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^160 18«6 Sonnabends den Jnli 2lbmt»r»r»1,prttsr: DreMerIMmal LeraMworUicher Redacteur: I. H. Harrmauu Nichtamtlicher Theil. und Begleiter) in Aussicht — konnte mich nur da- einer Sciltänzergcsellschast rc. und den Concerten vorzüglichen Dirigenten Manns, der gerade an Tage, wo ich mich dort befand, die Schumann- Genoveva-Ouvertüre aufführte. Auch hier gab die spärliche Zuhörerschaft in dem zum Concerr- stnd on 3 egeln l« im tung sen, Les dem sche mir Piatti, sowie kleinere Solosachen von sich, Schumann und Chopin spielte. Aucb hier war sein Erfolg ein bedeutender, umsomebr, als er mit einem der ersten Virtuosen der Gegenwart um die Palme zu ringen hatte. Wieniawski als Quartettspieler war mir eine höchst erfreuliche Bekanntschaft. Seine Partner aber, die Herrn Ries, Goffrie und Piatti haben durch ihr tadelloses Ensemble rin Vorurtheil zerstört, welches ich stets in Bezug auf die englische Saisonkammmermufik hatte: daß eS nämlich dem dortigen Publicum nicht so wohl auf gutes Zusammenwirken, als vielmehr auf be rühmte Virtuosen an der ersten Geige ankäme. Unter den Privatconccrtcn, deren endlose Pro gramme die Mauern Londons täglich bedeckten — ba res Pianisten Kühe stellte nicht weniger als 3V Num mern , 22 Mitwiikende und 4 eonäocto-, (Dirigenten erst- «rität rathe !olai- Gr- > de- neuste igeu. annt: e d«S !. im Er- : der «Er- sichen Litte, ispie- ereit- )vhrn un- vten- lngcr rühr ms- c und telst ; ge- zu- erks- Gen- wur- und «en >g.' ser. 2«. °S- rr- vco ep- 1 feit zum pas- grö- , bei ' der elben c be- hier wir eten- h bis : be- U»o»iv»'»vbv Suebk., ltnrixir«»'» Sur«»»; >r,»»«»: L. 8c»rorr»; Sr«»l»u: l,. 8r»»o,»'»X»ooo<:«vbur«»», ll««»« t ; kr»»ütiu1 »,N.:3»»»»»'»ob« lichen Palais eine Conferenz in Angelegenheiten der hiesigen Lazar ethe statt, welcher Ihre Majestät die nommen. Der wesentlichste Mangel eines großen Thei les dieser Küstenwerke ist bekanntlich der, daß sie nicht sturmfrei, d. h. nicht vrrtheidigungssähig gegen einen Landangriff sind. Aus Mecklenburg-Schwerin, 1l. Juli. (N. Pr. A.) Se. k. H. der Großherzog hat den Oberbefehl der preußischerseits in Sachsen gebildeten Reserve armee, welch« aus nichtpreußischm und preußischen Truppen bestehen und auch die mecklenburgische Divi sion umsassen wird, übernommen und wird sich, dem Vernehmen nach, aus dem königlichen Hauptquartier, welchem er von Horzih nach Pardubitz gefolgt rst, nach Leipzig begeben, wo zunächst sein Hauptquartier sein wird. Kassel, 7. Juli. (Z. f. N.) Infolge einer Verfügung des Militärgouverneurs von Kurhessen, v Werder, ist das fernere Erscheinen der „Hessen-Ztg." unter sagt worden. Die Redaction derselben wird an deren Stelle eine andere Zeitschrift unter dem Titel „Hes sisches Volksblatt" erscheinen lassen. Frankfurt a. M, 7. Juli. (A. Z.) Wir vernehmen aus guter Quelle, daß der Bundestag ernstlich daran denkt, sich nöthigenfalls von hier nach Regensburg zu rückzuziehen. Der in Aussicht stehende Waffenstillstand soll die Verzögerung eines dieserhalb zu fassenden Be schlusses vorerst bewirkt haben. Wie wir weiter ver nehmen, wird der Senat nach neuester Lage und Wen dung der Dinge die Mobilmachung des hiesigen Con- tingents nicht in Ausführung bringen. — Die Ver schanzung Frankfurts wird fortgesetzt, und zwar am- . 7b mk- s» L»l»»S« tritt?o«1 u. »u»ct»I»» ülu»a- ätig- steln, rger, Ati- von der itleid Ihr enkt, hsen, Lo- Der Jene Mag ießt, rgrn auf oenn und l. inaer wc. 30; rrr. »di- Lb; pt., saal eingerichteten Thcil des MonstregebLudes die Ge wißheit, daß die größere Anziehungskraft für die Eng länder wo anders sitzt, als in der guten Musik. Doch es wird Zeit, daß ich das arme Publicum, dem es an gutem Willen, oder mindestens an Duld samkeit gegen das Scböne nicht fehlt, in Ruhe lasse. Hat es sich doch in einem Eoncert der ,.olä pbilkiicmonic soeietx" selbst die stur-Symphonie von Schumann gefallen lasten! Leider konnte ich nicht dabei sein; da gegen kann ich Ihnen von einem Eoncert der neuen philharmonischen Gesellschaft berichten, welches mir in mehr als einer Beziehung interessant war. Zunächst überraschten mich die Leistungen des Orchester-, das unter Wylde's Leitung die Freischütz-Ouvertüre und die Pastoralsymphonie in einer Vollendung spielte, die mich an die besten Zeiten de« Gewandhauses erinnerten. Daß der Solovortrag dieses Abends „lirot r»e" war, überraschte mich weniger, da Alfred Jaell es übernom men hatte, das Beethoven'sche Eoncert in zu spie len, und wir von diesem Künstler seit Jahren nur Vorzügliches gewohnt sind. Zu seiner Ehre und zu der de« Publicum- sei erwähnt, daß sein Vortrag un gewöhnlichen Beifall und Hervorruf zur Folge hatte. Da» begleitende Orchester, in welchem, wie man mir sagte, da- deutsche Element vorwiegend ist, that seine Pflicht mit Lust und Liebe — aber auch mit großer Di-cretion, wodurch meine vorhin ausgesprochene Mei nung über dasselbe durchaus bestätigt wurde. Ein zwei te» Mal hörte ich Jaell in der „mn«ie»l miiun", wo er cha» Mendrlssvhn'sche 0 mo» Trio mit Wieniaw-ki und auf Kosten der Militärcommission. Der Senat soll dagegen protestirt haben, und insolge des Protestes hat man angeordnet, daß die betreffenden Arbeiten außer halb des hiesigen Stadtgebietes vorgenommen werden. Hamburg, 12. Juli. (H.C.) Die oldenburgisch- hanseatische Brigade in der Stärke von ra. 6000 Mann wird, wie es heißt, vor ihrem Au-marsche in» Feld hier in Hamburg concrntrirt werden. Pari-, 11. Juli. Der gestrige „Abend-Moniteur" meldet, daß die kriegführenden Theile Frankreich- Vermittelung „im Princip" angenommen, der Kaiser bei denselben eifrig für den Waffenstillstand bemüht sei. Die Waffen st illstandsverhandlungen haben, der „Patrie" zufolge, bis jetzt noch zu keinem Resultat ge- führt, da Preußen, bei aller Bereitwilligkeit zur An nahme eines Waffenstillstandes, doch auf einer vorläufi gen Andeutung der FriedenSbcdingungrn besteht. Da man Italien für die Bewilligung eines Waffenstillstan des Venetien angeboten habe, so wünsche Preußen seiner seits auch die Vortheile zu kennen, die ihm schließlich zugestanden werden sollen. Das Schreiben, welche» der Prinz Reuß gestern vom Könige von Preußen über bracht hat, ist die Antwort auf einen eigenhändigen Brief des Kaisers in Betreff der WaffenstillstandSfrage. Eine telegraphische Antwort auf die erste Depesche de» Kaisers war sofort eingetroffcn. Prinz Napoleon hat seine Abreise nach Italien verschoben und heut« Mor gen noch an einem vom Kaiser präsidirtrn Ministerrath Theil genommen. — Das gestern von den Hysrischen Inseln in Toulon eingelaufene Ev olutionSgeschwa- dcr bat bis jetzt noch keinen Befehl erhalten, nach dem adriatischen Meere abzugehen. Herr v. Beust ist deute Morgen aus Wien, das er am Montag Abend verlaffen hatte, hier ringetroffen und auf dem Bahnhofe von dem sächsischen Gesandten, Grafen Seebach, empfangen worden. In demselben Auge befand sich auch der eng lische Gesandte in Dresden. Madrid, l2. Juli. (Tel.) Das M in ist er i um O'Don nell ist durch ein Ministerium Narvaez ersetzt worden, in welchem Narvaez die Präsidentschaft und da» Portefeuille des Krieges, Arezola das der Justiz, Barneszallara da» der Finanzen und GonzaleS Bravo das des Innern übernommen haben. London, 11. Juli. Gestern Nacht um 1 Uhr stieß, wie der „Times" telegraphisch gemeldet wird, der von Liverpool nach Antwerpen bestimmte Passagierdam- pfer „Osvrey", Capt. Bartridge, im Eanal vor Start-Point (Plymouth) mit Ihrer Maj. Schiff „Ama zone", Capt. Hunter, das von Portsmouth nach Hali fax (Nordamerika) unterwegs war, so heftig zusam men, daß er nach 3 — 4 Minuten ganz aus einander brach. Die „Amazone" setzte sofort ihre Boote au» und rettete die Mannschaft (2l Leute) des „Osprey". Dagegen ertranken sechs Paffagiere (eine Witwe mit zwei Töchtern und ein Herr mit zwei Töchtern), die Stewardness und drei Kinder des CaprtänS. Bald stellte sich aber auf Ler „Amazone" heraus, daß sie Wafser machte und zu sinken begann. Schnell wurde Alles in die Boote geschafft, die bei der schweren Bela stung nur noch ein Zoll Bord hatten, aber um 4 Uhr Nachmittags glücklich in Tcrquay landeten. Die „Ama zone" hatten die Geretteten um K3 Uhr Nachts hinter sich schnell sinken sehen, nachher aber bei dem aufstei genden dicken Nebel aus dem Gesicht verloren. — In der Sitzung des Oberhauses vom 9. d. M. zeigte Lord Derby dem Hause die Bildung des neuen Eabinets an und kennzeichnete die Politik, die er beobachten will. Aus rein patriotischen Motiven habe er sich entschlossen, den Auftrag Ihrer Majestät, der ihm bei seinem schwachen Gesundheitszustände und seinem Bedürfniß der Rube große Opfer auserlege, anzuneh men. Mit Bedauern müsse er hinzufügen, daß seine Bemühungen, sich der Dienste einiger Mitglieder der vorigen Regierung und der liberalen Partei zu ver schaffen, gescheitert seien. Infolge davon bestehe seine Verwaltung durchweg aus Conscrvativen. Diejenigen die sich zu einer Antipathie gegen eine konservative Re^ Aus derselben Schichte der musikalischen Gesellschaft noch ein Beispiel vom mang lnden künstlerischen Unter- scheidungsvermögen der Engländer. In Eoventgardcn eriftirt ein „«uppe-room", wo den Gästen neben vorzüg licher Kost eine Musik geboten wird, deren Anhören ich jedem Musikfreund dringend empfehlt. ES ist dies einer der wenigen Orte in London, wo man eine Art englischer, nationaler Musik zu hören bekommt, und die Ausführung dieser and moärixal»" durch einen gemischten Chor, mit Knabenstimmen für Alt und Sopran, von Clavier und Harmonium begleitet, kann als vorzüglich bezeichnet werden. Der enthusiastische Beifall, der diesen Leistungen gespendet wurde, ließ mich mit Recht neue Hoffnung für den Geschmack und die Bildung des britischen Publikums schöpfen, und schon war ich im Begriff, meinem Begleiter, einem Anglo- manen vom reinsten Wasser, «ine Ehrenerklärung für Altengland zu geben, als ich wiederum mich getäuscht sah. Unmittelbar nach diesem Genüsse edelster Art er schien ein Jongleur auf der Bühne, der mit seinem Kugelspiel, Messerbalanciren und Papierfressen mich aufs Höchste verletzte. Ander» sch en das Publicum zu empfinden, indem e» womöglich noch lebhafter applau- dirtr, al» vorher; ich aber verließ mit meinem Anglo- manen, der al- feinfühlender Musiker bei dieser Ge legenheit etwas kleinlaut wurde, nicht ohne Verstim mung den Saal. Es müßte nicht mit rechten Dingen zugehen, wenn nicht auch in den höhrrn Gesellschaftskreisen, denen während der drei Saisonmonate Gute» und Beste- auf musikalischem Gebiete offerirt wird, eine derartige Ge» schmackSunzuverlässtgkrit dem Beobachter bemerkbar würde. Auch hier könnte ich rin Beispiel finden am Krystall- palast, w» da« Publicum für sein Eintrittsgeld von 10 Sgr. die Wahl hat zwischen einem riesigen Chine- Morgenconcert von E. Pauer reizen In der Beur- theilung dieses vorzüglichen Künstler« stehe ick nun entschieden auf der Seite des englischen Publicum-, dessen erklärter Liebling Pauer seit Jahren ist. Vom Theater konnte ich bei der Kürze der Zeit verhältnißmäßig nur wenig Notiz nehmen. Einen „Don Juan" in „»er durfte ich freilich nicht versäumen, theil» der vorzüglichen Besetzung wegen, thril« auch wegen de« Interesses, welche» ein Vergleich mit der Ausführung im lyrischen Theater in Pari« ver hieß. Die drei Frauenrollen waren in den Händen der Damen Tietjen», Harri«»-Wippern und Sinico, Don Juan gab Gassi«, den Leporello Scalese. Beim ersten Blick und beim ersten Ton der Douna Anna (Tietjen«) wurde r« mir klar, wie diese Künstlerin in Pari» nicht bat gefallen können. Ich fand in ihrer Spiel- und Singweise eine Ar» von Keuschheit, eine Di-crrtion, die mit der französischen Manier, mimisch Saseratrnanaahme auowärt«: k» Oiaxoerurr»», Conuuliilorlllr äs» I)r«,äa«r Journal»; ek«o仫.: ll Knur.»», LvuinKonr; L»md»r» L«rU»- Vi,» krimüMr« ». N.; -t Voar»; >«rltn! l. V. iisb. ziger kact. lsen- nps- ner- oner G-; b».; ort B; B-; . v« sch- Pa- 4H-- ip-- ter- cedit- wei- KG- pap. «G.; G; dal. chles. and- :sdn. do. r»s««te»prr1sr: Klir ä«o Kaum maer »,,p»lt«o«r> 2«il«: » »k*- H»t«r cU« L«ll«: S »«r. -erscheinen: lA^Iiok, mit X»»»»bm« ä«r 8ono »»- k^«i»rt»I», »d«lä» kür ä«u kolxrllävo Besitzstandes und die Verpflichtung zur Berufung deS Parlaments behufs Vereinbarung der bundesstaatlichen Verfassung auf der Basis der preußischen Grundzüge enthält) nunmehr mit Ausnahme von Luremburg, Mei ningen und Reuß-Greiz, sämmtliche von Preußen nicht occupirten Staaten Norddeutschlands beigetrelen sind. Es sind dies mit Einschluß Preußens und Schleswig- Holsteins 18 Staaten des frühern Deutschen Bundes: Anhalt, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Koburg-Gotha, Sachsen-Weimar, Schwarzburg-Sondershausen, Sckwarz- burg-Rudolstadt, Waldeck, Lippe-Detmold, Schaumburg- Lippe, Reuß-Gera, Oldenburg, Mecklenburg Schwerin, Mecklenburg-Strelitz, Lübeck, Bremen und Hamburg. (Nock nicht beigetrelen sind demnach außer Oesterreich: Bayern, Sachsen, Hannover, Württemberg, Kurhessen, Baden, Großherzogthum Hessen, Luremburg, Braun schweig, Nassau, Sachsen-Meiningen, Reuß Greiz, Lich tenstein, Franksurt. D. Ned.) — Die „Ind-pendance belge" vom 10. d. M, welche aus dem „Journal de Saint Pstersbourg" eine gegen Preußen gerichtete ver steckte Drohung citirt, in welcher das preußische Cabinet für das event. Scheitern von Verhandlungen mit Oester reich über den Abschluß eines Waffenstillstandes ver antwortlich gemacht wird, bezeichnet das genannte Jour nal als ein Organ de» russischen ReichsvicekanzlerS, Fürsten Gortschakoff. Dieser Behauptung gegenüber ist der „St.-A." zu der Erklärung ermächtigt, daß Fürst Gortschakoff gegen den königlichen Gesandten in St. Petersburg jede Beziehung zu dem „Journal de Saint Pslersbourg" weit von sich gewiesen und aus- Tagesgeschichte. TreSde«, 13. Juli. Die tönigl. preußische Eisen- bahnbetriebscommission und die königl. sächsische Staats- eisenbahndirection machen bekannt, daß mit dem heu tigen Tage auch im Bereiche der königl. sächsischen west lichen Staatseisenbahnlinien und der Gößnitz- Geraer Privatbahn der Personen- und Güterver kehr wieder eröffnet wird, wenn auch nur in beschränkter Weis«. (Die betreffende Bekanntmachung befindet sich im Jnsrratrntheile.) Der Personenverkehr findet nur unter Legitimationscontrole statt und ist aus preußische, unverdächtige sächsische und Unterthanen sol cher Staaten beschränkt, welche mit Preußen sich nicht im Kriege befinden. — Wie uns mitgetheilt wird, haben die Verleger der beiden Chemnitzer Blätter: „Chemnitzer Tage blatt" und „Chemnitzer Nachrichten" — deren Weiter- «rscheinen am 8. d. M. untersagt wurde — heule die Genehmigung zum Wiedererscheinen derselben er halten. Wie», 10. Juli. (W. T. B.) Graf Mensdorff ist zurück und übernimmt wieder die Leitung der auswär tigen Angelegenheiten. Erzherzog Albrecht wird heute hier erwartrt. In einem Rapport des Befehlshabers der Eüdarmee wird gesagt, die Armee sei mit dem >. - >>—- öucük.; Lül». Xo. S»i>»»» Lvi-rr»» L Vo., (8, PI»c« ä« I» Soor»«), kr-G: Kn. L»»l.ivii'» vuckb; VW«: chrraus-rder: L8n!^I. Sxpväitioo Ore»äa«r 3oor»»I», Or«»ä«o, Sl»r>«i>»tr»»»« »o. 7. Veb-rsicht. r,ße»ßkschichtt. Dresden: Eisenbahnwirderrröffnung- Zeitung-verbot aufgehoben — Wt«n: Graf MenS- dorff zurück. Erzherzog Albrecht ArmeeoberbefehlS- habrr. Finanzoperation. — Salzburg: Petition um Einberufung deS ReichSralhe». — Berlin: Con ferenz in Lazarethangelegenheiten. Staatenbündniß mit Preußen. Keine russische Drohung. Ein Brief v. Roggenbach'- an den Grafen Bismarck. Die Missionen Bcnedetti's und Barral'S. Cholera. — München: Leitung des Kultusministerium«. Land wehr einberusen. — Hannover: Küstenbefestigun gen. — Kassel: Aeitungsverbot. — Frankfurt: Vom Bundestage. Verschanzungen. — Hamburg: Truppenconcentration. — Paris: Die Waf fenstillstand-Verhandlungen. Herr v. Beust. — Madrid: Reue« Ministerium. — London: Unter gang eines Dampfer». Programm deS neuen Ca- binets. — Kopenhagen: Die russischen Großfür sten. ReichStagsverhandlungen. Graf Scheel-Ples- sen. Sir CH. Murray. — St. Petersburg: Cho lera. Wiedererscheinen der „Moskauer Zeitung".— Warschau: Verordnung bezüglich deS Verkauf« der Klostrrgüter. — Hongkong: Neues Münzamt. Be schlagnahme eine« Dampfers. Verurtheilungen. Die Taipings. Aus Japan. — Bombay: Nachrichten au- Kabul. Vertrag gegen den Sklavenhandel. — New-Uork: Goldpanik. GchltSwig-Holstri«. (Preußisches Geschwader. Gerücht von bevorstehender Recrutirung.) Krieg-»»chrichtr». (Manifest de« Kaiser» von Oester reich. Berichte zur Schlacht bei KöniggrStz. Kampf zwischen Bayern und Preußen bei Kissingen. Vom 8. Bundesarmeecorps. Au« Italien.) DreSdnkr Nachrichten. Pravi»;i»lnachrichtea. (Löbau.) Fe»illeta». Auserate. ragt»Ialt»der. «Srsennach» richte». Feuilleton. vierzehn Tage in London. So wenig wie etwa ein „Fremdenführer" dieses Titel» Anspruch auf Vollständigkeit und Gründlichkeit machrn kann, so sollen auch die nachfolgenden Zeilen nicht al» ein Resums der diesjährigen Londoner Mu- stksaison gelten, sondern höchsten» rin durch zufäl lige» Hineingreisen in den Musikstrom entstandene« Bild dem Leser vorführen. Ich kann bei der Erzählung meiner Erlebnisse ge trost mit dem Anfang anfangen, obschon di« Alhambra in Lticrster-Square e» sich gewiß nie hat träumen lassen, einmal in der „Neuen Zeitschrift für Musik" zu figuriren. Von der Reise ermüdet, zog ich die« Etablissement, künstlerisch dritten oder vierten Range», aber mit Recht seiner Maschinerien wegen berühmt, jeder ernster» Unterhaltung vor und genoß eine Zeit lang «ine heilsame Langeweile. Endlich aber gab e» doch eine Ueberraschung eigner Art. Der Zettel hatte die „Kelle Uelsae" von Offenbach angekündigt, und ich war neugierig zu sehen, wie sich die schwerfälligen Engländer dieser ganz besonder» auf französische Leichtigkeit und AuSgelassrnhtit berechneten Aufgabe entledigen würden. Was aber erblicken meine Augen, al» der Vorhang sich erhebt? Eine Anzahl Herren und Damen im Concertcostüm, die vom grellsten Lampenlicht beleuchtet, die Notenblätter in der Hand, die ganze Oper ohne Unterbrechung heruntcrsingrn! Und dasselbe Volk, welche» beim Anblick zweier Borer in die höchste Ekstase grräth, ließ sich durch diese Geschmacklosigkeit nicht aus der Fassung bringen, und conservirte bei all' dem Gesinge, Tabak-rauch und Stöpselgeknallr mousstrender Getränke sein sprichwörtliches Phlegma. Feinde nicht in Berührung gekommen. Die Festungen seien ausreichend armirt und hätten Truppen genug, um sich selbst zu vertheidigen. — Der Erzherzog Al brecht ist zum Befehlshaber und Baron John zum Generalstabschef aller Armeen im Felde ernannt. — Durch Gesetz vom 7. d. ist der Finanzminister ermäch tigt, sich 200 Millionen Fl. durch eine freiwillige Anleihe oder vermehrte Staatsnotenemisflon zu ver schaffen Salzburg, 7. Juli. (A. A.) Der Gemeinderath der Landeshauptstadt Salzburg hat heute in außeror dentlicher Sitzung auf Antrag des Gcmcinderaths Franz Gefiele beschlossen, Se. Maj. den Kaiser um sofortige Einberufung des Reichsraths zu bitten. Die Adresfe wurde vom Bürgermeister Ritter v. Mertens, dem Vice- bürgermeister Scheibl und sämmtlichen Gemeindcräthen der Stadl Salzburg unterzeichnet und ist bereits heute an Se. Majestät abgegangen, yachdem der k. k. Landes ches Graf Taaffe es übernommen hatte, die Adresse dem Kaiser unmittelbar einzuscnden Dieselbe lautet: »Ew k. k. apostol. Majestät! Fürchterliche Schläge haben das Kaiserreich betroffen: unsre braven Soldaten sind der Fein» . deSmacht erlegen, viele Städte sind gebrandschatz', viele Strecken Lande- sind durch Heereszüge verwüst«, die groben Fabrik- bezirke Böhmens sind in des Feindts Hand, in vielen Gegen den des fruchtbaren Ungarns droht Mißernte, Handel und Ge werbe stocken aller Orten, die Finanznoth rückt unaufhaltsam heran! Das Herz jedes wahren Oesterreichers blutet vor Schmerz, jeder Arm ist zur Abwehr, jede Hand ist zur Hilfe bereit. Schwerer als alle andern «reisen jedoch diese Schicksals schläge daS erhabene HauS Ew. Majestät Die erlittenen Brr- lüste, sowie die noch drohenden Gefahren sind groß; Handeln thnt noch; Hilfe und Rettung muß werden, und sie kann uns werden durch ein Zusammenwirken Aller mit vereinten Kräften. In die Hand Ew Majestät ist es gegeben, diese Bereinigung aller Kräfte Oesterreichs zu bewirken EinS sollen sie sein alle Länder, eins sowie in Vaterlandsliebe, so auch eins in Rath und That. Darum gebt die Bitte des in tiesster Ehrfurcht un terzeichneten Gemeinderaths der Landeshauptstadt Salzburg dahin: daß Ew. Majestät durch Aufhebung der Sistirung des Reichsraths all' die geistigen Kräfte um sich versammeln wollen, welche von dem Vertrauen de« Volks zu diesem hohen Bernse gewählt wnrden. Das Glück und die Ehre Oesterreich« ist das Panier, um das wir uns Alle schaaren wollen. Stadt und Land Salzburg stehen keinem andern Lande Oesterreich» an patriotischen Gefühlen nach Unser Ruf ist: Hoch Oester- reich! Oesterreich über Alles!" Berlin, l2. Juli. (St.-A.) Heute fand im könig- ^ALrsi-d« 6 Urlr. — jtj»drll°b, 1 IL N»n«tli«d:— „ lö „ Llu»«lu« »uww«rn: 1 drücklich Erklärt hat, daß dieser Zeitung kein öfficiöser Charakter beiwohne. — Graf Bismarck hat jüngst auch einen (zur Ver öffentlichung bestimmten) Brief von dem ehemal. groß- herzogl. badenschen Minister v. Roggenbach erhalten, worin dieser erklärt, daß jetzt der Moment gekommen fei, wo Deutschland alle seine Kräfte ausbieten müsse, um sich von der „fluchwürdigen Politik des Wiener Cabinets" zu befreien, und daß er seinerseits, so viel er verniöge, zu diesem Zweck mitzuwirken bereit sei. Herr v. Roggenbach sagt dabei wörtlich: „Sind Eure Excellenz bereit, ganze Arbeit zu machen und ftstzustehen im Kampfe, bis die wesentliche» Zielpunkte alles Ringens deS deutschen Bocke» seit 50 Jahren «reicht sind, o werden Sie auch mich jederzeit bereit staden, mitzuarbeiten ür die Neugestaltung der deutschen StaatSverhältnisse, wie sich olche aus der Niederwerfung der österreichischen auf Unter drückung aller Nationalitäten und aller Freiheit begründeten Machtstellung uud aus der Beschränkung der Souvcräuetäts- rechte d« mit Oesterreich hierzu verbündeten Regierungen von selbst «geben wird." — Aus Berlin wird der „Jndspend." mitgetheilt: „Die Reise des Grafen Barral ins königliche Haupt quartier steht mit der Mission Bencdettl'S, der am Montag Abend ebendahin abgegangen ist, in keiner Ver bindung. Letzterer ist beauftragt, für den Waffenstill stand zu wirten; Herr Barral dagegen soll dem fran zösischen Botschafter gegenüber Zeugniß geben von der zwischen Preußen und Italien bestehenden Solidarität, welche Ricasoli bereits als unauflöslich bezeichnet hat." — Die Zahl der Erkrankungen an der.Cbolera innerhalb der 24 Stunden vom 10. bis 11. Mittag be- trug 165, so daß bis heute Mittag iin Ganzen 1451 Ertrsnkungsfälle gemeldet wdrden sind. Von den Er krankten sind 79 genesen, 804 gestorben, 568 noch in der Behandlung, München, 10. Juli. (N. C.) Die interimistische Leitung des Cultusministeriums ist, da Staatsrath v.' Ringclmann, der mit derselben betraut war, erkrankt ist, dem Staatsrath v. Fischer übertragen worden. — Nach allerhöchster Verordnung wurde die gesammte Landwehr in Len Regierungsbezirken diesseits des Rheins gemäß Tit. 9, 8 5 der Verfassungsurkunde zum activen Dienste und zur militärischen Thätigkeit inner halb der Landesgrenzen ausgerusen. Hannoprr, 10. Juli. In dem „Hannov. Cour." Königin beiwohnt . Spät, wa H M» Di« ! '^te er y.t di- preußi^e Weiter schreibt da» -fficielle Matt, daß d^N.,äni^ anqemefien« VerstSrkwng uns. mit Preußen (welches di- g-m-insam- Garantie des Kustenbef-st.gung-n schon m d.e Hand ge-