Suche löschen...
Dresdner Journal : 27.08.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186708276
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18670827
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18670827
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1867
-
Monat
1867-08
- Tag 1867-08-27
-
Monat
1867-08
-
Jahr
1867
- Titel
- Dresdner Journal : 27.08.1867
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
.P 198. »mom«r«t-»rrtf»t NbrN°i^ ^jttkelick: t „ IS „ tritt ?o»t «. 8t»«p«I Üoo»tliol>:— „ tb „ »n,LkI»x Sia»». L1or«loa Ullmmsro: 1 „ . rnserntnrp-rise: kür äen 8»nn> «ioer x«»p»l^enen 2eN«: 1 ISxr. vnt«r „Linx«»»nät" äiv 2«il«: 3 Xxr. Srschelnen: Dlxlick, mit ^nKnntn»« ä«r 8ono- nr>4 keiertiix«, St>«n<I» kür ävn kvlxeoävll 'Hx. DtenSlaq, den 27. Angust. DreMerIMrM Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. 1867 Lnleratnumnahmr auswSrtr. L«1x^U k». , 6ommtH»iv»Lr ä»> vr«»äa«r ^onrnali; «bvnä»» . H Lnai.»», Los»» ko»»; L»»d«rU-I«rU»- ». »l. - L Voor.»»; I«rU», Vnoi-lvi'icbs ttnetik., 8nr««»i >r»»«: L. Sosi-orr»; Irsilm»! L,.8r^»«»»'»X»»o»«»nl»nr««», ^»n«« L 8a»»io»Lv»«; knuiktnrt ». N.^: ^^»»»»'»«1»« Laekb.; Lil» ala>. LLv»»n»; k»ri»: L^rL», Lvl-l-i»» L 60., (8, ?l»o« 6» I» Lonr»«); r„G: 1°». Lunr-ron» Lnvbd., Vi«> SL. Orrmr.1». Hrrimagrdtr. >' LSnügt L»p««Ut»oo ä«, Or«>äo,r Journals l>r«»6»L, 8«. 7 NichtamUichcr TheiL. Übersicht. rele-raphische Nachrichte«. rage-geschichte. Dresden: Besuch deS König- in Johanngeorgenstadt. — Berlin: Provinzialverfas sung für Hannover. Bevorstehende Reise de» König». Vom Bunde-rathe. Militärische-. Zur Räumung Luxemburg-.— Bonn: Astronomenversammlung.— Wiesbaden: Der Protest in der Domänenange- legenheit. — Frankfurt a. M.: Von der BundeS- liquidationSeommisfion. — Hamburg: BürgerschaftS- sthung. — Wien: Von den Ausgleichsdeputationen. AuS Meriro heimkehrende Freiwillige. Verschwörung in Montenegro. — Salzburg: Abreise der französ. Majestäten. Journalistenaudienz. — Innsbruck: Brennerbahn eröffnet. — Gastein: Frhr. v. Beust. — Prag: Verhandlungen mit den Tschechenführern. — Karlsbad: Aufruf für Johanngeorgenstadt. — München: Durchreise deS französischen Kaiserpaares. König Ludwig I. Journalistisches. Militärverfas sung. Zollparlamentswahlgesetz. — Baden: Spiel pacht verlängert. — Heidelberg: Eingabe an den Großherzog. — Paris: Rückkehr der Majestäten. Todesfälle. Spanische Insurgenten festgenommen. Von der Ausstellung. Marschall Bazaine. — Flo renz: Der Kirchengüterverkauf. Diplomatische Er nennungen. Garibaldi. Die Cholera in Palermo. — Madrid: JnsurrectionSnachrichten. Getreideein fuhr gestattet. — Lissabon: Rückkehr der Majestä ten. — Stockholm: Vom Hofe. Neuer Finanzmi nifier. — St. Petersburg: Aus Kandta. Zur orientalischen Frage. Der Kaiser zurückerwartet. — Warschau: Vermischtes. — Konstantinopel: Der Große Rath. Untergang deS griechischen Dampfers „Arkadion". Dresdner Nachrichten. Statistik und valkSwirthschast. Fenilletan. Inserate. DagrSkalender. viirsennach- richten. LtlegraMscht Nachrichten. iMünchen, Montag, 26. August. (W T. B.) Die Eröffnung de» Landtag» ist auf den 28. September anberaumt. Florenz, Montag, 26. August. (W. T. B.) Die amtliche Zeitung wird demnächst ein königl. Leeret über die Emission von Gchatzbon» veröffentlichen. Ein Miaisterialrrlaß wird da» Nähere über den Zeitpunkt und die Verzinsung feststellen. Madrid, Sonnabend, 24. August. (W. T. D.) 836 Insurgenten sollen in der Provinz Aragonien gefangen genommen worden fein und 280 Insurgen ten die Waffen gestreckt haben. St. Petersburg, Montag, 26. August. (W.T.B.) Der amerikanische Dampfer „Ouakerity" ist am 22. Feuilleton. Die Dresdner Kunstausstellung von 1867. v. Der Zug der neuern Kunst zum naiven Naturleben und seiner unzersetzten noch malerischen Erscheinung, welcher so viel zu der Entwickelung unsrer LandschaftS- maleret beitrug, gab auch dem Thierstück neue An regungen. Immer mehr Talente sehen wir letzterm sich zuwenden. Auch auf der diesjährigen Ausstellung ist dasselbe in einigen, wenn auch nur kleinern, doch recht guten Bildern vertreten. Hauptsächlich ist da- Object dieser Bilder daS nützlichste und schönste, da- mit dem Hunde dem Menschen befreundetste Thier, da- Pferd, und zwar meist da» Cavalerie- und Arbeitspferd, weniger da» feine Race- und LuruSpferd, dessen Formenschön heit immer mehr plastischer, al- malerischer Natur ist. Als da- beste Pferdestück ist da» „Pferdetreiben an der Zagyva in Ungarn" von Heinrich Lang in Mün chen zu bezeichnen. Da» unansehnliche, struppige, meist rothbraunr, dem bretagnischen Pony ähnelnde ungari sche Pußtenpferd, da« nur, sobald e» sich in Gang setzt, durch seine lebhaften klugen Augen, seine magern und nervigen Glieder, seine beispiellose Energie und Aus dauer die Merkmale edeln Ursprung» verräth, ist gut und wahr, lebendig und charakteristisch wiedergrgeben, ebenso trefflich die parirende Bewegung der ganzen Heerde. Die Arbeit erinnert an Trrntwart Schmitson, einem, wenn auch noch nicht der besten, dazu starb er zu früh, doch jedenfalls genialsten Pferdemaler, deffen kühner Realt-muS die Arbeiten der meiste« seiner ehren- »erthen, pferdemalendm College« als Holzspielwaare« erscheinen ließ. Ein sorgsam behandelte» Bildchea, „Pferde auf der Weide", bietet ferner Emil Adam, wenn wir nicht irren, et« Sproß der bekannten Münchner d. M. mit 70 amerikanischen Familien in Odessa ein- griroffrn und ging am 24. nach der Krim und Jalta ab. Tagesgeschichte. Dresden, 26 August. Se. Maj. der König sind am Sonnabend Abend von Allerhöchstihrem Besuche in Johanngeorgenstadt wieder in Pillnitz eingetroffen. Ueber die Anwesenheit Sr. Majestät auf der Brandstätte der armen Bergstadt ist uns folgende Mittheilung zuge- g an gen: ch Johanngeorgenstadt, 24. August. Der schwer heimgcsuchten Einwohnerschaft unsrer Stadt wurde heute die große Freude zu Theil, ihren geliebten Landesherr» in ihrer Mitte zu sehen. Um derselben Allerhöchstihre landesväterliche Thetlnahme an dem sie betroffenen großen Unglück zu bethätigen, hatte Sc. königl. Majestät die weite Reise von Pillnitz am gestrigen Tage angetreten Am heutigen Tage von Jahnishausen, woselbst Se. Maje stät die Nacht zugebracht hatte, kommend, traf Aller- höchstderselbe zur Mittagszeit in Begleitung des Ge neraladjutanten Generalmajors v. Thielau in Johanngeor genstadt ein, woselbst Er am Eingänge der vom Brande verschont gebliebenen Fabrik Herrn Mar Unger'S von dem dort anwesenden Kreisdirector Uhde aus Zwickau, dem Gerichtsamtmann v. Buchner, Bürgermeister Clauß, Friedensrichter Apotheker Degen, dem genannten Fabri kanten M. Unger, dem Commandanten des in Johann georgenstadt stehenden Jnfanteriecommandos, Leutnant v. Egidy, dem Friedensrichter Hammerwerksbcsttzer Breitfeld, dem Stadtältesten Unger, dem Ort-geistlichen Lenk und zahlreichen andern Einwohnern von Johann georgenstadt eben so ehrfurchtsvoll als freudig empfan gen wurde. Nachdem Se. königl. Majestät in herzlicher Weise Ihre Theilnahme an dem schweren Schicksale, von dem Johanngeorgenstadt heimgesucht worden, ge gen die Anwesenden ausgesprochen hatte, trat Allcr- höchstderselbe zunächst in der Unger'schen Fabrik ab und erkundigte sich bei den obengenannten Herren in ein gehendster Weise danach, ob die durch den Brand ob dachlos Gewordenen vollständig mit einstweiligem Unter kommen versehen, welche Veranstaltungen zu Versor gung der Brandcalamitosen mit den erforderlichen Le bensmitteln, sowie mit Bekleidung und Lagerstätten getroffen, ingleichen wie für die bei dem Brande Ver wundeten Sorge getragen und ob zu Beschaffung neuen Arbeitsgeräths Einleitung getroffen worden sei. Wie hierüber allenthalben unv über die sonstigen von Sr. Majestät inS Auge gefaßten Verhältnisse den obwalten den schwierigen Umständen nach beruhigende Auskunft ertheilt werben konnte, so geruhte Allerhöchstderselbe Seine Befriedigung mit Dem, was von Behörden und Privaten in den verschiedenen Richtungen geschehen, insbesondere aber auch mit der umsichtigen und that- kräftigen Hilfe, welche hierbei von dem obengenannten Offizier und seinen Mannschaften geleistet worden, huld reichst auszusprechen. Nachdem Se. Majestät noch die ansehnliche Gabe von 800 Thlr., außer der sofort nach der ersten Kunde von dem Brande dem Kreisdirertor zugesendetcn Summe von 200 Thlr. in die Hände des Hilfscomit^s niedergelegt hatte, nahm Allerhöchstderselbe, begleitet von den obengenannten Herren und umringt und gefolgt von Hunderten von andern Einwohnern des Orts, mit gewohnter Gründlichkeit nicht nur von der Einrichtung der zum Theil bereits aufgeschlagenen und bezogenen, von dem königl. Kriegsministerium ge sendeten Zelte, der feiner im Baue begriffenen Bret- barakcn und der innerhalb der Mauern eines der nie dergebrannten Häuser in der Nähe der Unger'schen Fabrik angelegten Suppenanstalt, nähere Kcnntniß, son dern auch von den umfänglichen Brandruinen, insbe sondere auch den Ueberresten der darunter befindlichen öffentlichen Gebäude, sowie der Stelle, wo der verhäng nißvolle Brand ausgebrochen, Ansicht. Wie Se. königl. Majestät auf Ihrem Gange durch die verwüstete Stadt nicht müde wurde, tröstende Worte an die Ihn mit thrä- Künstlersamilie dieses Namens, in welcher die Pferde malerei wie bei den Bernet's Familientradition ist. Auch Joh. Adam Klein in München, der unermüdliche Ma ler bayerscher und slowakischer Fuhrwerke und WirtHS- Häuser, ist durch ein paar seiner gemüthlichen Darstel lungen vertreten; unterhaltend, wenn auch etwas trocken und zu sehr den Radirer verrathend, als welcher Klein hauptsächlich der Kunstwelt bekannt, ist sein Bärenfüh rer im WirthShauSstall. Es ist ein Stück verscholleaer Romantik der Landstraße, welches den Beschauer wie eine alte Erinnerung auS der Kinderzeit anmuthet. H. Schaumann, ebenfalls ein Münchner, hat da» be kannte Lied „Der letzte Kamerad" in daS Pserdeleben tranSponirt. Die geheimnißvolle Doppelgcwalt de» TodeS darzustellen, wie sie einerseits die Neugier, oder hier vielmehr Mitempfindung herbeilockt, und andererseits den Angelocktcn mit Schauder erfüllt und zurückscheucht, ist schwer und setzt die feinste psychologische und phy- fiologtsche Beobachtung deS Thierlebens voraus. Schau mann wird diesen Anforderungen nicht gerecht. Ferner verdienen die Bilder von W. Hahn in Düsseldorf und von A. Friedrich hervorgehoben zu werden. Letzterer zeigt in seinen frisch und hübsch gemalten Pferden ein recht sorgfältige» Studium, nur müßte dir Lokalität, da» Beiwerk seiner Bilder noch etwa» interessanter sein. Noch ist W. Wegener zu nennen, der einige Pferde porträt- au-gestellt hat. Die Darstellung de- Wilde-, de» Schmucke» unsrer Wälder, vertritt sodann am besten Guido Hammer, dessen künstlerische Vorzüge an dieser Stelle schon vftrr» die verdiente Würdigung gefunden haben. Ein« bewegtere Situation de» dargeftellten Edel hirsche-, wohl auch kleinere Bilddtmenfionen würden die Wirkung der Arbeit erhöht habe«. Da» Geschlecht der Schaf« führt un» E. Meissner, dessen schöne» Talent sich immer mehr entwickelt, in einem Bilde vor. nenden Augen ihre Noth klagenden unglücklichen Ein wohner zu richten, so begab Allerhöchstderselbe Sich auch an das Krankenlager einer von schweren Brandwunden betroffenen bejahrten Frau und sprach ihr mitleidsvoll Trost und Muth zu. Nach der Rückkehr in das Unger'sche Fabrikgebäude scheute Sc. Majestät nicht die Mühe, die in den obersten Etagen des 5 Stock hohen Gebäude- befindlichen Säle, in welchen noch zahlreiche obdachlose Familien, Dank der Humanität des Besitzers, ihr zeitweiliges gesundes Unterkommen gefunden haben, in Augenschein zu nehmen. Auch hier richtete Se. Majestät an die armen Insassen Worte rührendsten und erhebendsten Mitleids. Nach nur wenige Minu ten dauernder Rast und nach fast zweistündigem Aufent halte verließ der allverehrte Monarch, begleitet von den aufrichtigsten Segenswünschen der dankbaren Einwoh nerschaft, die begeistert in das von dem Bürgermeister Claus ausgebrachte Hoch einsttmmte, wieder die arme Stadt, in der Er früher wiederholt gern geweilt hatte, unter Aeußerung des Wunsches, daß sie bald wieder aus ihrer Asche erstehen und von Neuem aufblühen möge. Die- gebe Gott! Gewiß aber wird der königl. Besuch nachhaltige Dankbarkeit in den gebeugten Her zen der Einwohner von Johanngeorgenstadt begründet und sie mit neuem Muthe zu Bekämpfung der ihnen noch bevorstehenden Mühen und Beschwerden erfüllt haben. * Berlin, 24. August. Der ,,St.-A." publicirt die erwartete Verordnung, betreffend die provinzial ständische Verfassung im Gebiete des vormaligen Königreichs Hannover. Dieselbe ist vom 22. August datirt und enthält folgende Hauptbestimmungen: DaS Gebiet des vormaligen Königreichs Hannover bildet einen proviazialständischen Verband. Der Verband hat die Rechte einer Corporation. Derselbe wird durch Provinzial- stände vertreten, welche sich auf dem Proviuziallandiage ver sammeln. — Dem Proviuziallandiage steht unter der Milwir- kuug und Aussicht der Staalsregierung die Bescklußnahmc über die Commnnalangelegcnheiten der Provinz, die Verwaltung und Vertretung der provinzialständischcu Institute und Vermögens- rechte zu. Er ist befugt, im Interesse der Provinz Ausgaben und Leistungen zu übernehmen und die Art und Weise der Aufbringung derselben zn beschließen. Er hat außerdem die Rechte und Pflichten der in den altern Landestheilen des preu ßischen Staates bestehenden Provivzialstände. — Ueber die Zu sammensetzung des Provinziallandtages wird bestimmt wie folgt: Es erscheinen l) im Stande der größern Grundbesitzer ») der Herzog von Arcnberg, d) der Herzog von Looz-Cors- warem, o) der Fürst v. Bentheim-Steiufurt, so lange diesel ben im Besitze ihrer in der Provinz belegeneu Standesherr- schäfte» sich befinden. 6) der Graf zu Stolberg Wernigerode, «) der Graf zu Stolberg S olberg, Beide wegen der Grafschaft Hohenstein, l) der Erblandmarschall von Hannover, so lange derselbe im Besitze des dies Amt bedingenden Majorats ist, e) 25 gewählte Abgeordnete; 2) im Stande der Städte 25 Abgeordnete; 3) im Stande der Landgemeinden 25 Ab geordnete, zusammen 8> Mitglieder. — Die Abgeordnete» der größern Grundbesitzer sind auS der Mitte der berechtigten Cor- poratiooen und Verbände zu wählen. — Die Abgeordneten der jenigen Städte, welche für sich allein zur Wahl berufen sind, werden von dem Magistrate und den sämmtlichen Bürgervor- steheru der berechtigten Stadt aus ihrer Mitte gewählt; die Abgeordneten der zur gemeinsamen Wahl verbundenen Städte sind von den Vertretern dieser Städte in der betreffenden Land schaft zu wählen. — Am Stande der Landgemeinden erfolgt die Wahl durch die zeitigen Mitglieder der dritten Curie der betreffenden Landschaft; im Fürstenthum Lüneburg durch die von den nicht ritterschaftlichen Grundbesitzern gewählten Mit glieder deS lüneburgschen Landtags; im Fürstenihum Ostsries- land durch die zur jedesmaligen letzten Landrechnungsversamm- lnng gewählten Mitglieder des Hausmannsstandes. Wählbar sind drejeuigen Grundbesitzer des Bezirks, welche die Wählbar keit zu Abgeordneten dieses Standes für die betreffende Land- schäft besitzen. — Der Provinziallandtag wird, so ost es das Bedürfuiß erfordert, berufen. — Die „Wcs.-Ztg." meldet: Gestern fand eine Sitzung des BundcsratheS unter dem Vorsitz des k. fächstschcn Staatsministers v. Friesen statt. Preußen brachte das Postgesetz ein, sowie ferner den Antrag, Preußen zu ermächtigen, unter Betheiligung von Bayern und Sachsen mit Frankreich über die Entlassung von Mecklenburg aus dem Handelsverträge zu verhandeln und mit Oesterreich die Verhandlungen über einen Zoll- und Handel-vertrag wieder aufzunchmen. Der Bunbes- feldherr theilte die Ernennung der Mitglieder des Kriegs- und Marineausschufscs mit. Und endlich ist noch ein Bild von Friedrich Voly in München zu nennen, der mit Recht gegenwärtig als einer der besten deutschen Thiermaler gilt. Ein großer malerischer Reiz ist über das kleine Bild auSgegossen, in welchem sich Vieh und Landschaft zu einer vollen Gefammtwirkung, zu einem ganzen Stück Naturleben verbinden. Wenden wir unS der Betrachtung der zahlreichen LandschaftSgemälde zu, fo ergiebt sich zunächst, daß cS der herrschenden Richtung auf diesem Gebiete mehr nur um eine möglichst getreue Nachahmung der Natur im Zauber der Farbe, als um ein tieferes poetisches Er fassen dcrfelben zu thun ist, daß sie somit das Auge mehr wie die Seele, den Sinn mehr wie die Empfin dung fesseln. Die schwierige, aber hohe Aufaabe der Kunst, die Erscheinungen der Natur nur als Mittel der künstlerischen Darstellung zu verwenden, so baß diese als eine selbstständige Schöpfung menschlichen Geiste» wiederum auf den Geist des Beschauer» künstlerisch er hebend zurückwirke, geräth immer mehr über dem Stre ben nach Geschick der Behandlung nach frappanter Na türlichkeit, in Vergessenheit. Von verschiedenen Rich tungen, welche die ausgestellten Landschaften etwa reprä- senttren dürften, kann demnach bei ihnen nur in sofern die Rede fein, al» fie sich in ihrer ver schiedenen Ausfaffung»weise der Natur, al» einer rein fubjectivrn, und in ihren DarfirllungSformen der selben, durch die Technik, unterscheiden. In Bezug auf die Technik aber dürste vor Allem hervorzuhebrn sein, daß diese durch jene herrschende, coloriftische und natu ralistische Richtung der heutigen Landschaftsmaler be reit» «ine« kaum mehr zu überbietenden Grad der Voll endung erreicht hat. Eine» der vollendetsten Bilder in dieser Beziehung, da- aber auch zugleich fein empfunden, ist Adolph Lier'- in München: Mondnacht an der Oise. — Die „N. Pr. Ztg." schreibt: Ueber die dem- nächstige Reise Sr. Maj. deS König» sind feste Be stimmungen noch nicht getroffen, indessen hören wir au» Baden-Baden, daß Se. Majestät daselbst zum 9. Sep tember erwartet werden. (Nach der „K. A." will der Kömg am 4. September zum Dombaufest in Köln sein.) — (B. Bl.) Der Ausschuß des BundeSrathS für Zoll- und Steuerwesen hat sich heute Mittag ver sammelt, um über die Vorlage, betreffend den Vertrag wegen der Fortdauer des Zoll- und HandelSvcr- einS, zu bcrathen. — Se. Majestät der König hat eine neue Verordnung über die Disciplinarbestrafung in der Armee am 16. d. M. allerhöchst zu genehmigen geruht. Dem Vernehmen des „Mil-Wockenbl." nach wird durch dieselbe die Gtrafcompctenz im Allgemeinen, insbesondere aber die der Compagnie-, Schwadron- und Batteriechef- erweitert und die Prügelstrafe für die zweite Klaffe de» SoldatenstandcS ab geschafft, indem die Gemeinen dieser Klaffe, bei denen sich die übrigen DiSeiplinar- strafen als fruchtlos erweisen, in eine Arbeiterabtheilung eingestellt werden sollen. — Aus zuverlässiger Quelle wird dem „Militär-Wochenbl." geschrieben, daß die in letzterer Zeit von verschiedenen Zeitungen gebrachten Angaben über ein vom geh.' Commissionsrath v. Dreyse neu erfundenes, besonders wirksames Jnfanteriegewehr dahin zu berichtigen sind, daß allerdings ein vom geh. Commissionsrath v. Dreyse neu construirtes Gewehr bereils im Monat März durch eine vom königl. Krieg»- Ministerium ernannte Commission geprüft, jedoch zur Einführung in die Armee einstimmig als nicht geeignet befunden worden ist, daher weitere Versuche bis jetzt auch gar nickt stattgcfunden haben. Selbstverständlich find hiermit die von den Zeitungen gegebenen Data über eine beabsichtigt- Bewaffnung der Füstlierbataillone rc. hinfällig. Seilen der Behörde glaubte man an fangs um so mehr einen Werth auf die qu. Waffe legen zu dürfen, als der Schaft ganz von Eisen ist und die mühsame und kostspielige Beschaffung und La gerung sehr bedeutender Quantitäten Schafthölzer, wie sie die Holzschäftung erfordert, dadurch vermieden wor den wäre; nach dem obigen Resultat scheint jedoch der Holzschaft obne anderweitige Nachtheile durch Eisen nicht ersetzt werden zu können. — Ueber die Räumung Luxemburgs erfährt die „Spen. Ztg.", daß da- jetzt daselbst noch garnisonirende Infanterieregiment Nr. 88 Ende dieses oder Anfang nächsten Monat» von dort abmarschiren, und der Stab, da- erste und zweite Ba taillon in Fulda, das Füstlierbata'llon in HerSseld Gar nison beziehen wird Vom ebenfalls dort garnisonire«- den 83. Regiment kommt der Stab, daS erste und zweite Bataillon nach Kassel, das Füsilierbataillon nach Arolsen. 0 Bonn, 24. August. Bei der hiesigen Astrono menversammlung begannen gestern Vormittag die Arbeiten mit der Abstimmung über die bei dem Vor stände angemeldeten und von diesem vorläufig aufge nommenen Mitglieder. Durch die Bestätigung der Bor standsbeschlüsse und durch unmittelbare Aufnahme in der Versammlung wurde die Zahl der Mitglieder um 24 (von 167 auf 191) vermehrt. Eine Aenderung der Statuten, betreffend die Vermehrung der Vorstandsmit glieder (von 8 auf 12), wurdc beantragt, besprochen, aber durck Beschluß nicht vorgenommen. Al» Orte für die näckste Versammlung kamen in Vorschlag: Dresden, Berlin, Wien; die Abstimmung ergab die Wahl des letztgenannten; cs wird demnach im Jahre 1869 die Astronomeilversammlung in Wien stattfinden. Herr Prof. Schönfeld, welcher sich namentlich mit der Beobachtung der veränderlichen Sterne beschäftigt, machte auf einige Ungenauigkeitcn aufmerksam, die in der No menklatur der veränderlichen Sterne vorhanden find. Da in den bayerscher. Sternkarten die Buchstaben bi» 0 angewendet sind, so wurde von Argelander »orge- schlagen, die Buchstaben ll, 8 u. s. w. bi» 2 zur Be zeichnung Ler veränderlichen Sterne zu benutzen. Diese» (auch in Humboldt's Kosmos angeführte) Verfahren war zwar von den Astronomen acceptirt, aber nicht immer mit Genauigkeit beobachtet worben, sodaß in einigen Fällen ein und derselbe Veränderliche versckiedene Be» Meisterlich ist hier da» künstlerische Problem der Dar stellung deS Mondschein» gelöst, und kaum dürfte, we nigstens mit den Mitteln des Künstlers, eine größere Tiefe der Perspective, ein intensivere» Licht und leuch tendere Reflexe, wie eine noch weichere durchsichtigere Luft sich erzielen lassen. Trefflich ist dabei zugleich mit dem eigenthümlichen Charakter der Mondnacht der Geist der localen Natur zum Ausdruck gebracht? Von de« übrigen Nachtlandschaften der AuSst.llung ist noch eine solche von F. Thessel hcrvorzuheben, die nur noch etwas kräftiger und um einige Töne tiefer gestimmt sein könnte. Ein Abendbild auS dem Schwarzwald vo« A Hörter in Karlsruhe erinnert in Auffassung und Behandlung an Lcsstng'sche Landschaften. Durch eine seltne Leuchtkraft der Karbe «rcellrrt L. Meixner i« München, welcher unS eine Partie VeS englijchen Garten» bei München im warmen Morgenglanze vorsührt Lo« großer Wahrheit und Feinheit de» Tone» rst sodann D. Langko'S in München: Ltrandpaitie vom Chiemsee. See und Gebirg versckwimmen zitternd in sonnengold- durchsponnener Gewitterluft. Ern Meister in derartige« Stimmungen, Ed. Schleich in München, ist diesmal Weniger vorthttlhaft vertreten, als auf früher« Aus stellungen. Eine düstere Herbststimmung athmet eine Landschaft von Gude in Karlsruhe. Durchbildung de» Detail» mit einer kräftigen schönen Gesammtwrrkuag verbindet I. G. Etefsan in München. Gut und charak teristisch gezeichnete Baumpartten, welche b«i d«r mas- figrn Brhanvlung»wris« der modernen Landschaft»maleret immer seltner werden, bietet ein Bild vo« K Krüger t« Weimar, dem ei« hübscht» Mott» au» de« Spree walde zu Grunde liegt; Walbbilder liefern ferner C. Ludwig tn München, Prof. K Hummel tn Weimar, A Lutteroth und A Arnz in Düsseldorf. Ei«e recht noble Behandlung»werfr rst dem Düsseldorfer U.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite