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Dresdner Journal : 24.04.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186804247
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680424
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680424
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1868
-
Monat
1868-04
- Tag 1868-04-24
-
Monat
1868-04
-
Jahr
1868
- Titel
- Dresdner Journal : 24.04.1868
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— 1868 Freitag, den 24. April. O S3 Dres-nerÄmmml »ftralnvretft: Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. Nichtamtlicher Theil a«»«rsi»t. idert ange- ) r. 4, I. Feuilleton. m. l. Nach der lche Fristen ollen. Der eher erleich- Durch den crt werden, She des estebend e, Gar- erhoben Nähere e«, in nd mit i Meile ist bei n« für taufen (8-, imtsr Hanx do- rbi-. k»dr- vo» Io. ilau, Shanghai, 1S. März. (T. B. f. N.) Nach hier eiogegangenrn Nachrichten aus Japan ist die Bcman- nuug eine« dem fraazöfischen Kriegsschiffe „Tupleix" zugehörigen Boole» mit Einschluß der Offiziere nir- dergemehrlt worden. Die japanesische Regierung bot Genugthuung an; jedoch haben alle ausländischen re« stdirenden Minister mit einziger Ausnahme de« briti schen zu Ojala ihre Flagge eiagezogen. aß die vor n, ihre Zu- ärcn." nmcr dcm- eine Pc- cit sie sich auf sich - — - —- r wünschenS- lbedingungen bekannt gr ob dies erst Lrschelara: 1»,llvd, »it ^u»o.dw« ä«r Svan uoä Nie äe» kolxeoü«» n allerdings »acht werden, e wegen der he Modifica- daß künftig kannt mache, ngstens bin- jjerhandlung bleiben, ob I>Vr«««»»rIttz»drU«d »DKIr. 8t»«vol«b»dr, > »w»»«rk»ld a<» Sw»ä«» ?o»t- «»- . St«mpnla»a^l»,Ud»»». zusammen- entsprechcn rutation in attetcn an- ret Nr. 75, lung, einer betreffend, sie in ma- rer erlang: it ausführ- Die Dc- eränder- ibattc ein- ert einige gegebenen r Schluß- cinalweggesehentwurf. Militärisches. — Bologna: Von der Universität. — London: Vom Parlament. Fenisches. — St. Petersburg: Vom Hofe. — Belgrad: Beziehungen zu Oesterreich. Landt«,»»erbaadlangen. (Sitzung der Zweitm Kam mer vom 23. April.) «nt ibn. v. d. nzialstadt worunter gg Auen iefen, 4M !rg. Grä rg. Gär handener l Schloß, tem und Inventar, hlr. An 1g. Die De« »thwendig er- nden seien, ob noch bedürfe, i Ansicht nicht äßia erachtet, Zusatz zu be- es auch ohne n sein würde, dem Zusatze bluug » ein ungrr lism» b iw. »ltloa rtchS- Teltgraphische Nachrichten. Wie», Miltmach, 22. April, Nachmittag«. (W. T. B.) Lie „ Oesterrrichsche Lorrespoadeuz " meldet falgmde vrrauderuugeu i« der Lsterreichsche» Di- plamatle: Graf Karnizki, bisher Gesandter in Stockholm, in gleicher Eigenschaft nach Madrid; Graf Mülinen, bis her Botschaftsrath in Paris, zum interimistischen Ge schäftsträger in St. Petersburg an Stelle des zurücktre tenden bisherigen Gesandten Grafen Rcvertera-Sa- landra. Legationsrath Vetzera, bisher Legationssecretär in Konstantinopel, gleichfalls als Botschaftsrath nach St. Petersburg. Baron Bruck, bisher Legationsrath in Florenz, ist zum Geschäftsträger in Darmstadt bestimmt. Graf Hovos geht als Botschaftsrath nach Paris; Baron Waltersnrchen, bisher Legationssecretär in Berlin, als Legationsrath nach Florenz; Baron Münch-Velling hausen, bisher Botschaftssekretär in London, als Le gationsrath nach Berlin; v. Haymerle als Legations- rath nach Constantinopel. Die Legationssecretäre Fürst Isenburg nach Stuttgart und Graf Wolkenstein nach London. Wie», Da««er»tag, 23. April. kW. T. B.) Am Llub der Linke» beantragte der Abg. Sturm eine Ne- solutio», »«nach 1) das Staatsdeficit durch außerordentliche Mittel zu decken ist, 2) als unannehmbare Mittel anzuschen sind: Auf nahme bleibender Anleihen; Staatsnotenvermehrung; eine höhere Besteuerung der Staatsgläubigcr, als in folge des durch Ungarn nicht übernommenen Staats schuldenbeitrags gerechtfertigt erscheint; directe Tage lohnbesteuerung, 3) die Finanzvorlagen der Regierung, vorbehältlich der Verbesserung principirll als Basis gelten, sollen zur Herstellung der Ordnung im Staatshaushalte, 4) im Ablehnungsfälle einzelner Gesetzentwürfe po sitive Beschlüsse zur Lösung der Finanzfrage nach obigen Grundsätzen vorzulegen sind. Der erste Punkt sowie die ersten beiden Unter«-» thrilungrn de» zweiten Punkte» wurden vom Club an genommen und »ltdan» die verathuag vertagt. Pari«, Mittwoch, 22. April, Abend». (W.T B) Der heutige „Abendmoniteur" sagt iu sriurr Wochea- rundichau: Amtlicher Theil. Lre«dr». Se. Königliche Majestät haben dem Chaufseewärtrr Michael Degenkolb zu Gassenreuth die zum Albrechtorden gehörige Medaille in Silber zu verleihen geruht. Anseralenannahme auswärts: UrixriS: t u Lxxuoururrru, 6ommi»»1onLr äe» Orssällsr ^ooro»I»; v^enklss.: H. Hxor.»». kwo»-, k^on?; »»mkmr^-NsrUo- Vivo-I.«ii>»js-L»L«I-rr»u^rr».Lk V»ol.Lii, UsrUa, 0»oriv»'»vl>v Uuckk., Luresu, Nvool.i>« Lio»»,; Lrswvo: L. Kem-orr»; Lre,!»»:!,. 8i>L»a,u', ^noonesuduroui,, N,»i> L t'uuvrio; rruulikurt L.H.: »'»ehe Nuehh.; NSW Xo. NLvLwL», k»r1»: LLo. (8, Lises äs I» Loursol; krux: t u. Uuchh. Visu: ^l.. Oei-Ll.1». cherausgrdrr: KLoizk. Lxpsäition äs» vresäosr äourusl», Oresäeo, LlLriellstrusss tlo. 7. Der gesunde Sinn des Volkes beurtheilt die alar- mirenden und eingebildeten Kriegsgcrüchte, welche durch Spekulation sind Berechnung verbreitet werden, nach ihrem richtigen Wcrthe. Es ist ein Glück, daß die Be ruhigung der Gemüther mehr und mehr Platz greift. Während die französische Regierung nichts vernachlässigt, um die kriegerische Erregung zu cntmuthigcn und den allgemeinen Frieden zu befestigen, begreifen auch die andern Cabincte, daß cs ihre Pflicht ist, ihren Einfluß :r Mäßigung und Billigung Telegraphische Nachricht,«. LageSßtschichke. Dresden: Vom k. Hofe. Kammer Verhandlungen. — Berlin: Reichstagssitzung. Hohe Ordensverleihung. Vom Zollparlament. Vermisch tes. — Dessau: Cabinetsänderung. —München: Vom Landtage. Vermächtniß. — Wien: Minister zurück. Türkisches Armeecorps. Entbindung der . im Dienste der Ideen der Mäßigung und Billigung Kaiserin. — Pesth: Vermischtes. — Paris: Vi- geltend zu machen. Wir dir „Epoque" meldrt, hatten die Botschafter Preuße«» und vrstrrrrich», G>af v. d Goltz und Fürst Metternich, grstrr« eine längrre Conferroz mit Mar» qui» Moustier. * Herr Adolph Henze in Leipzig hat jetzt einen ausführlichen Bericht über das von ihm im November vorigen Jahres erlassene Preisausschreiben zur Begründung einer deutschen Nationalhandschrift veröffentlicht. Hiernach ist es Herrn Henze gelungen, durch die Vereinigung der besten Kräfte „die schönste, nach Form und Geist ausgezeichnetste Schrift zu erlangen, eine Schrift, die sich ebenso durch echten deutschen Charakter, wie durch Schönheit, Glätte und Schreibfähigkeit auszeichnet". An dem Preisausschrei ben haben sich zahlreiche Jünger der Schönschreibckunst bethecligt. Die Zusammenstellung der eingegaugcnen Concurrenzschriftcn hat folgende Ergebnisse geliefert: Im Ganzen sind 754 Concurrenzalphabcte eingcgangcn. Unter den Concurrenten befinden sich 174 Lehrer, 109 Beamte (unter diesen sind acht Ministerialbcamte), 61 Kaufleute, 38 Künstler (Maler, Kupferstecher, Litho graphen u. s. w.), 34 Kalligraphen, 31 Schuldirecto- rrn, 16 Gewcrbtreibende, 12 Militärpersonen (darun ter sind sieben Offiziere), 10 Gelcbrte, 9 Pastoren, 9 Gymnasiallehrer, 8 Professoren, 7 Lehrerinnen, 2 För ster, 1 Gutsbesitzer, 1 Justizrath. Die Uebrigen haben ihren Stand nicht angegeben. Nach den Staaten ver theilen sich die Concurrenten in folgender Weise: Preußen lieferte 257 Preisalphabrte, Sachsen 109, Oesterreich 90, Bayern 6b, Baden 30, Württemberg 28, Schweiz 14, Hamburg 24, Sachsen-Weimar 15, Mecklenburg-Schwerin 14, Oldenburg 12, Rußland 10, Sachscn-Kobura-Gotha 9, Hessen-Darmstadt 7, Anhalt 7, Bremen 7, Schwarzburg 6, Braunschweig 6, Sachsen- Meiningen b, Mecklenburg-Strrlitz 2, Lübeck 2, Luxem burg 2, Frankreich 2, Holland 2, Amerika 2. Nach dem nun durch einen enarrn Verein von Schriftkun- digen unter Vorsitz de- Herrn Henze au- dem einge- gangenen reichen Borrache eine Auswahl mustergilttger Erste »»d zweite Beilage. La»dtag«verha»pl»«ar». (Sitzungen der Zweiten Kam mer am 22. und 23. April.) Lre«d»rr Nachrichte». Inserate. Entwickelung so jugendlicher Talente fehlen ihr alle nothwendigen Factoren. Die übrige Aufführung des Dramas war eine gute in Betreff einiger höchst trefflichen und lobenswcrthen Leistungen der Mitwirkenden, namentlich des Herrn Winger — der Frau Bayer, Fräulein Ulrich, der Herren Porth, Jaffö und Wilhelmi. Uebrigens aber sollte man dieses unsern Zeitverhältnissen völlig entrückte, an Genialität wie an Schwächen reiche Stück nur geben, wenn man eine in allen Partien ausge zeichnete Besetzung desselben bieten kann. Denn es gehört ein großer poetischer Aufschwung und eine starke charakteristische Jndividualisiruna der Darstellung dazu, um uns in die geistige Zeitströmuna des Werks und in dessen Gcfühlssphäre äußerster Ueberspanntheit und überschwänglichster Excentricitat zu versetzen. C. Banck. f Dresden. Wir machen auf einen Vortrag auf merksam, welcher, wahrscheinlich als die letzte öffentliche Vorlesung dieser Saison, im Laufe der nächsten Woche hier stattfinden wird. Der Vortragende, vr. Schna bel, wird von Autoritäten deS Geschichtsfaches warm empfohlen; sein Thema ist wohl geeignet, daS Interesse zu fesseln. De. Schnabel wird über die Entdeckungs geschichte Afrikas im Mittelalter sprechen, mit beson derer Beziehung auf den Priesterkönia Johannes. Die erste sagenhafte Kunde von diesem Fürsten drang be kanntlich im 12. Jahrhundert nach Europa; seitdem beschäftigt sich dir Geographie und Geschichte, wie über haupt die Phantasie der seefahrenden Nationen unaus gesetzt mit dieser Gestalt; erst in neuester Zeit gelang eS der Wissenschaft, durch Vergleichung aller abend ländischen und morgenländtschen Berichte da- Räthsel Handschriften vorgcnommen, nachdem ferner diese Aus lese je nach der spcciellen Beschaffenheit der Originale thcils photographirt, theils lilhographirt, theils auto- graphirt worden, sind die vervielfältigten Exemplare soeben an 50 sachverständige Preisrichter versandt wor den. Das Resultat wird ohne Zweifel in wenigen Wochen bekannt gemacht werden können. Um nun die Einführung dieser Nativnalschrift in Schule und Haus zu erzielen, sollen von der gekrönten Preisschrift zwei Ausgaben veranstaltet werden: eine für Schulen und eine für das Haus. Bezüglich der ersten Ausgabe will sich Herr Henze mit der Lchrerwelt direct in Verbin dung setzen, über die zweite Ausgabe findet der Leser im Jnseratcntheile dieses Blattes nähere Auf klärung. 7 Bei Alt-Ofen, wo einst das alte Aquincum, die Hauptstadt des Mittlern Pannoniens stand, stieß man in den letzten Wochen bei Eisenbahnarbeitcn auf rö mische Graber mit wohlerhaltcnen, durch Inschriften verzierte Särge. In zwei Särgen fanden sich noch Gebeine vor. Außer diesen Särgen grub man noch eine schöne Ara (Altarstein) und andere römische Al- terthümcr aus. * Der Verkauf der Theaterzettel muß in St. Pe tersburg ein außerordentlich lucratives Geschäft sein, denn die Erlaubuiß dazu für das Jahr 1868 wurde dem Buchdruckereibesitzer Wolf für die Summe von 26,500 Rubel zugcschlagen. Bisher hatte ein anderer Buchdrucker nur 11,000 Rubel an jährlichem Pacht gezahlt. * Nachdem Dio zart als dramatischer Held benutzt worden ist, hat nun auch Beethoven ein gleichr- Schicksal getroffen, indem von einem Anonymu- ein Volksftück „Beethoven" am Theater in der Josephstadt (Wien) eingereicht wurde. Brüssel, Mittwoch 22. April, Nachmittag». (T. B. f. N.) In den Kohlenbergwerken bei dem Darse Pieta» in» Arrondissement »an Charleroi (Provinz Heunega«) ist ein Strikt der Arbeiter auegrbrochen. Der rhrmalige frauzafische Flüchtling veimier, welchem drr Aufenthalt in Belgien untersagt wurde, weil man ihn sür den Bersaffer eine» revalutianarev Maniseste» gehalten, hat sich gestellt, um sich gege» eia ergangene» Erkmataiß z« rechtsertiam, da» ans Beleidig«« g de» Kaiser» der Franzosen im Wege der Presse gelautet hatte. Dur in, Mittwmh, 22. April Nachmittag». (T. B. f. N.) -ente vormittag »ersammelten fich die KL» »igliche Familie, die srnndr» Prinze», dir Haschs gen, die Minister, die Mitglieder de» Parlament« »nd die fiadt schen Deputationen im große« vallsaale de» Königlichr» Palastc», um drr Lrremonie der Ci- viltr»«ung de» Kronprinzen Humbert «ud drr Prin- zrsfin Margarrthe brizuwohnrn. Der Präsident des Senats verlas den betreffenden Artikel des Gesetzeseodcx und nahm die Erklärung des Prinzen entge gen, worauf er die Ebe für im Wege des Civilgesetzes geschlos sen erklärte. Unmittelbar darauf begab sich die Versammlung in feierlichem Zuge »ach der Kathedrale, welche mit großer Pracht decorirt war Dort schütz sich das diplomatische Corps an. Die Messe wurde durch den Erzbischof von Tun« abge- halten, welcher die Trauungsceremonre aussührte. Nach Rück kehr der Vermählten nach dem Palast erschienen Deputationen der Armee und der Nationalgarde und überreichten der Prin Hessin Margarethe Bouquets. — Gestern verlieh der König dem Erzbischof von Turin und dem Senatspräsidenten den höchsten Orden „dell'Annunciata " — Die Stadt ist sehr belebt und mit Besuchern angcfülll. Es sanden viele Freudendcmonstrationen des Volkes für den König, den Prinzen und die Prinzessin statt. Madrid, Dienstag, 2l. April, Nacht». (W. T. W) La» Befinden de« Marschall» Narvaez hat sich seit Mittag merklich gebessert. Madrid, Donnerstag, 23. April. (W. T. B.) Marschall Narvaez ist heute, '^8 Uhr Morgen», ge- porben, nachdem er den vom Papst übersandten apo stolischen Segen uud Ablaß empfangen hatte. Kopenhagen, Mittwoch, 22. April, Abend«. sW. T. B.) In der heutigen Sitzung de» La«d»thing» er klärte drr Consrilsprasident, daß da» gesammte Mi nisterium zurücktreten wrrde, soll» da» Freigemeindr- gesetz von dem fLandSthiag obgelehnt werden sollte; da« Ministerium könne eine writere Hinausschiebung dieser Angrlrgenheit nicht verantworten. Tagesgeschichte. Dresden, 23. April. Der königliche Hof feiert heute den Geburtstag Sr. königl. Hoheit des Kronprinzen und den Namenstag Sr. königl. Hoheit des Prinzen Georg. Die kronprinzlichcn Herrschaften hatten Sich heute früh nach Höchstihrer Villa in Strehlen begeben, um d-rt das Frühstück zu nehmen. Während des Aufenthalts da selbst wurde Ihnen vom Musikchor des Leibgrenadier regiments eine Morgenmusik gebracht. Nach dem kö niglichen Rcsidcnzschlvsse zurückgckehrt, wurden von Sr. königlichen Hoheit dem Kronprinzen zur Glück- wunschcour empfangen: der persönliche Dienst; die Offizicrcorps derjenigen Regimenter, deren Chef Se. königliche Hoheit ist (3. Infanterieregiment Nr. 102, 1. Reiterregiment und 1. Jägerbataillon); die Gene ralität; die Stabsoffiziere der Garnison; der Dienst Ihrer königlichen Majestäten nnd der Dienst der übrigen prinzlichcn Herrschaften; die Directorien und Mitglieder der beiden Ständekammern, sowie zahlreiche andere Herren vom Civil. — Sr. königlichen Hoheit dem Prinzen Georg — Höchstwelchcr nach seiner Wiedergenesung gestern die erste Ausfahrt gemacht hat — brachte das Musikchor des 2. Grenadierrcgi- mcnts Nr. 101 von 8 bis 9 Uhr eine Morgenmusik und im Laufe des Tages fanden sich sehr zahlreiche Herren vom Civil und Militär im prinzlichcn Palais rin, um Sr. königlichen Hoheit ihre Glückwünsche dar- zubringen. — Nachmittags war die königliche Familie, wie gewöhnlich Donnerstags, bei Ihren königlichen Majestäten zum Diner vereinigt. Lrrsven, 23. April. Die Zweite Kammer hat heute die Berathung über das k. Dccret, das Eisen bahnwesen betreffend, begonnen, die allgemeine Debatte zu Ende geführt und ist sodann in die Speeialbera- thung über die Linie Chemnitz-Leipzig eingetreten, welche abgebrochen wurde und morgen fortgesetzt wird. Eine Abstimmung ist Heu tüncht erfolgt. (Der aus führliche Bericht folgt umstehend, der Schlußbcricht über die gestrige Sitzung befindet sich in^der Beilage.) k. Berl««, 22. April. Die so wichtige Frage über das Klagerccht des Reichstags gegen Bundcsbeamte ist heute gcgen die Bundesregierungen durch den Reichs tag mit 130 gegen 114 Stimmen entschieden worden. Der Reichstag war gefüllt wie noch nie in dieser Scs- sion, die Gallericn waren überfüllt. Der Antrag, den die Nationalliberalen durch den Abgeordneten Miquel gestellt hatten, suchte die Ministerverantwortlichkeit nur in einem sehr beschränkten Grade in die Verfassung cinzuführcn, wie dies der bundesstaatliche Abg. Hänel hcrvorhob, die Fortschrittspartei betheiligte sich gar nicht an der Debatte; cs traten nur nationale Abge ordnete dafür auf, welche offen erklärten, daß es an der Zeit sei, ihre Politik des Opferns von Freiheiten auf zugeben. Von conservativer Seite wurde der Anttag auf das Entschiedenste bekämpft; der Bundcsrath hatte sich einstimmig dagegen ausgesprochen, wie dies der Vertreter Hessens ausdrücklich erklärte, weil der Bun- desrath in dem Antrag gar keine erhöhte Sicherheit der genauen Verwaltung der Bundesschulden erblickte; der Bundeskanzler verwarf den Antrag in einer politisch höchst bedeutenden und interessanten Rede; er bezeich nete ihn als einen offenbaren Versuch, die Machtbefug nisse des Reichstags auf Kosten der Rechts- und Macht- sphärc des Bundcsrathes zu erweitern, in letztere ein zubrechen in einem Augenblicke, wo man die finan ziellen Verlegenheiten der Regierungen selbstsüchtig ausbeuten wolle, und sprach es entschieden aus, daß er niemals in ein Redestchcn für seine Handlungen vor einem Stadtgericht willigen könne. Als trotzdem der Antrag angenommen Ivar, zog der Bundeskanzler das ganze Bundcsschuldengcsctz zurück. Die Aufregung unter den Abgeordneten über diesen Schritt ist eine große; was der Bundeskanzler nun thun wird, um das Geld für die allseitig als nothwendig anerkannte Erweiterung der Flotte und Küstenbefestigung zu erhalten, ist noch ganz ungewiß, wenn man nicht m den Worten, daß er im Bedarfsfälle in der Hoffnung einer künftigen Indem nität ähnlich wie im Jahre 1865 verfahren werde, eine Andeutung finden will. Ob diese Auslegung der Worte richtig ist, vermag man natürlich nicht abzusehen. Mein nächster Brief wird sich über die Auffassung der obigen Worte in Abgeordnctcnkreiscn verbreiten. Außer dem Bundeskanzler nahmen an der Sitzung noch Präsident v. Delbrück, Geh. Nath Weinlig, Geh. Nath vr. Hof mann (Hessen) und andere Bundcscommissare Theil. Die Abgeordneten v. Zehmcn und Bebel sind neu ins Haus cingctrcten. Man beschließt folgenden An trag des Abg. Wiggers durch Schlußberathung (Re ferent Abg. Endemann) zu erledigen. Der Reichstag wolle beschließen: aus Veranlassung der in der achlen Sitzung des Reichstages «r- theilten Antwort desLuudescomlmssars aus die Jntcrpellition des Abgeordneten M. Wiggers den Bundeskanzler auszu- sordern, den in der 27. Sitzung des Reichstage« mit gioper Majorität gefaßten Beschluß: daß in dieser Session des Reichstages ein Gesetzentwurf vorgelegt werde, durch welchen alle noch bestellenden, aus den Verschiedenheiten des religiösen BetenuUnsscs dergelei- teten Beschränkungen der bürgerlichen und staatsbürger lichen Rechte aufgehoben werden, in Ausführung zu bringen. Wcitcr hat dcr Abg. Schulze mit 61 Genossen einen Gesetzentwurf vorgclegt über die privatrcchtliche Stellung dcr Erwcrbs- und Wirthfchastsgcnosscnschaftcn. Dieses Gesetz wird einer zu wählenden Einundzwan- zigcr - Commission übergeben. Hierauf begründet der Abg. Lasker eine Interpellation über zwei vom Po lizeipräsidenten in Frankfurt a. M., Herrn v. Madai er lassene Verordnungen, welche von Verstößen gegen das norddeutsche Paßgesetz und Bundcsfrcizügigkeitsgcsctz strotzen. Interpellant fragt an, ob diese Vorgänge zur Kenntniß des Bundespräsidiums gelangt sind und was dieses zur Verhütung ähnlicher Vorkommnisse zu thun gedenke? Präsident v. Delbrück erklärt, daß das Bundeskanzleramt die bett. Verordnungen, die allerdings mil beiden Bundesgesetzen in Widerspruch sichen, außer Kraft grsctzt habe, übrigens seien sie nicht m Anwendung ^kommen. Außerdem habe das Bun deskanzleramt sämmtliche Bundesregierungen ersucht, ihm alle Verordnungen und Verfügungen, welche diese zur Ausführung beider Bundesgesetze erlassen haben, mitzuthcilcn. Da, wo sich Widersprüche mit den Ge setzen gefunden, haben sämmtliche Regierungen sofort auf das Bcrcilwilligste die Ausführungsverordnungen mit den Bundesgesetzen in Einklang gesetzt. (Bravo rechts.) Damit ist die Cache erledigt. Man geht zu dem Bundcsschuldengesctz über. Die Debatte be wegt sich um folgenden von nationallibcralcr Seite durch Abg. Miquel gestellten Antrag: dem Gesetz- Entwurf folgende Bestimmung hinzuzufügen. „8 17. Erheben sich gegen die Dcchargirungen Anstände, oder finden sich fonst Mängel in der Verwaltung des Bundesschul- denwesens, so können die daraus hergeleitelen Ansprüche sowohl vom Reichstage als dem Bundesrathe gegen die nach 8 7 dieses Gesetzes verantwortlichen Beamten versolgt werden. Der Reichs tag kann nöthigensalls mit der gerichtlichen Geltendmachung die von ihm gewählten Mitglieder der Bundesschuldrncommission beauftragen." Der Referent Abg. v. Blanckenburg leitet die De batte mit einem Rückblick auf die Entstehungsgeschichte dieses Gesetzes und des sich hieran knüpfenden Streit punktes ein. Insbesondere citirt er unter dem Beifall der Rechten eine Rede Twcstens, welcher sich am letzten Reichstag gegen den Antrag dcr Bundesstaatlichen (Oehmichen und Gen.) nnd damit gegen die juristische Ministcrverantwortlichkeit ausgesprochen habe, hier aber dafür sei. Abg. Miquel: Die Nationalliberalen, die bei Begrün düng der Bundesverfassung soviel an Freiheit geopfert baden, um das nationale Werk zu ermöglichen, wollen nun die frühere Nachgiebigkeit, die keine Charakterschwäche war, nicht werter K. H«ftheater. Mittwoch dcn 22. April gastirte in Cchiller's Trauerspiel „Cabale und Liebe'' Herr Stritt vom Stadttheater in Königsberg als Ferdinand. Die physischen Mittel desselben sind vortrefflich, na mentlich auch sein klangvolles, angenehmes und modu- lationsfähigeS Organ. Die Bildung derselben ist frei lich noch ganz unzureichend für derartige Rollen, wo für indrß eine genügende Entschuldigung seine Jugend ist. Diese ist für den Ferdinand stets erwünscht — wenn auch für Louise und Lady Milfort daraus bisweilen einige Schwierigkeit erwächst —, aber sie muß mit Männlichkeit und jener innern Reife verbunden sein, die da- Unglück frühzeitig giebt. Wenn Herrn Stritt für Spiel, für sichern Gefthlsausdruck und richtige Betonung der Rede noch ebensowohl dir fertige Technik, al- die geistige Gestaltung und künstlerische Beherrschung seiner Leistung fehlen, so zeigt er doch gute Grundlagen seiner Vorbildung und seines Naturells, z. B. eme gute AuSsvrache, Gefühl und Intelligenz der Auffassung, wenn auch der entsprechende Ausdruck dafür noch un sicher ist. Seine volle Hingabe an die Rolle, seine Wärme und sein jugendliche- Feyer deS Vortrag- er freuen im Allgemeinen und erreichen auch sehr löbliche Momente. Herr Stritt erscheint al- ein recht beach- ten-wertheS und strebsames Talent, dem eine Stellung an einem kleinern mit Fleiß und einiger Sachkcnntmß geleiteten Hoftheatcr zu wünschen ist. Unsre Hoibübnc bedarf für da- Schauspiel Kräfte, die bi- zu einem aewissen Grade wenigstens »öglichst fertig gebildet sind. Sie würbe dm Gast in manchen Rollen wohl zweck mäßig gebrauchen können, aber allmählich auch ver brauchen, denn für die künstlerisch« Au-bildu»g und AtbrU-ti: «Ddlr. — Koortllvü:— „ 1« » »L- n 18" Fuß ird käqlich bis 10 Uhr gezeigt, eicte», rrhotckeu »It ßriiuä- oübsiteo, et«., such Lvrlln,
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