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WdUWPd» 18«« V 54 r. DreMerZmrM Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. ;A»S«- —— than. Venedig Reisende nach und aus Aegypten. — Donnerstag, den 8. März. Auch die „National-Zeitung" ist nunmehr zu der Ansicht gekommen, daß die Politik der Annexion Rückschritte mache. Da sie selbst derselben lange Zeit das Wort redete und dabei als Grund ihrer Wendung angab, die Dinge seien eben zu weit vorgeschritten, so ist zu erwarten, daß sie jetzt, wo die Dinge wieder zu- rückschreiten, auch billiger und gerechter gegen die Her- zogthümer denken wird. Doch wenn sie zu dieser Kon sequenz auch nicht kommt, immerhin ist ihre Klage über den jetzigen Stand der Sache nicht uninteressant. Sie sagt: eS scheine, daß preußischerseits die gesammte diplomatische Lage nochmals sondirt werden, und Oester reich gegenüber eher mit weitern vereinzelten Rekla mationen, als mit Forderungen, die auf ein Definiti- vum hinauslaufen, vorgegangen werden solle. Die Aus sicht, auf diesem Wege etwas Erhebliches zu erreichen, sei gewiß nicht sehr groß, und es werde dann ab und zu wieder eine neue heftige Spannung eintreten. Wenn man indessen fortsahre, wie dies seit der Gasteiner Con vention geschehen, die ganze Rechnung zuletzt auf ge Die „Debatte" spricht ihre Ausfassung staltet hat". Doch beruht hierauf allein jene Verwandt schaft keineswegs, sie thut sich ebenso kund im Glau ben, im Recht, also in allen religiösen und socialen Be ziehungen, die unzweifelhaft darauf hinführen, daß alle Kultur der einzelnen indogermanischen Völkerzweige als aus einer Wurzel entsprungen und geschichtlich entwickelt zu denken ist. Doch selbst bei dieser von der Gesellschaft begründe ten und durch ihre Mittel ausgeführten Abtheilung von Veröffentlichungen ist sie nicht stehen geblieben, sie hat auch unter bedeutendem Aufwand ihre Thätigkeit durch die Herausgabe selbstständiger Werke fortgesetzt. So ist von dein sprachlich nicht nur, sondern auch sachlich höchst wichtigen Werke, d. i. „das vollkommene Buch" des im Jahre 898 Ehr. gestorbenen arabischen Gram matikers Mubarrad soeben das zweite Heft mit den voll ständigen Lesezeichen aus der Presse hervorgegangen. Der Herausgeber W. Wright in London benutzte dazu die Handschriften von Leyden, St. Petersburg, Cambridge und Berlin, doch wird Druck und Korrektur in Leipzig besorgt. Grammatische Erörterungen wechseln hier mit Anekdoten, Gedichten und deren Kommentaren, mit pro phetischen Ueberlieferungen, Sprichwörtern, Mustern paränetischer Beredtsamkeit überall in anziehender und lehrreicher, doch planloser Reihenfolge ab, ein reiches, der schönsten Blüthezeit des arabischen Sprachidioms ent lehntes Repertorium von entschiedenem Werthe für die Bereicherung seines Literaturgebietes. Bon bei Weitem umfänglicher Bedeutung für allge meinere Kenntnisse ist ein anderes Unternehmen, wel ches ich bereits in meinem letzten Berichte ankündigte, ich meine die Veröffentlichung des größten geographi schen Werke- der Araber, Jakut'S alphabetischen Wör terbuchs der Länder und Städte, worunter keine-weg- eine kahle Nomenklatur zu denken ist, sondern ein Über ¬ macht. Die hier veröffentlichten Jtinerarien helfen so viel wie möglich nach, da sic die zum Anhalten passen den Stationen, auf welche bei jenen Reisen das Meiste ankommt, im Umfange des alten Khalifenreiches näher bezeichnen und durch die beigegebenen Karten auf den verschiedenen Routen firiren, eine Arbeit so praktischer Natur, daß einige dieser Routen selbst in „Murray'S Handbuch" einen Platz finden werden. Die Karten sind vom Herausgeber nach den einheimischen Angaben über die Länge und Breite der hervorragendsten Städte ent worfen, und die Post- und Reiserouten nach ihren Sta tionen eingetragen, obwohl sich derselbe nicht verhehlte, daß diese bildlichen Darstellungen in manchen Fällen sehr ungenau sind. Jndcß geben sie doch einen Begriff von den betreffenden Ländern, zumal den unbekannter«. Die vierte Abhandlung des dritten Bandes enthält „Indische HauSregeln" im Urtert, dem Sanskrit, vom Prof. l)r. Strnzler in Breslau, dem sich als erste Abhandlung des vierten Bandes die deutsche Ueber- sehung anschließt. Diese HauSregeln gewähren ein recht anschauliches Bild von der Gemeinsamkeit der indoger manischen Völker Asiens und Europas als deS Haupt- schauplatzeS der Entwickelung deS Menschengeschlecht-, die sich noch tiefer begründen lasten würde, hätten die einzelnen Stämme schon in früher Zeit, wie die In dier, ihre Sitte in besondern Vorschriften zusammenge faßt und sie zu einem eigenen Zweig der Literatur er hoben. Da- ist einer der interessantesten Punkte, wo außer dem verwandtschaftlichen Zusammenhänge durch die Sprache sich dieser auf da- Ueberzeugendste kund- thut in der Sitte deS Familienleben-, beim Hau-bau, in der Ackerbeftellung, der Viehzucht, der Sorge für dir Gesundheit, im geselligen Verkehr, bei Festlichkeiten zu gewissen Abschnitten des Jahre-, kurz, in allen Ge bieten, „in denen der Mensch sein Thun zur Sitte ge Drttden, 7. März. Auch die officiösen Wiener Blätter besprechen heute das königliche Rescript vom 3. März, welches die Adressen der beiden Häuser des ungarischen Land tags beantwortete. Die „Wiener Abendpost" schließt den betreffenden Artikel mit folgenden Sätzen: „An dem ungarischen Landtage liegt es nun zunächst, den Forderungen gerecht zu werden, welche im Namen de- monarchischen PrincipS, im Namen der wohlerwor benen Rechte der Nachbarländer, im Namen und im Geiste deS geschichtlichen Begriffs und der Aufgaben Nichtamtlicher Theil. Übersicht. Ttle,r«phische Nachrichten. Zeitungsschau. (Wiener Abendpost. — konstitutionelle Oesterreichische Zeitung. — Debatte. — National zeitung. — PayS.) TageSgrschichte. Wien: Ankunft deS KaiserpaareS. Ministerrath. Directorwahl der Creditanstalt. Fürst Mrtteruich nicht berufen. — Pesth: Von der De» putirtentafel. Kaiserliches Abschiedschreiben an den Hoskanzler. — Prag: Neuer Conflict im Landtage. Ausschließung der deutschen Sprache in Pilsen. Keine neuen Ercesse. Tschechische Theaterzustände. — Triest: deS Aktenstücks folgendermaßen aus: „DaS allerhöchste Rescript, das eben so ernst und würdevoll, als mit Wohlwollen und Vertrauen zu dem Lande spricht, Prä- cisirt die wesentlichste Differenz, die heute zwischen den Anschauungen der Regierung und jenen der Landes vertretung obwaltet, in ganz unzweideutigen Worten. Während diese die Krönung der Revision vorangehen lassen und die Austragung der zwischen dem König und Ungarn schwebenden Fragen als selbstständiges Ganzes betrachtet wissen will, erklärt da- Rescript, daß die Revision vor der Krönung zu erfolgen und die Summe aller zwischen dem Herrscher, dem Reich und den Nebenländern einerseits, dem ungarischen Reichstag andererseits schwebenden Fragen als ein organisch ver wachsener Compler gleichzeitig in allen ihren Theilen zur Verhandlung und Lösung zu gelangen habe. Da- Rescript stellt demnach eine Vorfrage." Wie der „Debatte" aus Pesth geschrieben wird, hat das k. Rescript im Reich-tag keine günstige Aufnahme ge funden. Sie fügt hinzu: „Wir wissen uns dies zu erklären. Ueber so viele Fragen, die Ungarn nahe am Herzen liegen, schweigt da- Rescript oder es geht mit kurzen Worten hinweg. Es bringt keinem der geheg ten Wünsche rasche Gewährung, es kargt sogar mit Verheißungen und läßt auf die Zukunft freundlich er hellende Streiflichter nur spärlich fallen . . ." Schließ lich bekennt sich die „Debatte" zu dem Glauben, rin starres „ncn possumu," sei denn keinesfalls die Ant wort, die vom ungarischen Reichstag zu gewärtigen sei. reicher Schatz an historischen Nachrichten von Thatsachen aller Art, deren Kcnntniß uns zu einem großen Theile völlig neu ist, wie schon einzelne aus ihm bekannt ge machte Bruchstücke auf das Entschiedenste beurkunden. Jakut spricht in vielen Fällen als Augenzeuge, wozu ihm seine weiten Reisen den Stoff boten; aber auch die Benutzung älterer verloren gegangener Quellen macht ihn uns nur um so werthvoller. Nach vor zehn Jahren konnte Niemand an eine Herausgabe des ganzen Wer kes denken, da nur erst die neueste Zeit durch Herbei schaffung von Handschriften in St. Petersburg, Paris und Berlin die Möglichkeit dazu herbeigeführt hat. Der überaus thätige Herausgeber, Prof. Wüstenfeld in Göttingen, den weder der Umfang des Unternehmens, noch dessen Schwierigkeit abgeschreckt hat, lebt seiner Aufgabe seit 1861 ohne Unterbrechung, und was da» heißcn will, das zu beweisen, sei mir nur die Andeu tung erlaubt, daß weit über 5000 Dichtcrstcllcn in dem selben Vorkommen, die in den Handschriften auf da» Aergstc verunstaltet sind und zu deren Herstellung Hun derte von handschriftlichen Diwanen zum großen Theil vom Herausgeber selbst, zum Theil von Andern ver glichen wurden, um jene citirten Verse an ihrer Quelle aufzusuchen und lesbar zu machen. DaS Ganze wird gegen 250 Bogen in etwa vier Bänden umfassen, und der Herausgeber hat die Freude, mit der ersten Liefe rung von etwa 30 Bogen in Kurzem vor die Oeffent« lichkeit treten zu können. Endlich noch erschien mit Unterstützung der Gesell schaft der zweite Band des äthiopischen alten Testa ment-, die Bücher der Könige, der Chroniken, ESdra und Esther enthaltend und vom Prof. D.llmann in Gießen besorgt; und ebenso fahren die „Indischen Stu dien", Beiträge für die Kunde de- indischen Altrrthum», herauSgegeben vom Prof. Weber in Berlin, mit ihrer Erscheine«: HlxUcb, mit Xusookm« Kona- unä kolortag», Lbsoä, Nir äva k»Ig«a<1va ^0?- Die Demission der Municipalität genehmigt. — Berlin: Grenzregulirung mit Belgien. Neuer Mi litärbevollmächtigter beim Bunde. Staatskohlengru- ben an französische Pächter. Zur schleswig-holstein- schen Frage. — Breslau: Proceß gegen die ober schlesische Eisenbahngesellschaft. — München: ZurDo- naufürstcnthümrrfrage. Jrsuitenpredigten. — Darm stadt: Postvertrag gekündigt.— Paris: Adreßdebattc im gesetzgebenden Körper. Nachrichten au» demLibanon. Mailand: Kusa. — Konstantinopel: Die Zu stände im Libanon. — Bukarest: Die Ablehnung dr» Grafen v. Flandern eingetroffen. Geldmangel. — Bombay: Neueste Ueberlandpost. — New- Pork: Kriegskostenvergütung. AuS dem Senate. Schleswig * Holstein. (Nachrichten aus Kiel, Altona, Schleswig und Tönning.) Ernennungen, Versetzungen re. im öffentliche« Dienste. Dresdner Aachrichten. Provinzialnachrichten. (Zittau. Pirna. Dippoldiswalde. Sebnitz.) Vermischtes. Eingesandte». Statistik und Boltrwirthschaft. Telegraphische Nachrichten. London, Mittwoch, 7. Mürz. Au» Rrw-Pork sind (per „Belgian") Nachrichten vom 84. Februar Abend» hier eingetroffen. Der Wechselcour» stand 148^; Goldagio 36K; v-nd« 1V2N; vaumwolle 45, matt. wisse unerwartete europäische Zwischenfälle zu stellen, fo bleibe sie vom reinen Zufall abhängig, und es gehe unterdessen der Rest des Prestige verloren, der bisher sich noch an die Wegschiebung des Bundestags knüpfte. Die auswärtigen Verhältnisse hätten sich seit dem vorigen Sommer nicht gebessert, und noch viel weniger die mit ihnen doch im engsten Zusammenhänge stehenden innern. Wenn die ministeriellen Blätter die Einführung der Ver fassung von 1854 in Holstein als eine Art von Zu- geständniß des Herrn v. Gablenz bezeichneten, so lasse sich daraus ungefähr auf die weitern Forderungen in Wien schließen. Jene Verfassung sei nämlich bis jetzt von dem österreichischen Statthalter nur so weit in Kraft gesetzt, als auf Grund derselben die Stände noch im Laufe dieses JahrcS berufen werden sollen. Nun werde man in Berlin vielleicht bemerklich machen, daß die Hol steiner berechtigt sind, in den vollen und ganzen Ge nuß dieser Verfassung zu treten, auch soweit sie die Preßfreiheit, das Vereins-, Versammlungs- und Pe titionsrecht vollständig ausschließe. Daß bei einer solchen Fehde gegen alle Augustenburgschen Erscheinun gen in Holstein nicht das Geringste erreicht werde, al- eine fortschreitende Erbitterung, liege doch auf der Hand. Der eigentliche Stein des Anstoßes, das österreichische Condominium, sei unmöglich durch eine Reihe beiläufiger Plackereien zu umgehen, selbst wenn die österreichische Regierung dann und wann zum Schein die Hand zu dieser oder jener böte. Das officiösR,,Pays" bringt einen Artikel über die Discussion, welche im gesetzgebenden Körper zu Paris hinsichtlich der schleswig-holsteinschen An gelegenheit stattgefunden hat, und bemerkt u. A., die Kammer habe Recht gehabt, nichts gegen Rußland in Betreff Polens zu sagen, und sie habe sehr wohl gethan, sich gegen Preußen auszusprechen; dieses sei Frankreichs Nachbar und wolle sich da- wichtige Terrain der Herzogthümer halb durch Gewalt, halb durch List zueignen. Dort sei Gefahr für Frankreich und es sei daher seine Pflicht, dieser Angelegenheit seine ganze Aufmerksamkeit zuzuwenden. ng'Slk ciS-Mt. Frankfurt urz ?5H aatopa». MNG.i oui-d'or i S. at.Aal. deS Reich» an ihn gestellt worden sind. Da- königl. Rescript hat die nächsten Aufgaben mit strenger Gegen ständlichkeit in nicht mißzuverstehrnder Klarheit bezeich net. ES hat dem Landtage die Substrate seiner THL- tigkeit nicht vorenthalten; das innerste Wesen seines Zweck-, auszuklärrn, die leitendtn Gedanken der. Re gierung Sr. Majestät offen darzulegen, hat es in vol lem Maße erfüllt. Der ungarische Landtag hat die Arbejt weiterzuführen, die in so glückliche Bahnen ge lenkt worden ist. Seine Bereitwilligkeit, sie auf sich zu nehmen, hat er mit Worten ausgesprochen, denen die allerhöchste Anerkennung nicht versagt worden ist. Möge er sie freudigen Sinnes mit Muth und Kraft, aber auch mit weiser Mäßigung und jenem Billigkeitsgefühle fortführen, welches da- jüngste königliche Aktenstück von ihm in Anspruch nimmt, und möge er dem verheißungs vollen Worte die erfüllungsreiche That folgen lassen." — Die „Konst. Oest. Atg." sagt: „Das Rescript hat den Standpunkt der Regierung nicht verrückt, eS hat ihn nur noch klarer und fester gezeichnet und um grenzt, und in dieser Stellung wird die Regierung die weitern Aeußerungen des Landtags erwarten, dem jetzt und erst jetzt die Gelegenheit geboten ist, den ernsten Willen, die Verhandlungen auf eine mögliche Grund lage zu stellen, in derselben Weise zu bethätigen, wie eS die Krone ihrerseits, ohne nach den Gegenleistungen zu fragen, schon durch Acte freiester Entschließung ge« >»srratniamu»tzau a»o»ürlo: t'o Omwiiiisole äs» Vv«»cka«r Sourool», «beoäoi.: N L Il.l.o»o, UmodorU-^Itooat LVoor,»»; vorlto: Ooorivi'icbs Kuod- booäl, tim»»,,»', Sueeou; Srom-o- L. 8vnl.o^r»; - 4,0V« ; ^rooLlllrt ».FLiooo'iol» Lucbb.; «öloi SLoooi»; kart, v. (29, ru«ä«»don»eok»o»); kroz: k'o.Lool.ico', Sucbb.; Vomptvir <1. Wierwr 2«ituvx, 8t«s»o»pl. SS7. Herausgeber: LLulgl. 8rp<äitiou ä«, Journal», vrsackso, Ho. 7. Tagesgeschichte. * Wien, 6. März. Gestern Abend kurz nach 5 Uhr ist das Kaiserpaar au- Pesth hier wieder eingetrof- fe«. Am Bahnhofe, wo fämmtlichr Erzherzöge, die Generalität und die Spitzen der höchsten Behörden an wesend waren, hatte sich auch ein sehr zahlreiches Pu blicum zur Begrüßung desselben eingefunden. Ihre Majestäten sahen vortrefflich aus und grüßten freund lichst die zum Empfange Anwesenden. Als der Zug gehalten, küßte der Kaiser die Erzherzoge, drückte dem Statthalter und dem Bürgermeister die Hand, während sich Ihre Majestät die Kaiserin an den Erzherzog Karl Ludwig wendete und um das Befinden der kaiserlichen Kinder fragte. Sodann verfügten sich Ihre Majestäten durch den Hofwartesalon in die bereitstehende Equipage und fuhren unter anhaltenden Hochs aus dem Bahn- Hofe in die Hofburg. Mit den Majestäten sind der ungarische Hofkanzler Georg v. Majlath und der Mi nister Graf Esterhazy angekommen. — StaatSminister Graf Belcredi, welcher schon früh aus Pesth hier an- gekommen war, conserirte Vormittags 11 Uhr mit dem Minister Grafen Mensdorff; Nachmittags 2 Uhr fand unter dem Präsidium deS Herrn Staatsministers ein Ministerrrath statt, an welchem die sämmtlichen hier weilenden Minister Theil nahmen. — Die „Oesterr. Ztg." dementirt die vom „Va terland" gebrachte Nachricht, daß Fürst Metternich nach Wien berufen wurde, um über die Dispositionen des französischen CabinetS bezüglich der Donaufürstenthümer und des Kongresse- Auskunft zu geben. — (Boh.) In der heutigen Sitzung des Verwal- tungsrathes der Kreditanstalt wurde der Großhänd ler C. G. Weiß zum Director ernannt. Der Director Dutschka hat definitiv seine Demission gegeben. Pesth, 6. März. (Pr.) Die Liste der von der De- putirtentafrl zur Commission behufs der Beantwor- »d. 4.B; «NlG m Mag- Ä; 142 G-, rb. 5SN mz-Lud- 3K G.; ö.; ober- -französ. bardische » Zarschau- b Preuß. inreAul. öfter, loose 7» 4er Loos« l.Banku. ; ruff.- . Baukn. ,r. 1882 : Dann- irr Lau rit. aerBank iriningcr h. 151k Hs. Bank 1. »ech- p; deSgl. hs.-schles. Landrtdf. Drrsdn. i G.; do. ;-Aul. > St.-«nl. -Anl. ». e v. INO Dre-dn. LU l.it Leipziger laülAct. Feuilleton. Die deutsche «orgenländische Gesellschaft zu Hallt und Leipzig in den Jahren 1862 bi» 1865. (Von Prof. Flügel.) (Fortsetzung au- Nr. 53.) Wie die übrigen enthält auch der dritte Band gleich Bedeutsames und beginnt mit dem Sse-schu, Schn-king, Schi-king in mandschuischer (Übersetzung von Sr. Erc. dem Geh. Rath v. d. Gabelentz in Altenburg. Diese vier klassischen Bücher und die beiden wichtigsten der king oder kanonischen Schriften bilden die Grundlage der ganzen chinesischen Literatur, sowie diese die Grund lage der Mandschuliteratur ist. Die Mandschusprache ist nun aber wieder ein vorzügliche- Hilssmittcl zur Kcnntniß der chinesischen Sprache und Literatur, hat aber au- Mangel eine- Wörterbuches, das Herr v. d. Gabelentz in der zweiten Abhandlung zu jenen Schrif ten liefert, noch nicht die nöthigc Aufmerksamkeit ge funden. Um nun in dieser Beziehung wenigstens theil weise einen Schritt vorwärts zu thun, hat der genannte Herausgeber diese nur ihm mögliche Arbeit unter nommen. Die Abhandlung Nr. 3 bringt un- „die Post- und Reiserouten de- Orients mit 16 Karten nach cinhrimi» scheu Quellen" in erster Abtheilung von vr. Spren ger, jetzt in Wabern bei Bern, während die zweite specicll die Geographie von Arabien und die Verthei- lung der arabischen Stämme behandeln wird. Man weiß, wie noch immer die Karten Asten- au» Mangel an genauen Beobachtungen und Vermrfsungen durch Unvollkommenheit und oft selbst durch Unrichtigkeit we nig befriedigen, ein auch für di« einheimischen Länder wahrhaft bedauerlicher Umstand, da z. B. der häufige Mangel an Wasser dir Entfernungen höchst gefährlich Amtlicher Theil. Bekanntmachung, die Ernennung deS Kommissars für den Bau der Zittau-Großschönauer Staatseisenbahn betreffend, vom 24. Februar 1866. DaS Finanz-Ministerium hat den Eifenbahndirector und Advocat Wilhelm Adolph Opitz zum Kommissar für den Bau der Aittau-Großschönauer Staatseisenbahn ernannt. .Es wird dieß mit der Bemerkung, daß der Advocat Opitz seinen Wohnsitz in Zittau hat, hierdurch zur öffent lichen Kenntniß gebracht. Dresden, am 24. Februar 1866. Finanz»Ministerium. Frhr. van Friesen. Schreiner. hier». s« «.; r do.». v. I«»2 eudatz» Leipzig- 3» G.; r INK Ut N be».; ez.; Eo- F-l. h. 134 E. ampssch.- Cbamp.» vresdner r. 48 G.; be,.; Orlor« vok G-; k 10VG.; >r. WIK chode'lch« mcr Pa- Hvpoth.- Etzmap.» Amster- l. 8 111 Ham- tt.«,22> .8. r. Bank- -Dblr. 17 Nar. 5 Rbl.: Stücke: -Ddlr. r.sRgr. 3proc. ! «2.35 p ; vsterr. modilier .415.00; >r. cpt., , Brit, ard. 72; «Rusie» ht >8üd 42 70k- »OPsd. ir, (vi* Umsatz. »19, fair FK: ipttitu« t Dblr. >»k loco blr. B. lblr.B. »cteu- hlr. G. l 44H, 50 grk. V >4°/,, nl-Mar Rübvl 'S"/... acten- ! Sgr; ) S,r.; > S«r.; RÄ« ,Drall. tung des königlichen Rescript» Gewählten lautet: Deak, Ghiczy, Ti-za, Eötvös, Csengery, Andrassy, Apponyi, Lonyai, Klauzal. — Se. Majestät der Kaiser hat vor der Abreise das nachstehende (gestern bereits erwähnte) Handschrei ben an den Hofkanzler zu richten geruht: „Lieber Hoftanrler v. Majlath! Gern habe Ich die mit dem eigenen Wunsche der Kaiserin übereinstimmende Bitte de- Lande- erfüllt und dieselbe in die Hauptstadt Meines geliebten Königreichs Ungarn geleitet, wohin Mich nun schon zum drit ten Male in kurzer Frist die lebhafteste Sorge für die Wohl fahrt deS Landes führte. Die Zeichen treuer Anhänglichkeit und unwandelbarer Liebe, welche die Bevölkerung der Schwe sterstädtc als die wcrthvollsten Gaben Uns Beiden entgegen- brachte, haben UnS auch diesmal angenehm berührt, daher Wir die Dauer Unsers hierortiaen Ausentbalts nicht nur in Erfül lung der Regentenpflicht, sondern auch nach dem Zuge Unser- Her,ens gern verlängerten. Aufrichtige Anerkennung und freu digc Rückerinnerung sind die Gefühle, welche Ich und die Kai serin ebenso jetzt im Augenblicke des Scheidens empfinden, al- auch für später bewahren, und welche in Uns stets den Wunsch rege erhalten werden, sobald als möglich wieder in der Hauptstadt deS Landes verweilen zu können. Ich wünsche, daß Mein Ta- vernicus, Frhr. v. Senuyey, dies der Bevölkerung der beiden Schwestcrstädte bekannt gebe. Ofen, am 4. Mär; iE. Fran» Joseph." Z Prag, 6. März. Zu einem bedeutenden Con flict zwischen der deutschen Partei und der mit dem Adel verbündeten Tschechen im Landtage wird jeden falls der Beschluß führen, der gestern in dem Comite für Reform der Wahlordnung gefaßt wurde. Graf Clam - Martinitz, der Referent dieses Comitös, schlug vor, es sei eine Adresse an Sc. Majestät zu richten, des Inhalts, daß Se. Majestät eine Vorlage wegen Abänderung der Landtagswahlordnung an den Land.», tag gelangen lasse, welche die von der Majorität des genannten Comites vorgeschlagenen Acnderungen ent halte. Letztere umfassen bekanntlich die Ertheilung einer Anzahl von Virilstimmen an den höchstbesteuer ten Adel und die Einschränkung der Vertretung der Deutschen, während die tschechischen Stimmen vermehrt werden sollen. Als dieser Vorschlag im Comitö die Slimmenmajorität erhielt, verließen die deutschen Co- mitömitglieder die Sitzung. Unter den gegenwärtigen Verhältnissen hat dieser Antrag die beste Aussicht, auch im Plenum des Landtags zum Beschluß erhoben zu werden. Aber der Kampf wird sehr heftig sein. — In der Pilsener Bezirksvertretunz war vor eini ger Zeit der Gebrauch der deutschen Sprache bei den Verhandlungen al- unzulässig erklärt worden, obgleich sich in diesem Bezirke auch deutsche Ortschaften befin den. DaS Pilsener Bezirksamt hat nun entschieden, eS sei die berührte Beschlußfassung hinsichtlich der Aus schließung der deutschen Sprache so lange nicht als wirksam zu betrachten, bis dieselbe die Bestätigung er halten. — Aus Horschowitz, Beraun rc. verlautet nicht- weiter von Erc essen gegen die Israeliten. Der Ernst der angewendeten Maßregeln hatte die besten Folgen. — Vorgestern wurden hier vor dem Ncuthore die von einem israelitischen Begräbniß zurückkehrendcn Wagen von einigen Straßenjungen mit Steinen beworfen, und es ertönten höhnende Rufe; doch nahm der Unfug keinen bedeutendern Umfang an. — Zur Jllustrirung der tschechischen Theaterzustände mag die That- sache dienen, daß das Abonnement im tschechischen Thea ter nur 4000 Fl. einbringt, während jenes im deutschen Theater sich auf 68,000 Fl. beläuft. Wäre wirklich ein Bedürsniß nach einer tschechischen Bühne vorhan den, so müßte wenigstens die Hälfte der letzter» Summe im Kaitheater eingenommen werden. Heute wurden wieder an 20 Wagen mit Baumaterialien für da- neu« tschechische Theater in die Stadt gebracht. Die Wagen waren mit Fahnen geschmückt. Unter Slawarufen er folgte da- Abladen der Steine. Triest, 5. März. (W. Z.) Professor LepsiuS au- Berlin hat sich heute nach Alexandrien eingcschifft; der preußische Consul Brugsch aus Kairo ist von dort hier angekommen. Btnedig, 3. März. (Pr.) Unsre Municipalkrise ist endlich in ein entscheidendes Stadium getreten, da nach einem Erlasse des Staatsministers an den Statt halter Ritter v. Toggenburg der Kaiser mit allerhöchster Httirliek: « l^lr. — io «—»—Lj Im »«Um». H jitkrl : 1 „ 15 „ » » (»riN koM oock »tEllitk i» vr—15 I »t«mp«I- Llorelus Kummero: 1 dixr. 1 »uicbl», bioio. »»ser«t«*prrist: