Volltext Seite (XML)
1. Februar 1901. Industrielle Rundschau. Stahl und Eisen. 147 sodann 179 820,12 .M. Hiervon soll eine Dividende von 14 °/o — 153 720 M vertheilt werden. Der Rest ist für den Reservefonds und zum Vortrag auf neue Rechnung bestimmt. Eisenwerk Rothe Erde, Dortmund. In der Einleitung zu dem Bericht für 1899/1900 heifst es: »Während die Lage des Walzeisenmarktes z. Zt. der Ausgabe unseres letzten Berichtes eine vorzüg liche war, und damals die gesammten wirthschaft- lichen Verhältnisse zu der Erwartung berechtigten, dafs diese günstige Lage sobald keine Aenderung erfahren würde, trat schon gegen Ende des Geschäfts jahres unerwartet leider eine Verflauung des Eisen marktes ein, die sich seit jener Zeit immer mehr verschärft hat und deren Folgen heute mit Sicherheit noch nicht zu übersehen sind. Die Nachfrage hat erheblich nachgelassen, und die Ausführungsaufträge gehen sehr knapp ein. Das Gewinnergebnifs wurde durch diesen Umschwung in den Marktverhältnissen vorläufig nicht direct berührt, es war vielmehr ein zufriedenstellendes. Indefs mufsten wir angesichts der veränderten Geschäftslage bei Inventarisirung unserer Vorräthe den noch zu erfüllenden Abnahme verpflichtungen in Roheisen, Halbzeug und Altmate rialien Rechnung tragen. Dies ist in ausreichender Weise geschehen; aufserdem haben wir in das neue Geschäftsjahr noch namhafte Aufträge in Walzeisen zu höchsten Preisen mit hinübergenommen. Für das Dampfhammerwerk und die Waggonbeschlagtheilfabrik lagen uns ebenfalls hinreichende Arbeitsmengen vor, doch brachte diese Abtheilung unseres Werkes trotz dem noch nicht ein befriedigendes Ergebnifs, weil wir häufiger unter gröfseren und anhaltenden Be triebsstörungen zu leiden, ungewöhnlich hohe Lohn ausgaben zu tragen hatten, und dabei nicht die entsprechende Arbeitsleistung erzielt wurde. Wir erwarten, dafs diese Schwierigkeiten des neuen Specialbetriebes bald ganz überwunden, für die Folge weitere Störungen vermieden werden, und dafs es uns allmählich gelingen wird, die geschaffenen, leistungsfähigen Einrichtungen voll und mit ent sprechendem Vortheil auszunutzen. Da die vorhandene Feinstrafse veraltet ist, haben wir uns entschlossen, unter Aufwendung von etwa 260000 M eine neue zeitgemäfs ausgerüstete Walzenstrafse zu bauen. Diese Anlage wird voraussichtlich in einigen Wochen fertig gestellt sein. Wir nahmen ferner Veranlassung, in der Nähe unseres Werkes ein gröfseres Bauterrain zu erwerben, auf welchem wir eine Anzahl Arbeiter wohnhäuser zu errichten beabsichtigen, sofern die herrschende Wohnungsnoth, die das Heranziehen von Arbeitern in erster Linie sehr erschwert, weiter an halten sollte.“ Die Abschreibungen betragen 63167,58 M, der Reingewinn 192 273,02 -M, der wie folgt verwendet werden soll: Ueberweisung an den Reservefonds 10000 M, Tantiemen 22912,75 M, 12% Dividende = 144000 Gewinnvortrag 15 360,27 JC. Faconeisen-Walzwerk L. Mannstaedt & Cie., Actiengesellschaft zu Kalk. Das vergangene Geschäftsjahr war für die Gesell schaft wieder recht günstig. Die Production konnte zwar nicht bis zu der beabsichtigten Höhe gesteigert werden, weil ein dem Halbzeugsyndicat angehörendes Stahlwerk wegen häufiger Betriebsstörungen nicht in der Lage war, seinen Lieferungsverpflichtungen nach zukommen. Es entstanden dadurch mehrfach theil- weise Stillstände und empfindliche Störungen des Arbeitsprogramms. Das erreichte Resultat gestattet, dem Specialreservefonds wiederum 150000 M zuzu führen und den Unterstützungsfonds für die Beamten und Arbeiter durch Zuwendung von 41 191,79 M wesentlich zu vergröfsern. Die Production an Facon- Eisen, -Stahl, -Kupfer, -Bronze und -Aluminium und daraus hergestellten Stanz- und Prefsartikeln, sowie an kleineren Constructionen betrug 32 749 757 kg. Für Neuanlagen wurden 584381,66 M verausgabt. An Abschreibungen ist vorgesehen die Summe von 150358,73 Jl. Es ergiebt sich ein Reingewinn von 1254505,13 M. Aus 1898,99 kommen als Vor trag hinzu 85 615,45 M, wofür folgende Verwendung vorgeschlagen wird: 5 % an den gesetzlichen Reserve fonds = 62 725,25 M, Zuwendung an den Beamten- Unterstützungsfonds 18570 <M, Zuwendung an den Arbeiter-Unterstützungsfonds 22 621,79 M, zur Ver- gröfserung des Specialreservefonds 150000 M, Ver- theilung einer Dividende von 35% auf das Actien- kapital von 1500000 ^ = 525000 so dafs nach Deckung der vertragsmäfsigen und statutarischen Tantiemen mit 319 799,95 M ein Vortrag von 241403,59 M auf neue Rechnung verbleibt. Gasmotoren-Fabrik Deutz, Actien-Gesellschaft, Köln - Deutz. Der Bericht des Vorstandes lautet: »Die Bilanz des Geschäftsjahres 1899/1900 schliefst ab mit einem Reingewinn von 1 588 861 An diesem Gewinn ist betheiligt unser hiesiger Betrieb mit 1 132 946,06 Jt, und die auswärtigen Unterneh mungen mit 430 807,74 Jt. Der Umschlag unseres hiesigen Werkes betrug 7 264 816 M. In unserem letzten Geschäftsberichte wurde unter Hinweis auf die in Aussicht stehende Entwicklung des Grofs- motorenbaues zwecks Ausführung der hierdurch er forderlichen Erweiterungsbauten unserer Werkstätten die Erhöhung des Actienkapitals um 4 Millionen Mark in Vorschlag gebracht. Hiervon wurden im Berichts jahre zunächst nur 2 Millionen Mark ausgegeben, und ist an dem Ergebnifs des abgelaufenen Geschäftsjahres das erhöhte Actienkapital von 11 932200 M betheiligt. Die Fertigstellung der erwähnten Erweiterungsbauten sowie deren Ausrüstung mit den erforderlichen Werk zeugmaschinen zog sich, veranlafst namentlich durch die von den Lieferanten beanspruchten ausgedehnten Liefertermine, so sehr in die Länge, dafs die neuen Werkstätten nur zum geringsten Theil und diese auch nur für kurze Zeit im Berichtsjahre nutzbringend in Betrieb genommen werden konnten. Wenn trotzdem der Umschlag um 837 502 erhöht wurde, so ist ein grofser Theil dieses Mehrumschlages auf Bezüge zum Theil fertig bearbeiteter Gufsstücke von auswärts zurückzufübren, was naturgemäfs zur Folge hatte, dafs die betreffenden Maschinen nicht den gleichen Gewinn ergeben konnten, wie wenn sie vollständig in unsern Werkstätten hergestellt worden wären. Dazu kam, dafs die Preise sämmtlicher Rohmaterialien unaus gesetzt in die Höhe gingen, ohne dafs bei den Unterbietungen der Concurrenz die Verkaufspreise unserer fertigen Maschinen erhöht werden konnten. Bei Berücksichtigung dieser Umstände ist das Er gebnifs als ein befriedigendes zu bezeichnen, und es kann auf das erhöhte Actienkapital die Vertheilung der gleichen Dividende — 10 % — wie im Vorjahre in Vorschlag gebracht werden. Bei dem das ganze Jahr hindurch andauernden lebhaften Geschäftsgänge waren unsere hiesigen Werkstätten so sehr beschäf tigt, dafs während des ganzen Berichtsjahres mit Ueberstunden gearbeitet werden mufste. Trotzdem konnten auch im abgelaufenen Jahre zahlreiche Be stellungen, besonders aus dem Auslande, unserer langen Liefertermine wegen, nicht angenommen wer den. Nachdem nun aber unsere Werkstätten für den