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Dresdner Journal : 22.04.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-04-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186804229
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680422
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680422
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1868
-
Monat
1868-04
- Tag 1868-04-22
-
Monat
1868-04
-
Jahr
1868
- Titel
- Dresdner Journal : 22.04.1868
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81. Mittwoch, dm SS. April. Ibonnemrnlsprctke: !>a Ncrää. N<u>ä,: Alkrliok: 6 rtzlr.— ^Mrliek: 1 „ 15 „ dkon«tliek:— „ 15 „ kiürelL« k,uluL>«ro: 1 „ !»Vr«i»»«Q tritt jXtzrllctz 8 rklr. 8t«wpel^»diikr, - «ui»vrk«Id ä«» Norää. Kunde» kost naä 8t«wp«Iru»edl»^Iüvru. rnseratnlprris«: k>i»r äen «»um einer gespaltenen 2«Ue: 1 Kxr. Unter „kingeeauät" «Ue Leils: 3 Kxr. Erscheine«: l't^Uek, m!t Xnenakme äer 8ooo «n6 feiertags, ^denäs kür äen folgenden lag. ArrMerImmml. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. 18«!, Snstraltnannahme auswärts: l-eixiig! »'n. Vntnoerirrin, 6omioi»»tonilr äee vreeäoerüournal»; «Kendal.: H. Kaoi-nk. krrieü k'onr; kamdurg-kerlln- Vl»n-Leip,tg-L»»el-rraQttnrt HLxenl'erni-l L Vonnnn, Leriin; Onneive'seös kuelrli,, kLviitnvLRC Kuren», kvnol.ru tlosei; Lromio: k. 8c«norr«; Lreelnn: Io. krnnonn'i >nnoncenknrvau, ^rnn», kinr. L knvvNQ; rrnnktnrt n.H.i^nior.n'eeüe kuekk.; NSIn: Xv. VLoe^r», knrin: Lnvns, lolrrirn, Lvl.vr>in L6o., (8, place äo I» Lonres); krag: p». kiiul.lcn', kuoük.; Vien: Ln. Oeerniic. Herausgeber: KLnigl. Lxpoäitio» äe, Dresdner dournels, Oreedeo, Knrienstrnis« ko. 7. Nichtamtlicher Theil. Übersicht. Telegraphische Nachrichten. Tagrlgrschichte. Dresden: Kammerverhandlungen. Deputationsbericht über das Eisenbahndecret.—Ber lin: VomReichstag. Postanweisungen ftirNordamerika. Vermischtes. — Hannover: Gedichtsammlung zur Vernichtung verurtheilt. — Ko bürg: Gesetze publi- cirt. — Detmold: Cabinetsändcrung. — Ham burg: Nachtrag zudenAuswanderungsverordnungcn. München: Kammerverhandlungen. Zum Duell Bud- berg-Meyendorff. — Stuttgart: Normallehrplan fiir die Volksschulen. — Heidelberg: Lindau ver- urtheilt. — Wien: Zur Coucordatsfrage. — Pa ris: Tagesbericht.—Florenz: Dementis. Eisenbahn - angelegcnheit.—London: Vom Hofe. Neue Anklage gegen Eyre Ans den Kohlcnbezirken in Süd-Lan cashire. — Dublin: Zur Anwesenheit des Prin zen von Wales. — Kopenhagen: Vom Reichstage. Portugiesische Orden. Landtapsverhandlungen. (Sitzung der Ersten Kammer vom 21. April.) Ttatistik und Volksvirthfchost. (Entwurf einer Ge werbeordnung für den Norddeutschen Bund. Forts.) Eingesandt«». Feuilleton. TagrSkalender. Inserate. vörsennach- richten. Beilage. Laubtagrderbandlungen. (Sitzung der Zweiten Kam mer vom 21. April.) Ernennungen, Versetzungen re. im öffentl. Dienste. Dresdner Nachrichten. Provinztalnachcichten. (Leipzig. Grimma. Glauchau. Pirna. Zschopau.) vermischte». Inserate. Telegraphische Nachrichten. Berlin, Dien«--, 21. April. (W.T.B.) Die Verhandlungen des ZollbundrSrothr« bezüglich der Ausdehnung de» Institut» laufender Conti von Groß handlungen (wie bisher in Leipzig) auf Großhand lungen anderer Städte sollen einen befriedigenden Ab schluß erreicht haben. Wien, Dienstag, 21. April. (W. T. B.) ES ver lautet, der Referent des Subeomit^s des BudgetauS- schuffrS der Abgeordnetenhauses, Skene, werde unter Ablehnung der Regierungsvorlage rin neues StaatS- schuldenunifieationsprojeet beantragen, wonach die Staatsschulden, mit Ausnahme der unverzinslichen Spielpapierr, in 4proeentige Rentenschuld umgewan- drlt würden. Die heutigen Morgrnblätter melden, am beffara- bischen Pruthuser werde die Einquartierung von 40,000 Mann russischer Truppen vorbereitet. Part,, Montag, 20. April, Abend,. (W.T.B.) Der gesetzgebende Körper trat heute zu einer kurzen Sitzung wieder zusammen. ES wurden verschiedene Regierungsvorlagen übergeben, darunter mehrere auf die Vollendung der Vicinalwege bezügliche. Ta» Ge setz, betreffend die Herabsetzung der Teltgraphirtaxe in Frankreich, wurde genehmigt. Nächste Sitzung Mitt woch. Der russische Gesandte in Berlin, v. Ubril, ist gestern, nach einem Abschiedsbesuch beim M-rqui» de »oustier, wieder abgeretst. Pari», Dienstag, 21. «Pril. (W. T. B.) Der kaiserliche Prinz ist gestern Abend von seinem Aus flug an die nordwestliche Küste zurückgekehrt. Der „Constitutionnel" dementirt das Gerücht von einer neuerdings nach Berlin gesandten Note, sowie die Nachricht von einer Unterredung zwischen dem Mi nister de» AuSwartigen, Marquis de Moustier und dem dänischen Krieg-Minister v. RaaSloeff. Der „Moniteur" eonftatirt, daß die Brasiliauer bi» zum 23. März keine Schritte gegen Affunriou gethan und riue abwartende Stellung wiedrr ringe« nommen haben. Turiu, Montag, 2V.April, Abend». (W.T.B.) Der Kronprinz von Preußen ist heute Nachmittag 4 Uhr hier eingrtroffen. Auf allen Stationen wurde derselbe mit lebhaftem Enthusiasmus begrüßt; vielfach wurden die Rufe: „Lvriv» ?ru88ia" und „Ornriv" vernommen. In Mailand und PrSchiera erfolgten Ge- schützsalute; die Flottille deS Gardasees flaggte. Sr. königl. Hoheit fuhr vom hiesigen Bahnhofe in einem Hofgalawagen, von den Prinzen Humbert und Ama deus und dem Prinzen Carianan begleitet, nach dem königl. Schlöffe. Inden anderen Wagen befanden sich dervreuß. Gesandte, Gras Usedom, mehrere Adjutanten de« Königs und die Begleitung des Kronprinzen. Der Prüftet von Turin und die Mitglieder des MunieipalratheS haben sich zur Begrüßung auf das Schloß begeben. Am Bahnhose und in den Straßen hatte sich eine große Menschenmenge versammelt, welche den Keonprinzen mit Zurufen begrüßte. Der Kronprinz stattete sofort dem Könige seinen Besuch ab, welcher denselben un mittelbar darauf erwirderte. Der Prinz bewohnt den Palast Carignan. Florenz, Montag, 20. April, Nachmittage. (W. T. B.) Anläßlich der Turiner vermählungSfeier hat die Kammer ihre Sitzungen vertagt. Die „Gazzetta uffiziale" eonflatirt den glänzenden Empfang, welcher dem Kronprinzen von Preußen auf italienischem Boden zu Theil geworden ist. Verona hat den Prinzen mit Bivatrufen empfan gen, die Stadt hat illuminirt. In Brescia wurde der Prinz am Bahnhofe von den Spitzen der Behör den, der Nationalgarde und der Truppen begrüßt. In Bergamo gleicher Empfang. Der Kronprinz nahm daselbst, inmitten der ihn mit lauten Zurufen umgeben den Bevölkerung, über die Truppen und die National- aarde eine Revue ab. Dieselben Ovationen wieder holten sich in Mailand, von wo der Prinz Mittags nach Turin abreiste. Genua, Montag, 20. April, Nachmittag». (W. T. B.) Der Prinz Napoleon ist hier ringctroffen und reist heute Abends nach Turin weiter. London, Montag, 20. April, Abends. (W.T.B.) DaS Parlament hat heute seine Sitzungen wieder ausgenommen. Der Proceß gegen die Fenier wegen Thrilnahme am Explosionsattentat zu Llerkenwell hat begonnen. Sämmtliche Angeklagte plaidiren Nichtschuldig. Neber den Aufenthalt de» Prinzen von Wale» in Dublin laufen fortdauernd sehr befriedigende Berichte rin. Der Prinz reist nächsten Freitag zurück. London, Dienstag, 21. April. (W.T.B.) Den „Daily News" zufolge wird Gladstone aus der Dis kussion aller drei, aus die Aushebung der irischen StaatSkirche gerichteten Resolutionen bestehen. In Sachen dcr abessinischen Expedition bringt die „Times" eine Depesche vom 29. Mär; aus dem Hauptquartier bei Vrdela, ungefähr 60 Meilen von Magdala, wonach drei Brigaden eilig auf Bagapelo» vormarschirrn. Spionenberichten zufolge wiid der König Theodor mit 10,000 Mann bei Bahile Widerstand leisten. New-Vork, 9. April. (W.T. BZ Sumner stellte im Senate einen Antrag geoen die Wiedererwählung des Präsidenten als Bierpräsidenten. Feuilleton. Dresden. Allen in öffentlichen Blättern etwa ent- gegenstehenden Behauptungen gegenüber werden wir von der Gencraldirection des königl. Hofthcaters cin- für allemal zu dcr Erklärung ermächtigt, daß ein En gagement der Opernsängerin Frau Peschka-Leutncr bei der hiesigen königl. Bühne bis jetzt nicht stattge- fnnden hat. — Dir übermorgen (Donnerstag) im königl. Hof theater stattfindende Vorstellung ist zum Besten des Pensionsfonds für den Singechor bestimmt und dürfte ebenso durch ihren Zweck, als dadurch der reg sten Thrilnahme gewiß sein^ daß Hr. Emil Devrient, das stets zu uneigennütziger Mitwirkung bei solchen Gelegenheiten bereite Ehrenmitglied unsrer Hofbühne, an diesem Abend in der Rolle des Fürsten Tscheri kof („Yelva") nnd al» Gibbon („Englisch") austritt. Neue Romane. „Verdorben zu Paris. Roman von Hans Hopfen. Zwei Bände. Stuttgart und Leip zig, Verlag von A. Kröner. 1868." Ein in mehr facher Beziehung bedeutende» Buch, das sich in wesent lichen Punkten von der alltäglichen Romanfabrtkation unterscheidet. Wie in „Perraretta" bereits rin Stre- brn nach selbststLndiger'Gtstaltung wahrzunrhmen war, so auch in dem vorliegenden Romane, der zugleich rine Lebens- und Weltanschauung bekundet, al- da- ge nannte Erstlingswerk Hans Hopfen'-. Zuvörderst thut e- wohl, wieder einmal einem jüngern Schriftsteller zu begegnen, welcher den längst verbrauchten Phrasen für Natur- und Eharaktermalerei sorglich au- dem Wege gebt und Geist und Bildung grnug brM, di« von ihm geschaffenen Figuren gedankenreiche Ge ¬ spräche führen zu lassen. In letzter Beziehung sei bei spielsweise auf das Capitel verwiesen, in welchem über die Stellung der Juden in Deutschland und Frankreich discutirt wird. Wie der Verfasser überhaupt fein beo bachtet, so weiß er auch eine scharfe Zergliederung der Leidenschaften zu geben und Gcmüthsstimmungen mit überraschender Treue zu schildern. Zur Erklärung des Titels mag bemerkt sein, daß die Heldin ein deut sches Mädchen ist, das nach Paris ging und dort Ehre, Glück und Leben verlor. Margarethe ist Erzieherin in der Familie eines ehemaligen deutschen Banquicrs aus Frankfurt, namens Klopffechter, dessen Charaktcr- zeichnung ebenso gelungen ist, als die des fashionablen Spions und professtonirtrn Spielers Anatole und des Corscn Fortunato. Dieser Anatole wird sehr treffend als der „Marquis des Verfalls" bezeichnet und ist gleich seinem Cumpan der richtige Typus völliger Gottentfrcmdung und größter Gewissenlosigkeit. Wie sollte solchen planmäßigen Schurken die Ehre eines Mädchens heilig sein? Der Roman spielt in der Ge genwart, und so hat denn der Verfasser auch Gelegen heit genommen, das Leben und Treiben in dem moder neu Babel nach verschiedenen Richtungen hin zu schil dern. In dem deutschen Baron Kurt v. K. ist zwar ein Gegenbild zu dem vorgenannten Gaunersalon ge zeichnet, indrß erhebend und tröstend ist der Totalem- druck der Erzählung nicht, wie sich aus dem angrdeu- tetrn Inhalte leicht errathen läßt. „Das Geheimniß der Schatulle. Roman von Hermann Kleinsteuber. Zwei Bände. Jena, Her man Eostenoble. 1868." Ein Herr v. Treffurt grräth in den Verdacht, dem Leben seiner ersten Gemahlin durch eine verbrecherische That ein Ende gemacht zu haben, um sich in den Besitz der Summen zu fetzen, mit denen ihr Leben versichert war, und um zugleich Washington, Montag, 20. April, Nachmittap» 2 Uhr. (W.TB.) Da» Rkpräs'NtaatrnhauS hat mit 99 gtgru 5 Stimmen die vank'sche Naturalisation»- bill angenommen, welche den Naturaliflrtea auch im AuSlande da» Rrcht eingeborener Amerikaner xiebt und den Präsidenten ermächtigt, falls eine fremde Regierung einen Naturalifirtrn unter dem Vorgrben verhaftet, die Naturalisation löse nicht den Untertha- neneid auf, einen im UnionSgrdiete sich aushaltendeu Unterthanrn de» betreffenden Staate» ebenfalls zu verhaften. Tagesgeschichk. Dresden, 21. April. Beide Kammern haben heute Sitzungen gehalten. In dcr Ersten Kammer ist der Bericht der zweiten Deputation über das kgl. Decret, den Stellvcrtrcterfond betreffend, berathen worden, wo bei die Kammer den Anträgen dcr Deputation allent halben bcigetretcn ist. (Der ausführliche Sitzungsbe richt folgt umstehend.) — Die Zweite Kammer hat die Dcputationsberichte über das k. Decret, die Gil tigkeit der Localbauordnungcn betreffend, und über das k. Decret, eine Beschränkung der Wirksamkeit der von Ehegatten vorgenommenen Veräußerungen betreffend, berathen. Den Bericht darüber geben wir (soweit der selbe bis zum Schluffe des Blattes druckfertig gemacht werden konnte) in der Beilage und bemerken hier nur, daß beide Vorlagen nach den Anträgen der De putation beziehentlich der Majorität derselben von der Kammer angenommen worden sind. Drktdrn, 21. April. Heute ist dcr Bericht der Finanzdeputation dcr Zweiten Kammer über das k. Decret, das Eisenbahnwesen betreffend, aus- gegeben worden. Aus dem acht Druckbogen füllenden Berichte (Referent: Abg. Heinrich) heben wir für heute nur Folgendes heraus. Der Abschnitt l des Berichts behandelt diejenigen Bahnlinien, welche für den Staatsbahnbau zunächst in Vorschlag gebracht wer den sollen. In dieser Beziehung empfiehlt die Depu tation der Kammer folgende Beschlüsse zu fassen. I». Leipzia-Chemnitz mit Zweigbahnen. die königliche Staatsregicrung wolle eine kürzere Eisen- VVbnverdindung zwischen Chemnitz und Leipzig dadurch her- stelleu, daß sie vom StaatSbahuhofc Chemnitz aus über Witt- aensdorf, Burgstädt und Lunzenau uach Borna zum An ichluffe an die sächsisch bapersche Eisenbahn bei Kieritzsch eine zweigleisige Eisenbahn und von dieser Hauptlinie ab ein gleisige. den Localbedürfnissen möglichst entsprechende Zweig bahnen, beziehentlich nach Limbach und Rochlitz, auf Staats kosten erbaue. Id. Radeberg-Kamenz: an die königliche StaatSregierung den Antrag zu richten, daß sie von Radeberg nach Kamenz, ingleichen für den Fall, da3 levseit der preußischen Landesgrenze von anderer Seite ein Eisenbahnanschluß hergestellt würde, von Kamenz ab weiter bis zur preußischen Grenze für Staatsrechnung eine zweigleisige Eisenbahn erbaue. Io. Sudlausitzer Eisenbahn: die k. Staatsregicrung zu ersuchen, daß sie von Großschönau nach Warnsdorf eine eingleisige Eisenbahn baldigst erbaue. Die vorstehend genannten drei Bahnen soll dreStaats- regierung nach einem weitern Anträge der Deputation an erster Stelle in Angriff nehmen lassen. — Diejeni gen Eisenbahnen, rücksichtlich welcher die Deputation beantragt, daß sie erst nach hauptsächlicher Vollendung der in Gruppe l aufgenommcncn Bahnlinien in An griff genommen werden sollen, sind: ll» die Fortsetzung dcr südlausitzer Bahn von Warnsdorf über Seifhennersdorf nach Löbau (Kunnersdorf). Die Deputation schlägt hier der Kammer vor: an die k. StaatSregierung den Antrag zu richten, daß sie die obcngedachte Bahnstrecke nach bauptsächlicher Vollendung der unter I erwähnten lausitzer Bahnstrecken ans Staatskosten von Warnedorf bis Neugersdorf eingleisig, von dort bis Kunnersdorf zweigleisig erbaue. Ilk. Auc-Jägersgrün. Der Deputationsantrag lautet: die k. Staatsregicrung zu ersuchen, daß sie nach hauptsäch licher Vollendung der unter I» empfohlenen Chemnitz Leip ¬ ziger Eisenbahn die Erbauung einer eingleisigen Staatseisen bahn von Aue im Muldenthalc aufwärts bis Jägersgrün unternehme. Die vorstehend unter l und ll behandelten Eisenbah nen werden nach dem bei jeder einzelnen derselben Ge sagten ein Baukostcnquantum von la. Leipzig-Chemnitz 7,000,000 Thlr. Ib. Radebcrg-Landcsgrenze 2,500,000 - Ic. Großschvnau-Warnsdorf 150,OM - II». Warnsdorf-Löbau 1,850,OM - II b. Aue-Jägersgrün 2,500,000 in 8,. 14,000,000 Thlr. erfordern. Beschließt die Ständeversammlung, daß der Bau dieser Bahnen für Staatsrechnung in nächster Zeit vorgcnommen werde, so wird es auch nöthig sein, der königl. Staatsregierung die dazu erforderlichen Mittel zur Verfügung zu stellen. Deshalb beantragt die De putation: die Kammer wolle zum Zwecke der Erbauung der unter l und ll dieses Berichts besprochenen Eisenbahnen, vorbehält lich der Beschlußfassung über ein von der kgl. Staatsreaie rung vorzulegendes Anleihegesey, die Summe von ll Mil lionen Thalern verwilligen. Die nachstehend erwähnten Eisenbahnen wünscht die Deputation festgcstellt, also als Staatsbahncn (rück sichtlich einer derselben allerdings nur eventuell) im Principe genehmigt zu sehen, hält cs aber noch nicht für an der Zeit, für dieselben die erforderlichen, zum Theil noch nicht vollständig zu übersehenden Baumittcl flüssig zu machen: Illa. Strecke Neugersdorf-Soh land der süd lausitzer Eisenbahn. Die Deputation schlägt hier der Kammer vor: an die k. StaatSregierung den Antrag zu stellen, daß sie die Strecke Neugersdorf-Sohl and der südlausitzer Eisenbahn noch Vollendung der unter l und ll aufgeführteu Bahnen für Staatsrechnung erbaue. Illb. Chemnitz-Aue. Hier gelangt die Depu tation zu folgenden Vorschlägen: die königliche Staatsreaierung zu ersuchen, daß sic l) die Chemnitz Würschnitzer Eisenbahngesellschaft percmlo- risch und, da nöthig und möglich, unter Kündigung des bestehenden Bctriebscontracts. zur Erbauung einerEisen - bahn von Würschnitz nach Stollberg auNorder«) 2) im Falle erfolgender Weigerung genannter Comvagnie, einer Privatgesellschaft, welche von Chemnitz über Stoll berg nach Würschnitz eine Eisenbahn zu bauen beabsich tigt und die dazu nöthigeu Mittel nachweist, Concession ertheile; 3) Gleiches thuc in Bezug auf eine Eisenbahn von Chem nitz über Zwönitz und Lößnitz nach Aue, auch 4) stach Vollendung der anter 1 und H aufgeführten Eisen bahnen dann, wenn sich die Mittel zur Erbauung der vorstehend unter 1 bis 3 erwähnten Linien auf Privat wegen nicht finden lassen, eine Staatsbahn mit den Endpnnkten Chemnitz und Aue unter thunlichstcr Berücksichtigung von Stollberg, Zwönitz, Lößnitz und der Umgegend dieser Städte erbaue, auch wegen Fest stellung der betreffenden Linie die nöthigen technischen Erörterungen anstellen lasse und einem künftigen Land tage darüber Vorlage mache. Ille. Plauen - Orlsnitz. Die Deputation be antragt: an die königliche StaatSregierung den Antrag zu richten, daß sie nach Beendigung der unter I und II benannten Eisen bahnen eine solche von Plauen nach Oelsnitz auf Staats kosten Herstellen, zu dem Ende aber die nöthigen technischen Erörterungen anstellen lasse und einem künftigen Landtage wegen Feststellung der Baulinie Vorlage mache, jedenfalls aber bis zu diesfalls gefaßtem Beschlusse Absehen davon nehme, daß auf der Strecke Herlasgrün-Lelsnitz ein zweites Schie- nengleis gelegt werde. Der IV. Abschnitt des Deputationsberichts spricht von denjenigen Linien, welche zwar von der Regierung für den Fall dcr Fortsetzung des Staatsbahnbaucs als zunächst beachtlich und für letzter» geeignet ebenfalls mit benannt worden sind, in Ansehung welcher aber die Deputation sich nicht hat entschließen können, dcr Kammer anzurathen, daß sie schon jetzt deren Bau für Staatsrechnung beantrage. Es sind dies die Linien Freiberg-Nossen und Flöha-Olbernhau. Hier rathet die Deputation der Kammer an: ») Die königliche StaatSregierung zu ersuche«, daß sie die für Rechnung der Staatskaffe zn übernehmende Erbau ung einer Eisenbahn von Freiberg nach Nossen im Diejenige zu heirathen, welche er schon früher mehr wie Charlotten liebte. Durch die Bekenntnisse der wieder aufgefundenen Schatulle erfahrt man aber schließlich, daß Charlotte sich selbst vergiftet und für ihren Mann geopfert hat. Dies in Kurzem der In halt des Romans. Nebenbei wird ein Badecommissar, der zugleich Polizeidirector des Ortes ist, als Intri gant entlarvt und zur Strafe gezogen, während ein junger Arzt die Schwester des angeblichen Giftmischers zur Fran erhält. Die Geschichte ist gut angelegt, klar erzählt und erhält den Leser in Spannung, ohne daß man freilich behaupten kann, sie steuere einem höhern künstlerischen Ziele zu. Ein ähnliches Urtheil läßt sich über die beiden historischen Romane „Schach drin König" und „Ein nordischer Richelieu" fällen, welche ebenfalls H. Kleinsteuber zum Verfasser haben. Obschon dieser Autor erst seit Kurzem aufgrtaucht ist, so zeigen seine Erzählungswerkr doch nirgends Spuren des Anfängcrhaften, so daß man fast zu der Vermu- thung gelangt, daß derselbe schon früher unter einem andern Namen producirt haben möge. „Mabel's Laufbahn. Neman von Francis Elea nor Trollope. Nach dem Englischen von Helene Lobrdan. Einzige autorisirte deutsche Ausgabe. Zwei Bände. Leipzig, Verlag von Bernhard Schlicke. lAv8." Mabel (Miß Earnshaw) wirkt einige Zeit in einem Pensionat als Lehrerin (so daß man das Buch im We sentlichen zu den in England beliebten Gouvernanten- romanen zählen könnte), wirb alsdann eine gefeierte Schauspielerin und sorgt in dieser Stellung zugleich mit für die Ihrigen. Schließlich wird sie die Gattin eines jungen Kaufmann», der dem edlen Mädchen schon früher rine warme Neigung gewidmet, während die Kluft der Vermögensvcrbältniffe und der gesellschaft lichen Stellung sie damals von einander schied. Da englische Leben in seinen Sitten und Eigenthümlich- keiten findet in dem Romane, der eine fesselnde Unter haltung gewährt und durchaus ohne sittlichen Anstoß gehalten ist, eine getreue Abspiegelung, und einzelne Figuren, wie Lady Popham, Miß Fluke, Alfred Tres- cot, Jerry Shaw, athmen individuelles Leben und sind mit seltner Schärfe charaktcrisirt. Große Gesichtspunkte und hohen Geistesaufwand darf man hingegen in „Ma bels Laufbahn" nicht suchen. „Vor fünfzig Jahren. Roman in drei Bän den von Gustav vom See (G. v. Struensee). Bres lau, Verlag von Eduard Trcwendt. 1867." Es ist dem vorliegenden Werke eine günstige Aufnahme zu Theil geworden, so daß dasselbe jetzt in zweiter Auf lage erscheinen konnte. In lebendiger und anziehender Weise führt uns der Roman jene Zeit vor, in welcher — nach dem Vorwort — die deutschen Stämme, dem Ehrgeize und der Willkür eines fremden Eroberers unterthan, seiner Macht gehorchend, bemüht waren, das stolze Gebäude ihres Ruhmes, ihrer Größe und ihrer Freiheit in fanatischen, brudermörderischcn Käm pfen für immer zu zerstören und sich zum willenlosen Werkzeuge fremder Gewaltherrschaft zu erniedrigen, p. Am 17. und 18. Mai findet in Berlin der dritte deutsche Journalistentag statt. Die Redacteure, Herausgeber, Mitarbeiter und Verleger aller in deutscher Sprach« erscheinenden Zeitungen und Zeitschriften sind dazu eingeladen. Anmeldungen derjenigen deutschen Zeitungen und Zeitschriften, die bisher noch nicht im Journalistentage vertreten waren, sowie der ältern Mit glieder desselben, werden bis zum Vorabend der ersten Versammlung bei dem Somit» de- Vorort- (unter der Adresse der Redaction der „Bosstschen Zeitung^) er beten. DaS AnmeldungSbüreau wird am Vorabend der
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