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Dresdner Journal : 22.02.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-02-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186802229
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1868
-
Monat
1868-02
- Tag 1868-02-22
-
Monat
1868-02
-
Jahr
1868
- Titel
- Dresdner Journal : 22.02.1868
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KLo««««, ?«rt»: ^VL», Svr.i.,»« L6«., (S, Ll»ev äs I» vour»«1; ^r»^ k« Lnm.iv»', Loekk.; Visn: Xi.. 0een.ii. qrrausgrbrr: XSnixl. Lisieältion äs» Oreiäosr äourosli, Oreiäeo, Simieostr»»»« !io. 7. Amtlicher Theil. Dresden, 15. Februar. Se. Majestät der König haben allergnädigst geruht, dem zeitherigen Haushof meister des Grafen und Herrn Karl von Schöuburg- Forder-Glauchau, Franz Illgner in Wechselburg, die zum Albrechtorden gehörige Medaille in Silber zu verleihen. Bekanntmackung. Der Landtagsausschuß zu Verwaltung der Staats schulden bringt hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß in Folge der Beschlüsse vom 26. November 1867 beziehendlich vom 25. Januar 1868 nachverzeichnete neue Kapital- und Zinsdocumente an Stelle der durch Feuer vernichteten Original-Documcnte ertheilt worden sind, nämlich: 5 Attestate über 2500 Thaler in 5 Stück Staats schuldenkassenscheinen der 4?» Anleihe v. I. 1847 Str. 798, 4337, 9299, 13,585 und 19,928 L 500 Thaler nebst dazu gehörigen 5 Talons, 1 Attestat über 500 Thaler in 1 Staatsschulden kassenscheine der 4^ Anleihe v. I. 1852 Ser. l. Nr. 1806 nebst 1 Talon, 1 Attestat über 500 Thaler in 1 Staatsschulden kassenscheine der 41b Anleihe v. I. 1855 Ser. > Nr. 13,418 nebst 1 Talon, 1 Attestat über 500 Thaler in 1 Staatsschulden kassenscheine der 41» Anleihe v. I. 1858 Ser. I. Nr. 24,393 nebst 1 Talon, 1 Attestat über 100 Thaler in 1 Staatsschulden kassenscheine der 41» Anleihe v. I. 1855 Ser. ll. Nr. 44,438 nebst 1 Talon, 21 Attestate über 2100 Thaler in 21 Stück Staats- schuldenkassenscheincn der 41° Anleibe v. I. 1858 Ser. II Nr. 59,972, 59,973, 59,974, 59,975, 62,368, 73,490, 93,515, 93,516, 93,519, 94,412, 97,959 , 97,960, 107,741, 107,742, 120,051, 120,052, 120,053, 120,055, 120,056, 120,057, 120,058 ä 100 Thaler nebst 21 Talons, 1 Attestat über 100 Thaler in 1 Staatsschulden- kassenscheinc der 4<y Anleihe v. I. 1862 Ser. 11. Nr. 128,503 nebst 1 Talon, und 2 Attestate über 200 Thaler in 2 Staatsschulden kassenscheinen der 5^» Anleihe v. I. 1867 Ser. II. Nr. 9472 und 21,325 » 100 Thater nebst2 Talons. Drtsden, den 20. Februar 1868. Der Landtagsausschuß zu Verwaltung der Staats- schulden. Pfatenhauer. Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. Tagesgeschichte. Dresden: Vom Landtage.—Berlin: Auswanderungsregulirung. Vergleichsschießen der Marine. Parlamentarisches. Dccentralisation der Verwaltung. Vermischtes. — Hannover: Demon strationen. — Kiel: Erinnerungsdenkmal. — Frankfurt: Stadtverordnetenverhandlungen. — Neustrelitz: Auswanderung. Zollverein. —Mün chen: Vom königl. Hofe. — Stuttgart: Kam merverhandlungen. — Wien: Renunciation. Or densverleihungen. Vom Reichsrathe. — Pesth: Erfüllung eingegangener Verpflichtungen. — Agram: Statthaltereipräsidialerlaß. — Paris: Ministerkrisis. Dementi. Demonstrationen im Odeontheater. — Florenz: Diplomatisches. Kam- merverhandlungcn. Begnadigungen. — London: Internationales Münzsystem. Parlamentsverhand- lungen. Vom Cap. — Kopenhagen: Apanage des Kronprinzen erhöht. Aus dem Volksthing. — Bukarest: Dementi. Beschwerde nach Konstantinopel. — New-V ork: Empfang des neuen britischen Ge sandten. LandtagSverhandlunge«. (Sitzungen der Zweiten Kam mer vom 20. und 21. Februar.) Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Chemnitz.) EingesandteS. Feuilleton. TagrSkalendcr. Inserate. Börsennach- richteu. Telegraphische Nachrichten. München, Donnerstag, 20. Februar, Nachmit tags. (W. T. B.) Die „Torrespondem Hoffmann" schreibt in Bezug auf die Regierung-Politik und da« Ergebniß der Aollparlamentswahlrn anscheinend os- sieioS: Die bisherige Politik der Regierung, weit entfernt davon, durch das Ergebniß der Zollparlamentswahlen eine Niederlage erlitten zu haben, wird durch dasselbe vielmehr gut geheißen. Das bisherige Ministerium hat sich niemals weder auf die clericale Partei und die Anhänger seiner Nestaurationspolitik, noch auf die Fort schrittspartei und Diejenigen, welche auf ein Eintreten in den Norddeutschen Bund drängten, gestützt. Die Wahlresultate liefern den Beweis, daß Bayern der Zerrüttung verfallen wäre, wenn einer der beiden ex tremen Parteien die Zügel der Regierung in die Hand gegeben würden, und ermuthigen die Staatsregierung, bei ihrer bisherigen äußern und innern Politik zu be harren, deren Programm in der Erhaltung der Selbst ständigkeit Bayerns sowie in der Wahrung der natio nalen Ziele und einer besonnenen Durchführung der im Innern nöthigen Reformen besteht. Stuttgart, Donnerstag, 20. Februar, Nachmit tags. (W. T. B.) Der feierliche Schluß der Landtags« session ist heute Nachmittag durch den König in Per son erfolgt. In der Thronrede warf der König zunächst einen Rückblick auf die Ereignisse des Jahres 1866 und hob dann hervor, daß er entschlossen fei, die eingegangenen Verpflichtungen treu zu erfüllen; er rechne dabei auf die rückhaltlose Unterstützung des Volkes, welches männ lichen Sinnes auch die vom Kriege auferlegten Opfer getragen kabc. Der König wies alsdann auf die ver schiedenen im Laufe der Session zu Stande gekommenen Gesetze hin und schloß seine Rede, indem er dem Land tage seinen Dank aussprach für seine aufopfernde Thä- tigkeit. In der heutigen gemeinsamen Sitzung beider Hau ser veS Landtages wurde der ständische Ausschuß ge wählt. In den weitern Ausschuß wurden gewählt: Sigel, Troll, Cavallo, Schneider, Hierlinger, König. Für den engern Ausschuß find General Bauer, Hofer, Sarway und Jdler gewählt worden. Wien, Donnerstag, 20. Februar. (Tel. d. Boh.) Die konfessionelle Commission des Herrenhauses nahm das Ehegesetz unverändert nach den Beschlüssen drS Abgeordnetenhauses an. Pari«, Donnerstag, 20. Februar, Abends. (W. T. B.) Der „Patrie" zufolge dürfte die Emis sion der neuen Anleihe schwerlich vor dem 31. März erfolgen, da dieselbe erst noch der Mitte nächsten Monats in den Kammern zur Erledigung kommen könnte. Die „Patrie" thrilt unter Reserve mehrere Mel dungen aus Ibraila mit, denen zufolge an der Grenze von Bessarabien und der Moldau Concentra- tionen russischer Truppen fiattfinden sollen. Die „Patrie" bemerkt hierzu, daß diese Truppenbewegun- ' gen, da man ihren Grund nicht kenne, eine anschei nende Bestätigung für die mehrfach ausgetretenen Behauptungen abgeben, daß die Jnsurreetionseomitös in Bulgarien die dortige Bevölkerung für den Fall einer Aufstandes auf dir sichere Unterstützung der russischen Truppen vertröstet hatten. Die russische Regierung, sährt die „Patrie" fort, würde weise han deln, wenn sie Alles vermiede, was derartigen lügne rischen Berichten Unterlage geben konnte. Florenz, Donnerstag, 20. Februar, Nachmittags. (W. T. B.) Die Deputtrtenkammrr genehmigte ohne DiSeussion da- provisorische Budget für den Monat Marz, sowie die Forderung der Regierung, betreffend die Mitgift für die Prinzessin Margarethe. DaS letzte Capitel de« FinanzbuvgetS, betreffend die Be willigung der Gelder, welche zur Deckung des durch dir Goldzahlungen an da« Ausland verursachten Aus falls erforderlich find (vergl. unter „Tagesgeschichte"), wurde genehmigt. Der Beschluß des Hauses wich in sofern von dem Anträge der Commission ab, als die betreffende Summe nicht weiter zahlenmäßig bezeichnet wurde, während die Commission 20 Millionen für deu bestimmten Zweck gefordert hatte. Gutem Vernehmen nach wird General Gavone, nicht Cialdiai, da« Commando über die Truppen übernehmen, welche bestimmt find, gegen die Briganten zu operiren. London, Donnerstag, 20. Februar, Nachmittags. (W. T. B.) Lord Gtanlky ist von KnowSley hierher zuruckglkrhrt. Rach einem Briefe des „Standard" au« Wa shington vom 7. d. M. hat der Präsident der Ver einigten Staaten dem General M'Llellan den Gc« sandschaftsposten in London angeboren; die Annahme desselben seilen M'Clellan'S sei jedoch unwahrscheinlich. Tagesgeschichte. Dresden, 21. Februar. Die Zweite Kammer bericth in ihrer heutigen Sitzung auf Vortrag der 1. Deputation (Referent Wg. v. Criegern) das Re sultat des Vereinigungsverfahrcns in Betreff des mit telst Decretes vom 1. November 1867 vorgclegten Ge setzentwurfes, die Aufhebung und Abänderung einiger Bestimmungen der allgemeinen Armenordnung vom 22. October 1846 betreffend. Die Kammer hat sämmt- lichen Anträgen der vereinigten Deputation ihre Ge nehmigung ertheilt. (Specicller Bericht folgt umstehend.) Hierauf folgte ein mündlicher Vortrag desselben Refe renten über das Teeret, die Entwürfe einer bürger lichen Proceßordnung, einer Gerichtsordnung und einer Concursordnung betreffend. Zum Decrcte selbst liegen allenthalben übereinstimmende Beschlüsse beider Kam mern vor. Die bezüglich einzelner, den Inhalt der Verordnung vom 9. Januar 1865 betreffender Anträge vorliegenden Differenzpunkte haben durch die heutige Verhandlung allenthalben ihre Erledigung gefunden. Schließlich erstattete Abg. Graf zur Lippe über das k. Decret vom 19. December 1867, die Vereinfachung des Geschäftsbetriebes s. w. d. a. betreffend, namens der 1. Deputation mündlichen Vortrag. Tie Kammer beschloß nach einer kurzen Debatte, an welcher sich die Abgg. Picepräsident Oehmichen, Stauß und Fahnauer, sowie die Staatsminister v. Nostitz-Wallwitz und Oe. Schneider bethciligten, auf Vorschlag der Deputation, nach genommener Kenntnißnahme von dem Inhalte des k. Decretes unter Anerkennung der feiten der Staats regierung bisher entwickelten Thätigkeit dem zugcsicher- ten weitern Vorgehen in derselben entgegen zu sehen, eventuell die Stellung bezüglicher Anträge sich vorzu behalten. * Berlin, 20. Februar. Se. Majestät der König hat heute in Bethanien der Todtenfeier der verewig ten Oberin Gräfin Stolberg-Wernigerode bei- aewohnt. — Der „St.-A." bestätigt, daß das Bundes kanzleramt, da der Art. 4 der Verfassung des Nord deutschen Bundes die Auswanderung nach außer deutschen Ländern der Beaufsichtigung und Gesetzgebung des Bundes unterstellt, infolge der kürzlichen Vor gänge auf Hamburger Answandererschiffen Schritte gc- than ihat, um der Wiedcrkebr derartiger Uebelstände entgegcnzutreten. — Seiten der Bundeskriegs marine ist, wie das „Milit. Wochenbl." mittheilt, bei William Armstrong in England ein neunzölliges Ge schütz nebst Lastete rc. zu einem Vcrgleichsschießen mit andern Geschützen gleichen Calibers, aber andern Svstcms, in Bestellung gegeben. — (N. Pr. Ztg.) In Bezug auf die durch den Justizminister vom Abgcordnetenhause verlangte Ermächtigung zur gerichtlichen Verfolgung der in Ber lin erscheinenden Zeitung „ Zukunft" (wegen Beleidi gung des Abgeordnetenhauses) wird die Justizcommis sion (Referent v. Lingenthal) Versagung empfehlen. — Ueber das für eine der nächsten Sitzungen zur Schluß- berathung gestellte Gesetz, betreffend die Schließung der Spielbanken von Wiesbaden, Ems und Homburg, urtheilen die bestellten Referenten gerade entgegen gesetzt. Während der Abg. v. Bötticher (cons.) dem Regicrungscntwurfc beizuslimmcu empfiehlt, will leider der andere Referent, Abg. Lesse (nat.-liberal), die Ge nehmigung demselben versagt wissen. — Wie die „Z. C." aus gujcr Quelle erfährt, wird jetzt feiten des Gouvernements sofort der Frage wegen Decentrali- sation der Verwaltung näher getreten werden und zwar zunächst durch kommissarische Vorberathuugen unter den bctheiligten Ministerien. Es liegt aus der Hand, daß die Frage der Dccentralisation mit der Re form der Kreis- und Provinzialverfassung in dem ge nauesten Zusammenhänge steht und nur mit dieser gleich zeitig gelöst werden kann. — (N.-Z.) Die Nothstandscommission des Abgeordnetenhauses hat beschlossen, über 1) den An trag der Abgg. v. Hennig und Genossen, betreffend die Errichtung einer Hilfskassc zur Linderung des Noth standes in der Provinz Preußen, 2) den Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Verstärkung der Geldmit tel zur Abhilfe des in den Regierungsbezirken Königs berg und Gumbinnen herrschenden Nothstandes, 3) den Antrag des Abg. Kosch, betreffend die weitere Ausgabe von Darlehnskasscnscheincn und mehrere auf den Nothstand bezügliche Petitionen durch den Abg. Laster mündlichen Bericht erstatten zu lassen. Die Anträge der Com mission gehen dahin: 1) Das Haus wolle den Antrag der Abgg. v. Hennig und Genossen ablehnen; 2) den von der Regierung cingcbrachten Gesetzentwurf dagegen mit einigen Abänderungen annehmen; 3) den Antrag des Abg. Kosch ablehnen und 4) gleichzeitig erklären: Das Haus der Abgcorduclen nimmt Act von der Erklü' rung der königl. Staatsregicrung in der Plenarsitzung vom l2. Februar I8U8, in gleicher Weise von der namens der Bank Verwaltung gemachten Zusage des Baukvrasidenten v. Dechend, welche dahm gehen, dag die preußische Bank in der Lage und bereit ist, wahrend des Notbstandes in Ostpreußen die Leistun gen von Darlehnskassen zu ersetzen, insbesondere, abweichend von den gewöhnlichen Normen, auch Fabrikate zu beleihen und, soweit die Bedürfnisse es erfordern, den Minimalbetrag für Darlehen auch unter 50 Thlr. herabzuieden, und erwartet dem nach, daß die preußische Bank auch den kleinern Äewerbtreibeo- den und Handwerkern, welche des Vorschusses bedürfen, inner halb der bezeichneten Grenzen zu Hilfe kommen werde. — Die Budgctcommission des Herrenhauses bat durch Hrn. v. Rabe über den Staatshaushaltsetat für 1868 Bericht erstattet. Nachdem eine Uebersicht der vom Abgeordnetenhause zu den Ziffern des Etats ge faßten Beschlüsse gegeben worden ist, heißt es im Be richt, daß die Commission einstimmig darauf antrage, den Etat in der Fassung, wie derselbe aus den Be- rathungen des Abgeordnetenhauses hcrvorgegangen ist, anzunebmcn, dem Gesetzentwürfe, betreffend die Fest stellung des Haushaltsctats für das Jahr 1868, wie er aus den Berathungen des Hauses der Abgeordneten hervorgegangcn ist, die verfassungsmäßige Zustimmung zu erthcilen. (N. A. Z.) Ter Magistrat hat, nach hiesigen Blättern, am Montag beschlossen, sich den Beschlüssen der Stadtverordnetenversammlung in der Deficitfrage nicht zu fügen, vielmehr zunächst in Gemäßheit des §. 36 der Städtcordnung eine gemischte Deputation bei der städtischer Behörden zusammentretcn zu lassen und, falls diese eine Einigung nicht erzielen sollte, sodann den Beschwerdeweg an die Regierung zu beschreiten. Feuilleton. Dresden. Die Herren Lauterbach, Hüllweck, Göring und Grützmacher begannen ihre zweite Kammermnsiksoiree im zweiten Cyklus mit einem zum ersten Male hier producirten (Ur-Quartett von Karl v. Dittersdorf, dessen liebenswürdigem Talente sich Haydn in Behandlung des Ouartett- stils möglichst nahe anschließt. Ein frischer lebens froher Sinn voll Humor und Gemüthlichkeit spricht ans seinen Quartetten mit einfachem, oft fühlbar form- beengten, aber zugleich spirituell bewegtem, originellem und ursprünglichem Gedankcnausdruck. Ter Vortrag war außerordentlich vollendet und charakteristisch be handelt, mit spielender Leichtigkeit, heiterer Anmuth und Wärme. Gegenüber dem schlicht bürgerlichen, herz lichen und populären Tone dieses talentvollen Schöpfers der deutschen komischen Oper zeigte das folgende Quar tett in ks-äur von Cherubim einen kühl vornehmen, conventionellrn, geistcsgewandt und brillant geführten Conversationston. Erst am Schlüsse des Larghetto bricht eine tiefere Empfindung hervor, das Scherzo ist höchst geistreich erfunden und gestaltet, auch ein Mittcl- satz im Finale. In Form und polyphoner Durcharbei tung erkennt man mit stets angeregtem Interesse den Meister. Die Forderungen eines eleganten, virtuos abgerundeten und fein gefügten Vortrags sind lockend für die Spieler und wurden in künstlerisch vorzüglicher Weise erfüllt. Nicht minder aber die höhern Anforde rungen des k-öur-Quartetts op. 59 voll Beethoven, das uns bereits ahnungsvoll jene poesieerfülltr ideale GristeSwelt eröffnet, die der Tondichter mehr und mehr bis zur Gestaltung seiner letzten Quartette umfaßte und durchdrang und mit tiefsinniger begeisterter Schöpfer rast uns offenbarte. C.'Banck. Dresden. Wissenschaftlicher Cyklus. Am 15. sprach Herr vr. Semler über das Germanen thum vor der Völkerwanderung in staatlicher und kulturhistorischer Beziehung. In freier, frischer, lebendig apostrophirendcr Art betonte der Redner, wie ein Volk, welches so auf sich selbst gegründete granit artige Köpfe wie einen Kant und einen Lessing hcrvvr- gebracht, nimmermehr an sich verzweifeln dürfe, son dern muthig den kommenden Jahrhunderten cntgegcn- blicken könne. Am 17. d. M. behandelte Herr Che miker Lichtenberger unter Vorlegung von Proben, die Brennmaterialien nach ihrer Zusammensetzung, Verwendbarkeit, Ausgiebigkeit und die verschiedenen Heizeinrichtungrn, namentlich auch die sogenannten Ranchvcrbrennnngsvorrichtnngcn. Holz, gewissermaßen der Grundbestandtheil fast aller Feuerung-Materialien, der Steinkohle, der Braunkohle, des Torfes, läßt sich zu gewissen Zwecken nicht einmal durch diese ersetzen; so sehr die Abnahme der vorhandenen Menge desselben und das Anwachsen seines Preises ein Surrogat wün- schrnvwcrth macht, so wenig ist es bisher gelungen, ein solches aufznfinden; die Gewinnung des Wasser stoffgases aus dem Wasser hat ihre sehr großen Schwie rigkeiten und die selbstständige Erzeugung von Wärme ist immer nur durch Anwendung von thierischrr oder mechanischer Kraft möglich, was wiederum einen Auf wand von Wärme bei der Ernährung eines Organis mus oder der Speisung einer Maschine erfordert, also einen Kreislauf herstellt. Zur praktischen Verwendung für unsre gegenwärtigen Verhältnisse verdient die Braunkohle die meiste Empfehlung. —d.— x Zittau, 20. Februar. Gestern hielt der hiesige Eoncertverein das dritte Abonnementconcert m dieser Saison im Stadttheater ab. Auf dem Programm befanden sich von Orchesterwerken die 6-molI-Sym phonie Nr. 2 von Mozart, zwei Zwischcnacte aus dem Drama „Rosamunde" von Franz Schubert und die Ouvertüre zu Webcr's „Freischütz". Ten gesanglichen Theil repräsentirten Rccitativ und Aric aus „Figaro's Hochzeit", Scene und Aric aus dem „Freischütz" und Lieder am Clavier von Mendelssohn und Abt. Tie Aufführung unter Leitung des Herrn Cantors Fischer war eine vortreffliche; besonderes Interesse boten die Gesangsnummern, für welche die k. Hofopernsängcrin Fräulein Natalie Hänisch aus Trcsdcn gewonnen wor den. Dir Künstlerin, welche von dem zahlreich ver sammelten Publicum herzlich cmpfangcn und nach jeder Nummer durch den reichsten Beifall ausgezeichnet wurde, trug den Preis des Abends davon. — Wir find jetzt zu wiederholten Malen in der für Provinzialstädte immerhin bcneidenswcrthcn Lage gewesen, Künstler des k. Hvftheaters zu Dresden auf unserm Stadttheater gastiren zu sehen. So hat uns erst gestern Hr. Jaffö, der noch von vorjährigem Gastspiele her bei uns in guter Erinnerung geblieben und jetzt wieder unter großem Beifall des Public,,ms an drei Abenden aus getreten, verlassen, während kurz vor ihm Hr. Dett mer einmal und Hr. Jauner, namentlich aber Frl. Ulrich zu wiederholten Malen uns mit ihren Gast spielen erfreut hatten. Die herzliche Aufnahme, die den Künstlern hier zu Theil wird, und die höchst anziehen den Räumlichkeiten des Theaters mögen sie veranlassen, noch recht oft nach hier zurückzukehren. Dir valide da« »0. Jauaar 1808. Das Meteor, welches nahebei über Pultusk ex- plodirtr, ist auch in Sachsen, und zwar in Dresden als Bolide, in der Nähe von Nossen als zweimalige-, schnell aufeinander folgendes Aufleuchten beobachtet worden. Die Herren Oberförster v. Cotta und Forst- accessist Rüling befanden sich am 30. Januar Abends gegen '»7 Uhr innerhalb eines Fichtcnstangenortes im Nossener Forstrevier, als sie „zwei rasch aufeinander folgende, wenige Sccundcn andauernde, jedoch schon ziemlich intensive, Weg und Bäume erhellende, gelb lich grüne Lichtcrschcinungen bemerkten, ohne jedoch irgend welches Geräusch dabei wahrzunehmen." Aus der Stadt nach dem Großen Garten gehend, sah in Dresden Herr vr. Hübner (Professor an der Dresdner Kunstakademie) am 30. Januar Abends 6 Uhr 35 Mi nuten in einer Höhe von ungefähr 4 Grad über dem nordöstlichen Horizont die Bolide selbst leuchten, sich theilcn und sinken. Warschau liegt 29 Minuten 10 Se kunden in Zeit östlich von Dresden und Pultusk 40 bis 50 Sekunden in Zeit östlicher als Warschau; Dresden 6 Uhr 35 Minuten und Pultusk 7 Uhr 5 Minuten sind daher gleichzeitig. Die Richtung, in welcher von Dresden aus bas Meteor gesehen wurde und die Zeit- glcichbeit lassen mit Sicherheit auf die Identität der zu Dresden nnd zu Pultusk beobachteten Meteore schließen. Pultusk liegt 7 H Grad (Parallelkreis Dresden) östlich u. 1Y Grad (Meridiankreis) nördlich vonDresden. Der Abstand dieser beiden Oerter beträgt daher gegen 5 Grad dcs größten Kreises, oder direkt 75 geogra phische Meilen. Diese Entfernung und die Erscheinung in 4 Grad Höhe über dem Dresdner Horizont er geben, daß die Explosion in der Atmosphäre mindestens 8 Meilen boch über Pultusk erfolgt sein müsse. Die Erdatmosphäre ist am Acquator 4860 Meilen, an den Polen 3540 Meilen hoch und an den übrigen Oertern der Erdoberfläche zwischen diesen Grenzen. Die als Bolidrn erscheinenden Meteore bewegen sich ursprüng lich in Form von großen Weltenstaubwolken um die Sonne. Bei ihrem Eintritt in die Erdatmosphäre
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