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Dresdner Journal : 14.11.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-11-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186711148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18671114
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18671114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1867
-
Monat
1867-11
- Tag 1867-11-14
-
Monat
1867-11
-
Jahr
1867
- Titel
- Dresdner Journal : 14.11.1867
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265. DmowrStaq, den 11. November. 1867 NbrNoi»! «-riilr -1-»r ^Mrllo»- 1 „ 1L „ «So»»tllod:— „ 15 ,, I-> tritt ku-t o 8tvmp«l- »U!>^I»x ^imn. Lnseralniprelsk! IBr äs» 8»oill «tll«r r«»p»It«nel> 2«il«! 1 le^r. v»t«r „LtQg«»»aat" äi« Lei!«: L kkgr Lrschetnen: 10>kUvk, »Ut Lu,o»dm« äer 8vui» «oä 5'*>srt«k«, kur ä«u kul^vugsu n^. Dres-nerImimal. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. - - - > —— — rmeraleuaniuilimt ««owLrtZ t» öL»»v,r»rv»», 6owmt»«»o»L» ä«» vr«»äo«r Collin»!,, «b«vä»i. 71 I^o,» ko»r. S»»d«rU-I«rl1» V»» «r»»Irkurr» N.» ttmimii» t Voal.»»; >«rll»^ Vituriv» »vk« vuebk, Lnr««ii, Nr«»»» L 8v«i.orr»; l,.8ri»a>l>«Hiiiiollv»odilr«»», L 8»»tt»^^v,i» j «r»»Ltarr » N.>: kuekk . LSI». Xo. LLv»«L»jk»r1»: I^irrir», 8vl.l.»i» t 6o , <8, kl«o« <t« I» Konr»»); kr»U L»l.io»'» Knodt», Mi«» ^i. vrr»i.r« Heraaagtver «ontgl L»p«cktt»oo ä«, Vrsiävsr ^onriutt»d vrooäsr», dt»n«»i,tr»«« 8, 7 Nichtamtlicher TM» Ueberfildt Tclegra-Hische Nachrichir«. TagrS-rschichte. Dresden: Bom königl. Hofe Kam- merverhandlungen. — Berlin: Einführung preußi- schrr Militärgrsetzr in den norddeutschen Bundesstaa ten. ZollveretnSvertrag publicirt. Von der Postcon- ferenz. Twesten» Verurtheilung. Maßregeln gegen die Rinderpest. LandtagSvorlagrn. Jnseratensteuer. TheuerungSzulagrn für Eisenbahnbramte. Der Un fall der Panzerfregalle „Friedrich Karl". — Kiel: Beschlagnahme. — Hamburg: VermittelingSvor- schlag bezüglich einer SenatSwahl. Prcßanklage. — Wien: RcichSrathSangrlegrnheitrn. Militärische». Nachrichten vom Admiral v. Tegrtthoff. Vermisch te». — Pesth: Vermischtes. — München: Hof- nachrichtru. Militärische». — Pari»: Präfecten- erlaß bezüglich des BrodpreiseS. Preßproceß. — Bern: Consulat in Aegypten. —Florenz: Ertrag de» Kirchenzüterverkaus» Tagesbericht. — Rom: Zur Schlacht von Mentana. — Madrid: Vermischte».— London: Fenierproceß in Manchester. — Orford: NolhstandSunruhen.— Kopenhagen: Der Verkauf der westindischen Inseln.— Et. Petersburg: Pe tition bezüglich der römischen Frage. — Warschau: Ankunft de» griechischen KönigSpaars. LandiagSverhandlungen. (Sitzung der Zweiten Kammer vom 13. November.) Ernennungen, Versetzungen rr. im Öffentlichen Dienst. Dretdner Nachrichten. Pr»vi«zialn»chrich1en. (Leipzig. Chemnitz .) vririebsübersicht der königl. sächsischen EtaatSeisen« Hahne« pro Septemder 1867. Statistik und 8olk»wirthschaft. vermischte». Inserate. Feuilleton. Juserate. TagrSkolender. vörsennach» richte« Vellage. LandtagSverhandlungen. (Sitzung der Ersten Kammer vom 12 November.) Inserate. UklktzraMIlllt Nachrichten Berlin, Mittwoch, 13. November, Nachmittag». (W.T.V.) Dir „Prov.-Eorresp." theilt mit, daß der neue Zollveretn-vertrag am 1. Januar in Wirksam keit tritt. Vermuthlich werde der erweiterte Bunde»- rath im Januar, da» Zollparlament anfangs Februar einbrrufen werden. Hannover, Mittwoch, 13. November. (W. TB.) Der „Hann, Courrier" meldet, daß die im vorigen Jahre nach London geschafften 22 Millionen GtaatS- grldrr wieder hier ringrtroffrn und deponirt wor den find. Ratzeburg, Dienstag, 12. November (W. T B.) Dir Ritter- und Landschaft genrhmigtr in gestriger Sitzung da» nruc Münzgesetz, durch welche» die preu ßische Schridrmünze in Lauenburg ringeführt wird, verwarf den Antrag auf Einführung de» Wechsel- sirmprl« und vertagte drn Beschluß über da» verg- «rsetz. Altona, Dienstag, 12. November, Abend». (W. T. B ) Drr hirfige Magistrat hat brschloffen, auf da» ihm verfassungsmäßig zustrhende PräfeniatiouSrecht für da» Herrenhaus für jetzt zu vrrzichtrn, da er gegen wärtig nur 4 Mitglieder zählt. Wie«, Dirn»tag 12. November, Nachmittag». (W. T. B) Da» Abgeordnetenhaus begann in der heutigen Sitzung die Generaldebatte über da» Drlegationengrsetz. E» sprachen dir Abgg. Toman, Mendr, Rieger gegen, und Plenrr, Skene, Pratobrvera für den Antlag des Ausschüsse». Wien, Mittwoch, 13. November. (W.T.V.) Da» griechische KönigSpaar ist gestrrn hier ringrtroffrn und wurde auf dem Bahnhofr von drm Saisrr, den Spitze« der Behörde» sowie von der dänischen und drr russi schen Gesandtschaft rmpsangr«. Da» griechische Kö- nige.pLir ist in der Hosdurg abgtstiegen. Die „Presse" bestätigt, daß Graf v. Bismarck da» ästerreichsche Rundschreiben vom 1. d. M. durch rin vom 5. d. M. datirteS Rundschreiben erwidert habe, welche« vornehmlich Befriedigung darüber constatire, daß in Pari» Nicht» verhandelt worden sei, wa» den Weltfrieden störrn konnte. Stuttgart, Dienstag 12. November, Mittag». (W. T B.) In der Abgeordnetenkammer forderte heute im Verlaufe der Sitzung der Abg. Hölmer die Regie rung zu baldiger Vorlage eine» revtdirten Brrfassung»- entwurf» auj. Die staatsrechtliche Commission wurde beauftragt, über die zulässige Dauer ihre» Mandate» Bericht zu erstatten. Karlsruhe, Dienstag, 12. November, Nachmitt. (W. T. B.) Die Abgeordnetenkammer nahm heute, nach zweitägiger Debatte, da» Preßgesetz i« Wesent lichen nach drn Commissionranträgen an. Der An trag Eckhard « auf Abschaffung drr polizeilichrn vr- schlagnahmr erhirlt dir Majorität. Da» Amendement Wundt'«, welche» verlangt, daß über Preßvergehea, deren Verfolgung der Staatsanwaltschaft obliegt, dn» Schwurgericht entscheiden solle, wurde an die Com mission zurückverwiesen. Pari», Dienstag, 12. November, Abend». (W. T. B.) Die „Patrie" glaubt zu wissen, daß der Kai ser gestern die Demission de» Minister» de» Inner«, Lavalrtte, angenommen hat. Auch Staatsminister Rouher habe drn Kaiser ersucht, ihn von der Ver waltung de» Finanzministerium», dir rr nebru sriurn übrigen Aemtrrn bisher geführt, zu rntbinden. DK Ernennungen der Nachfolger für diese beiden Riai- sterien werden, drr „Patrie" zufolgr, morgen i« „Moniteur" veröffentlicht werden, und zwar werde StaatSrath Piuard da» Ministerium de» Innern und Magne da» Finanzministerium übernehmen. Marquis Lavalette würde Mitglied de« geheimen Rath» werde«. Man spricht auch von einer bevorstehenden Aendrru«g im Prrßvrrwoltungodienste. Drr „Trmp»" behauptet, die Einladungschrribe« zur Beschickung einer Conferenz wegen der römische« Angelegenheit seien in sehr allgemeinen Ausdrücke« gehalten und stellte« kein bestimmte» Programm im Vorau» auf. Haag, Dirn»tag, 12. November, Nachmittag». (W. T. B ) Die Generalstaaten beriethea heute de» Etat dr» Finanzministerium». Der Minister verhieß baldige Vorlage verschiedener Gesetzentwürfe, welche dir Revision de» Seebriefgesetze» und de- PaßwesenS, sowie die Herabsetzung der Zritungstempelsteuer be zwecken. Florenz, Dienstag, 12. November, Abend». (W, T. B.) Dir „Gazzrtta ussiziale" publicirt dir vom 7. d. Mt». datirtr Drprschr Menabrra » au den italie nischen Gesandten in Paris. Dieselbe besagt in ihreu Hauptpunktrn: Italien habe da» durch die Entsendung seiner Trup pen in den Kirchenstaat erstrebte Ziel erreicht und darauf seine Truppen zurückberufen, welche überall dankbar von der Bevölkerung empfangen worden seien. Getreu seinem Worte, habe Italien die PlebiScite zu- rückgewiesrn. Die Depesche constatirt alsdann die Niederlage und Entwaffnung der Garibaldianer und die Verhaftung Garibaldi'», wodurch die Bedrohung de» Kirchenstaats aufgehört habe. Die Regierung dürfe erwarten, daß auch Frankreich sein durch die Note vom 25. October gegebene» Versprechen halten werde, wo nach die französischen Truppen sofort zurückgezogen werden sollen, sobald die Sicherheit wieder hergcstcllt sei. Eine verlängerte Intervention sei rin Hinderniß eine» dauernden Abkommen». Die Depesche betont weiter da» vollständige Schettern der Septemberconven- tion, da die Haltung Roms gegen Italien unverändert geblieben sei, und Rom trotz einer aus alle» Ländern rrcrutirten Armee zu fremder Intervention feine Zu flucht nehme. Nur eine aufrichtige Übereinstimmung mit Italien sichere den heiligen Stuhl vor jeder Ge fahr. Trotz seines lebhafte» relig öscn Gefühl» empfinde Italien die Schwierigkeit.» der Bereinigung einer in den höchsten Regionen des Glaubens ausgeübten Ge walt mit den Sorge» einer irdischen Regierung. Der das Apostelgrab umschließende Goden sei der sicherste Sitz des Prpstthums. Italien werde letztere» verthei- digen und besten Unabhängigkeit und Freiheit achten. Hierauf zielende Abmachungen, welche die Interessen de» Papstthum» und Italiens in Einklang bringen, seien unerläßlich. Italien müsse den Ursachen einer per manenten Aufregung entrückt werben. Eine aufschubs lose Lösung der römischen Frage sei dringend noth- wendig. Die amtliche Zeitung bemerkt zu drr neuerdings veröffentlichten päpstlichen Bulle, welche die aposto lische Legation in Sieilien aufhebt: Diese Maßregel versuche, dir Kronr rinrr ihrrr unvrrlrtzlichrn Präro- gativrn zu brrauben. Die Regierung habe Maßnah men getroffen, wodurch Jeder, welcher die päpstliche Verfügung auSsühre, den Gerichten übergeben werde. London, Dienstag 12. November, Vormittag». (W. T B.) Der preußische Botschafter, Gras Bernstorff, ist gestern hier wieder eingetroffen. — Da» Gichtleiden Graf Derby'» hat in den letzten Tagen bedeutend zu- grnommen. In Oxford haben wegen Theuerung der vrodpreise Unruhen (vergl. dir „TageSgescbichte unter Orford) stattgefunden. Die Legung de» neuen Kabels von der englischen nach der belgischen Küste (nach dem Torfe La Panne) ist glücklich von Statte« gegangen. Nach Berichten aus New-Porl vom 2. d., welche per Dampfer eingegangen sind, repräsentiren die ge fälschten 7—30 Bonds angeblich eine Summe von 150,000 Dollar». St. Petersburg, Dienstag 12. November, Nach mittags. (W. T. B.) Die Kaiserin von Rußland ver läßt heute Warschau und kehrt nach St. Petersburg zurück. Anläßlich der Polemik, welche das „Journal de St. P^terSbourg" mit dem Pariser „Journal de» D6- bat»' über die von der russischen Regierung der Zei tung „Golos" ertheilte Verwarnung neuerdings ge führt Haden, erklärt die ministerielle „Nord.Post": Die Regierung befolge als Regel, jeder Art von politischer Znspirirnng der Presse fern zu bleiben, sie habe jedoch dafür Sorge zu tragen, daß die Zeitungen den An stand nicht verletzen. Konstanti nopel, Dienstag, 12. November, Abends. (W. T B ) Die Pforte steht im Begriff, mit der „8oei6t6 xsn^rulv" eine Anleihe von 2 Mill. Pfd. St. abzuschließeu. Tagesgeschichte. Dresden, 13. November. Zu Ehren deS heutigen Gcburtsfcftes Ihrer Majestät der Königin Ama lia, das zugleich das Gcburtsfeft Ihrer Majestät der seit gestern am königlichen Hofe weilenden Königin Eli sabeth von Preußen ist (beide Majestäten sind Zwil- lingSschwrstern), fand Morgen» große Reveille der Mi- litärmuflk statt und tragen heute die Wachmannschaften die Paradeuniform. Am königlichen Hofe ist das Gc- durtsfest Ihrer Majestät (da der heutige Tag zugleich der Todestag der durchlauchtigsten Mutter Ihrer Ma jestät ist) wie gewöhnlich bereits am 10. November, dem VermLHIungStage Ihrer königlichen Majestäten, mit ge feiert worden. — Zu Ehren Ihrer Majestät der Königin Eli sabeth von Preußen fand gestern Nachmittag bei Ihren Majestäten im königlichen Schlöffe Familientafel statt, an welcher sämmtliche Glieder der königlichen Fa milie, sowie Ihre königlichen Hoheiten Prinz Albrecht Feuilleton. Dresden, 13. October. Da» gestrige erste der Abonnementsconcerte der kgl. sächs. musikalischen Kapelle, die in erfreulicher Weise ein gefüllte» Audito rium aufwrisen, wurde unter Direktion de» Herrn Hof- kapellmeister» Krebs mit einer hier noch nicht gehörten Ouvertüre (6-clur op. 11V) von F. Mendelssohn-Bartholdy eröffnet. Eie gehört zu dessen nachgelassenen, von sei nem Sohn edirten Werken und wurde 1826 geschrie ben. Wegen de» gleich im Anfang von den Trompe tern intonirten Thema» ist ihr fetten der Musiker die Bezeichnung „Trompetenouvertürc" beigelegt. Zum größern Theil schließt sie sich in Erfindung und Form mit musikalisch tüchtiger Factur und sehr kühlem Ge halt früher betretenen Bahnen an, während der schöne Satz im Beginn de» zweiten Theil», drr später wieder ausgenommen wird, bereit» die Etgenthümlichkeit dr» Mendelssohn'schen Grifte» mit sühlbarer Htndeutung auf die Sommernacht»traumou»ertüre entwickelt. Letzterer also ist die» Werk offenbar vorhergegangen. Jener Zwiespalt im Inhalt, die »och unvollendete Entwickelung der rigrnen Individualität, welche auch die charakteri stisch harmonische Einheit der Gestaltung nicht begün stigte, haben wahrscheinlich drn Meisttr von drr Ver- össentlichung dirsrr Komposition abgrhalten. Denn rr brsaß im vollem Maß« jene künstlerisch strenge Selbst kritik, die vielen unter den Eomponisten der Gegru» wart »achahmungtwrrth erscheinen sollte; ihm lag nicht» daran, dem Orchestrrreprrtoire nur ein gut«» Musikstück mit einzelnen gtistreichrn Zügen und anständiger Ge- sammtwirkung hinzuzusügen, welch«» wir j«tzt alltrding» dinch di« Edition d«S Werke» «rhalt«» hab««. Zum erste« Male vorgrführt wurde außerdem el«« FtfioudetlAr« zur 25jährigen Stiftungsfeier de» Pesth« Ofener Conservatorium» von R. Volkmann. Sie zeigt die gegenwärtig oft wiederkehrenden Eigenschaften: eine sehr respektable Technik mit manchen interessanten Jn- strumcntalcombinationen, Armuth an Jdecn und Man gel an gedanklich erfüllter, auS innerer Nothweadigkeit entspringender und vollendeter Form. Die moderne romantische Richtung und Neigung de» Eomponisten empfängt ihre Nahrung weniger au» drr Phantasie und dem Gemüth, al» vom Verstände. Durch reizende Ton färbung und neue Verarbeitung können auch unbedeu tende musikalische Gedanken eine neue Anziehungskraft gewinnen, keinenfallS aber werden sie bedeutend durch eine gespreizte Gestaltung und Ausstattung und durch lärmende Orchestermittel. Den edelsten Genuß de» Concert» boten Haydn und Beethoven durch ihre Symphonien. Sämmtliche Aus führungen erwiesen wieder in vorzüglicher Weise die künstlerischen Kräfte der Kapelle und ihre künstlerisch intclligente Verwendung. Beethoven'» k mol! Sympho nie wurde mit Schwung und Tonmacht gespielt — (Ehre den Bässen im dritten Satz) —, nur etwa» zu hastig und unruhig in der Haltung; Haydn'» 0 ä or- Eymphonte mit maßvoller, fein schattirter Behandlung und schönem Wohlklang; st« ergab, besonder» in den Mit- telsätzen, eine durchau» mrtsterhafte Leistung. E. B an ck. !drt»be«. Aerztltcher Zw«tgve,«in. Monat»- Versammlung am 5. November. Bor Uebergang zur Tagesordnung sprach der Vorsitzende den Wunsch au», daß der Verein, w«lcher sich in der letztem Zeit vor zugsweise mit Organisation»- und R«fmmfrag«n be- Ichäftigt hab«, srrntrhin auch Aragrn au» dt» Gebiet« d«r ärztlich«» Kuast und Wiffmschaft, sowie d«r öffent lich«» Sesu»dhcit»pfl«gt (». B. über Trinkwaff«r, Woh nungen, Benttlation, D«»t«frrtioil re., außerdem auch über die ärztliche Tare, sowie die ErwcrbSfrage im Allgemeinen) zuwendcn möge, wodurch nicht allein den Bestimmungen deS Regulativ», die Bildung von ärzt lichen Kreisvereinen betr. (Punkt 24), vollständiger entsprochen, sondern voraussichtlich auch eine lebhaftere Theilnahme der Mitglieder angeregt werde» würde. Erfreulicher Weise sei ihm schon ein Vortrag über Be schaffenheit deS Dresdner Brunnenwassers für die nächste Zeit angrmrldet. Hierauf legte Prof. Or. Richter eine kürzlich erschienene Broschüre von Vr. Heinr. RohlsS: „Die Frage der deutschen Medikinalreform auf der Versammlung der Naturforscher und Aerzte in Frank furt" vor und gab Prof. vr. Wigard eine kurze Mtt- theilung über die Verhandlungen im Norddeutschen Reichstag bez. der Freizügigkeit, insbesondere mit Be zugnahme auf den Stand der Aerzte. — Den ersten Punkt der Tagesordnung bildete ein Bericht deS Prof, vr. Richter über die am 27. October, als am Vor abende der Plenarversammlung deS LandeSmedicinal- collegiumS abgrhaltene Sitzung de» verstärkten ärzt lichen Ausschüsse». AuS den Ergebnissen dieser von 7 Abgeordneten der KreiSveretne und 9 Abgeordneten der Zweigvrreine btsuchten Versammlung mögen hier nur dir folgenden, einige Hauptstreitfragen berühren den Punkte hervor gehoben werden. Bei den Verhand lungen über die Reorganisation der KreiSveretne (vgl. Eorrrfp.-Bl. Bd. IV. Nr. 2 „Zur vorläufigen Abhilfe") «ntfchied man sich, vorzugsweise in Anbetracht der Schwierigkeiten der Durchführung eine» Zwange», ge gen den obligatorische« Beitritt und für Annahme dr» sogen, saasorischen PriueipS, d. h. de» wiederholten güt lich«» Zureden» zur Theilnahme; ebenso müsse di« Ein richtung von Awtigvereinrn »vr «ine freiwillige sein. Die Mitglieder de» Ausschüsse» der Krei»veretn« sollen eine Entschädigung au» der Krei»vereiu»kaffe erhalte». von Preußen, Prinz Gustav v. Wasa und die hier an wesenden beiden Prinzen von Mecklenburg-Schwerin Theil nahmen. Dresden, 13. November. Die Zweite Kammer bat heute da» Gesetz, die provisorische Forterhebung der Steuern sür da» Jahr 1868 betreffend, genehmigt. (Der ausführliche Bericht hierüber befindet sich umstehend, der über die gestrige Sitzung der Ersten Kammer aber in der Beilage.) * Berlin, 12 November. Drr „St.-Anz." enthält eine allerhöchste Verordnung vom 7. November, durch welche auf Grund de» Artikel» 61 der Verfassung de» Norddeutschen Bunde», im Namen des Bunde«, die preußischen Militärgesetze und Verordnungen im ganzen Bundesgebiete, soweit sie in demselben noch nicht in Geltung sind, ringeführt werden. Soweit zur Aus führung dieser (im § 1 der Verordnung speciell aufge führten) Gesetze und Verordnungen in den einzelnen Bundesstaaten besondere Vorschriften erforderlich sind, werden dieselben von diesen Staaten erlassen werde». — Weiter veröffentlicht das amtliche Blatt das vom 9. November datirte Gesetz, betreffend die Verpflich tung zum Kriegsdienste und den Vertrag zwischen dem Norddeutschen Bunde, Bayern, Württemberg, Ba den und Hessen, die Fortdauer des Zoll- und Handelsvereins betreff.nd, vom 8. Juli d. I., nebst dem Schlußprotokoll zu demselben vom gleichen Tage. — Die „N. A. A." bemerkt zu der Mittheilung der Verurtheilung Twesten'S, daß Lieser Proceß in die Kategorie der in die allerhöchste Amnestie des vorigen Jahres mit einbegriffenen Vergehen fällt. — Der geh. Oberregierungsrath Oppermann, der wegen de» in Oberfchlesien erfolgten Ausbruchs der Rinderpest dorthin gereist war, ist wieder hierher zurückgekehrt. Es sind alle Maßregeln zur Bewältigung der Seuche ge troffen, die mit besonderer Heftigkeit dort aufgetreten war. Die Verluste an Rindvieh belaufen sich auf meh rere hundert Stück, welche theilü der Krankheit erlegen, thcils aus Vorsicht getödtet worden sind Die Ansteck ung hat sich auf mehrere Kreise erstreckt, am härtesten ist der Kreis Ratibor betroffen, wo mehr als zwanzig Ortschaften unter dem Ausbruche der Seuche leiden. Die militärischen Maßregeln zur Besetzung der öster- reichschen Grenze und Abschließung der heimgesuchtea Ortschaften und Höfe sind sehr umfangreich. Es sind dazu 12 Bataillone in Verwendung gekommen. — Wie verlautet, wird die hiesige Pojtconferenz wahrschein lich in 14 Tagen mit ihren Arbeiten zu Ende kommen. Bei Lem günstigen Fortgänge ihrer Berathungen soll mit Sicherheit auf einen Abschluß des ihr vorliegenden VerständigungSwerks zu rechnen sein. — Außer dem saufenden Etat für 1868 werden dem preußischen Land tage auch die Sepccialetats sür die erworbenen Pro vinzen auf 1867 vorgelegt werden, um die vorbehält liche Genehmigung für die Zeit vom 1. October bi» Endc Decembe, d. I. zu ertheilen. — In Betreff der Einführung einer Jnseratensteuer an Stelle der Zeitungsstempelsteuer soll bekanntlich am nächsten Mon tage eine Berathung mit Fachmännern im Finanzmini sterium stattfinden. Bei der Stimmung, wie sie in den meisten Organen der liberalen Presse gegenüber der In» seratenfteuer im Voraus kundgcgeben wird, glaubt die „N. Pr. Z." nicht zu irren, wenn wir annehmen, daß die Zeitungen ihre Stempelsteuer behalten werden. — Die „N.-Z." schreibt: Die Berlin-PotSdam- Magdeburger Eisenbahngesellschaft hat soeben einen Beschluß gefaßt, der eben so sehr von der Pro sperität des Institut», wie von der Humanität seiner Verwaltung ein schöne» Zeugniß giebt. Auf Antrag des Direktoriums hat der Verwaltungsraih der genann ten Eisenbahngesellschaft heut beschlossen, in Rücksicht auf die gegenwärtigen TheuerungSverhältnisse allen ihren Beamten die zur Kategorie der niedrig besoldeten ge hören, d. h. den Beamten mit niedrigster Besoldung bi» zu denen inclusive, die eine Besoldung von 600 Thlr. haben, eine Theuerungszulagc zu gewähren, der Art, daß die am schlechtesten gestellten die höchste Zu lage erhalten. Die dafür bestimmte Summe beträgt Gegen Freizügigkeit der ötoeiioin»« ?e»ctioi sprachen sich nur 3 Stimmen (Freiberg, Kamenz, Zittau) au». Be züglich de» SclbstdiSpenstrcnS der Aerzte (lausitzer Pro test) waren sämmtliche KreisvcreinSabgeordnete mit ei ner einzigen Ausnahme dafür, daß die Angelegenheit vorläufig auf sich beruhen möge, während 7 Abgeord nete, und zwar vorzugsweise diejenigen au» dem Ge birge, gegen das Selbstdispcnsiren schärfer al» bisher eingefchritten wissen wollten. — In zweiter Reihe stand auf der Tagesordnung ein Bericht über die Plenarver sammlung deS LandesmcdicinalcollcgiumS am 28. Oc- tober, welchen Medicinalrath vr. Küchenmeister über nommen hatte. Derselbe gab in höchst dankenSwerther Weise ein ausführliche-, von ihm selbst in der Sitzung niedergeschriebene» und nachträglich ergänzte» Referat über die bei dieser Gelegenheit stattgehabten interessan ten Verhandlungen und zwar zunächst über die mehr stündige DiScusflon, welche sich an die Verordnung de» k. Ministeriums dr» Innern bez. der Neugestaltung dr» Hebammrnwtsen» angeknüpft hatte. Indem wir wegen aller sonstigen Einzelnheiten dieser so vielfach »entiltr- len Angelegenheit auf die später zu veröffentlichende« officiellen Protokolle verweisen, erwähnen wir an dieser Stclle nur, daß sich bei der Schlußabstimmung über die Eardinalfrage, d. h. übex die Freizügigkeit der Hebam men 8 Stimmen sür und 9 Stimmen gegen eine solche ergäbe». — Wcgen »orgerückttr Zeit mußte der Ver trag drr hirrnach noch übrig bleibendrn klriarr» Hälfte diese» Bericht» bi» zur nächste» Versammlung verscho bt» »erden. vr. M. Drr«de«. In drr letzten Sitzung der physikalisch«« Sectio» der „Isis" besprach unter Hinwei» a»f eine Menge von Vorlagen Herr Prof. vr. Hartig 1) da» atlantische Kabel und 2) die Typendrucktrlegraphie.
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