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Dresdner Journal : 04.09.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-09-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186709041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18670904
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18670904
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1867
-
Monat
1867-09
- Tag 1867-09-04
-
Monat
1867-09
-
Jahr
1867
- Titel
- Dresdner Journal : 04.09.1867
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S05. Mittwoch, den ä. September. LPomermrMoprrisr: älbrllcb: STlür-»-r. Linr«lQ«Huouo«ro: 1 ,, t- su^m»«« tritt ko,t u. 8t«wp«I- »u,ebl«q binru. »userateapreisr: k'ür L«o 8,nm «io«r ^«p»Itei>eii /eil«! 1 kkgr. voter „Linq«»»nLt" Li« /eile: S liqr. Lrschrtrien: Vlxlied, mit Ln»o»kni« Ler 8ono- nnL kelorttig», ^d«llck» kiir Leo kolxsoLeo lex. DresdnerImmml. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. 1867. -»eralemmnahmr »»„tri» I.«ix,tU - k« 8»«»v«r»a»r»», 6c>iviLi,«loo>lr Le» vr«»Lo«r Looro«!,, «benL», : tt knor.»», Loo«, k'oov, S»«dor, r«rU»i Vi«o rnulttort o-N. ttminirni» t Voar.»»; L«rU»r 6»oeiv»'»eb« liuetrlr , k»r»o«r»o'» 8ur««o; L. 8c»i.o^r»; >r«,I»o: I,. 8r«n«»n',^noone«»dnr«»u, L«m« L 8t»«ioo^v»ni«; kr»okkart».».:L^»r,«» ,«d« Luodb., Nöl» Xn. SLv»»»«,r»ii»: 8«v«i, I.rrrrir», Lvi.l.1»» L 0o., (8, kl»o« L« I» 8oor««); kr»G: k». Lo»i-ios'i Loebb.; Vi,n. ii.1.. Orr»i.i». Enunagebrrs Lbntgl LipeLiuoo L«, l)re»Lo»r Loorool»^ vr««L«o, IL»ri«mtr»«, ki«. 7. Amtlicher Theil. Bekanntmachung. Nachdem durch Alle, höchste Prästdialverordnung der Reichstag deS norddeutschen Bunde- auf den 10. lausenden Monats nach Berlin ein berufen worden ist, so wird Solchr» hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Dresden, am 1. September 1867. Ministerium de- Innern. tmn Nostitz - Wallwitz. Forwerg. Dresden, 3. September. Allerhöchstem Befehle zu Folge wiid wegen erfolgten Ableben- Seiner Königli chen Hoheit deS Prinzen beider Sicilien, Januarius, am Königlichen Hofe eine Trauer auf eine Woche, von heute an bi- mit dem 9. diese- Monats, in Ver bindung mit der bereits angeordneten getragen. Dresden, 27. August. Seine Majestät der König haben zu genehmiget geruhet, daß Allerhöchster Leibarzt, der Präsident des Landes-Mebicinal-Collegiums und Geheime Medicinalrath vr Walther, den von Seiner Majestät dem Könige von Preußen ihm verliehenen Kronenorden zweiter Claffe annehme und trage. Dresden, 28. August. Seine Majestät der König haben allergnädigst geruht, dem hiesigen practischen Arzte und Hofmedicus, Medicinalrath Or. m«L. Johann Karl Hille, das Ritterkreuz des AlbrechtordenS zu ver leihen. Dresden, 3l. August. Se. Majestät der König ha ben aüergnäbigst geruht, dem Friedensrichter Christian Friedrich Glumann in Scheibe bei Wolkenstein, vor maligen Bürgermeister in Annabcrg, da- Ritterkreuz vom Albrechtorden und dem Stadtrath Karl Gottlob Fischer in Buchholz da- Ehrenkreuz vom Verdienst orden zu ertheilen. Dresden, 1. September. Se. Königliche Majestät haben dem Landschaftsmaler bei der Porzellanmanufactur zu Meißen, Ernst Wilhelm Görz, aus Anlaß seiner fünfzigjährigen Dicnstjubelfeier die zu dem Verdienst orden gehörige Medaille in Gold zu rerleihrn geruht. Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Dclrgraphische Nachrichten. Zeitung-schau. (Staatsanzeiger f. Württemberg.) TageSgeschichte. Dresden: Reichstagswahlen. — Berlin: Reichstag rinberufen. Jubelfeier deS Ca- dettencorps. Tagesbericht. Wablresultate. —Frank« furt a. M.: Bon der BundcSliquidationscommisfion. — Altenburg: Rcichstagswahl. — Wien: Zur Ausglrichsfrage. — München: Hosnachrichten. — Karlsruhe: Eiscnbahnprämienanleihe. — Baden- Baden: Neuer Spielvertrag. — Paris: Hofnach- richtrn. Ansprache des Bischofs von AmienS. An klage. Militärisches. Nachrichten au- Spanien. — Brüssel: Der König nicht in Lille. Der Herzog v. Aumale. — London: Arbeitseinstellung Kirch liches. — Kopenhagen: Generäle verabschiedet. — Stockholm: Besuch deS Großfürsten Konstantin beim schwedisch-norwegschen Geschwader. — Athen: Der Untergang des Dampfers ..Arkadi". —Hongkong: Christenverfolgung. — Rio de-Janeiro: Ver mischte-. Ernennungen, Versetzungen re. im affentlichr« Dienst. Dresdner Nachrichten. Prodi»,ialuachrichten. (Leipzig. Pirna. Meißen.) vermischtes. Kenillrto». Inserate. TagrSkalrndrr. vörsrnnach« richte«. die Gestellung von 5000 Kamrrlrn übernommen habe, für unbegründet. - Athen, Montag, 2. September. (W.T. B.) Die Mkindseliglritrn auf Kandia sind definitiv eingestellt. Dir Absendung einer internationalen Commission da hin ist unmittelbar bevorstehend. Die griechische Kammer ist zum 11. Oktober ein berufen. Telegraphische Nachrichten Flensburg, Dienstag, 3. September. (W.T B) Am Wahlkreise Gonderbnrg-FlenSbnrg u. s. w. hat der deutsche Candidat, Regirrunglrath >. D. Kraus, über den dänischen Candidaten, Ahlmau«, mit 955 Stimme» Majorität bei der ReichStagSwahl den Sieg davougetragen. Wien, Montag, 2. September, Abends. (W.T. B.) Der sranzöfische Staat-Minister Rauher ist heute aus Karlsbad hier eingrtroffen. Die „Wiener Korrespondenz" erklärt, daß über die Willfährigkeit der Regierung, die Reste de» Her zog» von Rrichstadt an Frankreich anSzuliefrrn, kein Zweifel herrschen könne. — Aus Mexico ist rin At tache der dortige« Gesandtschaft hier eingrtroffen mit den Kleidungsstücken, welche Kaiser Maximilian bei seiner Hinrichtung getragen hat. — Der österreichische Gesandte in Lissabon, varon v. Lebzeltern, ist ge storben. Wien, Dienstag, 3. September. (W T v.) Die „Reue freie Preße" meldet: Der AuSgleichSdepnta- tion gehen morgen Vorlagen z», welche geeignet find, eine vorläufige Verständigung anzubahnru. Einer» seit» wird dir Vadgetvorlagr für 1868 erwartet, an» drrrrseit» nur eine ministerielle Propofitio» über dir veitragsleistung zu den StaatSschuldrnzinsen. Au» Pari» bringe« die heutigen Morgenblätter die telegraphische Meldung, daß der französische Mi nister de» Auswärtigen, Marquis de Moustier, außer einer Cirenlarnote vom M. ». M. noch eine besan» dere Depesche nach Berlin gerichtet habe, »eiche her* vorhebe, daß in Salzburg keine Abmachungen ge- iroffrn worden seien. Dem vernehmen nach gebe Oesterreich eine ähnliche Erklärung nach Berlin. Triest, Montag, 2. September, Mittags. (W. T B.) Laut Nachrichten der Ueberlandpost aus Kal kutta vom 2. August hat der Birekönig seinen Wi derspruch gegen die Absendung einer Virmanenmission nach Paris aufgegeben. Gerüchtweise verlautet, daß 5000 Perser gegen Herat marschiren. München, Montag, 2. September, Nachmittag». (W.T.B.) Die „Bahersche Zeitung" schreibt osfiriös: Die aus dem Berliner „Bund" auch in andere Zei tungen übergegangrnr Nachricht, e» habe Fürst Ho henlohe einen nicht ohne Beeinflussung seitrn des Frnhtrrn v. Beust durch Gtaal-rslh Mohi anSgrar- beiteten Entwurf zu einem süddeutschen Parlamente mit Letzter« durchbrrathen, entbehrt jeder Begründung. ,Pari», Montag, 2. September, Abends. (W.T. B ) Der „Patrie" zufolge ist der Aufenthalt de» Ge neral» Prim der spanischen Regierung denuneirt wor den. Dieselbe sei auf seiner Spur. Die „France" schreibt: Der Staatsminister Rouher wird von Karlsbad nach Wien und auch nach Berlin gehen. Seine Besuche in diesen beiden Städten find lediglich Höflichkeitsbesuche. London, Montag, 2. September, Nachmittage. (W.T D.) Der heutige „Globe" erklärt, anscheinend offieiös, da» von mehrer« Zeitungen gemeldete Ge rücht, daß Aegypten zu der abysfinischen Expedition Dresden, 3. September. Der „StaatSanzriger für Württemberg", daS officielle Organ der k. württembergschcn Regierung, knüpft an dir Mtttheilung: daß ganz authentischen Nach richten zufolge bei der Zusammenkunft in Salz burg eine Einmischung in die Angelegenheiten der süd deutschen Staaten in keiner Weise Gegenstand der Besprechung gewesen ist, folgende Bemerkungen: „Gerade die Thatsache, welche wir aus zuverlässig ster Quelle widerlegt haben, wurde von einer Reihe von TageSblältern mit mehr oder weniger Bestimmlheit behauptet und dazu benutzt, Unruhe und Mißlrauen in die Gemüiher zu bringen, und doch wußie sie ent weder von den betreffenden Redaktionen oder deren Correspondenten als nicht erwiesen erkannt sein. Wie mit dieser, so verhält eS sich mit einer Reihe anderer Mitiheilungen, und so kommt eS, daß daS Publicum, Welches leider dem gedruckten Worte zu viel vertraut, nicht aus einem gewissen Zustande von Beängstigung herauSkommt. Wir sprechen die feste Ueberzeugung aus: Die Souveräne der maßgebenden Staaten Europas wollen aufrichtig den Frieden, ihre Minister, von dem selben Wunsche geleitet, suchen nach den Mitteln, den selben zu erhalten und zu sichern. Die Völker Europas sehnen sich nach diesem Frieden, sie bedürfen desselben; die reichen Quellen des Wohlseins und der Bildung, der unermeßliche Schatz productiver Kräfte, welche in der Intelligenz, der Thatkraft und in dem Capitalver- mögen Europa- niedergelegt sind, harren der Hebung, und die Bedingung für diese Hebung, die Bedingung für eine naturgemäße Consolidirung der neucntstandenen politischen Gestaltungen — sie liegt darin, daß das ver lorene Vertrauen erwache und sich stärke. Die Organe der Regierungen, entsprechend dem Geiste der letzter«, bemühen sich, diese- Vertrauen zu wecken und zu er halten, allein, schon die officiöscn Blätter entziehen sich so viel als möglich dieser Aufgabe, und eS ist, als ob sie nur so weit auf der Bahn des Friedens wandelten, al» sie auf derselben festgehalten werden. Ein großer Thetl der unabhängigen Presse aber nimmt eine Hal tung ein, als sei eS ihre Aufgabe, als sei es ihr Wunsch und ihr Bestreben, die Völker Europas nicht zur Ruhe kommen zu lassen, und so bildet sich eine unzählbare Schaar von Solchen, welche DaS, was sie alltäglich lesen oder hören, wie eine traurige aber unabwendbare Thatsache hinnehmen und den Frieden etwa wie ein ge liebtes Kind betrachten, das an der galopirenden Schwindsucht leide und daher mit nächstem Frühjahre werde zu Grabe getragen werden müssen. ... Hoffen wir, daß nicht die Presse zu spät Ursache habe, ihr Ver halten zu bereuen, wenn sich in dessen Folge die Leiden schaften so erhitzen sollten, daß das europäische Staaten gebäude wirklich >'n Flammen gericthe. Wir fürchten dies nicht, weil Europa den Frieden will, aber auf die Gefahr und Nachthcile wollten wir Hinweisen, welche cs hat, wenn man fort und fort die Ruhe des politischen und wirthschaftlichen Lebens der Völker stört." Tligesgeschichte. Dresden, 3. September. U»bcr die Ergebnisse ter am 31. August vollzogenen Rerchstagswahlen im Feuilleton. K. Hoftheater. Die komische Oper „Aar und Zimmermann' von Albert Lortzing, welche in jüng ster Zeit an unsrer Hofbühne neu einstudirt und dem Repertoire derselben nach längerer Pause abermals ein verleibt worden ist, wurde Montag, den 2. September, vor einem reich besetzten und sehr animirten Hause wie derholt. Wer daS Theater nicht mit skeptischen, hoch gespannten Forderungen an dramatischen Ausdruck und künstlerisch feine, graziöse Gestaltung besucht, wird in Lorhing's leichter, sich nicht in den Vordergrund drän gender Musik manch-s Anziehende und Anmuthende finden und sich a-. ter lustigen Handlung, sowie an den Mustkantenschuurren deS gemüthvollrn Componisten recht gut amüstren. Die Prätenston eine- wirklichen künstlerischen Genusses wäre nicht am Platze; wir we nigstens begnügen uns mit der Befriedigung, welche die Wahrnehmung verschafft, daß dem Publicum, dessen Geschmack vorzugsweise mit welthistorischen Opern groß gefüttert worden ist, die Fähigkeit noch nicht abhanden gekommen, sich einem anspruchslosen Werke naiv gegen über zu stellen. ES ist eine derbe, aber ehrlich ge meinte und gut deutsche Tonsprache, in der Lortzing zu un« redet. Nirgend» begegnen wir dem modernen Bän- kelsängerthume, da» sich — wie neulich Ernst Koffak im Hinblick auf die Flotow'sche Muse bemerkte — mit großer Geschicklichkeit den Fltttertand der Bühne um die Schultern geworfen und scheinbar da» Elend seiuer nirdern Straßenabkunft abgestretft hat. All' seine köst lichen musikalischen Einfälle find Lortzing eben von sel ber gekommen; wer solche erst suchen muß, hat, um einen AuSspruch von Dittersdorf zu citirrn, schon daS Spiel verloren. Die Aufführung, bei welcher die Herren Mttterwurzer (Zar), Rudolph (Peter Jwanoff), vcaria (van Bett), Weiß, Schild und Eichderger (die Ge sandten Rußland-, Frankreichs und Englands), sowie die Damen Jauner-Krall (Marie) und Perenz (Witwe Browe) betheiligt find, muß als eine im Ganzen be friedigende bezeichnet werden. Sämmtliche Mttwirkende befleißigen sich eincr die Grenzen der komischen Oper nirgends überschreitenden Mäßigung; vor Allem gilt dies von der Wiedergabe deS Bürgermeister- von Saar dam: einer Rolle, bei welcher die meisten Darsteller eS leider für nothwcndig erachten, sich mehr an da« Auge, al» an da- Ohr de» Publicum- zu wenden. Dresden, 3. September. In unser« Bericht über den Davenport'schen sogenannten Wunder schrank hatten wir die Vermuthung'ausgestellt, daß da- Geheimniß desselben in der Finger- und Armgelenkig- heit dieser Herren bestehen müsse. Da dir im Druck erschienenen Enthüllungen leider die Sache nicht auf klärten, so besuchten wir die vierte Vorstellung dieser Herren nochmal- und fanden unsre Vermuthung bestä tigt, daß sie nämlich nach Schluß deS Schranke» irgend wie die Hände au» den Banden freizumachen wußten und beim Oeffnrn schnell wieder in dieselben hinein fuhren. Dir» ging z. B. auch darau» hervor, daß, wenn sie gebunden wurden und Jemand einen soge nannten Schlingknoten machen wollt«, der sich bekannt lich immer fester zuzirht, sie stet» dagegen protestirten, weil er ihnen angeblich Schmerzen verursache. Dann erschienen auch, während «in Unringrwrihter zwischen ihnen und an sie gebunden im Schranke saß, oben in der Oeffnung nicht vier verschiedene Hände, wie vorher, wenn jener nicht darin war, sondern nur zwei »der drei, wa« bewies, daß jetzt di« Hand deS Einen, weil an den darin fitzende« Fremden befestigt, unthätig blieb. Endlich waren Britz« am Ende der Vorstellung buch stäblich kockgar, was ihre Anstiengungen im Schranke außer Frage stellte. Hinsichtlich der fliegenden Guitarren fanden wir bestätigt, was wir schon beim ersten Besuche bemerkt halten, daß sie nur über der ersten bi» dritten Reihe der unmittelbar an- Podium vorgerückten Zu schauer schwebten, daß also der sie Agirrnde vom Po dium au» nicht weiter reichen konnte. Jndeß hatten wir den eigentlichen Faden durch das Labyrinth unsrer Conjrcturen noch nicht gefunden. Wir waren also ge spannt, al- Herr Mannhardt bekannt machte, daß er im Stande sei, nicht allein Alles, was die Davenport's machten, zu erklären, sondern auch selbst zu macken, und begaben un» daher gestern Abend in seine dritte Vor stellung, die überdem, wie seine früher«, noch den guten Zweck hatte, den Ertrag den armcn Abgebrannten tn Johanngeorgenstadt zufließen zu lassen. Herr Mann hardt von hier hatte denselben Schauplatz für seine Pro duktionen, „Braun'S Hotel", gewählt und genau dasselbe Programm wie die Davenport's ausgestellt, nur daß er allein agnte, während dort zwei waren, d e sich gegen seitig unterstützen konnten, so daß eigentlich seine Lei stungen viel höher anzuschtagen sind. Er ließ sich von einem durch da» Loos au- dem Publicum gemäh ten Herrn binden. Nachdem der Schrank geschloffen war, flog durch die obere Oeffnung wir dort sofort die Trom pete heraus, dann erschien derselbe plötzlich von den Stricken besrrit, er trat sodann wieder in den Schrank zurück, und war nach wenigen Minuten wieder so fest gebunden wir vorher; hierauf zeigten sich oben tn der Oeffnung wiederum wie bei Davenport'« (zwei) Hände mit der Klingel, wie hier ward ein fremder Herr im Schrank an Herrn Mannhardt festgebunden, nach ge schloffenem Schrank ertönten wie bet Davenport's die Guitarre und da« Tambourin, und al« die Thüre ge öffnet ward, hatte der Fremd« da« Tambourin aus dem Königreiche Sachsen liegen uns heute folgende weitere Meldungen vor: Leipzig 3 September, Vorm. 10 Uhr 20 Min. (Tel.) Im XII. Wahlkreise (Stadt Leipzig) wurden 6792 gillige Stimmen abgegeben; davon erhielt Vice- büigermcister Oc. Sterhani die absolute Majorität mit 3407 Summen; 3016 Stimmen erhielt KreiSdirector v. Burgsdorfs. Löbau, 3. September. (Tel.) Im II. Wahlkreise ist bei 7204 Stimmen Advocat Mosig v. Aehrenfeld in Löbau mit 5008 Stimmen gewählt worden. Freiberg, 3. September. (Tel.) Im IX. Wahl kreise ist bei 5725 Stimmen der hiesige Stadtrath Sachße mit 3020 Stimmen wiedcrgewählt worden; Stadtrath Krüger Hierselbst hatte 2165 Stimmen erhalten. Döbeln, 3. September. (Tel) Im X. Wahlkreise ist bei 9654 Stimmen Rittergutsbesitzer Oehmichen auf Choren mit 7319 Stimmen wiedcrgewählt worden. Tharand, 3. September. (Tel.) Im VI. Wahl» kreise ist Advocat vc. Sckaffrath in Dresden wiederge wählt worden, und zwar mit 5307 von 5525 Stimmen. * Vrrlin, 2. September. Der Reichstag de» Norddeutschen Hundes wird zum 10. September zu- sammentrcten. Der soeben erschienene „St.-A." ent hält die betreffende allerh. Verordnung, welche lautet: „Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen rc. verordnen, aus Grund des Artikels 12 der Verfassung des Nord deutschen Bundes, im Namen des Bundes, was folgt: Der Reichstag des Norddeutschen Bundes wird berufen, am io. September d. I. in Berlin zusammenzutreten, und beauftragen Wir den Bundeskanzler mit den zu diesem Zwecke nöthiaen Vorbereitungen. Urkundlich unter Unsrer höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktcm königlichen Jnsiegel. Gegeben Schloß Babelsberg, den 31. August I8Ü7. (I,. 8.) Wilhelm Gr. v. BiSmarck-Schönhauseu." Durch einen weitern, vom Kanzler des Norddeut schen Bundes ergangenen Erlaß wird unter Bezug nahme auf diese Einberufung bekannt gemacht, daß die Benachrichtigung über den Ort und die Zeit der Er öffnungssitzung in dem Dürcau des Reichstag», Leipziger Straße Nr. 3, am 9. d. M. in den Stunden von 9 Uhr Morgens bi» 8 Uhr Abends, und am 10. in den Morgenstunden von 8 —10 Uhr offen liegen wird und daß in diesem Büreau auch die Legitimations karten für die Eröffnungssitzung ausgegeben und alle sonst erforderlichen Mitthrilungen in Bezug auf dieselbe gemacht werden. — Gestern fand hier die Feier des 150jährigen Bestehens deS königl. CadettencorpS statt. Der „St. A." berichtet hierüber: Eine große Reveille, ge schlagen von dem Tambour- und Musikchor deS zweiten Garderegiments zu Fuß, leitete am frühen Morgen da» Fest ein. Nach 10 Uhr traten die Cadettcn, im Pa radeanzuge und unter Waffen, zum Gottesdienst auf den mit Waffen, Fahnen, Blumen und Laubgewinden reich geschmückten Quadrathofe an und nahmen unter dem Befehle des Majors des Barrcs, Commandeur» deS Berliner Hauses, Aufstellung in einem nach dem Haupteingange hin geöffneten Carrs; die Fahne deS Bataillons — noch vom Jahre 1717 stammend und daher wohl die älteste der ganzen Armee — rückte auf ihre Stelle; ihr zur Seite gruppirten sich die gelade nen Ehrengäste, das Lehrer- und Beamtcnpersonal der Anstalt, sowie eine Anzahl solcher Herren, die als ein- rangirte Offiziere, als Lehrer oder Beamte früher dem Corps angehört hatten und die man daher, jedoch de- äußerst beschränkten Raumes wegen nur in sehr gerin ger Anzahl, zur Theilnahme an dcm Feste aufgefor dert hatte. Um 11 Uhr erschienen Ihre kgl. Hoheiten die Prinzen Karl, Friedrich Karl, Adalbert und Prinz August von Württemberg. Bald darauf trafen Seine Majestät der König und Ihre k. Hoheiten der Kron prinz, die Kronprinzessin u. Prinz Wilhelm ein. Nach dem Se. Majestät an der Front der Eadettrn, den „guten Morgen! ' bietend, entlang gegangen und di« Kronprinzessin unter einen dem Altäre gegenüber auf- gcscblagknen Baldachin getreten war v rl>S der Co-pS- Kopse, und cnb>ick ward Hin Mannhailt, ebenso wie den Davenport's, Mehl in die Hände geschüttet, der Schrank schloß sich, die Instrumente erklangen, und al» die Thüren geöffnet wurden, trat derselbe frei und ledig heraus und ließ da» Mehl auS den Händen laufen. Ebenso getreu war die Vorstellung im Dunkeln copirt; Herr Mannhardt ließ sich auf einen Stuhl festbindrn, nach verfinstertem Saale saß er plötzlich ohne Rock, der weit unter die Zuschauer hinflog, da, ließ sich dann den Rock eine- Zuschauer» geben, und al» abermals Dun kelheit ringetreten war, benutzte cr die kurze Zeit von drei Minuten, um letzter» anzulcgen und gleichwohl bei den wieder angrzündeten Lichtern al» festgebunden zu erscheinen Envlich zog cr ebensoschnell wieder den frem den Rock an und erschien wieder gebunden in seinen eigenen Kl- idern Zuletzt trat ein Freund Hrn Mann- Hardt'- auf, setzte sich ganz, wie Herr Fay die» geihan, an einen auf dem Podium stehenden Tisch und ließ sich von zwei Herren auS dem Publicum fest an beiden Armen halten, gleichwohl erklang die auf dem Tische liegende Guitarie und schwebt« schließlich auch im PhoSpho,lichte über den Köpfen der ersten und zweiten Reihe der ans Podium vorgerückten Zuschauer. Wie gesagt, e» geschah Alle», wa« die Davenport'» machten, nur zuweilen etwas langsamer und mit weit weniger Lärm im Schranke al« dort. Nachdem eine kurze Pause ringetreten war, trat am Schluffe Herr Mannhardt auf und erklärte da« scheinbar so schwierig zu begreifende Geheimniß, indem er die einzelnen Er- pcrimente den Zuschauern praktisch Vormächte. Dasselbe beruht, wir einst beim Ei de« Columdu« auf rtner sehr ernfachen Tacke. Erstl ch braucht der Sckrank kein amerikanischer sogenannter Wunderschrank zu sein, jeder alte zweithürigr Klridrrschrank, aus Böcke gesetzt, thut ganz dasselbe, d. h. hat mit den Erprrimente» selbst
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