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Dresdner Journal : 04.04.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186804042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680404
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680404
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1868
-
Monat
1868-04
- Tag 1868-04-04
-
Monat
1868-04
-
Jahr
1868
- Titel
- Dresdner Journal : 04.04.1868
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- 1868 O 78 Sonnabend, den 4. April Ibmn,e»,»t,prttse: Dres-MrZmuMl ß VerantwoMcher Redacteur: I. G. Hartmann. Tagesgeschichte anvem Bäue- »innen bcfan- en An- üederge- erufung rch dem nne der on der ei 8 95 Ueber , könne rbgcbcn, » trtttjkbrUeb I l^lr. 8t»mv«Ig«bUdr, »u»««rd»Ib a«, Norää. Luoä«, koit aoä St« w p« l, IUo»a. >userat«t-»uatzm» auawärto: ä«> vr««äoer ^ourn»l»; «b«oä»,.: H. Luol.»», Lvo»» Lo»r; L«wdurx L«rId>- Vi«»-L»tp,tU-L»»«I-^nmkklrt «. N.: UtL»,»,rri» H; Vooi.»», »«rllu. 6»<rrili«'»cb« Uurbk., Nir»»»«»«»',, Lnr«»a, kvoor.«» tlo»»»: Lr«m«i>: L. kcul-orr«; dr«^»a:I,. 8rL»o«»', ^nnollc«adur«»a, t L»»v»v; »nulktart «.N.: ck»»oir»'«ok« llurbk.; Nöl»: 8Lo»»»», V»rj»; L,»»»ir», Lvi.l.1«» LCo., (», kl»c« ä« I» Nour,«); L». L»ui.lo»'» NurUI,.; Vt«»: Li,. Ol-rar.ru. Hrrausgrber: Lülllgl. Lipoaitiou 6«, vr«,a»«r <7ouruul^ vr«»ä«o, U»rieu,tr»i»« A». 7. rach den le solche tsmit- »ar bei g gegen retzsch- «s Ver- cher von Anträge »gnahme loguitioo t auf dir Straft teansicht. agt die nrwurfe e gegen -rochen, timmen minder 96 nach ajorität mmung >en Ge in. eschluß- )ie Ab- rnen- n Dar- n Abg. :rt an- Ihr) t davon lte, die :r Wich- iese Be- Lcrthei- wenden. >en Bor der Be- cses an- l könne. 95 in geleitet . Straf- Erheb- einzel- ien da- >en die her ein edenheit se Aus- s ganze heidiger ; schon heidiger ^fall des in den lrgelegt, brachten Redner rd sucht nmtttel- s durch luna odrr r «nftchl cd brzit,- »eschov«», er Straf- duug der men, wo- er neuen s Allnßeiele Litrrat»r. Dat im Berlage von F A. Brockhaus in Leipzig erscheinend«, von uns al» Handbuch für da» praktische Leben lustrirte Hau», und Familie geaenwärtta bi» zur 3V. Lieferung „Gasbeleuchtun," vor. — Ebenso »ollen wir auf die Dresden, 3. April. Beide Kammern haben heute ten. Die Sitzung der Ersten Kammer begann Mittags 12 Uhr in Anwesenheit des Staats- ministers v. Nostitz-Wallwitz, sowie des Regierungs- commissars geh. Regierungsraths v. Pflugk. Bor Uebrr- gang zur Tagesordnung wurde Domherr v. Watzdorf an Stelle des aus Gesundheitsrücksichten ausgetretenen Staatsministers a. D. Vr. v. Behr in die Kammer ein geführt und mittelst Handschlags verpflichtet. Hierauf zeigte Kammerherr v. Metzsch an, daß die vierte De putation die Petition des Gasthofsbesitzers Zentzsch in Tolkewitz, einen Enschädigungsanspruch brtr., in Ge mäßheit von § 115 fl. der Landtaasordnung als un zulässig anzusehen habe. Da die Pcntion an die Ständr- versammlung gerichtet ist, so beschloß sodann die Kammer, dieselbe noch an die Zweite Kammer abzugeben. Erster Gegenstand der Tagesordnung war der von der vierten Deputation (Referent Meinhold) adoptirte Bericht der jenseitigen Kammer, die Beschwerde mehrer Gastwirthe rn den Amtsbezirken Leipzig l und U über die bestehenden Tauzregulative ünd die Pention um Gewährung größerer Nichtamtlicher Theil. Telegraphische Nachrichten vrrli», Freitag, 3. April, Nachmittag». (W.T. B.) Zu der heutig«, Sitzung de» Neichttag» gelangte zur ««zeige, daß der Sewerbegesetzentwurf während der vsterferir» der verstärkte« Handel»rommisfio« zu- gehe« wird. Der Präsident wird ermächtigt, die von New-Orleans für den Reichstag eingrgangene Fahne im Sitzungs saale de» Hauses aufzuhänaen und den Gebern den Dank des Reichstags auszusprechen. Der Antrag Waldrck's auf Gewährung von Diäten (vergl. den Bericht über die gestrige Sitzung unter „Tagesgeschichte") wird im Hause noch zur Schluß- berathung gelangen. In der heutigen Sitzung erledigte der Reichstag durch Schlußberathung da» Gesetz, die Unterstützung der Faunlien von Ersatzreservisten betreffend, sämmt- liche Postverträge sowie den Antrag Rabrnau's auf Auseinanderhaltung der Reichstags- und der Land- tagrsesstonen. Graf Bismarck äußerte in Bezug auf letzter« Gegenstand. Er billige durchaus den »»serateapreise: Lür a«» s»»w «l»«r r,»p»It«Q«a r«u«: r klar. v»t«r „Li»g«,»ockt" äi« r«ll«r » Ngr. Arscheinea: mit Lu,a»bm« ä«r Soo» »oä L«l»r«»a», ^d«aä» Nir ä«o k»lx«oä«» 1'»^- quenzen künstlerisch nachgedacht hat und an sein Schaffen den Maßstab rigoristischcr Anforderungen legt. Um seiner einfachen Composition Reichtbum an individuellem Leben und an Natürlichkeit zu geben, hat er sie mit sinnvoller Oekonomie arm an Figuren und an Actionen gemacht. Er wirkt echt historisch, indem er den Zeit geist der Geschichte nicht als antiquarisches Gespenst zeigt, sondern indirekt durch die Art enthüllt, wie feine sorgsam durchgrführten Charaktere empfinden, reden und handeln. Nicht als reflectirender Geschichtsinter- prrt, sondern als naiver Poet läßt er uns das interes sante Terrain der Vergangenheit durch das psychische Medium, durch das Auge seiner Personen schaury. Mehrere darunter sind Gestalten von genrebildlicher Kraft oder von ansprechender Liebenswürdigkeit. Er übt streng die bei einem ideenreichen Kopf beachten»- werthe Resignation, diesen Charakteren keinen Gedan ken von heute in ihren Dialog zu verlegen. Zu solchen reinen Bestrebungen tritt noch der le bendige Vortrag eines ungewöhnlich correcten Stil- Hinzu. Dergleichen Vorzüge werden Jeden, der dir ab schüssige Bahn vom Prosa-Epos unsrer Gegenwart be- ovachtet und al» Sachkenner betrauert hat, zum Freunde de- Verfasser- machen und ihn gern auf einem Wege begrüßen, der zwar nur langsam aber direct zu litera rischen Läuterungen hinanführen kann. Otto Banck. Atdrlivk- arm,.- n»r ^Mrlled: 1 »» .. dtoootliod:— „ lb „ Lla»,l»«!tamo>«r»: 1 », Brussel, Da»»er»1ag, 2. April, Nachmittag». (W. T. B.) Der Semit peaehwiate t« seiner heutige« Sitzing mit erheblicher Majorität die Gesetzentwürfe, tetreffend die Reargaaisatio« der Armee. Flarr»z, Dmmerttag, 2. April, Abend«. (W.T. B.) Eine hier ringetraffene Depesche an» Luria mel det, daß etwa 2WV Arbeiter wegen de» Gesetze», be treffend die Eiakamwenstenrr, die Arbeit eingestellt Hite». Die »rnesten Nachrichten au» Nam bestätigen, daß der Vcs«adheit»jufia«d de» Papste» ei» dalli, brfrir« dlgender ist. Die ,,G«z. uff." »eriffentlicht die am 3. Februar diese» Jahre» zwischen Frankreich uud Italien aßge« schlaffeue Lanveutlou, betreffend de« Durchbrnch durch deu Mo«t«Le»i». Reichstag in den urlaubsbewilltgungen zu nachsichtig gewesen. Er (Graf Bismarck) werde für Preußen im Sinne des Antrags das Nothwendige veranlassen. Wiesbaden, Dannrr»tag, 2. April, Abend». (W.T.B.) Zn der heute stattgehabte« Generalpersam»« lung der Spirlbankaetionare wurde die srite« der E»w» Mission erfolgte Ablehnung der letzten Negirr««g»te- schlüsse in betreff der Spielbank einstimmig gutgeheißeu. Wie«, Donner»tag, 2. April, Nachmittag». (W. T. B.) Da» Abgeard«rte«hau» hat in seiner heutigen Sitzung sämmtlichrn, seite« de» Herreuhause» an de« Schulgesrtzrntwnrfe vargrnammenea Aenderuugen zu- gestimmt. Ferner uahm da» H,«» de« Gesetzentwurf an, betreffend die vrganisatian der vrzirkegerichtr. Wien, Freitag, 3. April. (W.T.B.) Am Abge- ardnrtenhause legte der Jnstizmiaister Gesetzentwürfe »ar, brtreffead die Einführung und BUvung der Schwnrgerichte. Da» Gesetz über die L,nr«r»ardunns »nrde »am Hanse definitiv augeuamme» und die Spe- eialdebattr de» interranfesfianrllen Gesetze» begannen. Part», Freitag, 3. April. (W.T.B.) Die Nahe« stSrnnae« in Grenablr, welche durch da« verbat eine» Theaterstück» hervargrrufe» wurde», wäre» ziem lich ernst. Die Nahestirer riefen: „Nieder mit der Nlabllgardr," fange« die «arseillaise und zertrüm merte» Fe»sterfchribe» de» Z»suite»r,llegi»m» «»d de» erzbischasliche» P»laste». Dl« Arbeit»ri»stell««g ia Nhrim» ist, affieiise» «ittheilunge» zufalge, w,«ig beunruhigend. und sich der fördernden Einwirkung auf die Verbindung mit dem deutschen Süden begeben habe. Dieselbe saat in diesem Artikel unter Anderm: „Nachdem durch die Gründung des Bundes und die mit den süddeutschen Staaten geschlossenen Verträge der Boden für eine ge deihliche nationale Entwickelung gewonnen war, konnte das Bestreben der Regierung nur darauf aerichtet sein, diesen Boden fruchtbar zu machen und die Entwickelung, welche durch die Macht großer Ereignisse anpebahnt worden war, nunmehr auf denWegen des Friedens fvrtzuführen. Unsre Negierung durfte und mußte dar auf vertrauen, daß das Werk der deutschen Einigung, nachdem das Schwert die entaegenstehenden Hemmnisse beseitigt, in Frieden sich vollenden werde, sobald die Aufregung der Leidenschaften sich legen, das Vorurtheil, welches in der Unkenntniß der Verhältnisse wuchert, vor dem geförderten Verkehr und den mannichfachen Wechselbeziehungen des Nordens und des Südens wei chen und die Erkenntniß des Guten erhöhtes Verlangen danach erwecken würde. Und die in dieser Richtung gehenden Hoffnungen werden, wie sich (chon jetzt zeigt, nicht getäuscht werden. . . Wenn man die Entwickelung auf diesem friedlichen Wege nicht für ausreichend hält, will man etwa, daß Preußen eine raschere Entwickelung auf den Wegen der Gewalt anbahne? Glaubt man, daß dies der Sinn des Volkes in Preußen und in Nord- deutschland sei? . . Unsre Regierung hat mit der That b« währt, datz sie die höchsten Ziele auf richtigen Wegen zu erreichen versteht. Sie weiß sich in völliger Ueber- rinstimmung mit dem gesammten Volke, wenn sie das Freiheit zu Abhaltung von Tanzmusik bctr. Nach der Bnnerkung des Geh. Raths v. König, daß es in sitten- polizeilicher Hinsicht wichtiger sei, die Tanzvergnügen nicht bis tief in die Nacht Hinern dauern zu lassen, als ihre Zahl zu sehr zu beschränken, trat die Kammer dem jenseitigen Beschlusse, dir gedachte Beschwerde und Pe tition auf sich beruhen zu lasten, einstimmig bei. — Hierauf erstattete derselbe Referent Vortrag über die Petition von Gemeindevorständen im Altenberger und Frauensteinrr Gerichtsamtsbezirke, der Ankauf land- wirthschaftlicher Grundstücke zu Staatswaldungen betr. Geh. Rais v K»«ig stimmt« v«r Ansicht des Referenten bei, daß der Staat verpflichtet sei, auf Waldbestände zu halten, und daß er dies nach Lage der Sache vor zugsweise nur im Erzgebirge zur Ausführung bringen könne. Auf den Wunsch Rittner's theilte der Referent die Orte mit, von welchen die Petition unterschrieben worden sei. Nach Vorschlag der Deputation beschloß die Kammer einstimmig, die gedachte Petition auf sich beruhen zu lassen, dieselbe aber noch an die Zweite Kanuner abzugeben. — Hieran schloß sich der Vortrag desselben Referenten über die Petition des vr. Schulze zu Hausdorf, freie Verfügung über das Grundeigen thum auf dem platten Lande betr. Die Petition be zweckt die Aufhebung aller die freie Verfügung des Grundeigenthums auf dem platten Lande beschränken den gesetzlichen Bestimmungen. Die Kammer trat ohne Debatte dem Anträge der Deputation, die Petition auf sich sich beruhen zu lassen, aber noch an die Zweite Kammer gelangen zu lasten, einstimmig bei. Endlich erstattete noch Graf Wilding Vortrag über die Petition des Gemeindevorstands Barth in Eyla und Gen., um Aufhebung der Verpflichküng der Gemeinden zu Haltung besonderer Tagewächter. Die Kammer beschloß ohne Debatte, dem Deputationsantrage entsprechend, die Pe tition an die Staatsregierung zur Erwägung abzu geben, zuvor aber noch an die Zweite Kammer gelangen zu lasten. Die Zweite Kammer hat heute zunächst den Be richt ihrer Finanzdeputation, die Erbauung einer Eisenbahn von Großenhain nach Kottbus be treffend, berathen und nach längerer Debatte beschlossen: Amtlicher Theit. De«»tz«», 27. März. Se. Majestät der König haben den zritheriaen ersten Srcretär und Referendar bei der Staatseisenbahn-Direktion zu Leipzig Gottlob Georg von Nostitz und JLnkendorf und den zeitherigen zweiten Sekretär bet aedachter Behörde Ewald Alexan der Hoffmann zu Hilfsarbeitern bei der Staatseisen- bahn - Direktion ^u Leipzig mit dem Functionstitel „Direktions-Assessor" zu ernennen geruht. Dre»ve«, 1. April. Se. Majestät der König haben allergnädigst geruht, dem herrschaftlichen Nevlerjäger Friedrich Wilhelm Feller zu Zschochau die silberne Medaille des Albrechtordens ^u verleihen. Dve»de», 2. April. Se. Majestät der König haben aus Anlaß der Feier dcS fünfundzwanzigjährigen Be stehens des Eonservatoriums der Musik zu Leipzia, dem Vorsitzenden des Direktoriums, Conrad Schlei nitz, das Ritterkreuz des Verdienstordens, dem Con- ccrtmeister Ferdinand David das Ritterkreuz des Al brechtordens, und dem Musikdirektor Ernst Friedrich Eduard Richter daS Prädicat als Professor zu ver leihe« geruhet. hinauf. Londva, Dv«»er»t»g, 2. April, Nacht». (W.T. B.) Z« der heutige« Sitzung de» Unterhaus»» erwi derte auf eine 3nierpellatwn Sendh'» der Staat»« sreretar de» Aeuhern, Lard Gtanletz: Der Aussta«» aufSaudia sri nicht beendet, aber ,usam«enqrschru«pft; England habe jederzeit seinen Einfluß für dir christ liche Bevalkerung verwendet. Auf eine 3«trrpellatia» Park'» erklärte Lard Sta»lrtz, er balle sei» Awrnde- ment tezüglich der Aushebung der irischen St»t»kirche fest. E» folgte hierauf die Fortsetzung der Debatte in dieser Angelegenheit. Roebuck befürwortet die Gladstonr'schen Nesalutionen. Die vppositi«« wünscht, daß heute darüber »bgrstimmt »erde. Peel, Hrnley, Hor»fall, Ha«ilto« u»d der Minister für 3«bien, Northrate, spreche« gegen, Lepe, Gratz ««d O»bar«e fur die Gladstone'scheu Nes»latt«»r«. Al»da»« wird beschlossen,dirLebattez« vertagrnnud »eargr» sortz»setze». Drelden, 3. April. Die „Provinzial-Corrrspondenz", das Organ der k. preußischen Regierung, tritt in einem (bereits telegraphisch signalisirten) Artikel über die weitere Entwickelung Deutschlands dem von einigen „li- Fortsetzung einiger illustrirter Verlagsuntrrnehmen der Firma O. Spamer in Leipzia Hinweisen. Das von A. und K. Müller herausgcgebene Werk: „Wohnun gen, Leben und Eigcnthümlichkeit in der Thierwelt" ist bis zum 9. Heft grdieheu. Von dem „Buch berühmter Kaufleute" liegen ferner die ersten Hefte der zweiten Sammlung vor. Endlich ist der unter dem Titel: „Der Weltverkehr und seine Mittel" erscheinende Ergänzungsband zu dem bekannten „Buche der Erfindungen" bis zur zwölften Lieferung fortgeschritten. j- Am 16. April kommt durch R. Weigel in Leip zig die reiche Kupferstichsammlung eures hollän dischen Kunstfreundes zur Versteigerung. Der Kata log umfaßt 2400 Nummern, darunter das Werk des Ploos van Amstel, ferner 61 zum Theil seltene Ra- dirungen von Joh. Ehr. Erhard. * Eine interessante Grupve von Illustrationen in der „Leipziger Jllustrirtrn Zeitung" (Verlag von I. I. Weber) sind die Darstellungen des Vesuv- in verschiedenen Perioden: zu Strabo s Zeiten, wo nur die Somma, der große Einsturzkrater vorhanden war, der Vulcan selbst erloschen zu sein schien; zu Plinius' Zeiten, wo sich durch die Eruption, welche Pompeji und Herculanum begrub, ein neuer Eruptionskegel bildete; dann des Vesuvs in der Gegenwart und deS neuen Kraters, der sich beim Ausbruch vom 17. De- cember 1867 bildete, m seiner vollen Thätigkeit. s Wie man der „A. Z." sckrribt, ist in Pompeji wieder der Abdruck eines Menschen gefunden; die Form wurde erfolarrich mit Typs auSgegossen und gab sehr schön de« Körper eine- aus dem Rücken liegenden Mannes wieder stellt wird. Davon ist in der Regel nicht dir Rede in den zahlreichen biographischen, kulturgeschichtlichen und historischen Romanen, die mehr zur Verdunkelung»!- zur Erhellung der Specialgeschichte beitragen. Man sucht literarisch dadurch zu imponiren, daß man ohne bestimmten Zweck den Doctor Luther, Franz v. Sickinaen, Reuchlin, Raphael, Dürer, Peter Aretin und Tizian, natürlich Arm in Arm mit seiner Tochtcr, die Palma Dccchio's schöne Jolante zur Gesellschaft mitgrbracht hat, in Schuh und Strümpfen leibhaftig an dem verblüfften Leser vorüber gehen läßt. Zwischendurch finden sich didaktische Vorträge zur Orientirung über die damalige „europäische Lage" gewaltthätig einaeschoben und al- historische Reliquien werden einige Lorbeerblätter aus Hutten'- Kranz, der erste Bibcldruck und ein paar Fußangeln aus dem 30 jährigen Kriege vorgezeigt. Diese banale Methode, die in ihrer antipoetischen Be- artff-verirrung die äußerliche Hülle mit dem innern Kern verwechselt, macht den geschichtlichen Roman leer an wirklichen, au- ihrer Zeit organisch hervorgrwachse- nenMenschengestalten und verwandelt ihn in ein chrono logische- Empfangszimmer, durch da- die Zeitgenossen hindurchschreitrn, begleitet von den Erklärungen deS Verfasser-, welcher sich al- fröhlicher Inhaber diese- Wachsfigurtncabintts gerirt. So «eit der Stern'sche Roman „Das Fräulein von Augsburg" davon entkernt sein möge, bereits den Höhe punkt vom Talente seines geistvollen Autor» umfassend zu rrpräsentiren, so weit liegt auch die vollkommene Erreichung der erhabenen Ziele noch vor ihm, die in de» vorerwähnten Schwächen der modernen Erzählungen negativ anaedeutrt find. Aber es wirkt wohuhuend, bet der wirklich genußreichen, warm Lnmnthendrn Lek türe der Stern'schen Production fühlen z« müssen, daß der Dichter über alles Hiergrsagte und dessen Lons«- große Werk, das sie aus freiem selbstständigen Ent schlusse und mit Einsetzung aller Kraft begonnen hat, jetzt auf den Wegen des Frieden- von innen heraus zu vollenden bestrebt ist. Hinter uns liegt der Kampf, welcher die Errichtung des Norddeutschen Bundes mög lich gemacht hat ; vor uns liegt die gemeinsame Arbeit, deren Segen dem gesammten Deutschland zu Gute kom men muß und zu Gute kommen wird. Wer cs ernst meint mit der deutschen Einigung, möge diesen Ernst vor Allem darin bewähren, daß er in Gemeinschaft mit unsrer Regierung rüstig und eifrig mit Hand anleae an die För derung des Volkswohls im norddeutschen Reichstage und in dem gemeinsamen deutschen Zollparlament." Feuilleton. Literatur. Adolph Stern: „Da- Fräulein von Augsburg", eine Geschichte aus dem 17. Jahrh. (Leipzig, bei I. I. Weber). Unter den neuesten Ro manen und Novellen des historischen Genres zeichnet sich die obengenannte einbändige Erzählung nach Meh rern Seiten hin so wesentlich aus, daß diese talent volle, tüchtige Arbeit zu einer Hervorhebung lebhaft auffordert. ES fehlt unsrer vielschrribenden und leider mehr auf Quantität als auf Qualität hinarbeitenden Literatur nicht an spannenden, erfindungsreichen Pro duktionen; der Dialog ist ost eng und warm genug an die Interessen de- realen Lebens frstgrknüpft, und an der Befähigung, hundert Fäden zur Knotenschürzung der Jntrigue durch die Luft zu spinnen, herrscht nicht selten ein französischer Ueberfluß. Dagegen macht sich Mangel an Einfachheit und Vertiefung de-Gedanken- und Gefühlslebens, an Streben nach künstlerischer Ab rundung, an ungeschminkter Wahrheit der Charakteristik beängstigend geltend; die dintenreiche Feder eilt in der Regel dem reffen Nachdenken über eine würdige Auf fassung des Gegenstandes schnöde vorau-, und von jener Idealität, welche alle» dichterische Schaffen erst »erklärend in Morgenroth und Sonnenlicht erheben und aus dem dunkeln Urgrunde des Stoffes die poe tische Lebenskraft siegreich emvortragrn soll, — von jener Idealität träumt der höher begabte, geschmacks- kuudige Leser vergeblich. Und noch ein» möchte ich erwähnen. Es kommt bet einer historischen Erzählung gar nicht darauf au, daß möglich,t viel berühmte Persönlichkeiten der Ver gangenheit in die Handlung hinemgezoaen werde«, sondern einzig darauf, daß der geschichtliche Grist der ,«H«U mit möglichst einfachen Mitteln darge- Schwur- »»lallen l l „bei der k. StaatSr^ieruna zu beantragen, daß sie dem Comits der KottbuS-Großenbarner Eisenbahn, wenn derselbe die Beschaffung der nölhigcn Geldmittel sowie die Concession der k. preußischen Regierung zum Fortbaue der Bahn auf k. preußischem Gebiete nachaewieseu hat, zum Baue und Be triebe derselben auf sächsischem Gebiete Eoucession sammt Expropriationsberechliguug definitiv ertheile." Dieser Beschluß wurde von der Kammer mit Ein stimmigkeit und in Uebereinstimmung mit der Negie rung gefaßt. — Der ausführliche Sitzungsbericht befindet sich in der Beilage. L Berlin, 2. April. Die heutige (6.) Sitzung des Reichstag- war die bei Weitem bedeutendste der jetzigen Session. Zunächst genehmigte der Reichs tag beinahe einstimmig (mit Ausnahme der Polen) den zwischen dem Norddeutschen Bunde und den Vereinigten Staaten von Nordamerika abgeschlossenen Vertrag,'be treffs der Staatsangehörigkeit derjenigen Personen, welche aus dem Gebiete des einen Theils in das dcs andern cinwandern. Die hohe, völkerrechtliche Bedeu tung dieses Vertrags wurde im Laufe der Debatte ins rechte Licht gesetzt; der sich im Vertrage vollziehende große Fortschritt des internationalen Rechts wurde ge bührend hervorgchoben. Die Wichtigkeit der Angelegen heit bezeugte auch die Anwesenheit des uordamerika- nischen Gesandten beim Norddeutschen Bunde, des Hrn. Bancroft, in der Diplomatenloge, da diesem Staats mann wohl nicht mit Unrecht ein erheblicher Theil des Verdienstes am Abschlusse dieses Vertrages zugeschrie ben wird. Außerdem wurde durch die Debatte selbst der Sinn des Vertrags unzweifelhaft gegen alle Inter pretationen vom Bundeskanzler selbst dahin festgestellt, daß der 5jährige Aufenthalt eines Norddeutschen in Amerika, verbunden mit der Gewinnung des jenseitigen Bürgerrechtes, gleichbedeutend sei mit der Erfüllung der Militärpflicht in Norddeutschland, sodaß der Zurück- kehrende in Norddeutschland nicht noch nachträglich zur Militärpflicht herangezogen werden könne. Nachdem der Reichstag sodann den Freundschafts-, Schifffahrts- und Handelsvertrag mit der Negerrcpublik Liberia ge nehmigt, schritt er zur Debatte dcs von der Fortschritts partei eingebrachten Gesetzentwurfes, den Neichstags- abgeordneten Diäten zu gewähren. Dieser An trag wurde in namentlicher Abstimmung mit 5 Stim men Mehrheit verworfen. Der Gang der Debatte, welche zur Sache selbst fast so gut wie gar keine neuen Momente brachte, ist kurz der: Die Fortschrittspartei sprach sich natürlich für Gewährung von Diäten aus, dasselbe tHaien die Abgeordneten der Arbeiter; die Na tional-Liberalen verwendeten sich im Principe auch da für, jedoch erst von der nächsten Reichstagsperiode an; die Conservativen kämpften dagegen. Der Bundes kanzler wies auf das Gefährliche dcs Versuchs hin, die Bundesverfassung, das Ergebniß wechselseitigen Compromittirens, nach so kurzer Zeit aufs Neue durch diesen Antrag in Frage zu stellen; er lehnte kategorisch die Annahme dcs Antrages ab. Einen bedeutsamen Hintergrund erhielt die Debatte durch vie Beziehungen auf Suddeutschland und die Wirkung des in dieser Sache zu fassenden Beschlusses auf die Süddeutschen. Der Bundeskanzler warf hierbei einen interessanten Blick auf die Stimmung und Gesinnungen der Süd deutschen; er erregte damit bei der Linken lebhaften Widerspruch, Verwunderung und stellenweise Heiterkeit; die Conservativen applaudirten lebhaft. Andererseits hatte der Abg. Schulze eine Parallele zwischen dem norddeutschen Reichstage und dem österreichschen Rcichs- rathe gezogen, die von der Rechten mit stürmischem Gelächter und energischen Protesten begleitet wurde. Die Wichtigkeit der ganzen Diätenfrage zeigte sich auch darin, daß viele Abgeordnete eigens zu dieser Sitzung hierher geeilt waren. Dies gilt insbesondere von den sächsischen Abgg. v. Salza, Or. Schaffrath, Prof. Wizard. — Der ausführliche Bericht ist folgender: Zunächst beschließt der Reichstag folgenden Antrag des Abg. Aegidi und Genossen: „Den Bundeskanzler anfzoforderu, zn veranlassen, daß bei dem gegenwärtigen friedlichen Einvernehmen mit den aus wärtigen Mächten Verhandlungen eingeleitet werden, welche zum Zweck haben, durch Uebercinkunft von Staat zu Staat -wcjene einigen n Atter et und wohnte st. So ete, so Katzen, l einem Nach- einge- seinem :er Zeit Fracht brachte welche keine» e Hab- , aber ohk er «Mr leben», id hier »elchem Liss,bon, Freit»,, 3. April. (W. T B.) «»» Nt«-de-J«neir- »om südamerita«ischt» Krieg»« Sitzungen gehalt, schauplatze ri»gttraffe«e Nachrichten mclde«, daß die besann Mltaas Brasilianer eine Festuug»red«ute van Hawaii» rratzert - «nd 15 Kanane« sawie große varrüthe rrdrutet habe«. Die paraguttische Sarnisan verthridigte sich bi» »»« letzte» Maa«. Pa«zrrschlffe rrzwaagen sich die Var« beisahrt u»d fuhrt» bi» zur Hauptstadt Affumria«
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