate hat der Richter Nel son das ganze politische Leben des Präsidenten auf das Wärmste vertheidigt. Dresdner Nachrichten vom 7. Mai. k—. Nach einem auf der Rcgistrandc der gestrigen öffentlichen Sitzung des Stadtvervrdurtcncol- lcgiums befindliche» Gesuche des Hofzahnarztcs vr. Wienecke um Ucberlassung deS Stadtverordnetensaales auf die Tage vom 3., 4. und 5. August, wird der „Verein deutscher Zahnärzte" in der angegebenen Zeit in Dresden tagen. Las Collegium willigt ein und faßt bei der vom Staotrathe auf eine diesseitige, die Gemeinde vertretung bei wichtigem städtischen Ereignissen betref fende Anfrage erfolgten Mitthcilung Beruhigung, da insbesondere der Stadtrath durch die gelegentlich der feierlichen Einweisung des neuen Rectors der Krcuz- schule hierorts geführte Debatte die Ansicht dcs Col legiums kennen gelcrnt haben werde. Das Stadtver- ordnetcncollcgium hatte in einer frühern Sitzung die Bewilligung von Geldmitteln zur Errichtung von Pa rallelklassen an der Kreuzschule an die Bedingung ge knüpft, daß die beabsichtigte Einrichtung als eine defiui- nitive ins Auge gefaßt werden solle. Der vorn Stadt- rath deshalb um eine gutachtliche Aeußcrung ersuchte Rector Prof. irr. Hultsch verwendet sich für Errichtung von vier solchen Klassen, nämlich bei Untersccunda, der gejammten Tertia und Oberquarta, in denen die Schülerzahl voraussichtlich dauernd die Normalzahl über schreiten dürfte. Für die zu diesem Zwecke erforderliche Anstellung von sechs neuen Lehrern wird ein Durch- schnittsgehalt von je 600 Thlr. postulirt. Der Stadt rath befürwortet ferner ein Gesuch des Turnvereins für Neu- und Antonstadt um Bewilligung eines unverzins lichen Darlehns auf 2 bis 3 Jahre von 4000 Thlr. aus städtischen Mitteln. Nach Ueberweisung dieser und mehrer andern Communicate an die entsprechenden De putationen tritt das Collegium in die Berathung über das vom Stadtrath auf Grund eines von einer ge mischten Deputation ausgearbeiteten Gutachtens vor gelrate Saalbauproject. Wie aus dem gedruckten Bcnchtc ersichtlich, vcrfvlgt das Stadtbauamt zu mög lichst großer Ausnutzung des gebotenen Baugrundes auf der Breitestraße drei neben einander herlaufende Zwecke: 0 die Beschaffung eine« großen Saale« für große Ver- sammlunge», musikalische Lnssub'ungeo und Festlichkeiten. 2) die Beschaffung neuer Lokalitäten ssr di« Eemeiude- v«rtr«tung und S) die Beschaffung von Lokalitäten für de« Gewerbe- verein und dw Börse. Grundwerth »md Baucapital erfordern nach den au- gestellten Berechnungen ein Anlagecapital von 305,000 Thlr., welches sich rach drn Ausführungen dcs Stadt raths vr. Gtübel wohl verzinsen würde. — Zn der unter dem Vorsitze des intertmisttschen firllvertretendtn Vorstandes Adv. Krippendorf stattfindenden lang an dauernden, der Wichti^eit deS Gegenstandes angemes sene» Discussion sprechen sich sämmtlichr Redner im großen Ganzen conform dem sehr ausführlichen, 14 Druckseiten umfassenden Berichte der Deputation (Ref. Adv. E. Lehmann) aus, nur werden von mehrer« Red nern einzelne Punkte besonders berücksichtigt und her- vorgehoben. Hofrach Ackermann wünscht die Modifi kation, daß die Ausführung dieses Baues auf Kosten der Stadt nur für jetzt abgelehnt werde, betont die Nothwendigkeit der Rücksichtnahme auf den für Dresden unentbehrlichen Fremdenverkehr, hält es für eine Pflicht der Stadt, auf die in dieser Richtung laut gewordenen Wünscht der Fremden Rücksicht zu nehmen, und verwahrt sich dagegen, heute schon jede Möglichkeit der Unter stützung des Projekts durch Beschlußfassung unter 0 (siehe unten) von der Hand zu weisen. Walter, Adv. Gruner, Schöniger, Hecker, Prof. Wigard, Schilling und Linnemann nehmen den Standpunkt der Deputation ein, und liegt für Prof. Wigard der Schwerpunkt bei Beurtheilung dieser Angelegenheit in dem in neuerer Zeit sich immer mehr Geltung verschaffenden Grund sätze, daß alle derartigen, das allgemeine öffentliche Interesse nicht betreffenden Unternehmungen weder vom Staate, noch von der Gemeinde ausruführen seien, son dern der Privatspeculatio» überlassen werden sollen, vr. Schulze und Anger plaidiren, jeder aus verschie denen Gründen, für die Ausführung dcs Projekts. Nach dem Schlußwort des Referenten wird das Deputations gutachten in folgender, etwas amendirten Fassung an genommen: ») die Ausführung des projectirte« Saalbaues auf Koste» der Stadt und durch Begebung städtischer Anleihe für jetzt ab- zulehum; d) zur anderweiten Berwerihung des Brefteftraßenareal« den Stadtrath ancugeheu, daß derselbe zunächst mittelst öffent lichen Aufrufs versuche, ob nicht binnen einer hierbei auszu schreibenden Frist von 3 bis 4 Monaten Privatofferteu enl.- weder zur Ausführung des Saalbauproject« für die Stadt ans Privatmitteln lediglich gegen das auf zu vereinbarende Zeit den Unteruehmcru zu gewährende Recht der Ausnutzung, oder — u»d zwar vorzugsweise von gewerblichen oder sonstigen Corporatiouen — der Ankauf des Areals zum bezeichneten Zwecke gegen mäßig zu normirende Kaufpreiszahlungsbedingungen. ein- gehen, wobei allenthalben stadträthliche Feststellung des Bau planes und Ueberwackung der Ausnutzung, sowie Aufrechter haltuna der hinsichtlich des Durchganges ertheilte» Zusicherung unter Uebernahme der dafür geforderten Gegenleistungen durch die Unternehmer vorausgesetzt, vom projeclirteu Einbau der Stadtverordnetenlocalitäten abgesehen, auch diesseitige Special- berathung und Genehmigung Vorbehalten wird. Eventuell wäre «) nach völlig erfolglosem Ablauf jener Ausrussfrist, und wenn inzwischen auch nicht feiten des Stadtraths beziehentlich der für Verwerthung der betreffenden Grundstücke niedergesetztcn Deputation annehmbare Vorschläge zur geeigneter«, beziehent lich theilweiscn Verwendung für communliche Zwecke gemacht werden sollten, zur versuchsweisen parcellenmäßiaen Verstei gerung des obgedachteu Areals mit Vorbehalt des Zuschlag«, der Auswahl und der diesseitigen Genehmigung zu verschreiten. Auf cin anderweites stadträthliches Communicat, welches die Berichtigung der Bestraßungskosten von 1855 Thlr. für das Kirchenareol an der Pillnitzer- und Eliasstraße behandelt, wird dem Deputativnsgutachten (Referent vr. Spieß) entsprechend beschlossen, sich dem Alttrage der eingepfarrten Landgemeinden anzuschließen, welcher dahin gerichtet ist, diese Summe aus dem Se paratfond des Johanncskirchenärars zu entnehmen. In folge einer die Anschlagsäulen und die dem Dir. Geucke deshalb auf diesseitigen Antrag gestellten Be dingungen betreffenden stadträthlichrn Rückäußerung rr- solvirt das Collegium, dem Stadtrath zu erwidern, daß das Collcgium die im Rccommunicate vom 20. Februar s. e. gestellten Bedingungen so verstanden wisse» wolle, daß die Geltendmachung des Widerruf» auf den dies seitigen eventuellen Antrag durch den Stadtrath zu er folgen habe, und beschließt ferner, die früher gestellten Bedingungen in Betreff der Unentgeltlichkeit der Auf nahme der commnnlichen Placate fallen zu lassen, un ter der Voraussetzung jedoch, daß auch die Polizeidirec- tivn und die Direktion des Hoftheaters nicht unent geltliche Asfiction vot» Dir. Geucke beanspruchen, sowie endlich dem Dir. Geucke noch verschiedene weitere Plätze zur Anbringung von Placattafeln zu überlassen. Dem nächst bewilligt das Collegium ein Postulat von 260 Tblr. (Ref. Schilling) zur Aufstellung eines Röhrtrogs auf der Grünrstraße und tritt dem stadträthlichrn Vor schläge bei, die Lehrerin Fräul. I. Müller unter Ge währung eines Ruhegehaltes von jährlich 50 Thlr. auf ihr Nachsuchen zu pensioniren. Nach Bewilligung eines 'Nachpostulates von 150 Thlr. (Ref. Kräger) zur Her stellung der Verbindungstraße zwischen dem sächsisch böhmischen Bahnhofe und der Bergstraße, Justification der Rechnung der Elementarschule auf das Jahr 1864 und kurzem Vortrag der Petition-deputation wird die öffentliche Sitzung gegen * 10 Uhr Abends geschlossen. O Seit länger als 30 Jahren übt die von dem vormaligen Kunsthändler Heinrich Rittner begnn- dete Stiftung ihre gesegnete Wirksamkeit, in cm aus den Zinsen derselben jedeSmal am 7. Mai, dem To- destaae des Testators, die 10 ältesten Armen durch dir hiesige Armenversorguugsbebörde je 10 Thlr. Un terstützung empfangen, und man kann sich wohl die Freude vorstellen, welche die unverhoffte und namhafte Gabe bei den hochbetagten, kranken oder allein stehen den Empfängern hcrvorzurufen pflegt. Bei der dies jährigen Vertheilung dieser 100 Thlr. zählte die älteste Empfängerin 95 und die jüngste 85 Jahre, so daß die 10 Percipienten (1 Mann und 9 Frauen) zusammen ein Alter von 870 Jahren repräsentiren. — Nächsten Sonntag, den 10. d. M., wird der zoologische Garten zum ersten Male in diesem Jahre zu dem sogenannten kleinen Eintritts preise von 3 Ngr. für Erwachsene und 1 Ngr. für Kinder unter 12 Jahren geöffnet sein. (Bergl. im Jnserat«ntheileJ PrsvinMnachrichten. Leipzig. 6. Mai. Wie das „L. Tgbl." vernimmt, hat sich der Verwaltungsausschub der Leipziger Bank, die Genehmigung der am 12. Mat ftattfindeu den Generalversammlung vorausgesetzt, für Gewährung einer Dividende von 4^ Pro«, pro Aktie ausgespro chen. — Dasselbe Blatt erklärt sich in der Lage, die in Wiener Blättern enthaltene Nachricht von einem neuen Ruf de» geh. Hofraths vr. Roscher an die Wiener Hochschule auf» vüudigfie widerrufen zu können. — In dem Dorfe Weißig unterhalb PMewitz sind in den heutigen Mittagsstunden mehrere Gitter durch eine Feuersbrunst etngca t ert worben. vautzni, 6. Mai. (B.N.) Gestern Abend verun glückte kurz vor Schluß der ArbeitSzcit (8 Uhr) in der Stp-ttvzarnipinNerei der Herren Gebrüder Fabian ein Favrikmädchen, Marie Pvlenk von bet- Seidau, indem sie mit gelösten Zöpfen einer stehenden BetriebS- wellr so nahe kam, daß sie von derselben an de» Haa ren gefaßt wurde und dabet durch die ziemlich schnelle Umdrehung Haar und Kopfhaut verlor. Wie u»s mtt- gethetlt wird, war der Verunglückten eine Arbritsver- richtung in der Nähe dieser Welle nicht zugrwiesen. Sie ist im hiesigen Krankeuhause untergebracht. Koaigstei», 5. Mai. Wir der „Pirn. Anz." hört, hat der Schcukwuthschaftsbesitzer Pallmann auf der am Fuße des LilirnsteinS gelegenen Ebenheit mit Geneh migung der kgl. Oberforftmristerei Schandau auf seine Kosten die Herstellung des im Jahre 1866 demolirtcn Fußpfades nach dem Lilienstein unternommen, und ist auch die Restaurirung desselben bereit» vollend« Kilchberg, 5. Mai. Dem hiesigen „Nachricht»bl.' geht die Nachricht eines bedauerlichen Unglücksfalle« »u, welcher sich vergangene Nacht auf dem Ebert- sch achte zugetragen yat. Durch Hereinbrrchen einer Wand fand ein Einwohner Kirchbergs, namens Friedr. August Schwarz, seinen Tod. Derselbe hinterläßt eine Witwe und sechs unerzoaene Kinder. Außer diesem wurden noch zwei andere Arbeiter leicht verwundet. — Am Sonntag wurden in Stützengrün 4 Häuser durch Feuer zerstört; leider fand dabei eine Frau von 71 Jahren in den Flammen ihren Tod. 0 Fraurnstein, 6. Mai. Am 4. d. M. gegen 8 Uhr Abends schlug der Blitz in das Wohnhaus eines Wald arbeiters in Rjcchcnberg und zündete, und ist infolge dessen das Haus total niedcrgebrannt.—Desselben Tages Abends schlug der Blitz in das Zollhaus zu Ober- Ho lzhau, zündete hier nicht, tödtete aber den dasigcn Zolleinnehmer Bischoff in seiner Wohnung. Der Blitz hat in diesem Hause arg gehaust, die Mauern und Decken mehrmals durchfahren und zerrissen, dabei 58 Stück Fensterscheiben, Bilder und andere Gerätschaften zertrümmert und noch sonst erheblichen Schaden angc- richtet. Bemerkcnswcrth ist dabei, daß der Blitz durch eine in der Wand befindliche Nische, welche durch Ver- machung von Drath zum Vogelbauer hergcrichtet war und in welchem sich j2 Kanarienvögel mit 3 Jungen befanden, durchgegangen ist, wobei die Vermachung demolirt worden, den Vögeln aber nicht das Geringste dabei passirt ist und der Blitz nur den re. Bischoff, welcher in der Nähe gestanden, getroffen hat. Bischofs hinterläßt eine Krau und 4 Kinder. Vermischtes. * Wie wir bereits in Nr. 102 aus Zürich meldeten, ist in Oberbilten ein furchtbarer Erdsturr erfolgt, so daß man in den Häusern dcs Lcbcrrs nicht mehr sicher ist. Mittwoch Morgens uni 4 Uhr stürzte eine furcht bare Lawine de» Berg herunter und blieb Hälfte Wegs stecken; infolge dessen löste sich die Erde mit drn Felsen und von Mittags an begannen die Erdstürze, welche seither ununterbrochen dauern. Es ist fortwährend ein Gekrach, wie wenn mit Kanonen geschossen würde. Ein großer Theil des Ortes ist von den Bewohnern ge räumt worden. Der Schaden ist groß; wohlhabende Leute sind über Nacht arm geworden. * Man schreibt aus Fiume, 2. Mai: Seit 24 Stun den brennt die hiesige große Garnisoncaserne (Eigen- thum der Commun), ohne daß man des Feuers Herr werden kann. Gestern gegen Mittag schlugen die Flam men plötzlich ans dem Dache, und obwohl ras» Hilft zur Hand war, konnte doch das Feuer erst gelöscht werden, nachdem Boden und Dachstuhl gänzlich nieder gebrannt waren. Der Schaden läßt sich bis jetzt noch nicht beziffern, die Garnison verlor ihre sämmtlichei Rescrveuuifvrmstückc und Rüstungen, die Musikbande ihre Noten und Pulte und ein kostbares in Gold ge sticktes Bandlier des Regimcntstambonrs, ein Geschenk der Erzherzogin Sophie. Bewundernswürdig war die Ordnung und Kaltblütigkeit, mit der die Offiziere und Soldaten im dritten Stocke arbeiteten, um zu retten nnd zu löschen. Menschenleben sind keine zu beklage», einige Offiziere wurden beim Retten verwundet. Die Kaserne soll um 20,000 Fl. bei der Wiener „Donau' versichert seiu. > Eingesandtes. läge zum gestrigen Blatte »gSvcrhandlungen Zeile bi ndt (statt: außcrordent-' mr melden, Seestraßc l«. »«Ei', Neustadt am Marke »>»« in Vita». Kette». Bei Fallsucht eines Kindts. Herrn Hoflieferanten Johann Hoff in Berlin, Neue Wil helm-straße 1. Hoorn, 7. Ko». t8«8. .Eines meiner Kinixr war mit der fallenden Sucht behaftet, wogegen ich alle Minä vergeblich gebrauchte. Endlich beschloß ich, Ihr Hoff'scheö Mali extrakt Gesundheitsbier auzuweude», uud seit der Zeit hrl mein Kind zu unserer großen Freude keine An fälle mehr gehabt. ' r.».». re»,e. - «ml„, s. I». I8V8. „Bitte um abermalige Zusendung von Ihrem vorlress' Uche» MaUexirakt." vr. Schoor, Gvmnasiallehrer. — Alt»- rod» bei Bibra, 8. Jon. l8S8. „Patte»tiu wünscht wieder von ihrer Malzgesundheitschokolade, die ihr so Vortreff liche Dienste leistet." Der e». Pfarrer Weber. Dor Fälschung wird gewarnt! Voo sämmtlichcn weltberühmten Johann Hoss'scheo Malftabrikaten halte» stets Lager: Statistik und Volkswirttzschast. »öoigl. sidchs. «ostnvnnglpatntr. «nf ü Jahre cr- theilt: am A>. April lllwc de» Herren E. F. Dürfe! «ad Sohu in Klingenthal aus rin« Muudharmouckaitü^i am A April de« Herren Tutzschky und Wagner in Chemnitz sei eine verbesserte Aufhängevorrichtung für Ja auarbqewihie K. Von der „Zeitschrift de« kvnigl. preußisckeo statistischen BüreauS, redigirt von vr. Engel, erschien» die erste» S Nummer» des Jahrganges VllI, du sich drn frü her» Arbeiten würdig an die Sette stellen. Die verdieuillMtt .'Il lxttidlnng io drm auf SlH Boqe» erweiterte» Hefte ist die Statistik «der die Resultate der Klaffe »steuer, der elasfificirt» Eiukm,n,enflch«r, sowie der Mahl- und SchlachtNeuer im prea- d-uhen Staate voll vr. Engel. Sehr eingehend ist di« Eh» leraepidemie des Regierungsbezirke« Merseburg vou vr. Loch geichttd rt. Vv» dem sonstigen Inhalt heben w-, hervor: Die Wittsomkoit der Sve ulatwn im Rogacukand l von l«>v dck IAN vpn I'r. Eohnz Di« Dtirchtthntttt-preist der wichtigst» LMltztMUtl in den vreuüttchcu Markttiädte«, endlich dre je ihre» HaNvtresultaten durch die Lagcsvreffe bereit-verüffeni- ve:icht,k,nn,i. Jy der Beisage zum gestrigen Blatte >eß xs äm Schlug der Landtag u heißest. „ stsklve^tktten he) Mitglieder " I cberrascht durch dir vorzüglich guten Wirkungen Ihrer I Köln. Sräulereffenz, bitte ich um noch 3 Fl. 010Tgr, damit der Wuchs der auf meinem kahlen Scheitel im! hervorsprofsenden Haare nicht unterbrochen werde. Jä werde Ihr herrliches Mittel Jedermann einpfehlen. Mainz, 7. Juli 1864. I». Ernst. Stets vorräthig in drm Toilrttengeschäft von O»r« v«u«ann, Frauenstraße 10.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)