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Dresdner Journal : 07.07.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-07-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186707073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18670707
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18670707
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1867
-
Monat
1867-07
- Tag 1867-07-07
-
Monat
1867-07
-
Jahr
1867
- Titel
- Dresdner Journal : 07.07.1867
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Di« „New-Hark« «staat-ieihu»-" vom 1». Juni lidmet dem Latfer MarimiUa«, an» «»laß dr- chon damals i« Rrw-Hork verbreiteten Gerüchte» von einem Lode, tim» Artikel, au» dem !»tr hier einige Stellen folgen lassen: Wie die Stimmung de» Kaiser» ja der letzten Zeit geschildert worden, Ware ihm aller» ding» der Lod vielleicht lieber gewesen, al» da» Leben, fil» noch vor dem Abzug der Franzosen einige hoch» stehende österreichisch« Offiziere au» seiner nächsten Um» grbung ihn beschworen, auch mit zurückzukrhrrn und nicht nutzloserwris« sich den größten Gefahren auSzn» setzen, wie» er all' ihre Bitten mit der entschiedenen Er» klärung zurück, er wolle die Ehre seine» Hause» auf rechterhalten und nicht ohne da» Bewußtsein, seine Krone bi» zum letzten Augenblicke mit dem Schwert in der Hand.verthcidigt zu haben, in die Heimath zurück- kehren, wo ihn doch nur Schmerz und herbe Ent täuschung erwarten. Bet einer andern Gelegenheit soll er geäußert haben, man habe ihn in die Lage versetzt, für sein ganze» Leben einen Schimpf mit sich herum- zutragen oder zu sterben, und da ziehe er den Tod vor. Er hat auch in der Thal sein Leben jeder Ge« fahr auSgeseht; während der Belagerung von Quere taro hat er sich stet» wie ein braver Soldat benommen; an dm rrponirtesten Punkten war er täglich zu sehen, obwohl er wissen mußte, daß ihn seine hohe Gestalt und sein starker Bart den feindlichen Truppen leicht erkennbar machten, und wie er fast in allen Kämpfen, die stattgefunden, stet» in den vorder« Rethen gekämpft, wobei ihn 200 polnische Ulanen, die sämmtlich ge schworen hatten, ihn bi» auf den letzten Mann mit ihrem Leibe zu decken, treu zur Seite blieben, so sind auch wiederholt in der unmittelbaren Nähe von ihm seine Mitkänipfer gefallen, ohne daß ihn selbst eine Kugel getroffen. Die Tapferkeit seine» Benehmen» hat auch die allgemeine Bewunderung seine» Heere» erregt, und al- einen für ihn wirklich schmeichelhaften Aus druck derselben muß man da» Militärkreuz ansehen, da» seine Generäle nach einem Treffen, in dem er sich besonder» hervorgethan, an seine Brust geheftet hatten. Innere Angelegenheiten. Dresden, 6. Juni. Wir bringen an der Spitze de- amtlichen Thril» unser» heutigen Blatte- eine Ver ordnung bezüglich der Ausführung der Verfas sung de» Norddeutschen Bunde» innerhalb des Geschäftskreise» de- Ministerium» de» Innern. Die meisten Bestimmungen derselben sind unzweifelhafte Fol gerungen au- den Vorschriften in Artikel 3 der Bun desverfassung, nur einige wenige der aufgeführten Punkte scheinen einer Erläuterung zu bedürfen. Hierzu gehört namentlich die Bestimmung unter 5, der zufolge bis auf weitere gesetzliche Festsetzung auch die Angehörigen der Bundesstaaten, wenn sie sich in Sachsen nieder lassen wollen, um rin lebenslängliche» Communalamt oder ein nicht auf Verleihung einer Staatsbehörde be ruhende- Kirchen- oder Schulamt zu bekleiden, verbun den bleiben, vor Ausführung ihre» Vorhaben- um Auf nahme in den sächsischen Untrrthanenvrrband nachzusu chen, obschon Artikel 3 der Reich-Verfassung vorschreibt, daß die Angehörigen eines jeden Bundesstaate» in je dem andern Bundesstaate zu öffentlichen Aemtern unter denselben Voraussetzungen wie Einheimische zuzulafsen sind. Bezüglich der vom Staate zu verleihenden Aem- ter, für welch, der Besitz de» Unterthanenrecht» birher als Voraussetzung gegolten hat, bietet die Ausführung dieser Vorschrift der Bundesverfassung keine Schwierig keiten, weil Ausländer, welche im CivilstaatSdienste angestellt werden, oder, ein öffentliche- Kirchen- oder Lehramt von der Staatsbehörde übertragen erhalten, noch der bestehenden Gesetzgebung mit der Anstellung und durch dieselbe zugleich da» sächsische Unterthanen- recht erlangen. Rückstchtlich Derjenigen, welche ein le benslängliche- Communalamt oder rin nicht vom Staate zu verleihendes Kirchen- oder Schulamt übertragen er halten, hat dagegen die Anstellung nach der bestehen den Gesetzgebung nicht ohne Weiteres diese Wirkung. Gleichwohl erscheint e», da die Bundesverfassung das Untrrthanen- und Staatsbürgerrecht in den einzelnen Staaten aufrecht erhält, unerläßlich, daß auch Inhaber von Aemtern der letztgedachten Kategorien nicht außer halb de» hierländtschen Unterthanenverbande» stehen. Es bleibt daher nicht- übrig al- die Verpflichtung der selben, die sächsische Staatsangehörigkeit vor dem Amts antritte zu erwerben, fortbestehen zu lassen, oder ihrer Anstellung dieselbe Wirkung in Bezug auf die Staats angehörigkeit beizulegen, wie der Anstellung in einem StaatSamte. Eine Bestimmung des letzter» Inhalt würde jedoch, weil die Erthrilung der Staatsangehörig keit immer auch zugleich die Ertheilung de» HeimathS- recht» in einer sächsischen Gemeinde in sich schließt nur im Weg« der Gesetzgebung möglich sein, und könnte al» eine unmittelbare Folge der Publikation der Bun desverfassung um fo weniger angesehen werden, als dieselbe ausdrücklich ausspricht, daß diejenigen Bestim mungen, welche die Armenversorgung und die Auf nahme in den localen Gemeindeverband betreffen, durch den im dritten Artikel ausgesprochenen allgemeinen Grundsatz nicht berührt werden. Im Uebrigen ist da» Fortbestehen der »ud 5 der Verordnung erwähnten Be stimmung tatsächlich von keiner großen Erheblichkeit, weil in den fraglichen Fällen dir Erwerbung der Staats angehörigkeit für die Betreffenden mit besonder» Schwie rigkeiten in der Regel seither schon nicht verbunden ge wesen ist, und soviel in Sonderheit Eommunalämter anlangt, die Gemeinde, welche den Angehörigen eine andern Bunde-staate» zu einem solchen beruft, unbe hindert ist, demselben zugleich die Aufnahmezuficherung zu erthrtlen, durch welche die Aufnahme in den sächsi schen Unterthanenvrrband vorzugsweise bedingt wird. Ebenso ist r- eine nothwrndige Folge de» Fortbestehen» de» Untrrthanen» und Staatsbürgerrecht» in den ein zelnen Bundesstaaten, wenn da« active und passiv« Stimmrecht für den Landtag, sowie für die Gemeinde vertretung von de« Besitze der Staatsangehörigkeit ab hängig erklärt worden ist. Dagegen konnten die An gehörigen der Bundesländer, wenn sie sich unter Der« hältaissrn in Städten niederlaffrn, welche für den In länder die verpflicht»,- zu Gewinnung des Bürgerrecht» bedingen, von der Verpachtung, da» Bürgerrecht auch ih- rrrsrit» zu gewinnen, nicht entbundrn werden, wenn sie in der fraglichen Beziehung nicht günstiger gestellt werden soll ten, al- die Inländer- Immerhin muß anerkannt wer» den, daß da» Hiera«» entstehend« RechtSverhältniß (wenn schon r» seither tu ähnlicher Weise hinsichtlich Derjeni gen bestanden hat, welch« rin Grundstück in einer hier- lL irdischen Stadt trwarben oder in einer selche» et» Fabrikgeschäft gründeten, »hae daselbst bleibende« Wohn sitz zu nehmen und gleichzeitig die sächsische Staatäan- gehörigkeit z« erwerb«) rin einigermaßen anomale» ist. und wird daher in Betracht zu ziehen sein, inwieweit dasselbe einer weitern gesetzlichen Rrgulirung künftig bedürfen wird. Dresdner Nachrichten vom 6. Juli. — Laut Bekanntmachung der Kircheninspertion wird, um eine raschere Förderung der Baulichkeiten an der nördlichen Langseite hiesiger Sophienkirche zu er möglichen, der Gottesdienst daselbst am 14, 21. und 28. Juli au»gesetzt. Die UnglückSkatastrophe im Kohlenschachte bei Lugau. ch Lugau, 5. Juli. Nachdem alle auf schnclle Hilfe leistung für die im Schachte Verschütteten berechneten Versuche gescheitert sind, ist gestern in einer Berathung, in welcher Herr Oberbergrath Römisch au» Freiberg, Herr Oberkunstmeistrr Schwammkrug daher, Herr Berg» inspector Kühn auS Zwickau, Herr Bergdirector Kneisel von „GotteSsegenschacht" (dessen Thätigkeit und Aus dauer volle Anerkennung verdient) und Herr AmtS- hauptmann v. Könneritz Theil genommen, beschlossen worden, den noch anstehenden Theil dek Schachtztm- merung zu verstärken und von der untcrst stehen ge bliebenen Bühne an eiserne Blrchrohre von 1 Elle 11 Zoll Durchmesser bis zum VerfüllungSort de- Schachte- herabzulasscn. Die Aufstellung dieser Rohre, welche von Richard Hartmann mit der größten Schnelligkeit geliefert werden, wird allerdings einige Tage in An spruch nehmen. Nach deren Aufstellung würde an die Aufgewältigung der den Schacht bei 368 Ellen versetzt habenden Massen zu schreiten sein. Ist der untere Theil des Schachtes gut erhalten, so dürfte selbige nicht lange aufhalten, entgegengesetzten Falls läßt sich gar nicht be» rechnen, wenn zu den verunglückten Arbeitern zu ge langen sein wird. Nachstehendes Verzeichniß derjenigen Bergarbei ter, welche am 1. Juli 1867 auf der „Neuen Fund grube" in Lugau verschüttet worden sind, wird unS mit dem Bemerken übersendet, daß dasselbe bewandten Umständen nach keinen Anspruch auf gänzliche Nich tigkeit hat: Joseph Benda, Böhmen (verheirathet, 3 Kinder); Wenzel Benda, Böhmen; Johann Christian Friedrich Bach, St. Egidien; C. Friedr. Bochmann, GerSdorf (vrrh., 3 K); C. Friedr. Bochmann, GerS- dorf; C. Eduard Burkhardt, Grünhain (verh., 3 3K); Heinrich Eduard Buschmann, GerSdorf (verh., 1 K.); Stephan Brecha, Böhmen (verh., 1 K.); C. Theodor Bauer, unbekannt; C. Friedrich Drechsler, ErbiSdorf (verh., 2 K); C.Friedrich Drechsler, Er- bi-dorf (unverh.); C. Friedrich Dost, GerSdorf (verh.); Johann August Dietz, Rüßdorf (verh., 3K.); C. Eduard Dürr, Oel-nitz; Johann Christian Ebert, GerSdorf (verh., 4K); C. Heinrich Falk, Neustädte! (verh., 6 K); C. Hermann Falk, Neustädtel; Johann Traugott Finsterbusch, Konradsdorf (verh.); Karl Friedrich Fanghänel, Affalter (verh., 3 K); C. Heinrich Fritzsche, Zethau (verh., 3 K.); C. Eduard Fischer, Brand; C. Traugott Fischer, Schmalzgrube (verh., 5 K.); August M. Fleischer, Geier; Mathias Feierfeil, Böhmen (verh., 2 K); Joseph Feierfeil, Böhmen; David Heinrich Günther, Schneeberg (verh., 2 K ); C. Friedr. Göpfert, ErbiSdorf (verh., 4K); Her. Ernst Groß, Oberschlema; Goldbach, unbe kannt; Gottwald, unbekannt; C. Aug. Heinrich, Breitenbrunn (verh., 5 K ); C. Franz Höhlig, Lich- tenau (verh., 2 K.); C. Gotthold Heinrich, Groß burgk; C. Richard Heinrich, Großburgk; C. Eduard Hofmann, Stollberg (verh., 3 K.); C. LouiS Her tel, Jahnsdorf (unbek.); C. August Halka, Sosa (verh., 2 K.); C. Hermann Hartmann, Oelsnitz; Ernst Eduard Grabner, GerSdorf; Gottlob Friedr. Keller, Lößnitz (verh ); Karl Heinr. Keller, Klein böhla; C. Valentin Köhler, Lungwitz (verh.); Fr. August Kästel, Kallnberg; Christian Gottlob Korb, Kirchberg (verh.); Anton Her. Kühn, LangenstriegiS; Julius Anton Kühn, LangenstriegiS; Johann Kulf, Böhmen; Heinrich Gotthelf Krauß, Mühlberg; Joseph Klier, Böhmen; C. Friedr. Klitzsch, Jüdenhain; C. Gottlob Krüger, Schmorkau (verh., 2 K); Kramer, unbekannt; Robert Kröner, Lugau; C. Friedr. Lenke, Lungwitz; C. Heinrich Lässig, Niederwürschnitz (verh., 2 K.); C. Heinr. Lohse, Dorfchemnitz; C. Fr. Leich se «ring, Oberdorf; Johann Gotthelf Heinr. Lantzsch, Niederdorf (verh., 3 K); Reinhold F. Müller, Grün»; Friedr. Moritz Mann, Lungwitz; Wilhelm Mann, Lugau (verh., 3 K ); Karl Friedrich Müller, GerS dorf; C.Heinrich Mehlhorn, Grünhain (verh.); Anton Eduard Mehlhorn, Schneeberg; Karl Moritz Mel zer, Wolkenstein (verh., 4 K.); Ernst Louis Mel zer, Planitz; C. Gottlob Neubert, Neuwiese (verh., 7 K.); C. Hermann Nagel, Neuwiese; Franz NobiS, Böhmen; C. Gottl. Ehrg. Preißler, ErbiSdorf (verh., 6 K ); Ernst Friedrich Rau, Brand (verh., 5 K ); L. Benjamin Ra»per, Schwarzwaldau (verh., 4 K.); Fr- Lout» Rudolph, Niederzwönitz; C. Lrberecht Rich ter, Heidelberg (Witwer, 4 K ); Heinrich Hermann Richter, Heidelberg; C. August Räppel, Unter scheide (verh., 1 K ); August Friedrich Scheibner, Lungwitz (verh., 2K); I. Wilhelm Schuffenhauer, Langenrinne (verh., 7 K.); Otto Theodor Schuffen hauer, Langenrinne; C. Oswald Schäffner, Frei berg (verh., 3 K); Fr. Hermann Scharschuh, GerS dorf; C. Friedrich Schlitter, Brand (verh.); E. Eduard Steinbach, Oel-nitz; C. Heinr. Schmidt, Neustädtel: C. Fr. Hermann Strauß, Chursdorf; Fr. Wilhelm Schwalbe, Lungwitz; Clemens Schör- mer, Lungwitz; C. Friedrich Tetzner, Hermsdorf; Johann David Tannstädt, Neustädtel (verh., 4 K.); Franz Bernhard Tuchscheerer, Mittelbach; Wilhelm Friedrich Uhlig, GerSdorf (verh., 2 K.); E. Friedr. Wilh. Uhlmann, Brand (verh, 5 K); C. August Vetterman«, Erlbach (verh., 6 K.); Fr. Hermann Bettermana, Erlbach; Fr. Ernst Vetterman«, Erlbach; Gustav Adolph Bogel, unbekannt; Konrad Hugo Vogel, unbekannt; Zerlenka, Watklach, Böhmen; Karl Gottlob Wolf, Burkersdorf (Witwer, 1IK.); Friedrich Moritz Wolf, Lungwitz; Heinrich Frtedrich Wtlsch, Stollberg (verh., 4 K.); C. Heinrich Werner, OelSnitz. — Da- „Chemn. Tgbl." schreibt: Ueber die wei- ter« versuche «ad Anstrengung«, zu dm in Lugau verschütteten gelangen z« könne», liegt heute FolgmdrS vor: Der versuch mit den schweren Tonnen mißlang «ad verursachte nur neue Brüche Hierauf trat ein, Berathung «in, « welcher ». A Herr Obabergrath Römisch »<« Freiberg, Hr. Oberkunstmeister Schwamm- krug ebe^atzrr, der Bnow-rkrinspeclor ,-ühn au» Zwickau «ch h« sehr thätige nutz umsicht-volle Direc tor Kneisel Theil nahmen. Da» Resultat war: alle versuche, schnell zu den Verunglückt« zu gelangen, we gen de» Scheitern» sämmtlicher au-geführter Versuche aufzugeben und einen sichern, aber freilich langsamer« Weg einzuschlagen. Dieser besteht darin, zunächst den noch erhaltenen Schachtzimmerbau und daS SchachthauS zu verstärken, sodann aber von der untersten erhaltenen Bühne mit eisernen Blrchrohren (1 Elle 11 Zoll im Lichten) bi» zu dem Versüllungsorte hinab zu gehen. Zu diesem Behufe werden diese Rohre in lOelltgen Abschnitten bei Hrn. Rich. Hartmann gemacht, im Schacht bi- zu 160 Ellen Länge zusammengenietet und sodann in den eingebrochenen Theil an Seilen herabgelassen. Ist man mit diesen Rohren bis zum VerfüllungSort ge langt, so werden in denselben Arbeiter hinabfahren und mit der Aufbewältigung der den Schacht sperren den Massen beginnen. Sollte der Schacht tiefer gut er halten sein, dann kann noch die Rettung der Verun glückten, eventuell die Heraussbaffung der Leichen von dem jetzigen VerfüllungSort (368 Ellen) bewerkstelligt werden; ist aber der Schacht weiter unten auch wieder brüchig, so dürfte nicht» übrig bleiben, als den Schacht zuzusüllen und von oben wieder abzubauen. Jedenfalls kann man nun unter 3—4 Tagen rin Resultat nicht erwarten. Die Zahl der Verunglückten beläuft sich nach sorgfältig ««gestellten Erörterungen auf 102. Hiervon sind 44 verheirathet, 1 verlobt, 2 Witwer, die Uebrigen ledig. Sie hinterlassen außer ihren 44 Frauen eine Braut und 137 Kinder, von welchen allerdings einige bereits erwachsen sind. Die hilfsbedürftigen Väter und Mütter sind noch nicht ermittelt. Der Direktor der „Neuen Fundgrube" ist theils zu seiner eigenen Sicher heit, theil- weil ihm grobe Fahrlässigkeit in der Unter haltung deS Schachtes vorgeworfcn wird, verhaftet wor den, auch soll, so viel bekannt, mit der Untersuchung gegen ihn vorgegangen werden, wie wohl der tödtliche Ausgang noch nicht constatirt ist. Von allen Seiten ist daS Möglichste zur Rettung der Verunglückten ge- than worden, und alle Schichtender Bevölkerung wett eifern im Hilfebringen, leider wahrscheinlich ohne Er folg. Don Sr. Majestät dem König find 200 Thlr. für die Verunglückten riugegangen. Indem wir auf den im Jnsrratentheile unser» Blat tes enthaltenen „Aufruf" des Lugauer Hilfscomites Hinweisen, gereichtes uns zur Freude, anzeigen zu kön nen, daß sich für die armen Familien der verunglückten Bergleute allenthalben im Lande die regste Thcilnahme kundgirbt; alle Kreise wetteifern, das durch die Un glückskatastrophe hereingebrochene entsetzliche Elend nach Kräften zu lindern. In den größcrn Städten, wie Leipzig, Chemnitz rc. sind besondere Hilfscomites zu sammengetreten, und unsre eigne Sammlung hatte bis heute Mittag (inclusive einer Spende von 150 Thlr. von Ihren königlichen Hoheiten dem Prinzen und der Frau Prinzessin Georg) bereits die Summe von circa 1500 Thlr. erreicht. Allein bet der herrschenden gro ßen Noth ist weitere Hilfe dringend nöthig und wir wiederholen daher hier unsre Bitte um fernere Liebes gaben mit dem Bemerken, daß außer unsrer Erpedition sich noch nachstehend verzeichnete Firmen zu Annahme von Beiträgen bereit erklärt haben: in Altstadt-DreSden: Herr Hoflieferant I. H. Bluth, Prager Straße 48; Herr Musikalienhändler Dernh. Friedel, Echloßstraße 17; Herr Kaufmann Hugo Funke, Poppitz 5; Herr Buchhändler Julius Heinze, Wallstraßr 1 l.; Herr Kaufmann Julius Herrmann, am Elbberg 24; Herr Kaufmann H.' Kourmousi, Prager Straße 46; Herr Kaufmann Hugo Paazig, Wilsdruffer Straße (Hotel de France); Herr Hauptcollrcteur H. A. Ronthaler, Altmarkt S; Herrn G. Schönfeld'» Buchhandlung (C. A. Werner) Schloßstraße 27; Herr Kaufmann Aug. Sieber, WilL- drufferstraße 28; H«r Kaufmann E. L. Zeller, Land hausstraße 1; in Neustadt-DreSden: Herr Kaufmann Karl Haselhorst, große Meißner-Straße 22; Herr Buch händler Karl Höckner, an der Brücke 2; Herr Strumpf- waarenhändler H. C. Müller, Hauptstraße 6. Die Redaction. proviiyialnachrichten. * Chemnitz, 6. Juli. Das heutige „Tgbl." veröf fentlicht folgende Bekanntmachung: «Der herzliche Empfang, welchen Ee. Majestät unser al- lcrguädigster König auf Merdöchstsciner in deu jüngstoerfloffe- nen Tagen durch daS Erzgebirge unternommenen Rundreise allerwäUs gelunden, Hal Se. königliche Majestät, namentlich auch im Hinblick auf das verflossene traurige Jahr, io hohem Grade erfreut und gerührt. Im allerhöchsten Auftrage spreche ich allen Be- tbeiligten für diese Kundgebung der alten Liebeund Treue Sr. Majestät aufrichtigen Dank und vollste Befriedigung aus. - Zwickau, deu 2. Juli 1867. Der Krcisdirector: Uhde." Eingesandtes. Der höchste Genuß des Kranken ist das Ablassen seiner Schmerzen. Die Schmölzen des innerlich Kranken beziehen sich entwe der auf bestimmt- Organe oder den ganzen Körper; durch deu Genuss der Hoffschen Heilnahrungsmiltel, welche jetzt bereit» in zahlreichen Heilanstalten durch die Ordination Seitens der Chefärzte vielfach verwendet werden, gleichzeitig aber al» riue Telice in den feinsten Hotels der Residenz- und Hauptstädte Europas und hei den höchsten Herrschaften gefunden werde», — durchHoff'scheSMalzextrakt-Grsundheit-bier, Hoff sche Malz- GesnndhritS-Chokolade und Malz-Ehokoladenpulver, Hoff sche BrnftmalzbonbonS und Malzzucker, wird zunächst auf die Er- nährungs- und Athmungsoraane gewirkt, doch die Bertheilung durch den ganzen Körper erfolgt ausnehmend schnell, und sie kräftigen denselben zusehends zum Leden, wie Oel auf deu ausgetrockneten, verglimmenden Docht zum Brennen; der Kör per erholt sich und erlangt eine feste Gesundheit. Dadurch wer den diese HeilnahrungSmittel okt unbezahlbar. Mau sucht jetzt die in ihrem Geschmack und schnellster Verdaulichkeit sich auS- zeichnende Malzgesundhcitschocolade in Frankreich, England und Italien, und unzählige Dankschreiben werden dem Herrn Hof lieferanten Herrn Johann Hoff in Berlin, Neue Wildelms- strasse t wegen dieser Fabrikate zugesandt; man vergleiche die folgeoden: »Ihr herrliches Fabrikat bat mir sehr gut gemundet und vorzügliche Dienste geleistet; dessen Gebrauch hat mich völlig hergestelll. Carl Sturm, Mühlenmeistcr in Bahro bei Neu zelle, den 12. April 1867." „Seit länger als sechs Wochen ist mein Vater (Wertheim in Breslau, Nicolaistrasse 5S) leidend, er war bisher trotz seiner 73 Jahre noch immer der Ernährer seiner Famil-e. Seine Wiedcrgeoesung ist uns durch die Unermüdlichkeit des SanitätS- rath 0r. Graetzer in Aussicht gestellt. Ihr vorzügliche» Malzbier wurde dem Krankeü von dem erwähnten Herrn Arzt vom Anfänge an gerathen, nud mit je dem Tage fühlt er es, wie durch ben Trank seine Kräfte sich heben. F. Freund geb. Wertheim in Bres lau, iS. April 1867. Vor Fälschung wird gewarnt! Bon dm weltberühmten patmtirrm und von Kaffe« und Königen anerkannten Johann Hoff'schm Malzfabri katm: Malzextrakt - »rsuvotzettsbier, »al, - Sesuudbeit»- Etznkolade, Malz.«Sesnudhrits-SHokoladeu. Pulver, «rost «alz-8»cker, Brnstmalz-PoubouS, v-demalzre., halte« stet» Lager: Herr ^4l»tck in Dresden, Geeftraße Nr. IS. Herr »clnrbel» Selvlplce in Löb an. Herr v. v. ILnrt» in Meißen. Sächsische Champagner-Fabrik. Für den Johannis-Termin d. I sind nach 8 5 der Hauptschuld- und Pfandver schreibung vom 30. November 1863 die Prioritäts-Obligationen unserer Fabrik Illb Lit. X. Nr. IS, ül, 108, 134 L 100 Thlr., ,ub I>it. S. Nr. 173, 1ÜS ä k>0 Thlr. zur Auslassung gekommen. Wir fordern daher die Inhaber dieser Prioritäts-Lbliga- tiouen auf, die Nominalbeträge derselben am 30. September d. I. bei der Kaffe der Gesellschaft in Empfang zu nehmen und dagegen die Obligationen nebst deu Ziusleistm und den noch nicht fälligen Ziusscheinen zurück,ugcben. Die Stückziufen vom 1. Juli bis 30. September d I. werden bei dieser Gelegenheit von der Fabrik mit vergütet werden. Von den frübcr ausgeloosten und nach unfern Bekanntmachungen vom 27. Juni 1865 und 21. Juli 1866 zahlbar gewesenen Prioritäts Obligationen sind »ud I-it. Nr. 245, 256, 287, 304, 377, 385, 3Sr L 109 Thlr., ->ud I-it. S. Nr. 122, 174, 17« L 50 Thlr. noch nicht erhoben worden. Die Inhaber dieser Obligationen wollen daher nunmehr an dem oberwähuten Tage die Nominalbeträge bei der Gesellschasts-Casie gegen Rück gabe der Obligationen, der Zmslefften und Zinsscheine in Empfang nehmen. Dresden, am 30. Juni 1867. DüS ÄirttloriUM. Lu ksdrikpreigen emptivdlt in grösster ^u«v»di sie neuesten Auster in LxLlMü-IüoLkrü, kotonäon, öoättilioil, 61lstl68 ete. in reiner ^Vttiie uns EieiSe, ü 6, 7, 8, 10, iS, 15, 18, 20—50 ?blr., 8vrvis 8kmwtlicli6 ^ovvoootegin 8üell8..kr»n2ösin'd.u. Brüsseler äi6 8pit26N- und von 8. Lluttl aus ItÜniAlloiber Lioi-I^ieierunt. Xieäsrlaßss iuvrsisäsn: kra§sr Ltra886 48. WM» ^u»M»rUg« Xnftrilx? M.räeu «okvrl »u«x«kukr4 nock AnsHr.dloeväuag kllwl- lins stU88!W8k«8l iill Dreien. Die Jahresfeier der lichfischm HauPtbibrlGeseAschast findet DienStao dm 20. Att-vst, Nachmittag» Uhr in der hiesigen Frauenkirche statt. Di« Predigt hält Herr Pastor vr. pd. Zehnte in Brießnitz, die Ansprache an die mit Bibeln zu bescheukmdm Kinder Herr Pastor Vetter in Hartha Der sächsische Hanpt.Misston.vrrei, begeht seine Jahrrtseirr Mittwoch dm 21. An,»st. Nach«. H4 Uhr in der Fraumklrchr, wobei He« Pastor Kitt», in Schön feld die Predigt halte« wird. Au demselben Tage Vormittag 8 Uhr soll die Dresdner Pastoraleanserenz abge- halten Werden. Die veitrige für die Bibel- »der Mission»«(«Nschaft müssen, wenn sie noch in dteSiLbr gm Berichte anf^nommm werden soS«^,, bi» zam 31. Jnli au Herrn Kaufmann F. Fischer, Prager Str. 2». lll. ringele, »et werden. Die Directsrie« ßer stchf. H«»Pl.)idetgMsch«st »iß ßer fliö >s. Ha^l-FWsttvtreius. 8ütsl LUi^dlauiÄi Stern, stfönnt«, «Lüavt« Ullck deattzelezeovte» SStei. virü deuten, ewpsoklen. ML-Zulchnki-er-Gtsuch. Ur ein feines Herren - llonfection«. »eschaft in Frank,urt a/M. wird ein tttch- Uger. ronlmirter Zuschneider sofort zu engagireu gesucht — Offerten mit genauer Angabe de« sctlheriqen Wirkungskreise» sind unter 4t. I«». an die «anouem- Expedition von G. L. Daube L Eomp. in Frankfurt a/M. zu richten. HIvdt Lu ül»er«vl»en. Ein junger militairfreier Mann, gewandt im Rechnen und Schreiben, welcher seither em grösseres Geschäft verwaltete, sucht zow sof. Amr. 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