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Dresdner Journal : 16.04.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-04-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186804169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680416
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680416
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1868
-
Monat
1868-04
- Tag 1868-04-16
-
Monat
1868-04
-
Jahr
1868
- Titel
- Dresdner Journal : 16.04.1868
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O 86. FtzomlermNeprelfe: v» »«SS. »»Sv: ^»krlivd: arklr— ^^krUek: » „ l» ., I rdlr. üt.wvilkebülir, »u»»«rd»Id »<» «o-SS. LuvS«» k»»t »öS »«sermenpretstr rie s,» n«a« «il-r r«u«: I Xxr. V»4»r „Lt»I«»«i>St" Si» R«it-: I tk^r. Lrschrt««: IRUllsk, »It La,o,kw« ä,r Sovo- «öS k-,l,i4«r*, ^d-oä, Nir S«v fo!x»o<i«ll 1»^. Dontterstag, de» 16. April. 1868. Dres-nerHMrml. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmaun. rnsrratena«nahme arirwärt«: t'x öluxorr^rrr«, Lomwiiiloolr - 6»» vr«,6n«r ^ourv»l,; H. L»ol.«», Lvo,» t'oiir; L»»i>nrx L«rI!»- V>ai».L«ix»1,-U»-vI-rr»»rtltrt ».».: » Vvol.»!», L-rU-i O»oi>ivi',ct>« Sucük., Um,»,»»,-, Kuroicki, tivvol.i>« dlo»„; Lr-meo: L. 8v«i.<»rr», Q. 8r»x<,,x', Xnnoncndar«»,,, L b »ilvxv; ,ek« Uu«kk.; LSI»: kvl.l.m» LO«., (8, ?Ii»c» S« I« üour»«); kr»^: k«. Ls«».«:»', Itueük.; Vi«o: Xi.. OrrLi.7». Hrrausgtder: KLnixl. Lrpoäition Sv- Oreräosr 3»urv»I>, l>rv»S«o, Llitrivu-tr»»-» Uo. 7. Nichtamtlicher Theil, üederfscht. Tagergeschichte. Berlin: Vom Hofe. Postvrrttag mit der Schweiz. Schwierigkeit wegen der BundcSflagge mit Belgien. Vermischtes. — Siel: Marinebauten, j — Darmstadt: Kriegsminister pcnsivnirt.—Wien: Dementi. Finanzielle Sicherheit-maßregel. Zum Kronstädter Kirchcnconflirt. Grundzüac der neuen Heeresverfassung.— Paris: Tagesbericht. — Haag: Gefecht an der Küste von Guinea. — Brüssel: Zu den Arbeiterunruhen. — Florenz: Römisch« Ange» legenhritrn. — Nom: Revolutionäre auf der Engels burg. — Lissabon: Die Königin nach Florenz. Aibcitertumult. — London: Brief Disraeli's. Ma növer. Marquis Salisbury j-. Von der abessinischen Expedition. — Stockholm: Ursachen der Minister krisis. — Bukarest: Generalconsul Susino -f. — Athen: Wahlagitationen. — Kalkutta: AuS der neuesten Ueberlandpost. SruenuuNge», Versetzung«« re. i« Sfientl. Dienst,. Statistik u. VolksVirthschaft. (Entwurf einer Gewerbe ordnung für den Norddeutschen Bund.) Telegraphische Nachrichten. München, Mittwoch, 1S. April. (W. T. B.) Die Feststellung de» Programm» der liberalen Mittelpar* lei ist erfoigt. Dasselbe enthalt folgende Hauptpuutte: Festhalten Ler Allianz mit dem Norddeutschen Bunde und der Zollverträgc; keine Jsolirung Bayerns und keine Einmischung fremder Mächte. Der gegenwärtige Zustand ist ein Uebergangsstadium und daS definitive Ziel die engste Einigung Norddeutschlands und Süd- drutschlands bei einer Allianz mit Oesterre ch. Der Eintritt Bayerns in den Norddeutschen Bund ist unzweckmäßig; die Erhaltung der Selbstständigkeit Bayerns bei einer endlichen Umgestaltung Deutschlands ist anzustreben. Pari», Dien»tag, 14. April, Nachmittag». (W. T B.) Die „Patrie" ihrilt mit, der Kaiser habe eiuer Deputation au» Havre graulwartrt, er »erde, wenn irgend möglich, dir Au»stelluug in Havre be suchen. Der kaiserliche Prinz ist heute nach Cherbourg gereist. Einem Gerüchte zufolge würde der Kiinig der Bel gier demnächst nach Pari» kommen. Pari», Mittwoch, IS. April. (W. T. Der heutige „wouitrur" theilt die Rede mit, welche der Siegelbewahrer, Jnstizminister Barsche bei de« Ban ket «ach der feierlichen Grundsteinlegung der Kirche in Rambouillet gehalten hat. Der Minister erwähnte die Vorbereitungen für den Ausbau der Vicinalwege und fügte hinzu: „Diese wich tige Arbeit ist ein Werk des Friedens und könnte nicht unternommen werden, wenn der Friede ungesichert oder ein Krieg bevorstehend oder nur wahrscheinlich wäre. Der Eifer der Regierung für die Ausführung des Pro- jects beweist, daß die Regierung den Frieden will und an den Krieg nicht glaubt. Der Kaiser will einen ehrenwerthen und einer großenNation würdigen Frieden. Frankreich, seiner Kraft vertrauend und durch die Entwickelung seiner militärischen Organisation auf alle Eventualitäten gerüstet, sucht nickt den Krieg. Wir haben die Urberzeugung, daß Niemand daran denkt, uns den Krieg erklären zu wollen. Der Frieden Eu ropas wird mithin nicht gestört werden. Glauben Sie daher nicht jenen Alarmrufen und Kriegsphrasen, welche der Jrrthum und das Uebelwollen gewissermaßen in periodischer Wiederkehr wieder laut werden lasten." Florenz, Dir«»tag, 14. April, Nachmittag». (W. T. B.) Alle «euerbing» über eine angebliche Krankheit de» König» verbreitete» Gerüchte werbe« al» völlig unbegründet bezeichnet. Die Kammer tritt am 16. d. Mt». auf einige Tage wieder zusammen. E» werden jedoch nur unter- geordnete Fragen zur verathung gelangen, und die Di»eusfion der Finanzgesetze erst am 1V. Mai begon ¬ nen, also nach den Festlichkeiten, die an» Anlaß der Vermahlung de» Kronprinzen Humbert stattfinden werden. Lissabon, Dirnttag, 14. April. (W. T. B.) «» heißt, da» Ministerium «erde von den Kammern die Autorisation verlangen, dir Habra»-Lorpo»-Arte z» sukpeudirrn, um dir Ruhe im Lande vollständig Vie- dreherzustellen. (Bergl. unter „Tagesgeschichte.") Tagesgeschichte. * Berlin, 14. April. Der soeben erschienene „St.- An;." enthält die (vom 13. April datirte) allerhöchste Verordnung, durch welche das Zoll Parlament auf den 27. April einbernfen wird. — Weiter publicirt das amtliche Blatt für den Norddeutschen Bnnd das Gesetz, die Unterstützung de)-bedürftigen Familien zum Dienste einberufener Nianüsckaften dcrErsatzrescrve betreffend. — Ferner Mrd im „St.-A." der an den Reichstag gelangte Entwurf einer Gewerbeordnung für den Norddeutschen Bund, nebst den Motiven, mit- gethrilt. (Wir bringen den Wortlaut des aus 172 Paragraphen bestehenden Entwurfs umstehend unter „Statistik und Volkswirthschaft". D. Ned.) — (N.P.A.) Jhre.königl. Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin sind mit Höchstihren Kin dern, der Prinzessin Victoria und dem Prinzen Walde mar, nach Gotha abgereist. Der Kronprinz wird mor gen wieder hierher zurückkehren, am Donnerstag dem Zusammentritt des Lehrinfanteriebataillons bei Pots dam beiwohnen und gleich nachher von Großbeeren aus die Reise nach Italien antreten. — Wie verlautet, ist der hier vereinbarte Post vertrag mit der Schweiz am Sonnabend den 11. d. M., Mittags 1 Uhr, unterzeichnet worden, und zwar einerseits von den Bevollmächtigten der schwei zerischen Eidgenossenschaft, andererseits von den Be vollmächtigten des Norddeutschen Bunde», sowie der süddeutschen Staaten Bayern, Württemberg und Baden. Der „K. Ztg." zufolge wurde der Vertrag für unbe stimmte Zett mit jährlicher Kündigungsfrist abgeschlossen. Die Kündigung eines contrahirenden Theiles, auch eines der süddeutschen Staaten, ist für alle andern obligatorisch; der Vertrag soll, mit Rücksicht auf die uothwendige Zustimmung der schwrUerischen Bundes versammlung, am 1. September iu Kraft treten. Auch die Postverhandluugcn zwischen Holland und der Schweiz hier am Orte nähern sich dem Abschlusse. Dagegen werden die Postverhandlungen zwischen dem Norddeut schen Bunde und Holland keineswegs -jetzt, sondern erst später statt finden. — Zwischen dem Norddeutschen Bunde und Bel gien schwebt, wie die „K.Z." berichtet, eine Schwie rigkeit wegen der Bundesflagge, die auch schon den Bundesrath beschäftigt hat und deren Ursprung in einer Forderung besteht, welche Belgien gegen Mecklen burg bis jetzt vergebens geltend gemacht hat. Es han delt sich um die Summe von 1,036,000 Francs, welche Mecklenburg wegen der Ablösung des Scheldezolles zahlen soll. Nachdem Sundzoll und Staderzoll abge löst waren, konnte die Ablösung des Scheldezollcs nicht wohl verweigert werden. England, dann Preußen, dann die Niederlande und die übrigen Seestaaten wil- ligten in die Ablösung, mit Ausnahme eines einzigen, nämlich Mecklenburgs. Man kam überein, daß jeder Staat im Verhältniß zu seiner Schifffahrt in der Schelde zahlen sollte.- Durch den allgemeinen Vertrag vom 16. Juli 1863 wurde das Ablösungscapital auf 36 Mill. Francs festgesetzt. Belgien übernahm davon ans sein Theil vorweg ein Drittel, während die Summe von 22,WO,560, oder rund 23 Millionen, auf alle andern Staaten vertheilt wurde. Die einzigen Staaten, die bis jetzt zu der Ablösung des Scheldezolles nicht bri- getragen haben, sind die argentinische Republik und Mecklenburg. Infolge dessen müssen die mecklenburg- schen Schiffe in Antwerpen eine Taxe von 5 Francs für die Tonne entrichten. Dies wäre nun eine Ange legenheit, die nur Belgien und Mecklenburg berühren wurde. Die Frage verwickelt sich aber und gewinnt Feuilleton. Drr-dr«. Herr Eoncertmeister Lauterbach ist von schwerer Erkrankung zwar erfreulicherweise wieder ge nesen, wird aber nun aus Gesundheitsrücksichten der Einladung zur diesjährigen Saison in London nicht Folge leisten, und hat sein Engagement für das dor tige kbilarmomo Ooacert rückgängig gemacht. — Da gegen hat sich Herr Friedrich Grützmacher soeben zur Saison nach London begeben und wird dort bei Ella, im Krystallpalast rc. concertiren. N. Meißen. In unserm altehrwürdigen Dome hatte auch an dem diesjährigen Charfreitage Herr Musik direktor Hartmann, mit Unterstützung mehrer Mitglie der des k. Hoftheaters und der k. musikalischen Kapelle in Dresden, eine geistliche Musikaufführnng veranstaltet. Das Programm bot dieses Mal eine an dere Physiognomie al- sonst, indem eS aus nicht weniger als 11 Nummern der verschiedensten Tonmeister und Zeitalter zusammengestellt war, während früher nur ein, höchstens zwei größere cyMsche Werke voraeführt wurden. Der erste Theil wurde mit einem Choral und Chor au- der Passionsmusik „Der Tod Jesu" von I. G. Graun etngrleitet; diesem folgte ein Adagio für Solovioline mit Begleitung von L. v. Beethoven (op.50), welche» vom Herrn Eoncertmeister F. Schubert mit schönem Ton und natürlicher und stilvoller Vortrags weise gespielt wurde. Als dritte Nummer folgte das achtstimmige Oraclllra» von Antonio Lotti, da» in seiner ernsten und feierlichen Großartigkeit nach dem lieb lichen Beethoven'schen Adagio einen mächtigen G«l«n- satz bildete. Wenn dieser » capello-Satz mit Justru menten unterstützt wurde, so mögen hierzu dem Di riaenten wohl äußere Gründe bewogen haben. Fräul. Hanisch sang hiernach die Arie „Höre J-rarl" aus dem Oratorium „Elias" von Mendelssohn', und kam die schöne Sopranstimme der Dame in den akustisch gün stigen Räumlichkeiten zur prächtigsten Entfaltung. Der Vortrag wurde durch geschmackvolle Ausführung und reine Intonation gehoben. Bei dem doppelchorigen Impeoperi, von Paltstrina waren die beiden Chöre durch gesonderte Aufstellung geschieden, wodurch diese Re- sponsorien verständliche Darstellung erhielten. Die Arie „Gott sei mir gnädig" aus dem Oratorium „Paulus" von Mendelssohn sang Herr Eichberger mit schöner Stimme bei corrrcter Ausführung der technischen Auf gabe. Den Schluß des ersten Theile» bildete der Pil- aergesang aus dem Oratorium „Die Pilgrime" von I. G. Naumann. An der Ausführung der Soli in diesem Satze betheiliaten sich die Damen Fräulein Hänisch, Zeidler und Pomsel, sowie die Herren Holl mann und Eichberger. Den zweiten Theil bildeten vier Nummern: Cantate „Ach wie flüchtig rc." von I. S. Bach, »v« verum von W. A. Mozart, Terzett für drei weibliche Stimmen aus dem Oratorium „Da- Endc deS Gereckten" von I. G. Schicht, welches von den Damen Fräulein Hänisch, Zeidler und Pomsel ge sungen wurde; dir Echlußnummer bildete daS „Halle luja" auS dem Oratorium „MesstaS" von G. F. Handel, von diesen Musikstücken war un» di« Bach >che Can- tate neu. Dieselbe fesselt da» Interesse deS verständigen HörrrS im höchsten Grade, indem Bach in reichster polyphoner und barmonischer Ausarbeitung den Choral „Ach wie flüchtig" als Hauptstützpunkt de» ganzen Wer ke» verwendet. Mit demselben rahmt Bach al» krmoi im ersten Chvrsatze und am Schluß als einfachen vierstimmigen Choral die noch übrigen Formen, Ne- cttative und Arien ein. Trotz de» lebensvollen Detail» ein allgemeines Interesse dadurch, daß die belgischen Behörden die Bundesflagge in der Schelde nur mit dem Vorbehalte anerkennen, daß sie keine mecklenburgschen Schiffe decke, und darauf hin jedes norddeutsche Schiff anzuhalten und zu untersuchen beanspruchen werden. Durch den Schifffahrtsvrrtrag vom 28. März 1863 zwischen Belgien und Preußen ist für die Handelsschiffe der beiden Staaten die gleichmäßige Behandlung fest gesetzt worden. Dieselben vertragsmäßigen Beziehungen bestehen zwischen Belgien und den übrigen deutschen Seestaaten, ausgenommen Mecklenburg. Mit der Ein führung der Bundesflagge ist die bezeichnete Schwierig keit entstanden, welche dringend Abhilfe erheischt. Tue Sache liegt dem norddeutschen Bundesrathe vor; sie wird durch den bevorstehenden Eintritt Mecklenburgs in den Zollverein nichts weniger als vereinfacht. Kiel, 13. April. (H. N.) Die Arbeiten an dem Marineetablisscment bei Ellerbeck werden, wie man hört, in nächster Zeit mit großer Energie begonnen werden. Eine bedeutende Zahl Arbeiter aus den östlichen Provinzen — man spricht von 1500 bis 2000 — wird hier erwartet. Für die Unterbringung derselben bei und in Ellerbeck werden besondere Vorkehrungen er forderlich sein. * Darmstadt, 14. April. Der Director des Kriegs ministeriums, Generalmajor v. Grolman, ist mit dem Charakter als Generalleutnant pensionirt worden. Wien, 14. April. Die heutige „Wiener Zeituug" enthält folgendes Dementi: Blätter des Inlandes und Auslandes haben sich in den letzten Tagen vielfach mit einem angeblichen Schreiben Sr. Heiligkeit des Papstes an Se. Majestät den Kaiser beschäftigt, welches die Verhandlungen des österreichschen Reichs raths über confessionelle Fragen zum Gegenstände hat. Die große Mehrzahl der Zeitungen, von richtigem Verftändniß geleitet, hat nicht verfehlt, motivirte Be denken gegen die Echtheit des Actenstückes auszuspre- chen. Um jeden möglichen Zweifel zu beseitigen, sind wir ermächtigt worden, ausdrücklich zu erklären, daß das erwähnte Schreiben durchaus apokryph ist. — Der „Deb." schreibt man in dieser Angelegenheit aus Pa ris, daß die daselbst verfügt gewesene Beschlagnahme der Nummer des„Jnteru.", welche die Fälschung enthielt, auf den Wunsch des Nuntius Chigi aufgehoben wurde. Er erklärte nämlich, die Berufung an die Oeffentlich- krit sei das beste Heilmittel gegen die Böswilligkeit des Betrugs. Mau sei übrigens dem Betrüger auf der Spur. Er befinde sich höchst wahrscheinlich in Paris. — Die Platten der Zehnkreuzermünzschrine sind zur sichern Aufbewahrung von der k. k. Staats druckerei an das k. k. Finanzministerium abgegeben wor- deu. — Der Conflict zwischen dem griechisch orientalischen Erzbisthum und der Kronstädter griechisch-orientalischen Kirchengemeinde scheint mit dem Consistorialdecret, welches die Kirche dieser Ge meinde mit dem Banne belegt, noch keineswegs abge- than zu sein. Die Kuratoren dieser Kirchengemeinde fügen sich dem Consistorialerlasse nicht und veröffent lichen ihrerseits einen Protest, welcher erklärt, daß die ses Consistorium nur für den Fall, wenn die Stelle des Bischofs vacant wäre und auch dann nur im Sinne des 4. Punktes des allerhöchsten Rescripts vom Jahre 17W in eine Berührung mit unsrer Kirche zu treten berechtigt ist. — Die „N. Fr. Pr." bringt einige Mittheilungen über die Grundzüge der neuen Heeresverfas- sung, die den diesbezüglichen Vertretungskörpern vor- gelegt werden sollen. Der Entwurf stellt als erstes Princiv die allgemeine und persönliche, das heißt durch keinerlei Ersatz oder Stellvertre tung zu leistende Wehrpflicht auf. Die Pflicht »um Dienste im Heere oder in der Kriegsmarine beginnt mit dem vollen deten A). Lebensjahre und endet für daS Heer mit dem voll- endeten 30., für die Kriegsmarine mit dem vollendeten 32. Le bensjahre; hiervon entfallen beim Heere fünf Jahre auf die Linie und fünf Jahre auf die Reserve, bei der Kriegsmarine dagegen fünf Jahre aus die Linie und sieben Jahre auf die Reicrvt. Jeder mit dem vollendeten 30. Lebensjahre aus dem Heere Austretende hat sodann noch dis zum vollendeten 34. Le bensjahre eine vierjährige Landwehrdicnstpflicht zu erfüllen. Eine Seewehr, wie sie in Preußen besteht, wurde nicht pro- jectirt, aus welchem Grunde auch die zur Marine Abgestellten eine um zwei Jahre längere Reservedienstpflicht zu erfüllen haben. Die Wehrpflicht für den Landsturm beginnt mit dem vollendeten 48. und dauert bis zu dem vollendeten 40. Lebens jahre. Die bewafsnete Macht wird gegliedert in das Heer, wel ches die Feldarmee und die Landwehr nmfaßt, so daß die letz tere einen integrirenden Bestandtheil deS Heeres bildet, und in den Landsturm. Die Feldarmee soll aus 80 Linien- und 80 Re- serveregimentern bestehen, nebst der gleichen Anzahl Lavalerie- linienregimenter wie jetzt, jedoch jedes mit einer Reservedivision, welche aus zwei, erforderlichenfalls im Kriege auch aus drei uud mehr Schwadronen besteht. Die übrigen Truppen behal- ten die bisherige Organisation. Als Depotkörper stellt jedes Linieninsanteriercgiment ein Depotbataillon auf, wozu schou im Frieden ein kleiner Cadre besieht. Das Reserveinfanterie- regimcnt liegt stabil in der Ergänzungsbezirksstation. Es hat nur einen Offiziers- und Chargencadre ausgestellt und die Ab richtung der Recrutcn, die Hebungen der Urlauber, der Reser visten, sowie der Landwehr zu besorgen. Für die Landwehr bestehen in jedem Ergänznngsbezirke zwei Evidenzhaltunaen auS je einem Hauptmanne und vier Unterossizieren, welche die Stammlisten zu führen haben, so daß die Landwehrbataillone, in jedem Ergänzungsbezirkt zwei, also für die ganze Monar chie IM, binnen der kürzesten Zeit einberusen, cquipirt und be waffnet sein können. Der erste Bedarf an Landwehrosfiziereu soll gedeckt werden durch pensionirte und mit Charakter quit- tirte Offiziere, durch Offiziersaspiranlen, die sich zu Offizieren eignen, für welche jedoch in der Linie und Reserve keine Aper- türen sind; durch einjährige Freiwillige, welche das Landwehr ossizierexamen abgelegt haben. und endlich durch angesehene Männer aus dem Civil, welche innerhalb des ErgäuzunaS- bezirkes domiciliren und kein dem Offizierstande abträgliches Handwerk oder Gewerbe betreiben. Die erste-n Kategorien solle» auf militärischen, die letzte Kategorie aus Vorschlag der betref fenden Civillandesstellcn durch den Kaiser ernannt werden. Die Landwrhrübungen, welche durch die Ladres des Reservr- regimeutS vorgenommen werden, sind derart vrojectirt, daß die Landwehrmäuner in ihren bürgerlichen Beschäftigungen die möglichst geringste Störung erleiden. * Pari», 14. April. Ein Artikel des „Journal des Debats" führt bezüglich der jüngst ausgetretenen kriegerischen Gerüchte aus, daß dieselben ohne jegliche Begründung seien. Frankreich habe, so will das Blatt im Widerspruch mit anderweitigen Mitthei lungen wissen, mehrere Allianzanerbietungen, die ihm feiten anderer Mächte gemacht seien, zurückgewiesen; es habe ferner das Ersuchen Dänemarks um eine In tervention in den Verhandlungen über die nordschles- wigsche Frage abschlägig beschicken. Frankreich zeiae durch diese Haltung, daß es den Krieg nicht wünsche und Alles meide, was auch nur kleine Zwistigkeiten veranlassen könne. Es sei somit zu hoffen, daß die kriegerischen Gerüchte bald schwinden werden. — Ein Brief des Cabinetschefs im auswärtigen Ministerium an den Präsidenten deS Comitss der ,,4lliaav« lite universelle" theilt mit, daß die Nachricht, betref fend die angebliche Ausweisung von 500 jüdischen Familien aus Rumänien feiten der dortigen Re gierung widerlegt worden sei. Da jedoch der Brief des Präsidenten das Gegentheil besage, so habe sich der Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Mar quis Moustier, veranlaßt gesehen, den französischen Bevollmächtigten in Rumänien telegraphisch anzuwei- sen, weitere Recherchen in dieser Angelegenheit anzu- stellen. — Wie die „France" meldet, ist am Sonn abend der Vertrag zwischen Herrn Baudrillart und Herrn Gibiat für die Chefredaction des „Constitu- tionnel" unterzeichnet worden. Der „Etendard" fügt hinzu, daß Herr Paulin Limayrac nächstens zum Pra- fecten in einem der südlichen Departements ernannt werden dürfte und sodann Herr Baudrillart besten Stelle im „Constitutionncl" einnchmeu werde. Haag, 11. April. Die „Staatscourant" berichtet von einem Gefechte, welches die Mannschaft des nie derländischen Kriegsdampfers „Hetmetalen Kruis" mit Negern an der Küste von Guinea zu bestehen ge habt hat. Die Holländer hatten an der Küste eme Schanze aufgeworfen, und die Schwarzen widersetzten sich diesen Arbeiten. Die Holländer hatten sieben Ver wundete; wie viel die Gegner verloren hatten, wußte man nicht. Dieses Gefecht fand am 24. Februar statt; am folgenden Tage versuchten die Schwarzen noch einen Anfall, wurden aber noch energischer abgewie sen. Die letzten Berichte, vom 7. März, melden von keinen weitern Unruhen. Das Kricgsdampfschiff „Am- A»ch ei« Ei«k»mme». (Fortsetzung aus Nr. 8S.) „Halt", dachte ich bei mir selbst, „den mürrischen, treuen Anhänger muß ich erweichen, oder es ist nichts aus ihm heraus zu bekommen. Er hält mich wahr scheinlich für einen Londoner." Hierauf versuchte ich, welchen Eindruck rin Trinkgeld wohl machen würde, und fand bald, daß seine ländliche Verdrossenheit da gegen nicht Stand hielt. Er wurde sofort mittheilsam. „Ja, Herr", sagte er, in seine aufrechte Stellung zurückkrhrrnd, so gut sein Rheumatismus ihm dies zu erlauben schien, „alle diese Pferde sind zu verkaufen, und wie ich Ihnen schon vorher gesagt habe, wenn ich nur mit loSgesch tagen würde. Sir sind Alle unter meinen Händen gewesen, seit sie auf der Welt sind. Sie sind, oder vielmehr waren das Eiaenthum deS Squire Ha- merton of Cowln Hall in Hampshir«, Gott hab' ihn selig. Er ist nun 3 Monate todt, und seine Pferde waren ihm eben so lieb, al» seine eignen Kinder. Ich habe gehört, e» stand in seinem Testament, daß sie Alle ohne Ausnahme verkauft werden sollen durch seinm bezüglich der Ausarbeitung des Einzelnen in diesem Werke, verliert der Meister doch nirgends die Grund stimmung dcS Ganzen, so daß die Cantate einer tiefen Wirkung nie entbehren wird. Mit aufrichtigem Danke für das Gebotene, möchten wir Herrn Musikdirector Hartmann zur Erwägung anheim geben, ob nicht Pro gramme, wie das diesjährige, überhaupt für die Char- frcitagaufführungen geeigneter sein dürsten, da bei der gemischten Zuhörerschaft, welche sich an diesem Nach mittage im Dome einfindet, der kleinste Theil ein wirk liches Brrständniß für große zwei- oder dreitheilige Oratorien mitbringt, oder erwarten läßt. Freund, den Squire Rogers, aber sie dürften nur i« gute Hände übergehen. Und, wenn die Bedingung er- fiillt würde, käme es auf den Preis nicht sehr an. Er war gut und freundlich gegen seine Thiere, der alte Squire." Der alte Mann wurde warm bei der Arbeit, wie rin altes Pferd, und mit dem eigenthümlichen hinken den Gange, den sich Knechte gewöhnlich im Stalle an eignen, zeigte er mir Alles und führte mich überall in seinen Ställen herum. „Ach, das war des alten Herrn eignes Pferd", rief er, indem er ein altes Jagdpferd zärtlich streichelte, „und dies trug unsre gnädige Frau; sie war eine statt liche Dame und nicht viele Pferde paßten für da- G" wicht; und hier steht das Pony, da- der junge He j reiten sollte, wenn er nickt gestorben wäre; und mei ! armer Herr hat sich darüber so gegrämt, ich glaubt es war die Ursache zu seinem eigenen Tode." „Und dieses hier", sagte ich, das isabellfarbige mit den schwarzen Beinen entdeckend. „Ja, m:in Herr, Sie Habens getroffen. Ich sehe, Sic verstchen Sich auf Pferde, und da- ist wohl nicht das erste Mal, daß Sle mit ihnen zu thun haben". „Na, dachte ich bei mir, wenn der gute Alte wirk lich mit verkauft werden möchte, ich hatt nicht» da gegen. Da- ist grade so ein treuer, ehrlicher Diener, dem ich meine Eveline anvertrauen möchte." Fast schien es mir, al- hätte der alte Mann meine Gedanken errathen, denn er sagte: „Ist'- nicht schön, al» wär'- gemalt? Da» war unsrer armen Miß Julia'» Eiaenthum, auch die hat ausgelitten, starb in ihrem ersten W^ck'nbcttc Da» ganze Dorf lief zusammen, wenn sie auSritt, und man wuKe nie, ob eigentlich die Reiterin oder da» Pferd
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