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Dresdner Journal : 06.09.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186609065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18660906
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18660906
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1866
-
Monat
1866-09
- Tag 1866-09-06
-
Monat
1866-09
-
Jahr
1866
- Titel
- Dresdner Journal : 06.09.1866
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834 grrte, in Frieden-Verhandlungen mit Oesterreich und dessen Bundesgenossen rinzutrrtrn, vielmehr auf beson dere Verhandlungen mit jedem einzelnen kriegführenden Staate bestand, und ebenso, daß Oesterreich zur Fort führung des Krieges von jener Seite keineswegs aufge« muntert wurde." Prag, 4. September. (Bvh.) Als am 1. Septem ber Abend» der von den Karolinenthaler Subarenda toren angekaufte verdorbene preußische Speck, der zum Seifenstedergebrauche bestimmt war, in dem Gebäude der ehemaligen Forchheimer'schen Fabrik in Karolinen- thal abgeladen werden sollte, wurde die» von dem Ka rolinenthaler Stadtrath aus SanitLtsrückstchten verbo ten, und die noch nicht abgeladenrn Fuhren sollten in dem nächst dem Jnvalidrnhausr befindlichen Magazine deponirt werden. Schon beim Anlangen der Fracht- Wagen vor dem ehemaligen Forchheimer'schen Fabrik gebäude sammelte sich eine große Menschenmenge an. Als sich nun der Zug, eScortirt von beiläufig 10 Wach männern der Prager und Karolinenthaler Polizei, ge gen daS JnvalidenhauS zu in Bewegung setzte, wur den die Wagen von den Leuten geplündert. Die Wachmannschaft konnte der bereits zu Tausenden ange wachsenen Menschenmenge nur unzureichenden Wider stand entgegensitzen, und so kam es, daß nach Aussage der Beschädigten beim Anlangen des Zuges vor dem Magazine bereits die Hälfte der Fracht entwendet war. Da sich immer mehr Volk, darunter viele Fabrikarbei ter, ansammelten, welche sich anschickten, den noch übrig- gebliebenen Theil der Waare zu plündern, und sich der Einlagerung in das Magazin widersetzten, ließ der Kommandant des JnvalidenhauseS, Herr Oberst v. Mu ralt, eine Abtheilung Invaliden ausrücken, denen es im Vereine mit der Polizeimannschaft gelang, die Er- cedenten so lange im Zaume zu halten, bis die Ein lagerung bewerkstelligt war. Nach kurzer Zeit wurde jedoch das rückwärtige Thor des Magazins von der von allen Seiten andringenden Menschenmasse einge drückt, worauf sich der ganze Strom in das Innere ergoß und Alles fortschleppte, was an Speck vorhan den war; auch von dem ärarischcn Holze, welches sich in demselben Magazine befand, wurde vieles entwen det. Sonntag früh zeigten sich wieder zahlreiche Rot ten vor dem Magazine mit der Drohung, daß, wenn ihnen die im Magazine befindlichen Vorräthe nicht aus geliefert würden, sie das Magazin in Brand stecken würden. Die im Magazin befindlichen Vorräthe, un gefähr 1700 M. Korn und 120 Klaftern Holz, sind ärarisches Eigenthum und repräsentiren einen beiläufi gen Werth von 18,000 Fl. Herr Raubitschek hatte diesen Vorrath seinerzeit als sein Eigenthum erklärt, und es so vor der Wegnahme durch die Preußen ge rettet. Herr Raubitschek erbat sich auf die Nachricht von der erneuerten Bedrohung des Magazins eine preu ßische Wache, worauf 24 Mann die Bewachung dessel ben übernahmen. Das Consortium, welches den Speck gekauft hatte, erleidet einen Schaden von beiläufig 3000 Fl., da nur ein kleiner Theil desselben in der ehema ligen Forchheimer'schen Fabrik abgeladen wurde. Der Erceß erneuerte sich gestern Abend, als eine Wagen ladung von beiläufig 50 Cent, des geretteten Speckes von Karolinenthal zu einem Seifensieder am Franti- schek geführt wurde. Trotzdem, daß der Wagen von 5 preußischen Soldaten mit aufgepflanztem Bahonnet eScortirt wurde, umringten Gassenjungen nnd auch er wachsene Personen den Wagen alsbald mit Pfeisin und Geschrei und folgten demselben bis zu der Seifensie derei am Johannisplatze, wo der Tumult seinen Höhe punkt erreichte und es der Escortemannschaft sammt den in dem Gebäude bequartierten 12 Mann Preußen im Vereine mit den dortigen Arbeitern nur mit gro ßer Mühe gelang, den Wagen in das Haus zu schaffen. Wie Augenzeugen erzählen, wurde die Escortemann- schaft von den Gassenjungen mit Steinen beworfen. Als der Pöbel seine Beute entwischt sah, kühlte er sein Müthchen durch Einwerfen der Fenster, welchem Be ginnen jedoch die mittlerweile herbeigeeilte starke Bür gerwehr- und Communalpolizeipatrouille durch Arre- tirung dreier Hauptercedenten, Burschen von 12—17 Jahren, ein Ziel setzte. Wie man erfährt, soll der Groll gegen die Käufer des Speckes dadurch angefacht worden sein, daß da- Gerücht verbreitet war, derselbe sei ursprünglich für die armen Leute bestimmt und gut erhalten gewesen. Möglich, daß ein oder daS andere Stück noch genießbar geblieben war, allein das allge meine Verderbniß der Waare ist schon dadurch bewie sen, daß dieselbe bereits durch 8 Tage im Bahnhofs magazine eingelagert war und einen so Übeln Geruch verbreitete, daß die Magazinarbeiter sich weigerten, in diesem Gestanke weiter zu arbeiten, so daß sich die Bahnverwaltung gezwungen sah, die Magazinräume jede zweite Stunde mit Chlorkalk reinigen zu lasten. Aus Trient wird dem amtlichen „Innsbrucker Blatte" geschrieben: Die Folgen der neuen Grenzverhält nisse Tirols gegen Venetien machen sich hier bereits bitter fühlbar. ES scheint, al» ob die italienischen Be hörden den Wälschtirolern den Brodksrb höher hängen wollten, zur Strafe dafür, daß da» tirolische Landvolk so wenig Sympathien für die Befreier an den Tag ge legt. E» kommen wenigsten au» den Beiirken Primör, au» Levteo und au» Roveredo übereinstimmende Kla gen, daß theil» die Eivilbehörden Italien», theils die italienischen Truppcncommandanten jede Einfuhr von Getreide nach Tirol absolut verbieten, und daß selbst da« bereit» in den Privatbesitz übergrgangenr Ge treide um keinen Preis über die Grenze gelassen wird. Sollte diese Maßregel längere Zeit fortdauern, so müßte, da Wälschtirol seinen Bedarf an Brodfrucht kaum zum fünften Theile selbst erzeugt und ihn ausschließlich in der reichen Po-Ebene zu decken gewohnt war, gar bald, wenn nicht HungerSnoth, doch sicher große Theuerung eintreten, da für uns der Bezug von Mai» aus Un garn noch sehr erschwert ist, weil die Bahnverbindung zwischen Bozen und Villach zum Anschlusse an die un garischen und kroatischen Bahnen gänzlich mangelt. Es wird Aufgabe der Regierung sein, bei den bevor stehenden FriedcnSunterhandlungen diesem Gegenstände eine besondere Aufmerksamkeit zu schenken. (Die „Gaz- zrtta di Firenze" behauptet, daß in den Friedens unterhandlungen ein Theil des trienter Gebiets begriffen sein wird, nämlich der ganze Gardasee, der Jdrosce, das Etschthal bis nach Colliano und vielleicht ein Theil des BrentathalcS jenseits Prtmolano, näm lich Grigno, oder die Burg von Val-Sugana. Die Basts, die diesen Verhandlungen zum Grunde läge, wäre die ehemalige Begrenzung der Republik Ve nedig. Dagegen schreibt man der „Patrie" aus Wien, daß die mit Italien obschwebende Frage der Grenze sich bedeutend vereinfacht hat. Das Cabinet von Florenz soll nicht mehr auf gewissen territorialen Zugeständnis sen bestehen. Es legt nur und in ganz besonderer Weise einen Nachdruck auf die Mißstände, die für Italien dar aus entstehen würden, wenn die österreichische Grenze den Gardasee durchschnitte. Die italienischen Bevoll mächtigten werden demnach sich damit begnügen, daß Oesterreich einige Parcellen des südlichsten Theils von Tirol aufgebe, so daß der Gardasee vollständig ita lienisch würde.) Pola, 1. September. Die „Pr." ist in der Lage, den wesentlichen Inhalt der Ansprache mitzutheilen, welche Viceadmiral v. Tegetthoff an das gesammtc Offiziercorps des k. k. Geschwaders unmittelbar vor dem Auslaufen der Flotte aus dem Hafen von Pola (zur Schlacht bei Lissa) richtete: „Meine Herren! Der ersehnte Augenblick naht, wo es der österreichischen Kriegsmarine v-rgönnt sein wird, sich mit dem Feindt zu messen und ihren Werth zu zeigen. Wir baden es mit einem Feinde zu thun, der uns an Schiffs- und Geschütz- zahl, wie an Kriegsmaterial bedeutend überlegen ist, und wir muffen daber seine numerische und physische Ueberlegenbeit durch unsre moralischen Kräfte, durch außerordentliche Kühnheit und Entschlossenheit zu varalysiren suchen und dem Feinde kräftig zu Leibe gehen. Sie kennen mich und wissen, was Sie von mir zu erwarten haben; andererseits weiß auch ich, daß ich mich vollständig auf sic verlassen darf. Ich werde mein und ibr Leden nicht schonen, sondern es für die Ehre Oesterreich-, für den Ruhm unsrer Flotte ohne Bedenken einsetzen. Es thut mirleid sürDiejenigen von Ihnen, welcheverhcirathctfindundFa- milie haben, aber die Ehre über Alles, und ich bin überzeugt, daß Jeder von Ihnen mit Freuden sein Leder: für dieselbe hinge- den wird. Es ist das Beste, meine Hxrren, wenn wir Albe mit dem Leben adschließen und uns als dem Tode Geweihte betrachten, denn nur auf diese Art werden wir siegen oder ruhm voll sterben und die Bewunderung der Welt auf uns ziehen. Sie wissen nun, meine Herren, wie wir mit einander stehen und was ich von Ihnen erwarte. Auf diese Art werden wir jeden falls für den Ruhm unsrer Marine gesorgt haben und das Bewußtsein besitzen, daß wir unsre Pslrchr redlich erfüllten." Ein einstimmiges hundertfaches Hurrah war die Antwort auf diese kurze und inhaltsschwere Ansprache. Venedig, 1. September. (C.Oest.Z.) Die Adjutan ten Sr. Maj. des Kaisers der Franzosen, Divistons general Le Boeuf, Commandant Lanty und Capitän Florentin, sind hier cingetroffen. Aus Pesth, vom 2. September, meldet man der „Deb." in Bezug auf die Verhaftungen politisch Verdächtiger, welche vor Kurzem dort stattgcfunden: „Advocat Virgil Szilagyi und eine Anzahl von jungen Leuten, die vor vier Wochen wegen Verdachts politischer Vergehen in Untersuchung gezogen worden waren, sind infolge Urtheils des Militärgerichts heute ihrer Haft entlassen worden." München, 3. September. (B. Z.) Se. Majestät Kö nig Ludwig I. ist gestern Abend mit dem Eilzuge aus der Pfalz im besten Wohlsein wieder hier eingetroffen und im Bahnhofe von Ihrer Maj. der Königin-Mutter, Sr. kgl. Hoheit dem Großherzog von Hessen und Sr. kgl. Hoheit dem Prinzen Otto herzlichst empfangen wor den. Se. Majestät wird bis zum Beginn des Winters München aus längereZeit nicht mehr verlassen.— Prinz Ludwig konnte den vorgestrigen Tag bereits außer dem Bett auf dem Söph» zubringen und auch da» Gehen probiren, so daß einer baldigen Genesung desselben ent- gegrngrsehrn werden kann. — (N. C.) Die Formalität der Auswechselung der Ratificationen de» FriedenSvertragS wird in Berlin heute vollzogen und dieser dann alsbald die Wie deraufnahme de» diplomatischen Verkehr« zwischen Preu ßen und Bayern folgen Daß Graf v. MontgelaS wie der zum Gesandten Bayern» in Berltn ernannt wird, ist sehr wahrscheinlich, scheint aber doch nicht ganz be stimmt zu sein; als sicher aber nimmt man an, daß Prinz Reuß, Gesandter Preußens an unserm k. Hofe bi» zum Beginne de» Kriege», diesen Gesandtschaftsposten wieder erhalten wird. Stuttgart, 2. September. (N. D. Z.) Im Laufe de» gestrigen Nachmittags sind die Anlehensverhand lungen mit dem Hause M. A. v. Rothschild u. Söhne zum Abschlusse gelangt. DaS gedachte Hau» hat die ganze Summe von 14 Millionen Gulden 4^procent. Obligationen sest übernommen. Ueber den Cours, zu welchem die Uebernahme erfolgt ist, ist noch nichts Zu verlässiges bekannt. So viel steht jedoch fest, daß die Bedingungen für die württembergische Finanzverwal- tung relativ günstig sind. Hannover, 2. September. (K. A.) Die Weisung, welche der preußische Civilcommtssar Frhr. v. Har denberg an das Ministerium des Innern hat er gehen lassen, lautet also: Von verschiedenen Seiten gehen mir die bestimmtesten Nach richtm zu, daß im ganzen Lande mit den unlautersten Mitteln der Versuch gemacht werd, den wahren Ausdruck bet Meinung des Landes zu fälschen und die Bevölkerung durch Einschüch terung von der Kundgebung preußischer Sympathien abzuhal ten. Das Ministerium wird angewiesen, diesem agitatorischen Treiben durch geeignete nachhaltige Mittel Einhalt zu thun, nm sich nicht der persönlichen strengen Verantwortung durch Unterlassung derselben auszusetzen. DaS Ministerium hat diesen Erlaß allen Aemtern, Polizeidirectionen, Magistraten und Kirchspielgerichten zugesandt und ihnen ebenfalls bei persönlicher Verant wortung dessen Befolgung aufgegeben; von diesen Be hörden ist dann der Erlaß weiter bis an die Gemeinde vorsteher rc. ergangen, die wiederum ihrerseits bei strengster persönlicher Verantwortung angewiesen sind, keinerlei Einschüchterung zum Nachtheil Preußen- zu dulden, etwa vorkommende Versuche aber sofort zur An zeige zu bringen. — Daneben ist gleichzeitig der Befehl ergangen, die gegen den preußischen „Staats-Anzeiger" gerichtete „Vertheidigung der hannöverschen Politik" und ein Flugblatt unter der Aufschrift: „Hannöversche Wünsche und Recht", wo Beides sich findet, mit Be schlag zu belegen. — Die „Ztg. für Nordd." berichtet: Das Finanz ministerium scheint in letzter Zeit geneigt gewesen zu sein, demnächst auf westfälische Obligationen das Capital selbst, aber keine Zinsen auszuzahlen. In einer Edictalladung des Amtsgerichts Hildesheim an die Gläu biger in einem 1807 begonnenen Concurse, dessen Ac- tivmasse aus zwei westfälischen Amortisationskassenobli gationen vom Jahre 1809 über 4383 Francs besteht, wird erklärt, daß ein neuerdings obercuratelseitig ge machter Versuch, das obige Capital mit den Zinsen auS- bezahlt zu erhalten, fehlgeschlagcn sei, indem das Mi nisterium zwar die Zahlung des Capital- selbst in Aus sicht gestellt, dahingegen aber jede Zinszahlung abge- lchnt hat. — Der Bürgermeister in Nienburg, Amts assessor v. Reden, ist seines Amtes enthoben worden. Nach Dem, was man über den Hergang hört, ist kaum zu befürchten, daß die Maßregel eine definitive sein wird. — Major v. Jacobi veröffentlicht im „Hann! Cour." eine Erklärung, worin er die in der Denk schrift des Grafen Platen aufgestellte Behauptung, daß er ohne Autorisation Unterhandlungen mit dem Her zoge von Koburg über die Capitulation der hannöver schen Armee angeknüpft habe, als unwahr zurückweist. Schwerin, 2. September. (H. N.) Heute Morgen ist der Großherzog vom Kriegsschauplatz, wo er nur noch die letzten Anordnungen zur Auslösung des zwei ten Reservecorps zu treffen hatte, zurückgekehrt. Im Laufe des Tages kamen die Equipagen und Pferde eben falls hier an. Fulda, 2. September. (Fr. I.) Gestern haben im 3. kurhessischen Infanterieregiment umfassende Beurlaubungen stattgesunden. DaS Regiment be steht jetzt nur noch auS dem OfficiercorpS, der Regi« mentSmusik, den Unteroffizieren und 10 Musketieren in jeder Compagnie, zusammen etwa 220 Mann. Die selben sind gestern Abend von den Ortschaften in die Stadt verlegt und daselbst einquartiert worden. Die Hauptwache ist besetzt von preußischem Militär und einigen Mann Kurhessen. Letztere haben die Fahnen wache bei ihrem Regimente zu stellen. Ob der gegen wärtige Bestand des Regiments die Cadres zu dessen Neubildung abgeben, oder ob demselben eine andere derselben zu bewegen, so führte er gerichtliche Klage. Der Schreiber der Kritik wiederholte die beleidigende Behauptung in der Zeugenloge und wurde hierin von dem Verfasser des Stückes unterstützt; andererseits er klärten der Souffleur und die bei der Aufführung des Stückes bctheiligten Schauspieler, daß der Kläger seine Rolle vollkommen inncgehabt, und das Gericht erkannte diesem 5 Guineen zu als Schadloshaltung für seine verwundeten Gefühle. Fräulein Mary Krebs, unsre liebenswürdige Landsmännin, findet auch während der diesmaligen Lon doner Saison die gleiche Theilnahme, die ihr die Themse stadt stets rntgegengebracht hat. In den englischen Zei tungen begegneten wir wiederholt ihrem Namen bei Erwähnung von „Mr. Alfred Mellon's ConcertS". Die „Sunday Times" sagte jüngst über Fräulein Krebs: „Diese junge Dame ist eine vollkommene Meisterin in ihrer Kunst; ihr Anschlag ist energisch und doch delicat, ihr Spiel aber tadellos." Wie man dem ,,N. C." schreibt, ist Hans v. Bü low mit seiner Familie vor einigen Tagen wieder in München eingetroffen. j- Trübner s „Literarisches Archiv", Juliheft 1866, enthält einen Aufsatz über die öffentlichen Biblio theken in den Vereinigten Staaten von Nordamerika im Vergleich zu denen Europas. New Bork zählt sol cher nutzbarer, dem Publicum frei geöffneter Institute eine ansehnliche Zahl. Erstens die Astor - Bibliothek mit 100,000 Bänden, dann die städtische Bibliothek, ferner die Bibliothek für Lehrlinge rc., eine medicinische Bibliothek, eine Bibliothek für Buchdrucker mit 4000 Bänden u. s. w. Reich dotirt ist die Bostoner städtische Bibliothek. Ebenso sind fast alle bedeutendern Städte der Union mit öffentlichen Büchersammlungen versehen, «uS denen da- Volk Bildung und Kenntnisse schöpft. Europa ist den nordamerikanischen Freistaaten freilich hierin mit gutem Beispiel vorangegangen. Frankreich z. B. besitzt solcher Institute etwa 100, Preußen und Oesterreich zusammen 90, Bayern 17, Belgien 14 u. s. f. In Paris allein giebt es 7 öffentliche Bibliotheken, in Wien 3 und in Berlin 2 (ohne die in den beiden Re sidenzstädten gegründeten VolkSbibliothekcn). England bietet von diesem regen literarischen Leben, das Sorge trägt sür die steigende Intelligenz der unbemittelten Klaffen, einen Abstich. Erst seit der Ewart'schen Par- lamentsbill von 1850, welche die Gründung von öffent lichen Bibliotheken und Museen bei dem Gemeindewe sen anregte, sind solche in den, englischen Provinzial- städten eifrig gegründet worden, aber die Benutzung der großen Londoner Institute, der Bibliotheken des Britischen Museums, des Sion-College und der deS vr. Williams, ist noch immer an gewisse Vorbehalte geknüpft, welche die Benutzung dem Publicum erschweren. Aus Braunschweig wird geschrieben, daß die Rcstauratio.rsarbeiten an dem herzoglichen Schlosse be reits weit vorgerückt sind. Man hofft, daß der rechte Flügel bis zum Herbst im Aeußern wieder vollendet sein wird. Auch die Arbeiten an der neu herzustellen den Quadriga schreiten in erfreulicher Weise vor. In zwei Jahren hofft Professor Hovaldt das letztgenannte Werk wieder vollendet zu haben. Literarische Neuigkeiten. Arthur Müller: Ein Haberfeldtretben. Volksschauspiel. München, Demp- wolff. — Gustav Gerstel: Gedichte. München, Franz. — vr. Wilhem Plath: Die Psalmen David's in me trischer Form. Hamburg, O Meißner. — Wilhelm Jensen: Magister Timother.». Novelle. Schleswig, Schulbuchhandlung. — I. 8. Klein: Geschichte de» Drama». IV. Leipzig, T. O. Weigel. — vr. H. Ad. Daniel: Zerstreute Blätter. Abhandlungen und Re den vermischten Inhalts. Helle, Buchhandlung des Waisenhauses. — Chr. Johannsen: Halligenbuch. Eine untergehcnde Inselwelt. Schleswig, Schulbuch- Handlung. — Heinrich Brugsch: Wanderung nach den TürkiSminen und der Sinaihalbinsel. Leipzig, Hinrichs. — Emil Knorr: Blücher's Campagnejournal der Jahre 1793 und 1794. Hamburg, O. Meißner.— Alexan der Fr ege: Die Entwickelung des GottcSbewußtseinS in der Menschheit in allgemeinen Umrissen dargestellt. Leipzig, Förster und Findel. — Prof. vr.. Rud. Hof mann: Die Lehre von dem Gewissen. Leipzig, Hin richs. — H. C. W. Tiedemann: Beiträge zur na turgemäßen Erziehung nebst vermischten Aufsätzen. Ham burg, Nolte. — Heinrich Wuttke: Die deutschen Zeit schriften und die Entstehung der öffentlichen Meinung. Hamburg, Hoffmann und Campe. — H. L. Buff: Grundlehren der theoretischen Chemie und Beziehungen zwischen den chemischen und physikalischen Eigenschaften der Körper. Erlangen, Enke. — Prof. vr. C. M. Bauernfeind: Die Bedeutung moderner Gradmessun- grn. Vortrag. München, Franz. — Prof. vr. C. Eck hardt: Erpertmentalphyfiologie de« Nervensystem». Gie ßen, Roth. — Richard Böckh: Die statistische Bedeu tung der Volkssprache als Kennzeichen der Nationalität. Berlin, Dümmler. — vr. Wilhelm Hamm: DaS Ganze der Landwirthschaft in Bildern. Erste Lieferung. Leip zig, Arnold. — P. E. Harder: Da» Molecnlargesetz mit besonderer Anwendung auf da» Wasser, den Wassrr- dampf und die Luft. Hamburg, O. Meißner. — Her mann Dennstedt: Thierschuh. Ein Bortrag. Ber lin, Lobeck Bestimmung Vorbehalten ist, darüber' verlautet di- jetzt noch nicht» Bestimmte». Darmstadt, 3. Septbr. (F. I.) Heute Abend hier eingelangter osficieller Nachricht zufolge, ist ha» Frie- denSdocument zwischen Preußen und Hessen heute in Berlin (wie bereit» telegraphisch gemeldet) unterzeichnet worden. (Ueber den Inhalt de» Vertrags hört di« „N. Pr. Ztg ", daß die großherzoglicht Regierung drei Millionen Gulden KriegSkosten zahlt, und im nördlichen Oberhefsen einen Theil ihre- Gebiete» an Preußen ab- tritt, wodurch eine Verbindung mit Wetzlar hergestellt wird; auch die Landgrafschaft Homburg ist abgetreten.) Aus dem Sroßherzogthu« Hessen, 1 September. (Fr. I.) Krei-rakh Frhr. v. Röder von Dier-burg zu Biedenkopf ist vom Amte suSpendirt und Justizrath Mayer von Homburg mit der provisorischen Verwaltung des KreiSamteS daselbst beauftragt worden. Wiesbaden, 2. September. (Fr. I.) Infolge eines Rescript» de» StaatSministerium» sind sämmttiche Be hörden des Landes angewiesen, auf Kosten der betref fenden öffentlichen Kassen die preußische Fahne an zuschaffen. E« ist damit nicht gesagt, daß die nassausche Fahne nicht mehr aufgestcckt werden darf, sondern e« ist letzteres ausdrücklich gestattet, mit der Beschränkung jedockr, daß di« nassausche Fahne auf einem öffentlichen Gebäude nicht allein, sondern, wenn man von ihr ferner noch Gebrauch machen will, nur neben, resp. unter der preußischen Fahne wehen darf. — Die Nachricht, in Lorch am Rh. sei eine preußische Fahne hrrabgerissen und Unfug damit getrieben worden, beschränkt sich nach amtlicher Erhebung darauf, daß dies lediglich durch ein paar Knaben im Alter von 12 bis 14 Jahren ausge führt wurde, welche dafür die gebührende Strafe em pfangen werden; erwachsene Einwohner von Lorch waren dabei nicht betheiligt. Pari-, 3. September. Die Kaiserin ist mit dem kaiserlichen Prinzen, wie der „Moniteur" meldet, gestern früh um '-H2 Uhr in bestem Wohlsein in Biar ritz cingetroffen. Aus den meisten Departements des Landes sind Ihrer Majestät Glückwunschadreffen seiten der jüngst versammelt gewesenen Generalräthe zugegan gen. — Aus Toulon wird der „France" geschrieben, daß die römische Legion Ordre erhalten habe, sich zur Abfahrt nach Civita-Vrcchia auf den 12. d. fertig machen. Die Einschiffung erfolgt zu Antibes an Bord der Dampffregatte „Eldorado". * Mailand, 4. September. (Tel.) Die „Perscve- ranza" constatirt, daß das Schreiben des Kaisers Napoleon an den König von Italien in Betreff der Abtretung Venetiens in Italien schmerzliche Sensation hervorgebracht habe. Haag, 30. August. (A. Z.) Kaum hat die zweite Kammer fast eine ganze Sitzung der Debatte über die Abschließung der Oster-Schelde gewidmet, so veranlaßt dieselbe Angelegenheit von Neuem überaus wichtige Berathungen, welche nicht weniger als zwei Tage völlig in Anspruch nahmen. Die Regierung wurde in der Sitzung vom 20. d. M. durch die ge setzgebende Versammlung mittelst einer Resolution auf gefordert: derselben die mit der belgischen Regierung über die Ernennung einer gemischten Commission von Sachverständigen gewechselten Schriftstücke mitzutheilen, damit die Kammer diesen Schritt de- hiesigen Gouver- ments beurtheilen könne, bevor die Commission ihre Arbeit in Angriff nehme. Doch während die TageS- presse die Eröffnung der betreffenden Untersuchung er wähnte, unterließ das Ministerium noch immer, der Kammer die verlangte Mittheilung zu machen. Dieser Umstand veranlaßte vor einigen Tagen eine neue In terpellation. Der Minister der äußern Angelegenhei ten erklärte: er habe gleich die Zusammenbringung der bezüglichen Documente angeordnct, doch seitdem sei eS ihm als nöthig erschienen, der Kammer die ganze Samm lung der seit 1846 mit Belgien über die Adschließung der Oster-Schelde gewechselten Actenstücke vorzulegen, welche er außerdem mit einem ausführlichen Bericht zu begleiten beabsichtige. Daher sei es ihm unmöglich, die Documente vor der nächsten Woche bei der Kammer einreichen zu können. Diese neue Mittheilung rief gro ßen Unwillen bei der Majorität hervor. Man wußte, daß die Commission den Auftrag erhalten hatte, ihren Bericht spätestens am 15. September d. I. einzureichen, und wenn die Regierung selbst ihr neues Versprechen erfüllte, könnte die Kammer unmöglich vor diesem Zeit punkt die Angelegenheit ihren Berathungen unterziehen. Außerdem war Hr. »an Zuylen in der Sitzung vom 20. d. M. nur mit Mühe zu bewegen, den jüngst erst angeregten neuen Schrtftenwechsel unter dir Augen der Landesvertretung zu bringen, während er jetzt der Kam mer weit mehr zu geben beabsichtigte, al- sie verlangt hatte, und zwar so viel, daß eS fast eine Unmöglichkeit wäre, angesichts der schon ziemlich überfüllten Tage- ordnung die Angelegenheit vor den bevorstehenden Fe rien zu prüfen. Dabei hatte man ermittelt, daß die schon am 20. d. durch die Kammer verlangten Instruc tionen für die Commission zwar noch nicht schriftlich, doch wenigsten- mündlich festgestellt waren, als die Mit theilung derselben durch die Regierung verweigert wurde, und folglich wenigstens am 21. d. hätte erfolgen kön nen. Vergebens versuchte die Regierung diesen ver schiedenen Beschwerden entgegenzutreten. Die Kammer schritt zur Abstimmung über eine Resolution, dahin gehend, die Versammlung werde am 29. d., nöthigen- fallS ohne die verlangten Dokumente erhalten zu haben, die Berathungen über diese Angelegenheit wieder auf nehmen, und ertheilte somit der Regierung eine förm liche Rüge, indem sie die bez. Resolution mit 29 gegen 21 Stimmen »otirte. Gestern sollte die unterbrochene Debatte also fortgesetzt werden. Allein jetzt, obwohl der Minister der äußern Angelegenheiten am 27. d. er klärt hatte: er brauche wenigsten- noch eme Woche zur Zusammenbringung der verschiedenen Schriftstücke, legte derselbe diese auf den Tisch de» Hause» nieder, doch unter der Bedingung: dieselben sollten nur al» „ver traulich mitgetheilt" betrachtet und darüber in einer ge schlossenen Versammlung berathen werden. Der Vor sitzende schlug, der Geschäft»ordnung gemäß, vor, die Correspondenz einer besonder» Commission zu über weisen. Damit schien die Vermuthung der Opposition: die Regierung beabsichtige nur eine Verschleppung der Sache, noch mehr gerechtfertigt zu sein. Bon Neuem wurde die plötzlich eingetretene Offenherzigkeit der Re gierung hrrvorgehoben. Die verlaugte Geheimhaltung fand ebenfalls zahlreiche Gegner. Somit, meinte man, sollte e» der Kammer nie gestattet fein, die Belege für ihre eventuelle spätere Bekämpfung der Regierung in dieser Angelegenheit au» den mitgethrilten Schriftstücke« zu schöpfen, währeud die Regierung sich jetzt schon mit eiuem blofen Hinwri» auf diese Dokumente zu ihrer Vertheidigung beschränkt. Auch die Ernennung einer Cor lich Del tige ruft vom wirk gen i der nik" welck der calis allge Pole wese Awe comr neue Walt künd z gust ober! Mar den Kais« der § Word führe verla fische der 2 gerüsi Bord ame: Besch wordl K ist es lich g richte: A Zeit Septe huldij sechs amtcr rettu heißt Elbhe Briefe R besitze: Tagen bezöge teilen Straf« Fl mit de tags h Ai tember nördli putatil Berli gefunk („Fae besteht Hader Insel jütlän! wigsch führer marck Comm GutSb In se nete d« unter besitz« kannte deS H fier, e ein S ein M dänisch kleidet E Depar E: (Fran! natShe terba steriur B« worde 1er, a schäft nieder der E bau-! der ki über. Mt». Pers Wien 1 Uh: der E lich si den« tereS anstal
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