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Dresdner Journal : 26.11.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-11-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186711262
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18671126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18671126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1867
-
Monat
1867-11
- Tag 1867-11-26
-
Monat
1867-11
-
Jahr
1867
- Titel
- Dresdner Journal : 26.11.1867
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1867. ^S74 DimStaq, den 26. November. »a«t«1tt«nMki No»«tIl«L:— „ lb X«au»«in: I I» U»»!»»«» - tritt ?ott u. 8t»mx«I- »uivvlag bl»«». ILtlrUok- «rblr—«g,. »userMnrPrrift: »ilr s»u 8»»M «ioer x»,p.It«v«n Lell«: 1 kixr vottr „Liox«,«llät" «ll« Lell«: » ligr. Dres-nerAmmal. Verantwortlicher Redacteur: I. M. Hartmann. erschein eil: Tktlgllov, lrrit ck«r 8ovo- »oä keiset«^», 4b»o<t» tlir äeu kolg«oä«i» l'»^. »«serutnumn-hutt «amSrtL» Vouuu1»«toul» ä«> Or»»sQ»r ^o»ro»I»z ,d«»L>» S Luol.», Los», ko»,: «»»vv, I«U»^ Vi«-»r»uL1Utt » N. L >«U»» O»orlv»'»oi» öocbd, L»r»«»r»»', S»r«»ll, Ir,»«»r L. 8v»l.orr»; L,.8^»*»»',allll<>oo«Qdur««», ^»»»» ü 8L»»ia»^v»»»; «nulveutt ». N»!: Suokk . «Lwi ^v. ölv»»r» ,k»rii: I>L»ri,», Lvl.i.1«» ü Oo., (8, ?I»o» ä« l» Loar»«); kr»U Luar.ro»', övekd.; Vis»: Orr»Le» Hn«»««ed« Lbulgl Lxp.ckiUoo ä„ vr,«4o«r ^ooro»!^. Or—ä.o, M,ri,u»rr»«« ki« l Amtlicher Theil. Lre»ßr«, 25 November. Ihre Majestät die KS- nigi« Elisabeth von Preußen find heute Nachmit tag S Uhr nach Sanssouci abgereist. Drr»tze«, 25. November. Se. Königliche Majestät haben allergnLdigst geruht, den Oberleutnant Friedrich de» Pionnier-Bataillon- »um Hauptmann zu ernennen. Bekanntmachung, die Aufhebung der Bezirkssttuereinnahme Schwar zenberg betreffend; vom 15. November 1867. E- ist beschlossen worden, vom 1. Januar 1868 ab die in Schwarzenberg bestehende BtzirkSsteurreinnahme einzuziehen uni) die zu dem zritherigen dafigrn Steuer- brztrke gehörige« Amtsbezirke Oberwiesenthal und Schei« benbrrg mit dem Steuerbezirke Wolkenstein, die Amts bezirke Grünhain, Schwarzenberg und Johanngeorgen- stavt aber mit dem Steuerbezirke Schneeberg zu ver einigen. Au Erhebung der Grund-, Gewerbe- und Personal steuern au- den letztgenannten drei Amtsbezirken wird mit Beginn de» nächsten JahreS eine Nebeneinnahme in der Stadt Schwarzenberg eingerichtet werden, wo gegen die bisher in der Stadt Grünhain bestandene Nebeneinnahme mit Ende d«S laufenden Jahre- als nunmehr entbehrlich eingezogen wird. Solche- wird «ndurch zur öffentlichen Kenntniß ge bracht. Dre-den, am 15. November 1867. Finanz - Ministerium. Krhr. von Kriese«. Goldfriedrich. Nichtamtlicher Theil- Ueberstcht. Lelegr^hische Nachrichten. La-eS-eschichte. Dresden: Vom Landtage. — Ber lin; Hofnachricht. Die Postverträge. Vonn Land tage. — Königsberg: Waffen mit Beschlag belegt. — Posen: Prcßproccß. — Wiesbaden:BtSthumS- dotatton. — Flensburg: Dänische-Liederbuch con- fi-cirt. — Gotha: Epeciallandtag. — Wien: Zur Conferenzfrage. Die Erledigung de- DelegationS- gesetzeS. ReichSrathSangelegenheiten. — Innsbruck: Hirtenschreiben. — Agram: Landtagseröffnung ver schoben. — München: Militärevnferenz der süd deutschen Staaten. — Ulm: Bruch einer Etsenbahn- brücke. — Darmstadt: Fackelserenadr. — Pari»: AuS dem Senat und gesetzgebenden Körper. DaS Comptoir-d'Escompteu.diemexlc.Anlethe. Tagesbericht. AuS dem Gelbbuche. In Sachen der Conferenz. — Luxemburg: Regierungtmitglieder entlassen. Zer störung der Festungswerke. — Bern: Militärische-. — Florenz: Zur Situation. Finanzieller. — Rom: Vermischte-. — Madrid: Militärbudget vermindert. London: Die Fenierhtnrichtungen in Manchester. Tagesbericht. — Kopenhagen: Meldungen aus Westindien. — St. Petersburg: Vermischtes. — Konstantinopel: AuS den neuesten Posten. — Belgrad: Die muhamtdanischen Serben. — New- York: Vermischte». Erneuuunae», versetz«»,«, re. i« öffentlichen Liesst. Dresdner Nachrichte». Kesilletr». Inserate. LageSkalender. Vörfe»«ach« richte«. Beilage. La»hta--Verha»dl««gen. (Sitzung der Zweiten Kammer vom 23. November.) UelegriwMche Nachrichten La« la», Ean«t>-, 24. Navember. (W.T.B.) Die ßesammte Lra«»par1flatte geht morgen nach Eivita- »rechia atz, um eine Didifion de» römischen Expedi- tiou-eortz» «ach Frankreich zurück,ubringe». Feuilleton. K. Haftheater. Sonnabend, den 23. November, folgte auf Gluck'» „Iphigenie" die Darstellung seiner „Armtde", in welcher dieser große Meister da» von zu schönem Tonleben beseelte Reich der Antike mit dem der Romantik vertauschte. Die Vorstellung war eine im Allgemeinen löbliche, in manchen Einzelnheiten auch vorzügliche, so daß der musikalische Gesammtgenuß de» sehr zahlreich versammelten und für die Schönheiten dieser Musik empfänglichen PublicumS zweifello» blieb, aber al» eine künstlerisch gelungene und möglichst voll endete trat die Ausführung nicht hervor. ES fehlte ihr, abgesehen davon, daß für einige Partien die wünschens- werthe Besetzung jetzt nicht möglich ist, an belebendem Schwung und Inspiration, an pathetischer Steigerung und entschiedener Färbung de» Ausdruck»; auch die Chöre gelangt« «icht gleichmäßig, und in der Orchesterpartie vermißte man öfter jene fein durchgearbeitete Gestal tung, durch welche di« charakteristische und bewunderung»- werthe Verwendung einfachster Mittel zur »ollen Wir- kung kommt. Zum Theil indeß ist solchen, von höchsten K««stforderungtn »«»gehenden kritischen Ausstellungen fast die Berechtigung entgegen. Den« die übermäßige »«zahl von Opern» »rstellmrgr», die man jetzt beliebt, — während da» Schauspiel, welche» die erste Stelle einnrhmen soll, nach falschem Kunstprtncip zurücktritt, — muß die vielbeschäftigte Kapelle in hohem Grad» n- «rüden, die Proben beschränken und namentlich die Lei stungsfähigkeit de» Chor» nothwendig rrductren. Eine glücklich gelange«« Opernprodvctio« erweist daher um so mehr nur dir künltltnlch, Vorzüglichkeit und d«n Eifer dieser musikalischen Kräfte, eine weniger gelin gend« nicht im Mindesten da» Grgrutheil. Fr«, Vürd«-R«y -ab di« Lrmtdr mit betfallS- Flareuz, Sonntag, 24. November, Nachmittags. (W. T. B.) Heute wurden in vrbitello ungefähr IWO gefangen« Garibaldianer von den römischen Behörden dru ituik« übergebe«. Da- Journal „Nazioue" dementirt die von meh rer« Zeitungen gebrachte Nachricht, der Finanzmini fier beabsichtige eine neue Anleihe abzuschließen. Der Finanzmiuister, fügt da» Vlatt hinzu, sei bereit, dem Hanse Rothschild die Fond» znr Zahlung der Reuten- roupon» in Gold zu überweise«. Florenz, Sonntag, 24. November, Abend». (W. T B.) ES heißt, Garibaldi sei schwer erkrankt. Seine Söhne find mit drei berühmte« Arrzten unterwegs nach Barignano. Die Abendzeitungen drmentiren übereinstimmend da» Gerücht von einer neurn Anleihe. Florenz, Montag, 25. November, Vormittag». (W.T.B.) Der Krieg»mi«ister nnd der Justizminister find nach einem lebhafte« Wahlkampfe wiederum z« Deputirten gewahlt worde«. Garibaldi » Zustand soll sich seit gestern etwa» gebessert habe». London, Sonntag, 24. November, Nachmittag». (W. T. B) Anläßlich der gestern in Manchester er folgten Hinrichtung der Fenier (vgl. unter „TageS- gestichte') fand heute hier eine Demonstration statt. Ein Zug von mehrern Tausenden, mit Trauerfahne« und Traurrmufik, bewegte sich durch die Stadt nach dem Hydepork, woselbst heftige Reden gehalten wur den. Die Ordnung wurde nicht gestört. London, Montag, 25. November. (W.T.B.) Dir au» Anlaß der Fenierhinrichtungen befürchteten Un ruhen find «icht zum Au-bruch gekommen. Dir Ruhe ist allerorts ungestört geblieben. Nur in Belfast hat ein Vroderawall stattgefunden, wahrend aus Bir mingham kleine Schlägereien gemeldet werden. Die Nachricht von der Verhaftung dr» Fenirrhäuptling» Burr bestätigt sich. Gt. Peterrburg, Sonntag, 24. Novbr., Abend». (W. T. B.) Ein kaiserlicher Uka» verfügt die Rerra- te«aurhebung zur gewöhnlichen Completirung der Armer nnd drr Flotte für den 15. Januar bi» 15. Frbruar k. I., und zwar in drr Höhe von 4 vom Tausend der Dienstpflichtigen. Tagesgeschichte. Dre»dra, 25 November. Die Erste Kammcr hak in ihrer heutigen Sitzung den Deputationsbericht über den Gesetzentwurf, die Aufhebung und Abänderung eini ger Bestimmungen der allgemeinen Armcnordnung vom 22. Oktober 1840 betreffend, berathen und die Regie rungsvorlage nach kurzer Debatte mit den von der ersten Deputation vorgeschlagenen Modifikationen ein stimmig angenommen. (Der ausführlichere Bericht folgt morgen, der über die Sitzung der Zwei en Kammer vom 23. Nov. befindet sich in der heutigen Be.ilage.) — In Berücksichtigung der mannichfachen Nachtheile, welche mit der Pensionirung der Lehrer durch Be lastung eine- TheileS vom Einkommen ihrer letzten Stelle verbunden ist, bat eS die StaatSregierung für ein dringendes Bedürfniß gehalten, auch die Penfioni- rung der Lehrer so zu ordnen, daß denselben, wenn sie in Ruhestand treten, angemessene Pensionen aus einer Crntralkaffe gewährt werden, und daS Einkommen drr geringer dotirten Stellen gar nicht, das der höher do- tirten aber weniger und auf eine nur kurze bestimmte Zeit in Anspruch genommen wird. Der den Kammern mittelst allerhöchsten Dekretes vom 6. d. M. zu diesem Zwecke vorgelegte Gesetzentwurf ist in der Hauptsache dem Gesetze vom 19. September 1864 über die Eme- ritirung der Geistlichen nachgebildct, in einigen Bestim mungen aber nach dem Staatsdicnergesetze vom 7. März 1835 modificirt worden, weil die Staatskasse zu den Pensionen der Lehrer einen großen Theil (ta. 48,458 Thlr ) beizutragen haben wird. Anspruch auf Pension der ueu zu errichtenden und unter der Verwaltung des CullusministeriumS flehenden allgemeinen Lehrer- penfionSkasse hat nach dem Entwürfe jeder Lehrer, wel cher ein ständiges Schulamt an einer öffentlichen, nie der« oder höhten Volksschule wenigstens 10 Jahre ver waltet hat, wenn er wegen unverschuldet eiagetretener physischer oder geistiger Dtenstunfähigkeit von dec Con- fistorialbehörde in Ruhestand versetzt wird, oder nach erfülltem 70. Lebensjahre sein Amt freiwillig nieder legt. Die Höhe der Pension beträgt: a) vom erfüllten 10. bis 25. Dienstjahre vom Antritte des ersten stän digen Lehramtes an gerechnet d) vom 25 bi- 35. HP, und v)- nach erfülltem 35. Dienstjahre de» ge jammte» AmtSeinkommenS zur Zeit der Pensionirung, einschließlich des Einkommens von einem mit der Schul- stelle verbundenen Kirchendienste, sowie der gesetzlichen DienstalterSzulagen. Jedoch soll die Pension eines zwi schen dem 10. und 25. Dienstjahre emeritirten Lehrers nie unter 100 Thlr., die eine» nach erfülltem 25. Dienst- jahrc emeritirten nie unter 150 Thlr. betragen. Der PenstonSkasse sind als Einnahmen zugewiesen: 1) die Eintrittsgelder, welche von jedem Lehrer, der zum 1. Male in eine ständige Lehrerstclle eintritt, zu entrichten sind (bei Stellen bi» 250 Thlr.^ Proc., bis 500 Thlr. 1 Pror. und über 500 Thlr. 2 Proc ); 2) die Befördcrungsgeldcr (d h. jeder Lehrer, der in rin Amt mit böherm Ein kommen befördert wird, oder die gesetzlichen AlterSzu- lagen erhält, oder ohne Veränderung seiner Stellung in eine höhere Besoldungsklasse aufrückt, zahlt von dem Betrage der Gehaltserhöhung ein Beförderungsgeld nach obigen Procentsätzen, welche sich jedoch nach dem Gesammteinkommen der Stelle, beziehentlich mit der Altcr-zulage oder Klasse richten); 3) bestimmte jähr liche, von jedem Lehrer zu zahlende Beiträge bei Stel len bis 250 Thlr. '/.» Proc., bi- 500 Tblr. H Proc., über 500 Thlr. Vz Proc.; 4) die von jedem in ein durch Emerilirung des frühern Inhabers erledigte- Schulamt mit 225 Thlr. oder einem höher» Einkommen einttetenden Lehrer drei Jahre lang an die PenstonS- kaffe zu entrichtende Abgabe, und zwar bei einem Ein kommen von 225—249 Thlr. jährlich 25 Thlr., von 250-299 Thlr. 50 Thlr., 300—349 Thlr. 75 Thlr., 350—399 Thlr. 100 Thlr. u. s. w., und bei einem Einkommen von 800 Thlr. und darüber 250 Thlr. Der hierdurch nicht gedeckte Bedarf wird au- der Staats kasse gewährt. Die Lehrer an den römisch-katholischen Volksschulen sind hierbei nicht berücksichtigt, weil sür diese bereits eine eigene Penfionskasse besteht, und auS- diücklich darum prtirt worden ist, diesen Penfionskaflen- vcrcin unverändert fortbestehcr. zu lassen, den ständigen katholischen Lehrern aber im Falle ihrer Emerilirung zu der Pension aus diesem Fond (jetzt 60 Thlr. jähr lich) so viel aus der Staatskasse zuzulegen, daß sie den emeritirten evangelisch-lutherischen Lehrern gleichgestellt werden. Um diesem Gesuche zu entsprechen, hat die StaatSregierung die Ermächtigung zu Gewährung sol cher Zulagen aus der Staatskasse beantragt. Berli«, 23. November. (B. Bl.) Se. Majestät der König hat sich gestern Nachmittag nach Krüden zur Jagd in der Garbe begeben und ist heute Abend wie der hierher zurückgekehrt. — Der „Wes.-Ztg." wird telegraphirt: Die heute abgeschloffenen Postoerträge des Norddeutschen Bun des mit Luxemburg, den süddeutschen Staaten und Oesterreich sollen binnen drei Wochen ratificirt werden und am 1. Januar in Kraft treten. Preußen hat d«e Zustimmung de- Bundcsrathes Vorbehalten. — Das Abgeordnetenhaus hat gestern die ge schäftliche Behandlung deS StaatShauShaltSetatS für da» Jahr 1868 festzcstellt. Präsident v. Forckenbcck empfahl Lie Vorberathung im Plenum des Hause». Abg. v. Hoverbeck beantragte Verweisung an die Budgetcom mission. Der Finanzmiuister Freiherr v. d. Heydt er klärte sich für den Vorschlag de- Präsidenten, gleicher Ansicht waren auch die Abgg. Twesten, Graf Schwerin und v. Bennigsen; für die Verweisung an die Commis sion sprachen die Abgg. v. Hoverbeck, vr. Waldeck, Reichensperger und Carsten. Der Vorschlag des Präsi denten v. Forckcnbrck wurde hiernächst mit großer Ma ¬ jorität angenommen. Der Finanzminister Freiherr v. d. Heydt überreichte dieNachwetsung über die 167,252,745 Thlr. betragenden Einnahmen und die 158,005,372 Thlr. betragenden Ausgaben für da» Jahr 1866. Nach kurzer Debatte, an welcher sich die Abgg. Twesten, vr. Virchow, Or. Waldeck, Graf Schwerin, LaSker und ». Hoverbeck betheiligten, wurde die Denkschrift über die Ausführung des Gesetze- vom 28. September 1866, betreffend den außerordentlichen Geldbedarf der Mili tär- und Marineverwaltung und die Dotirung d«S StaatSsckatze-, sowie de- Gesetzentwurf», betreffend eine -Erweiterung deS durch HK 2 und 3 des Gesetze» vom 28. September 1866 eröffneten Credit» an die Budget- commission überwiesen. ES folgten hierauf Wahl prüfungen. * Königsberg, 23. November. E» heißt, daß in einigen an der Grenze nach Russisch-Polen belegenen diesseitigen kleinern Städten Waffensendungen, die nach Russisch-Polen bestimmt waren, mit Beschlag belegt worden sind. Posen, 22. November. (Pos. Z.) Der Redacteur des „Dziennik pozn", Herr v. Zorawski, ftanb gestern vor der Criminalabtheilung des hiesigen KreiSgericht», angeklagt: 1) wegen eines Artikels „Unsre Eigenthüm» lichkeiten", 2) eines Artikel» über „organische Arbei ten", 3) einer Correspondenz aus St. Petersburg über „BerezowSki", 4) eine» Artikel- über die „Wahlresul tate". Im letztern sollte eine Beleidigung deS Herr« Erzbischofs Grafen Ledochowski enthalten sein. Die k. Staatsanwaltschaft trug auf bwöchentliches Gefäng» niß, 10 Thlr. Geldstrafe und Veröffentlichung de» Erkennt nisses an. Der Gerichtshof verurtheilte ihn Wege« der ersten drei Artikel zu 50 Thlr. Geldstrafe, in dem letzt angeführten wurde eine Beleidigung nicht gefunden. WieSbadtN, 20. Novbr. (M. I.) Die Bi-thum-- dotation ist von der Regierung in Berlin um jährlich 6000 Thlr. erhöht worden. Infolge dessen werden denn auch, dem Vernehmen nach, diejenigen Pfründen de» DomcapitelS, die bisher daS Einkommen anderer Pfrün den bezogen, selbstständig dotirt werden und dir Pfar reien Dielkirchen, Eltville, Frankfurt und Limburg nicht mehr mit einem Kanonikat verbunden sein, sondern stif tung-gemäß wirklich«, nicht blos Titularpfarrer, zu Pfrnndinyabern bekommen. Flensburg, 2l. November. (H.N.) Von der Staats anwaltschaft ist auf Grund des PreßgesetzeS ein Antrag aus die Zurückweisung, event. Confiscirung einet dä nischen Liederbuches, welches von Kopenhagen au- verbreitet wird, gerichtet worden. ES soll sich um da- ,,Sangbog for det danske Fol?" handeln. Goth», 22. November, (grants. Journ.) Der Spe ciallandtag wurde heute schon wieder vertagt, nach dem ein Gesetzentwurf, den Handel mit Spielkarten be treffend, infolge der ringegangenen Nachricht, daß sich der Bundesrath mit der Einführung eines für alle Staaten deS Norddeutschen Bundes gemeinschaftliche« Kartenstempcls beschäftigen werde, von der SlaatSregie» rung zurückgezogen, und sodann eine vertrauliche Sitzung gehalten worden war, in welcher über den Bau einer Eisenbahn von Gotha nach Ohrdruf verhandelt wurde. Lebhafte Freude hat die Mitthe'lung deS EtaatS«ini- sters v. Seebach erregt, daß ma« endlich mit dem Bau der Gotha-Leinefelder Bahn, die seit 20 Jahren pro» jcctirt ist, in der Kürze Vorschriften werde, nachdem vom Handelsministerium in Berlin die Zusicherung er» theilt worden, daß das Unternehmen mit einem Zuschuß von 132,000 Thlr. unterstützt werden solle. — Wie«, 22. November. DaS hiesige Cabiaet hat die Gründe seiner unbedingten Zustimmung zu der von Paris au» vorgeschlagenen Conferenz über die rö mische Frage der Lage selbst, die in Italien entstan den ist, entnommen, und sie werden überall da ge würdigt werden, wo nicht der Sache fremdartige Rück sichten und Interessen daS Urtheil bestimmen. Die Be reitwilligkeit, an die Lösung einer Aufgabe heranzu» 1rc.cn, welche Gefahren für die allgemein« Ruhe in sich birgt, ist als ein Kriterium aufrichtiger Friedensliebe zu betrachten. Wenn jede Regierung da» Gewicht ihrer Werthester Hingabe an die Gestaltung dieser großen Aufgabe, einfache und edle Behandlung de» Gesänge» zeichnete ihre Leistung aus. Aber der leidenschaftliche dramatische Au-druck in der Partie dieser verführerischen Zauberin, die vom steten Kampfe zwischen heißem Haß und verzehrender Liebe, zwischen Stolz und Hingebung bewegt wird, erlaubt schwer jene Beschränkungen in der Ausführung ihrer Intentionen, welche der Sängerin jetzt natürlich geboten sind. Herr L ichatscheck (Ri- nald) war trefflich bei Stimme und glänzte besonder» durch den prächtigen declamatorisch schwungvollen Vor trag der ersten Arie, in welcher sich der ritterliche jugend liche Held charakterifirt. Frau Jauner-Krall sang die Lucinde höchst reizend; der berückende Zauber ein fachster Melodik in dieser Episode de» vierten ActS, di« musikalisch schön wiedergeg«ben wurd«, ist «in Triumph d«S Genie» und der Kunst. Unter den übrigen Mit« wirkenden war neu Herr Bachmann — dänischer Rit ter — eingrtreten, sür den sich die Behandlung und Vortrag»weise de» Gluck'schen Gesänge» noch fremd erwte». Die Fräulein» Zeidler und Guilleaume — Sidonie und Phenice — find für diese Partien nicht befähigt, deren sehr eonventtonelle Mufik «ine Schwäch« d«r Op«r ist und nur um so m«hr «in« gut« Haltu«g und Correethrit der Au»führung verlangt. Da» Arrangement der Tänze ist, wie schon früher, leider nicht- wentger al- geschmackvoll und »«der mit seinem Verständnisse der brdeutsam bezeichnenden Mu- stk, noch immer im Sinne der Situation erfunden. — C. Banck. 8iter«1»r. „Festgedichte zur Geburt-feier Sr. Majestät de- allverehrten König» von Sachsen, Johan«, verfaßt und mit einer Mufikbetlage versehen vo« Hetnrich August Klos« (Eantor und Bürgerschul» obrrl«hr«r). Löbau, v«rlag vo« Karl Dümmler 1867." Bereits seit geraumer Zeit haben die Lehrer Sachsens unaufgefordert da« Wiegenfest ihres Königs und Herrn in Schulen durch Redrarte, Vorträge und Gesang ge feiert, um in den ihnen unterstellten Pflegebefohlenen Liebe, Anhänglichkeit und Treue zu dem angestammten Fürstenhause sowie zum theurrn Vaterlande zu erwecken und zu befestigen, und cS find diese patriotischen Aete nicht allein in d«n höhern BrldungSanstalten, sondern auch in den Volks- und Elementarschulen von Stadt und Land mit großer Liebe gepflegt und ausgeführt worden. Zu beklagen ist nur, daß für diese patrioti schen Feste noch so wenig geistiges Material Vorhände«. Jeder Lehrer ist in der Regel immer auf sich und seine Begabung angewiesen. Mit um so größerer Freude haben wir daher das Erscheinen der oben angczeigten „Festgedichte" begrüßt. Eie sind bei reicher dichterischer und musikalischer Begabung aus einem reinen, tiefem pfundenen Gefühle de» Patriotismus und der treuesten Liebe und Anhänglichkeit zu König und Vaterland ent sprungen und in schöner Gestaltung, dem kindlichen Ge fühle entsprechend, geflossen. Sie kommen vom Hrrzrn und gehe« zum Herzen. Wir können daher Allen die grnannten „Festgedichte" auf da» Angelegentlichste em pfehlen. I. Melde. * Au» Wien schreibt man un»: Am 21 November sand' hier die erste Aufführung dr» neuen Schauspiel» von Mosenthal: „Der Schulz von Altenbüren" durch die Hofschauspieler zum Btstrn de» Schriftsteller- und Journalistenverein» „Concordia" statt. Wie alljährlich war diese sog. Akademie im Theater a. d Wie« von einem ebenso zahlreich«» wie gewählten Publicum be sucht, wrlchr» Dichter und Darsteller mit Beifall über schüttete. Mosenthal hat di« deutsche Bühne mit einem echt«, Bolktschausptel bereichert, welche» allerorten a»- sprcchen und ergreifen wird, wo es möglich ist, die wirk samen Rollen desselben gut zu besetzen. Am Burgthea ter wird daS Stück sicherlich keinen geringer« Erfolg haben al» in Dresden, wo man uni mit der Vor führung den Rang ablief Der Schulz, sein Weib und seine Tochter, sowie der Freiherr v. Spiegel und drr Heinrich find Glanzrollen de» Veteranen Löwe, der Fra« Hatzinger, de» Fräulein Schneeberger, von Laroche u«d Eonnenthal. « Au» Bonn, 21. November, schreibt man der „A. Z.": Den Wunsch, daß beide kostbare Handschriften Hundeshagen », dir de» Nibelungenliede» und die dr» Alphart, in Deutschland verbleiben möchte«, hat sich erfüllt: Die kgl. Bibliothek zu Berlin erstand die erstere für den Pr»i- von 780 Thlr., die andere für 151 Thlr., die Handschrift de» Terenz kaufte Prof. Heimsöth von hier für den billigen Preis von 7H Thlr. Der Warschauer Kunstverein, der fast aus schließlich polnische Mitglieder zählt und sich die Uater- flützung einheimischer Künstler zur Aufgabe gestrllt Hal, ist durch Verfügung deS Oberpolizeimeister» pnrificirt worden. 45 Mitgltrder, welche „nicht daS Vertraue« drr Regierung besitzen", sind ausgeschlossen worde«. -f In Romsay bet Broadland», dem Geburt»ort« Palmerston», werden dem verstorbenen StaatSmam» gegenwärtig zwei Erinuerunggzetchen vorbereitet: ein Botivfrnster in der Kirche der Abtei von Romsey, da» auf 1200 Pfd. Sterl, zu stehe« kommen, und eine Statue, die ihren Platz auf dem Markte de» Orte» stndenfiwtrd. Die Ausführung derselben ist dem Bildhauer Noble Übertrag««. 1° Di« ««glischc R«gi«ru«g hat in Judt«« «tu« Com mission «rnannt, um über di« alt«, historisch«» Bauwrrk« de» Lande» tu den verschiede«« Provtu-e» zu berichte«, damit dirselb«« womöglich erhalte» blei»
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