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Dresdner Journal : 24.09.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-09-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186709247
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18670924
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18670924
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1867
-
Monat
1867-09
- Tag 1867-09-24
-
Monat
1867-09
-
Jahr
1867
- Titel
- Dresdner Journal : 24.09.1867
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W222. I» -o»I»»L» tritt koot- a. 8towp«t- mscklitx kill»». NkrUod: «rblr-Kxr. ^Mrllob: » .. IS ,. Itolllltliek:— „ 1k „ Ln««li»»l<ruiui>»ro: 1 ,, i Suseratenpretse: - k-Lr ä«o R»nm «la«r x«»p»It«7>ell Heils: 1 k^xr. volar „Liux«»»llät" äis 2sil«: L Kxr. Erschtiaen: TUxltck, ll»it XllSn»bw» äer 8ooa- nvä k'eisrtsx«, ^daoä» tUr äea folxeuäell 'Hx. DieuStag, den 24. September. Vi-es-nerAonmal. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. 1867. rmtlattuannahmt aurwäNZ. L«ix«ix 1» 6so Uresänsr Journal,, »ksvä»,.- v Luol.»». Lco»» b'oar, L»«dllrx-LsrUll- Vr»» kriuUitlirt » UI is.Limsr^i« L Voai.ei,; >srlt»r Uuoeiv» sek« iiuekk , liurLH-r«»'» vuresu; vr«i»«»r ü. 8e>il.orrs; Lr«-«isu: I..8rL>»r»'»Xnn<>»eelldur«»ll, L 8x»«iauLlii»cki; kr-uiickart » H.: ^LLai»'»vk» Lucbb , Lölll Xv. 1iüv»»i-llj r»ri»: k-^rrir», Lvl.l.1»» L 6o, (S, klse« 6« I» Lourse); Loacivu » Lueklr , Visa. Orraur». Hnnusürbrr; ' Akuixj. ürpsäikio» ko» Urs-äoor ^varual», VtSSäso, H». «. Ämtlicher Theil. DreSVt«, 23. September. Se. Majestät der König haben allergnädigst geruht, dem Inhaber der Werk- zrugmaschinrnfabrik Johann Zimmermann in Chem nitz, dem Mitinhaber der Firm» Giesecke und De vrient in Leipzig, Alphons Devrient, dem Fabrikan ten Earl Robert Hösel »en. in Chemnitz, dem Kauf mann und Spinnereibefitzer Mar Hauschild daselbst, dem Maschtnenfabrikanten LouiS Schönherr ebenda selbst, dem Fabrikanten LH. Esche in Limbach bei Chemnitz, dem Inhaber der Firma Etsenstuck und Co. in Annaberg, Carl Christian Hohl oe°., dem Kauf mann Moritz Alfred Prölß in Dresden und dem Fabrikanten Christian Friedrich Neumann in Altet- bau, das Ritterkreuz vom Albrechtorden zu verleihen. DrrSdtN, 20. September. Se. Königliche Majestät haben zu Landwehrbataillons BezirkScommandanten al- lergnädigst zu ernennen geruht: den Oberstleutnant von Einsiedel, Wirthschaftschef deS Lribgrenadierregiment» Nr. 100, den Major der Artillerie Hering-Göppin gen, sowie unter Verleihung deS Majors-Charakters die Hauptleute Birnbaum vom 5. Infanterieregiment Nr. 104, von Gutbier l vom 8. Infanterieregiment Nr. 107, LouiS Ewald von Wilucki in Disponibi lität, von Döring I und von Seydlitz vom 8. Infanterieregimente Nr. 107. Hiernächst haben Sc. Königliche Majestät die nachstehenden Beförderungen allergnädigst zu beschließen geruht: Bei der Infanterie: die Oberleutnants: von Wittern l deS 2. Grenadier- regiment» Nr. 101, Schiller deS 6. Infanterieregi ments Nr. 105, Adam deS 4. Infanterieregiments Nr. 103, von Klüchtzner deS Leibgrenadierregiments Nr. 100, von Jssendorff des 2. Jägerbataillons Nr. 13 und Freiherr von Bülow deS Leibgrenadierregi ments Nr. 100 zu Hauptleuten. v. Bet der Reiterei: die Oberleutnants Brandt von Lindau des 1. Rei terregiments und Freiherr von Kalitsch des 2. Ulanen- regimentS Nr. 18 zu Rittmeistern, die Leutnants Frei herr Bachoff von Echt deS Gardereiterregiments, Rudolph, Adjutant deS 3. Reiterregiments, von Buch, Adjutant deS GardereiterrcgimentS, Kirchner deS 1., von Löwenfel» deS 2. Reiterregiment», von Einsiedel des 2. Ulanenregiments Nr. 18, Freiherr vonGutschmid des 1. Reiterregiments. Freiherr von Fritsch deS I. UlanenregimentS Nr. 17 und Freiherr von Watzdorfs deS GardereitrrregimrntS zu Ober leutnant». 6. Beim Artilleriecorps: die Oberleutnants Groh, Müller und PortiuS deS Feldartillerieregiments Nr. 12 zu Hauptleuten, die Leut nant» Friedrich, von Krecker-Drostmar und Ad jutant von Watzdorf des genannten Regiments zu Oberleutnants. Oeffentliche Aufforderung. Bei dem Vorstände des Justizministeriums ist ein anonymes Schreiben tingeganzen, in welchem in allgemeinen Ausdrücken über Unfertigkeiten und Pflicht- Widrigkeiten von bei den Königlichen Unlrrgcrichtcn in Pflicht stehenden Dienern geklagt und die Abhülfe der gerügten Uebelstände anheim gestellt wird. Da» gedachte Schreiben läßt jede nähere Angabe über die Art, den Ort und die Zeit der angeblich vor- gekommenen Ungehörigkeiten und über die betreffenden Persönlichkeiten vermiffen, und e» fehlt somit an einem Anhalt« zu Anstellung von Erörterungen, die im dienst lichen Interesse etwa nöthig gefunden werden könnten. Der Verfasser de» obigen Schreiben» wird daher hierdurch aufgefortert,dcmJustizministerium, oderDeffen in Allem, wa» den Dienst angeht, fürJrden zugänglichem Vorstande seinenNamen zu nennen und nähere Angaben über die ihm bekannt geworbenen Unregelmäßigkeiten zu machen, wo rauf, wenn die Anzeige begründet befunden werden sollte, daS Erforderliche zur Abstellung etwaiger Uebel- FeuiUeton. K. Hsstheater. Sonntag, den 22. September. Die Aufführung der Oper „Oberon" von Weber ist in rein musikalischer Hinsicht eine sehr vortreffliche, mit Fleiß einstudirte; ihre Besetzung ist eine möglichst beste, auch in den Sprechrollen, und alle Mitwirkenden bemühten sich, Gutes zu leisten. Dennoch fehlt ihr jenes innere poetische Leben, um unsre Phantasie in da» erotische Traumreich märchenvollen Zauber» hinübrrzuleiten, um diese« reiche phantastische Werk, in dem die zartesten, weichen, traumhaft duftigen Farbentöne mit begeistertem Aufschwung voll Kraft und Feuer wechseln, in voller Wirkung seiner genialen Eigenheit vorzuführen. Frau Kai«,-Prause singt die Rezia sehr brav; die tech nische Ausführung ist loben-w-rth sicher, rein in der Intonation, gewandt und musikalisch intelligent die Be handlung der Mittel und der Dortrag. Für die Aus sprache wäre eine schärfere Bildung "der Consonanten sehr wünschenSwerth, besonders gelang die Wiedergabe der großen Arie de« Schlußsätze« im ersten Finale. Uber der Auffassung der Rezia fehlt der Geist, die Phantasie, die Gluth der Empfindung, welche die« ro mantische Frauenbild der Oper beleben müssen. Herr Lachmann leistet al« Hüon mit Ausnahme einiger Stellen musikalisch recht befriedigende«. Seine Stimme mit stark gutturalem, etwa» trompetenartigrm Klange essectnirt am liebsten im Forte, und vermag nicht Co- lortt und Nu-druck dem Charakter dieser Partie ge- »Lß zu entwickeln. Tonnüancirung, Piano und ver- btndnng der Kopfstimme find noch ungenügend aulge- bildet. Sehr lobenSwerth und angenehm durch Wärme de« Bortrag« und Tonfärbung fingt Herr Schild den Oberon und Fra» Otto-Ll»»lebrn da« reizende Lied d«» Merrmädchen«. Herr Schild möge auf die Ent stände ebenso gewiß verfügt werden wird, wie dies in allen zur Kenntniß de« Justizministeriums gelangten speziellen Fällen bisher geschehen ist. Dresden, den 18. September 1867. Ministerium der Justiz, vr. Schneider. ManitiuS. Nichtamtlicher Theil. Ueberstcht. Telegraphische Nachrichten. TagrSgrschichte. Dresden: Zur Anwesenheit des Her zogs von Nassau. Reichskanzler v. Beust abgereist. — Berlin: Die Frage wegen Auflösung deS Ab geordnetenhauses. Adreßentwurf der Conservativen. — Köln: Beschlagnahme. Bischof von Trier. — Hann over: Eröffnung deS ProvinziallandtagS. Pro fessor Ewald. — WieSbaden:Jn Sachen de»Spiels. — Hamburg: Militärcommission deS Senats. — Wien: Zur orientalischen und zur schleSwigschen Frage. Von den AuSgleichsdeputationcn. Reichs» rathSangelegenheiten. Reorganisation der Finanzlan- desbehördcn. Admiral Tegrtthoff. Unterrichtsrath aufgehoben. Der Consulatposten in Rustschuk. — Pesth: Ein Erlaß des JustizministcrS. Der Prima» über die kirchliche Autonomie. — München: Graf Hetznenberg-Dur. Journalistische». — Würz burg: Eisenbahnunglück. — Stuttgart: Opposi tion gegen den Zollvereinsvertrag. — Karlsruhe: Ankunft deS König- von Preußen. Revue. — Paris: Kammereinberufung. — Bern: Diploma tisches. Truppenübungen. Protest in Sachen des Friedenscongreffes. — Haag: Kammcrverhandlungen. — Florenz: Ministerielle Erklärung. Garibaldi. Dementi. Zolldefraudationrn in Neapel. — Rom: Konsistorium. — Madrid: Hofnachrichten. Diplo matische». Zur Jnsurrection. — London: Ankunft der Königin der Niederlande. Blackburn -j-. Zur abysstnischen Expedition. Transatlantisches Kabel wieder hergcstellt. FenischeS. — Stockholm: Noth» stand. — St. Petersburg und Warschau: Ta gesbericht. — Konstantinopel: Vermischtes. — Bukarest: Finanzielle». — Jassy: Mörderischer Ueberfall. — Malta: Erdbeben. Großfürst Alexi». — Kairo: Ministerveränderungen. Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Leipzig. Zittau. Großenhain.) vermischte«. Telegraphische Nachrichten. Berlin, Sonntag, 22. September, Abends. (W. T. B.) Der Wortlaut de» außer den beiden bereits vorliegenden Adreßenlvürsen noch eingegangenen Adreß- entwurf« der vereinigten Fraktionen ist folgender: „Euer königl. Majestät und Allerhöchst»ero erhabe nen Bundesgenossen bezeugt der erste Reichstag des nunmehr verfassungsmäßig constituirten Norddeutschen Bundes den Dank und die Befriedigung der Nation über di« bisher errungenen Erfolge einer wahrhaft deutschen Politik. „DaS öffentliche Leben Deutschlands hat nach Jahr hunderten schwerer Prüfungen endlich die sichere Grund lage gewonnen. Diese Grundlage einer großen natio nalen Zukunft zu befestigen und im Sinne bürgerlicher Freiheit und volkSwirthschaftlicherWohlfahrt auSzubauen, wird fortan das Ziel aller Bestrebungen deS Reichs tages sein. „Seit der staatlichen Einigung Norddeutschlands sind wir un» im erhöhten Maße der Pflicht bewußt, jedem Wunsche und Bedürfnisse der süddeutschen Staa ten nach Herbeiführung der den Süden und Norden umfassenden nationalen Verbindung entgegen zu kom men. Wir unsrerseits dürfen das große Werk erst dann für vollendet erachten, wenn der Eintritt der süddeut schen Staaten in den Bund auf Grund des Art. 79 der fernung des GaumenklangcS, namentlich in der mittle ren Tonlage, und auf deutliches Sprechen seine Stu dien richten Fräulein Bald amu» (Puck) würde im Vortrag ihrer Arie im zweiten Art durch Verwendung schärferer Accente gewinnen, und in der Sprechaufgabe durch Gebrauch einer liefern Tonlage. Fräulein Weber war al» Fattme mit dem warmen Fleiße eingetreten, den sie allen ihren Partien widmet; er genügt indeß nicht für diese, io deren Gesangsstücken sich die Genia» lität deS Componisten in so hoher Anmuth und tiefer Eigenthümlichkeit ausgeprägt. Herr Rudolph gab den treuen ScheraSmin sehr gut. Mit großer Vorzüglichkeit wirkten die Ensemblestücke, die Chöre und die Leistung deS Orchester«. Die erste Dekoration, der Lilienhain Oberon'», ist rin schlechter Ersatz für die frühere; sie ist grschmacklo- erfunden, gezeichnet und gröblich gemalt. Di« (im 2. Act) au« dem Gewölk hervorbrechrnd« und nikdergehrnde, nicht „ausgehende" Sonne möchte al« «ine Verbesse rung der Plancht'schcn Phantasie gelten, nur müßten auch die betreffenden Worte im Tert, „die Sonn' geht auf", entsprechend geändert werden. Keinenfall« ist aber «ine rothe Nebrlsonne mit dem Tert wie mit der Musik zu vereinigen. „Der Nrbelzug fliehet" —„wol kenlos strahlt jetzt die Sonne", heißt e» im ersterer und, so schildert e« Weber in Tönen. Unpassend ist auch da« weiße Tageslicht zum Schluß de« zwtiteu Acte«, wo Mondschein und Sternenglanz in der Musik ge malt sind. Für die Jneenirung einer Oper, holt man fich im verständniß dr« Componistra und in Beachtung der Dichtung immer den besten Rath. C. Baack. * Dresden. Die morgen (Die«»tag) im k. Hosthea» ter stattfindeade Vorstellung de« „Freischütz" ist nicht, wie mehrfach angenommen ward«, di« drrihundertst«, Verfassung deS Norddeutschen Bundes erfolgt sein wird. „Mit Freuden begrüßen wir deSbalb jede Maßregel Eurer Majestät, welche, wie die Vorlage wegen der Wiederherstellung de» Zollvereins, unS diesem ersehn ten Ziele in freier Vereinbarung aller Theile näher führt. „Die unwiderstehliche Macht nationaler Zusammen gehörigkeit und Harmonie aller materiellen und geisti gen Interessen schließt jeden Rückschritt auf dem betre tenen Wege auS. Wir sind überzeugt, daß die hohen verbündeten Regierungen, ihres Weges und Zieles un beirrt und gewiß, nicht befürchten, daß andere Negie rungen uns das Recht auf nationäle Existenz mit Er folg streitig machen könnten. „DaS deutsche Volk, von dem Wunsche beseelt, mit allen Völkern in Frieden zu leben, hat nur daS Ver langen. seine eigenen Angelegenheiten in voller Unab hängigkeit zu ordnen. Entschlossen, jeden Versuch frem der Einmischung in ruhigem Selbstvertrauen zurückzu weisen, wird Deutschland dies unbestreitbare Recht un ter allen Umständen zu thatsächlicher Geltung bringen. „So gehen wir in froher Zuversicht an das Werk deS Frieden-, welches jetzt und künftig dem Reichstag obliegt. Durch sorgfältige Pflege der geistigen und sittlichen Güter des Volks, durch weise Sparsamkeit in den Ausgaben und gerechte Vertheilung der Lasten, durch gleiche- Recht für Alle und gleiche Pflicht eines Jeden, durch treue Hingabe an das Vaterland wird das von der Nation unter der glorreichen Führung des königl. Hause» der Hohenzollcrn begründete Gemeinwesen un erschütterlich sein. „In tiefster Ehrfurcht verharren wir Euer königl. Majestät allerunterthänigster, treugehorsamster: Der Reichstag des Norddeutschen Bundes." Antragsteller sind die Abgg. vr. Aegidi, v. Blan- ckenburg und vr. Braun (Wiesbaden). Unterstützt ist der Antrag durch die Abgg. Fürst zu SolmS, Graf Bethusy-Huc, Freiherr v. Unruhe-Bomst, v. Sänger, Frriherr v. Dörnberg, Deven», Graf v. Arnim, Kayser, Evelt, v. Schwarzkoppen, Otto Graf zu SolmS-Lau bach, Freiherr Nordeck zur Rabenau, Graf v. Franken berg, v. Hagemeister, bie. Blum, Graf v. Oppersdorf, vr. Michaelis, Krieger (Posen), F. Nebelthau, Weigel, Forkel, vr. M^r (Thorn), Or. Oetker, vr. Prosch, v. Saizwedel, v. Below, vr. Köster, v. Arnim-Hcin- richsdorf, vr. Eichmann, Graf zu Eulenburg, v. Cra nach, v. Denzin, v. Weitzel, Wagener (Neustettin), v. Seidewitz (Bitterfeld), v. Levetzow. ZWien, 22. September. (Tel. d. Boh.) Die Mel dung dr» „Neuen FrrmdeublatteS" von einem Be fehle an Admiral Tegrtthoff, im Falle der Verwei gerung der Auslieferung der Leiche de» Kaiser» Maximilian die Hafenstadt Tampico zu bombardiren (vergl. unter „TagesgeschiLle"), Wird von kom petenter Seite al» eine Erfindung bezeichnet. Pari», Sonntag, 22. September, Abend». (W. T. B.) Der „Etrndard" enthält folgende Mittheilun- gen: E» ist falsch, daß Erklärungen zwischen dem Ber liner Cabinet und den Tuilerirn wegen de» Rund schreiben» de» Grafen v. Bismarck ausgetauscht wor den find. Frankreich ist gar nicht auf diplomatischem Wege zur Kenntniß der Eirrulardrpesche gekommen. Eine Modificirung der Septemberronvrntion ist gar nicht in Frage gekommen, Italien wird seinen Ver pflichtungen in Betreff Roms vachkommen. Es bleibt nur da» Eapitel von unvorherzusehenden Eventuali täten übrig; für diesen Fall ist ein neues Urberein- kommrn nöthig; aber al» Basis desselben würde sicher die Erfüllung gegenseitiger Verpflichtungen, die Be strafung der Störer de» öffentlichen Friedens, der Schutz deS heiligen Stuhle», die Achtung der Rechte de» römischen Volke» und die Bemühungen, Garibaldi von feinen gescheiterten Unternehmungen abzubringen, dienen. Florenz, Sonntag, 22. September, Abend». (W. T. B.) Die ministerielle Erklärung in der gestrigen amtlichen Zeitung (vergl. unter „TageSqeschichte") wurde überall günstig ausgenommen. Die Drputirten sondern erst die 299ste an unsrer Hosbühne; di« drei« hundertste Aufführung wird mit neuer Ausstattung im Monat November erfolgen, bis wohin auch die frühere Repräsentantin der Agathe, Fräulein Hänisch, auS Paris zurückgekehrt sein wird. — Die Leipziger „Neue Zeitschrift für Musik ' lheilt mit, daß die Pariser „pro»» mooical«" («in durch Association jüngerer Musiker ent standene» Journal) einen ausführlichen und sehr ancr- kennendrn Bericht über da» kürzlich in Meiningen statt gehabte Mufikfcst gebracht hat, in welchem mit ganz be sonderer Wärme auch der Leistungen deS ersten Vio loncellisten der Dresdner Hofkapelle, des Herrn Friedrich Grützmacher, gedacht und ihm die Ehrenbenennung „Joachim deS Violoncell«" gegeben wird. — Eine kürz lich in der Jakobikirche zu Chemnitz stattgehabte Mu- flkaufführung brachte in ihrem Programm u. A. die be reit« in Dresden bekannte Symphonie für Orchester und Orgel von dem Organisten an hiesiger Annen kirche, Herrn C. A. Fischer. Die Wiedergabe der Komposition war, wie man unS schreibt, eine vortreff liche und ihre Aufnahme eine recht günstige. Literatur. DaS „Leipziger Tageblatt" schreibt: In Weiß und Grün, der Sachsen Schmuck und Zier, ge kleidet liegt vor un»: „Da» Büchlein vom König Johannvon Sachsen" da« soeben bei Im. Müller hier erschienen ist. Dasselbe hat, wie die kurze Vorrede sagt, die Bestimmung, „die Liebe und Verehrung für d«n König Johann, den edelsten und weisesten Fürsten unsrer Zeit, durch Mittheilungen von und au» seinem Leben und seiner Regentengeschichte zu fördern und za kräftige«", damit der Leser in den Stand gesetzt werd«, „sich eia ungefähre« Bild von dem Mann« zu machen, der, gleich wie al« Mensch an aufrichtiger Frömmigkeit und Gottergebenheit, Wahrheitsliebe und echter Wissen der Linken eonferirte« heute über die politische Lage und werden morgen ihre Besprechungen fortsetzrn. Garibaldi hat in Arezzo eine Rede gehalten, in welcher er hervorhob, daß Italien sich dem Rufe Rom» nicht verschließen könne. Die päpstliche Regierung onrentrirt ihre Truppen in Rom. Kopenhagen, Sonntag, 22. September, Nach«. (W.T.B.) Die „DepartementS-Zeitung" enthält einen vom 21. d. batikten offenen Brief de« König», durch welchen der Reichstag zum 7. Oktober einberufen wird. Tagesgeschichte. Dresden, 23. September. Se. Hoheit der Herzog vonNassau, Höchstwelcher in diesen Tagen mit Gefolge allhier gewesen ist und im „Hotel de Sax«" abgetreten war, hat während seines hiesigen Aufenthaltes der kö niglichen Familie in Pillnitz seinen Besuch abgestattet und aus erfolgte Einladung an der königlichen Tafel daselbst Theil genommen Dresden, 23. September. Se. Ercellenz der k. k. Reichskanzler Herr Frhr.v. Beust hat sich gestern Vor mittag in Begleitung seiner Gemahlin zum Besuche sei ner (an den Kammerherrn Amtshauptmann v. Könne» ritz auf Erdmannsdorf verbeiratheten) Tochter nach Chem nitz begeben, ist Nachts ^1 Uhr von dort hierher zu- rückgekehrt und um 1 Uhr mit dem Courierzuge nach Wien abgereist. ' Berlin, 21. September. Die letzte Nummer der „Prov.-Corr." hat bekanntlich die Gerüchte über eine bevorstehende Auflösung des Abgeordnetenhauses al» irrlhümlich bezeichnet und die praktischen Gründe, welche die Staatsregierung von einer solchen Maßregel absehen ließen, angedeutet (vgl. Nr. 219). Heute be merkt die „N. Pr. Ztg." über denselben Gegenstand: „Man darf annehmen, daß die „Provinzial Correspon- denz" in dem Augenblicke, wo sie diese Mittheilung gab, durch die thatsächlichc Lage der Dinge dazu berechtigt war; wir hören auch, daß bei den fast gleichzeitig er lassenen Anordnungen in Betreff der Wahlen in den neuen Provinzen allerdings die Auffassung obwaltete, daß die 80 neuen Abgeordneten zu dem bisherigen Ab- geordnrtenhause hinzutreten sollten. Unmittelbar dar auf scheinen jedoch nach Andeutungen, welche bereit- in die Oeffentlichkeit gedrungen sind, erhebliche Bedenken in Bezug auf die rechtSgiltige Fortdauer deS Mandat- der bisherigen Abgeordneten mit erneutem Gewichte geltend gemacht worden zu sein. Diese Bedenken dürf ten sich vorzugsweise auf den Art. 83 der Verfassungs urkunde beziehen, nach welchem die Abgeordneten Ver treter des ganzen Volkes sind. Da die Gesammtheit d-S Volkes jetzt ciue andere ist, als zur Zeit, wo da« Abgeordnetenhaus gewählt wurde, so möchte eS, ab gesehen von andern Punkten, allerdings zweifelhaft sein, ob das Mandat unter den veränderten Verhältnissen ohne Weiteres forldauern kann. Jedenfalls scheint die Frage von der Auflösung des Abgeordnetenhauses innerhalb der Staatsregierung einer nochmaligen Er wägung zu unterliegen und die definitive Entscheidung noch nicht getroffen zu sein." — (N. A. Z.) Die Absicht, jede weitere Hinaus schiebung der Discussion über die Adresse im Reichs tage möglichst zu vermeiden, hat die Referenten ver» anlaßt, schon jetzt, obgleich die gegenseitigen Verband» lungen noch schweben, ihre Anträge beim Präsidium kinzureichen, und daS letztere hat deshalb die nächste Sitzung und damit den Beginn der Adreßdebatte auf Dienstag, 24. September, Vormittags 11 Uhr, an- bcraumt. Der Antrag des Referenten, Abg. Planck, geht dahin: die von den Abgg. Miquel, v. Bennigsen und Genossen beantragte Adresse (vgl Nr. 220) an zunehmen, der Antrag des Corefercnten, Abg. Graf zu Stolberg-Wernigerode, geht dahin: diesen An» trag abzulehnen und folgende Adresse anzu- nchmen: „Allerdurchlauchtiaster großmächtigster König! allergnSdig- ster König und Herr! Ew. königlichen Majestät und Aller» höchstdero erhabenen Bundesgenossen bringt der erste Reich». schaftlichkcit, so auch als Regent an Weisheit, Milde, strenger Gesetzlichkeit und Gerechtigkeit unerreicht da» steht". Den Inhalt des Büchleins bilden: die Genea logie deS König», Hauptdaten auS der Regentengeschichte desselben, Proklamationen, Reden und Briefe de» Kö nigs und sechs Reden zur Feier des königl. Geburts tages, gehalten in verschiedenen Gymnasien des Lande-. Die Hauptdaten aus der Regentengeschichte Sr. Ma» jestät sind mit großem Fleiß« zusammengrstellt und g«» b«n ein interessante- Bild der rastlosen Thättgkett, welche König Johann in der Erfüllung seine- hohen Berufes von jeher entwickelt hat. Die Reden, Pro klamationen rc. Sr. Majestät umfassen den Zeitraum von 1836, wo der damalige Prinz Johann da» neu errichtete Augusteum zu Leipzig am 3. August der Uni versität daselbst feierlich übergab, bi- zur Rede, mit welcher der König am 15 November 1866 den Land tag eröffnete, bei welcher Gelegenheit er die ewig denk würdigen Worte sprach: „Sowie es Mein fester Ent schluß ist, dem Norddeutschen Bunde, der unter Preu ßens Leitung sich bildet, und allen eingegangenen Ver pflichtungen dieselbe Treue zu bewahren, die Ich dem alten Bunde gehalten, so wird es nunmehr unsre ge meinsame Aufgabe sein, diesen neu sich bildenden Ver- bältniffen mit frischem Mathe, mit Offenheit und aller Redlichkeit entgegenzukommen und für seine günstige Gestaltung auch anderweite Opfer nicht zu scheuen." Da- ganze Büchlein wird jedem Verehrer seines König« eine thrure und liebe Gabe sein, und wir dürfen de«- halb mit Sicherheit erwarten, daß ihm ei« Ehrenplatz in jedem Hause und in jeder Familie mit Freude« werde etngrräumt werden. « Schon wieder ist von R. Beaedir et« ne«e» Lust- spirl „Aschenbrödel" erschienen, da« zunächst i« Leip« »i- zur Aufführung kommen soll.
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