Suche löschen...
Dresdner Journal : 26.04.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-04-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186804268
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680426
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680426
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1868
-
Monat
1868-04
- Tag 1868-04-26
-
Monat
1868-04
-
Jahr
1868
- Titel
- Dresdner Journal : 26.04.1868
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1868 M »S Dns-mrÄMMÄ. »>srr»tr»»rrtsr: Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann von 118 erbst und uf eigene lgen eine Die fit ", «chsen. schast. dank. ar vffent folgender l Entbin. m Keller Labulckrr v Geburt und falls !en sollte, Jelachich- er Mann General- die Dior- ! Anträge rdeu Vor- London, Freitag 24. »peil. (W. T. B.) I» der dentige« Sitznog de» U»terha»se» deontroßte Monn eine Adresse »n die Krone z« richte», in »el« cher um die Vortage der t«glisch«r»lfische» dipl,m»ti« fche» E»rrrsp»«dr«z tzeziglich Sondio» erfocht »i d. Bei der hieraus folgenden Debatte verthridigte Sonntag, den S6. Apnl Tagesgtschichtr. Dre»de«, 25. April. Die heute hier ringetroffene Nr. 8 vom Bundesgesetzblatt des Norddeut schen Bundes enthält: Nr. 84) Postvertrag zwischen dem Norddeutschen Bunde, Bayern, Württemberg und Baden vom 23. Nov. 1867; Nr. 85) Postvertrag zwi schen dem Norddeutschen Bunde, Bayern, Württemberg und Baden einerseits und Oesterreich andererseits, vom 23. Nov. 1867; Nr. 86) Vertrag zwischen dem Norddeut- Lrfcheiimi: TUUUaU, mit ^u»u»da>« So„ uaä kaiattagu, Nir ckaa kotx«oä«o '!»». ioi> als den von »P«U>«8 mamen bstanzen genehme rach sich ten: die Messel t uns zur t« reiren- t machen. Einigung jung und ärztlichen >aß wohl chkeit ist. lgen und 'ann man ngen be- vrrd. te Büra- u, welche in Er- utelttsRdrU«» 0 rdlr. »»«Mpal-ad»!», «r»,«rd»Id a«» »»rss. Sans«» ko»» uack St«Mpal,U»«pl»Ub»L»a. begriffe«. Do» «mt»hlatt meldet fer«er, daß derKiuig de» Kr,«pri»zen von Pre»ßen do» Größter»; de» savotzi« sche» «ilitarorden» verliehe» hohe. Madrid, Freitag, 24- April, Morgen». (W. T. B.) Die Neubildung de» Ladinet» unter der Präsident« schuft von Sonzale» Brav» ist vollendet. Es behalten ihre Portefeuille-: Gonzales Bravo (Inneres), Noncali (Justiz), Beida (Marine), Mar- fori (Eolonien). Roncali übernimmt gleichzeitig pro visorisch das Departement des Auswärtigen. Orobio giebt das Portefeuille der öffentlichen Arbeiten an Ca talina ab und übernimmt daS der Finanzen. General» leutnant Mayalde, bisher Generalcapitän von Neu- Castilirn, wird Kriegsministrr. Die Ruhe ist nirgend» gestört morde». Nichtamtlicher Theil. Uedersicht. Telegraphisch« Nach» ichte«. Lagetgeschichte. La»vt,g»»rrh-»dl»narn. (Sitzung der Zweiten Kam mer vom 25. Apru.) Beil » ae. Laudtagsverhaudlunge». (Schung der Ersten Kam mer vom 24. April.) <r»r»»u»ge», Versetzungen re. i« iisteutl. Dieaste. Statistik ». v,tt»Mirthschaft. (It. Meßbrricht. Ent wurf einer Gewerbeordnung für den Norddeutschen Bund. Forff.) Ai»ges»»dte». verneischte». Fenilleton. Inserate. billigend über Englands Neutralität aussprach, bezeich nete Rußland als den alleinigen Urheber der kandiotischen Jnsurrection, welche hoffentlich ohne jeden Erfolg blei ben werden. Stanley sagt, der wahre Zweck der Er hebung sei die Losrcißung Kandias. Englands bezüg liche Ansichten seien sattsam bekannt. Die Losreißung Kandias werde anderweitige Aufstände Hervorrufen. »osermniamiah»« nwmirw: ü" ve«,äa«r sonra»!»» E^ENNRN. ? n LNOki», klvGNN k'vND; Vool.»«, »arUu. O»o»iv» ,«t,« Nurkk., N-v,»«»«»'» Naevan, ttvoare» dtv-i»; Nr»iL«Q: L. >»»»l»i,!L. Xnnonr»ubur«»u, s vu«l,U.; LSI»: 801.1.1,1, LLo„ (V, kl»«« ä« l» Louri«»; kr»,: k». k»»l.t««', Uavüt»., Viaa: ^i.. veenr.1». tzerausgrber: ItikaiUl. Lrpeäitioo ü«, veeiäoer ^oarual^ Dr«»ä«o, M»ri«»»»r»«»» Ko. 7. HUttU-k- srur-«rr Moo»tli«v:— 1» fchen Bunde und dem Kaiserthum Oesterreich, betreffend die geschlossenen Posttrausite, vom 30. Nov. 1867; Nr. 87) Bekanntmachung vom 15. April 1867, betreffend die Ernennnna von Bevollmächttatcn zum Bundcsrathe de- deutschen Zollvereins, nämlich feiten Württembergs der Staatsmiiuster Frhr. v. Linden, feiten Mccklcnburg- Schweriils der Minlsterialrath vr. Dippe. Dredveu, 25. April. Die Zweite Kammer hat heute bei Fortsetzung der Bcratbung des kgl. Dccrcts über das Eisenbahnwesen »»nächst den die Erbauung einer Eisenbahn von Radeberg nach Kamenz betreffen den Theil des Deputationsberichts erledigt und ist der Antrag der Deputation: »au d e k. StaatSregierung den Antrag zu richten, daß sie von Radeberg nach Kamenz, inglechen für den Fall, daß jenseil» der preutzischcu Landesgrenze von anderer Seite ein Eisenbahnanschluß oergestellt würd-, von Kamenz ab »eiter bis zur preußischen Grenze für Staalsrechuung eine zweigleisige Eisenbahn erbaue," von der Kammer einstimmig angenommen worden. (Näheres umstehend.) Sodann tritt die Kammer in die Bcrathung über die südlausitzer Eisenbahn ein, welche nächsten Montag fortgesetzt werden wird. In unserm gestrigen Blatte haben sich in den An gaben über die Abstimmung bezüglich der Chem- nitz-LeipzigerBahn einige Druckfehler eingeschlichen. Der Antrag des Abg. Belleville ist mit 41 gegen 24 Stimmen (statt 41 gegen 14), der des Abg. Schnoor mit 45 gegen 20 und der des Abg. Sachße mit 41 gegen 24 Stimmen abgclehnt wordeu. v. Berlin, 24. April. Die heutige Reichstags- sitzung sollte eigentlich die letzte vor dem Zusammen tritt des Zollparlaments sein; da cs jedoch der kon servativen Partei sehr daran zu liegen schien, die Wahl des konservativen Abg. Devens, Polizeipräsidenten in Köln, noch im Reichstag zu prüfen und sie nicht für die Prüfung des Zollparlaments aufzusparen, setzten die Konservativen noch das Abhalten einer Sitzung für morgen durch. Herr Devens hatte nämlich bei der u Lösung onnen an gkeit und uh -karls ind, wohl nterlichen , den gr- der Heil- Englands Rath sei nicht erfolglos geblirb.cn. Ein gerechter Vcrsöhnungsplan sei entworfen worden, der Alle befriedigen dürste, ausgenommen die kandiotischen Separatisten. Die Vorlage der gewünschten Corre- spondcnzstücke sei der Discretion halber vorerst un statthaft. Monck zog hieraus sei»«» Antrag zurück. Was hingt»«, 15. April. (T.B.f.N.) DerKrieg»« miaistrr Stanton Hit in einem Vries« den Wnnsch außgrdrückt, sich vom Slantkdiinste znrück zu ziehe«, so« bald d«r Scnat ihm rinrn Nmbftlger bestimmt Hütte. E» wird gemeldet, daß in Sitka (Nusstsch-Amerika) die Indianer einen Angriff aus die amerikanische Var» nison bradsichtigrn. Weiter berichtet derselbe Referent v. Uoruh über den P o st - vertrag de» Norddeutschen Bunde- mit D inemark Dme- mark besaß bekanu lich seit dem l7. Jahrhundert eine Pist- austalt in Hamburg, auch Postrechte in Lübeck. D irchdi« dänisch.deutschen Kriege, durch deu Friedeusichluß von W en und durch neuere Bervandlnugen ist man sow tt aeangt, die Postrechte Dänemarks in den beiden deu'schcn Hameitidten für den Norddmischeu Bund zu erlanzen. Dan mark fordert-, da die Emnahnien aus becheu Postrechten jährlich >0 000 Tklr. betragen, für Abtretung derselben an den Norodeutschen Bund 400,000 Thlr., ermäßigte aber seine Forde,unten au» e.»0 0>0 Thlr. Durch Zahlunq dieser vertragsmäß i festgesetzten S im>ne wird zugleich eine Quelle lang»'Uriger Siretneteu gestop t. Der R lchs az genevmigl ohne D ba'te den Postvertrag nebst der au Dänemark zu zahlenden En sch tdigunq Ans dem Ver trag sei hier die einige Best mmunz Hervorzehoben daß in Zu kunst das Porto für einen einfachen srankirien Brie» nv s ben dem norddeutschen und dem dänischen Postqeb et 2 S »> . oder 8 Schilling dänisch, de» einfachen unfrankirte» Briefs das Doppelte betragen soll. Auf den mündlichen Bericht des Abg. Meier (B emen) ge nehmigt der Reichstag das Gesey wegen Erhebung derSieuern vom inländisch.u Tabak in dem zum Norddeutschen Bande geh»renden Theile Hessen». Es folgt der Petltio nsbericht. E ne E ngabe von Post- expedienten in Hamm um Ausbesserung des G Halts ihrer Charge wird auf Antrag v. Bernuth s zurückgestellt bis zur B.raihung des Postetats. — Weiter bat lär. Blum Beruht erstattet über eine Petition des Pros. B edermanu in Leipzig, w lch.r be antragt, der Reichstag wolle noch in dieser Session gesetzliche Bestimmungen über Schädenansprüche von Pr vatpersonen bei nicht von ihnen verschuldeten Unglückssällen erlassen. Die Pe tition, welcher ein sehr reichhaltiges Material von dem ern- schlagenden gesetzgeberischen Material aus andern Ländern bei- liegt, weist auf die dringende Nothwendigkeit einer Regelung dieser wichtigen Frage bin, um alle Diejenigen, die in Fabriken und Bergwerken durch Maschinen oder entfesselte Naturkräfte, auf Eisenbahnen, Dampf- und Segelschiffen unverschuldet ver unglücken, genügend zu entschädigen. Die Commission schlägt vor, d es« Petition zur thunlichften Berücksichtigung an den Bundeskanzler abzugebeo. — >'r Becker wendet sich gegen eine Bemerkung im Bericht, welche aus dem Unglückssall bei der „Zeche Neuiserlobn" Gelegenheit nähme, die Arbeiter aukzu. Hetzen gcaeu die Kapitalisten, da an dem betreffenden Unglücks- falle die Bergwerkcbesitzer nach dem Ergebniß einer am lichen Untersuchung ganz schuldlos seien, läe Blum entgegnet, die Schuldlosigkeit der Bergwerksb-sitzer an dem dortigen Sch icht bruche sei nicht ganz sicher, ve. Becker replicirt, vr. Tium müsse, nach dieser Bemerkung zu schließen, den Fall, über den er spreche, gar nicht kennen; denn in NeUlserlohn seien die Arbttltr nicht durch einen Schachtdruch, sondern durch sch'a- gende Wetter get-dtet »arde». Auf eine Anfrage Blum'S, ob die vorliegend« Frage noch »or der Regelung der Loaliiions- frage entschiede» werde» falle, entgegnet der Präsiseut: Da» «erde sich schon später finde«. — Schluß der Sitzung 2 Uhr. vi«lt», 24. April. Rach d«r bereit- erlassenen könial. Ordre wird auch in diesem Jahre die Ent lassung der Reserve wieder zu einem frühern als dem gesetzlich vorgeschriebenen Termin stattfindcn, und zwar wird diese Entlassung, wie die „Voss.Zig." mit- theilt, bei allen denjenigen Truppentheilcn, welche zu größern Truppenübungen mit hcrangezogen werden, zwei Tage nach ihrer Rückkehr in ihre rcsp. Garnison orte, bei allen andern Truppentheilcu aber am 31. August stattfinden. Wahrscheinlich schließt sich daran auch, wie schon seit einer Reihe von Jahren, die Ein stellung der Recruten noch mit Ausgang November, sodaß die früher auf diesem Wege erzielte Ersparung auch mit diesem Jahre wieder in Kraft treten wird. Die gegenwärtige Starke des norddentschcn Bun- desheeres wird auf 13,000 Offiziere, 29,000 Unter offiziere und 298,994 Mann angegeben, wobei sich in- deß die Mannschaften der Untcroffizierschulcn und an derer Militärlehranstalten, die Feuerwerkerabtheilungen und die Landwehrstämme noch nicht mit eingerechnet befinden. Diese eingeschloffen, dürfte sich die Gesammt- ziffer auf etwa 350,000 Mann stellen. Die Zahl der Mannschaften entspricht dabei ganz genau dem für die norddeutsche Bundesarmee bestimmten Proccntsatze der Bevölkerung, doch werden die sehr starken Stämme an Offizieren und Unteroffizieren noch über den so nor- mirten Stand hinausgeführt. Durch die vermittelst der neuen Ersatzinstruction verfügte Einreihung der ein jährigen Freiwilligen in den regelmäßigen Etat wird Hinfort indeß eine Reduktion der jährlichen Contingents- stellung von etwa 4200 eintrcten, wozu durch fernere Beschranknng der Dispositionsbcurlaubungcn auf das frühere Normalmaß von 5 Mann per Compagnie noch ungefähr 6000 bis 800 Mann hinzutrcten, sodaß die Telegraphische Nachrichten. verli», Sonnabend, 25. April, Morgrn». (W. T. B.) Da» ,,MilitLr»ocheabl»tt" brstatigt, daß be reit» am 1. Mai Nednrtionen m der Frtrdrutstarke der Armre «i»treten, welche, vrn« schon nicht lies «in- §reise»d, iwmrrhin doeumentiren, daß die maßgeben» de» Kreise die politische Situation durchaus friedlich drtrachte«. Da»„Militarw«ch«nbla1t" drmentirt gleich« v zriti, all« 8eitu»g»n>chiichten, wonach dir Militardkr« »altung bei» Neichdlage N«chtrag»forderu,geu zum Mtlitürktat eiubringru «erd«, »ud versichert vielmehr, die Militärverwaltung werde «it de« bewilligten vauschquantum >«»ka«»r». verli», Sonnabend, 25. April, Nachmittag». W. T. B.) Di« Commisfi»» de» Neich»tap» für de» vesetzr»t»»rs über die O»a,tirrlristu»g für die br- waffaete Macht wahre»» de» Kriedrn»;»standr» »ah« »nter 8»sti»»»»g der vo»dr»ro««iffare al» vr»»d« fatz an: Dir Q»artierlrist»,g ist vu»de»l»st, »»für der v»nd «»Ischadignn« leiste» «nß. Der Neich»tag nah» in feiner hrntige» Plenar sitzung, welche eine Stunde wahrte, da» Gesetz, be treffend die vrountwrinsteuer in vberheffe», wieder« halt »» »nd erklärte die Wahl de- Palizriprafidenteu Deven» (vgl. unter „Tagesgeschichte") für giftig. Die Gesetzentwürfe über die Aushebung der Schuldhast so» wie über eine Maß- und Sewicht»ordnirag sind riu- gegange». Dir nächste Sitzung de» Reichstag» ist un bestimmt. Kiel, Freitag, 24. April, Abend». (T. B. f. N.) Der Kessel de» Dompsschiffe» „Neustadt" ist explodirt. Der Maschinenmeister wurde getidtet, 4 Passagiere »ud drei Leate der Besatzung wurde« thrilweise er» hrblich verletzt. wie«, Freitag, 24. April, Abend». (W. T. B.) An der heutigen Sitzung de« Finanzeomitö», i» welcher die verathung über dir Uuifirirung der Staat»schuld sartgrsrtzt wurde, entschied man sich für dir Beibehal tung dr» bi»hrrigen Verzinsung»«»»«» i« Silber und Papier. Der Referent Peter Groß legte außerdem folgende Abänderungsvorschläge vor: Alle Lotterieanlrhen sollen in die Convertirung yinringezogen werden. Die Zinsen für die schwebende Schuld sind zu reducircn; für die Hypothckenanwcisungen soll ebenfalls eine Herabsetzung des Zinsfußes stattfinden, durch welche eine Ersparnis im Betrage von 500,000 Fl. e. zielt wird; die Renten schuld soll statt 4V,<» Procent nur 4 Procent Zinsen tragen; der Capitalwerth der Obligationen des 1866er AnlehenS ist auf 100 Fl. herabzusrtzen. Uebrr diese Vorschläge wurde eine lebhafte Debatte eröffnet, welche jedoch heute noch zu keiner Beschlußfassung führte. Amtlicher Theil. Dresd«», 25. April. Ihre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Frau Kronprinzessin haben heute Höchsnhre Villa bei Strehlen bezogen. Dre»dt«, 20. April. Seine Majestät der König haben dem ordentlichen Professor der Zoologie an der Universität zu Prag, vr. Friedrich Stein, daS Rit terkreuz des Albrechtordens zu verleihen geruhet. " »».' > » > - " -!>»»»> j fällig aufgenommcnc und politisch nicht bedeutungslose Meinung, daß nach Auffassung des Bundcsrathes das Zollparlament ebenso gut ale der Reichstag berechtigt sein würde, die Wahl eines norddeutschen Reichstags- Mitglieds zu prüfen. — Außer dieser Wahlangclegcn- heit wurden vom Reichstage noch zwei kleinere Gesetzes- Vorlagen wirthschastlichen Inhalts und zwei Postver träge berathcn rcsp. genehmigt und der erste Bericht der Petitionscommijsion entgegengenommen. Anwesend waren am Tische der Bundcscommissare: v. Delbrück, v. Thümmel (Sachsen), v. Philippsborn, v. Watzdorf u.A. Unter den geschäftlichen Mittheilungeu, mit denen der Prä fident die Sitzung eröffnet, befindet sich auch die, daß die Han delskammer zu Plauen 40 Exemplare ihres Commissionsberichts über das königlich sächsische Gewerbegeietz eingesendet hat, welche der Gewerbecommission übergeben worden sind. Hierauf berichtet Ue. Friedenthal über das Gesetz, be treffend die Erhebung erner Abgabe von der Braunt- welndereitong in den hohen,ollernschenLanden. DaS Grsctz. welches emc gleichmäßige Besteuerung des Branntwein» in diesen Landen einzuführrn bestimmt ist, wird mit einigen unwesentlichen Amendements ohne erhebliche Debatte äuge uommen. Ohne Debatte genehmigt weiter der Reichstag den Ver trag zwischen dem Norddeutschen Bunde und Belgien, be treffend den gegenseitige» Austausch von kleinen Paketen und von Geldsendungen. Dieser Vertrag (dem voraussichtlich auch die süddeutschen Staaten beitrrten werden! stellt eine unzweideu tige, gegenseitige Haftunqsverbindlichkeit in Fällen des Verlustes, Beschädwnng rc. von Postpäckereien her und regelt den Taris durch schuittlich nach deu Sätzen, wie sie im Posttaxwesen des Nord deutschen Bundes seftstehen. Eine Annahme der Anträge würde eine Ersparniß von 14 Millionen an Zinsen und 15 Millionen an Amor- tisationsbeiträgcu, mithin eine Gesammtersparniß 29 Milli»»en für die dte-jährigen Staatsausgabrn beiführrn. Pari», S»»«»b««d, 25. April. (W. T. B.) Er»«»»»»,«» »er »«rvdeutschk» v»»»k«l,«sul» Frankreich si»b «i«,»tr,ste». D«r russtsch« Bstsch»ft«r, Bars» v»»brrg, erhielt »ester« sei«e desinitive Demisfi«« »«» St Peter»»»rg. Sri, N«hf»ltz«r ist «»ch u»bek«»«t. Der Besitzer »r» „Fi,»r," ist »epe« Beleiviß»«- de» grseßgrben»«« Kärper» z« 1000 Fer». Gelvstrnse vrrnrtheilt wortzen. Fl»re«z, Freit»,, 24. April, Abe«»,. (W.T.V) D»» heatize A«t»bl«tt enthält zwei Amnr-trvttrele, Herr« ei«e» sich »»f Preßvergrhea sowie »uf Uetzer* tret««,»« geri«^ree Art tzezieh». D«< zweite Dekret tz,zieht sich »uf C»«feripti»«»fiuchtiae sowie »«f «ili- tirische Deserte«re, welche »« vr« jüngste« kriegrrischr» Erri,«iffra im Kieche«st»»tr thril,r«»m«r» habe»; »ßrrvrm sind Drsrrtr«re drr Ha«»rl»mari«e «it ri«* Wahl in Esten über den Candidaten der social-demo kratischen Arbeiterpartei, den Gerber Hasenclever, ob- aesicgt. Ein gegen diesen Sieg gestern eingclaufcner Protest schien dem Reichstage von der Bedeutung, daß er auf Antrag des Abg. ve. Schweitzer bcschlotz, die Wahl von der heutigen Tagrsordnuna abzusctzen und Goldsmith die in' dieser Frage feiten der türkische« st« »ur nochmaligen Prüfung der Abtheiluna zurück- Rcgierung beobachtete Haltung. Layard, welcher sick »«gebe«. Die Conservativen, welche gegen diesen Be- gestimmt hatten, beantragten nun ihrerseits und mit Erfolg, die Sache wenigstens noch vor dem Zoll- Parlament durch den Reichstag zu erledigen. Bei der Debatte hierüber äußerte Präsident v. Delbrück die bei- rill »vsA «scheu, >, des- ure zu Feuilleton. Die M»de tze» T«tz,krauchen». von G. A. Dreßler gebracht. Im Geiste stand da jene Zeit vor uns, als die Spanier zum ersten Male die Indianer MittelamerikaS durch die — Nase rauchen sahen, wie sie dann selbst den Reiz des sonderbaren Krautes kennen zu lernen versuchten und wahrschein lich ihre Neugierde mit denselben unangenehmen Er ¬ fahrungen verbüßten, die nun einmal mit drr ersten Pfeife oder Cigarre unvermeidlich verbunden sind. Trotz Alledem bürgert sich das neue Kraut mit seinem nar kotischen Rei^ in Europa rin: unsre Phantasie führt uns tn die Wachstuben der letzten Landsknechte, unter die Söldnerschaarcn des 30jährigen Krirgs, die den Tabak auf heimischem deutschen Boden bekannt machen. Da dictirt die Mode die Form der Pfeife in allen ihrrn Abarten vom kurzen Matrvscnstummrl bis zur langen Pfeife des Studiosen, von der billigsten Thvn- pfcife drs Holländers bis zum mit Edelstrinrn geschmück- icn kostbarcn Tschibuk des Türken. Und rine lange bakrauch* anstatt der cour- ja fast salonfähigen Cigarre mit drr — Pfeife zu rrscheinen, ohne sofort aller Blicke t zu sehen? Und warum? Bl»s weil Die Wandelbarkeit drr Geschmacksrichtungen, die wir unter dem vielsagenden Begriff „Mode* zusammen- zufasten pflegen, offenbart sich am auffallendsten bei den Erichemunge«, die einem recht raschen Wechsel unterworfen sind. Kaum scheint sich eine bestimmte Richtung eingebürgert zu haben, so wird sie schon von einer andern bei Seite geschoben, während wiederum andere, für deren Vortrcsiliäkrit sich manchmal nur sehr schwer entsprechende Nachweise finden lasten, um so länger ihren Platz behaupten. Gleichwohl hat die Industrie mit diesem zeitweise sehr unsichcrn und ost höchst launischen Factor zu rcchnrn, ja dirjenige Er- werbSbranche wird das bcste Gcschäft machen, die, wenn nicht die Geschmacksrichtung zu bestimmen, so doch be vorstehende Umänderungen rechtzeitig vorauSzuschen ver mag. Die rntsprechendtn Brlcge liefert dcr Markt dcS LebcnS in beliebiger Auswahl, wir hrbcn indcstcn eincn Consumartikrl hervor, bei dem man für gewöhnlich nicht an dir Mode und ihren Einfluß auf die Industrie denkt, und zwar blos deshalb, weil sich die Gcsct mack-rich- tungen nur in längcrn Zeiträumen fast unbcmrrkbar, aber um so sicherer ändern. Dies ist kein anderer Ar tikel, als — drr Tabak, jene- Kraut, das vor 150 Jahren ' in Sachsen kaum bekannt, gegenwärtig für die eine Hälfte drr Bcwohnrr sich bi» zur Höhe eines nahezu unrntbehrlichen Gcnußmittel» cmporgeschwungen hat, und zu der wrltbcwrgtnden Entdeckung, daß auch der Tabak den auf- und abschwankenden Oscillationen der Mode unterworfen sei, wurden wir — aus Respect vor dem geistigen EigenthumSrechte wollen wir die Quelle nicht verschweigen — durch di« CigarrUrncol- auf sich gerichtet ftctton i» Latz« der hiesigen bekannten CigarnnfabrU es so M»d« ist. Zeit vergeht, da beginnt die Herrschaft drr Cigarre. Anfangs wird die neue Methode angcstaunt, von dem Stammtischphilister in drr Abrndknripr als unwürdige- Surrogat der Pfeife belächelt. Doch hartnäckig wie jede Mode nun einmal ist, erobert sich die Cigarre Schritt für Schritt ein weiteres Terrain, und heute ist die Pfeife gan» au» dcm Frid« geschlagen, die Cigarre brhauptrt da» Gebiet fast gan» allein, und die wenigen Verehrer der altrhrwürdigrn Pfeift sind durch die Mode bereit» so in die Enge ge!r,cdcn, daß sie ihre Lieb linge kaum noch an die Oeffrntlichkrit bringe«. Wer wollte auch wagen, auf der Promenade mrd in den Straßen, tn Versammlungen und Concerten „mit Ta ¬ gen waren, Rußland sei für Cigarrctten das Pro- ductionsgebiet p»r «»cetteoce und uns von frühcrm Verbrauch ausländischer Cigarretten immer noch dcr unleidige Papiergeruch al» unangenehmcr Beigeschmack in Erinnerung geblieben war. Doch siehe da, die Täu schung war auf unsrer Seite. Nicht genug, daß die Dreßler'schcn Cigarrctten von jenem Nebengeschmäcke durch sorgfältigste Präparation dcr Papicrhülscn gar nicht» bemerken ließen, war das neue Fabrikat nicht nur vorzüglich gearbeitet, dcr Tabak ganz vortrefflich, sondern für Engros- wie Detailpreise um 40—50 Pro- ccnt billiger, als die russischen Cigarrctten von gleicher Qualität, und liegt hier wiederum ein erfreulicher Be weis von dcm Streben vor, dcm deutschen Gcweib- fleiße und der deutschen Etikette durch Tüchtigtcit und Billigkeit drr Leistung Achtung zu verschaffen. Unter solchen Umständen ist gar nicht zu zweifeln, daß die Cigarrette berufen cricheint, der Cigarre den Rang strritig zu machen, viellricht in die Moor des Tabak- raucheus bestimmend mit einzugreifen. 8 ff Da- Lutherdenkmal in WormS ist seiner Vollendung nabe und die Enthüllungsfeier auf den 24.. 25. und 2v. Juni d. I. festgesetzt. Der Aet der Enthüllung wird am 25. Juni Mittag» von 12 bis 2 Uhr vor sich geben. ff Nach der „Tüb Ehr.* hat da- in Sachen de» Uhlanddenkmal» bestellte Preisgericht, welch » ein stimmig de« Entwurf von Kietz zur Ausführung em- pfvhlrn, zugleich dem ComilS gegenüber de» Wunsch auSgt'p'ochen, daß di« hervorragtndern unter den übri- gen eingcsandien Modellen und zwar die von Dorer l« Dr«»dcn, Schaper in vrrli« und Kopf in Stutt gart mit Prämien bedacht werden möchten. Da di« Ausführung des Kietz'scheu Entwurf» die Mittel des Alles ist indessen auf Erden dem Wechsel unter worfen; die Zeit wird einst kommen, in der auch die Cigarre an Terrain verlieren wird. Und als wir die Drcßler'sche Collection einer sorgfältigen Prüfung unterwarfen, da fiel uns denn auch sofort bei, daß die Cigarrette ja bereits ein Eindringling ist, der von Frank reich aus, von der tonangrbcnden Stätte dcr Mode, wie vom fernen Osten, von Rußland her, das deutsche Gebiet betreten und gerade wie seiner Zcit Pfeife und Cigarre allmählich größeres Terrain erworben hat. Wir dachten an den in Deutschland wachscnden Verbrauch von Cigarretten unter russischer Etikette, und sollen wir ganz offcn sein, so ging uns bei dcm Betrachten dcr zierlich gcarbcitctrn Dreßler'schcn Fabrikate und bei der geschmackvollen netten Verpackung in Dosen und Schachteln die für einen Raucher freilich sehr ein seitige Besorgnis) bei, mit der von Rußland aus ein- gesührten Vcrbrcitung der türkischen Tabake in Cigar- rcttrn könnte lcicht auch dir schönere Hälstc der dentschen Nation in vcrsnchnng kommrn, das Beispiel ihrer rus sischen und türkischen Schwestern, Cigarretten zu rau chen, nachzuahmrn. Verführerischer al» die Cigarre ist zumal für Damen die Cigarrette jedenfalls. Wie bereits erwähnt, hat die Firma Dreßler die Fabrikation von türkischen Tabaken (vorzüglich Salo- nicht, Samson, Sultan, Dubec, Basra, außerdem Ha vana und Maryland) »u Cigarretten neuerdings in aroßartigrm Maßstab« i« die Hand genommen und icwot'l hicr als anch in Oederan in den 7 Gcbäuden der früher Fiedler'iche« Fabtik einer großen Zahl von Arbeitern und Arbeiterinnen einen neuen lohnenden Erwerbszweig verschafft. Wir gestehen, daß wir an fangs nicht ohne einiges Mißtrauen an da» ueue Fa brikat nicht mit russischer, sondern mit ehrlicher deutschcr Etikette herautr»tru, da wir tu der Meinung befan- ttztand, .dessen ert an- Elt- m an- r aller Haut- r. au» ffprin- riava- n, er- »Jod- «No- er die vat» i neue »tz«» It«,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite