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Dresdner Journal : 28.02.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186802288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680228
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1868
-
Monat
1868-02
- Tag 1868-02-28
-
Monat
1868-02
-
Jahr
1868
- Titel
- Dresdner Journal : 28.02.1868
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der jetzig» Getstou vor de» -rei-utte« Aeitpouki Ekm«, ,iebt sich di« »ai>l. Nkglermm d«r Hvfinung hin, daß di« Anordnung», welch« sie zur Ausrkchii-i'mIMnb der Ltieutlichcu L>ch«rye» »» tretzt» ßtu oNn^i ikin wird, dn dem NölWll ZusaMNeotritt d«S Laudin-S du Geuehmigun, befiel- beu finden wird.' Hierauf folgte die DiScuflion über den Gesetzentwurf, betreffend die Aufhebung der Spielbanken in Wiesbaden, Ems und Homburg spätestens am 31. Dr- cember I8v2 mit dem Vorbehalte, daß die Regierung auch schon früher auf dem Wege der Verordnung ein zelne oder alle Spielbanken aufheben kann. Dir Re fermten v. Bötticher und Lesse widersprechen sich in ihren Anträgen: der Erstere beantragt Genehmigung, der Letztere Ablehnung der Vorlage. Außerdem liegen verschiedene Anträge vor: von Uhlendorff, den Termin der Schließung schon Ende 1868 cintretcn zu lassen; von Lasker auf sofortige Schließung; von Kratz auf Aufhebung der Verordnung vom vorigen Jahre, welche die Wirksamkeit des preußischen Strafgesetzes für die Spielbanken außer Kraft setzte. Rach den Vorträgen der beiden Referenten sprachen v. Benda, Lasker, Vir chow, v. Patow, der Minister des Innern und sein Kommissar, und es wurde Alles, was für die sofortige und schonungslose Beseitigung des Uebels auf der einen Seite und für ein schonendes Uebergangsstadium auf der andern gesagt werden kann, mit erhöhter Lebhaf tigkeit im Vergleich zu früher» Discussionen über den selben Gegenstand wiederholt. Bei der Abstimmung wurde der Antrag Kratz mit einer kleinen Majorität abgelehnt, der des Abg. Lasker in namentlicher Ab stimmung mit 169 gegen 152 Stimmen ebenfalls ab- gelchnt; das Amendement Uhlendorff wurde bei Zählung mit 156 gegen 148 Stimmen abgelehnt. Abg. Lasker beantragt namentliche Abstimmung über diesen Antrag, deren Resultat ist, daß der Antrag jetzt mit 153 gegen 151 Stimmen verworfen wird. Hierauf wird ein Antrag des Abgeordneten v. Hennig: zu 8 1 folgenden Zusatz zu machen: „Bis dahin ist jedenfalls das Spiel an allen Sonn- und Feiertagen verboten", bei der Gegenprobe angenommen, desgleichen der Reihe nach die einzelnen Paragraphen, sowie Titel und Uebcr- schrift des Gesetzes nach der Regierungsvorlage, indem der hierüber vorliegende Antrag des Abg. Kratz ab- grlehnt wird. Es wird sodann auch gleich die Ab stimmung über das ganze Gesetz vorgenommen und dasselbe mit Majorität genehmigt. — Es folgt der dritte Gegenstand der Tagesordnung: Bericht der kom- mission zur Prüfung des Staatshaushaltsetats über die Denkschrift, betreffend die Ausführung des Gesetzes vom Ä. September 1866, und den Entwurf eines Gesetzes, betreffend eine Erweiterung der durch 8 2 und 3 des Gesetzes vom 28. September 1866 über den außer ordentlichen Geldbedarf der Militär- und Marinever- waltung und die Dotirung des Staatsschatzes eröffneten Kredits. Referent ist der Abg. Twcsten. Der Antrag der Commission lautet: den Gesetzentwurf unverändert auzunehmen. Das Haus beschließt dies mit Majorität. — Es folgt der vierte Gegenstand der Tagesordnung: Wahlprüfungen, wobei unter Anderm die Wahlen der Abgg. Witt und v. Tempelhofs für ungiltig erklärt werden. Das Herrenhaus genehmigte in seiner heutigen Sitzung, die um sä 12 Uhr begann, zunächst das Ge setz, betreffend die Aufhebung und Ablösung gewerb licher Berechtigungen in den neu erworbenen Landes- theilen und crthellte sodann Decharge über die all gemeinen Rechnungen zum Staatshaushalt für 1864. Es folgt die Berathung des Gesetzes, betreffend die Bewilligung einer bedingten Linsgarantie für das An lagekapital einer Eisenbahn von Posen nach Thorn und Bromberg. Die Commission (Referent: Graf Lthndorf) beantragt, das Gesetz in der vom Abgcordnttenhausc beschlossenen Fassung anzunehmen, was auch einstimmig geschah. Das Gesetz, betreffend die Erhebung jähr licher Aversionalbeiträge in den vom Zollverein aus geschlossenen Gebietstheilen, wird sodann auf den An trag des Referenten vr. v. Duesberg in der vom Ab- geordnctenhausc beschlossenen Fassung angenommen. Ebenso wird das Gesetz, betreffend das Erpropriations- verfahrcn im Bezirke des Justizscnats zu Ehrenbreit- stein, in der vom Abgeordnetenhaus? beschlossenen Fas sung angenommen. — Es folgt die Schlußberathung über die mit den Salinen zu Halle a. S. und mit den Interessenten der Saline zu Lüneburg abgeschlossenen Vergleiche. — Der Schluß des Landtags soll am Sonn abend, den 29. ds., erfolgen. Nach der „Prov.-Corr." wird Se. Majestät der König die Session in eigener Person im weißen Saale schließen. — (N. Pr. Z.) Die Mitglieder des Staats Mini steriums traten gestern Abend d Uhr bei dem Mi nisterpräsidenten Grafen v. Bismarck zu einer vertrau lichen Besprechung zusammen. — Wie wir vernehmen, werden mit dem Zusammentritt des Zollbundesraths nach Alsen," und ist im Auftrag der „Verbindung für historische Kunst" gemalt. Kemer ist ein älteres Werk des Professors Bähr, „die Wiedertäufer zu Münster." ausgestellt, ein Bild, das seiner Zeit viel Beifall sand und als Kunstvereinsblatt lithographirt worden ist. Hieran sind einige recht verdienstliche Landschaften von Lugo in Freiburg, Preller jo»., Leonhardi, Ge orgi und Thessel. zu reihen; ebenso schließlich ein Bild von C. Franz, „der müde Handwcrksbursch," das nach Inhalt und Ausführung als recht ansprechend zu bezeichnen ist. 1 Lit-ratur. „Neue Jahrbücher für die Turn kunst. Blätter für die Angelegenheiten des deutschen Turnwcscns vornehmlich in seiner Richtung auf Er ziehung und Gesundheitspflege. In Gemeinschaft mit dtn Ovr. Euler, Frank, Friedrich, Wassmannsdorfs, Berend u. A. Herausgegcbcn von Ve. Moritz Kloss. 18. Band. Dresden. In Commission von G. Schön- feld's Buchhandlung (C. A. Werner). 1867." — Die äußere Einrichtung dieser gediegenen Zeitschrift, welche jährlich in sechs Heften und zugleich als Organ der deutschen Turnlehrerschaft erscheint, ist die früher«, so daß jedes Heft größere Abhandlungen, sorgfältig ge- schnkdcm Bücheranzeigen und zahlreiche turnerische Nachrichten enthält, und im Allgemeinen darf man sagen, daß der vorliegende Baud seinen Vorgängern an ^Reichhaltigkeit des Inhalts nicht nachsteht. Recht zritgemä^ist Prof. De. Jager's längere Abhandlung, welche sich „der Beitrag der Schule zur Lösung der Wehrfragr" betitelt. L Ravenstein thut einen „Blick nach Hans — mit Bezugnahme auf den gymnastischen Theil der Weltausstellung". H. Range spricht sich über -das Turnen bei den Universitäten" aus, Hm rach V«. Neck« über »die Rervenanfreguug bei» Turnen". Mit - austausches. HinstchMch der wegen Errichtung von drei Mg , um — (Deb.) Der Nothstand in Galizien, von dessen immer unheimlichem» Umsichgreifen die Regie rung durch dir traurigen Berichte überzeugt wurde, die in großer Zahl bei den polnischen Abgeordneten und dem Ackerbauminister einlangten, bat das Ministerium bewogen, die Initiative zu einer Maßregel zu ergrei fen, welche von ganz Galizien um so mehr gewürdigt werden wird, ahs ia unsre finanzielle Lage und die Größe der mannichfachen Bedürfnisse kein Gehrimniß ist. Das Ministerium wird nämlich nach der Wieder aufnahme der Sitzungen des Rrichsrathes von letzterm die Gewährung einer Summe von 250,000 Fl. zur Milderung der Roth i» Galizien verlangen. Di« Art und Weis« der Verwendung der genannten Summe wird das Ministerium dem galizischen Landesausschnsse überlassen. Dresdner Nachrichten " VE 27. FMuaL. 6 Unter dM Eingängen zur Rrgtstrande der gestrigen öffentlichen Sitzung des Stadtver ordne - tencollegius befind«sich emeMitthetkungdesStä^t- raths, nach welches -zub Correetion der Pimats/yen Chaussee nttht 3000 Tylr. (siehe Haushaltplan) reichen, sondern 4228 Thlr. nöthi " " dieses Baukostenaufwande diesseitig« Zustimmung' zü dem zwischen dk EHrli ch'schen Stiftsverwaltung veevtubarteü Abkommen de- Anal Besitz, 25. Februar. WiV wer „Pescher Lloyd" meldet, werden sammtliche Mitglieder der israeliti schen Confcreuz Donnerstag Mittag von Sr. Ma jestät dem Kaiser io cnrpo.v cmpsaugeu «erden. — Selt Längerm sind zwischen beiderseitigen Fachmini - stern Verhandlungen angebahnt bezüglich staatsrecht licher Trennung der Eisenbahnen. Zur Berath- schlagung diesbezüglicher Maßregeln wurde eine ge mischte Commission zusammeickerufen, welche am nächsten Donnerstag in Wien zusammentritt Com- missionsmitglrrder sind -strrreichscherseits Bahugencral- inspector Wagner, Ministrrialrath Mally, Sections- rath Pfeiffer; uugarischerseits Unlerstaatssecretär Hal- lan, Ministerialrath Fackh, Sectionsrath.Nyiri, sämmt- lich dem Communicationsministerium angehörig. Agro«, 25. Februar. Dir amtliche-„Agr. Ztg." bringt folgendes Kommunique: „Es ist-»schon seit lqzi- gerer Zeit bemerkt worden, daß einige Umzufriedene durch verschiedene boshafte Prophezeiungen und Schrecken- einjagen vor WirderZnMrung der Robot und anderer Unterthancnlasten besonders das Landvolk aufwiegcln und so die öffentliche Ruhe und Ordnung zu stören suchen. Wenn die Landesbchürde auch ferner hin diesem Treiben einfach zuichen würde, ohne ihm mit den gesetzlichen Mitteln eutgcgcnzutreten, was sic eine Zeit nur aus dem Grunde unterlassen hat, um nicht Anlaß zuM Gerede von Druck auf drr Landtags- deputirtcnwahlrn zu geben, so würde sie den genann ten boshaften Prophezeiungen so zu sagen den Schein der Gläubwürdigkeit verleihen." Flore,;, 25. Februar. (Tel.) Der Direktor der Darmstädter Bank, Wendelstadt, hat der Negierung eine Denkschrift überreicht, um die Zinsenzahlung der livornesischcn Obligationen in Silber hcrbei- zuführen. Der preußische Gesagte, Graf Usedom, hat das Ansuchen unterstützt. Rom, 24. Februar. (Tel.) Herr v. Sartigcs hat den» Papste ein eigenhändiges Dankschreiben des Kaisers für die freiwillig'. Beförderung des Msgr. Bonaparte zur Cardinalswürde überreicht. Man richtet bereits rm Palais Bonaparte die Gemächer für den neuen Prä laten ein. — Der Papst hat dem Herkommen gemäß die Faste »Prediger Roms empfangen und vor der Segens- ertheilung eine kurze Ansprache an dieselben gerichtet, worin er seine Hoffnung auf den ferncrn Schutz der Vorsehung auSdrückte. — Der Carucval ist noch immer wenig belebt; indeß herrscht eine vollkommene Ruhe in Nom. * London, 25. Februar. Der „Star" meldet, daß der frühere Gouverneur vou Jamaica, Eyre, in Lon don angelangt ist. Der Jamaicacomite habe die Ab sicht, ihn gerichtlich zu belangen. — Aus Dublin wird gemeldet: Das Verbiet der Geschwornen gegen Capitän Mackay, welcher den Constabler Casey er schossen hat, lautet auf vorsätzlichen Mord.— In Dou glas, einem zwei Meilen von Cork gelegenen Dorfe, machten bewaffnete Leute in der vorigen Nacht einen Angriff auf das Haus des Gemeindevorstehers Newcn- Ham, indem sic ihn zur Herausgabe von Waffen zwingen wollten. Mr. Ncwcnham schoß zweimal unter die An- grcifenden, worauf dieselben sich zurückzogen. - — Der Minister für Indien, Sir Stafford North cote, hat in Sachen der abessinischen Expedition ein vom 6. Februar d-tirtes Telegramm vom Ober befehlshaber der englischen Expedittonsarmec, Napier, erhalten, worin gemeldet wird, daß Major Grant mit Briefen und Geschenken an den Prinze» Kassai gesandt und von demselben mit großer Feierlichkeit im offenen „Durbar" empfangen worden war. Bei dieser Audienz war der Prinz von 2000 Häuptlingen,und einer gro ßen Volksmenge umgeben, welche freundliche Gesin nungen gegen die Engländer zu hege» »schienen. Aus dem Wege dorthin wurde die Mission bei der Ankunft in Adua von Frauen mit Jubel begrüßt. St. Petertburq, 26. Februar. (Tel.) Das „Jour nal de St. Petcrsbourg" wendet sich gegen die fran zösische Presse und constatirt bei gewissen Organen derselben eine agitatorische Tendenz gegen Rußland, deren praktische Bedeutung unbekannt, deren Existenz aber unbestreitbar sei. Aus Konstantiiopel ist der Wiener „Deb." untcrm 24. d. M. folgendes Telegramm zugcganzen: Omer Pascha ist infolge ausdrücklichen Befehls des Sultans, seine Abreise zu beschleunigen, als Höchstcommandircn- dcr des Donauhceres nach Rustschuk abgegangcn. Die Truppen im Donauvilayrt werden ansehnlich vermehrt. — Aali Pascha trifft am kommende» Freitag vo» Kanra hier ein. Bukarest, 26. Februar. (Tel.) Gegenüber dem Ta delsvotum des Senats beschloß die Deputirtenkam- m'er mit 91 gegen 32 Stimmen, dem Ministerium ein Vertrauensvotum zu crtheilen und dasselbe ihrer wirk samen Unterstützung zu versichern. * New-Vork, 25. Februar. (R. O.) Das Haus der Repräsentanten ernannte einen Comitö von zwei Mit gliedern, um den Präsidenten Johnson in aller Form vor den Schranken des Senats anzuklägcn, und einen Comit« von sieben Mitgliedern, welches die einzelnen Artikel der Anklage vorbereitcn soll. Thaddeus Ste vens und Kingham habcn heute im Auftrage des Re präsentantenhauses die Anklage Men den Präsiden ten Johnson in aller Forni beim Stnatc angebracht. Der Senat hat die Wahl eines besonder» Ausschusses zur näher» Erwägung des Gegenstandes angeordnct. — Präsident Johnson hat von der/.Ernennung des Generals Thomas zum Sedretär des Kriegs dem Se nate Mitthcilung gemacht und gleichzeitig eine Bot schaft an denselben gerichtet, in welcher er behauptet, daß dic Absetzung «stanton's keine Vcrlctzuiig der Aemterbesetzungsacte sei. Er verlangt, daß die Ver fassungsmäßigkeit dieser Acte von dem höchsten Gerichts höfe geprüft werde. — Ms Havana vom 14. d. wird gemeldet, daß die Revolntion in Haiti allgemein ist. Fast sämmtliche größere Stämme haben sich gegen Salnavc crboben nnd General Soloman zum Präsidenten proclamirt. worin er wiederholt ausspricht, es müsse ihm freistehen, auS seiner Stelle ausscheiden zu könne», wen« die ihm übertragenen Arbeiten seiner Bernfsneigung nicht ent- - sprächen, zu einer sehr scharfen Debatte Veranlassung gab, an deren Schluß« die Versammlung im Wesent lichen ans ihrer frühem Ansicht beharrte. Dio- wurde in einem sofort von der Commission redigtrten Schreiben vr. Speltz schriftlich angezcigt. München, 26. Februar. (Südd. Pr.) Nach dem heute ausgegebenen Bülletin über das Befinden I. Majestät der Königin-Mutter find die Krankhrits- erscheinungen uunmehr soweit zurückgegangcn, daß Aller- höchstdieselbe in' die Reconvalescenz einzntreten beginnt, weswegen Bülletins nicht mehr aufgelegt werden. — Dem Bulletin ist Folgendes beigesHt: „Ihre Majestät die Königin-Mntter fand in der allgemeinen und war men Theilnahme Erstarkung des Gemüths und wünscht, daß ibr tiefgefühlter Dank überallhin kundgegrben werde." — Aus Nizza von gestern Vormittag datirt traf gegen Nachmittag folgendes Telegramm über das Befinden Sr. Majestät des Königs Ludwig I. hier ein: „Nacht war besser, Gefahr ferner gerückt, aber nicht beseitigt."— Gestern Abend ist folgendes Bülle- ttn, von gestern Nachmittag datirt, telegraphisch hierher gelangt: „Nacht besser, Delirien seltner. Entzündung hat auch den Fuß ergriffen; immer gleiche Gefahr." — Heute früh ist auch Se. königl. Hoheit, Prinz Adal bert nach Nizza abgereist. (Wie man der „A. Z." schreibt, geht Prinz Adalbert im Auftrag und als Ab gesandter Sr. Majestät des Königs nach Nizza. Se. Majestät der König hätte dem Wunsche und der Ab sicht einer solchen Sendung schon früher Folge gege ben, wenn nicht der ausdrückliche Wille des erhabenen Kranken selbst cntgegcngestanden wäre.) Karltruhe, 24. Fcbruar. Dic „Karlsr. Zcitung" meldct in ihrem amtlichen Theile: „Seine kömgl. Ho heit der Großherzog haben mit höchster Entschließung aus großherzoglichem Etaatsministerium vom 23. Fc bruar d. I. guädigst geruht, den vormalig kgl. preu ßischen Generalleutnant v. Bever zum Kriegsmi- nister zu ernennen." Dasselbe Blatt veröffentlicht zugleich Folgendes: .„Der mit Meiner Entschließung vom 23. dss. MtS. zum Krieg-minister ernannte vormalige kvnigl. preußische General leutnant v. Beyer tritt als Generalleutnant und Generalad jutant in mein Armeekorps ein. Karlsruhe, den 24. Februar I8V8. (g«z.) Friedrich." Wit«, 25. Februar. Die officivse „W. Abdp." bringt folgende (bereits telegraphisch erwähnte) Note: „Preußische Blätter fahren trotz der in der Reichs- rathsdcleaation darüber crtheilte» Aufklärungen fort, sich aus Anlaß der hannöverschen Angelegenheit in dem gehässigsten Tone zu ergehen. Wir lassen uns durch diese Provokation zu einer gleichen Polemik nicht verleiten, um so weniger, als, ,wie wir mit Befriedi gung zu constatircn in der Lage sind, die zwischen den beiderseitigen Cabinetcn soeben stattgefundene Verneh mung weder in der Sache, noch in der Form mit je ner Brhandlungsweise übercinstimmte, sondern vielmehr in dem Geiste gegenseitiger Achtung und gegenseitiger Billigkeit erfolgte/ — Uebcr die Berathungen der confessionellen Commission des Herrenhauses macht die „Reichs- raths-Corr." folgende Mitthcilung: Nachdem in drei frühern Sitzungen dieser Commission eine sehr ein gehende Generaldebatte über die Hauptprincipirn, welche dem vom Abgcordnctenhause angenommenen Gesetzent wurf, betreffend dic Wiederderstcllung der Vorschriften des allgemeinen bürgerlichen G«setzbuches über das Eherrcht für Katholiken rc.zu Grunde lügen, geführt worden war, in welcher Debatte von den beiden in der Commission vertretenen Parteien mit dem Aufgebote aller oratorischen Schärfe ihre divergirendcn Standpunkte verthridigt wurden, gelangten die Com- missionsberathungen in drn am Sonnabend den 22. und Montag den 24. unter- dem Vorsitze des Obmanns Ritters v. Schmerling abgchaltcnrn. Sitzungen, welchen von Sette der Regierung dcr Ministerpräsident Fürst Auersperg, drr Justizministcr vr. Herbst und der Kul tusminister Ritter v. Hasner beiwohnten, zum Abschlusse. Bei dcr uach Schluß der Generaldebatte bezüglich des Princips stattgefundenen Abstimmung wurde mit Ma jorität gegen eine aus 4 Mitglieder» bestehende Mi norität (Cardinal Rauscher, Erzbischof Litwinowicz, Fürst SanguSzko und Graf Blome) beschlossen, den vom Abgeordnetenhaus vorgelegten Gesetzenttvurs als Substrat für die weitere Berathung der Commission zu nehmen. Bei der Specialberathung war es besonders Art. 1 und 2, welche die beides Hauptbestimmungcn, nämlich die Wiederherstellung der Vorschriften des bür gerlichen Gesetzbuches und die Zulassung dcr cvcntucllcn Civilrhe ent alten, welche von Seite der Minorität deS Ausschusses auf das Energischste bekämpft, dagegen von den Mitgliedern dcr Majorität, besonders von Frhrn. v. Lichtenfels, wie auch von Seite der Regie rung verthcidigt wurden. Die bcsoilders von einem Mitgliede dcr Minorität gegenüber der Regierung er hobenen Vorwürfe und die Bestreitung der Kompetenz des Neichsrathcs zur Erlassung des in Rede strhcnden Gesetzes wurden von den anwesenden Regierungsver- trctern in sehr energischer Weise zurückgcwirsen. Schließ lich haben wir als das Resultat dcr Specialberathung zu berichten, daß sowohl Art. 1 als 2 nach dem Wort laute dcr Vorlage des Abgeordnetenhauses und sodann auch die später» Artikel, u»d zwar letztere ohne De batte »»verändert angenommen wurden. Zum Bericht erstatter dcr Majorität wurde Frhr. v. Llchtenfcls ge wählt. Dic Minorität bat ein Scparatvotum ange- mcldet. — Die nächster Tage stattfindenden Sitzungen dcr confcssioncllcn Commission wcrden der Berathung des Schulgesetzcntwurfes gewidmet sein, und voraus sichtlich dürften schon in dcr kürzesten Ait die soge nannten confessioncllcn Gesetze ihrer Schlußberathung im Herrcnhause entgegengehen. die Sitzungen der Commission für die Civilproceß«. ordnung aus dem Locale deS Bundeskanzleramts in die Räume des nebenan liegenden v. Deckerschen Hauses verlegt werden. — Der Zollbundcsrath wird, wie schon ge meldet, am 2. März unter dem Vorsitze des Grafen v. Bismarck zusammeutrete». Die „Prov.-Corr." mel det darüber noch Folgendes: „Die für den Bundes- rath zunächst in Aussicht genommene« Vorlagen dürf ten seine Thätigkcit auf etwa 14 Tage in Anspruch nehmen, so daß dic Berufung desZollparlamentS in der zweiten Hälfte des Monats März (ettva zum 20. März) wird erfolge» kön»e». Bis dahin werden die noch ausstehenden Wahlen in Süddeutschland (in Württemberg und Hessen) beendigt sein müssen. Dem Bundcsrath und dem Zollparlament werden eine Reihe wichtiger Vorlagen für den deutschen Handel und Ver kehr zugcheu. Auch der ueue Handelsvertrag zwischen dem Zollverein und Oesterreich wird demselben vor aussichtlich bald vorgclcgt wrrdcn küunen." — Vor Kurzem machte ein Berliner Telegrainm die Runde durch mehrere Zeitungen, welches meldete, daß der Rücktritt des Grafen Eulenburg bevor- stehe» und dem Präsidenten dcs Abgeordnetenhauses, v. Fvrckenbeck, das Miuistcrium dcs Innern augetra gen wordeu sein, derselbe sich aberBedeukzcit erbeten haben solle. Die „N. A. Z.", welche diese Nachricht demcn- tirtc, bemerkt heute uoch dazu: „Was den Ursprung des fraglichen Telegramms anbrtrifft, so bemerke» wir, da es uns darauf ankommt, die Quelle aufzudeckcn, aus welcher die falschen Nachrichten über Preuße» stam me», daß dasselbe aus den „Büreaux für Süd-, West- und Mitteldeutschland" berrührt. Es ist in der That bedauernswerth, welcher Mißbrauch iu ueucster Zcit mit den telegraphischen Korrespondenzen getrieben wird." — Dic Kommission, welche zur Untersuchung dcs Auswanderern) esc ns nach Hamburg und Bre men gehen soll, besteht aus dem k. preußischen Cor- vettencapitän Henk, dem k. sächsischen Geh. Rath Kör ner aus Dresden und den, Kaufmann Beselin aus Rostock. (Val. obeu uutcr Dresden.) Das Generalpostamt des Norddeutschen Bun des hat, dcr „Speu. Z." zufolge, uutcrm 15. d. ein Regulativ über dic Beschäftigung und Anstellung von Civilanwärtcru im Postdienstc erlassen. Dasselbe gilt für de» Umfang dcs gesammtcn Bundesgebiets und eröffnet den Postclevcu (welche, um als solche zugc- lassen zu werden, entweder das Zcugniß der Reift für dic Umversitätsstudien odrr dasselbe Zcugniß von Real schulen crstcr Ordnung beibringen müssen) die Aus sicht, ohuc Ablegung cincs zwecken Examens, auf die Stellen als Oberpostsccretärc, mithin der Expeditions- Vorsteher in größern Postämtern und der Büreaubcam- ten erster Klasse bei den Oberpoftdirectione», ferner der Rendanten, Cassirer und Buchhalter der Oberpost- kaffen. Das zweite Examen wird nur erfordert für die Stellen als Oberpostdircctoren, OberpostrLthe bei der Crutralverwaltung, ferner Posträthe, Vorsteher von Acmtern erster und zweiter Klasse, Postaufsichtsbeam ten, einschließlich der Ortskasscncontrvleure. Was den eintretendcu Eleve» in Aussicht gestellt wird, gilt na türlich für die bereits im Amte Befindlichen. Frankfurt a. M., 25. Fcbruar. (Fr. I.) Der Herzog von Nassau, welcher bekanntlich seinen Winteraufcnthalt in unsrer Stadt genommen, stürzte gestern Mittag gegen 2 Uhr bei einem Spazierritt um die Promenade» an der Ecke der Stcrnstraße mit sei nem Pferde so unglücklich, daß er ohnmächtig in das Haus Nr. 19 dcr Eschenheimer Anlage gebracht wer den mußte. Hier lag derselbe bis 5 Uhr, wo er in seine Wohnung, das Nothschild'schc PalaiS auf dcr ucuen Mainzer Straße, gefahren werden konnte. Eine äußerliche Verletzung hatte dcr Herzog nickt davonge- tragru, wohl aber eine heftige innere Erschütterung, welche eine schlaflose Nacht Und Erbrechungen zur Folge hatte. Der Morgen verlief ruhiger, und das neueste Büllctin von 10 Uhr Morgens lautct: „Die Erscheinungen der Erschütterung haben nachgelassen. Dcr Zustand ist beruhigender." Die Theilnahme an dem Unglückssall, welcher den Herzog betroffen, ist all gemein und spricht sich durch vielfache Einzeichnungen unter die aufgelegten Bülletins aus. — In der Stadtverordnetenversammlung kam heute di: amtliche Mittheilung zur Verlesung, dag übermorgen Mittag dic beiden Bürgermeister in ihren Dienst eingeführt und mit den Stadträthen durch Herrn v. Dicst eidlick verpflichtet wcrden. Betreffend die viel besprochene Angelegenheit dcr zn Magiftratsräthen ge- wähltcn ehemaligen Senatoren v. Oven und Speltz, so wurde eine Zuschrift des Erstcrn, worin er erklärt, daß er bei dem Acte der Verpflichtung erscheinen werde und in dem Schreiben der Regierung seine wohlerwor benen Rechte für gewahrt erachte, mit Befriedigung ausgenommen, während die Antwort des 0«. Speltz, Interesse wird man auch die „Turnerischcu Reiseein- drücke aus Süddeutschland" lesen, welche vom Heraus geber der Jahrbücher herrühren. * Zur Vervollständigung der im gestrigen Blatte enthaltenen interessanten Notizen über die lsiugeschic- dene große Tragödin Sophie Schröder ist zu be merken, daß sie als Gast auf der Hvfbühne in Dres den zu»l ersten Male den 8. Juli 1819 als „Phädra" aufgetreten ist. Dann folgte den 10. dic „Elisabeth" (in „Maria Stuart"), dcn 13. die „Isabella" und den 17. zu ihrem Benefiz „Sappho." Nach drei Wo chen kehrte sie wieder hierher zurück und stellte am 12. August in König „Hngurd" die „Brunhilde" dar, am 14. folgte „Johanne vou Montfaucon," den 19. wie derholte sie die „Sappho, dcn 21. gab sic „Lady Mac beth "und trat am 24. als „Gräfin Orfiua" zum letzten Male auf. C. Zschille. * Der Historiograph dcs preußischen StaatS, Prof. I. D. E. Preuß, ist am 25. Februar in Berlin ge storben, Trotz seiner 83 Jahre war er bis in die letzte» Tage aeistig regsam und thätig. Am 16. Februar starb in Rom einer der be deutendsten italienischen Bildhauer, A. Tadolini. -f Der Gesammtcyklus der norddeutscheuKunst» vereine hat seine Ausstellungen i« folgender Weise für das laufende Jahr geordnet: Vom 1. bis 31. März: Breme«; vom 12. Aprck bis 1. Ium: Hamburg; vom 15. Ium bis 13. Juli: Lübeck; vom 27. Juli bis 24. .UuMft: Kiel; vom 7. September bis H Octvber: Rostock; v»m 19. October bis 16. November: Stral sund. * Der berühmte Bassist Karl Formes hat Ver suche im Schauspiel gemacht, indem er kürzlich in Würzburg als Shylok, Nathan rc-, auftrat.
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