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Dresdner Journal : 05.01.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186801055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680105
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1868
-
Monat
1868-01
- Tag 1868-01-05
-
Monat
1868-01
-
Jahr
1868
- Titel
- Dresdner Journal : 05.01.1868
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liebevoll«» Studiums. Ter Erfolg davon könnte Die len ein Vorbild sein. Die übrigen Partien sind sämmtlich an innenn Um fang und glücklichen Effecten nickt bedeutend, und es thcilten sich darin verschiedene Kräfte unsrer Bühne mit reger Strebsamkeit. Es seien davon nur die Herren Dettmer, Winger, Jafsö und Kramer (Tuman, Paulus, Bogdan uud Gomon) hervorgehoben und die Hoffnung ausgesprochen, da» man mit baldigen Wie derholungen dieses immerhin tiefer angelegten, poetisch gedachte» Stückes uicht säumen mag. Otto Banck. mittlunaSsckritte unternommen. Der Statthalter von Dalmatien, Baron Philipovich, reiste nach ^eMnje, wo er eindringliche und beruhigende Vorstellungen machte. Seite» des französischen Cabiuets sind durch den fran zösischen Cousul in Sarajewo die gleichen Mahnungen an den Kürsten Nikolaus gelaugt. Meßt, 2. Januar. Bezüglich der Nachricht der Wiener Blätter, daß Ihre Majestäten demuäckst nach Ofen und von da nach Gödöllö zu reisen gedenken, meldet der „Pestker Lloyd", daß in jenen Kreisen, nw über eine so wichtige Entschließung beute schon Näbcres bekannt sein sollte, noch Nichts verlautet, was dieselbe bestätigen würde. Pari», 2. Januar. Tas „Sitcle" meldet, daß vor gestern Abend um 9 UKr bei Hrn. Berryer die zweite Versammlung der Ehren jury in der v. K ervoguen- schen Angelegenheit stattgefunden bat Hr. v. Ker- vögmn, dem bereits eine erste Krist von zehn Tagen zugestauden worden war, hat eine zweite vou einem Monat verlangt, um seine VeNdeidigung vorzubereiten. Die Ehrenjurykat sich bis zum 17. d. vertagt. — Eine „Monitcur^-Eorresvondenz aus Jerusa lem betreffs der Wiederherstellung der Kuppel des heiligen Mabes kündigt die Einweihung der neuen kuppel vielleicht auf Pfingsten an. Die Cvrrespon- denz erinnert an die Verhandlungen, zu denen diese Kuppel Veranlassung gegeben, uni zu beweisen, in welch versönlichem Sinn die Negierungen von Frankreich und Rußland immer diese delicate Frage, die so sehr ihre religiösen Gefühle berühre, behandelt haben. Nachdem sie den tstang und die Vage der öffentlichen Arbeiten besprochen, schließt die Correspondenz also: Dank der Sorge und der Weisheit von Allen bieten die heiligen Orte, einst die Zeugen so vieler Kämpfe, jetzt das fruchtbare Schauspiel einer durch dieseloen Gedanken der Eintracht und des Fortschrittes geleiteten Thä- tigkeit. Brüssel, 3. Januar. Van der Stichelen hat, wie das „T. B. f. N." meldet, bevor er das Ministerium der öffentlichen Arbeiten, welches er dis dahin inne hatte, aufgab, um das Portefeuille des Auswärtige» zu über nehmen, noch den Tarif für die Waarenbeför- dcrung durch die Eisenbahnen mäßig erhöht, da der sehr niedrige Stand desselben vorher zwischen ihm und dem Finanzmimster Fröre- Orban Meinungsver schiedenheit kerbeigeführt hat. Madrid, 3. Januar. (Tel.) Die Kammer der De- putirten hat die Beantwvrtuug der Thronrede mit 170 gegen 3 Stimmen angenommen. Em Gesetzent wurf wegen obligatorischer Volkserhebung ist ein gebracht worden. * Loudon, 3. Januar. Die öffentliche Ruhe ist auch in den letzten Tagen ungestört geblieben. — Ueber die bei der Pulvercxplosion in Favers- Ham Verunglückten (traurige Menschenfragmente) ist gerichtliche Todtcuschau gehalten worden. Die Zeu genvernehmung brachte keinen Umstand ans Licht, der auf ein Fenierverbrechen schließen lassen könnte, uud das Verbiet der Jury lautete auf zufälligen Tod, dazu die Bemerkung, daß die Eiaentbümer der Mühlen keine Vorsichtsmaßregeln zur Verhütung von Explosionen ver nachlässigt hatten. — Aus Dublin vom gestrigen Abend wird gemeldet: Seiten der Militärbehörden sind im Süden von Irland außerordentliche Vorsichts maßregeln angeordnct worden. Lord Strathnairn hat sich in einer besonder» Mission nach Cork begeben, wo die Garnison bedeutend verstärkt worden ist. Einige Verhaftungen sind dort vorgenommen. Von den im Hafen von Queenstown liegenden Kriegsschiffen wer den fortgesetzt Boote zur Bewachung ausgesandt. Das in den Martellothürmen befindliche Pulver ist fort- gejchasst worden, uud ist zwischen den Schiffen im Ha fen ein Leuchtsignal augeordnet worden. St. Prtertdurg, 3. Januar. (Tel.) Die Angelegen heit des Verkaufes der Nikolaibahn ist um einen Monat ausgeschobcn worden. Eine Specialcomuüssion soll die Frage, mit welchem Käufer eventuell abzuschlic- ßen, noch einmal prüfen. Die Lozloff-Woroneschbahn wurde jetzt zum ersten Male aus der ganzen Strecke befahren. Bukarest, 2. Januar. (Tel.) Die Wahlen zur Deputirtcnkammer sind in Ordnung und Ruhe verlaufen. Soweit zu übersehen, stellt sich das Resul tat folgendermaßen: Nationalliberalc, welche mit der Regierung stimmen, 82; liberales Eentrum 20; Cen trum 18; oppositionelle Rechte 19. — Ein Privattelegramm der „Presse" meldet aus Bukarest: In Kalarasch habe ein Judencrawall stattgefunden. Die Ordnung sei von dcu Behörden wiederhergcstcllt worden. Der Vorfall hänge mit den Wahlagitationen zusammen. * Newry,rk, 21. Dcccmber. Tas Repräsentan tenhaus hat 12 Millionen Dollars für Heeresbedürf nisse bewilligt. — Nachrichten aus Mexico theilen ** Dretdeu. Die diesjährige Thätigkeit unsrer na- tmsorschcnden Gesellschaft Isis, welche gegenwärtig gegen 220 wirkliche Mitglieder zählt, hat am 2. Ja nuar in der Sectio» für Mineralogie und Geologie, in cinrr ihren Zwecken ganz entsprechenden Weise be gonnen. Zunächst führte Herr E. Zschau eine grö ßere Anzahl neuer Mincralvorkomminffe aus Sassen vor, wie Molybdäuglanz aus Syenit des Plauen- scheu Grundts, Bleiglanz und Zinkblende aus dem Ur- kalke von Maren, Titanit, Laumontit und Preh nit aus dem Hornblendcgneiß des MÜglitzthales ober halb Weesenstein, Krystalle vou Chldrit mit Adula, und Quarz auf Granulit von Thierbach bei Penig, Bleiglanz, Fahltrz rc. aus dem Bergwerke von Schönborn in dem Achvpauthale bet Mittweida, sowie ein ausgezeichnetes Vorkommen von Flußspath mit Quarz und Scheelit in dem welßen Marmor am Fürstenberge bei Schwarzenberg. Hierauf zog der bisherige Vorsitzende, Herr Prof. 0r. Geinitz, Pa rallelen zwischen der Steinkohlenformation Nordame rikas mit der in Europa unter Vorlage des neuesten Reports der geologischen Landesuutersuchung von Il linois, indem er zugleich bemerke, daß jene ausge- mit, daß ein Revolutlonsversuch in Jalapa zu Gun sten Diaz' mißlungen ist. — Ans Harti wird gemel det, daß Salnavc die Insurgenten geschlagen hat. Die Anarchie im Innern der Insel dauert fort. Dresdner Nachrichten vom 4. Januar. — Von morgen (Sonntag) an sind im Locale des sächs. Kunstvereins auf der Brühl'schcn Terrasse (geöffuet von 11—3 Uhr) neu ausgestellt: Drei große Aquarellgemälde „Vom Kaiser Heinrich und der Prin zessin Ilse" von Naue in München. PrsvmMnachrichteu. Leipzig, 2. Januar. (L. N.) Unsrer Stadt ist ein sehr wcrthvolleS uud um der Bestimmung willen, für die es gegeben ist, höchst erfreuliches Neujahrsgeschenk zu Theil geworden. Krau Pauline verwitwete Mcude hat nämlich der Staot ihr Grundstück Querstraße Sir. 26, das sich vou dieser Straße hiudurch bis an die Sa- loolvnstraße erstreckt, jammt de» darauf stehenden Bau lichkeiten als Schenkung dargebotcu mit der Bestim mung, daß dasselbe zur Errichtung eures Asyls sür arme Blinde verwettdet werden uwge. Bekanntlich hatte schon ihr verewigter Gatte Herr Ferdinand Mcude ein Vermächtniß von 5000 Thlr. errichtet, welches als erster Beitrag für Gründung eines Blindenasnls die nen sollte. Das Asyl konnte aher, da der Stiftung weitere Mittel nicht zu flossen, bisher nicht uw Leben treten. Durch die neue reiche Schenkung seiuer Frau Witwe wird es nun möglich, nicht allein ein Asyl zu begründen, in welche,» arme Blinde Wohnung, Bekö stigung und Verpflegmrg, gecignetenfalls auch Beschäf tigung, unentgeltlich finden können, sondern auf dun Grundstücke auch der Biener'schcn Erziehungsanstalt für blinde Kinder eine feste Wohnstätte anzuwuscu uud dergestalt durch di« örtliche Veremigung zweier, in ihrer Tendenz nahe verwandter Stiftungen und unter Mit wirkung der dritten unter Rathsverwaltuna gestellten Blindenstiftung — der Becker'schcn —, welcher im All gemeinen die Unterstützung armer Blinder zum Ziele gesetzt ist, eine WoklMtigkeitsaustalt für Blinde zu schaffen, wie sie kann, eine andere Stadt aufzuweiscn das Glück hat. — (S. Wbl.) An der hiesige» Universität sind für das laufende Semester 13 Verbindungen der Studirendrn als bestehend angezeigt worden, ,nit zu sammen, einschließlich der Rcnoncen, 202 Mitgliedern, (im vorigen Semester l4 Verbindungen mit 187 Mit gliedern.) 1) Corps lmrslli» mit 10, 2) Corps 8»xaam mit 11, 3) Corps Niiima mit 4, 4) Corps Lue^tpkalia mit 16, 5) Landsmannschaft Tburmgm mit 19, 6) Bur schenschaft Oormmuu mit 22, 7) Burschenschaft Armiois mit 13, 8) Burschenschaft 1tr«»ckeo»ia mit 21, 9) Bur schenschaft Allem»»»!« mit 8, 10) Verbindung Lrime»«» mit 19, 11) Verbindung Alr»»m mit 18, 12) Verbin dung 8usj,s» mit 13, und 13) Wmgolk mit 28 Mit gliedern. Die Landsmannschaft klarw ist diesmal im Verzeichniß nicht aufgeführt. Leipzig, 3. Januar. (L. Z.) Gestern feierte einer der würdigsten und verdienstvollsten Beamten der hiesigen Universität, Herr Hausinspector Nake, sein 25jährigeS Dienstjubi.läum, zu welchem ihm ein in den ehrend sten Ausdrücken abgefaßtes Schreiben des Cultusmiui- steriums, ein dergleichen des akademischen Senats, so wie mündliche Glückwünsche und andere Auszeichnun gen von Seiten des Universitätsrectorats u. w. gra- tulirten. Eine Auszeichnung von höchster Stelle ist dem Jubilar bereits vor mehrer» Jahre» durch Ver- leihuug der goldene» Medaille znm Verdienstorden zu Theil geworden. — Die Zahl der hier erscheinenden politischen Blätter hat sich durch das neu begründete „ DemokratischeWochenblatt", welches als Organ der deutschen Volkspartei von dem Ausschuß der letz tern sür Sachsen (den Herren Liebknecht, Bebel und Freytag) herausgegeben wird, um ein neues vermehrt. Chemnitz, 2. Januar. (CH. Tgbl.) In der heutigen Sitzung der Stadtverordneten wurden die ncugc- wählteu Mitglieder durch Herrn Bürgermeister Müller, Ritter rc., eingcführt. Bei der hierauf vorgcnommc nen Wahl wurden die Herren F. L. Rewitzer von 47 mit 25 Stimmen zum Vorsitzenden, Advocat Richter von 47 mit 43 Stimmen zum ersten, und E. I. Bauer von 47 mit 26 Stimmen zum zweiten Stellvertreter bcruscn. Zum Protokollanten wird von ebenfalls 47 Stimmen Herr Advocat Ulrich ll. mit 43 Stimmen gewählt. — Die zu Stadtrathcu auf Zeit neugj:- wählten Herren Adv. Dörstting, Buchhändler Focke und Kaufmann Franke, sowie die wiedcrgewähttcn Herren Stadträthc Brandt uud Leoichardt sind heute Vormittag verpflichtet und eingewiesen worden. Ter Rathsvorstand Herr Bürgermeister Müller begrüßte dieselben als im Gemeindeleben bereits bewährte Män ner und rief den ausschcidenden Herren Stadträthen Adv. Kohl, Götze und Beyer de» gebührenden Dank nach. Das Stadtverordnetencvllegium war bei diesem Einwrisungsacte diesmal lmvertreteu. — Wie wir hören, ist der Stadtrach dem Anträge des Staetvex- ordnttencollegiums, bei der S taachregievung um Wieder einführung der früher« Gerichtsexpeditiouszeit zu petiren, beigrtreren, und wiro das diesfallsige Ge such demnächst an das Justizministerium abgeken. / Zttto«, 3. Januar. Gestern ist die Zittau- Großschönauer Staatsbahn unter großer Theil- nahme des Publikums dem Verkehr übergeben und eröffnet worden. Zur Feier des Tages war in Großschönau ein Festcomitö zusammengetretcn, welcher an di« Vertreter der Staatsregierung, d«r Provütz, der tönigl. Staatseisenbahndirection, die Spitzen der königliche» u»d städtischen Behörde» u»d sonst distin- guirte Persone» aus der Stadt und der Umgegend zahl reiche Einladungen hatte ergehen lasten. Mit dem um 2 Uhr Nachmittags von hier abgehenden Zuge, dessen zwei Maschinen „Großschönau" und „Germania" so wie die Wagen in reichem Fcstcsschmucke prangtem be gaben sich die Geladenen und andere zahlreiche Fghr- gästc nach Großschönau. Schon die Haltestelle Haine walde zeichnete sich durch Fakncujchnzucl aus; Alles war aber auf dem Bahuhof Großschönau aufgebotcn, da derselbe in einer äußerst geschmackvollen Weise dc- corirt war, und vor solchem Festons und dergleichen angebracht waren, die die allgemeinste Bewunderung fanden. Trotz einer Kälte von 12—14 Grad hatte sich eine zahllose Menschenmenge ans Nah und Fern eingefundcn, und war der Hubel beim Aulangcn des Zuges ein endloser. Nach einer Ansprache des Ge richtsamtmanns Lachmann, der namens der Gemeinde Großschönau die Festtheilnckmer begrüßte, begaben sich dieselben durch die in reichstem Fahnenschmücke pran gende Bahnhofstraße zu Schlitten in das Dorf, allwo im „Gasthofe zur Post" ein Festmahl 119 Theilnehmer vereinigte. Unter den Gästen befanden sich u. A. der Kreisdirector und der Landcsältestc der Provinz, der ach. Finanzrath Wilke, der Vice-Zoll- u. Steuerdirector Forwerk und der Amtshauptmann des hiesigen Bezirks. Von den zahlreichen Toasten mögen nur die auf Se. Majestät den König, ausgcbracht vom Kreisdirector und dem Gcrichtsamlmaun Lachman«, welcher in beson ders herzlichen Worten sprach und den Segenswünschen für das Wohl des hochverehrten Laudesvaters namens Derer, denen es nicht vergönnt gewesen, zum Wechsel des Jahres Allerhöchstdemselben persönlich Glückwünsche darzubringen, wannen Ausdruck verlieb, eine Erwäh nung finden. Das Festmahl vereinigte die Theilnehmer bis gegen 9 (shr, und der festliche Tag wurde in ebenso würdiger Weise beschlossen, als er begonnen. Tags vorher waren an 180 Arme der Gemeinde Nahrungsmittel vertheilt worden. Löbau, 1. Januar. Der „Sächs. Post." schreibt: Dem hiesigen Kaufmann Hrn. Oskar Lange wurde an der Michaclismesse v. I. in Leipzig eine Brieftasche mit über 1000 Thlr. auf dem dortigen Bahnhofe ent wendet. Am 31. Deccmber Vormittags ist Hr. Lange an seinem Geldschranke beschäftigt und hierbei konnnen ihm zwei gothasche Kassenscheine in die Hände, an die sich traurige Erinnerungen des Verlustes knüpfen, w«il sie zu denen gehörten, die er in Leipzig eingewechselt hatte und wovon der größte Theil entwendet worden war. Noch von Wehmuth erfüllt und mit der Frage an das Ge schick beschäftigt: wo mögt ihr airdern lieben Brüder weilend dringt der Briefträger einen Brief ans Leip zig mit seiner Adresse, inliegend 213 Thlr., er öffnet und wird starr, denn diese 213 Thlr. war Geld von seinem ihm gestohlenen Geld, nnd der immerhin noch gütige Entwender schrieb ihm: Diese 213 Thlr. wollen Sie als Ihr Eigenthmu benutzen. (Eine hübsche Neu jahrsfreude, bemerkt der „Sächs. P", möge die Fort setzung bald folgen.) Vermischtes. * Laut der „Elbcrf. Ztg." ist am 30. Dec. v. I. der Beiwagen der Abends ^8 Uhr von Elberfeld nach Rcnffcheid abgebendcn Personenpost von der Höhe des Hahnenberges in einen Abgrund vou circa 50 Fuß gestürzt. Glatteis war die Ursache, daß die Pferde sich nicht mehr kalten konnten und der Wagen sammt dem Postillon rückwärts in die Tiefe stürzte, wobei der Po stillon seinen Tod fand. Tie drei im Wagen befind lichen Personen waren glücklicherweise an dieser Stelle, wo der Weg immer mühevoller wurde, ausgestiegen. * Ans Erlangen, 31. Dcccmber, meldet die „A. Z.": In den Vormittagstnndcn des gestrigen Tages ist im kiesigen Univcrsitätskraukenhaus Feuer ausgebrochen, welches, mit außerordentlicher Schnelligkeit um sich greifend, erst Keule Morgen völlig bewältigt werden konnte. Das 1863 errichtete höhere Stockwerk des Gebäudes und die beiden Seitenflügel desselben sind noble in Jena ein neuer Roman unter dem Titel: „Das Gekeimniß der Schatulle". * Fräulein Veneta, welche soeben einen größern CtastroUcncyklus am Mannheimer Hof- und National theater eröffnet hat, gaftirte vorher in Magdeburg, wo sie in der Rolle der Deborah zuerst auftrat. Eine Berliner Theaterzeitung berichtet hierüber: „Das An denken an die Künstlerin war in der Erinnerung der Magdeburger Theaterfreuude trotz einer mehr als sechs jährigen Zwischenzeit noch nicht erloschen; dafür sprach der gute Bestich der Vorstellung in ungünstiger Zeit und der freundliche Empfang. Wie die Deborah und noch als eine der glänzendsten Partien ihres frü her« Repertoires erinnerlich war, so bestätigte auch der Verlauf der Aufführung, daß die Künstlerin die lan gen Jahre der unfreiwilligen Muße für ihr inneres Schöpfungsvennögen nicht zu den verlornen zu rechnen braucht." Friederike vou Sesenheim Kat ihr schönstes Denkmal in Goethc's Selbstbiographic erhalten. Es wird noch Bestand haben, wenn das neuerdings auf ihrem Grabe zu Meissenheim errichtete Monument längst wieder zerbröckelt sein wird. Damit indessen auch letz teres möglichst laugc erhalten bleibe, hat Geßler in Lahr (bei M. Schauenburg) ein „Friederiken-Album" kerausgegeben, aus besten Ertrage die im Laufe der Zeit entstehenden Kosten gedeckt werden sollen. Deutsche Dichter and Dichterinnen, 59 an der Zahl, haben Lie dergaben dazu beigesteurrt. * Die Mener „Debatte" meldet: Bor einige« Ta gen wurde in dem BolkSconcerte von PaSdeloup die Ouvertüre, welche Meyerbeer m sein«» „Prophet" geschrieben hat, rum elften Malt «n Paris aufgeführt und kolossal aasgepfrffen. zeichnete Sammlung von Versteiucl-nngen aus Illinois welche Herr Reynold'S auf der Pariser Ausstellung 1867 ausgcbreitet hatte, dem königl. mineralogischen Museum in Dresden überlasten worden ist und nock am letzten Tage des abgelanfcnen Jahres ihren neuen Bestimmungsort glücklich erreicht hat. Hierdurch sind neue wichtige Materialien zn geologischen Parallelen zwischen (Europa und Amerika gewonnen worden, wie sie nur in wenigen Sammlungen (Europas bis jetzt vorhanden sind. Als Scctionsbcamtc für das laufende Jahr wurden erwählt znm Vorsitzenden: Hr. E. Zschau, zu dessen Stellvertreter: Herr Berggeschworner Ott o, zu Protokollanten: die Herren Seminarvberlchrrr En gelhardt und V. H. Schnorr. f Kalenderliterotur. Praktisch eingerichtet und ab- acfaßt und ebenso zweckentsprechend äußerlich attsge- srattel ist der im Verlag vou G. D. Bädeker iu Essen erscheinende „Berg- und Hüttenkalcnder", wel cher uns in seinem 13. Jahrgang, für das Jahr 1868, vorliegt. Die erste Abtyeimng enthält die Verordnun gen )»r Einführung der preußischen Beragesrtzgcbung in die neuen Landestheile, ferner Vorsichtsmaßregeln gegen Nnglücksfälle beim Bergbau, sowie rin Berzeich- uiß der preußischen Bergbehörden »ffb bergmännischen Lehranstalten. Dir zweite AbHZstmg, rrdigirt vom Oberbergrath Th Ulrich, ist der Mathematik und Me chanik, dem Maß und Gewicht, den Naturwissenschaf ten und der Bergwerks- und Hüttenstatistik gewidmet. Die dritte Abthnlung endlich wird von dem Kalenda rium gebildet. « Bon Hermann Kleinsteuber, dem Verfasser der historischen Romane: „Ein nordischer Richelieu" und „Schach dem König" erscheint soeben bei Eyste in ihren innern Theilen durch den Brand größtentheil- zerstört worden. Die Kranken konnten ohne Unfall entfernt, die werthvvllen Sammlungen sammt dem Phobiliar gcrottet werden. Der klinische IlMevricht er leidet durch das Geschehene keinerlei Unterbrechung. * Ueber eine» gräßlichen Pater-mord zu Trient er- tzhrcn Wiener Blätter folgende nähere Details: Der Mörder lebte seit seiner.Rückkehr fit's Vaterland bei einem Freunde auf dem Lande in der Nähe Trients. Am 27. Deccmber kam er zu seinem Vater und er suchte ihn um ein Buch aus seiner Bibliothek. Der Vater, der diesem Sohne stets di« väterliche Liebe und Sorgfalt in beinahe übertriebener Weise zu Theil wer den ließ, willfakrte dem Wunsche seines Sohnes, und während er nach dem Bucke in die Höhe griff, führte der unnatürliche Sohn mit dem Rasirmeffer den ver- hängnißvollen Schnitt in den. Hals. Nölt triefendem Messer kam er m eiue beiwshksAe Apotheke, wo er Wasser verlangte, um seine blutbefleckten Hände zu waschen. Tort sagte er dann: „Den Brutus habe ich nun gejodtet, dcu Cassins konnte ick nicht errei chen." Nlan venmstket, daß cr Ulster Cassius seinen Onkel, der im gleichen Hause mit seinem Vater wohnte, gemeint hat. * Einem Pcsther Hausbesitzer Hürde ein vollständig ausgcbautes Haus gestohlen. Wie dies zugegangen, erklärt sich folgendermaßen. Herr G. erstand in der Licitation ein Harrs, die Cigenthümerin schuldete dem Zimmermann den Dachstuhl, dem Baumister das sonstige Material. Diese beiden Herren trugen eines schönen Tages ihr Eigrntkum wieder ab, fühxten es fort, und als Herr G. sei« neu erworbeucs Gut be suchte, fand er nichts davon als den leeren Grund, worauf es gestanden. Gin-tsundtes. Aus der ober» südliche« Lausitz. I» der Beilage zu Nr. 295 des „Dresdner Jour nals" ist ein Artikel unter: „Eingesandtes. Zur Be richtigung. Die nordböhmische, bcziehendlich südlau- sitzer Eisrnbahnangelegenhcit betreffend" ent halten, welcher einer Widerlegung bedarf. Wenn der Verfasser, dessen Synvnymität mit dem Einsender des iu Nr. 288 des „Dresdner Journals" ersichtlichen Artikels: „Aus dem lausitzer Oberlande" wegen der gleichen, auf irriger nnd falscher Basis be- rukcuden Anschauungsweise zu folgern ist, aufükrt, daß die in der „Obcrlausitzcr Torfzeitung", in der „Reichen berger Zeitung" und in der Beilage zu dir. 293 des „Dresdner Journals" enthaltenen Artikel darauf be rechnet scheinen, nicht nur de» Verwaltungsrath, son dern auch Regierung und Stände irre zu leiteu, so fällt dieser Vorwurf in aller seiuer Schwere auf ihn selbst zurück. Anlangend seine weitere Behauptung, daß die jetzt projectirte Führung der nordböhmische» Eisenbahn die geographisch naturgemäßestc und zweckmäßigste sei und das beste Plateau zu Aufführung der erforderlichen Gebäude biete, so ist gerade im Gegentheil ans der Linie durch die wichtigen industxiercichen Kabrikortschaf- ten Eibau, Walddorf, Obcrebersbach, Gersdorf, Leu tersdorf und Seifhennersdorf das unmittelbar an der Kreuzung der zwei Hauptstraßen von Seifhennersdorf und Rumburg nach Löbau rc. und von Zittau nach Neusalza rc. gelegene Plateau zu Aufführung der nöthi- geu Gebäude unbestritten das geeignetste und umfang reichste; eine Zollabfertigung aber würde sich auch ohne das königl. sächsische Nebeuzollmnt 1. Klasse zu EberS- bach leicht bewerkstelligen lassen. Was die angebliche Ersparnis; von 150,000 Fl. bei Führung der jctzt beschlossenen Bahnlinie betrifft, so ist, abgesehen von den jedenfalls zu hoch gegriffenen Ziffern, dem zu entgegnen, daß bei Anlegung einer Eisenbahn mehr oder weniger Geldaufwand überhaupt nicht, vielmehr lediglich die größere Nützlichkeit und Rentabilität in Betracht komm«» können. Wenn der Verfasser ferner die Behauptung der Hintansetzung alles sächsischou Interesses eine höchst voreilige und nichtige nennt, weil der Weiterbau der Zittau-Großschönauer Bahn nicht mehr in weiter Ferne stehe, so ist bis jetzt vou der baldigen Inangriffnahme dieser Linie Etwas nicht bekannt und dürfte eine solche unter gegenwärtigen Verhältnissen auch uicht so bald in Aussicht stehen. Wäre die Wetterführung dieser Bahn in Kurzem zu erwarten, so würde auch das in unsern erwähnten Fabrikortschaften an der Kreuzung der zwei genannte» Hauptstraße» gelegene Plateau zu Anlegung eines Ccn- tralbahnhofes das Passendste sein. Ist nnn bereits in verschiedenen über die böhmische Mrd bahn geschriebenen Artikeln und insbesondere in dem vom Einsender angezvgcnen der „Reichenberger Zeitung" und dem „Dresdner Journal" unter der Auf schrift: „Böhmiscke Nordbakn" inserirten Anfsatze, auf welchen wir uns allcistt>alben beziehen, die Zweckwidrig- kcit der jetzt projectstten Bahnlinie über Gcorgiswaldc nach Niederebcrsbach rc. und die Jnrentabilität dersel ben gründlich nud auf das Schlagendste dargethan und von jedem inst der Lage uud den Vrrhäünisscn nur einigermaßen Vertraute» bisher anerkannt worden, so kann man sich in der That nnr wundem, daß Ein sender dem jetzigen Bahuprojccte so warm das Wort redet und seinen Bcbauptungen nur locale und egoistische Sondevintereffen unterstellt. Denn wenn er wirklich das allgemeine Interesse der erwähnten wichtigen und industriereichen Fabrik- ortschasten Eibau, Walddorf, Lberebersbach, Gersdorf, Leutersdorf und Seifhennersdorf, welche der Verfasser dos in Nr. 288 des „Dresdner Journals" ersichtlichen Artikels, »ird wanne Fürsprecher der jetzkbejchlossenen Linie selbst dril K er,» des lausitzcr Oberlandes nennt, vorAugen IMe, so könnte er, ohne sich selbst das Zeugniß seiner gänzlichen Unkenntniß der Localität und ^Dichtigkeit dieser Ortschsfte« «nszusteüen, die fraglich« Linie un möglich so eifrig befürworten und als die zweckmäßigste anpreisen. ' " > Weit entfernt, ein Loealintevessc, wie Einsender eines unter dor veberscheift: „Aus dem Lausitzer Ober lande" in Nr. S99 des „Dr. Ivarn." enthaltenen Auf satzes anntnnnt, bei »an Bestreben, daß di« Bahn ihren Weg durch dir erwähnten- Fabriko, lstkasten nehme, zu »erfolgen, geht ja gerade tm Geßmtheil diesrs Bestrc dm basin, die Bahn-dom allgemeineu Jnteveffe - nnd lebhaften Vorkehr des gesammtr« Fabrikdtstrtctes zu- Kaken daher das beste Nertranen zu mfferer Hohen Staatsregierung und der Hohen Etändeversantm- <M^daß Hvchdki.tt'cn, unbeirrt von einzelnen nur ihr PrivatiMtKff» vrrßsi^enden des definitivem Erlaub,
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