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284 Stahl und Eisen. Mittheilungen aus dem Eisenhüttenlaboratorium. 15. März 1901. zu verjagen). Die Bestimmung des Chroms kann durch Oxydation mit Permanganat erfolgen. Ist in der Chromsäurelösung ein reichlicher Mangansuperoxydniederschlag vorhanden, so hat dieser auch Chrom mitgerissen und die Me thode von Galbraith ist nicht mehr zuver lässig. Stead modifieirt die Probe. Er bestimmt die durch den gefällten Braunstein zu gewin nende Chlormenge; dabei darf aber keine Sal petersäure vorhanden sein, man behandelt deshalb die Probe mit einem Schwefel- und Flufssäure- Gemisch und setzt einige Gramm Permanganat in Krystallen hinzu. Man kann ebensogut mit Flufs- und Salpetersäure aufschliefsen, Schwefelsäure zusetzen und bis zum Auftreten von Schwefel säuredämpfen abrauchen. Nachdem man das Mangansuperoxyd in Salzsäure gelöst hat, kann man direct das vorhandene Wolfram als W Os bestimmen. Bestimmung des Kohlenstoffs im Ferrochrom. Die Kohlenstoffbestimmung im Ferrochrom bietet nach verschiedenen Seiten Schwierigkeiten. A.A. Blair* befafst sich nun mit der Verbesse rung der Methode, bei der die Verbrennung im Sauerstoffstrome bei gleichzeitiger Behandlung des Materials mit saurem Kaliumsulfat erfolgt; hierbei mufs die entstehende schweflige Säure zu Schwefelsäure oxydirt und diese absorbirt werden, bevor man die entstandene Kohlensäure wägen kann. Der Verfasser benutzt ein besonders con- struirtes Platinrohr zur Verbrennung, setzt zur Verhütung von Verlusten durch Verspritzen des sauren Kaliumsulfats ein Schiffchen in ein anderes und ersetzt das zur Absorption von Schwefelsäure und zur Oxydation der schwefligen Säure dienende Kupferoxyd, welches durch die Ausdehnung oft die Rohre sprengte, durch platinirten Asbest, welcher im Platinrohr selbst untergebracht ist. Die gebildete Schwefelsäure wird in besonderem Rohr in Chromsäurelösung aufgefangen. Zeich nungen sind dem Originalartikel beigegeben. Rasches Verfahren zur Bestimmung des Kalk gehaltes in Hochofenschlacken. Bestimmung des Eisens im Magneteisenstein mit Hülfe des specifischen Gewichtes. Da das Magneteisenerz häufig ein reines Ge misch aus Magnetit und Quarz ist, so schlägt Jos. W. Richards* vor, dafs man für die Klassirung auf den Gruben und auch für andere Zwecke den Gehalt an Eisen einfach durch Bestimmung des specifischen Gewichts ermitteln soll. Die Resultate mit 1 bis 50 Pfund Erz geben Schwan kungen im specifischen Gewicht von 0,02 bis 0,1 %, was einer Variation im Eisengehalt von 1 bis 3 % entsprechen würde. Der Verfasser ver öffentlicht folgende Tabelle, die er berechnet hat und die den Procentgehalt an Magnetit und Quarz direct abzulesen gestattet. Fe Fc 3 O 4 Si 0 2 1 Specif. .Gewichi Fe j Fe 3 0 4 SiO a Specif. Gewicht 0 0,0 100,0 | 2,66 37 1 51,0 49,0 3,54 1 1,4 98,6 2,67 38 52,4 47,6 1 3,57 2 2,8 97,2 2,69 39 53,8 46,2 3,60 3 4,1 95,9 2,71 40 55,2 44,8 3,64 4 5,5 94,5 2,73 41 56,6 43,4 3,67 5 6,9 93,1 : 2,75 42 58,0 42,0 3,70 6 8,3 91,7 2,77 43 59.4 40,6 3,74 7 9,7 90,3 2,79 44 60,8 39,2 3,77 8 11,0 89,0 2,81 45 62,1 37,9 3,81 9 12,4 87,6 2,83 46 63,5 36,5 3,85 10 13,8 86,2 2,85 47 64,9 35,1 3,89 11 15,2 84,8 2,87 48 66,3 33,7 3,93 12 16,6 83,4 2,89 49 67,7 32,3 3,97 13 18,0 82,0 2,92 50 69,1 30,9 4,01 - 14 19,3 80,7 2,94 51 70,5 29,5 4,05 15 20,7 79,3 2,96 52 71,8 28,2 4,09 Iß 22,1 77,9 2,98 53 73,2 26,8 4,13 17 23,5 76,5 3,00 54 74,6 25,4 4,17 18 24,8 75,2 3,03 55 76,0 24,0 4,22 19 26,2 73,8 3,05 56 77,4 22,6 4,26 20 27,6 72,4 3,07 57 78,8 21,2 4,31 21 29,0 71,0 3,09 58 80,1 19,9 4,36 22 30,4 69,6 3,12 59 81,5 18,5 4,41 23 31,8 68,2 3,14 60 82,9 17,1 4,46 24 33,2 66,8 3,17 61 84,2 15,8 4,51 25 34,5 65,5 3,20 62 85,6 14,4 4,56 26 35,9 64,1 3,22 63 87,0 13,0 4,61 27 37,3 62,7 3,25 64 | 88,4 11,6 4,66 28 38,7 61,3 3,27 65 89,8 10,2 4,72 29 40,0 60,0 3,30 66 91,2 9,8 4,78 30 41,4 58,5 3,33 67 92,6 7,4 4,84 31 42,8 57,2 3,36 68 I 94,0 6,0 4,90 32 | 44,2 55,8 3,39 69 95,3 4,7 4,96 33 45,6 54,4 3,42 70 I 96,7 3,4 5,02 34 47,0 53,0 3,45 71 : 98,0 2,0 5,09 35 48,3 51,7 3,48 72 99.4 0,6 5,16 36 i 47,9 50,3 3,51 72,4 1 100,0 0,0 5,18 Hierfür macht T. Ulke** folgenden Vorschlag: Man löst 0,5 g Schlacke in kochend heifser Sal petersäure, neutralisirt mit Ammoniak und fällt sofort durch einen Ueberschufs von Ammonoxalat den Kalk als Oxalat. Das gebildete Calciumoxalat wird dann mit Permanganat titrirt. * Vergl. „Journ. Amer. Chem. Soc.“ 1900 22 719. ' ** Vergl. „Mon. scient“ 14 II 775. (Im allgemeinen dürfte wohl der Eisenhütten mann vorziehen, die einfache Eisenbestimmung auszuführen, die ihm den wirklichen Eisengehalt fast ebenso schnell und weit genauer wie 1 bis 3 % festzustellen gestattet. Der Ref.) * Nach freundlichst eingesandtem Separat abdruck aus „Journ. Amer. Chem. Soc.“ 1900 22: Nr. 12.