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Dresdner Journal : 16.02.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186802162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680216
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1868
-
Monat
1868-02
- Tag 1868-02-16
-
Monat
1868-02
-
Jahr
1868
- Titel
- Dresdner Journal : 16.02.1868
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1*4 ctragen xrau MkiL8 ^veiks auf Die Stadtve letzten 2 eite g frage ! anschloß ball für wortet ! Hintergi smlLc rsiekr LÜt k «Li Len Fal oaß vor 6 Uhr b 2 Uhr t uromabi 5 Uhr l ein sott bietungen Die mine ab Dre> jächs. (geonnc schäften weiblich schäften Landsch« von Ba von In a Die! für den - Die! von der l der Bund Unte rung von Gcchäsis lassen, zu i^iiienoe und Drul Später ei werden n Diel miue ab Dre reist, Donau d'Avrtl seine C zösischc treten, Outrey »ei Johnso der Al den uci in der Lim Riede Er nah um sich Aufregi die Lau ständisä I)v kentlicir proieoti baueu, ru sr^i im Int< einem < ännx 21 LP von Rk» Prnseu von der 1 der Bund Unte rung von in das E Aelanaen sönlüh er es in den beiden Forderungen ausgesprochen ist: die Stenographie soll die Schrift der Gebildeten werden, oder auch, das Endziel der Stenographie liegt darin, daß sie eine Schnetlschrift für den Dienst der Tribüne werde. Die Erfindung Gabelsbergcr's kann allein darin das ihr würdige Ziel erblicken, daß sie die ge meinsame Schrift des ganzen deutschen Volkes werde. Zu diesem Ziele giebt es aber nur einen Weg, nur ein Mittel: die Stenographie muß durch die Schule ins Volk." Der mit großem Interesse angehörte Vor trag veranlaßte eine lebhafte, im Allgemeinen beifäl lige Besprechung. i Dresden, 14. Februar. Secti on für Mathe matik, Physik und Chemie der Gesellschaft „Isis". In der gestern abgehaltenen Sitzung sprach Herr Oe. Fränkel über Lustcompressivn und über die Verwendung compromirter Lust zum Tauchen und zur Ausführung länger andauernder Arbeiten unter Wasser. Redner zeigte zuerst die vortheilhaften Umgestaltungen, welche der Scaphander, der für eine Person eingerich tete Tauchapparat, in den letzten drei Jahren durch Rouquairol und Deneyrousc erfahren hat, und entwarf ein sehr anschauliches Bild von den großentheils schon erprobten Anwendungen Yes Scaphander zur Korallen fischern, zur Schwamm- und Perlenfischerei, zur Rei nigung der Schiffskiele, zur Ausbolung verlorner LchiffS- anker, zum Stopfen der Schiff-lecke, endlich zur Aus führung von Gründungsarbeiten bei Wasserbauten. Für den ledern Zweck hat sich in neuester Zett eine wesent lich andere Form der Verwendung comprimirter Luft entwickelt, d. t. dir Einsenkung hohler gußeiserner Pfei ler für Brücken in solcher Art, daß der untere Theil des Pfeilers mit comprimirter Lust gestillt erhalten wird, in welcher zwei oder drei Arbeiter mit Wegräumung Von diesem wiederholt in unserm Blatte erwähnten Werke ist jetzt nach längerer Pause die vierte Liefe- rllstg erschienen, welche Rußland und da- germanische Tiefland behandelt. Der Grund der langsamern Aus gabe des Werkes liegt nach Mittheiluug der Verlags- Handlung in der Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit des Autors, der bestrebt ist, alle neuern Veränderungen aufzunchmen. Dabei dürften für ihn wohl hauptsäch lich die Resultate der letzten Volkszählung un Nord deutschen Bunde und Süddeutschland Ursache gewesen sein, langsamer in der Herausgabe vorzugehen. Je denfalls kommt dies dem Inhalte des Werkes zu Gute, das hierdurch einen höhern Wcrtb erhält und es um so gerechtfertigter erscheinen läßt, dieses geographische Lehr buch zur Anschaffung zu empfehlen. Eine schätzens werthe Zugabe bilden ferner die Bemerkungen über die Aussprache der fremden Namen, die bis jetzt, unsers Wissens, in den meisten derartigen Werken fehlten und dir doch in so hohem Grade wichtig sind. Square, auf 694,254, des South-Kensington-Museum» auf 692,000. , Literarische Ncuigkcitr». Franz v. Nemmersdorf: Allein in der Welt. Roman. Berlin, Janke. — Ju lius Mühlfeld: 1866. Geschichtlicher Roman. Leip zig, Minde. — I. Priem: Sommer- und Winter früchte. Dramatische Spiele. Nürnberg, v. Ebner. — Leonhard Wolff: Aus der Rothenburger Chronst. Erzählungen. Rothenburg, Beck. — Ernst Wichert: Ein häßlicher Mensch. Roman. Berlin, Janke. — Siegfried Neuburger: Nordafrikanische Reffeskizzen. München, Mcrhoff. — Er. Ernst R. Schmidt: Der amerikanische Bürgerkrieg. Geschichte des Volk- der Vereinigten Staaten vor während und nach der Rebel lion. Leipzig, M. Schäfer. — Vr. C. H. Gildemei ster: Johann Georg Hamann s, des Magus im Nor den, Leben und Schriften. Fünfter Band. Gotha, Pertbcs. — August W. Ambros: Geschichte der Mu sik. Dritter Band. Breslau, Leuckart. — O. Cas- pari: Die Jrrtyümer der altclaMchen Philosophen in ihrer Bedeutung für das philosophische Princip. Hei delberg, Bangel und Schmitt. — I. Frohscham« mer: Das Christenthum und die moderne Naturwis- senschnst. Wien, Teudler u. E. — F. W. Neumann- Hari mann: Der Glaube der Vernunft lpider die ma- teriau,tische Irrlehre. Ein Versuch zur Verständigung. Elbing, Hallmann. — > r. R. O- Meibauer: Ueber die physische Beschaffenheit unsers Sounrnstzstems. Z-vet- ter LyAl. Berüp, Lüderitz. — Vr. Ntvritz Bene dikt: Elektrotherapie, .Kien^ Trenblzr u. E. — E. Wilmanns: Die Lreditchoth der Grundbesitzer und dert» Lbhme durch stur norddeutsche Bunoesbopotb' kenbauk. Berlin, Gunenta-, Dir regen Bestrebungen zur Hebung der vsa mischen Sprache und Literatur sind bekannt. Am 24. Februar soll in Brüssel zu Ehren I. P. Mulder's, Direktors des nationalen Theater-, ein großes Fest, mahl stattfinden, welches, wie man hofft, alle für die vläcktische Volkssache sich Jnteressirenden vereinigen wird. Stach dem „Athenäum" hat der kürzlich veröffent lichte ParlamentSbtncht ergebt«, daß die Ausgaben für dir englische Nation» kg al epit im letzten Jahre 15,894 Pfd. Sterl, (etwa 125,000 TLlx.s. für das South-Krnstngtvn-Museum 152s Md. Sterl, betragen haben; 2000 Pfd. Sterl, wurden ür Reisen, Agentu ren u. s. f. und 10,000 Pfo, St. für Ankauf von Ge mälden verausgabt. Im Jahre 1865 b lies sich di« Zahl der Besucher der NativüalgLlerie, Trafalgar- es UW lo^mehr Gewifsenspflicht einer der Regierung nahe stehenden Partei, bei ihren Entschließungen den politischen Gründen und Gesichtspunkten der Regierung volle Beachtung zu gewähren. Die Regierung mnthet, wie der Ministerpräsident wiederholt versichert hat, der conservativen Partei so wenig, wie einer andern Partei zu, in irgend einer Frage lhrc Grundsätze zu opfern und gegen ihr politisches Gewissen zu handeln. Gerade weil grundsätzliche und Gewissensfragrn für die Partei eingestandenermaßen nicht vorhanden, für die Regie rung dagegen nach ihrer wohlbearündrtcu und klar ausgesprochenen Ansicht nicht blos wichtige politische Verpflichtungen, sondern geradezu die Einlösung einer im Namen des Königs gegebenen Zusage in Frage standen, — deshalb konnte und mußte die Regierung erwarten, daß die conservative Partei alle Bedenken von blos praktischer Bedeutung, alle Zweckmäßigkeits gründe bereitwilligst den von der Regierung entschie den in den Vordergrund gestellten höhern Rücksichten opfern würde. Man darf annehmen, daß die große Mehrheit der conservativen Abgeordneten so gehandelt hätte, wenn nicht durch den Einfluß einzelner Partei führer Täuschungen über die wirkliche Stellung der Regierung zur Sache verbreitet worden wären. ... Aus den Mahnungen, welche der Ministerpräsident in den ersten Tagen der Berathung wiederholt an die conservative Partei gerichtet hat, ist unverkennbar, wel chen Werth er mit der gcsammten Regierung auf eine feste Unterstützung feiten dieser Parte« legte. . . . Zu nächst wird das Herrenhaus in der Frage selbst, um die cs sich zunächst handelt, wohl von Neuem Zeugniß davon ablcgcn, daß die konservative Partei in Preußen in allen Fällen, wo es nm des Gewissens halber mög lich ist, der jetzigen Regierung gern und aufrichtig ihre Unterstützung gewährt. Für das Herrenhaus sind jene Irrungen in Bezug auf die Bedeutung und die Folge der diesmaligen Abstimmung, welche im Abgeordneten hause einen so bedenklichen Einfluß übten, nicht mehr möglich: die Erklärungen und das weitere Verhalten des Ministerpräsidenten haben nach allen Seiten völlige Klarheit darüber verbreitet, welche Bedeutung die Re gierung der Angelegenheit beimißt, und welche Folgen der Ausgang derselben für die innere Parteistellung haben muß." — Die „Nat.-Ztg." bemerkt zu dieser Auslassung: „Die ganzeEmeutc dürste dahin auslaufcn, daß die sogenannte conservative Partei sich künftig noch unbedingter als bisher als einfache Regierungspartei bekundet. Die Herren v. Bodelschwingh, v. Diest rc. werden im Stiche gelassen werden und als Gencralstab ohne Soldaten jedes weitern Einflusses verlustig gehen." — Die „Kreuzzeitung" bestätigt, daß Herr Wagener infolge der letzten Vorgänge aus der conservativen Fraktion ausgeschicden ist. — (Schl. Ztg.) In dem von der Presse vielfach besprochenen Verleumdungsprocesse der frühern Redacteure und Mitarbeiter der „Neuen Frankfurter Zeitung" wider den ve. Thaddäus Lau, welcher von jenen in seinem Feuilletonartikel der „Schles. Ztg." behauptet hatte, daß sie in österrcichschcm Solde ge standen, hat das königl. Obertribunal am 12. Februar das den Verklagten zu 14 Tagen Gefängniß verurthei- lende Erkenntniß des Appellationsgerichts zu Frank furt a. M. vernichtet und die Sache in die zweite In stanz zurückverwicsen. Hannover, 12. Februar. Man schreibt den „Ham burger Nachr.": Nach der heutigen „Volksztg." haben sämmtliche Prediger, Lehrer nnd Vorsteher in den Sammtgemcinden Essen und Lintorf den Eid auf die preußische Verfassung abgelehnt, den angeblich auch die Barkhauscr Herren nicht schwören würden. Vorzugsweise anstößig sei ihnen der Passus in der Verfassung, worin von der evangelischen Landeskirche, also von der Union die Rede sei. Die Gemeinde Bor- denau beschloß einstimmig ein Gesuch an das hiesige Landcsconsistorium, worin sie mit dem Wunsche, der lutherischen Kirche treu zu bleiben und den kirchlichen Frieden erhalten zu sehen, diese Behörde um die Ver wendung ihres ganzen Einflusses dahin ersuchte, daß es mit Kirche und Schule ganz beim Alten bleibe. — Leider gesellt sich zu der Noth in den Moorcolonien nun auch Ueberschwemmung im Ostfricsischen, wo schon ein Deichbrnch vorkam, der die Bewohner einer weiten Strecke aus ihren Wohnungen vertrieben hat. Ein Subscriptionsball, der mit allerhöchster Er- laubniß zu milden Zwecken im Schauspielhausc statt- findcu sollte, hat abgesagt werden müssen, weil das Civilpnblicum gar keinen Antheil nahm. —Alles, was an frühern Hofdicnern vorcrstnoch hier geblieben war, hat soeben Befehl erhalten, sich in Hietzing zur Dienstleistung zu melden. Kodurg, 14. Februar. Gestern ist der Land tag Les hiesigen Herzogthums wieder eröffnet worden. Die demselben zugcgangenen landesherrlichen Erlasse beziehen sich auf die nothwcndig gewordene des Bodcnmatcrials beschäftigt sind; der Pfeiler sinkt durch sein Gewicht in dem Maße ein, wie diese Arbeit sortschreitet. An einem der Sammlung des k. Poly technikums gehörigen Modell wurde gezeigt, wie bei diesem von Trigcr vorgeschlagcncn Verfahren das Ein- und Auspafsiren der Arbeiter und das Hcrausschaffen der weggeräumten Massen aus dem mit comprimirter Luft gestillten Raume erfolgt. Die Besprechung des Einflusses, den das Arbeiten in hochgespannter Luft und namentlich der Uebergang ans solcher in die At mosphäre auf das Befinden und die Gesundheit der Arbeiter ausübt, bildete den Schluß des Vortrag-. Den zweite» größern Vortrag hielt Hr. Vetters über das Telephon, erfunden von Reis 1861. Die Beobach tung, daß ein Eisenstab dnrch Magnetisirung sich um ein Geringes verlängert und dnrch Entmagne- tisirung wieder zu seiner ursprünglichen Länge zurück- kchrt, findet bei diesem Apparat dazu Verwendung, zwischen zwei durch Trlegraphenleitungen verbundenen Stationen Töne zu übertragen. Ein von Hru. Vet ters angefertigtes Telephon wurde vorgezeigt stnd nach Herstellung einer telegraphischen Leitung in das benach barte Zimmer in Thätigkeit gebrächt. Hr Apotheker Bley tl-eilte die Herstellungsart einer beliebten rochen Tinte (Mctalltmte) aus Muroxyd und salpetersaurem Bleioxyd mit, Hr. Naschold zeigte eine neue verbesserte Spritzflasche vor und Hr. Prof. Hartig ein Stück Telcaraphendrath von der an den Muldener Hütten bei Freiberg vorbeigehenden Leitung, da- eine auffallende Abnutzung zeigte. * Literatur. „Cannabich's Lehrbuch der Geo graphie nach den neuesten Friedensbeftimnnntgen. lckuzcbntc Auflage. Neü bearbenet voll Professor Er F.M Oertel." (». F. Voigt»- Verlag in Weimar.) Anträge? Deck Referenten werden ohne Debatte ange nommen. * Poris, 13. Februar. In der gestrigen Se natssitzung zeigte der Präsident Hr. Troplong der Versammlung den Tod der beiden Senatoren General Eamon nnd Baron v. Khahuis-Montlaville an und entwarf in üblicher Weise eine kurze Skizze ihres Le benslaufs und ihre- Wirkells. Nus dem militärischen Leben des Erster» hob er besonders den Angriff de» Thurmes von Malakoff und die Schlacht von Sol- fcrino hervor. Bezüglich der Thätigkeit des Hru. de Ehapuys-Montlaviue erinnerte er an die verschiedenen von ihm gehaltenen Reden gegen die Verbreitung einer schlechten und demvralifirenden Literatur. — Im ge setzgebenden Körper wurde heute die Berathung des Preßgesetzes fortgesetzt. Art. 14 handelt von der provlsorlschcn Ausführung der Urtheile, die auf zeit weilige Suspension oder Unterdrückung eines Jour nals lauten. Ein Amendement, das auf Beseitigung diese- Antrags gcht, wird angenommen. Art. 15 be stimmt, daß Drucker und Buchhändler kein Patent mehr brauchen. Der Berichterstatter verlangt Verta gung zur Untersuchung dieser Frage. Nachdem StaatS- minister Rouhcr seine Zustimmung erklärt hat, wird der Artikel an die Commission zurückverwitsen. Da rauf findet Diskussion über ein Amendement von Jules Simon statt, welches verlangt,' daß der Drucket nicht als Mitschuldiger des Verfassers zur Verautwor-tung zu zieheu sei. Jolibois spricht dagegen, Gusrvutt dafür. Das Amendement wird verworfen. — Der frühere Rcdactcnr des „Eourrier Franyais" Hr. Sol, wurde wegen des, seiner Zeit so viel besprochenen Straßcnanarifis gegen Herrn v. Aillemessant, Redak teur des „Figaro." (Sol hatte Letzter« mit einem Blei- stock geschlagen) zu 4 Monat Gefängniß vernr- th eilt. Fortgesetzte Privatstreitigkcitcn tvaren bekannt lich der Grund der mehr als unangenehmen Seen«, die unter der französischen Journalistenwctt leider keine Seltenheit ist. Nizza, 10. Februar Das „Journal de Rice" schreibt: Verschiedene Pariser Blätter melden, daß König Ludwig l. von Bayern krank sti. Wir schätzen uns glücklich, diese Nachricht auf das Bestimm teste in Abrede stellen zu können. Der Kömg war aller dings ein wenig leidend; aber seine Unpäßlichkeit, welche, trotz seiner 82 Jahre, wenig zu bedeuten hatte, verhinderte ihn nicht, täglich auszugrhen und seine ge wöhnlichen Besuche zu machen. Wir wissen, daß Se. Majestät den ganzen Freitag beim Empfange auf der Präfcctur zubrachte und die Absicht äußerte, heute einer Ihr vom östcrrcichschen Konsul angcbotenen Ma- tinäe bcizuwohucn. Alles läßt voraussehen, daß die Gesundheit des Königs, der sich fortwährend in Nizza sehr gefällt, sich in unserm schönen Klima wieder be festigen wird. *Vern, 9. Februar. Heute Vormittag um ^12 Uhr hat der neue spanische Gesandte, Don C. v. Cortina, dem Bundespräsidenten seine Creditivc übciweicht. — Der Große Nath des Cantons Freiburg bat mit 51 gegen 34 Stimmen die Wiedereinführung der Todes strafe beschlossen. *Brüffrl, 13. Februar. Der Gesundheitszustand der Kaiserin Charlotte hat sich, wie der „TriesterZei tung" gemeldet wird, in der jüngsten Zeit bedeutend besser gestaltet. Der tiefen Erschütterung, welche die Mitthellung von dem Tode des Kaisers auf dir Fürstin machte, ist eine günstige Rückwirkung erfolgt. Anfangs waltete die Absicht vor, die Kaiserin blos von dem Tode ihres Gemahls zu unterrichten, und die Art, wie der Kaiser Maximilian seiner Mission das Leben opfern mußte, zu verschweigen, aber der König der Belgier bestand darauf, daß derKaiserin Alles mitgetheilt werde, und auch die Aerztc scheinen sich der Hoffnung hinge neigt zu habe», daß die tiefe Erschütterung später viel leicht sänftigend und klärend auf das Gemüth der Kaiserin einwirkcn werde. Diese Erwartung hat sich bisher als richtig erwiesen. — Bei der Debatte über das Militärgesetz in der heutigen Sitzung der Depu- tirtenkammcr äußerte sich der Premierminister Fröre Orban im Widerspruch mit den Deputirten in der äußersten Linken: Belgien habe Gründe, sich über jeden Kriegsausbruch in Europa zu beunruhigen. Beweise dafür hätten die Gefahren während des Krimkriegcs und der italienische Feldzug geboten, wobei namentlich im letzter« Falle für Belgien Gefahren erwachsen müß ten, falls es 1859 zu einer Intervention Dcntschlands gekommen wäre. Er beschwöre die Rechte, sich wieder zur Erzielung einer Majorität für das Milttärgcsctz zu vereinigen. „Hand in Hand müssen wir vor dem Jnlande und vor dem Auslande erscheinen", äußerte er unter enthusiastischem Beifall auch feiten der Zu hörertribünen. Amsterdam, 14. Februar. (Tel.) In der hier stattgefundcnen Nachwahl zu den Generalstaatcn Vermehrung der StaatSrinyahm^n und beichten rinc Erhöhung der Einkommensteuer' von drei Proccnt aus vier Proccnt, eine Vermehrung der Grundsteuer, Einführung der Hundesteuer für die Staat-kaffe, Er höhung der Grrichtssporteln um ein Drittel der jetzi gen Taxen und des Kartcnstcmpels, sowie die Besteue rung her Vereine, Eommaudit« und Aktiengesellschaften, welche ihren Sitz im hiesigen Herzogthum haben oder eine Zweigniederlassung in demselben unterhalten. Auch ist noch ein Gesetzentwurf znr Vorlage gelangt, welcher sich auf die Ausstellung von Waffenscheinen zur Führung von Schießgewehren bezieht. Diese Waf fenscheine werden gegen den Betrag von fünf Gulden jährlich, welcher in die Staatskasse fließt, von den Verwaltungsstellen erthcilt. Detmold, 10. Februar. (Fr. I.) Der Landtag hat die Vorlage, durch welche das ganze D omanium für privates Familieufideicommiß des fürstliche« Hau» scs erklärt wird, angenommen. München, 14. Februar. Heute Morgen erschien folgendes Büllctin über das Befinden Ihrer NLjestat der Königin-Mutter: „ Stach einem vollkommen ruhigen Tage hat sich in der Nacht ein lebhafter Schmerz im rechten Fußgelenk mit Schlaflosigkeit eingestellt, sonst aber sind keine weitern Erscheinungen eingetreten, vr. Gietl. l)r. Wolfsteiner." — Der Ministerpräsident Fürst Hohenlohe hat die ihm gestern telegraphisch mitgetheilte Wahl zum Zvllparlamcutc im Wahlkreise Forchheim dankend angenommen. — Wie man der „Ä. Z." schreibt, ist, nachdem der Magistrat der Stadt Würz burg sich zum Ankauf der Festungswerke rechts des Mains, welche durch die Aufhebung der Fcflungseigen- schaft Würzburgs entbehrlich geworden sind, erboten hat, eine gemischte Commission der Ministerien der Finanzen und des Kriegs zur Zeit daselbst mit Fest stellung der Vcrkaufsobjcctc und deren Werthcs be schäftigt, um hiernach das Anerbieten des Stadtmagi- strats verbescheidcn zu können. ^Karleruhr, 14.Februar. Die Erste Kammer nahm in der gestrigen Abcndsitzung den Gesetzentwurf, be treffend den Bau der Eisenbahn Karlsruhe-Mannheim, an und genehmigte das ordentliche Budget der Kricas- vcrwaltuug iu Ucbcreinstimnumg mit den Beschlüsse« der Abgeordnetenkammer. p*Wien, 13. Februar. In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses brachte zunächst Ur. Roser einen Antrag ein, dahin gehend, cs werde sür den ganzen Umfamg der Monarchie ein Einheitstarif für telegraphische Depeschen geschaffen. Dieser Antrag wird unterstützt nnd der gcschäftsvrdnungsmäßigen Be handlung zugeführt. Auf der Tagesordnung stand als erster Gegenstand die erste Lesung des vom Frhrn. v. Petrino eingcbrachtcn Antrags auf Revision der Geschäftsordnung. Die Aendcrung scheint dem Antrag steller namentlich infolge der Aendcrung der Verfas- sungsgcsetzc nothwendig zu sein. Der Redner findet namentlich die bisherigen Regeln für die Interpella tion bureaukratisch. Ein parlamentarisches Ministe rium müsse einen unmittelbaren raschen Verkehr wün schen. Nach einer kurzen Debatte wird der Antrag dem Verfassungsausschusse zugcwiescn. vr. v. Perger referirt alsdann über die Art der Vorberathung der Civilproceßvrdnung. Der Ausschuß stellt den Antrag, es werde dieselbe sowie das dazu gehörige Eiufühnmgs- gcsetz einem Ausschüsse zur Vorberathung zugcwiescn, welcher ein permanenter Ausschuß zu sein habe. Be züglich des letzter« Antrags sci die Genehmigung Sr. Majestät einznholen und dann die Wahl vorzunehmen. Justizministcr vr. Herbst bemerkt, daß, so wünschens wert!) die Einführung der Civilproceßordnnng sei, man doch in dieser Session kaum über die Principicn des Gesetzes hinauskommen werde. Der Minister erörtert nun diese und zunächst die Kompetenzfrage. Der Re- gierungsentwurf halte an den Kollegialgerichten fest. Was die Procedur betrifft, so ist daselbst durchweg am Princip der Mündlichkeit, OeffeMichkcit uud Unmmcl- barkeit festgchalten, und zwar mehr als iu irgend einem andern Staate, wo dieses Princip schon einge führt ist. Der Minister erörtert die vorgeschricbene Art des Beweises rind kommt dan« auf das ucueinge- führte Institut der Gerichtsvollzieher, welches jedoch «ur bei dcu Collegialgerichtcn, nicht aber bei den Ein« zelgcrichtcn cingeführt ist. Der Entwurf läßt die Be rufung von Einzelrichtern an das Cvllcgialgericht nnd von diesem an eine Äppcllinstanz zu, hat dagegen die Revision, wie sic jetzt besteht, verworfen. Die Nich tigkeitsbeschwerde au den Eafsationshvf ist zugestandcn, ferner ist dem Kassationshof« im Falle der Cassation die mcritale Entscheidung belassen nnd die Rückverwei sung an eine andere Instanz ausgeschlossen. Dcr Mi nister kündigt im weitern Verlaufe seines Expose» cine Novelle über die Durchführung der Executive an und cndrt seine Rede nntcr lebhaften Beifallsrufen. Die erhielt nach lebhaftem Wahlkampfe her liberale Kan didat HeemSkerk mit 1352 Stimmem die Majorität gegen den conservativen Kandidaten »'Jacob, auf welchen 1174 Stimmen fielen. Alai e«^ 13. Februar. (Tel.) Die Vertreter Italic,»» und der Schweiz haben heute da- Schhlßvrotokoll über die Grenzregulirung zwischen Valtellin und Graubünden unterzeichnet, Madrid, 13. Februar. (Tel.) Es wird eine Milt- tärcommission ernannt werden, welche unter Leitung eines Brigadegenerals der Expedition in Abessinien beiwohnen soll. — Der Unterstaatsfecretär im Finanz ministerium, Cabezas, wird, wie es heißt, abdgchkcn, — In det-' heutigen Sitzung der Deputirtcnkammc, wurde die Discusiiön in Betreff der Staatsbeamten fortgesetzt und riu Decrct verlesen, daß der bisherige Director des Ministeriums für den öffentlichen Unter- richt, Severo Catalina, zum Marineminister ernannt worden sei. Loadau, 13. Februar. Dcr Minister des Auswär tigen, Lord Stanley, hat gestern in Osborne den preu ßischen Botschafter Grafen Bernstorff Ihrer Ma jestät der Königin auch als Vertreter de- Norddeutschen Bundes vorgrstellt. Lord Stanley und Graf Bernstorff sind wieder nach London zurückgekchrt. Dex frühere preußische Mlnistcrresldcnt in Mexico, v. Mqayus, wurde gestern von der Königin in Osborne empfangen und spater mit dem Grafen Bernstorff und Lord Stan ley zur königlichen Tafel gezogen. — In der heutigen ersten Sitzung des Unterhauses nach seinem Wiedcr- zusammentritt brachte der Schatzkanzler Disraeli eine Bill über die Einrichtung einer neuen Gerichtsbehörde ein, vor deren Forum die Untersuchung aller Vrocesse gelange«' solle, iu denen es sich um Wahlbcucchung und Wahlanfcchtungen handeln würde. Das Richter- collrgium habe aus drei Mitgliedern mit je 2000 Pfd. St. < 13,GX) Thlr.) Gehalt zu bestehen. Alle heute zum Worte gelangten Redner opponirten diesem Gc- setzvorschlage. Lcfcvre meldete auf nächsten Dienstag eine Interpellation wegen der Resultatlosigkeit der mit Amerika über dir Alabamaansprüche gepflogenen Ver handlungen au. Das Haus war schwach besetzt. — In Kork sind keine weitern Störungen der öffentlichen Ruhe vorgekommcn. — Der Fenier Lennox, welcher angeschnldlgt war, de« Polizeivcamte« Kelly erschossen zn haben, ist freigesprochen worden. — Der frühere diesseitige Geschäftsträger am kais. mexicattischen Hofe, Mr. Mcddletvn, ist gleichzeitig mit dem Pater Fischer hier ringctrosscn. — Von St. Thomas melden britfltche Nachrich ten, daß die von Liverpool zur Hebung der bei dem großen Orcan im Hafen und in der Nähe der Küste gesunkenen Schifft vor einiger Zeit abgtgangene Tan- chcrexpcdition keinen glücklichen Erfolg gehabt hat. Acht Mann sind bereits von dcn Einflüssen des stagnirendcn Wassers dahingerafft worden und man wird genöthigt sein, den zu 250,00 Dollars versicherten „Columbia", das Schiff „British Empire" mit Cargo auf 10,000 Pfd. St. veranschlagt und andere werthvolle Schiffe im Schooße der Tiefe »üben zu lassen. Kopenhagen, 12. Februar. (H. N.) Nicht geringes Aufsehen erregt dcr Protest, den 6 Bischöfe des Landes gcgcn das Frcigemcindengesetz erlassen haben und dcr gestern an die Reichstagsnutglieder ver- thcilt worden ist. Die Sache tritt damit in ein ganz neues Stadium, und eö ist wohl nicht blos Zufall, daß dieser geheim vorbereitete ungewöhnliche Schritt in dem Augenblicke hervortritt, wo das Gesetz nach dem Landsthing zur Berathung gelangt ist. Das König reich hat 7 Bischöfe, unter denen auch der Bischof von Seeland vc. H. Martensen ist; der unter dem Protest fehlende 7. Bijchofsname ist der des Culttcsministers, Bischofs von Aalborg, vr. Kierkegaard, derselbe, der den Gesetzentwurf wegen dcr Freigemeindcn mit des Königs Einwilligung und natürlich nach Berathung im Staatsrathe, eingebracht hat. St. Petersburg, 10. Februar. Wie die „St. Pe tersburger Zeitung" berichtet, haben sich zwei unheim liche Gäste hier eingesunden. Das Schreckgespenst der Cholera — schreibt sie — dem wir im vergangnen Sommer glücklich entgangen sind, scheint das Versäumte in dieser ungewöhnlichen Jahreszeit nachholcn zu wollen. Neben ihr tritt der Typhus auf, und beide Epide mien in so heftiger Gestalt, daß die Mortalitätsziffer dcr Erkrankten dieser Kategorien gegen 50 Proccnt beträgt. Konstantinapcl, 13. Februar. (Tel.) Der „Levant Herald" meldet, daß dem Großwesir heute der Be fehl zugegangen ist, von Kandia nach Konstantinopel zunickzukchrrn. — Dcr „Levant Herald" meldet, daß die Cholera in Persien wieder ausgcbrochen ist und besonders heftig iu der Provinz Masenderan austritt. vukarcst, 13. Februar. (Tel.) Der französische Gencralconsul d'Avril ist heute nach Galacz abge-
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