Suche löschen...
Dresdner Journal : 28.07.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186707285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18670728
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18670728
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1867
-
Monat
1867-07
- Tag 1867-07-28
-
Monat
1867-07
-
Jahr
1867
- Titel
- Dresdner Journal : 28.07.1867
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
dl werd«. I T< -i iu m v. Wenninger von Pesth nach Wien, conferenz mit den Mitgliedern der deputation zu pflegen. Am 31. d. um eine Vor- ReichSrathS- M. versammeln dar die unter elo i» der Der An ¬ na ge> Bevor die Sitzung geschloffen wild, macht der Reichs kanzler Freiherr v. Beust dem Hause noch d e Mit- thrilung, daß das Gesetz über Ministerverantwortlichkeit in der Fassung, wie dieselbe von den beiden HLusern deS ReichsralheS beschlossen worden ist, die allerhöchste Sanktion erlangt hat (Beifall) und unverweilt zur Pu blikation gelangen wird. (Lebhafter Beifall.) — Hier- fich jene Persönlichkeiten befanden, welche beim Em pfange deS Sultan« im österreichischen Bahnhofe zu Passau zu fungiren haben werden. E« find die» Nachstehrnde: der hiesige türkische Botschafter mit dem Gesandtschaft-personal, der Feldzeugmeister Baron Haus lab und der österreichische JnternuntiuS Frhr. v. Pro- kesch-Osten. An dem auf dem Bahnhöfe in Penzing statt- findenden osfiliellen Empfangt de« Sultans (deflenEintref- fen erst heute erfolgen sollte, aber infolge de« verlängerten Aufenthalt« in Nürnberg nun erst morgen stattfinden kann.) wird auch der Gemcinderath der Stadt Wien theilneh- men. — Gestern Abend reiste der ungarische Finanz Minister v. Lonyatz in Begleitung de« GectionSchefs O dt, B sw auf wird die Sitzung vom Präsidenten geschloffen. Wiederzusammentritt des Hauses dürste kaum vor fang September zu erwarten sein. Agra«, 2b Juli. (Tel ) „Pozor" meldet, daß Statthaltereipräsidium aus politischen Gründen ne H m< te, v. o. o. v. o. v. v. i>. eir 3« ew eil err ur 24 C' B« ist gr de, Kc ga ne seh i f d d« h« in av ih, »0! dei B« fei fu Hel SO L« .«allen Sie. bei Ihrer Majestät. Souverän!« der Dolmetscher In» Meiner a»fr Uchk.u »ar den rreueu Bewer« des frenudlchon den Sie Mir saebeu aat Ruh» und da«MuckIh .Die Wahl, welche Marquis, zu treffen «er laste vertrete» »u lassen vermochte nur die Brfr Mission, welch« Ihnen Schließung de« Essegger Lesevereins angeordnet und die Fortsetzung weiterer Wirksamkeit verboten habe. Muttchen, 26. Juli. Aus Bamberg vom heutigen Tage bringt die „Bayer. Z." folgende telegraphische Mel dung: Nachdem Se. Majestät König Otto von Grie chenland einige Zeit sich unwohl gefühlt hatte, brachen am letzten Montage die Masern auS. Den regelmäßigen Verlauf de« sehr verbreiteten Au«schlage« begleitete hef tige« Fieber, welches auch nicht wich, al« gestern der Ausschlag abnahm. In der letzten Nacht gaben heftige Athembeklemmungen und rasche Abnahme der Kräfte Veranlassung, Ee. Majestät mit den heiligen Sterbe sakramenten zu versehen. — (N. E.) Die Wiedereinberufung der vertagten Kammern des Landtages ist, wie ich eben höre, auf den 16. September d. I. in Aussicht genommen. — Dem „RgSb. Mgbl." zufolge wurden am 18. d. vom Bezirksgerichte Traunstein vier Angeklagte wegen Vergehens des Aufstandes und Vergehens der ungesetz lichen Bewaffnung (Habcrfeldtreiben) zu einer Gesäng- uißstrafe von je 2 Jahren 6 Monaten, ferner ein fünfter wegen Vergehens der ungesetzlichen Bewaffnung zu einer Gcfängnißstrafe von 1 Jahr 6 Monaten verurtheilt, während zwei Angeklagte freigesprvchen wurden. Nürnberg, 26. Juli. (N.C.) Von einer ungeheuer« Menschenmenge erwartet, traf gestern Abend 10 Uhr Se. Majestät der Sultan mittelst Ertrazugs von Würz burg hier ein. Am festlich geschmückten Bahnhofe empfing denselben im Auftrage Sr. Majestät des Königs Se. k. Hoheit Prinz Adalbert, welcher im Laufe des gestrigen Vormittags in Begleitung deS Fürsten v. Hohenlohe angekommen war, und geleitete den hohen Gast, welchen die Menge mit anhaltenden Hochrufen begrüßte, zum Gasthofe „Zum bayerschen Hofe", wo für denselben Erfrischungen bereit gehalten waren. Ursprünglich be absichtigte der Sultan nach nur dreistündigem Aufent halte die Reise um '-b2 Uhr NachtS wieder fortzusetzen, und die bezüglichen Anordnungen waren bereits ge troffen. Doch kam der hohe Reisende, der sich wohl ziemlich erschöpft fühlen mochte, bald zu einem andern Entschlusse, und so setzte er erst heute Mittag ^12 Uhr mittelst Ertrazugs der Ostbahn die Reise fort. Im Laufe des heutigen Vormittags empfing der Großherr wieder holt den Besuch de» Prinzen Adalbert im „Bayerschen Hofe", der mit blauweißen Fahnen geziert und fortwäh rend von einer zahlreichen Volksmenge belagert war. Ge neralleutnant Stephan begleitet Ee. Majestät bi-Paffau. Landa«, 23. Juli. Dem „Annw. Wochenbl." zu folge haben gestern die Arbeiten zur Demolirung des ReduitS, genannt „Cornichon", begonnen; nach diesem kommen an die Reihe daS „Werk Nr. 100", die „Hvrstschanze" und die „Speyerer Schanze". Die Zahl der Arbeiter soll auf 500 gebracht werden, beträgt aber erst 90—100. Der Stadtrath richtet nun an den Kö nig eine Petition, um zu erreichen, daß Landau als eine offene Stadt erklärt werde, so daß alle Baube- schränkungcn wegfallen und künftig Fabriken und an dere Gebäude unmittelbar vor den Thoren der Stad», daS heißt außerhalb des Glacis aufgeführt werden dürfen. Pari«, 26 Juli. Wie der „Moniteur" berichtet, wild der Kaiser heute im Boulogner Wald eine Re vue über eine Division Grenadiere, Gardeartillerie, Garde und eine Division Cavalerie abhalten. — Der „Moniteur" veröffentlicht nachstehend«, vom 24. d. M. datirte Dekrete: Die Session deS gesetz gebenden Körpers von 1867 ist und bleibt geschlossen. — Die ArrondissementSräthe werden am 16. August für den ersten Theil ihrer Session zusammentreten, deren Dauer auf fünf Tage bestimmt ist. — Die Generalräthe treten am 26 August zusammen. — (K. Z.) Vorgestern wurde, wie bereit» telegra phisch gemeldet, die Session de» gesetzgebenden Körper- durch Verlesung des kaiserlichen Dekret- ge schlossen. Zahlreiche Rufe: „ES lebe der Kaiser!" ertönten, worauf die Opposition einstimmig antwortete: „Es lebe die Freiheit! E» lebe Frankreich!" Andere Stimmen antworteten mit ,.Viv» l'kmporouel" und die Versammlung trennte sich, wenn auch nicht in großer Aufregung, doch unter ziemlich heftigem Lärm. — Wie derum ist ein hoher Beamter einer Pariser Finanzge sellschaft durchgegangen. Ein Herr Bachon, Generrl- seeretär der Gocist--Jmmobiliöre (sie gehört den Pe- retre'S) hat sich mit einer halben Million aus dem Staube gemacht. — Bezüglich der römischen Mission des Gene rals Dumont, der lange Zeit in Rom unter dem Oberbefehle de» Generals de Montebello stand und b«t dem Papste und Antonelli sowohl, als bet den Libera len in hohem Ansehen war, enthält der „Etendard" Neber die Mission de« GeueralS Dumont gehen au« fol- de Einzeihüite« zu, welche wir für r chng halten Alle agdstfche» Offiziere, ivelche die Reihe» misrer Arme« »erlas, scheu Lepo« die«», habe«, obgleich we stehe», ihr« Stell«»« »ad ihre» Dieser Antrag wurde ohne Debatte angenommen. — Abg. Leonardi begründet seinen Antrag aus Ver fassung eines Gesetze» zur Regelung de« Gemeinde wesens. Der Antrag wird einem au« den Abteilun gen zu wählenden Reuuerau»schnffe zugewtesrn. — Ab-, sich die Mitglieder der ungarischen Deputation in Pesth zu einer Besprechung, um, Über ihre gegenseiti gen Ansichten vollständig im Reinen, den entscheiden den Conferenzen in Wien entgegenzutreten. — Die „Wiener Zeitung" setzt die Mitteilungen der „W. Abdp." au» Mexico fort und entlehnt der „Preesa de la Havana" vom 12. Juni eine Reihe von Berichten über den Fall Queretaros, die wenig neue, nicht bereits auS amerikanischen Blättern bekannte That- sachen enthalten und denen wir deshalb nur folgende Stelle entlehnen: Die Ueberraschung des Forts von Santa-Cruz läßt sich nur schlecht oder gar nicht er klären. Al» der Tag anbrach, wurde Maximilian von dem Feuer au» jenen Positionen begrüßt, welche er für die Seinen hielt. Ueberzeugt von der Nutzlosigkeit jede» Widerstandes sendete Maximilian an EScobrdo seine Fahne und eine Botschaft, einige sagen, einen Brief, in folgenden Worten: „Ich ergebe mich auf DiSeretion, um unnützes Blutvergießen zu vermeiden. Ich erbitte drei Zugeständnisse: 1) daß man mich nicht insulttre; 2) daß wenn man unS erschießt, mit mir der Anfang gemacht werd«; 3) daß, wenn ich erschossen werde, man meinen Leichnam weder insultire, noch verstümmle." Escobedo erklärte, daß er dies zugestehe. Hierauf hat Maximilian sich ergeben. — Aus einem Schreiben des österreichi schen Geschäftsträgers Freiherrn v. Lago, daS an die Kommandanten der österreichischen Dampfer „Elisabeth" und „Dandolo" zu Veracruz gerichtet ist, gehl hervor, daß Herr v. Lago zehn Tage beim Kaiser Maximilian nach besten erfolgter Gefangennehmung in Queretaro verweilte, aber am 14. Juni ausgewiesen worden war. — (Boh.) Dem Vernehmen nach sind infolge einer neuesten kurzen Verhandlung mit London die letzten Bedenken, welche in Paris noch gegen den Garantie- Vertrag mit der Türkei obgewaltet, vollständig be seitigt, und liegt auch bereits die bestimmte Zusage Italiens vor, unter der Voraussetzung einer sofortigen und ausgiebigen Verbesserung der Lage der christlichen Unterthanen der Pforte, unter der Bedingung jedoch, daß auch Oesterreich in die bezüglichen Verhandlungen eintrete, sich an der Uebcrnahmc einer umfassenden und eventuell thatsächlich zu bekräftigenden Garantie für den gesammten türkischen Besitzstand betheiltgen zu wollen. Unter diesen Umständen werden bet der demnächst er folgenden Anwesenheit deS Sultans in Wien die ent scheidenden Verhandlungen grsührt werden. — DaS Abgeordnetenhaus hat in seiner ge strigen Sitzung da» Gesetz über das Vereins- und Ver- sammlungsrecht in dritter Lesung erledigt. Der AuS schuß hatte (mit 4 gegen 3 Stimmen) vorgeschlagen, den Widerspruch in den Beschlüsten des Hauses über das Vereinsrecht — eS war bekanntlich bei H 1 daS Wort „staatsgesährlich" wegfallen zu lasten, bei tz 6 aber dasselbe beizubehalten beschlossen worden — da durch zu heben, daß § 1 folgende Fassung erhalte: „Alle Vereine sind nach Maßgabe diese» Gesetzes gestattet." Bei der Abstimmung wurde denn auch dieser Antrag und sodann das ganze Gesetz in dritter Lesung vom Hause genehmigt. — Sodann votirte das Hau» eine Ausdehnung der Steuerbefreiung bei Neu- und Um bauten. — Hierauf erfolgt der Vortrag des Bericht- de» Finanzausschusses über die Finanzlage deS Reichs, den der Abg. Herbst als Berichterstatter erläutert. Abg. Ryger kann sich nicht genehmigend über den Ausschuß- bericht aussprechen, weil er sich vorstellte, der Ausschuß werde sich nicht auf eine summarische Revision der Empfänge und Ausgaben beschränken, sondern die unsrer Finanzadministration anhaftenden Schäden schärfer her- vorheben und nicht auf die Anträge der Finanzverwal tung Hinweisen. Der Finanzminister erklärt, das even tuelle Deficit, pro 1868 noch »richt beziffern zu können, verspricht iadeß, daß die Regierung, welche sich die Be seitigung de» DeficitS zur wichtigsten Aufgabe gemacht, ihre Anträge so stellen werde, daß die Mittel ihren Zweck auch erreichen, daß aber unter jenen Mitteln, wie energisch durchgreifend sie auch sein mögen, Nichts «nthalten sei, waS den Staat-credit schädigt oder die Verpflichtungen de- Reiche» gegen die Staatsgläubiger irgendwie alterirt. (Bravo.) Herbst hebt gegenüber Ry ger'- Ansicht, der Finanzausschuß hätte mit Vorschläge» zur Beseitigung de» DeficitS vor oaS HauS treten sollen, hervor, daß die- weder der Beruf deS Finanzausschusses, noch de- Hause-, noch überhaupt der Gesetzgebung sei; solche Vorschläge seien Pflicht und Sache der Crecutive. Der Antrag de- Ausschusses: das HauS wolle diesen Bericht genehmigend zur Senntniß bringen, wurde fast einstimmig genehmigt. — Weilerer Gegenstand der Tages ordnung ist der Bericht de- volk-wirthschaftlichen Aus schüsse» über die Petitionen betreffs deS Au-baue» der »M» WWWWWW auvertra»t wurde, empfind«," . it dt« Königin Marie ist grfiern Nachmittag von Hannover tn Hietzing angrlangt. — Gestern früh um S Uhr ist vom hiesigen Westbahuhofe «in Separatzug »ach Passau abgegangeu, auf welchem Ausbau d«r Bah» »o» Pr»« über Saaz.Kommata» z»m Anschluß a« da« sächsische Bahu»etz bezügliche Vor lage »ur verfassungsmäßig e« Behandlung ohue Berzu» zu üb«r- Bahnltnten Prag-Saaz-Weipert und Saaz-Karl-bad, respective Eger. Abg. Stamm stellt im Namen de» Au-schuffe» de» Antrag: .Der hohe» Regier»»« feie» beide de» Hanse überreicht« Petitionen zur eingehenden Erwägung zu übergebe», und btt- Kbe sei ausznsordevu dem Hause der Abgeordnete« die auf de» An-ba» der Bah» »o» Pi !WWWWWWWWWWWWW Nschem^Feuer in di« Nacht hiuein glänzte. Die Höhe» auf der rechte« Rheinseite de» Strout eutlang, warn» lerraffcnaUig mit Militär besetzt, ebenso das link« User, um »ährend der Beleuchtung eia andauerndes Rotte»- fe»rr zu unterhalte». Di« Höhe» d«S H«lsrnst«ins »»h des Ob«r-Ehreubr«i1sttins erglänzt«» t» abwtchselndem brngalischen Lichte. Die Hotels uud Pxivathäuser längs destRheiaes waren ia ,i« Ltchtmeer gehüllt. Dazwischen dt» Kanonrnschläg« von den einzelnen Forts und das massenhafte Pelotonseurr. Das Schiff legte gegen 10 Uhr am Ufer au, und die Rückfahrt ging durch die glänzend «leuchteten Straßen nach dem Schlöffe, wo sich mittler weile die verschtrdenen Mufikchöre aafgestellt hatten, »«lch« unter Fackelbegleitung die preußisch« und türkische Nationalhymne spielten. Der Sultan ist gestern früh um 10 Uhr 45 Minuten abgerrtst. Sr Majestät der König begleitete denselben bi- zum Bahnhof. — (N. Pr.Z.) I. Maj. die Königin-Witwe ist gestern Abend von Pillnitz wieder auf Schloß Sans souci etngetroffen. — Ee. kgl. Hoh. der Kronprinz Humbert von Italien ist auf der Rückreise von Et. Petersburg hier eingetrossen und, unter Inkognito rei send, mit seinem Gefolge im „Hotel d'Angleterre" ab- gestiegen. — Dir Gesundheit des Ministerpräsidenten Grafen v. Bismarck ist ia fortschreitender Besserung. Erst die Ruhe hat zu Tage gebracht, wie sehr derselbe angtgriffen und wie begründet die Ansicht der Aerzte war, die im Derember vor. I. noch Ruhe und Scho nung bi»' zum Frühjahr für ihren Patienten forderten. Leider ist die» jetzt ebenso wenig ausführbar wie im Winter. Die Notiz, welche in Bezug auf den Mi nisterpräsidenten Grafen v. Bismarck von einem fran zösischen Blatte Über einen bevorstehenden Aufenthalt desselben in Biarritz gegeben und von den meisten deutschen Blättern wtederholt wurde, ist, wie unS ver sichert wird, zur Zeit vollständig unbegründet. Berlin, 26. Juli. Die neueste „N. A. Z." enthält folgende officiöse Note: „Auswärtige Journale hatten schon vor «inigen Wochen die irrthümliche Nachricht ver breitet, daß dem Berliner Cabinrt eine französische Depesche in der nordschleswigschen Frage über reicht worden sei. Nachdem der Eingang dieses Akten stückes diesseits in Abrede gestellt war, bemerkten jene Journale, daß die betreffende Depesche nichtsdestoweni ger demnächst eintreffen würde. DaS in Rede stehende Schriftstück ist nun in der That durch den französischen Herrn Geschäftsträger hier überreicht worden. Da der Inhalt der Depesche noch unbekannt ist, so wollen wir unS der Beurteilung diese» Schrittes des französischen Labinet», welcher von der „Nationalzeitung" unter dem Gesichtspunkte einer Einmischung betrachtet wird, noch euthalten." — Der „Schl. Ztg." wird geschrieben: Daß die Geschichte deS letzten Kriege- noch nicht geschrieben ist, hat General Vogel v. Falckenstein bei Gelegenheit seine- 60jährigen Jubiläum- bewiesen, indem er tn der von der „KönigSb. Ztg." mitgrtheilten Festrede, die, wie r» scheint, vielfach übersehen worden ist, ausdrück lich und ganz positiv sagt, daß General v. Manteuffel „ohne sein Wissen" bei Langensalza loSgrschlagen habe. Der General v. Manteuffel hat also die histo rische Verantwortlichkeit für diese Schlacht zu tragen. — Der „St.-Anz." meldet amtlich die Verleihung de» schwarzen Adlerordens an nachstehende fran zösische Offiziere: den Kommandanten des 1. Ar meekorps, Marschall Canrobert, den Commandanten d«r kaiserlichen Garden, Marschall Regnaud de Saint Jean d'Angsly, den Minister der auswärtigen Ange legenheiten, Marquis de Moustier. Neustadt, 25. Juli. (H. N.) Die kirchliche Con ferenz für Schleswig-Holstein beschloß die Be antragung einer PreSbyterial- und Eynodalversassung, bis dahin aber die Beibehaltung der gegenwärtigen Ein richtungen unter einem dem Kultusminister, nicht jedoch dem Oberkirchenrathe untergeordneten LandrSronsistorium. AuS Hamburg wurde jüngst der Berliner „Post" geschrieben: „Die Altona-Kieler Eisenbahngesellschaft hat den Senat beim Reichskanzlerverklagt, der permanenten Entgleisungen wegen, die auf der Ver bindungsbahn zwischen Altona und Hamburg aus Ham burger Gebiet vorgekommen." — Der „H. C." bemerkt hierzu: Daß man der Berliner „Post" so etwas schreibt, ist bei dem Charakter dieses Blattes und seiner Ham burger Korrespondenzen begreiflich; daß aber ernsthafte Blätter solches sinnlose Geschwätz nachdrucken, ist schwerer z« verstehen. H Wit«, 25. Juli. Daß der Reichskanzler der sogenannten ConcordatSfrage nicht aus dem Wege zu gehen versucht, sondern entschlossen und bestrebt ist, dieselbe unter voller Berücksichtigung der Substrate der Religion-» und Gewissensfreiheit sowie der Gleichbe rechtigung aller vom Staate anerkannten Confesfionen zu lösen — wird ein Gesetzentwurf beweisen, welcher bereit- fertig vorliegt. Man ist denn doch von fetten der Linken unser» Abgeordnetenhauses über die Ankün digung dieses Gesetzentwurf-, welche in der Regierungs erklärung enthalten war, Vie in der Sitzung vom 20. «bgegeben wurde, etwas zu leicht hinweggegangen un ter dem Eindruck de- andern Theiles jener Erklärung, daß die Regierung nochmals den Weg ronciliatorischer Verhandlung mit Rom betteten wolle. Da- Kultus ministerium propontrt — das ist der Sinn deS mehr- besagten Entwurfes — eine derartige Neuregelung der bisher infolge des ConcordatS üblichen Praxis beim Abschluß gemischter Ehen, daß schon hierdurch die Ver handlung mit Rom in «ine bestimmte Richtung verwie sen wird uud die österreichische Regierung sich in eine Position begiebt, welche ihr nur die Wahl läßt, ent weder in kürzester Frist vom päpstlichen Stuhle die noth- wendigen Abänderungen in der Concordatspraxi» zu erlangen oder aber diese nothwendige Remedur vermit telst der Gesetzgebung vorzunehmrn. AuS diesem Ge sichtspunkte muß die Frage brurtheilt werden. * wir«, 26. Juli. Die heutige „W. Z." berichtet ausführlich über den Empfang der Commission Ihrer Majestät der Königin von Großbritannien, welche mit der feierlichen Uebrrbrtngung und Investitur der In signien des k. großbritannischen Hosenbandordens bettaut war, bei Er. Majestät dem Kaiser. Der Kai ser geruhte die Ansprache de» ersten Bevollmächtigten Marquis ». Bath mit folgender in französischer Sprache gehauener« Antwort zu erwidern: „H«rr Marq»is! Indem Ich auS Ihre» HL»de» die In- figme» dt« Hobe» Hosenbandorden» empfange, Ueqt Mir bara», d«» oan^u Werth »» coustatiren, de» Ich au die Bn siLeru uq der Freundschaft niüpit, welcht Sie Mir so«beu im Name» Ihrer Majestät der Ksn.gi» vo» Großbritamneu auSdräckte» »»d »au der Ich heute ei» so kostbare- Zenga,k erhalte. Nicht« liegt Mir mehr am Herze prrsiwliche» ve welch« Mich mit eiuer So verbuche«, der« hach emporgrhvbeu ist va» Natta», « der«, Spib« d »er knüpfe« z, scheu find sie der al imd Nl!_ her »e»dtlnzi. die jährliche Inspectim» ihrer Soldaten M« da. dia an»,«dehnen Dies«« ist der ei»,im Zwick der Reise d«« Generals D»»w»t nach Roi». Dit xlnlprwhe, welche er a» die Truppe» hielt, halte kein«» andern Sm», als bieOffiziere »»d Soldaten aafzuford«r», de» Regel» de» tMitüllsche» Psi ch getreu »» bleibe», and sie dar« zu ermueru, daß ihnen gestattet ist, hrc Ruckleh, nach ,nanlr«nch vmchmge», daß »e aber i» keiue» Falle desertirea dürf«. So ist du Wahr- htit über diese» Zwischenfall, der »icht di« g«r«,str Tragweite v«n S>audp«kte der Septemberrouvenilou au« hat, da diese Lo»ve»tio» selbst die Orgaaisation eiuer fremden Streitmacht im Dienste de« heilige» Stuhle« ,platzt und begünstigt. «rüffel, 24. Juli. (Fr. I.) Dtr' Gräf und die Gräfin v. Paris find gestern hier in Begleitung ihrer Onkel, Tanten und Neffen, dem Herzog und der Her zogin v. Aumale, dem Prinzen v. Joinville und dem Herzog ». Guise, eillgetroffen und im ,,Hotel de Flau dre" abgefliegen. Diesen Morgen haben sämmtlichr Mitglieder der Familie Orleans auf dem Schlosse Rixensart bti drm Grafen ». Moutalembert «in Gabel frühstück eingenommen. — Der König ist heute, nach dem er gestern um Mitternacht den Sultan in Lüttich mit großer Pracht empfangen und ihm rin glänzende« Banket angeboten, mit seinem Bruder wieder nach drm Lagrr von Brvrrloo zurückgekehrt. * Florenz, 26. Juli. (TelJ Der Rath derNational - bank hat die Dividende des ersten Semesters von 1867 auf 62 pro Aktie angesetzt. * Rom. Die in Florenz erscheinend« „Nation«" theilt den Wortlaut der Ansprache mit, welch: der französische General Dumont an die Legion von Antibes gerichtet haben soll und die in der italieni schen Hauptstadt so viel Aufsehen gemacht hat, da sie mit der Septemberconvcntion in striktem Widerspruche steht. Auf eine nach Pari» gerichtete Anfrage de» ita lienischen Ministerpräsidenten Rattazzi hat bekauntlich (wie auS Florenz unter« 23. Juli telegraphisch gemel det wurde) das französische Cabinet die Verantwortlich keit für die Aeußerrngen Dumont'« abgelehnt. Die Rede desselben lautete folgendermaßen: „Mit tiefem Bedauern hat der Kaiser von deu viele» De sertionen gehört, die in Euern Reihen ftattgefauden habe». sIch bi» geru bereit, die Beschwerden entgegeuzuuthmeu, welche die Legionäre haben könnten. Ein Jeder, welcher srennüihw er klärt, daß er sich nach Fraukreich zuritckwüusche, soll auf Koste» der Regierung dorthin zurückgebracht «erden, und dtr Lücke», die dadurch in den EadreS entstehe» könnten, werden sofort wieder aosgesüllt werden. Von jetzt ab wird aber jede Desertion streng bestraft, uud mit der italienischen Regierung soll ein Abkommen abgeschlossen werden, durch welche- sie verpflichtet wird, die Deserteure deu päpstliche» Behörden au-zulieser». Ich hoff«, das, Ihr Euch bei der ehrenvollen Mission, welche Euch vou der kaiserl. Re- giernng auvertraut ist, Frankreichs würdig zeigen werdet: denn Ihr werdet stets französische Soldaten bleiben, obgleich Ihr vou der päpstlich.» Regierung besoldet werdet, deren weltliche Macht Ihr bis zum letzten Blutstropfen unterstützen müßt. Ihr habt Nicht- zn befürchten; die kaiserliche Regierung betrachtet Euch immer al» ihre eigenen Soldaten und wird aus Eure Sicherheit bedacht sein. Uno wen« Ihr auch eine andere Fahne und eine andere Locarde als die französische tragt, so ist die- doch nur für den Augenblick (o« n'e,t IL qa'un pattmtik) und eine Maßregel, die durch wichtige politische Gründe gebo ten wird." * Lissabon, 25. Juli. (Tel.) Die officiell« Zeitung veröffentlicht den Tert des mit Belgien abgeschlossenen Vertrags über literarisches und artistisches Eigenthum, der mit dem nächsten 1. September in Kraft treten soll. London, 25. Juli. (E. C.) Die Kaiserin Eugenie hat O-borne gestern Morgen verlassen; die Königin und die königliche Familie geleiteten sie bis zum Ha- fendammc, wo die kaiserliche Jacht „Reine Hortense" ihrer wartete. Begleitet war die Kaiserin von der Herzogin v. Bassano und dem Grafen Breffar; sie selbst hatte den Jncognitonamen einer Gräfin Rein hardt angenommen. Kopenhagen, 24. Juli. Dem Vernehmen nach, schreibt „Rigsttd.", wird der durch den Tod des EtatS- rathS Leuning leer gewordene Justizmtnisterposten vorläufig nicht wieder beseht, indem die Geschäfte bis auf Weiteres vom CultuSminister Rosenörn-Theilmann besorgt werden. — Die Reise der französischen Journalisten nach Kopenhagen scheint sich verwirk lichen zu wollen. Aus einer Mittheilung deS Herrn Rimestad, Redacteur der hier erscheinenden Zeitung „DagStelegraphen" geht es hervor, daß die Idee zu dieser Reise vom Letztgenannten bei einer Zusammen kunft mit de« französischen Journalisten während seines Aufenthaltes in Paris auSgegangen ist, daß er aber bei seiner Abreise von dort nicht mit Bestimmtheit ge wußt hat, ob das Vorhaben zu Stande kommen würde. Jetzt scheint die Idee jedoch festen Fuß gefaßt zu haben. AuS mehrer« Gründen soll die Reise tn der Zeit zwi schen dem 8. und 16. August stattfinden. Morin und HaviN kommen wahrscheinlich mit. „La Franke", „Siscle", „l'Opinion nationale", „Paine", „Epoque", „Presse", „Situation", „PayS" u. s. w. schicken jede ein Paar ihrer Redakteure, darunter mehrere RrdactionS- chef». Stockholm, 22. Juli. „Göteborg- Handelst,de" meldet, daß eine Abtheilung der vereinigten schwedisch- norwegischen Flotte eine Ostseeerpeditton vornehme» und Kronstadt besuchen soll, sowie auch, daß einige preußische Kriegsschiffe nach Stockholm kommen würdrn. — Nach einer osficiellen Bekanntmachung sind an der schwedischen Küste zur Rettung der Schiffbrüchigen 13 Rettungsstationen errichtet worden. Konstantinopel, 22. Juli. (W. Bl.) Ein amtlicher Bericht Omer Pascha- auS Sphakta vom 18. Juli lautet: Unsre Soldaten haben nach zwei Treffen dt« Insurgenten in die Flucht geschlagen und die Hochge- birge von Kalikrati und Efendo beseht; nachdem sie sich der erwähnten Höhen und der gleichnamigen Dorfschaf, ten versichert, wendeten sie sich gegen die Hochebe»e von Askepho, wo sie ihre Verbindung mit jenem Trup- penco, ps bewerkstelligten, da» von Apokorono» durch da- Destls von Grappi heranrückt«. Jetzt sind die Dorsschaften vo« Kametade-, von Nipero und da« De- filö zwischen diese« beiden Dörfern, das D«stl» und die Dorsschaften von A-kepho, Prosnero, Alikambos, sowie alle Dörfer von Ephakia auf d«r Oststitt d«S Gebirge«, mit Ausnahme von nur acht sehr leicht zu unterwerfenden Dörfern, besetzt, so daß sich drr ganze District von Sphakia in der Gewalt der kais«rlich«» (ottomanischeu) Truppen befindet. Es bleibt de» I«- surgcnte» nicht- mehr übrig, al« sich tn die steil«« u«d fchmalen Thalschluchten de» Dorfe« Samaria zu flüch te», wo sie sich nur einige Tage werden haltt« kön ne» und kein«« andern AuSweg hab«n, al« die Unter werfung. Die J»surgenten, welch« sich tu die beiden Grotten von Pachtarro« und Kaphodaff» zurückgezogen hatten, haben sich heute ergebe». E« wäre» betläufig 250 Personen, Männer u»d, Frauen; unter denselbe» befände» sich her Kapitän Anagofft Papadaki, Mttgltad Mädchen Leeder begründet den in der gestrigen Sitzung gestellten «««»«1. Antrag wegen Reorganifirung der Gendarmerie, Re gelung d»s Schnttvif«««, Errichtung von Zwa»g«arbeitl- Häusern und Adaptirung von Strafanstalten zur Durch führung der Einzelhaft. Der Antrag wird einem av» neun Mitgliedern bestehenden Au-schuffe zugewitsen.— Hierauf richtet Präsident l>r. GiSkra folgende Ansprache an da« HauS: .Die TaaeSordnuiig ist erschöpft. Es ift kein weiterer Ee- anchand auf »refelb« mehr zu stelle», u»d badorch entfällt die Möglichkeit, für dl« «üchstell Lage eine Siyuua em»»Mrustn. Soduld a»«reicheude« Material, um der Reih« Itach Schauen hafte« ,« kdoae», twrhasbe« fei» w rd, werde ich uachsieu SchuagStag a»»schreiben «ud bitte da« Han» mit verücksich tim»»» auf diese besoudern Berhältmsse, mir die Ermächngung za gebe», den nächste» Eitzung-tag ev«»so wie dessen TUn ordnung selbst za bestimme». Derselbe wird »icht ia die nächste Zeit falle», «ud e« ift die» auch erwünscht, weil eiue Reihe wichtiger Arbeiten i« den AaSschüffeu gefördert wer de« maß, die da«« aach ei« erhebliche« Material für die son- gesetzte» Sitzungen biete« werde«. — Ich kam, t« JMeresse de« Hause- and des Fortschreite»» der Arbeiten desselben «ar die driageade Bitte aa»sprechea, daß die Ausschüsse sich ver- aulaßt silldeu möge«, die voraa»fichtlich läuaere Umerbrechunq z« fleißiger Arbeit z« benützen, um dadmch anSgiedige- Ma terial für das HauS bereit za halte«."
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)