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^171 TldmnrtWMttsprttscr l» >»«8»»»: , , , . », » L V—- ^Lbellek - 6 1 att. — -ixe. ^MrUol,! t „ lk „ > tritt ko«» a. 8t«mp«l tivvAtlivi»! — „ t» „ »u»cbl»^ blo»u. Liu««!»« ktnmmero: t ,, Iisrr«tril»rrist: k>8r ä«nK»nm «io«r »e»p»lt«o«o L«il»: I k^-^- H»t«r äl» 2«ii«: s kigr. Freitag, den 27. Juli. DreMerImmml. «rschrttmi: A-L^lick, mit -tu«o»ku>» 6«r 8o»n- »vä k'«iert»g», ^d«v<i» kür äea folx«l><t«o 7 »8 Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. 1866 -llstralruaumihmr auvwärtv. I-«lp»lU: 1» 8»^»u,r»rr»», Cominiiiioolr ä«i l>r«»6n»r ^ouru»I>! «bsoä»,.: kl k»»l.»», Lvoi» f'o»^; N»»varU N»rU»- Vt«o ?r*oktiut».U.: Ü»»»»««r»i» -t Vvai.»»; >»rlt»i O«v»iv» »cd« Luebb., K»r»»»r»»'» 8or«»a^ >r»o»»»: L. 8l»l.o»r»i Lr««l»»: I,. 8v»»»»«HQ0oov»obur«»a, ^»»»» t 8«»»ia»«v»»» i kr»»t1Urt».U.:ck»»o»»'»<:b« üucbb.; Lil»: Lio»««»; k»rt»: 8»««», Lvl.01»» L6o., (8, kl»c« ä« l» Lour»«); Lr»U : k». L»»l.iv»'» Loebb.; Vt«»; S^r. O»r>»i-l». chera»^kdrr: LSolgl. L«p«äitioo ä«, vr«,6o«r ckooruul», Or«»<l«u, 8». 7. Abonnements - Einladung. Nachbestellungen auf das „Dresdner Journal" für die Monate August und Sep tember werden für Dresden in unsrer Ex- pedition, für auswärts bei den zunächst ge legenen Postanstalten angenommen. Für Dresden und den Bereich der k. sächsischen Postverwaltung beträgt der Preis auf diese beiden Monate 1 Thtr. DieJnsertionSgebühren betragen beim „Dresdner Journal" für die Petitzeile oder deren Raum im Jnseratentheile > Rgr., unter „Eingesandt" 3 Star. Küttigl. Erptdition dtS Dresdlltr Journals. (Marienstraße Nr. 7.) AmlUlyer Tyett. Verordnung, die Veranstaltung von dandtagswahlen und Be stellung von Kommissaren für dieselben. Da nach §. 115 der VersassungSurkunde im Lause des gegenwärtigen Jahres die Einberufung der Stände des Landes zu einem ordentlichen Landtage bevorstcht, so ist beschlossen worden, die erforderlichen Ergänzungs- Wahlen in nachbenannten Bezirken vornehmen zu lassen, auch sind mit deren Leitung, soweit darüber nicht in K. 45 Absatz 2 deS Wahlgesetzes vom 19. October 1881 be- reilS Bestimmung getrosten ist, die in Folgendem nam haft gemachten Regierungscommissare beauftragt. Es sind nämlich Wahlen vorzunehmen: l. Seiten der Ritterschaft in sämmtlichen fünf Kreisen des Landes, II. in den Städten 3. 6. 9. - 10. - 13. - 14. - 16. - 19. 7. - 12. - 18. - 19. - 20. amtmann Wagner in Froh burg, Wahlcommissar Amtshaupt mann v. Lieth in Dresden, Wahlcommissar Gerichtsamt mann Korker in Zschopau, Wahlcommissar Gerichtsamt mann Meusel in Wildenfels, Wahlcommissar GenchlSaml- mann Kroker in Waldenburg, Wahlcommissar Gerichtsamt mann Damm in Plauen, assessor v. Thielau in Leipzig, Wahlcommissar GerichtSamtmann Clauß in Mittweida, Wahlcommissar GerichtSamtmann Mosch in Colditz, Wahlcommissar Regierungsassessor v. Ehrenslein, zur Zeil in Pirna, Wahlcommissar GerichtSamtmann Erdenberger in Roßwein, Wahlcommissar Gerichtsamtmann Kunz in Lengefeld, Wahlcommissar Amtshauptmann v. Wellt in Zwickau, Wahlcommissar Amtshauptmann und Kanzleibirector Neumann in Glauchau, Wahlcommissar Gerichtsamtmann Speck >n Reichenbach, Wahlcommissar Regierungsrath Edelmann >u Budissin. 111. Auf dem flachen Lande für den 2. bäuerl. Wahlbezirk — Wahlcommissar Gerichts sür die Stadt Dresden — Wahlcommissar Regierungs rath Sperber daselbst, » > - Chemnitz — Wahlcommissar Gerichts ¬ amtman» Friedrich daselbst, sür den 1. Wahlbezirk — Wahlcommissar Regierungs- fürden?3.bäuerl.Wahlgrzirk Wahlcommissar Amtshaupt mann v.Gutschmid in Löbau, - - 24. - - Wahlcommissar Amtshaupt ¬ mann v. Salza und Lichte- nau in Budissin, - - 25. - - Wahlcommissar Regierungs- assessor Oertel zu Budissin. IV. Seiten des Handels- und Fabrikstandes sür den 1. Wahlbezirk — Wahlcommissar Regierungs rath Königsheim in Dresden, - - 2. - Wahlcommissar Regierungsrath v. Schönberg in Leipzig, - - 4. - Wahlcommissar Amtshauptmann v. Könneritz in Chemnitz, - - 5. - Wahlcommissar Regierungsasseflor Freiherr v. Hausen in Zwickau. Indem dies unter Hinweis auf §. 58 des Wahlge setzes hierdurch bekannt gemacht wird, ergeht an alle bei den gedachten Wihlen betheiligten Behörden hier durch Verordnung, nicht nur die Wahllisten sofort und bei 5 Thlr. —- —- Strafe spätestens binnen drei Ta gen, in Mangel an Stimmberechtigten an einem Orte aber statt der Listen Vakatscheinc an die bestellten Kom missare einzusenden, sondern auch im Uebrigen sich die größte Beschleunigung der Wahlgeschäfte und die ge naueste Befolgung der deshalb bestehenden Vorschriften angelegen sein zu lassen. Dresden, den 23. Juli 1866. Königliche Landes-Commission. v. Falkenstein, o. Friesen. Dr. Schneider, v. Engel. v. Weber. Nichtamtlicher Theil. UeoecnLt telegraphische Nachrichten. rageSgeschichte. Schleswig - Holstein. (Preußische Kriegsschiffe vor Fle nS- burg.) AriegSnachrichten. (Gefecht vor Prcßburg. Zustände in Böhmen. Aus Frankfurt, München und Vom Main. Vom italienischen Kriegsschauplätze.) Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Dresdner Nachrichten. Verlustlisten der k. sächs. Armer.) Provtazialnachrichten. (Leipzig. Löbau. Cbcmmtz.) Statistik u. volkswirthschaf». Lcttgrnpyischr Ruch richten A Berlin, Donnerstag, 26. Juli. (W.T.B.) Aus dem I. Hauptquartier RikolSdurg, vom 24. Juli, wird gemeldet: Heute (Dienstag) Nachmittag traf GtaatSministrr v. d. Psordtrn, begleitet von österrei chischen Offizieren, aus den Vorposten ein und gab bald daraus persönlich seine Karte bei dem Grafen Bismarck ab. Eine Zusammenkunft zwischen Beiden hat bisher nicht stattgesunden. Herr v. d. Psordtrn soll durch Benedetti und den Grafen Karolyi zur Herkunft eingeladen gewesen sein. Tie Waffenruhe ist am 22. Juli Mittag» ringe- treten. Sämmtliche bi» dahin erreichten Positionen werden innrbehalten. Tic Unterhandlungen dauern auf Schloß RikolSdurg fort. Se. Mas. der König empfing bereits den Grasen Karolyi. Bei Blumenau (vor Preßburg) verloren die Oester reicher 600 Mann, darunter 200 Gefangene, die Preußen noch nicht Ido Todte und Verwundete. Elberfeld, Donnerstag, 26. Juli. (W. T. B.) Der Aachener Polizeipräsident Hirsch, früher Polizei präsident und Landrath Elberfeld-, ist zum Civilcom- mifsar für Frankfurt a. M. ernannt und reist heute auf seinen Posten ab. Wien, 25. Juli. (W. T. B.) Dir Zeitungen verlangen fast einstimmig den Rücktritt de» Ministe rium- Beleredi. Es wird versichert, daß ein acht tägiger Waffenstillstand mit Italien gestern unter zeichnet worden sei. Feuilleton. Dresden. Laut Bekanntmachung der Generaldirection der königl. musikalischen Kapelle und des Hostheaters findet durch die Mitglieder dieser beiden Kunstinstitute und unter Mitwirkung der Dreyßig'schen sowie der Sing akademie nächsten Sonntag, den 29. d. Nachmittags, in der Frauenkirche eine große geistliche Musikauf- führung zum Besten hils-bedürstigcr Familien der gefallenen Sachsen statt. Die Hauptnummer des Programms bildet Mozart s „Requiem". (Das Nähere vzl. im Jnseratentheile.) ä Literatur. „Aus dem Herzen der Welt. Von H. Beta. Zwei Bände. Leipzig, Fr. W. Grunow. 1866." Zum Verständniß des Titels sei zunächst be merkt, daß das „Herz der Welt" London bezeichnet, nicht nur geographisch, sondern auch bezüglich des Welt handels. Vorliegendes Werk, das sich desselben Autors „Deutschen Früchten au- England" anschlreßt, ist die au-gewählte Frucht zehnjährigen Leben« und Arbeitens in London. Der erste Band enthält Erzählungen nach Erlebnissen, darunter „Die Braut au« der Wildniß", „Polizei und Liebe" und „der Würgengel", letztere mit allem Reiz de- Schauerlichen au-grstattet. „Eine Nacht im Themsetunnrl" war, wenn wir nicht irren, schon früher in einer Zeitschrift zu lesen; noch mehr gilt Letz tere- von den im zweite Bande befindlichen „Londoner Leben-- und VerkehrSbUdern." H. Beta ist bekant al» ein sein beobachtender, wohlunterrichteter Echriststeller, der einen markigen Etil schreibt und mit seinen frischen Darstellungen nicht blo» dem Unterhaltung-bedürsniffe dient, sondern einem höher» Ziele zusteuert. Wenn er London hauptsächlich in seinen Vorzügen schildert, so geschieht dies zugleich aus wahrer Liebe zu Deutschland, damit manche Anregung zur Gesundheit daraus hervor keimen soll; denn London als älteste moderne und riesigste, entwickeltste Großstadt hat die Uebel der gegenwärtigen Großstädte am gründlichsten und großartigsten erkannt und überwunden. Aus dem Schlußworte dürfte fol gende Stellenlese nicht ohne Interesse sein: „Dresden, obgleich von Natur schön gelegen, ist wohl am reichsten an künstlichen, grünen, lustigen Anlagen und schönen Villas, und die Rrühl'sche Terrasse erhebt sich als Mu ster städtischer Schönheit-gebilde. Leipzig erfreut sich noch innerhalb ziemlich umfangreichen Park- und Ra- sengrüns. Auch beherzigten die Leipziger Kaufleute de» Vorschlag, die Geschäfte hintereinander von 10—5 Uhr abzumacheu, wie in London, zuerst. In Hamburg, mit etwas englischem Geschäftsgeiste, ist dies schon ein- geführt. Auch ist die sieben Meilen lange unterirdische Entwässerung musterhaft, und die großen Kaufleute wenigsten- wohnen zum Theil englisch und himmlisch in herrlichen Villas an der Elbe. Dagegen haben sich in Köln außer Rrichthümern auch die 45 verschiedenen Gestänke, die ein Engländer darin entdeckte, nur ver mehrt. Dir Rinnsteine sind beinahe Berlinisch. Noch schlimmer ist- in Frankfurt und Mainz. Vrrkehr»- und Häuseranhäukungen genug, aber ohne Schönheit und gesunde Einrichtungen. Im Innern düstere, öde, stickige Straßen ohne Lunge«. Aehnlich wie Mainz lei den die Festungen und dabei Eisenbahn- und Flußhan- del-städte Magdeburg und Stettin. Man wohnt in hohen Kasernen dicht über- und nebeneinander zur Miethe und hat niemal»Lust genug zum Athmen. Wien, Mittel punkt von ächt Eisenbahnen und an der blauen Donau, mit Berlin in Einwohnerzahl concurrirend, bringt den Zuwachs auch in hohen wohnung-reichen Kasernen unter, statt sich an den Ufern der Donau, an riesigen Etsrn- Ueberall in Galizicn werdcn Bataillone von Frei- willigen gebildet. Frankfurt a. M„ 25. Juli. (W. T. B.) So eben ist folgende Bekanntmachung erschienen: „Der Senat der Stadt Frankfurt, die ständige Bürgerrepräsentation und die gesetzgebende Versamm lung sind aufgelöst, dagegen die Mitglieder des bis herigen Senats verpflichtet worden, aus Grund ihres Amt-eides dir bisherigen Amtsgeschäste jedoch nur als Mitglieder der städtischen Verwaltungs- resp. Magi stratsbehörde, unter Oberleitung der königlich preußi schen Administration fortzuführen, hierbei allen Anord nungen der preußischen Behörden Folge zu leisten, auch Nichts vorzunehmen, noch zu gestatten, was den Inte ressen der preußischen Administration zuwiderläuft. Sämmtliche städtrsche Behörden und Unlerbeamten, ins besondere auch die Polizeibehörde und alle ihre Beam ten sind in gleicher Weise verpflichtet worden. Die Administration der Stadt Frankfurt geht von heute an aus mich, den unterzeichneten Militärbefehlshaber, über, indem der mitunterzeichnete Herr Civilcommissarius zur Administration anderer Landestheile berufen ist. Frankfurt a M., 24.Juli 1866. Der Kommandant v. Röder, königl. Generalmajor. Der Civilcommiflar v. Die st, königl. Landrath." Pari», Mittwoch 25. Juli, Abends. (W. T. B.) Der „Abend-Moniteur" ronstatirt, daß Oesterreich nicht ohne schmerzliche Zögerung die FriedenSgrundlagen, welche seinen Austritt aus dem Bunde rinschließen, angenommen hat. Tagesgeschichte. Tre-den, 26. Juli. Von Seiten der königl. Lan- deScommission sind für den verfassungsmäßig im Lause d. I. einzuberufenden ordentlichen Landtag die erfor derlichen Ergänzungswahlen angeordnet und die Regierungscommissare zur Leitung derselben bestellt worden. (Die betreffende Verordnung ist im amtlichen Theile unsers heutigen Blattes enthalten.) — Von dem HilsS co mit- in Prag war heute ein Comitömitglred (Herr Ksm. Schwarz) hier, um in den hiesigen Lazarethen die verwundeten Oester- reicher zu besuchen und resp. deren Wünsche und Be dürfnisse kennen zu lernen. Wie uns mitgetheilt wird, hat derselbe sowohl hier als auch in Leipzig, die Ver pflegung seiner Landsleute in bester Ordnung gefunden und haben sich auch die österreichschen Verwundeten selbst allenthalben mit großer Befriedigung über die ihnen in Sachsen zu Theil gewordene Aufnahme ausgespro chen. — Wir glauben nicht fehl zu gehen, wenn wir annehmen, daß sich ganz dasselbe auch in Bezug auf die in Sachsen in Verpflegung befindlichen Verwundeten der k. preußischen Armee sagen läßt. Berlin, 25. Juli. Die „Prov. Corr." schreibt: Die beiden Häuser des Landtags der Monarchie sind aus Montag, den 30. d. M., nach Berlin einberufen worden. Unter den gegenwärtigen Verhältnissen, bei den wichtigen Verhandlungen, welche im preußischen Hauptquartier gepflogen werden, ist kaum zu erwar ten, daß Se. Maj. der König oder der Ministerprä sident Graf Bismarck zur Eröffnung des Landtags nach Berlin kommen können. Dieselbe wird daher vermuth- lich im Auftrage Sr. Majestät durch den stellvertreten den Vorsitzenden des Staatsministeriums, den Finanz minister Freiherr« v. d. Heydt, vollzogen werden. — In Bezug auf die Frredensunterhandlungen sagt die osficielle „Prov. Corr." u. A.: „Was die Frie densbedingungen betrifft, so ist das Wesen und die Richtung derselben im Allgemeinen jüngst bezeichnet wor den. Bestimmtes über Ausdehnung und Maß der ein zelnen Forderungen kann für jetzt aus naheliegenden Gründen noch nicht angegeben werden. Eine wesent liche Grundlage der Friedensbedingungen, auf welcher Preußen von vornherein mit Entschiedenheit bestehen mußte, ist das Ausscheiden Oesterreichs aus dem Deut ¬ armen hin nach Stockerau, Krems, Gänserndorf, Möd ling in Villen und Gärten auszudehnen. Kalkstaub und fehlende Spülung nagen an dem Leben der sonst dei- tern Wiener. Wer in einer solchen modernen Groß stadt krank wird und nicht ausnahmsweise sehr günstig wohnt, stirbt viel eher, al- anderswo, oder erholt sich blos zur Todescandidatur. Die Würgengel dieser mo dernen Großstädte werden euch schon hinaustreiben, wenn ihr sie nicht vertreibt, wie schon jetzt jeden Som mer die Rinnsteine diese Bevölkerung über alle Berge und Felder, in Badeörter und Wohnungen mit Gärten, Luft und Licht jagen. London hat gezeigt, wie man diese mittelalterlichen, modern als Kohlensäure. Schwe- felwaflerstoffgas rc. als Typhus-, Schwindsucht-- und kholerafutter entlarvten Lindwürmer, Molche und Dra chen, diese menschenfresicnden Ungeheuer mit ihren Brut nestern in den Höfen großer Häuser, in deren Ercre- mentenmagazinen, den offenen Straßenrinnstrinen, den stagnirenden Gräben und Teichen, al- heiliger Ritter Georg überwinden muß. In Pari» hat der Kaiser seine Macht gut zur Ausfegung und Lüftung der Stadt benutzt, eine Menge alter Schlupfwinkel niedergerissen, luftige, breite „Boulevard»" gebaut u»d sie durch vier zig Meilen lange Kloaken einer gründlichen, gesunden Wäsche unterworfen. Die Rinnsteine sind oben bi» auf einen einzigen Zoll Breite geschloffen und werden ge spült. Auch sorgen jede Nacht drittehalbtausend Men schen bi» 6 Uhr dafür, daß jede Straße sorgfältig von Kehricht und Schmuz gereinigt da» Tageslicht erblicke. Aber e- sind halbe Maßregeln gegen die gründlichen London». Dort ist unsre germanische Leben-- und Woh nung-weise zur modernen Ausbildung gekommen, so daß wir durch Nachahmung dieser Muster un- nicht eng- listren, sondern wahrhaft zu uns selbst kommen." schen Bunde... Die österreichische Regierung erklärte sich zur Jnbetrachtnahme "der Friedensvorschlägr bereit und hat vor Allem in dem geforderten Ausscheiden Oester reichs aus dem Deutschen Bunde keinen Grund mehr zur Zurückweisung der Friedensbedingungen gesunden. Die Bereitwilligkeit Oesterreichs zur Erwägung der Friedensanträgr hat zu sofortigen Verhandlungen über die Waffenruhe mit österreichischen Bevollmächtigten im preußischen Hauptquartier grsührt. Dir Verständigung ist bald erfolgt und die Waffenruhe bereit» am 22. d. in Kraft getreten. Gleichzeitig dürsten für den Fall der Annahme der FriedenSgrundlagen feiten Oesterreichs bereits die Bedingungen eines demnächstigen wirklichen Waffenstillstandes für längere Zeit verabredet sein. Alle- Weitere aber wird davon abhängen, ob in Wien wirk lich der ernste Wille zum Frieden vorhanden ist. Preu ßen hat jedenfalls eine Stellung gewonnen, die un» mit gleicher ruhiger Zuversicht ernsten Friedensverhand lungen oder, wenn es sein soll, der Erneuerung de» Kampfes entgegensehen läßt." — Die ministerielle „Nordd. Allg. Ztg." zieht an der Sprache der Wiener ofsiciösen Blätter (vgl. gestrige Nummer) den Schluß, daß die Stimmung in den Wie ner entscheidenden Kreisen wohl jetzt überwiegend für den Frieden sei. Man fange in Wien endlich doch an, mit dem Gedanken sich zu versöhnen, den man lange Zeit so entschieden zurückgewiesen. Nur eine kleine Co- terie in der Nähe des Kaisers, deren Seele offenbar Hr. v. Beust sei, scheine das Aeußerste auszubieten, den Monarchen noch im letzten Augenblicke von der Zustim mung zu den preußischen Vorschlägen für die Friedens präliminarien zurückzuhalten. Man dürfe jedoch wohl annehmen, daß die Aussicht auf völlige Jsolirung schließ lich ihre Wirkung nicht verfehlen werde. „WaS die „Grundlinien für den Frieden-schluß anbe langt", sagt das osficiöse Berliner Blatt, „so ist dar über bis jetzt Sichere- noch nicht in die Oeffentlichkeit gekommen, und es sind alle in Lieser Beziehung in den Zeitungen, namentlich von Paris her, verbreiteten An gaben mit größter Vorsicht auszunehmen." — In Be zug auf eine Erzählung über die Gefangennehmung deS Kurfürsten von Hessen, welche sich in der Bei lage der „Allg. Ztg." vom 14. d. M. findet, schreibt die „N. A. Z.": „ Dieses Machwerk, der Erguß einer raffinirten Bosheit, übertrifft an Frechheit der Lügen Alles, was wir bisher in der genannten Zeitung gelesen haben." — Schließlich enthält die „N. A. Z." noch Fol gendes: „Infolge des Verhalten- eines Theiles der Beamtenschaft in Sachsen, sowie der Hartnäckigkeit wegen, Lie der Kommandant der Festung Königstein, selbst in Hinsicht auf den Transport der Verwundeten, zu zeigen fortfährt, dürfte dem Vernehmen nach preußischer Seils in der Regelung der dortigen Verhältnisse sehr bald eine durchgreifende Aenderung vorgcnommen wer den." (Unsre gestrige Mittheilung bezüglich der Festung Königstein konnte der „N. A. Z.", als sie Vorstehende» veröffentlichte, noch nicht bekannt sein. D. Red.) — (N. Pr. Z.) Eine stattliche Reihe von feind lichen Geschützen, die in der Schlacht bei König» grätz erobert und hier am königl. Schlöffe, an der Lust« gartenseite, aufgestellt sind, versammelt jetzt stündlich freudige Volksfchaaren um sich. Zwölf dieser Trophäen sind gezogene österreichische Kanonen mit den Jahres zahlen 1863 und 1864; außerdem sieht man auch ein ungezogenes sächsisches Feldgeschütz mit der Krone und des Königs Namenszug auf dem Laufe. Die öster reichischen Kanonen finden den Beifall hiesiger Sach kenner; auf den Laffetten sind gepolsterte Ledersitze, und nur zwei dieser Geschütze wurden vernagelt. Zu neuen Kriegsdenkmünzen eingeschmolzen und ausgeprägt wird das Kanonengut wohl künftig die Brust unsrer tapfer» Krieger nach Verdienst und Würdigkeit schmücken. — Dieser Tage kamen wieder mehrere französischeArrztr nach Berlin, um nach Böhmen zu gehen, wo sie in den Lazarethen mit thätig zu sein gedenken. — Bi- zum 23. Juli Mittag» waren an der Cholera 3504 Per- - — X - - —— « -j In der letzten Sitzung der Berliner Akademie der Wissenschaften wurde die von der Akademie für das Jahr 1869 bestimmte historische PreiSaufgabe ver kündet, welche eine Uebersicht der bisherigen Ergebnisse über die Geographie de- deutschen Reiche- bi- aus die Zeit Kaiser Heinrich s V. verlangt. Der Secretär der physikalisch-mathematischen Klasse berichtete sodann über den Erfolg der für 1866 gestellten Preisaufgabe, einer umfassenden Arbeit über den Einfluß der beiden Mo difikationen der Kieselsäure aus dir Vegetabilien. Al- Verfasser der des Preises würdig befundenen Arbeit ergab sich Prof. vr. August Bogel in München. So dann wurde über die Arbeiten berichtet, die infolge der für das Jahr 1866 aus dem Steiner'schen Legate gestellten Preisaufgabe über die Flächen dritten Grade» eingezangrn waren. Zwei Arbeiten wurden al- unbe friedigend ausgeschlossen, zwei andern, die eine mit dem Motto „keat ckone qui vouär» eto", die zweite mit dem Motto „E- ist daraus zu sehen, daß diese Flächen rc.", wurden die Hälfte des Preise- von 600 Thlr. zuerkannt. Für das Jahr 1868 bestimmt die Akademie folgende PreiSaufgabe auS dem Steiner'schen Legate: „Wenn 13 Punkte in der Ebene gegeben sind, so sollen durch geometrische Construction diejenigen 3 Punkte bestimmt werden, welche mit den gegebenen die 16 DurchschnittS- punkte zweier ebenen Kurven vierter Ordnung bilden." s Der Bildhauer Thomas Woolner in London hat eine sür die Universität zu Cambridge bestimmte Statue de» berühmten Geschichtsschreiber» Macaula'y vollendet, über welche sich die Kritik sehr günstig ausspricht. Lord Macaulay ist sitzend im akademischen Staat-gewand dargestellt.