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Dresdner Journal : 16.11.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-11-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186711163
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18671116
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18671116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1867
-
Monat
1867-11
- Tag 1867-11-16
-
Monat
1867-11
-
Jahr
1867
- Titel
- Dresdner Journal : 16.11.1867
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P 267. UUwonmAeM-nrttsrz Nkrliok - «rvlr. -«xr ^MrUed: 1 „ 1b „ Noo»rlivt>: — „ IS „ Lttl»«Io«Kn»»>l««o: 1 „ Iw Lail^L» tritt ko»t u. 8t«wp«I »nstratenprrlse: kür ä-o k»um «ioer ^«,p»It«lleo Teil»: I k»xr. vot«r „Lillxe»»oät" äi, /eile: 3 erscheinen: 'IRUliob, mit Xmiodw« äer 8ono- voä ^t-vLÜ» kür IvI^vlläsQ Somiabtild, den Ui November. Dres-nerMmml. I Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. I8«7 rnieratenmmahmr auawiirts L»rp»tU k» 8n»«v»r»rr», LonmnsilonLt ü«i vr«»6llsr ^vnro»I«, ikonä»». H Lnai.«». ILour» konij S»»d»rU->«rz1» Vr«Q rr»akkiut » » L Vool.»»; N«rU» 6»oriv» »ob« 8uedk , Nirixnr»»'» Lur«»v; Lr«w»» k°. 8voi.orr»; >r»»I«» I..8r»»»«i,'»itoi>ooo«lldure»», L 8t»«luuLv»»l<j rr»»ke>trt «. knokk Löt» ^0. 81v«»«», k»ri»: 8^v^», voi.1.1»» L 60 , sü, kl»o» ü» l» Soor»»); kr»U k» Ln»l.iv« » Luodk j Vl«» Lv Orr»l.i« Hnmi^grdrr Lom^l Lnpsälttoo 6«» vr«»No«r ^oiuiutt« vi«»ä«o, m»rl«o»tr»«« K« V Amtlicher Theil. Dre»dr«, 11. Novbr. Se. Königliche Majestät haben dem Schlachtsteuer Einnrhmrr in Friedrichstadt-DreSden, Friedrich Gottlob Bock, die zum Verdienst-Orden ge hörige Medaille in Gold allergnädigft zu verleihen geruht. Verordnung, die Aufstellung der Einwohner-Verzeichnisse für die Gewerbe- und Personalsteuer-Catastration auf das Jahr 1868 betreffend; vom 12. November 1867. Da» Finanz-Ministerium beabsichtigt, bereit- bei der Gewerbe- und Personalsteuer-Cataftration auf da- Jahr 1868 da» dem dermalen versammelten Landtage vorge- legte Gesey über weitere Abänderung und Ergänzung der Gewerbe- und Personalsteuer, sofern e» zur Ver abschiedung gelangt, in Anwendung bringen zu lassen. Da für diesen Fall in den den Catastern zu Grunde zu legenden Einwohnerverzeichnifsen über verschiedene Punkte Angaben zu machen sind, deren eS zeither nicht bedurft hat, so werden die Behörden und Gemeindevor- stände, welchen nach 8 31 der Ausführungs-Verordnung zu den Gewerbe- und Pcrsonalsteuergesetzrn vom 23. April 1850 die Aufstellung besagter Verzeichnisse ob liegt, veranlaßt, hiermit bi» auf weitere Anordnung Anstand zu nehmen. Gegenwärtige Verordnung ist in allen Amtsblättern nach § 21 deS Gesetzes, die Angelegenheiten der Presse betr., vom 14. März 1851, zum Abdruck zu bringen. Dresden, am 12. November 1867. Finanz - Ministerium. Areiberr von Friesen. Goldfriedrich. NichtamUiqcr TM. Neberficht Telegraphische Nachrichten. TageSgeschichte. LandtagSvrrhandlungen. (Sitzung der Zweiten Kammer vom 14. November.) Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienst. Drr»dncr Nachrichten. Provinzialnachrichtrn. vermischte». UrttyraMschi NnchrWello Berlin, Freitag, 15. November, Nachmittag«. (W. T. D ) Heute Nachmittag 2 Uhr ist im weißen Saale de» k. Schlosse» der preußische Landtag durch Se. Majestät den König mit folgender Thronrede eröffnet worden: „Erlauchte, edle und geehrte Herren von beiden Häusern deS Landtages! Zum ersten Male begrüße Ich heute an dieser Stelle die Vertreter ter neuen Landcstheile, welche durch die Ereignisse einer großen Zeit mit Meinem Staate ver einigt worden sind. Mit Zuversicht erneuere Ich den Ausdruck des Ver trauen-, daß die Bewohner dieser Lande-theile, sowie Ich dieselben von ganzem Herzen zu Meinem Volke ausgenommen habe, Mir und dem erweiterten Vater lands auch ihrerseits redliche Treue widmen werden. Die Vollmacht, welche die LandeSvertrctung Meiner Negierung eUhcilt hatte, um den Eintritt der neuen Provinzen in die verfassungsmäßigen Zustände Preußen» vorzubereiten, ist in der Richtung benutzt worden, um eine vorläufige Ausgleichung aus denjenigen Gebieten herzustellen, auf welchen eine solche durch da» gemein same Staatsinteiesse unbedingt geboten erschien. Im möglichst engen Anschlusse an die Vorgefundenen, den Bevölkerungen lieb gewordenen Einrichtungen, sind in den neuen LandeSthcilen nach Anhörung von Ver trauensmännern Kreis- und Provinzialverfassungen ins Leben gerufen worden, deren Ausführung und weitere Entwickelung geeignet sein wird, die Theilnahme der Eingesessenen an der Regelung ihrer wirlhschastlichcn Interessen zu beleben und die wünschenSwerihc Selbst verwaltung auch der größern kommunalen Körperschaf ten c.nzu'.a-l ei.. Während die HcereSeinrichtungen des Norddeutschen Bundes durch die Verfassung desselben und durch das Gesetz über die Wehrpflicht auf den bewährten Grund lagen der preußischen Einrichtungen festgestellt worden sind, ist die Organisation dec Wehrkräfte des gesammten Vaterlandes in den Grundzügen vollendet worden. Nachdem so der Boden sür eine gemeinsame Tätig keit der Vertretung Meiner gesammten Monarchie be reitet ist, wird es unsrer vereinten und, wie Ich zu Gott hoffe, einmüthigen Thätigkeit gelingen, diesen Boden fruchtbringend zu machen. Der Entwurf zu dem Staatshaushalttetat für da- Jahr 1868, welcher Ihnen unverzüglich vvrgelegt wer den wird, unterscheidet sich wesentlich von den früher« Etats. Während derselbe einerseits die der Monarchie hinzugrtretenen Landc-theile mit umfaßt, sind anderer seits wichtige Kategorien von Einnahmen und Ausga ben ausgeschieden und auf den Etat des Norddeutschen Bundes übergegangen. Aus den Vorlagen über den Staatshaushalt werden Sie ersehen, daß die mit Vor sicht veranschlagten Einnahmen nicht nur die Mittel darbieten, um die laufenden Bedürfnisse der Verwal tung zu decken, sondern daß es auch möglich gewesen ist, auf vielen Gebieten der Staatsverwaltung neuen un.d gesteigerten Anforderungen Genüge zu leisten. Indem Ich voraussetzt, daß die Lage des Staats haushalts Ihnen zur Genugthuung gereichen wird, vertraue Ich zugleich auf Ihre bereitwillige Zustim mung zu dem Mehraufwanbe, welchen Ich zur Auf- rechthaltung der Würde der Krone unter den veränder ten Verhältnissen für geboten erachte. Es werden Ihnen verschiedene Gesetzvorlagen zu- gchen, welche bestimmt sind, das Staatsschuldenwesen der neu erworbenen Länder zu regeln, ferner die für dieselben festgestellten Finanzetats auf das Jahr 1867 durch die für das vierte Quartal vorbehaltene nach trägliche Zustimmung zu ergänzen und sür die Behand lung der danach zu legenden Rechnungen zu geben. Nachdem als oberster Gerichtshof für die neuen Landcstheile das Obrrappellationsgericht errichtet wor den ist, wird Ihnen ein Gesetzentwurf vorgelegt wer den, um die Vereinigung dieses Gerichtshöfe- mit dem Obertribunal herbeizusühren. Meine Regierung wendet der Fortbildung der KreiS- und Provinzialverfassungen ihre besondere Aufmerksam keit zu und wird, sobald die erforderlichen Vorberei tungen beendet sind, Ihnen darauf bezügliche Gesetz entwürfe zugehen lassen. Leider hat die Ernte dieses Jahres in einem Theile deS Staate- dem Bedürfnisse nicht entsprochen, so daß in einigen besonders schwer hcimgesuchtcn Bezirken außer ordentliche Maßregeln haben getroffen werden müssen oder noch zu treffen sein werden. Einstweilen Hal sich die Staatsregierung veranlaßt gesehen, durch Hcrab- fitzung der Tarife auf den Eisenbahnen die Zufuhr zu erleichtern und durch Beförderung von Straßenbauten und Meliorationen Arbeit und Verdienst zu schaffen. Der Druck der Unsicherheit, welcher al- Wirkung verschiedener, großcntheilS beseitigter Ursache« auf dem Verkehre lastet, wird, wie Ich zuversichtlich hoff«, in folge friedlicher Gestaltung der Lage Europas einem lebhafter« Aufschwünge weichen, umsomehr, als durch Erneuerung der Aolleinigung mit den süddeutschen Staa ten unter zweckmäßiger Veränderung der innern Orga nisation deS Zollverein-, durch den heute erfolgenden Eintritt der Provinz Schleswig Holstein in den letzter«, durch erhebliche Herabsetzung von Hafengeldern und son stigen, auf der Schifffahrt lastenden Abgaben der Ge- werbthätigkeit und dem Handel wesenlUche Erleichte rungen zugewendet worden sind. Geehrte Herren! Das Werk nationaler Einigung, welchem die preußische Lan- desvertretung durch ihre Zustimmung den Abschluß zu geben berufen war, ist sertdrm ins Leben getreten. Wenn Sie eingewilligt haben, einen Theil Ihrer Befugnisse auf den norddeutschen Reichstag zu übertra- FeuiUeton. Ei« Aftikareiseadrr i« Drr»de«. Noch bewährt Dresden seine Anziehungskraft durch seine Museen und mannichfaltigen BildungSanstalten, überhaupt durch sein immer lebendiges Bestreben, Wissen schaft und Künste bescheiden zu sördern und Fremde hier Genüsse aller Art finden zu lassen, welche nach allen Richtungen hin auch tiefere Geister in angemessener Weise zu fesseln vermögen. Am seltensten unter solchen dürften Diejenigen sein, welche für eine Idee leben, welche in der unerschütterlich treuesten Hingebung an einen großen Gedanken sich selbst gänzlich dahinopfrrn und ganz entfernt von dem EgoiSmu» der Zeit, welcher nur den Erwerb Allem voranstellt, auf dem Pfade rine- Aristotele- und Leibnitz dahinwandeln, nur die För derung der erhabenen Wissenschaft, nur die Bildung edler Geister sür die reinste Humanität, al» da- einzig würdige Ziel ihre» Leben» erkennen. Mit »ollem Rechte kann man den durch seine klassische, nach »ielen Rich tungen hin tief gediegene Bildung au»gezetchneten Hrn. vr. Fr. D ialloblotzky von Göttingen, einen wahren Repräsentanten so selten gewordener Gelehrsamkeitnennen. Da» höchste Interesse gewährt sein umsichtig lebendiger Blick in die Gegenwart und sein geographlschk» Ahnen und Schauen in die geographische Forschung der Zu kunft. Eine ansehnliche Zahl allgemein geachteter Männer au- dem hiesigen Gelehrtenkreise erfreut sich bertit» der persönlichen Bekanntschaft mit ihm. Mag e» erlaubt sein, nur wenige Bemerkungr« über seine Forschungen, die er un» selbst mitgethetlt hat, hier bieten zu dürfen. 5J» Jahre >848 bewies ich der geogra»bischen Gesellschaft in Perl», dreGekllichatt derRaMrfvm»»« in Wien und einzelnen Gelehrte», Loh die dmnal» befle, «arte» »»» Afrika mchl mu schon anerkannten Thatsachen stimmten. Ich bewies, daß die klonte« Lun«« nicht (wie man damals aogab) in der Mitte der großen Halbinsel, acht Grade nördlich parallel mit dem Aequator sich erstreckten, sondern südlich vom Aeqnator parallel mit der östlichen Küste zn suchen wären, woselbst dann auch die von Claudiu» PtolomäuS angegebenen Seen im Qnellen- aebietc deS weißen Nils zu finde» wären. Humboldt, Berg haus, Dowe, Zennt, Haidinper und andere Naturforscher bil ligten meine Gründe, Die Ansichten der Natur, die Berichte der Naturfreunde in Wien, klüloiopkic»! ^aurn»I ot Läindargk, auch französische, amerikanische und russisch« Zeitschriften lobten weinen Plan, die theoretischen Beweise durch eine Reise von Zan zibar und Mombasa aus zum Nyassisee und hinab an den Usern deS weißen Nil» praktisch zu bewahrheiten. Prinz Albert, Murchison, Henry de la Becht, Sabine und fast alle berühmten Naturforscher und Gelehrten, Bischöfe und Admiräle erklärten sich durch Vr. Charle- Beke geneigt, mein Unternehmen zu unterstützen. Beke drauaschristlich darauf, ich solle unverzüg lich mit meinen eigenen Mitteln die Reise anfaugev, er wollte daun für dieMittel znr Fortsetzung und Ausführung sorgen. Beke bewies durch die Nacksenduna von Geld und Empfehlungs briefen, e» sei ihm Ernst. Beke verhieß mir, daß der Missionär Krapfs mir besonder- durch Rath und That beiftehen würde. Ich beeilte mich, Krapfs im östlichen Afrika mein von vr. Char le» Beke für mich abgesaßteS gedruckte- Programm zu über reichen. Krapfs aber zog rS vor, die Ausführung durch seinen Einfluß aus Cousuln mrd Machthaber zu d nd ru in m«jor«m r«t mi,,iou»rt»« xloriam. Er reifte nach England und setzte dort ein gedruckte» Umlausschreibeu iu Bewcgang unter dem Titel: kiulore os l)e. Si«üot>lot»»^'» «rpeültion. Er suchte die kostbare Nullität seines MissiouireaS dmt.r q.oaravb n Mittheilangeu »n verhülle« und versprach, meiu Programm solle viel besser durch Missionare auSge'ührt werden. Die Eifer süchtelei war stark genag, die mir bestimmt gegebenen Ber- ipr chungca zu beleinn, so daß man «ich, der ich vor «einer Abreise «ramiuor of in« onivriit^ »k Lonüon war, nun i» Afrika «einem Schicksale überließ. Mein Programm ist ab- .redruckt in» dritte» Baude de» Briefwechsels »wische»Humboldt uud BerghauS, mit Fehler», welch, bekunde». Laß Bergbau» de» Enal lchen nicht ganz mächtig ist. Meiu« Reffe erlag nicht ll'm.N'lchn. 2-«,redlichen »»d ethuoaraphischeu Hindernden, sondern der kamerader«, welcher selbst da» noch nuersorschte Quellenqebiet de» weißen Nil» za eug ist, um urdeu ihrer Eitelkeit selbstständige Forschaogeu zu d»ld«u »ad eine» Wem- gen, so verkündet schon jetzt das Aeugniß der Geschichte, daß Sie damit da- Rechte zu rechter Zeit gethan haben. Das preußisch« Volk hat in der Gestaltung des Nord deutschen Bundes vermehrte Bürgschaften der Sicherheit und ein erweitertes Feld organischer Entwickelung ge wonnen; gleichzeitig ist mit den süddeutschen Slamm- genossen die Gemeinschaft der wirthschaftlichen Interessen und der thatkräftigeu Vcrthridigung aller höchsten Güter deS nationalen Lebens gesichert. Die Verträge, aus welchen diese Gemeinschaft beruht, haben in jüngster Zeit eine erhöhte Bedeutung dadurch gewonnen, baß auch bei ihrer Berathung in den Volks vertretungen das nationale Bewußtsein sich siegreich be währt hat. Die Beziehungen Meiner Regierung zu den aus wärtigen Mächten sind durch die neuen Verhältnisse, in welche Preußen inmitten deS Norddeutschen Bunde- gestellt ist, nicht verändert worden. Mit dem sreund- schaftlichen Charakter derselben sind die persönlichen Begegnungen mit der Mehrzahl der Souveräne Deutsch lands und des Auslandes, zu welchem Mir im ver gangenen Sommer Gelegenheit gegeben war, in vollem Einklang«. Das friedliche Endziel der deutschen Bewegung wird von allen Mächten Europas erkannt und gewürdigt, und die FriedenSbestrebungcn der Fürsten werden ge tragen von den Wünschen der Völker, welchen die wach sende Entwickelung und Verschmelzung der geistigen und materiellen Interessen den Frieden zum Bedürf- niß macht. Die jüngsten Besorgnisse wegen einer Störung des FriedenS in einem Theile Europas, wo zwei große Nationen, beide uns eng befreundet, von einer ernstcrn Verwickelung bedroht erschienen, darf Ich als beseitigt ansehen. Den schwierigen Fragen gegenüber, welche dort noch einer Lösung harren, wird das Bestreben Meiner Regierung dabin gerichtet sein, einerseits dem Anspruch« Meiner katholischen Unterthancn auf Meine Fürsorge für die Würde und Unabhängigkeit des Oberhauptes ihrer Kirche gerecht zu we-.d-n, und andererseits den Pflichten zu genügen, welche für Preußen aus den politischen Interessen und den inter nationalen Beziehungen Deutschlands erwachsen. In beiden Richtungen sehe Ich in Erfüllung der Auf gaben, welche Meiner Regierung gestellt sind, keine Gefährdung deS Frieden-, So lassen Sie uns um so zuveisichtlicher an die Lösung der Aufgaben innerer Entwicklung gehen. Mögen Ihre Arbeiten für das Wohl de- Staate- reich gesegnet sein/' Wien, Donnerstag, 14. November, Abends. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung des Abgeordneten- hcusr» wurde die Generaldebatte über da» DelegationS- gesetz zum Abschluß gebracht. Freiherr v. Beust erklärte beim Schluss« d«r De batte, daß auch cr das vorliegende Gesetz nicht als ein Ideal konstitutionellen Lcbens betrachte, indessen müsse man doch abwarten, ob die in übertriebener Werse ge schilderten nachlhciligcn Folgen auch wirklich eintreten würden. Es sei zu hoffen, daß die Delegirten Frie densboten für daS Reich sein würden. Frhr. v. Beust entkräftete sodann die der Regierung in dieser Frage gemachten Vorwürfe und erklärte schließlich unter dem Beifall deS HauseS, daß sämmtliche auf den Ausgleich bezüglichen Gesetze als ein Ganzes der kaiserlichen Sanktion unterbreitet würden. Es wurde sodanu in die Sperialdebatte eingetrrten und die 88 1 und 2 mit allen gegen 4 Stimmen an genommen. Ein Wieuer Telegramm der „Hamburger Nach richt»»" meldet, daß dir AuSgleichrdeputation dir Rr- giernagSvorlage verworfen habe, wonach da» nächst jährige Defieit durch weitere Notenemission gedeckt wer de« sollte. Au» Konstantinopel ringetroffrne Depeschen er wähnen, der „Reuen freien Presse" zufolge, de» Ge rücht», daß der dortige russische Gesandte, General Jgnatieff, bestimmt sei, an Stelle de« Fürsten Gortscha- kelmuthe, welchen gegebene Versprechungen nicht binden. Zu den Ehrenmännern, welche meine Rückkehr ans Afrika erleich terte», gehört auch der damalige Generalkonsul Mnrray in Kairo, der später als britischer Gesandter in Dresden wohnte. UebrigenS haben die später durch Krapff, Rebmann, Burton, Speke, v. d. Decken N A. ermittelten Thatsachen die schon 1848 gedruckte Theorie meines Programms bestätigt, io dessen Be wahrheitung ich wohl umgekommcn wäre, wenn Neid nnd Wort- bruch mich nicht ansgehalten hätten. Ich habilitirte mich wieder iu Göttingen bei der Universität als Docent und schrieb Rr> censionen über afrikanische Rersewerke für die von der könig lichen Eocietät der Wissenschaften derausgegebeoeo »Gelehrten An- zergen." Im Jahre 1854 zog mich die allgemeine deutsche Na- lurforsch.roersammlang vorzüglich deswegen an, weil mir io Afrika ood Asien so wenig geistiges Leben vorgekommen war, daß seine enropäischeo Formen mich angenehm überraschten. Hofratb Rndolph Wagener forderte damals Karl Bogt heran», seine» Materialismus zu verthridigen, and e» wurde der fol- et»d« Morgen zu einem wissenschaftlichen Turniere avberanmt. Vogl erschien dann ans dem Kampfplatz« nnd verließ Gömngeu erst, nachdem Wagener sich al- kraok hatte entschuldigen lassen, dir darauf veröffentlichte Reihe von,Streitschriften zwischen Wa- gener und Bogt beweist, daß wissenschaftliche Streitfrage«, wie die luristischen und politischen, nnr dnrch ein »näiatur «t »Itor» p»r, erledigt werden, nod da» die Presse nur daun die Meinung le»kt, wen» sie die gesprochenen Worte unterstützt—Bogt verbreitete seine Meinungen i« Genf, N ach l, Frankfnrt uod andern Etädte» du, ch Borträge, während Wagener, der gewandte Schriftsteller, in Göllingen feint einst zadlrnch,- Zudorcitchaft »erlor. Al- Vogt den Inhalt seiner Borträge io zwei Bänden: »Ueder deu Menschen" heranSgegeben hatte, wie» ich io einer Drockfchrist ans di« iovero dar,» vorkommenden Widersprüche hin und erbot mich, auf der Raturforscherversammlung m G-rge» »eine Sätze gegen Bogt mündlich zu vertheidige», dieser aber ging a»s «eine« Vorschlag einer öffentliche» Disputation mchl ei». Seitdem hab« ich in versch -denen Städte» nor Versammlung, n »sprochen, welche ähnlich« gemischte waren, wie diesem«» sind, an welche Vogt seine Vorträge richtet. Ich focht« auch berich tigend« Gegrnrede» »n veranlass«», nur dieselben schließlich »» deaMworte«, welches mir »ft „r Aufrißendeit der Zuhörer gelana, wie die ans den beide» beiliegende, Blätter, «bgedrick- tc» Zuschrift», bezeuge,." Dies« Blätter enthalten di« Anerkennung für die ia koff da» Portefeuille der auswärtigen Angelegenheit»»! zu überurhmrn. Wirn, Frritag, 15. Novrmbrr. (W. T. B) Die „Presse" meldet nach einer angeblich zuverlässigen Privatdeprsche au« Smyrna: Am 1tt. Novbr. haben auf Kandia die Insurgenten die türkischen Truppen angegriffen. Rach einem bedeutenden Treffe« mußte da» Eorp» Mehemed Pascha» zurückwrichen. Die Kon suln Rußlands, Frankreichs und Preußen» in Kaaea eonstatirten durch eine Declaration an den Großwrfir und Omer Pajcha da« Mißglücken de» Versuchs, die Insurgenten für den Vorschlag der Pforte zu gewinnen. Omer Pascha erklärte, zur Brechung des Widerstande« sei er genöthigt, nunmehr die äußersten Mittel an- zuwendrn. Die „Reue freie Presse" hört, der österreichsche Botschafter bei der Pforte, Frhr. v. Prokesch-Osten, fei angewiesen, unter der Versicherung fortgesetzter freundschaftlicher Gesinnung und unverbrüchliche« Fest- haltens am Grundsätze der Integrität de» ottoma- nischen Gebiets der Pforte zu rothen, einer interna tionalen Enquete wegen Kandia» keinen Widerstand entgegenzustellen und da» Resultat derselben al» maß gebend zu arreptiren. Paris, Donnerstag, 14. November, Abends. (W. T. B ) Dir „Patrie" meldet, der italienische Gesandte Nigra werde sich nach London begeben, um mit der englischen Regierung über da» Conferrn;p»jret in Be rathung z« treten Ritter Nigra sei beauftragt, dem britischen Cabinet zu notificiren, daß Italien dem Conferenzprojeete im Principe beigrtretr« sei. Dir „France" bestätigt, daß die Einladungen zur Conferen; weder über Ort, noch Termin de» Zusam mentritt» Andeutungen enthalten; doch fei al» beinaht sicher anzasehen, daß die Conferen; in Pari» zusam mentreten wird. Dem „Etendard" zusolge begiebt sich der die»sei- tige Gesandte in London, Fürst Latour d'Auvergne, übermorgen auf seinen Posten zurück. Die Anzahl der vorgestern vorgenommrnen Ver haftungen beläuft sich auf acht. Paris, Freitag, 15. November. (W. T. B ) Au» diplomatischen Kreisen wird mitgetheilt, daß Frank reich bereit» mit den Mächten vertrauliche Unter handlungen über die Basi» dcr Konferenz eröffnet habe, welche für Italien die günstigste nnd geeignet sei, zukünftig eine französische Einmischung in dir italienischen Angelegenheiten auSznschließen. E» heißt, daß Kenrral Bazainr da» Kommando des dritten Armrecorps in Nancy erhalten solle. Florenz, Donnerstag, 14. November, Abend». (W. T. B.) Die „Jtalie" dtmentirt in aller Form da» Gerücht von einem bevorstehenden Staatsstreich und bestätigt, daß die Einberufung des Parlament» noch im Laufe diese» Monats erfolgt. St. Petersburg, Donnerstag, 14. November, Abend». (W.T.B.) Der „Ruff. Znv." und die „Bör- senzritung" versichern (gegenüber einer Meldung der Wiener „Presse"), daß der russische Gesandte ia Kon stantinopel der Pforte kein Projekt zur Reform de» Hat-Humayum» übergeben habe. Tagesgeschichte. Berlin, 14. November. Die „Voss. Ztg." schreibt: Während der von dem Club der Landwirthe in Berlin angeregt« landwirlhschaftliche Congrtß nicht 'des allgr- meinen Beifalls sich zu erfreuen scheint, ist in andrrn landwirthschaftlichen Kreisen «in Gedanke aufgrtaucht, der vielleicht schneller und wirksamer zu einer einheit lichen Vertretung der landwirthschaftlichen Jntrressen im Gebiet« deS Norddeutschen Bundes zu führen bestimmt ist. Man bespricht nämlich, wie wir annehmen, die Erweiterung deS LandeSökonomiecollegiumS durch Hinzuziehung von Mitgliedern, welche von den andern norddeutschen Bundesstaaten zu entsenden wären. Wir glauben nicht falsch berichtet zu sein, wenn wir hinzufügen, daß auch die königl. Staatsregierung schon mehrer« Städten v»r größern Vereinen von Zuhörern gehaltenen öffentlichen Vo,träge, dergleichen wir auch in Dresden bald entgegensetzen dürfen. Namentlich wird «S rin gewiß nur selten sich «retgnrndeS Interesse ge währen, über die heutige Naturforschung zwei so ent gegengesetzte Richtungen, wie die von Fr. Biallo- blotzky und von Karl Vogt wirklich sind, in ihrer gewiß von beiden Setten geist.vllen Entwickelung, fast gleichzeitig durch ihre Schöpfer selbst mit lebendiger Stimm« geboten, mit eignem Empfängniß vrrnehmen zu können. ll. Dresden. In der Sitzung der botanischen Sektion der „Isis" am 7. November bot Herr Oberlehrer Besser einige Blicke in die neueste botanische Literatur. Herr JnstitutSlehrer A. Weber verlas rin Schreiben deS Lehrers Hrn. Rostoc in Dretschen bei Bautzen über die in Sachsen bisher nur an zwei Orten gefundene Pflanze kplgoginm Lwolini. Hr. Medirinalaffeffor vr. Fiedler sprach alsdann in längerer, höchst anzirhrnder und klarer Rede über da» Cholera c«nt»«>»« mit beson derer Berücksichtigung der in n«uerrr Zeit von Prof. Hallirr in Jrna brschrftbrnrn Chvleraptlzr. Hallirr fand in drn Rrißwaffrrftühlm Cholrrakrankrr Pilzsporr«, dir in sosrnanntrn Cystrn odrr Kapsrln rtn-rfchloffen warrn und wrlchr die größte Aehnlichkrit hatten mit den Sporen voa vraer»«« oecult», drm Pilz beim Roggen- strngrlbrand. Die Sporen zerfielen in feinste Mikro» ^coecu»zrllk«, dir ia eine gelatinöse Masse rtngrbeNrk waren und welche riar große Nriguug besaßen, stick- ftvffhaltige organische Substanzen (Eptthelten, Fletsch- fasern v. s. w.) zu zrrstörrn. Säte Hallier dies« Pilz» sporrn auf «inrn alkalisch«», fruchtrn, stickstoffhaltig«» Bob««, s, «ntwtcktit« sich daran» ein Pilz, welch« j«üe Cystenftücht«, wie »an sie in» Cholerastnhl« findet, trng.
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