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Dresdner Journal : 08.04.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-04-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186804088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680408
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680408
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1868
-
Monat
1868-04
- Tag 1868-04-08
-
Monat
1868-04
-
Jahr
1868
- Titel
- Dresdner Journal : 08.04.1868
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400 ein genügend erklärt. 0r. M. wird Ihr si«1 ger> bei erw Urb nett ade den 15L schu auß ver. Km »Utz den für nah ein Hei nm nis spk bat in lick alS bevl Wa laiS ran der rnv der »er nie Be we wi an Er z° m br S K b« tei NII l»i al üdei Hof Herr in me Str für für dcri im fioti bei An zu Im pen stre Mc loh, fpn die Frl Cm mir teur bad GeV bar un» den Uut Vent !! -j- Der Universitätsbibliothek in Bologna hat man, nach der „AugSb. Allg. Ata./ eine werthvolle Kupfer- stichsammlung, darunter viele Albrecht Dürer, gestoh len. Die Diebe haben di« einzelnen Blätter überall hin zerstreut, und man hat nur einige Blätter in Stuttgart ausfindig gemacht. Es befanden sich darun ter auch die von Benedict XIV. geschrnkteu Tafeln, welche aber von den Dieben verbrannt worden sein sollen, weil jede derselben eigens gestempelt war. Der Schaden wird auf 70,000 Francs berechnet, die Un tersuchung ist im Gange, und die Hauptdiebe sind fest * Am 4. d. M. gelangte im k. Schanspielhause zu Berlin eine fünfactige Tragödie „Phädra" mit Musik von W. Taubert zur erstmaligen Aufführung, al- deren Verfasser Se. k. Hoheit der Prinz Georg von Preußen genannt wird. Das Drama, welches brreits am k. Hofe eine Darstelluna erlebt hatte, wurde von den, vollen Hause mit lebhaftem und anhaltendem Vei- falle ausgenommen. Ueber die Dichtung selbst schreibt die „N. P. Z.": „In Erinnerung daran, daß Griechen land von keiner zwanglosen Tragödie wußte, hat der Dichter die Schwesterkuust, die Musik, zu dem Drama gesellt, und man muß anerkennen, daß das Melodra matische sich meist zwanglos au- der Stimmung der Situation ergirbt. Die Diktion ist edel und erhebt sich mü der Steigerung der Charaktere zu feurigem Schwuim«, namentlich bei der Phädra, äeaen deren stark« Seele dir rührende Haltung der Ariadns^und der Aricia um so sanfter und charakteristischer absticht Ei» warmer poetischer Hauch belebt und bestell da- Gauze." nur in ganz Europa, soudrrn auch in Nordafrika und Kleinasien so viel Schnee gefalle». Dir Brirfe aus Christianis aber besagen daß ganz Norwegen im le^rn Winter so tief in den Schnee be graben wurdt, wie nie; daß infolge dessen im vorigen Monate sehr viele Lawinen niedergingen eine Menge Höfe, Heubänser und dergl. zerstörten, ungemein viel Vieh vernichteten und gegen zweihundert Menschen tödtrten. Die Windrichtung während des vorigen Winters — fast unausgesetzt uordwest —, sowie die fürchter lichen Stürme und der viele Schnee überall in Eu ropa sind durch die angebenen Vorgänge im Norden Marmorbild umschließen!" — „Wenn es denn durch aus fein muß", sagte Grillparzer lächelnd, „st bitte ich, daß man mir eine Reiterstatue setz«; denn auf die Unsterblichkeit kann ich noch lange warten und da dürfte ich infolge de- Stehens sehr muoc werd«!" 5 Zu dem Benedictinerstistt Lambach sind inter essante Deckensemäbd« aufgrfunden worden. Dtr- u lben rühren aus dem IS.Zahrbunderte h« W'd dürf ten für Ober-sterrüch widrscheiulich di« ältesten Ge mälde au-^er romantischen Lunstperiode stin, welche bisher bloßgelegt wurde». sichten auf Husam. Burlingams-Gesandtschaft sollte am 25. Februar adrrisrn. * rvashiagt«», 2b. März. Der.Senat ist als Ge richtshof für die Anklage gegen den Präsidenten Johnson vorgestern wieder eröffnet worden. DerVber- richter Chase führte dm Borsitz. Die Verteidigung Johnson's brachte die Klaaebeanttvortuug <iu„m welcher auf alle Punkte der Anklage ausführlich eingegangen wird. Es wird bestritten, daß die Entsetzung Stan ton'- von seinem Amte al- Knegöminister eine Ver letzung der tooür« ok owee dlll wäre, da Skanton schon von dem Präsidenten Lincoln ernannt sei. Johnson behauptet, daß die Redm, die er auf seiner Rundreise im Westen gehalten, ungmau wiedergegeben seim; auch beansprucht er für den Präsidenten das Recht, seine Ansichten über Staat-angelegenheiten öffentlich zur Aus sprache zu bringen. Der Senat als Gerichtshof ver tagte sich um vier und zwanzig Stunden. — Die Re- plrk des Hauses der Repräsentanten auf die Anklage beantwortung des Präsidenten Johnson wurdt heute vor dem Senatsgerichtshose zu den Acten genommen. In der Replik wird die Begründung der Anklagepunkte wiederholt. Das Haus erklärt sich vorbereitet, die Johnson zur Last gelegten Staatsverbrechen und Staats vergehen zu beweisen. Der Senat setzte den Anfangs termin der Verhandlung auf Montag den 30. März an und bestimmte, daß mit aller geziemenden Brschleu- nigung verfahren werden soll. Wade (der Senatsprä- sident), gegen dessen Stimmabgabe die Anhänger John son's prolestirt haben, weil er bei eintrrtender Verunhei- lung des Letztem in seiner Eigenschaft als interimistisch fungirmder Staatsvicrpräsident an die Spitze der Re gierung gelangen würde, nahm keinen Theil an der Berathung des Senats über die, Johnson behufs seiner Replik zu gewährende Frist. Zodnson's Rechtsbelstand versuchte vergebens einen zehntägigen Aufschub des ganzen Verfahrens drrchzusrtzen. Der Richter Black ist aus der Zahl der gerichtlichen Verthcidiger des Prä sidenten ausgetretm. — Der Generaladjutant Lorenz Thomas nahm gestern an einem Cabinetsrathc in seiner Eigenschaft als Kriegsminister »ä interim Theil. — Präsident Johnson hat den General Buchanan zum interimistischen Cvmmandanten des fünften Mili- tärdistricts ernannt. Washington, 4. April. (R. O.) Im Senatsge richtshofe wurde heute die Beweisführung aus den vom Präsidenten Johnson gegen den Congreß gehal tenen Reden fortgesetzt. Damit ist dir Beweisaufnahme für die Anklage geschlossen. Der Senatsgerichtshof vertagte sich bis nächsten Donnerstag. soritättbeschlüsse anzuek-nen; für den Fall aber, daß eine Vermehrung der consolidirtrn oder der schweben den Schuld beschlossen werden sollte, gedenkt das Mi nisterium zurückzutreten. — Graf Beaufort ist nach Belgien zurückgereist. — Minister Hasuer ist seit drei Tagen infolge einer Sehnenentzündung an der linken Hand bettlägerig und konnte der Ministerconferenz nicht beiwohnen. — Mühlfeld befindet sich etwas bester. Pari», 5. April. Der „Moniteur" veröffentlicht rin kaiserliches Drcret, durch welche- der am 28. Ja nuar d. I. zwischen Frankreich und dem Grohherzog- thum Luxemburg abgeschlossene Postvertrag pro- mulgirt wird. — Die Organisation der Pariser Stern warte ist seit einiger Zeit mehrfach in verschiedenem Sinne besprochen und kritisirt worden. Der „Moni teur" bringt ein Drcret, welche- diese Organisation umgestaltet und dem Director ein Collegium von neun Mitgliedern beiordnet, welche jährlich vom Ministerium emannt werden. — Der„Armcemomleur" schreibt:'„Der Gesammt- bestand des diesjährigen Contingents der mobilen Nationalgarde wird sich am nächsten 1. Juli auf 330,000 Mann belaufen, und der Normalbestand von 550,000 Mann wird in fünf Jahren erreicht sein. Diese Achtung gebietende Macht wird 250 Bataillone Infanterie und 125 Batterien in sich begreifen, je mit den erforderlichen Cadres, mit der Ausbildung und der Verwaltung und allem Uebrigen, was zu eiuer regel mäßigen Organisation gehört. Zwischen der activen Armee und der mobilen Nationalgarde muß ein Fa milienband bestehen. Dieses Band wird noch stärker werden durch die Berührung der Bevölkerung mit den Offizieren und Unteroffizieren, welche die neue Miliz zu befehligen und einzuüben haben werden. Indem die Nationalgarde sich bewußt wird, unter der Auto rität von Divisions- und Brigadegeneralen zu stehen, wird sie Zutrauen zu sich selber gewinnen und stolz auf ihre Uniform werden." — Das Obercommando über das Lager von Chalons erhält dieses Jahr General de Failly, Adjutant des Kaisers und Senator. Das Lager beginnt am 1. Mai, dauert bis zum 30. Juni und wird gebildet von drei Divisionen Infanterie ^2 Linienregimcntern und 3 Jägerbataillonen), ohne Artillerie, und einer Cavaleriedivision (2 Lanciers- und 2 Kürsssierregimentern.) — (K. Z) Der Botschafter Preußens in Haris, Graf v. d. Goltz, hat s«eben an Herrn Crsmirux, Präsidenten der „Alliance Jsraälite" das folgende Schreiben gerichtet: Paris, 2. April 1R». Mein Herr! Ich habe mich beeilt, dem Herr» Grasen BiSmarck daS Schreiben zu übermitteln, welches Sie mir un ten» rv. März kingesandt und in welchem Sie den Beistand Er. Majestül des Königs, meines erhabenen Herrn, beim Für sten Karl von Rumänien »u Gunsten der israelitischen Bevölkerung dieses Landes in Anspruch nehmen. Sie ha ben schon auS dem Schreiben des Eoiiskilvräsidknieu vom 22. Februar den lebhaften Antheil ermessen können, den die Re gierung desiKönigs an dieser Frage nimmt. Die Bereitwillig keit, mit welcher Graf Bismarck dem in Ihrem Briefe vom 2«. März kundaegebenen Wunsch« Folge gegeben hat, ist hier für ein neuer Beweis. Se. Excellen, beauftragt mich. Sie davon in Kenntniß zu sehe», daß der preußische Generalkon sul in Bukarest sofort aus telegraphischem Wege aufgesorderi worden ist, dem Fürsten Karl die lebhaftesten Vorstellungen gegen die Gesetzvorlage, betre end die Israeliten, zu machen, welche soeben vrr rumänischen Kammer unterbreitet wurde. Genehmige» Sie, Herr Präsident, die Versichr ung rr. Der preußische Botschafter, Graf v. d. Goltz. Brüssel, 6. April. (Tel.) Man befürchtet neue Unruhen im Hennegau. Die Arbeiter des Kohlen bergwerkes St. Roche weigerten sich am Sonnabend, in die Schächte hinabzusteigen. Haag, 4. April. (Tel.) Graf vanZuylen, Mini ster des Auswärtigen, erhält den Gesandtenposten tn London. Trotz der Kammerabstimmungen bleiben die übrigen Minister im Amte und Heemskerk, Minister des Innern, wird Ministerpräsident. Fl«eru,, 5. April. (Tel.) In der heutigen Sitzung der Deputirtenkammer wurde Art. 23 des Mahl- stcuergcsetzts genehmigt. Danach soll dasselbe vom I. Juli 1869 ab in Wirksamkeit treten. — Aus Neapel wird gemeldet, daß wiederum eine Räuberbande in der Provinz Terra-di-Lavoro vernichtet worden ist. Die energischen Maßregeln des Generals Pallavicini haben eine allgemeine Entmuthigung unter den Räuber banden hervorgebracht und veranlaßt, daß dieselben sich zerstreut haben. Rom, 5. April. (Tel.) Am heutigen Palmsonntage hielt der Papst in St. Peter Gottesdienst ab, gab dem Volke seinen Segen und vrrthrilte Palmenzweige an die Cardinäle und Präfrcten, sowie an das diplo matische Corps. Der Papst befindet sich in bester Ge sundheit. — Man erwartet, daß die letzte franzö sische Division binnen Kurzem nach Frankreich zurückkehren wird, die Offiziere haben schon Ordre er halten, Alles zum Abmarsch vorzubereiten. Dresdner Nachrichten vom 7. April. — g. Nachdem vorgestern und gestern eine Aus stellung von Arbeiten der Gewerbeschüler (bestehend in Freihand- und Mvdellzeichnungen, arithmetischen Aufgaben, Modellirarbeiten, Uebungen in der Buch führung rc.) Zeugniß von den tüchtigen Leistungen derselben gegeben hatte, fand gestern Abend die münd liche Prüfung statt. Dieselbe erstreckte sich auf deutsche Sprach«, Arithmetik und Geometrie und zeigte recht deutlich, welch' rüstige- Streben tn dieser 1861 von dem Grwerbrverein gegründeten Anstalt herrscht. Nach beendigtem Examen schritt der erste Vorstand des Gewerbevereins, Herr Kaufmann Walter, unter herz licher Ansprache zur vertheilung der Prämien, welche in sehr geschmackvoll ausgeführten Medaillen, Ehren diplomen und wrrthvollen Büchern bestanden. Zwei Schüler (Stenograph A. Koch und Kunsttischler O. Beyer) erhielten die silberne und ebenfalls zwei (Zimmermann L. Weder und Maschinenbauer E. Schlechte) die bron zene Medaille. Schriftliche Belobigungen empfingen 12 Schüler (A. Leonhardt, O. Böhme, O. Krause, W. Kotte, H. Starke, H. Zschüttig, H. Günther, K. Hänel, M. Krebs, R. Gabler, P. Rade und E. Höffner. Außerdem wurden 20 Schüler mündlich belobt. Herr Kaufmann Walter richtete hierauf noch Worte de- Dan ke- und der Anerkennung an Herrn Dircctor Clauß, da- gesammte Lehrerkollegium und an die Schüler. Zum Schluß ermunterte Herr Direktor Clauß sowohl die abgehenden, alt die noch in der Schule verbleiben den Schüler zu fernerm rastlosen Strebe», indem er hervorhob, daß Fleiß und Ausdauer jeden Menschen ehren und selbst den weniger Begabten den Weg zur Anerkennung und zu hervorragenden Leistungen bahnen. — Im Dome zu Meißen findet auch am dies maligen Charfreitage eine geistliche Musikauffüh rung unter Mitwirkung mehrer Mitglieder des k. Hos- theaters und der k. mus. Kapelle statt. Das Programm, aus einer Reihe interessanter Compositionen für Solv- und Ehorgesang bestehend, brfittdet sich im Jnsera- tentheile. (U«rtfetz»»g sieh« iu der veil«««.) Lißoto», 4. April. (Tel.) Der neuernannte britische Gesandte Murray überreichte heute seine Beglaubigungtschreidtn. Dasselbe geschah feiten de» neuen italienischen Gesandten Marquis Oldoini. K«pr»tz«ge» 4. April. (H. N.) Die Adreßsache war bereit- heute auf die Tagesordnung de- Volk-, thing- gesetzt. Die AdrrgdiSeussio«, wobei keiner der Minister »»«e^, „r, eiosj»etr der Ab« Fena«. Er verwies a»s seine srupn motiviere o «»sichle», betreffend eiae Berschmel»»»» des Kriegs. u»d Mari»t«i»ifttrium«. Es bitte i ch früher «ft schmerzlich eine eiaheitliche Leitung de« Laudesv^wkidigungSwese«« vsr- miffen lassen. Man habe den »rnndgesetzmäßmen Weg der Ein bringung einer Adresse au den König eingeschlaaen, womit «an nicht gegen daS Ministerium, welches man bochschätze, bade de- monftriren wolle». Nur wenn der König Eigenheit erhal te» sollte, bei etwaiger künftiger Nenbild«»» «nws Ministe riums den Gedanke» zu realiftren, könne die Adieffe dazu bei tragen, ihn umsomehr dazu zu bewegen, um dem Wunsche des iieichStags zu genüge«. Krabbe sprach sich nicht gegen den Gedanken au sich auS; fände sich ausnuhmrweise ei» Mann, der als Fachmann beide Ministerien übersehe» könne, so habe der König freie Hände, sie ihm anzuvertraue». Aber eia Druck sei nicht ratbsam. Bille trat Krabbe entgegen und erklärte sich für die Verschmelzung, eine Trennung der Ministerien sei ebensogut ein« Docirin. Kammerherr Roseuörn will gegen die Adresse stimme» Der Gedanke der Verschmelzung sei an sich richtig, aber eS erfordere die Realisation eine Capacität. Am allerwenigsten wollte Redner dazu beitrage», daß ein Ei- vilist an die Spitze der beide« Ministerien gestellt »erde. ScaveniuS sprach cb«»fallS gegen die Adreffr. Desgleichen der Abg. Consul Mörk auS AaiduuS. I. A. Hanse« hat an der Einbringung der Adresse Theil genommen, weil gerade jetzt ei« Gesetzentwurf z«r definitiven Ordnung deS Kriegs Ministeriums vorliege, er wünsch« durch «ine Abstimmung über die Adresse zur Klarheit zu kommen, ob dieMazoritai üch für diesen Entwurf oder den Gedanken der Berichmelzug enischeide. Politische Bedeutung soll« die Adresse nicht haben, man beab sichtige nicht, dadurch daS Ministerium »» moknsicire». S. Jörgensen, bäuerlicher Abgeordneter auS Jüliaud, und Ca< vitänleutnant Tüxen sprachen ebenfalls gegen die Ädreffe. Krabbe schlug, da kein Minister zugegen sei und man die Ansicht der Regierung nicht kenn«, eine» Ausschuß von ld Mitgliedern vor. Winter erklärte einen Ausschuß für über flüssig, die Adressr sei durchaus kein politischer Schritt, wie die höchst verschiedenen Parteien angehörigen Borschlagsteller zeigten. Die Abstimmung zeigte 35 Stimmen dafür, 25 Stimmen dagegen, weshalb namentliche Abstimmung nöthig wurde, es stimmten 38 für den Ausschuß, 42 Stimmen dagegen. Lhristiania, 30. März. (H. N.) Eine großartige Procession, bestehend aus den verschiedenen Kor porationen des Beamtenstandcs, der Kaufleute, der Studenten, der Scharfschützen, der Handwerker und Ar beiter rc., versammelte sich gestern und setzte sich nach dem Schlosse in Bewegung, um dem Könige die Freude der Bevölkerung über seine Anwesenheit nach glücklich überstandener Krankheit auszudrücken. Der erste Com- munalbeamte begrüßte den König mit einer Anrede, worin rr im Namen des Volkes die Freude desselben über die wicdergcwonnene Gesundheit des Königs aus drückte. Er fügte ein Willkommen hinzu und schloß mit dem Wunsche, daß es den Brüderreichen vergönnt sein möge, noch in einer langen Reihe von Jahren in Freiheit und Glück unter dem volkslirbenden Scepter des jetzigen Königs fortzulcben. Die Armen der Stadt wurden an diesem Tage durch Privatbeiträge gespeist. — Nach einer, in „Aftonbladet" enthaltenen tabella rischen Uebersicht sind in diesem Winter im Ganzen 140 Menschen durch Schnee stürz ums Leben gekommen. Der König Karl XV. hat sofort nach seiner Ankunft in Christiani» 200 Species für die Hinterlassenen der selben geschenkt. — „Morgenbladet" schreibt: Generalmajor Irgens hat, nach einer stattgehabtcn persönlichen Verhandlung mit dem Könige, den ihm gewiß schon vor der An kunft Sr. Majestät angrbotenen Knegöministerposten angenommen. Das Departement und Armeecommando bleibt, wie bisher, vereint unter dem neuen Krieas- minister, welcher Umstand unter den jetzigen Ver hältnissen nur vortheilbringend sein kann. H«»gka»g, 26. Februar. (Uederlaudspost.) Aus Japan wird gemeldet: Der Befehlshaber des Schlos ses von Ueddo übergab dasselbe verrätherifch an Sat suma, worauf Stots Baschis' Truppen sich nach Osaka zurückzogen. StotS Baschis verließ Osaka und floh. Die fremden Vertreter schifften sich infolge dort vor- gefallener Conflicte zwischen den Truppen des Fürsten Bizem und den Fremden ein. Sämmtliche japanrsische Dampfer, welche im Hafen von Hiogo sich befanden, wurden von den Fremden sequestrirt. Der Mikado erließ eine Warnung an Chosiu und Satsuma, die Fremden nicht zu belästigen. Den letzten Meldungen zufolge ist der Krieg beendet und Hiogo wieder ruhia. — AuS Hankin In China wird gemeldet, daß die Rebellen in Schantung gegen jene Stadt marschiren und sich mit den Muhamedanern in Kangschang und Scheinst zu vereinigen beabsichtigen. Die Nlemsri stehen jetzt in Kaichow. Der Ausfuhrzoll auf Thee soll auf die Hälfte herabgesetzt sein. Die Preußen haben Ab genommen, j- Dir Wiener „Pr." erzählt von Grillparzer folgendes Dictum: Vor Kurzem begab sich eine De putation zu dem Dichter, um ihn zu bewegen, sich dem Kreise anzuschließen, der die Errichtung de- Schiller- denkmal- in Wien bezweckt. Grillparzer war wie im mer, wenn man ihn aus der reinen Ruhe seines Geiste- auffiört, voll von Wenn und Aber. Er sei auch, sagte er schließlich, gegen die Monumentenmanie, e, liebe die Dichterstandbilder nicht. — „Nun", sagte mau ihm, „da- ist ein Schicksal, dem Sie sich nicht werden ent ziehen können; wie lange noch, und Wien Marmorbild umschließen!" — „Wenn es d den eigentlichen Affen haben. Eine weitere Angabe von Formen ist nicht möglich, da wir hiermit schon nahe an der Grenze angelangt nnd noch keine Zwischen stufen mehr gefunden find, was wohl auch nur in dem noch unerforschten Hochasie» geschehen könnte. Das Nacht- uud Tnxumleben der Seele hat in der Ent- wickclnng des Menschen ohne Zweifel eine große Rolle gespielt; aus träumerischer Unentschiedenheit haben sich erst entschiedene Formen nach verschiedenen Richtungen Hel ausgebildet. Daß aber der Mensch nicht vom Affen abstammt, beweist das Kind, welches der scharfausge prägten Gestalt und Art des Affen so ganz unähnlich ist, obgleich der Kindheitszustand doch jedenfalls auf die früher» Entwickelungsformen hindeutet. —1>—. Nmdische». Vor 2'4 Jahren meldete ich auf Grund isländischer Briefe, daß sich unerwartet das Meer zwi schen Island und Grönland bis auf den etwa 15,000 Fuß tiefen Grund mit Polareis gefüllt habe und daß dieser Erscheinung im nördlichen Europa 2H bis 3 schlechte Jahre folgen würden. Daß die schlechten Jahre gefolgt sind, beweisen die Hungersntth« mehrer Linder Europas nnd sogar in einem Theile Nord afrikas. Nnn erhalte ich Briese au- Kopenhagen nnd Chri- stiania. Erstere besagen, daß Grönlandsfahrer ange- kommen und berichtet haben, daß der vorige Som mer im höchsten Norden ungewöhnlich heiß gewesen, und daß nicht allein der lose Schnee auf Grön land, sondern auch da- noch übrige Versatzeis zwi schen Island und Grönlünd zerschmolzen und n«h Westen abgegangen sei, wobei sich eine unbeschreibliche Masse von Dünsten gebildet, welche von den Pvlar- stürwrn nach Süd und Südweft iongeführk wurden. Laker ist e- gekommen, daß im letzten Winter nicht kommen und, wie man erzählt, von den Pflichtigen mit Hochrufen begrüßt worden. — Wie», 4. April. Unser Abgeordnetenhaus hat vor seiner Vertagung noch wichtige Vorlagen mit gro ßer Schnelligkeit erledigt, ist dagegen denFiuanzgc- setzen ungeachtet ihrer Dringlichkeit vorsichtig aus dem Wege gegangen. Ueber diese vom Finauzminister entworfenen, vom Ministerrathe gebilligten Vorschläge zur Beseitigung des Deficit- im Staatshaushalte ist, schon ehe sie da- Tageslicht erblickten, viel gesprochen und nach ihrem Erscheinen sind die mannichfachsten Urtheile darüber laut geworden, von denen die meisten abfällig und oberflächlich waren. Einig ist man allge mein nur in der Ueberzeugung!, daß Anleihen und Vermehrung des Papiergeldes vermiede» werden müssen, da durch beide Maßregeln vorhandene Schäden ver schlimmert werden würden. Die Mittel, die uns feh len, müssen daher unabänderlich auf andern Wegen gesucht werden, noch aber hat keiner der zahlreichen Tadler anzugeben vermocht, wie dem Bedürfniß auf bessere Weise abzuhelfen sei 7 Die Unification der Staatsschuld, rin bereits vor Jahren vom Abgeord netenhause angemeldrtes Postulat, empfiehlt sich schon dadurch, daß -sterreichsche Effecten dann leichtern Um satz an allen Börsen finden. Uebrrdies nimmt der Gesetzentwurf sieben Schuldtitel davon gänzlich aus und macht die Convertirung der übrigen nicht obligat. Daß die Zinsen aller nicht zur Convertirung gelan genden Obligationen mit einer Steuer betroffen wer den, die Umwandlung dagegen ebenfalls ein kleines Opfer fordert, ist kein Novnm: die öfterreichsche Fi- nanzverwaltuug folgt dabei nnr Beispielen, die in an dern Ländern gegeben worden sind. Ueberdies muß doch die Mehrzahl unsrer Staatsgläubiger Werth darauf legen, Oesterreich in besserer Finanzlage zu wissen, weil das Mißvergnügen sich sonst durch den Rückgang der Course unsrer Effecten äußern würde, während die Schwankungen nur unbedeutend und so sind, wie sie gleichzeitig auch bei ausländischen Staats- nnd Werthpapleren eintreten. — Am meisten wird die Ca ritalsteuer angefochten und unser Finanzminister kann ich über diese Angriffe nur durch die Erfahrung trö- ten, daß es nie und nirgends eine directe Steuer ge geben hat, der nicht Härten, Ungleichheit in der Ver theilung und andere Mängel vorgeworsen worden sind. Einkommen- und Klassensteucrn rufe» noch un gleich mehr Klagen hervor. Wenn bei Berathung des Gesetzes ein Modus ausfindig gemacht werden kann, wodurch derselbe Steuerertrag mit Vermeidung aller an der Vorlage gerügten Uebelstände aufgebracht wird, so muß das dem Ministerium unstreitig zur größten Befriedigung gereichen. Der Maßstab zu vollständig gerechter und gleichmäßiger Vertheilung direkter Steu ern wird aber eben so wenig wie der Stein der Wei sen jemals gefunden werden. — Es scheint überhaupt, als diene das Geräusch über diese Vorlagen nur dazu, Zeit zu gewinnen, um nicht vor erfolgter Sanctioni- rung der confrssionellen Gesetze an die Finanzfragen heranzutreten. Ist jene erfolgt, dann werden auch diese Vorlagen mit geringen Modifikationen Annahme finden. Gegen den Verkauf von Staatsgütern und — bis die Zahlungen dafür eingehen — die Aufnahme einer schwebenden Schuld, sowie die Erhöhung der Gebühr von Lottrriegewinnsten wird ohnehin nichts eingewendet. H Wien, 5. April. Das Dementi, welches die „Patrie" der Mittheilung von „La Presse" bezüglich eines französischen Schrittes in der nordschleswig- schen Fr«ge cntgegenstellt, stimmt zu den hierher ge- - langten Nachrichten. Denn diesen zufolge beabsichtigt Frankreich allerdings nicht, isolirt vorzugehen, würde aber den andern Mächten sich anschließen, falls diese ' einen freundschaftlichen und vertraulichen Schritt in ' Berlin für opportun erachten. Man scheint daher wohl ru erwarten, daß das französische Cabinet, uni sich hier über zu vergewissern, einen Ideenaustausch anregt. Aber auch, falls es zu einer gemeinsamen Einfluß nahme kommt, was ich übrigens bezweifle, schon weil Dänemark eine solche nicht angeregt hat, würde doch immer nur die Durchführung des Art. 5 des Prager Frieden-vertrags ins Auge gefaßt werden. Denn gc- "Mäß der Textirung jenes Artikels würde dir Lösung der territorialen Frage von selbst aus dem Ergebnisse der allgemeinen Abstimmung rrsultiren. In der schwe- , benden Verhandlung hat Dänemark auf die Befragung der Bevölkerung nicht verzichtet, also auch nicht ohne Rücksicht darauf die Ziehung der Grenze bei Flensburg beantraat. Die Behauptung, daß diese Grenze be- 'ampruchl worden sei, ist, wie man mir versichert, eine 'Irrige. Wien, 5. April. (Boh.) Der Ministerrath hat be schlossen, zunächst die eigenen Finanzvorlagen auf recht zu erhalten, eventuell sich die abweichenden Ma- , die,Grenze seiner Entwickelung erreicht habe, oder ob es noch einmal aufleben werde, ist schwer zu sagen. .Dir Racenvölker habe» sich wahrscheinlich in sehr früher .Zeit von dem Grundstammr der Menschheit abgezweigt; 'die gänzliche Geschichtslosigkeit macht da- Kennzeichen derselben aus. Der ursprüngliche Charakter der Mensch heit war kein sehr hoch entwickelter, sondern nur einer, dessen Aufgabe sehr hoch gestellt war. Der Ursitz des Menschengeschlechts ist in Hochasien zu suchen, von wo hLr indogermanische Sprachstamm ausging. Fragt man, .welche Wandlungen der Mensch, d. h. der in der Rich tung zur Ausbildung des Vernunftcharakter- perfeetible .Grundstamm der Geschöpfe durchgemacht habe, so ist von vornherein zn beachten, daß diese Formen nicht mit Sicherbeit vorstellbar sind, und selbst wenn sie uns vorgeführt werden könnten, würde ihr Vernunftinhalt mit ihrem Aeußern gar keinen Zusammenhang zu be sitzen scheinen. Es kommt aber auf die Gestalt auch gar nicht an, sondern nur auf den noch unaufgeschlvssenen Vrrnunftinhalt. Für den Grundstamm sind alle Einzel erscheinungen nur Durchgangsformen, die ihm gar nicht gänzlich accommodirt jein können, sondern die über dir gegebenen ^»stände heraustreten und auf eine Zukunft Hinweisen. Sucht mau unter den Wirbrlthierrn, welche etwa Durchgangsformen de-Menschen darstellrn könn ten, so entspricht keine Form vollkommen, weil dir gr- suchte Form entwrder fortgeschritten ist, also nicht mehr da, «der nicht fortgeschritten, also zurückargangen; nur rin ungcfährr- und sthr vrrdüstrrte- Bild läßt sich ge winnen. Unter den angeführten Vorbehalt«! kann man sich etwa an den Salamander, den ja schon Scheuchzrr als kam» ällovil w.tt» beschrieb, an da- Ehirotherium, au die Beutrlthierr, an den Steuops und Galropithrcu-, diese nächtliche» Halbaffen «inner», welche in ihrer Art und ihrem Benehmen so wenig Ähnlichkeit mit
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