Volltext Seite (XML)
15. März 1901. Westfälischer Koks und die westdeutsche Eisenindustrie. Stahl und Eisen. 291 Das Fahren der Katze erfolgt durch Kettenzug und Stirnrädervorgelege. Der Vortheil in der Anwendung einer Trommel liegt zunächst in der gröfseren Uebersetzung des Flaschenzuges. So beträgt die Uebersetzung bei 8 Strängen 1 : 8 und bei Anwendung zweier Trommeln 1 : 4. Hieraus ergeben sich bedeutend geringere Be anspruchungen der Zahnrädervorgelege. Aufser- dem ist die Möglichkeit gegeben, bei 25 t Trag kraft mit zwei Rädervorgelegen und Bedienung durch zwei Mann vollständig auszukommen. Durch Seilsteifigkeit und Rollenzapfenreibung nimmt die Spannung der Stränge in Richtung der Trommel zu und stellt sich die Flasche infolgedessen, wie allgemein bekannt, etwas schief. Diese Schief stellung verursacht Biegungsspannung im Haken schaft. Zum Ausgleich dieser Biegungsspannungen ist ein Scharnier zwischen Haken und Haken schaft eingeschaltet. Ist zum Beispiel die Ausnützung eines im Freien liegenden Lagerplatzes bis auf den letzten Winkel nicht erforderlich, so kann die theuere Hochbahn des Laufkrahns unter Umständen durch Anwendung von Geleisen zur ebenen Erde und eines Laufkrahns mit untergebauten Laufböcken vermieden werden. Je nach Beschatfenheit des Bodens kann jedoch die Fundamentation des Ge leises sehr theuer werden; in jedem Falle ist daher ein Vergleich der Kosten zwischen Hoch bahn und Geleisfundament anzustellen und bei nicht zu grofsem Preisunterschiede erstere zu wählen. In Fig. 24 und 25 ist ein Bockkrahn von 20 t Tragkraft dargestellt, welcher der Aufgabe der gröfsten Ausnützung der zwischen den Ge leisen liegenden Lagerplätze nach Möglichkeit nachkommt. Der Krahn ist construirt im Auf trage der Firma Breuer, Schumacher & Co. in Kalk bei Köln und für einen Lagerplatz grofser Gufsstücke ebendaselbst bestimmt. Streben, welche den freien Raum ungünstig beeinflussen, sind vermieden. Die seitlichen und höchsten Hakenstellungen geben ein Bild der Ausnützung des Lagerplatzes. Der Führerstand ist in diesem Falle seitlich in Flurhöhe angeordnet, weil der Krahnftihrer auch zu anderen Arbeiten heran gezogen werden soll. Der Lagerplatz seitlich des Geleises geht bei dieser Anordnung in Breite des Führerhauses verloren. Legt man den Führerstand in halber Höhe der Laufböcke nach Skizze 26 oder oben innerhalb der eigentlichen Gerüstconstruction nach Skizze 27 an, so läfst sich auch der seitliche Lagerplatz bestens aus nützen. Westfälischer Koks und die westdeutsche Eisenindustrie. (Schlufs von Seite 213.) Von einem zweiten Werk erhalten wir nach stehende Zusammenstellung der Analysen, wie sie sich aus dem Jahresdurchschnitt der Liefe- rungen der westfälischen Zechen seit dem Jahr 1893 gestellt haben: Werk II: Jahr Asche Wasser Zusammen 1893. . . . 8,76 % 4,76 % 13,52 % 1894. . . . 8,99 „ 5,98 ., 14,97 „ 1895. . . . 9,45 „ 5,99 „ 15,44 „ 1896. . . 9,91 „ 6,60 „ 16,51 „ 1897. . . . 9,95 „ 8,32 „ 18,27 „ 1898. . . • io - „ 8,77 „ 18,77 „ 1899. . . . 10,05 8,62 „ 18,67 „ 1900. . . . 10,- „ 10,10 „ 20,10 „ Die fast regelmäfsig fortschreitende Ver- schlechterung ist augenfällig. Es wird dazu be merkt, dals aulserdem die Festigkeit des Koks gegen früher eine wesentliche Einbufse erfahren habe. Werk III: Von diesem Werk liegt uns eine vergleichende Uebersicht der Aschen- und Wasser gehalte der Kokslieferungen von 31 westfälischen Kokereien vor; der Gesammtdurchschnitt des Aschen- und Wassergehaltes stellte sich hierbei wie folgt: Jahr Asche Wasser . Summa 1887 7,02 3,22 10,24 1900 10,51 10,26 20,77 Unter den Kokereien sind 3, die sowohl im Jahre 1887, wie auch im Jahre 1900 lieferten; bei ihnen hat sich das Ergebnifs in den 13 Jahren wie folgt verschlechtert: 1887 1900 Plus 1900 Asche Wasser Asche Wasser Asche Wass. Kokerei XVIII 6,87 3,22 10,16 7,70 3,29 4,48 „ IV 6,47 3,88 10,56 10,04 4,09 6,16 „ VII 7,05 3,1 8,31 12,26 1,26 9,16 Werk IV: Von diesem Werk liegen uns die Analysen seit dem Jahre 1894 vor, und zwar lautet der Durchschnitt: Jahr Asche Wasser Summa 1894 8,23 4,57 12,80% 1900 10,53 7,07 17,60 „ Werk V sendet seine Analysen vom Jahre 1895 ab; wir bringen darüber folgende auszüg- liche Zusammenstellung: 1895 I. Halbjahr 1900 11. Halbj. 1900 Kokerei Asche Wasser Asche Wasser Asche Wasser XIX . . . . 8,3 8,6 10,3 12,3 9,09 12,7 XII . ... — — 11,6 13,— — — XX . . . . — — 10,34 10,66 9,38 13,82 XXI . ... — — 12,8 7,— 12,5 8,3 VIII . . . . — — 10,5 5,8 9,9 10,6 XXII . . . . — — 11,1 11,61 — — XXIII . . . . — — 11,— 8,1 — — VII . ... 5,5 10,5 — — — — XXIV . . . . 9,07 10,9 10,7 14,4 9,3 17,8 XXV . . . . 10,4 16,1 11,5 11,8 9,6 12,6