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Dresdner Journal : 02.10.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-10-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186610027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18661002
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18661002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1866
-
Monat
1866-10
- Tag 1866-10-02
-
Monat
1866-10
-
Jahr
1866
- Titel
- Dresdner Journal : 02.10.1866
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- 1 .V228. M-Mag, de» r. Octoder 18««. Ig«r»emr»l«Prets»t ^krli. l> "«^7. - Kgr. l» 1 „ l- „ tritt?o»t a. 8t«°>P«I- Woo-cltab! ,, tö ,, LtHKdidldd^ tUaaa. Lio»«Ia« ttanuosrv: t „ seseratrApretse: a«o n»om «io«r »«»»»lteoso L«ll«! 1 ^gr. Oot«r „Liox««»Lat" <U« L«ll«: 8 K^r. Lrschrt»rnr TRgltcb, mit Laeaaki»» U«r 8ona nvä k'«lvrkmg», Xb«o6» Mr ä«o kvlg«i»U«i> ^»8» Dres-nerIMrml. Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann. »asrratenauiulhme «omsrtor x«tp«lg. k» Lat»o»r»rr»», 6ommimto»I» ä«i vr«»cko«r ^oarual»; «ksock»,.: H Luol.»», Loo»» koar; Uamvar, >«»»- Vt«o ».N.: ttneaaerar» « Voor.»: Lsrll», 8»o^iv» »cd» ttuebli., Knr««a; Irame», L. 8v«l.orr»; Nr,»I»a: L>. OrinaaaHllooQv-obor»«», 1»«»« L 8^»iiuoLv»»>i; RraatckUet ». N.) ^La»»»'»«b» Luotlk.; Lil»! Xo. ölo»»»» i k»rl»: L^rae, Lvl.i.1»» L 6o., (8, kl»o« <i« I» voar»«),- kra»: K». L»»i.iv« , 8»okt>.; Vl»»i Oer»».!«. cheranogedrrr Lölltgi. Hipsälttoa <!«» Or«,仫r ^onnuOa, vr»»ä«li, U»ri«ui,tr»»»« Ko. 7. NichlamUicher TheU. Ueberstcht. Tel«»r»»sttiG« R«ckrtatt». Taßesgefchtthte. Dresden: Minister v. Friesen wie der nach Berlin. Herr v. Wurmb zurück. Neuer Generalgouverneur. Kurfürst von Hessen abgereist. — Berlin: Keine Zollvereinsverhandlungen. Zur Pariser Ausstellung. Tagesbericht. — Magd eburg: Leichenbegängniß des General- v. Schack. — BreS- lau: Stand der Cholera. — Köln: Prehproceß. — Hannover: Wechsel in der Polizeileitung. Eine Broschüre mit Beschlag belegt. Das AnnerionSdecret publtcirt. — Kassel: Vereinigung mit Preußen pu- blicirt. — Nassau: Adresse vön Geistlichen an Her zog Adolph. Zur Domänenangelegenheit. — Kiel: Gemeinsames Verordnungsblatt. — Frankfurt: Einverleibungspatent. Ein Berliner Oberzolldirector. Schwerin: Lanbtagsangelegenheiten. — Meinin gen: Huldigung deS Landtags. Abmarsch preußischer Truppen. — Wien: Vom Hofe. Die Königin von Sachsen nach Prag. Ernennungen beim Militäroder« commando. Auflösung zweier Armeecorps. — Prag: Der König von Sachsen. Handelskammerdeputation beim Statthalter. — Trautenau: Eine Kundmach ung deS Bürgermeister-. — Graz: Prehproceß. — Lemberg: Empfang deS neuen Statthalter-, — Pesth: Zur Au-gleich-frage. — Triest: AbschiedS- befehl Trgetthofs'S. — Venedig: Militärcommts« sionen. — München: Graf Blome. Neuer Ge sandter für Paris. Verordnung bezüglich der Land wehr. — Stuttgart: Reorganisation deS Heer wesen-. Kriegskosten nach Berlin abgegangen. — Darmstadt: Homburgische Offiziere. — Pari-: Generalintendantur der Theater aufgehoben. Die Ueberschwemmungen. — Florenz: Der König. Einzug Garibaldi'-. — Rom: Kaiserin Charlotte. — Kopenhagen: Dementi. Neuer KriegSminister. — St. Petersburg: Prinzessin Dagmar. Cholera. — Konstantinopel: Nachrichten ausKandia.—Athen: Lösegeld an Räuber. — New-Bork: AuS der neuesten Post Lruennungr«, Versetzungen ,e. i« öffentlichen Dienste. Dresdner Nachrichten. Provinzialaachrichte«. (Leipzig. Zwickau. Glauchau. Plauen. Reichenbach. Budissin. Roßwein. Wil denfels.) «tntistit »nd LnUSwirthschnft. - Telegraphische Nachrichten« Pari», Sonntag, 3V. September, Morgens. Der henttae „Moniteur" meldet, daß bei der Subskrip tion für die von den Ueberschwemmungen Betroffene« der Kaiser mit 100,000, die Kaiserin mit L^iOO und der kaiserliche Prinz mit 10,000 Franc« sich bethri- lißt Hatzen. Der „Moniteur" enthält ferner Nachrichten au» Mexiro vam 20. August, nach welchen General Ba- zaine am 26. nach Mexico zurückgrkehrt war und den General Douay in LouiS-Potofi zurückgelaffen hatte. E» hatte nach dieser Seite hin kein Gefecht statt- grfuaden. Nach hier au» Rom vom 29. eingetrosfenrn Nach richten hat der Papst der Kaiserin Charlotte einen Besuch abgestattet und eine längere Unterredung mit derselben gehabt. Au» Florenz wird gemeldet: Garibaldi ist nach Laprera zurückgekrhrt. Wie dir „Razione" mitthrilt, ist kein englische» Geschwader in den sicilischen Ge- wäffer« eingetroffen. Da» Geschwader war am 25. von Stzraru» auf hohem Meere fignalisirt, am 26. in Girgenti, hat r» sich niemals dem Festlande genähert und traf am 28. im Cagliari ein. Floren», Sonntag, 30. September, Abends. (W. T. B.) Ein königliche» Deeret löst die Freiwil ligenregimenter auf. Der Senat tritt demnächst al» i 7 i>! > FeuiUeton. Reife - Erinnerungen. Von vr. Mehwel». (Schluß au» Nr. 227.) Auf dem großen Hardangerfjord machte ich eine Erfahrung, welche ich um keinen Preis dahingeben, aber auch um keinen Preis zum zweiten Male machen möchte. Ich kam von Vofsevangen, einem Stadtanfange in einer der lieblichsten, fruchtbarsten und schönsten Gegenden Norwegen», an einem reizend schön eingefaßten Hochsee, und ging durch den paradiesischen Gebirgspark herab bi» an» GravenSfjord. In dieser prächtigen Gegend durchwandert man die schönsten Waldungen nicht nur von Kiefern und Fichten, sondern auch von Eichen, Ulmen, Erlen und andern großen LaubbLumen; sieht an der einen Thalseite zwölf ehemalige, jetzt bewachsene Glrtscherrillen hintereinander, welche wie eben so viele hochaufgepflügte Ackerbeete an den steilen Bergen er scheinen und, in einiger Entfernung gesehen, völlig frappiren; und auf dem Thalgrunde den au» einer dunkeln Schlucht herabkommenden rauschenden und toben den Bergstrom, dessen Wasser von dem leichtverwittern den Gestein braun gefärbt worden, am südlichen Ende der Kluft über da» braune Gestein in eine viel tiefere Schlucht Hinabstürzen und «inen der großartigsten und interessantesten Wasserfälle bilden. Die» ist der Mufoß — ein vierfacher Waffersturz. Da» Wasser kommt näm lich oben auf einer gemeinsamen Fel-platte in zwei ge sonderten Abtheilungen zum Vorschein und zum Fall«. Beide Fäll« vereinigen sich unten in einem gemeinsamen Kessel. An» diesem Kessel, in welchem man nur weißen Dampf steht, rollt da» Wasser wie über eine« Muschel rand in zwei Strömen herauf und stürzt sogleich wieder — jeder Strom für sich — in den dunkeln Abgrund Gerichtshof zusammen, um über den Admiral Per sans abzuurtheilea. Maa versichert, einige Ai»»»»- etabliffrment» würden der Regierung bei der Anleihe in den Praviazrn hilfreiche Hand leisten. Haag, Sonntag, 30. September, Abend». (W. T. B) Die Auflösung der Zweiten Kammer der Ge neralstaaten soll beschlossen sei». (Dieselbe hat in einem von der entschiedensten Fraction der liberalen Opposition auSgegangenen und von ihr mit 39 gegen 23 Stimmen angenommenen Anträge die Regierung wegen des Verfahrens getadelt, da- sie bei dem Rück tritte de- Ministers der Colonien, Myer, durch dessen Ernennung zum Generalgouverneur von Niederländisch« Jndien eingehalten hat.) Man versichert, der König werde unverzüglich eine Prorlamatio« erlassen, in wel cher er dir Grunde diese» Beschlusse» anaeben würde. Morgen findet der Schluß der Session statt. Korfu, Mittwoch, 26. September. (W.T. B.) Dir letzten, au» Kandia eingrtrsfftuen Nachrichten melden, daß vier, bisher an der Insurrektion nicht betheiligte Distrikte auf dem östlichen Theile der Insel dem Auf stande sich angeschloffen haben. Die Insurgenten hat ten ihre befestigten Stellungen verlassen und rückten mit beträchtlichen Streitkräften unter dir Mauern der Hauptstadt Kandia vor. Konstantinopel, Sonntag, 30. September. (W. T. B.) Die diplomatische Mission Gtirbey'S und Sturd- za'« soll eine erfolgreiche sein. Prinz Karl von Ha- henzollern würde al» Fürst von Rumänien definitiv anerkannt, und soll seine Investitur anfang» Oktober stattfinden. Der frühere französische Botschafter, Mar quis de Moustier, soll die Pforte gewarnt haben, einen Hafen de» Lgeischen Meeres an Rußland oder Amerika abzuirrten, verwundete der ägyptischen Armee find (von Kandia) hier angelangt. Tagesgeschichtr. Dresden, 1. October. Se. Erc. der Herr Staats« Minister Freiherr v. Friesen ist vorgestern Nachmit tag von Prag hier eingetroffen und gestern Nachmit tag wieder nach Berlin zurückgekehrt. — Der k. Preuß. Herr Civilcommissar v. Wurmb ist in der Nacht zum Sonntag aus Magdeburg wieder hier ein getroffen. — Der durch den Tod des Herrn General- v. Schack erledigte Posten eine- kgl. preußischen Generalgou« verneur« für die sächsischen Lande soll dem tzi« eu^ae trossenen Herrn Generalleutnant u. Divisionär v.Tümp ling Erc. (al- dem ältesten der gegenwärtig hier wei lenden kgl. preußischen Herren Generäle) provisorisch übertragen worden sein. — Se. kgl. Hoheit der Kurfürst von Hessen hat Dresden vorgestern verlassen und ist über Leipzig zu nächst nach Bayern weiter gereist. Berlin, 29. September. (B. Bl.) Se. k. Hoheit der Prinz Albrecht ist heute früh von hier nach Albrechtsberg bei Dresden abgereist. — Der Kriegs- und Marinrminister v. Roon hat heute einen sechs wöchentlichen Urlaub nach Süddeutschland und der Schweiz angetreten. — Die in Bezug aus den Ersatz, bez. für dir Ergänzung des Offizier corps für die Armee durch den Kriegsministerialerlaß vom 22. Mai d. I. gegebenen vorübergehenden Bestimmungen treten nun mehr nach erfolgtem Friedensschluß wieder außer Kraft. — Die auf Grund des Kriegsleistungsgesetzcs vom Mai 1851 von den Kreisen und Gemeinden seit dem Tage der Mobilmachung, 5. Mai d. I., gemachten Auslagen werden jetzt zusammengestcllt und müssen dem nächst zur Erstattung eingereicht werden. Die Land- räthe haben schon früher die zur Erreichung jenes Zweckes zu treffenden Anordnungen geleitet. — Die „N. A. A." schreibt: „Die in einigen Zei tungen verbreitete Nachricht, daß zwischen Preußen und den süddeutschen Staaten bereits Verhandlungen über einen dauernden Zollverein-vertrag angeknüpft seien, ist unbegründet. Der im vorigen Jahre abgeschlossene Vertrag bleibt für» Erste mit der vorbehaltenen halb- i > ' - hinab. Unterhalb dieser Fälle, beim Hofe Säum, fällt der Skorvaelv einige hundert Fuß hoch in einem großen Bogen fast in den genannten Hof hinein. DaS weiß lich-grüne Wasser dieses Elvs sticht sehr freundlich ab von dem dunkelbraunen Wasser deS ThalstromS, und ist der Skorvaelv überhaupt sehr hübsch zu schauen, weil daS Wasser zwischen dichtbelaubten Bäumen, von denen dir Felsen gedeckt werden, herabfällt; dann, weil der Wasserkessel mit freundlichen Hof-, Mühl- und andern der Industrie dienenden Häusern umstellt ist und end lich, weil da» Wasser au» dem Kessel sehr breit und lärmend zum Thalstrom heruntrrfällt. Unterhalb die se» Falles kommt man bei Obrrvasende an den mit reizenden Landschaften umgebenen, mit großen Eschen, Ahorn-, Weißcrlen-, Birken- und andern Laubgehölzen eingefaßten See GravenSvand. Ich ließ mich übersetzen und war unschlüssig, ob ich in der paradiesischen Gegend nach Ulvik retten, um an da» Eidfjord, oder nach dem nahen Eide gehen sollte, um an da» GravenSfjord zu kommen. Ich wählte den letzter« Weg und sah an der Wegscheide noch einen starken Fluß in einem großen Bogen hoch herab in einen durch dichte» Laubgehölz gedeckten Schlund stürzen. In dem sehr freundlichen, romantisch gelegenen Hofe Eide am Ende de» GrafenSfjord» kam ich gegen Abend an. Der ganze Tag war erstickend heiß; es rührte sich kein Laubblatt und die See war ein klarer Spiegel. Da ich am nächsten Tage den sehr hohen, in» Utnefjord vorspringenden Berg Ochsenkopf besuchen wollte, so ver langte ich, um den schönen Abend zu benutzen, ein ganz leichte» Kähnchen mit zwei Bänken, d. h. Ruderern, um die angenehme Fahrt auf den nur einige Meilen langen Graven»- und Utnefjord» nach dem auf der Westseite letztgenannten Fjord» gelegenen Hofe Utne zu mache«. E» war gegen 8 Uhr Abend»; die Luft »urd« »ebligt und athmete sich ungefähr wie die fruchte heiße Luft jährlichen Kündigung fortbestehen und wird bi- jetzt auch ganz in derselben Weise auSgeführt, wie er abge schlossen ist, sa daß auch das vertragsmäßige Präcipuum an Hannover und Frankfurt fortgezahlt wird. Der Zeitpunkt einer neuen Regelung der Zollvereinsverhält- nisse mit Süddeutschland dürfte wahrscheinlich erst dann eintretrn, wenn der Norddeutsche Bund seine vollstän dige Organisation erhalten haben wird." . — (N.-A.) Die Centralcommisston für die Pari ser Ausstellung deS Jahres 1867 hat an die preu ßischen Handelskammern, die landwirthschaftlichen Cen tral- und Hauptvereine Preußens ein Rundschreiben gerichtet, wonach auf der erwähnten Ausstellung in einer besonder» (der zehnten) Gruppe alle diejenigen Gegenstände vereinigt werden sollen, deren Ausstellung aus dem Gesichtspunkte der Verbesserung der physischen und moralischen Lage deS Volkes geschieht. Im An schlusse daran hat die französische Ausstellungscommisston besondere Preise ausgesetzt. Außerdem kann ein großer Preis von 10V,OVO Fr. einer Person, einem Etablisse ment oder einer Ortschaft zu erkannt werden, welche sich in den angegebenen Beziehung n durch ganz besondere Ueberlegenheit ausgezeichnet. Bei der Prüfung soll nur auf solche Einrichtungen, welche sich nachweislich bereits „in der Praxis" bewährt haben, Rücksicht genommen werden. Nach der Meinung der königl. Centralcom misston versteht es sich von selbst, daß nicht solche Or ganisationen, welche auf einer gesetzlichen Verpflichtung beruhen, wie z. B. die gewerblichen Unterstützungskassen, sondern nur solche Einrichtungen in Betracht zu ziehen find, welche ihre Entstehung freiwilligem Handeln ver danken. „Einrichtungen dieser Art sind in Preußen zahlreich vorhanden und kommen mit der fortschreiten den Erkenntniß ihres Werthes mehr und mehr in Auf nahme. Für ihre Verbreitung und ihr Gedeihen kann die nähere Kenntniß der Ausbreitung, welche gleiche Bestrebungen bei andern Nationen gefunden haben, so wie die Erfahrungen, welche bei Pflege derselben ge macht worden sind, nur förderlich sein." Die dabei in Betracht zu ziehenden Anstalten, Einrichtungen und Unternehmungen, sei e», daß sie von Gesellschaften oder Einzelnen ausgehen, werden etwa nach folgenden Ge sichtspunkten zusammenzustellen sein: 1) solche, welche dem Unterrichte und der Bildung gewidmet sind; 2) solche, welche darauf gerichtet find, Arbeitern Nahrungs mittel, Kleidungsstücke oder HauSgeräthe zu billigem Preise zu verschaffen; 3) solche, welche da-WohnungS- dehürfmß der arbeitenden Bevölkerung befriedigen; 4) besondere Vorrichtungen zum Schutze der Arbeiter gegen Gefährdung der Gesundheit oder des Lebens bei der Arbeit; 5) Gewährung von Pensionen an Arbeiter, welche durch Alter oder Unglücksfälle invalid geworden sind, sowie an Witwen und Waisen solcher Arbeiter; 6) Errichtung von Zustuchtstätten für invalide Arbeiter; 7) Errichtung von Spar« und Vorschußkassen für Ar beiter. Die gesammelten Materialien sollen bis zum 1V. November hier in Berlin eingeliefert sein. — Der „St.-Anz." veröffentlicht die Verordnung vom 27. September d. I. wegen Aufhebung der Ver ordnung vom 18. Mai 1866 über die Gründung öffent licher Darlehenskassen und die Ausgabe von Darlehens kassenscheinen und das mit Zustimmung beider Kam mern zu Stande gekommene Gesetz vom 27. September d. I., betreffend die Ertheilung der Indemnität in Bezug auf den Erlaß der Verordnung vom 18. Mai 1866 über dieGründung öffentlicherDarlehenSkassen, die Schließung der Darlehenskassen, die Liquidation der Geschäfte derselben und die Einziehung der DarlehenS- kassenschcine. Magdeburg, 28. September. (M. Z.) Heute Morgen um 8 Uhr erfolgte die Bestattung der irdischen Ueber- reste des am 25. d., Nachmittags um 6 Uhr, verstor benen Generals der Infanterie, commandirenden Gene ral- de» 4. Armrecorp» und Generalgouverneurs der sächs. Lande, Hrn. v. Schack Erc. Nachdem im Sterbe- Hause eine Trauerrede gehalten, wurde der mit Blumen reich geschmückte, jedoch nicht militärisch decorirte Sarg, wie der Verewigte e» gewünscht, in aller Stille, ohne in einem russischen Dampfbade; aber bei Spiegelsee schoß mein Kähnchen auf dem nicht breiten, mit hohen senkrechten Felsen eingefaßten GravenSfjord lustig dahin, als sich plötzlich die Wolken auf das Meer senkten und zwar so dicht, daß man buchstäblich nicht über da» Kähn chen hinaussehen konnte. Dabei fiel ein säst heißer Staubregen. Unerwartet kreuzten sich Blitze mit blen dendem Feuer; die Donner rollten schauderhaft an den hohen Bergen und sendeten ihre unaufhörlichen EchoS m die entfernten Schluchten; dabei stürzte ein Platz regen hernieder, daß man kaum athmcn konnte und meine Schiffer kaum rasch genug das Wasser aus dem Kähn chen zu schöpfen im Stande waren, um dasselbe flott zu erhalten. Mittlerweile war ich auf das breite Utne fjord gekommen und hier wurde es fast unheimlich, denn ich mochte ringsum über die qualmende See sehen nach welcher Seite ich wollte, überall sah ich in ungeheure» scheinbares Tonnengewölbe, welche- mit schwarzgrauem wirbelnden Rauche ausgefüllt und dessen Wassergrund von Millionen windender Schlangen belebt schien. Dieser wahrhaft trostlosen und grauenhaften Erscheinung folgte plötzlich Sturm und nun hieß eS: fort von den schroffen Felsen, an denen eine Landung unmöglich war, hinau» auf da» hohe Wasser. Anfänglich stand der Wind ent« gegen, der Kahn lief also im Wellenstrich und stieg regel mäßig die Wogenberge aus und ab. Bald aber setzte sich der Wind um und wurde so heftig, daß die Wogen Schaumkämme aufsetzten, welche für kleine Fahrzeuge sehr gefährlich sind. Dazu kam noch, daß, um nach Utne zu kommen, mein Kähnchen quer durch den Wellen strich gehen und dabei immer mit den Langseiten über die Wogenberge pasfiren mußte. Ich war dabei ge- nöthtgt, «ich fortwährend mit beiden Hände« an de» Setten de» Kähnchen» festzuhalten und hatte den Tod stet» bald unter, bald über mir, wenn entweder bei Glockengeläute und ohne Musik, nicht über den lauten Meßplatz, sondern durch den engen Kreuzgang nach dem vor dem Sudenburger Thore liegende« Militärkirchhofe von 16 Unteroffizieren abwechselnd getragen, begleitet von der Generalität und dem Offiziercorp», den könig lichen und städtischen Behörden, einigen Unteroffizieren und Mitgliedern der Hohenzollernvereine. Die Eia- senkung auf dem Friedhöfe erfolgte in der Nähe der Gruft der hier bekannten, früher verstorbenen Generäle v. Lobenthal und v. Haacke. In dem Verstorbenen ver liert der Staat einen der hervorragendsten und bewähr testen Führer der Armee und Se. Majestät nicht nur einen seiner treuesten, sondern ihm auch persönlich nahe stehenden Diener. Breslau, 29. September. (Schl. Z.) Am 28. d. sind als an der Cholera erkrankt 31, als gestorben 26 und als genesen 8 Personen polizeilich »«gemeldet worden. Hiernach ist also die Krankheit seit dem 25. d. M., an welchem wir nur über 8 Erkrankung»- und 5 Todesfälle zu berichten hatten, wieder in bedenklicher Zunahme begriffen. Die Zahl der seit dem Begin« der Epidemie gemeldeten Erkrankungen beträgt 5875, die der Todesfälle 4153. Köln, 29. September. (K. Bl.) Heute stand der Redacteur der „Kölnischen Zeitung", Vr. Kruse, von dem lippe-schaumburgschen geh. Cabinetsrath V. ». Strauß angeklagt, diesen verleumdet zu haben, vor dem Zuchtpolizeigericht. Die Klage selbst drehte sich um den bekannten Bundestagsbcschluß aus dem Monat Juni und stützte sich auf einen von der „Köln. Ztg." einige Tage später gebrachten Artikel, welcher eine Aus lassung des preußischen „StaatsanzeigerS" reproducirte und von der Rebaction mit einigen Worten eingeleitet wurde. Bekanntlich wurde Herrn v. Strauß der Vor wurf gemacht, daß er al» Vertreter der 16. Curie, be stehend aus sechs kleinern Staaten, durch sein Votum die Abstimmung gefälscht habe. Der Vertreter de» Klä gers, Advocatanwalt Euler, begründete die Anklage und beantragte eine CivilentschLdigung von fünfhundert Tha lern, Berurtheilung deS Angeklagten und Veröffentlich« ung des UrtheilS. Advocatanwalt Schlink, der Ver treter des Verklagten, sprach über die Abstimmung, wies die Anschauung der Staatsregierung über die Abstim mung aus dem Artikel des „StaatsanzeigerS" nach und suchte darzuthun, daß Hr. v. Strauß nicht zu der Ab stimmung für seine Curie berechtigt gewesen, indem zwei Staaten für, zwei gegen Oesterreich sich ausgesprochen, während von einem die Instruction gefehlt u»d der andere sich für Ueberweisung an deit holsteknschrn Ans« schuß erklärt habe. Sodann führte der Verthridtger a», daß Hr. v. Strauß die StaatSregierung habe lade« lassen müssen. Nach einer fast halbstündigen Berathung sprach der Gerichtshof da- Urtheil, welche- auf Abwei« sung der Klage lautete. Hannover, 27. September. (H. C.) Die Vorgänge de» 21. Septembers haben Anlaß gegeben, daß dem Generalpolizeidirector v. Engelbrechten die Exekutiv Polizei abgenommen und dem preußischen Polizei- inspector CrustuS übertragen worden ist. — Die früher« Staatsminister De. Leonhardt und Dieterich- find auf ihr Ansuchen nunmehr von dem Könige Georg pensionirt. Dagegen scheinen die Staatsminifter v. Brandis und Graf Platen, sowie die Herren Ler, Meding und O. Klopp noch im königlichen Dienste ver blieben zu sein. — Heute wurde hier eine in Wien er schienene Broschüre, deren Verfasser sich nicht genannt, mit Beschlag belegt. Sie sucht nachzuweisen, daß König Georg nie daran gedacht, feindlich gegen Preuße« auszutreten, da er sonst daS österreichische Anerbieten, die Brigade Kalik in Hannover zu lassen, angenomme» und nicht völlig unvorbereitet zum Kriege geblieben sei« würde. In diesem Nachweise dürfte indessen weniger der Grund der Beschlagnahme zu finden sein, al» i« einigen Sätzen, welche unzweifelhafte Beleidigungen gegen den König von Preußen und den Grafe« Bis marck enthalten. — 30. September. Die hannöversche Gesetzsamm» lung verkündet daS Gesetz über die Vereinigung einer steigenden oder fallenden Welle da- leichte Fahr zeug kenterte, oder wenn ein niederschlagender Schaum ramm in das Kähnchen fiel und dasselbe finken machte. Diese Tour währte bis gegen Mitternacht, und selbst al- wir in die Nähe der Küste von Utne kamen, mußten wir uns ein Stück westlich treiben lassen, um hinter vorspringenden Felsen in ruhigere- Wasser zu komme» und dort zu landen. Als Andenken an jene gefährliche Nachtpartie dient mir mein grauer Kopf: denn mit pechschwarzen Haaren reiste ich hinauf nach gedachte« Fjord und mit graumelirten Haaren kam ich herab. «Dresden, lieber dieDerdienste desvr.Seiffarth in Bezug auf Erklärung der ägyptischen Hiero glyphen hielt am 28 September im Vereine für Erdkunde vr. Zeibig einen Vortrag, zu welchem er durch die Thatsache veranlaßt worden war, daß feite» der neüern Aegyptologen, meist Anhängern Champol- lion's, Da», was jener deutsche Gelehrte für Entziffe rung der Hieroglyphen gethan, zum großen Theile be nutzt worden ist, ohne seine» Namen» zu gedenken. Der Vortragende gab sodann auf Grund eines Artikels des Prof. Wuttke eine Gegenüberstellung der Leistung«» Champollion's und Seiffarth » und eine kurze Skizze de» Leben» de» Letzter«, von dessen ferner« Geschicke seit seinem Weggänge nach Nordamerika selbst seine» nächsten Verwandten noch immer nichts bekannt gewor den ist. s An der Dotivkirche in Wien ist der Giebel der nördlichen Facade de» Krruzlchiffes in den letzte« Tage» vollendet und vom Baugerüst befreit worden. Mit den» Giebel de« nördlichen Kreuzschiffe« ist auch die südlich« Kreuzschiffhälfte bi» zum B-gina des Giebel- vollodä. Berichtig«»». I« vor. Rümmer ist Sp ». A. ts ». » M lesen: selten statt .haltbar".
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