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Dresdner Journal : 23.10.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186610237
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18661023
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18661023
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1866
-
Monat
1866-10
- Tag 1866-10-23
-
Monat
1866-10
-
Jahr
1866
- Titel
- Dresdner Journal : 23.10.1866
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LV-.»» L»p«äitr""^i)"',ä°«r ckoae»^ vr«»ä«o, t1»ri«ll«tr»»»o Ks 7. -.<2,, — ImMd Dresdner Aomnal. Amtlicher Theil- Derordnung, das Ausschreiben der katholischen Kirchenanlage betreffend, vom 15. October 1866. Zu Deckung de- Bedarf- für die römisch-katholischen Kirchen zu Dresden (mit Neustadt, Friedrichstadt, Frei berg und Meißen), zu Leipzig, Chemnitz, Zwickau und Hubertu»bur, ist auch in dem laufenden Jahre eine Anlage zu machen. Auf Antrag des Ministerium- de- CultuS und öffentlichen Unterrichts verordnet daher die Königliche LandeScommission, daß von den in gedachte Kirchen Eingepsarrten nach den durch die Verordnung des Mi nisterium- de- CultuS und öffentlichen Unterricht- vom 12. Oktober 1841 (Gesetz- und Verordnungsblatt vom Jahre 1841 S. 232) Ktz. 7. 8. 10. und 11. bestimm ten Sätzen, von denen jedoch die in tz. 7. unter d. o. und 4. bestimmten Sätze auch für diesmal auf drei Virrtheile, mithin auf rvop. A, H und Vis da- von den betreffenden Parochianrn zu entrichtenden Gewerbe- und PersonalsteucrsatzeS herabgesetzt werden, die Kirchen anlage bezahlt werde. Jeder Beitragspflichtige hat den auf ihn fallenden Beitrag bis zum 15. November diese« Jahre« an die tz. 18 genannte Recepturbehörde unerinnert ab- zufüdren. Das Ausschreiben einer Schulanlage bleibt auch für da- Jahr 1866 ausgesetzt. Dresden, am 15. Oktober 1866. Königliche Landes-Commission, v. Falkenstein. Dn. Schneider, v. Engel. Nichtamtlicher Theil. Ncbersicht. Telegraphische Nachrichte». Tagesgrschichte. Dresden: Der König nach Teplitz. Staal-minister v. Falkenstein zurück. Falsche Zei tungsnachrichten. — Berlin: Ordensverleihung an den Herzog von Sachsen-Koburg. Bestimmungen be züglich der Militärdienstpflicht in den neu erworbe nen Ländern. Berichte über die Lazarethe. Proceß Levinson. Liebknecht verurtheilt. — Breslau: Ankunft de- Kronprinzen. Cholera im Erlöschen. Eisenbahn. — Kassel: Abreise des Generalgouver- neurS. Penstonirungcn. Verwaltung des HauSfidei- commißvermögen«. — Kiel: Prof. v. Trritschkc. Derathungen über die politische LandeSlage. — Frankfurt: Lon der BundesliquidalionScommission. Postangelegcnheiten. — Schwerin: Preßproceß.— Wien: Dre Reise de- Kaisers nach Mähren und Böhmen. Vermischtes. — Brünn: Zur Anwesenheit des Kaisers. — Olmütz: Ankunft des Kaisers. — München: Preßproceß. Eine Broschüre. Diploma tische-. — Darmstadt: Dienstuniferm. — Paris: Zur römischen Frage. Prrßangelegenheiten. DaS Auftreten de» Marquis de Moustiers in Athen. LyceumSeinweihung. — Bern: Bunde-revision-abstim- mung. Eine Katastrophe auf dem Montblanc. — Florenz: Scnatorenerncnnung. — Madrid: Preß- maßrrgeln. — London: Denkmalsenthüllung m Glasgow. Strandräubcrproccß. — Kopenhagen: Freisprechung. — Kandia: Verstärkungen für die Insurgenten. — Bombay: Revolten. — Ncw- Uork: Wahlen. Au- Mexico.— Burnos-AlreS: Krieg-nachrichten. Dresdner Nachrichten. Ergänzungen und Berichtigungen zur sächsischen Ver lustliste. (Schluß.) Provinzialnuchrtchte«. (Leipzig. Zwickau. Reichenbach. Löbau.) Eingesandte«. Statistik und BalkSwirthschaft. Feuilleton. Inserate. Togerkalender. Korsennach richte». Feuilleton. s Jllustrirte Literatur. Dar Octoberheft von „Wrstermann's Jllustr. deutschen Monatsheften" bringt eine Novelle von L. Sacher-Masoch, einem auf dramatischem Gebiete in neuerer Zeit oft genannten Dich ter, eben so historische Aufsätze von S. Kapper und M. barriöre. In die vorhistorische Zeit führt Karl Vogt durch einen Aufsatz; „Die Rennthierzeit Mitteleuropas", während I. H. v. Mädler die Geschichte eine« Weltkör pers, und zwar des Biela'schen Kometen schreibt. Von den übrigen Arbeiten heben wir noch einen Aufsatz von F. Schödler über den „Manzanillo" hervor. Durch Meyerbeer's „Afrikanerin" ist neuerdings das Interesse auf diesen Baum hingelenkt worden. Schödler hat sich die dankbare Aufgabe gestellt, zurückgehend auf die äl testen Quellen, diesen übel beleumundeten Verbrecher de» Pflanzenreichs zum Gegenstand einer naturgeschicht lichen Untersuchung zu machen. Nachdem der Verfasser die Zeugenaussagen geprüft, kommt er zu dem Schluß, daß der Manzanillo besser fei, al« sein Ruf. Entschie dene Beweise dafür, daß Krabben durch die Früchte ver giftet werden, daß an ihm herabträufelnder Thau und Regen sich vergiftet, daß seine Atmosphäre sich tödlich erweise, sind nirgend- auszubringen; wenn sich auch nicht bestreiten läßt, daß er unter Umständen eine bösartige Wirkung äußern kann. Da« Vaterland deS Manzanillo übrigen» ist Westindien. Er ist gänzlich fremd in Ma dagaskar, Afrika und Ostindien, also dem ganzen Schau platz der Begebenheiten der „Afrikanerin". DaS Auf treten eine- Löwen in den böhmischen Wäldern wäre nicht auffallender. Wie lange der Manzanillo in der Kunst oder wenigsten» in und mit der Mryerbeer'schen Oper sich erhalten wird, mag dahingestellt bleiben; in der Natur geht er, nach Schödler, seinem Untergänge Telegraphische Nachrichten. Berlin, Lonnra^, 21. Oktober, Abends '»I I Uhr. (Officielle Meldung.) Heute ist der Frieder» zwischen Preußen und Dachsen urn terzeichnet worden.*) *) Bereit- Montag früh durch ein Extrablatt veröffent licht. D. Red. Triest, Sonntag, 21. Oktober. (W. T. B.) Der Krirg«dampser „Elisabeth" hat vom AriegSministe- rium den Befehl erhalten, sofort nach Mexico abzu- gehrn. Die „Triester Zeitung" meldet über da« Befinden der Kaiserin van Mexico: Die al« nothwendig er achtete Jsotirung der Kaiserin hatte bisher den besten Erfolg. Die Spaziergänge im Parke find von wahl- thätiger Wirkung; die trüben Ideen dauern indeß noch fort. München, Sonntag, 21. Oktober, Abend«. (W. T. B.) Wie in militärischen «reisen verlautet, wird Prinz Karl von Bayern nicht nur seine Chargen in der bayerschen Armee nirdrrlegen, sondern auch von den Stellungen zurücktretrn, die er al« Inhaber der ihm verliehenen österreichischen, preußischen und rus sischen Regimenter einnimmt. Karlsruhe, Sonnabend, 20. Oktober, Abend«. (W.T.L.) In der heutigen Sitzung der Abgeordneten kammer wurde von der betreffende» Commission, neben der Zustimmung zum Waffenstillstand«- unv Friedens- Verträge, beantragt, dir Kammer möge zu Protokoll erklären, die Regierung wolle: 1) den Eintritt der süddeutschen Staaten, insbe sondere Badens, in die Verbindung der norddeutschen Staaten zur möglichen Wiederherstellung eines Gesammt- dcutschlandS mit aller Entschiedenheit erstreben; 2) bei diesen Bestrebungen drnack trachten, daß bei der Ge staltung de- bundesstaatlichen Verhältnisse» nicht nur die hiermit verträgliche Selbstständigkeit der Einzel- staaten in ihren innern verfassungsmäßigen Zuständen erhalten, sondern dafür auch eine gewisse Gewähr durch die Bundesverfassung erlangt werde; 3) bi» zur Er reichung de- bezeichneten Ziele- jede irgend mögliche Annäherung Badens an Preußen und den Norddeut schen Bund sowohl auf volkswirthschaftlichen Gebieten, alS durch vertragsmäßige Sicherung de» Zusammen gehen» für den Fall «Ora» Kriege- und Verabredung dem entsprechender militärischer Einrichtungen zu er reichen suchen. Pari«, Sonntag, 21. Oktober, Abend«. (W. T. B.) Wie der „Abendmoniteur" meldet, habe« der Kaiser und die Kaiserin sowie der kaiserliche Prinz heute Morgen Biarritz verlassen. Der Gesundheits zustand der kaiserlichen Herrschaften sowie der deS Prin zen ist vortrefflich. Bukarest, Sonnabend, 20. Oktober, Abends. (W. T. B.) Die Dokumente, in denen die Anerkennung deS Fürsten Karl zum erblichen Fürsten von Rumä nien ausgesprochen wird, sind hier ringrgangen. Der Fürst begiebt sich in nächster Zeit nach Konstanti nopel, wo bereits glänzende Vorbereitungen für seinen Besuch getroffen sind. Der Tag der Abreise ist noch unbestimmt. (Nack der ,.K. Z." ist die Abreise deS Fürsten Karl nach Konstantinopel, welche aus den 22. d. angesctzt war, verschoben, da die zur officiellen Ab holung bestimmte türkische Slaatssregatte noch nicht in Varna eingrtroffen ist.) Tagesgrschichte. Dresden, 22. Octobcr. Hier eingetroffenen Nach richten zufolge beabsichtigen Se. Majestät der König, Sich morgen von Karlsbad nach Teplitz zu begeben. Dresden, 22. October. Se. Ercrllenz der Herr Staatsministcr ve. v.Falckenstein ist vorgestern Abend entgegen Keine nützliche Eigenschaft empfiehlt seinen Anbau, sein verdächtiger Charakter, sein gefährlicher Milchsaft befürworten seine Ausrottung, und gleich den kolossalen Andasonien Afrikas und den riesigen Mam- muthbäumrn Califo» nien» wild er allmählich verdrängt werden von der Schaubühne der Welt, wenn nicht die Wissenschaft ihm ein Plätzchen in einem botanischen Gar ten sichert. In Bremen starb am 26. September eine Per sönlichkeit von räthselhafter Erscheinung, fremdartigen Aussehens, aber, wie sich schon bei flüchtiger Bekanntschaft ergab, von umfassender Gelchisamkeit und großer Be lesenheit. Der Unbekannte nannte sich Prof. C. Wester mann. Hinter diesem pseudonymen Namen Westermann versteckte sich, wie die „Wes.-A." versichert, ein schwe discher Schriftsteller, dessen Antrcedenzcn da» Ausfal lende feiner Erscheinung wohl rechtfertigen. Der eigent liche Name des Verstorbenen ist Karl Jona» Ludwig Almqvist, geb. 1793 zu Stockholm. Nach biographi schen Notizen über ihn studirte er Theologie, betrat an fänglich eine amtliche Laufbahn, zog sich aber 1823 nach den Wäldern Wermlands zurück, um in der Weise der alten freien Bauern zu leben. Er bewohnte dort eine mit Rasen belegte Hütte und trug ein einfache» Bauernkleid. Dieses Lebens überdrüssig, wurde Alm qvist Rector in Stockholm und machte 1842 da» geist liche Eramen. Da er sich mit seinen Vorgesetzten we gen demokratischer Ideen und Neologismus in geist lichen Dingen entzweite, mußte er ein Consistorialge- richt bestehen, das ihn jedoch freisprach. Seitdem lebte er literarischen Beschäftigungen, nachdem er Frankreich bereist hatte. Seine schriftstellerische Thätigkrit war der mannichfaltigsten Art. Er schrieb mathematische Lehr bücher, historische und geographisch« Handbücher, Gram- *-b6 Uhr au» Karlsbad zurückgekehrt. Die Zeitungs nachricht, daß auch der KreiSdirector zu Budissin, Herr v. Nostitz-Wallwitz, zu Er. Majestät dem König nach Karlsbad berufen worden sei, ist unbegründet; der selbe hat sich überhaupt nicht nach Karlsbad begeben. Dretden, 22. Octoder. Mehrere Zeitungen ent halten die Angabe, rSseiaufAnordnung derLan- deScvmmission Ve. Joseph in Leipzig wegen einer Mittheilung an dir „Constitutionelle Zeitung" au» Brie fen sächsischer Soldaten vernommen und eine Haus suchung nach Briefen in seiner Wohnung veranstaltet worden. Wir haben hierauf zu erwidern, daß die k. LandeScommission von dem Vorgänge überhaupt keine officielle Kenntniß erlangt, am wenigsten eine Verord nung in einer Sache erlassen hat, welche, soweit man sie nach den Zeitungsnachrichten beurtheilen kann, le diglich dem Gebiete de» Strafrecht» angehört. Berlin, 20. October. Der „St.-A." meldet amt lich, daß Se. Maj. der König dem Herzog von Sach- sen-Koburg-Gotha Hoheit, General der Cavalrrie und Chef de» magdeburgschen Kürassierregiments Nr. 7, da- Großkreuz de» rothen Adlerordens mit Schwer tern «n »»Moir zu tragen, zu verleihen geruht haben. — Die k. Verordnung, welche die Militärdienst- Pflicht in den neuerworbenen Ländern mit Ein schluß Schleswig-Holsteins betrifft, lautet: Auf deu Bericht des Staatsministeriums vom w October d. I. bestimme Ich hiermit wie folgt: i) In den Landestheilen, welche durch das Gesetz vom 20. September a. der preußischen Monarchie einverleibt worden sind, sowie in den Herzogtümern Schleswig und Holstein wird hierdurch die allgemeine Wehrpflicht nach Maßgabe der für die übrigen Provinzen des preußischen Staates gütigen Bestim mungen eingesühn. Die Dienstpflicht in den neuen LandeS- theilen bat mit dem l. Januar des Kalenderjahres zu begin nen, in welchem der Verpflichtete das «I. Lebensjahr vollendet 2) In den Herzogthümern Schleswig und Holstein sind die im Jahre >842 und später geborncn Wehrpflichtigen nachträg lich zum Dienst heran zu ziehen. 3) Die nach den bisher in den betreffenden Landestheilen giltig gewesenen Wehrpflichtgesetzeu zum Diensteintritt gelang ten Mannschaften haben ihre Pflichten nach Maßgabe dieser Gesetze zu erfüllen. Dagegen bleiben Diejenigen, welche nach jenen Landesgesetzen bereits vom Militärdienst befreit worden find, auch fernerhin von der persönlichen Ableistung der Dienst Pflicht entbunden. 4) Die rücksichtlich des einjährig freiwilligen Dienstes be stehenden Bestimmungen treten für junge Leute von Bildung mit der Maßgabe in Kraft, daß den bis incl. >868 pflichtig werdeuden der specielle Nachweis der wissenschaftlichen Bilduug erlassen wird 5) Der Kriegs- und Marineminister, sowie der Minister hes Innern sind mit der Ausführung dieser Verordnung be auftragt und werden dieselben hierdurch zugleich ermächtigt, die noch notbwendig werdenden speciellern Uebergangsbestim- muugeu und Declarationen zu erlassen. Schloß Babelsberg, 13. October 1860. Wilhelm. (ggez.) v. d. Heydt. Graf v. Jtzenplitz. Graf zur Lippe, v. Selchow. Gras zu Eulenburg. — (N. A. Z.) Nach den letzten beim Kriegsministe rium eingegangenen Berichten über den Stand de» La zareihwesens befanden sich am 1. October in sämmtli- chen Lazarethen aus dem letzten Kriege noch 3636 Verwundete, von denen 2436 der preußischen Armee angehörten, 7 den mit Preußen verbündeten Truppen und 1193 den feindlichen Heeren. Die Zahl der kran ken Militär» in den preußischen Lazarethen belief sich zu derselben Zeit auf 9116. Von diesen gehörten 7863 der preußischen Armer an, 31 den verbündeten Trup» pcn und 1222 den feindlichen Armeen. Preußischrr- seits befanden sich in auswärtigen Lazarethen am 1. Oc tober nur noch 200 Verwundete. Von den in Preu ßen befindlichen Verwundeten und Kranken waren 920 in Fcldlazarethen, 337 in den stehenden Kriegslaza rethen, 780 in den Reservelazarethen, 120 in den La- zarethen deS Johanniterordens, 2061 in den durch Ver- einswohlthätigkeit errichteten Lazarethen und 1507 be finden sich in Privatpflege. — (N. Z.) Am 20. d. fand vor der ersten Abtheilung deS Criminalsenats des königlichen Kammergerichts die Verhandlung der gegen den Stadt». !'e. M. Lö- »inson erhobenen Anklage wegen Betrug» in der zwei ten Instanz statt. Da- Erkcnntniß des Kammergerichts ' - matikrn und Lerica, außerdem eine Reihe belletristischer Werke, durch die er auch in Deutschland bekannt wurde. Das bedeutendste ist „Törnrosen» Bok", eine Samm lung historischer Dichtungen. Als Humorist zeigte er sich in „Ormu» und Ariman" und in „Betrachtungen über die Haukthiere". 1851 gerieth Almquist, der in der Redaction von „Aftonbladet" beschäftigt war, in Verdacht deS Giftmordes gegen einen ihn befreundeten Wucherer. Wiewohl seine Schuld uncrwiesen ist, ent zog er sich der gerichtlichen Untersuchung und entfloh nach Nordamerika, wo er, wie es scheint, bi» vor nicht langer Zeit gelebt hat. Seit Anfang dieses Jahres hatte er sich in Bremen aufgehalten. P Bei Schussenried in Württemberg, eine halbe Stunde hinter der ehemaligen Prämonstratensrrabtei am Schussensprung, sind der Oberstudienrath Haßler und Professor Fraas von Stuttgart mit der Verfolgung merkwürdiger Entdeckungen aus dem primitivsten Culturstadium beschäftigt. 20 Fuß unter dem Bo den de» unmittelbar am Ursprünge der Schüssen ange legten und jetzt trockenen Weiher», unter einer 4 Fuß mächtigen Torflage und einer durch den Kalkstnter der Kieselwand gebildeten Tuflage im Letten, fand sich eine Menge von Geweihen, Knochen, Zähnen, Feuersteinen, zu Instrumenten geformt, andere bearbeitete Steine und hier und da auch Stücke au- Eichenholz. Die Geweihe find ausnahmslos alle vom Rennthier, meist bearbeitet, di« Sprossen und Zinken an- und «bgesägt nnd zu man cherlei Instrumenten de» Stechen» u. s. w., zum Theil mit runden Oeffnungen, geformt; doch find da» alle- augenscheinlich die ersten Versuche des Menschen zur Herstellung von Werkzeugen. Die» bekundet sich auch an den Quarzen und Gneisen, die, durch den Feuerstein zu Schlägeln oder Keulen von der F»rm der Hackmesser dar Metzger in den verschiedensten Größen bearbeitet, lautete auf Bestätigung de» ersten Erkenntnisse». Der Gerichtshof nahm an, daß der Angeklagte zwar pflicht widrig zu Werke gegangen sei, daß aber die gesetzlichen Erfordernisse de- Betrug- gegen ihn nicht vorlägen. Die gewinnsüchtige Absicht de» Angeklagten sei nicht zu bezweifeln, dagegen liege eine Vermögensbeschädigung der Commun nicht vor, weil diese kein Recht darauf hatte, da- Grundstück für 44,000 Thlr. zu kaufen. — (H C.) Der im »origen Jahre «u-gewiesene, vor einigen Wochen ohne Erlaubniß znrückgekehrte Schriftsteller Liebknecht wurde wegen diese» Vergehens zu 3 Mo naten Gefängniß »erurtheilt. Herr Liebknecht berief sich darauf, daß er al» geborner Gießener Mitglied de» Norddeutschen Bundesstaates sei, aber ohne Erfolg. Die erkannte Strafe umfaßt da» geringste Strafmaß. * BreSlau, 20. October. Ihre königl. Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin nebst Kin dern, dem Prinzen Heinrich und der Prinzessin Vic toria, sind heute Morgen 7 Uhr 10 Minuten im besten Wohlsein hier eingetroffen, von den Spitzen der Be hörden empfangen worden und im neuen PalaiS abge stiegen. Um 10 Uhr Vormittags begab sich der Kronprinz nach Oels, von wo er Abends 9 Uhr zurückkehrte. Die Kronprinzessin besuchte u. A. auch da- Kloster der Eli- sabethincrinnen, wo sich noch eine beträchtliche Anzahl Soldaten in Pflege befindet. Fast mit jedem einzelnen der Verwundeten unterhielt sich die hohe Frau und sprach Jedem Worte des Trostes zu; auch an den Bet ten der dort noch befindlichen acht verwundeten Oester reicher spendete sie mit gleicher Liebe Trostesworte. — (Schl. Z.) Auch hier ist endlich die Cholera epidemie dem Erlöschen nahe. Heute find als an der Cholera erkrankt 4, als gestorben 5 und als genesen 0 Person polizeilich angemeldet worden. — Das viel fach ventilirte Projekt der Ausführung einer Eisen» vahn von Sternberg in Mähren über Römerstadt, Freudenthal, Jägerndorf nack Leobschütz soll nunmehr ernstlich in Angriff genommen werden. Kassel, 19. October. (Fr. I.) Der Generalgouver neur v. Werder wird uns morgen verlassen; seine Functionen gehen nunmehr auf den Civiladmmistrator, Oberpräsidenten v. Möller, über. — Nach der „Kass. Zlg." sollen am 19. d. etwa 68 Pensionirungsrescripte von ehemals kurhesfi- schen Offizieren ausgesertigt worden sein. Der Kö nig hat nach dem „Tagblatt" bestimmt, daß die Berech nung der diesen Offizieren anzuweisenden Pensionen in denjenigen Fällen, wo dicS für sie günstiger ist, nach den hessischen Sätzen erfolgen soll. Ueber zweifelhafte Fälle hat sich der König die Entscheidung »orbehalten. — Nach demselben Blatt hat das kurfürstliche Ober hofmarschallamt den Titel „königl. Verwaltung de» themaligen kurfürstlichen HauSfideicommißvermögenS" erhalten. Kiel, 19. October. (H. N.) Die Gerüchte über den Rückgang der Berufung des Prof.Heinrich v. Treitschke nach Kiel werden thatsächlich dadurch widerlegt, daß der selbe bereits an seinem neuen Bestimmungsort ange kommen ist und noch in diesem Monate die Vorlesungen an der Universität beginnen wird. (Die Ernennung des Hrn. v. Treitschke ist bis jetzt noch nicht officiell in dem „Verordnungsblatt" gemeldet worden.) — (H. C.) Am Dienstag, den 16. d., hatten sich auf Einladung der Herren RegierungSrath v. Stemann und Medicinalinspector l>r. Bockcndahl, 13 der beson nensten und hervorragendsten Männer unsrer Stadt zu- sammengefundcn, um über die politische Lage unser» Landes zu berathen. Von Seiten der Herren ». Ste» man und Bockcndahl wurden zwei Anträge »orgrlrgt, die, wie wir hören, darauf hinausgingen, die Annection der Herzogthümer nunmehr als eine Nothwcndigkeit an- fchen und eine Adresse an das preußische Abgeordneten haus richten zu wollen, worin selbiges aufgefordert werde, dahin zu wirken, daß sich die preußische Regierung zu einem Vergleich mit dem Prinzen Friedrich verstehe. Ein weiterer Antrag zielte darauf hin, daß die schleSwig« holsteinschen Stände einberusen werden und zu einem derartigen Annectionscompromiß ihr Votum, da» unter noch ungleich roher erscheinen, als die rohesten Pro- ducte der Pfahlbauten. Neben dem Rennthier erscheint sein steter feindlicher Begleiter, der FiälfraS, ein riesi ger Bär, ein Wolf, Pferd und Ochs; diese kleiner al» die unsrigen, dazu noch mancherlei Vierfüßler, Fische und Bögel, die jedoch alle einer andern Fauna al» unsrer jetzigen, einem rauhern Klima als dem unsrigen angehören. Aber neben jener und in diesem lebte doch schon gleichzeitig der Mensch. Bemerkenswerth sind auch pastenartigc, braun und Hellroth färbende Kügel chen, die sich gleich einer butterhaltigen Salbe ansühlen und welche man inmitten einiger Lehmklumpen fand. E» scheint, daß die menscklicken Zeitgenossen dieser unter- gegangenen Rennthierwelt sich gleich andern rohen Na» turvöttern mit diesen Eisenoryden den Leib bemalt haben. *f In München starb am 18. d. M. der bekannte Reiseforscher Or. Philipp Franz v. Siebold. Der selbe, Oberst im niederländischen Generalstabe, durch seine zahlreichen wissenschaftlichen Werke über Japan bekannt, war «u» Würzburg gebürtig »nd stand im 71. Lebensjahre. Er hinterläßt, wie man der „Allg. Ztg." schreibt, viele Manuscripte, eine zahlreiche Biblio thek und eine reichhaltige ethnographische Sammlung, deren Erwerbung für den bayerschen Staat in Ausstcht st-ht. . « , -f- In der letzten Versammlung deS Berliner pho tographischen Verein» wurde über da» Votum de» Obertribunal» in einen photographischen Nachdruckproceß referirt, da» Photographien in Bezug auf ihre gesetzli chen Verpflichtungen den gewöhnlichen Druckerzeugnissen gleich achtet. Demgemäß müsse jede Photographie den Namen de» Drucker» und Verleger» tragen und streng genommen auch ein Pflichteremplar davon eingereicht werden.
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