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Dresdner Journal : 07.07.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-07-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186707073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18670707
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18670707
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1867
-
Monat
1867-07
- Tag 1867-07-07
-
Monat
1867-07
-
Jahr
1867
- Titel
- Dresdner Journal : 07.07.1867
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Beilage zu 155 des Sonntag) den 7. IM 1867 PravinMnachrichttK- Zwickau, b. Juli. Da« kgl. Ministerium de» Cultu« und öffentlichen Unterrichts hat auf die ander weite Vorstellung de- hiesigen StadtratHS die Bedingung, daß dem hiesigen Gymnasium der Charakter einer selbstständigen juristischen Person beigelegt werde, wäh rend dasselbe nach einem Vertrage vom Jahre 1842 «ine städtische Anstalt ist und bleiben soll, wieder falle« lassen, so daß nunmehr der wegen Beschaffung neuer Klassenräume so dringend nothwendtge Gymna- fialbau binnen Kurzem beginnen wird. H Ditzel«, 29. Juni. DaS Frühjahr und die Aus sicht auf friedliche Verhältnisse hat auch bei unS in alle gewerbliche Kreise, für das gesammte öffentliche Leben mehr Regsamkeit gebracht. Da» seit einigen Wochen al» stehende Garnison hier befindliche Jnfanteriebataillon ist von der Einwohnerschaft mit Freuden begrüßt wor den; immer mehr finden sich Wohnungen für daS Osfi- riercorpS, und die Baulust, wenn auch nicht für große und umfängliche Projekte, bringt gute Resultate, d. h. mehr Wohnungen. Auf unserm Schloßberge regen sich Hunderte von Händen für den mit einem Aufwande von etwa 49,000 Thlr. herzustellenden Bau eines Schul- Hause», de, jetzt, wie dringend nöthtg, mit aller Energie in Angriff genommen worden ist. Die dabei thätigen artistischen und technischen Kräfte und die vorhandenen Pläne lassen ein tüchtige» Werk hoffen. Die öffentliche Straßenbeleuchtung wird bedeutend erweitert, und von dem Uebergange der stävttschen «»»anstatt au» den Händen de» Letienveretn» in die der sehr renommirten Ga»gesell- fchaft von Nolte u, Eomp. in Berlin hofft man all«r- seit» nur Gute». Auch da» Badewesen regt nicht nur infolge der Jahreszeit, sondern an» direkter« Gründen unser Interesse an, indem da» seit einigen Jahren für alle Branchen von Bädern, insbesondere für Kiefern- »adel«- »»d irisch-römische Bäder mit großem, günstigstem Erfolg« bestehendeStaupitzbad bei Döbeln sein« Saison »ater Erweitern«- der Lokalitäten für die Unterkunft der immer zahlreicher sich rinfindenden Gäste, sowie unter Herstellung geschmackvoller Park- und Garteaanlagea in ersetzuter Maße für Gesunde und Kranke wieder eröff net hat. Auch di« «eue Leipzig-Döbela-DreSdner Eisen Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentlichen Dienste. Departement der Finanzen. Bei der Verwaltung der indirekten Abga ben: Gustav Emil Michler, zeither Assistent bei dem Hauptzollamte Leipzig, al» Vorstand de» Packhofe» zu Dre»den, mit dem Dienstprädtcat „Obercontroleur"; Wilhelm Oehmichen, zeither Assistent bet dem Haupt- strueramt« Glauchau, als solcher bei dem Hauptzollamte Leipzig; Robert Alfred Strauß, Leutnant a. D., zett« her Obergrenzaufseher im HauptumtSbezirke Pirna, als Obersteueraufseher im HauptamtSbeztrke Freiberg; Au- gnst Moritz Schirmer, zeither Steueraufsrher, al- Obergrenzaufseher im HauptamtSbeztrke Annaberg; Karl Heinrich Robert Wolf, zeither Grenzaufseher, als Ober« arenzanfseher im Hauptamt-bezirke Pirna; Karl August Leberecht Träger, zeither Grenzaufseher, als Steuer- aufseher; Christoph Heinrich Baumgärtner, zeither Grenzaufseher, al» Steueraufsrher; Friedrich Hermann Held, zeither Grenzaufseher, al» Steueraufsrher; Karl Christian Bittrich, zeither Grenzaufseher, als Amt-, diener bei dem Hauptsteueramte Plauen; Johann Karl Reppe, zeither Feldwebel bri der 1. Compagnie de» 1. Jnfanteriebataillon» und Karl Friedrich Lange, zeit her Feldwebel bet der 2. Compagnie de» 8. Infanterie- -ataillon», als Grenzaufseher. Bei dem Bergwesen find der Gebühreneinneh- «er und Copist Iuliu» Emil Behr und der Aufwär- ter und Bote August Ehrenreich Eckert, zeither bei dem Berzamte Altenberg zu Dtppoldrwalde, nach dessen Aufhebung, zum Brrgamte Freiberg versetzt worden. Bei der Postverwaltung sind ernannt worden: Johann Banda, zeither Postpackgehilfe, Moritz Rö der, zeither Feldwebel, Christian Friedrich Hering, zettherGericht»rmtskassenaceessist, Albert Niezold, zeit her Eisenbahnerpedient, Friedrich Theodor Richter, zeither Prtvatschüler, Albert Pröhl und Adolph Klir, zeither PosthitfSschreiber, Karl Otto Fischer, zeither Postpackgehilfe, Heinrich Maximilian Rost und Fried- rich August Wilhelm Löffler, zeither Feldwebel, al» PostexpedittonSgehilfen; AugustFerdinand Land rock, zeither Postbegleiter, als Postschaffner; Fried rich Fritzsche, zeither Landbriefträger, als Brief-und Paketträger bei dem Postamte zu Altenburg; Ernst Ludwig Schurig, zeither Landbrtefträger, als Brief träger bei dem Postamte zu Plauen; Karl August Wend, zeither Landbriefträger, al» Briefträger in Dre-den; Joseph Berndt, zeither Stadtpostbote, als Packer bei dem Postamte zu Chemnitz; August Theo dor Clauß, zeither Postpackgehilfe, al» Packer in Dresden; Hermann Menge, zeither Postpackgehilfe, als Landbrtefträger bei dem Postamte zu Alten burg; Johann Hermann Müller, zeither Postpackge- hilfe, als Landbriefträger bei dem Postamte zu Plauen; Friedrich Wilhelm Gustav Lange, zeither Stadtpostbote, als Landbriefträger in Dresden; Friedrich Wilhelm Sammler, Johann Gottfried Höhne, Gottlob August Hohenstein, Friedrich Eduard Wildner und Johann Gotthelf Herrmann, zeither Postpackgehilfen, »IS Postbegleiter; Johann Gott helf Trepte, zeither Postpackgehilfe, als Stadtpost bote in Leipzig; Christian Friedrich Grimm, zeither Postpackgehilfe, al- Stadtpoftbote in Chemnitz; Gottfried Zeisig, zeither Postpackgehilfe, al» Stadt postbote in Dresden; Johann Gottlieb Erdmann Hofmann, zeither Feldwebel, Georg Wenk, Johann Loui» Geithe, Friedrich Ernst Lindner und Ernst Gotthold Menschner, zeiter Sergenten, Karl Her mann Heinrici, Johann Gottfried Kindermann und Karl Heinrich Wolf, zeither Feuerwerker, Johann Karl Walther, zeither Corpora!, Eduard Herrmann, Karl Kleber und Karl Friedrich Reinhold Schaar schmidt, zeither Oberstgnalisten, Friedrich Karl Mül ler, zeither Trompeter, Karl August Döring, zeit her Beschlagschmied, Christian Reschke, Karl Gotthelf Klemm und Karl August Schmutzler, zeither Jäger, Frirdrich August Tittmann und Karl Gottfried Half ter, Soldaten, Karl Fürchtegott Sauer und Friedrich Ludwig Weber, zeither Signalisier,, Wilhelm Lind ner, zeither Kanonier, Friedrich August Köhler, zeit her Artillerist und Karl Friedrich Obendorf, zeither Nachtpolizeidiener, al» Postpackgehilfen. bahn, die jetzt in unsrer Gegend an mehrer« Stellen in baulichen Angriff genommen ist, regt vielfache Hoff nungen für die gewerblichen Interessen der Stadt wohl nicht mit Unrecht an. Im Fabrikleben ist r» immer wieder vorzug-weise die Cigarrenfabrikatton, di« an Ausdehnung zunimmt. Unter den Beschlüssen de- vor Kurzem hier abgehaltenen Städtetage- war der, welcher, vonDLbeln ausgegange«, die sämmtttchen Städte Sachsen- zur gemeinschaftlichen Berein-lhätigkeit heranzuziehen be absichtigt, jedenfalls einer der wichtigsten und hat sich der allseitigsten Zustimmung zu erfreuen. 0 Leugenftld, 5. Juni. Auch der hiesige Verein ehrenvoll verabschiedeter Militärs hat im Verein mit einer Anzahl aus Reichenbach eingetroffener Unteroffiziere d«S dort garnisonirenden Schützenbataillon« denIahre «- tag der Schlacht bei Königgrätz vorgestern hier in einer würdigen Weise feierlich begangen, und zwar Mor gen« durch eine Trauerfeier auf dem Gotte-acker (wo bei nach Vorträgen de« GesangSverein» Herr Pastor Hildebrand die Weihrede hielt) und Mittags durch eine im VereinScoeale abgehaltene, durch den VereinSvor« stand vorbereitete und von ihm geleitete Todtenfeier. OlternhüU, 1. Juli. (Wbl.) In Betreff des am 23/24. Juni auf dem Rittergute Pfaffroda stattge habten Brandes haben wir heute zu berichten, daß der, der böswilligen Brandstiftung dringend verdächtige frühere Schafmeister Uhlig, welcher am Tage des Bran de- arretirt und am 29. Juni vom königl. Gerichtsamt Saida an da- köntgl. Bezirksgericht zu Freiberg, nach dem er durch den königl. Staatsanwalt an der Brand stätte vernommen, abgeliefert worden war, sich Tag- darauf mittelst Hängen» entleibt und dadurch den Ver dacht gegen sich nur bestärkt hat; er hat sich sonach selbst gerichtet. Als Erläuterung der Motive zu der ver« muthlich von Uhlig begangenen That sei noch gesagt, daß derselbe am 24. Juni, nachdem ihm von seiner Dienstherrschaft der Dienst wegen schlechter Führung gekündigt worden war, an den neuangestrllten Schaf- meister übergeben sollte; da nun, wie bereit» constattrt, diese Urbergabe eine höchst lückenhafte geworden wäre, Uhligen auch außerdem ein rachsüchtiger Charakter eigen war, so mochte noch am Abende vor der zu erwarten den Uebergabe der Gedanke des Feueranlegen«, um die Defekte nicht offen werden zu lassen, zur That ge reift sein. Chemnitzer Gewerbe- u. Industrieausstellung. (Nus dem „LH. Tgbl/). X. Da- Hauptelement dieser feinen Liqueure und Schnäpse, der rectifictrte Sprit, ist ausgestellt von den Sprttfabrikanten W. E. Hahmann in Chemnitz, W. Stengel in Leipzig und H. Bartels in Dresden. Es kommt bet diesem Fabrikat auf möglichst vollständige Entfuselung, hohen Alkoholgehalt und Farblosigkeit an. Wir können nur über die zuleytgenannte Eigenschaft uriheilen, in welcher die Chemnitzer Fabrik den Preis davon trägt. Auch der Aepfelwein, mit welchem der Berliner, „vulgo Aepfelpehsch", seine Wundereuren ausführte, ist vertreten durch C. F. Götzloff in Weida. Man muß denselben aber an dem AuSstellungSplatze dieser Firma unter der Tafel suchen, wo er kühl gestellt ist. Stephan u. Sohn in Meißen rühmen sich, die älteste Lagerbier brauerei nach bayerscher Art in Sachsen zu haben (d. h. der neuern Zeit), sie find durch verschiedene Biere ver treten; wir werden wohl durch die Jury erfahren, was an ihren Produkten ist. Der Hoflieferant Grohmann in Leipzig hat sein deutsche- Porter, GesundheitSmalz- rrtract, ausgestellt, mit welchem er den Berliner, Hoff, den wohl einige von unsern Lesern dem Namen nach kennen werden, Concurrenz macht. Ueber die Vorzüg lichkeit diese- Trankes, beziehentlich den wohlthätigen Einfluß desselben auf unsre Gesundheit, unterrichten uns die beiliegenden 'gedruckten Zeugnisse. Der durch die gewürzreichen Waldhimbeeren des Erzgebirge» ge schätzte gebirgische Himbeersaft ist von Iuliu» Gräser in Wolkenstein eingesandt, der nicht nur darin ein gro ße» Geschäft macht, sondern auch fertige Himbeerlimo- nadenessenzen liefert. Sehr pikanten Senf, dessen Erprobung Jedem frei steht, haben Johann Kipping von Chemnitz und Heinr. Müller auS Leipzig ausgestellt, dieser letzte auch noch Gewürzöl, «in neueres Fabrikat, da- man namentlich bet den Gebäcken statt der direkten Vermischung mit Gewürzen anwendet, und zwar mit allem Vorthetl, denn der feinen Zertheilung wegen geschieht diese- billiger und der Effect ist ein gleichmäßigerer. Ein recht hübsch au-gesührter Tempel von Zucker werk ist vom Conditor Barthel auS Checknitz eingeliefert, «r ist umgeben von einer großen Anzahl Flaschen mit eingemachten Früchten aller Art, daneben präsentirt sich unS ein riesiger Honigpfefferkuchen von Jokusch in Chem nitz, dergleichen und diverse Condttorwaaren hat auch Richter'- Nachfolger in Magdeburg ringesandt. Unter den Chocolaten und Conditoreiwaaren fallen unS zu nächst die von Petzoldt «. Aulhorn in Dre-den und E. Wiele in Magdeburg auf, denen sich auch Otto Rüger in Lockwitzgrund bet Dresden ebenbürtig zur Seite stellt, namentlich ernten dies« den Beifall der Damenwelt. Den Schluß machen die feinen Leb- und Honigkuchen, mit welchen Martin in Leipzig unsern Appetit zu wecken versteht. Den zu diesen Kuchen nöthtgen Honig lieferte I. G. Götze in Leubrn bei Lommatzsch in der vorzüg lichsten Qualität, dem Lindenhonig. Lied und Beschrei bung ist dabet. Nach diesen dem Gaumen dienenden und nicht dem Magen nützlichen Sachen kommen die wirklich ausge zeichneten Nudelfabrikate von C. M. Alex in Dresden und die Mühlenproducte von C. W. Panse in MeiS« dorf bet Quedlinburg und von T. Bienert in Plauen bet Dresden. Da» von Panse au-gestellte Mehl in der Büchse Nr. 8 übertrifft an Weiße Alle», wa» wir bi» jetzt von Weizenmehl gesehen haben; so schön auch die Muster der durch ihr Fabrikat rühmlich bekannten Btenert'sche« Mühl« zu Plauen find, so erreicht doch ihr Kaiserau»zug nicht die Farbe der bezeichneten Mehl- sorte. Die in einer andern Büchse ausgestellten sehr dünnen Weizenschalen lassen auf eine besonder« Schäl vorrichtung t« der Panse'sch«n Mühle schließen. Bienert hat in einer systematisch geordneten Zusammenstellung di« Product« setarr Mahl- und Oehlmühl« auS d«n »«rschitdtnrn Stadt«« d«» Mahl- r«sp. Fabrikation»- proe«ff«s vrranschaulicht. Eh« wir die Galerie verlasse« und u«» «ach dr« Parterre der Mtttelhall« 4 »ende«, müssen wir «och der von Moritz Wagner in PulSnitz vorgelegten Schuh« rinfaßbänder gedenken. Er ist der einzige Aussteller, drr diese Bandfabrikation vertritt. Wenn wir hören, daß in der an daS Octogon gren zenden Mittelhalle X, einem Paradeplatze der Aus stellung, Steine und Steinkohlen auSgelegt sind, so denken wir unS einen sehr rußigen und unerquicklichen Raum, den wir baldmöglichst zu verlassen beabsichtigen und schütteln bedenklich den Kopf darüber, daß man diesen Platz dazu auserkoren hat, wenn wir aber näher getreten find, werden wir überrascht durch da« ausge zeichnete Arrangement und die Mannichfaltigkeit der un« von den Vertretern der Zwickauer Kohlenrefier vorgelegten Ueberficht der Producte und der GebirgS- formationen de- dortigen Kohlenbecken«, die mit den Berg- und Hüttenproducten und den übrigen geognostt- schen AuSstellungSobjrcten zu den interessantesten Theilen der Ausstellung gehören, denen auch besondere Aufmerk samkeit von fast allen Besuchern derselben gewidmet wird. Mehrere Karten unterrichten unS über Lage, Ausdehnung, Mächtigkeit und Formation der Zwickauer Kohlenrefier. In mächtigen Blöcken und säubern CartonS finden wir in einer langen Reihe die verschiedenen Kohlensorten auSgebreitet, wie sie von den verschiedenen Flötzen von 20 verschiedenen Werken, die ausgestellt haben, geliefert und sortirt werden, und außerdem auch von mehrern Werken CokeS. Die vortrefflich arrangirten und mit erläuternden Bezeichnungen versehenen verschiedenen Echachtsuiten und der paläonthologische Theil der AuS- stellungSobjecte, der höchst interessante und seltene Exemplare enthält, geben un« Zeugnisse und ein Bild von den neptunischen Revolutionen, denen wir die Bil dung unsrer Steinkohlenschätze verdanken, ohne welche wir un« heute in großer Verlegenheit und schwerlich in Mitte einer blühenden Industrie befinden würden. Für Diejenigen, welche von dem Umfange und der Be deutung unsrer Steinkohlenproduction keine Kenntniß haben, wollen wir bemerken, daß diese in der Zwickauer Refier allein gegen 25 Millionen Zollcentner jährlich beträgt, in einem Wethe von mehr al- 2 Millionen Thaler. Auf der andern Seite der Halle haben die Werke Lugau-Würschnitz-OelSnitzer Steinkohlenrefiers und daS freiherrl. Burgk'sche Werk au- dem Plauen'schen Grunde bei Dresden ausgestellt. Braunkohlen sind vertreten durch Streichkohlen von Herm. Thieme in Tettau bei Meerane und durch das Ernst und Nihsche'sche Braunkohlenwerk zu Brandi», welches schöne Stückbraunkohlen ausgestellt hat, unter denen sich ein sehr großes Stück Splint mit Borke be findet, waS einem Riesenbaum angehört haben muß. Eine sehr reichhaltige Zusammenstellung von Erzen, wie sie auf den verschiedenen bezeichneten Gruben ge wonnen und für die Verhüttung zugerichtet und verar beitet werden, von dem Bergamte Freiberg vorgelegt, erregen nun zunächst unsre Aufmerksamkeit und Neu gierde. Sie wird durch die umfassende Auskunft be friedigt, welche uns der jedem Carton beigegebene Zet tel ertheilt, auf dem wir Fundort, Bearbeitungsstadium, Metallgehalt u. s. w. angegeben finden. Hieran reihen sich die Fabrikate resp. Erzeugnisse des OberhüttenamteS zu Freiberg, Bleirohre, Bleibleche, Bleidrath, Schrot und Bleiglätte, Zink indiumhaltig und wahrscheinlich das zweitgrößte Stück Indium, was überhaupt existirt. ES ist diese- ein vom Professor Richter in Freiberg durch Spektralanalyse in der Zinkblende entdecktes, weiße- Metall, wegen seiner Seltenheit von sehr gro ßem, zur Zeit aber nur wissenschaftlichenWerthe. Außer dem finden wir Gold und Silber in Barren, Blickstl- ber, Cranalin, Cement oder Füllsilber und Antimon, sehr schönen Küpser- und Eisenvitriol, Arsenpräparate und Schwefelsäure von ebendaher. Die Freiberger Hüttenwerke, in welchen 13 Metalle geschieden werden, sind vortrefflich eingerichtet und ha ben wegen ihrer bergwifsenschaftlichen Bedeutung einen Weltruf. Die Blaufarbenwerke zu Oberschlema und Pfannenstiel bei Schneeberg und Aue von uraltem, eben falls weit verbreitetem Rufe haben Schmälten, Kobalt blaue, Schmelzblaue, Cölin (eine Farbe, die bet künst lichem Licht lebhaft blau ist), Kobaltgrüne, Kobalt- und Nickeloryde, Zaffer, metallischen Nickel und Kobalt und Wismuthmetall ausgestellt. Die Eilberbergbaugesellschaft zu Marienberg hat verschiedene Erzproben geliefert, unter denen namentlich Nr. 16 und die übrigen mit gediegenem, zähnigem, dräthi- gem und haarförmigem Silber merkwürdig sind. Zinnerze, Ballen- und Stangenzinn finden wir von der Gewerkschaft „VereinSglück" zu Bärenstein, von der kleinen „Vierung Fundgrube" bei Ehrenfriedersdorf und dem Zwitterstock zu Altenberg. Letzterer hat auch WiSmulherz, Molybdänglanz, Eisenglanz und Eement- kupftrproben vorgelegt. So ist in unsrer Ausstellung die Vielseitigkeit, Aus giebigkeit und wirthschastliche Bedeutung unser- sächsi schen Bergbaues, den Viele für unwichtig hatten, in recht anschaulicher und erfreulicher Weise vergegenwärtigt. Eine geognostische Specialkarte sür Sachsen, eine Suite krystallinischer Massen und Schiefergesteine, sehr schöne Kalkspathkrystalle, verschiedene Kalksteine und schöner weißer kohlensaurer Kalk von Herm. Horn in Herold, eine KieSformation und Tuffstein von OrtelS- dorf bei Frankenberg, mehrere Sammtungen von Staar« steine« und andern versteinerten Holzarten, unter wel chen sich sehr schöne Exemplare befinden, geben Freun den der Geognofie Gelegenheit zu angenehmer Unter haltung. Lingesandtes. Unter den vielen trefflichen Anstalten Dre-den-, Welche stch die Bekämpfung von körperlichen Leiden zur Aufgabe machen, nimmt die pneumatische Heilan stalt de- vr. Lange, Bergstraße Nr. 11, eine höchst ehrenvolle und, wie e» säst scheint, noch keiue-weg- «ach Gebühr gewürdigte Stelle ei«. Der Unterzeichnete hat Gelegenheit gehabt, die Wirkungen derselben an seiner Gattin zu erproben ; settJahren wurde diese von den heftig sten Nervenleiden (Neuralgie) heimgesucht, di« fichztitweise zu den schrecklichsten, nicht mehr zu ertragenden Schmer zen steigerten und, da alle erdenklichen dagegen ange wendete« Mittet sich erfolglo- erwiese«, ihre Kräfte m«hr und mehr erschöpften und da- ganze Nervensystem unheilbar und auf qualvolle Weise zu zerrütte« drohten. Erst di« Bäder ta comprimirter Luft verbunden mit dem Gebrauch der a»»-«ztich«rten elektrische« Apparate in der -taannte« Anstalt haben die Leidende nach acht- wöch«nttich«r Cur zwar »och »tcht geheilt aber doch so wesentlich gestärkt, daß die Hoffnung auf vollständige Genesung gerechtfertigt erscheint. Wer die Verheerungen kennt, welche Nervenleiden anzurichten im Stande find, wird begreifen, welchen Werth die Auffindung eine» Heilmittels gegen dieselbe hat, und darum erachtet es der Unterzeichnete als eine Pflicht darauf hinzuweisen, wie wohlthätige Wirkungen die pneumatische Heilan stalt, die größtentheilS nur al» ein Mittel gegen Krank heiten der AthmungSwerkzeuge angesehen wird, auch auf Nervenleiden auSzuüben vermag. Er kann aber auch hierbei aus vollster Ueberzeugung die durchweg vorzüg liche Einrichtung der ganzen Anstalt hrrvorheben und erfüllt nur «ine Pflicht der Dankbarkeit, wenn er die wissenschaftliche Einsicht und die Humanität, mit welcher Herr vr. Lange seine Anstalt leitet, öffentlich anerkennt und allen Nervenleidenden aus das Wärmste empfiehlt. Prof. F. in Meißen. Motto: „Während Du schläfst Wirken Deine Inserate." Zur prompten Beförderung von Ankündigungen in alle hiesigen und auswärtigen Zeitungen zu Original- Preisen ist die Annoncen-Expedition von Rudolf Mosse, Berlin, Friedrichstr. 60, zu empfehlen. Man erspart jedes Porto, erhält über jede» Inserat einen Beleg. Der neueste JnsertionS-Taris pro 1867 wird gratis verabfolgt. . Statistik und Votkswirthschast. König!. sächs. Erfindung-patent. Au S Jahre er- theilt: am 26. Juni I8V7 den Herre« Schäffer un» Bu- deuberg in Buckau auf eine Schlauch- and Rohrkuppeluug. * Bericht über die Witterung zu Dresden i« Monat Juni 1867. Ausfällig war in diesem Monat die größere Anzahl der beobachteten reinen Nordwinde (lt) und der Südwinde (ö), im übrige« herrschten die Winde mit gleichzeitig nördlichem und westlichem Charakter vor (l7 dl", st wivrv) und es hat sich dementsprechend die mittlere Windrichtung des ganzen Monats fast genau als AW h,rausstell'. Die Temperatur war im Ganzen gemäßigt, die Mitteltemperatur von l2.v" L. erreicht das von Sachße angegebene vieliährige Mittel der Junitempc- ratur von IS.ü- R. noch nicht, das Minimum der Temperatur ist am lr. uud 2V„ beide Male nach hciterm Himmel tlugnre- teu uud hat 5.8° ti., das Maximum der Lufttemperatur (am 3. Juni) 24.4- ir. betragen. Der Luftdruck war nur geringe« Schwankungen unterworfen, sein Minimum betrug de8.vl'" (am 15.), s«n Maximum 336.ul"' (am 27.), das Mooatsmit» tel des Luftdruckes aber 333.24"'. Die Zahlen, in welchen sich der Feuchtigkeitsgehalt der Lust ausspricht, fielen der größern Sommerwärme entsprechend aus, uämlich mittlere Duustdruck --4.3l" und Mittel der relativen Feuchtigkeit 74,87 Procent. Die BewölkuugSverhältnisse zeigen sich so ziemlich frei von Ex tremen, indem nur ein gauz heiterer Tag (d. N. Juui), 29 ge mischte Tage uud kein ganz trüber Tag beobachtet wurde. Es hat nur an l3 Tagen merklich geregnet, da aber von den 5 im Lause des Monates beobachteten Gewittern 3 eioe beträchtliche Regenmenge geliesert haben, so ist auch die Gesammtregeuhöhe des Monats nicht unerheblich ausgesallen, sie betrug 22.37'". ID Schneeberg, iS. Juli. Am l. Juli hielt der land- wirthschaftliche Kreisvereiu im Erzgebirge seine dies jährige, von circa 4VO Personen besuchte Generalversamm lung in den Räumen des Schloßes Augustusburg ad. Der Vorsitzende, Herr Director Rittergutsbesitzer Mehoert auf Klö- sterleiu, eröffnete die Versammlung nnt Begrüßung der An wesenden »ud einem mündlichen Referat über den Gaog der Geschäfte und das Resultat des Rechenschaftsberichts in der Zeit, die seit der letzten Generalversammlung iuue liegt uud du durch Ereiguisse des vorigen Jahres bedingt, diesmal über zwei Jahre sich erstreckt. Aus diesem Referate grug hervor, daß die von Seiten der hohen Slaalsregieroug und der Kreisver- vereine getroffenen Einrichtungen zur Hebung der Landwirth- schäft immermehr Benutzung erfahre» haben, wenngleich die Betheiligung in so mancher Beziehung immer noch nicht so stark war, als es zu wünschen sei. Da eine Debatte darau sich nicht knüpfte, so wurde zum zweiten Gegenstand der Tagesordnung, zur Beantwortung der Frage: welche nud wie viel Eraäo- zuugSdüugemittel hat der Laodwiith zu den verschiedenen Cul- turpflanzeu auzuwcndeo, um deu höchsten laudüblicheu Ertrag za Übertreffen? durch Herrn Hosrath vr. Stöckhardt von Tharaud übergegaugen, welcher in seinem Vortrage auSsührte, daß Stall dünger immer als das wichtigste Düngemittel zu betrachten sei, daß aber namentlich die Phosphorsäure, welche m ihm, sowie im Boden nur in geringen Mengen vorhanden sei, zur Er nährung der Pflanzen, vorzüglich der Köroerdilduug unumgäug- lich nothweudig und daher als eiu wichtige» Ergänzungsdünge- mittel zu betrachten sei. Durch Auffindung der großen Phos- phoritlager, durch die Baker, Sombrowo o. s. w Guanosorten ist hinreichendes Rohmaterial zur Herstellung vou phosphor- säurehaltigen Düngemitteln vorhanden. AlS saft gleich wichtiges Ergänzuugsdüngemittel wurde dann von dem Herrn Vortragen den das Kali geuannt und dessen Anwendung je nach der zn düngenden Frucht und je uach der Beschaffenheit des zu düu- geudea Bodens, sowie dessen Vorkommen ni den groß u Lagern von Stahsurth uud Leopoldshall iu umsoffeoder Weise er örtert. Durch eine Reihe sehr interessanter Zahle» wurde da» Bedürfuiß der Pflanzen an diesen ErgänzuugSdüugemitteln so anschaulich nachgewieseo, daß der Schluß gerechtfertigt ist, daß durch ihre Anwendung m zweckeutsprecheuder Weise recht wohl der höchste landüdliche Ertrug überschritten werden kann. Hiera« kuüpfle sich eine kleioe Debatte über mit Kalidüuguug bereit- gemachte Versuche. Den Vortrag zum dritten Gegenstand« der Tagesordnung: über die Grundsätze der rationelle» R>vd» viehzuit, hatte Herr Medicmalrath vr. Haodner üderuomme« und hob derselbe hervor, daß man zunächst sich eioe» klaren Plan über den Zweck der Züchtung frststelle und zur Zucht dauu nur solche Thiere verwende, von denen man zu erwarten berechtigt wäre, daß sie die gewünschten Eigenthümlichkeiteo der Race auch reiuvererbttn Gewöhnlichdeginoe man mit den Ankauf vou mänulichen Thiere», da hlerGtleaenhettzur öfter» Berertmog, al- jährlich nvmal, vorhaudeu sei. Ferner »ft es aber auch noth wendig, der Ernährung der Thiere die ganze Aufmerksamkeit zuzu- weuden, namentlich au der Jugend, da in der ersten LevrnS- Periode die Thiere am meisten wachsen, uud Versäumnisse, die hier begangen werden, sich später nie uachholen lassen. Durch riue eiugehende Beleuchtung des Baues der Magen der Wieder» käaer in deu verschiedenen LebevSperioden wurde die» uachge- wiesen und zugleich aus die Wichtigkeit der stickstoffhaltigen Nährstoffe und der Salze Rücksicht genommen. Hierauf er griff, da Herr Professor Nobbe nicht auweseud, Herr Graf zur Lippe auf Thum daS Wort, um Punkt 5 der Tagesordnung: Welche Früchte muß der Landwirth des Erzgebirge» bauen nvd wie haben sie zn folge«? eiuzuleiten. Er betonte dabei, daß leider immer noch nicht die Dreifelder- nud Koppelwiribschafi im Gebirge verschwunden sei »ud einem rationellen Fruchtwech sel Platz gemacht habe. Die Ausstellung einer Fruchtfolge könne nicht für ganze Gegenden gemeinsam erfolgt«, deu« dazu fei genaue Keuntinß der localste» Verhältnisse, der Lage, de« Klima», de- Bodeu», der Mittel uud der Jntellige«z de- Be sitzer- nothweudig. Da- Gesagte wurde durch eingehend« Be rechnungen über Erträge, Grwiunoug von Futter, Dünger «. s. w bei verschiedene» Fruchtfolge» näher beleuchtet. An den Vortrag knüpfte sich eine Debatte, namentlich über die Stellung der Leinsaat in der Fruchtfolge. Der letzte Gegenstand der Tagesordnung über Hagelversichenurg wurde vom Herr« Direktor vr. Hahn von Burgstädt eiagelei» tet uud dabei auf di« Wichtigkeit dieser Berst» rang, aber auch zugleich aus die Mangel in diesem Zweige be» «cruch.-rungSive. sm» hinqewiesm und unter Bezugnahme auf die iu der Gegend von Burgstädt bestehenden kleinen Hagelkassen darauf au, . gen, daß der KreiSverein die BersicheruugSfrage in Erwägung ziehen möge. Hierauf ergriff Herr Gulsdesiuer Richter von Oberschlema »och da» Won über Feuer- uud Vlehversichtrn»g, an riueu vou UM -«druckt verthrllte« Artikel anschließend owr- aas drr oben erwähnte Antrag ans da» ganze Versicherungs wesen au-gedehnt, e>»fti»mi, Auuahme fand. Der Versa»«- lang folgte na heitere» Mahl ia naem festlich geschmückt« Saale d«S Schlöffe» und ist e» rühmend auzuertmar», wie mnumtl ch die Stadt Schellenberg uud der landwirthschaft- > 4 Localvereia »n «uaunu-burg Alle« aufgeboteu hatte«, «m den zahlreichen Gift« riue freundlich« Anioadme Md eia« «'«^reichen Tag in drr nnt Blumen und GuirimGra rerchl-ch ^schmückten Stadt »» bereit«.
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