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Industrielle Rundschau. „Archimedes“, Actiengesellschaft für Stahl- und Eisenindustrie in Berlin und Breslau. Folgenden Wortlaut hat im wesentlichen der Bericht für 1899/1900: „Die günstige Conjunctur, mit der, wie wir im Vorjahr sagten, das Jahr 1899/1900 begonnen hatte, dauerte auch weiter an, und wenn sich auch schon früher die ersten Anzeichen einer Abschwächung zeigten, so führten dieselben doch erst im letzten Quartal (April-Juni) zu Preisherabsetzungen, die auch im neuen Geschäftsjahre bis jetzt andauern. Wir waren im ganzen Jahre zu lohnenden Preisen voll beschäftigt. Das Gewinn- und Verlustconto weist einen Bruttogewinn von 1000460,89 ^ auf, den wir Vor schlägen wie folgt zu vertheilen: Abschreibungen 237 631,56 dl, Special-Reserveconto 70000 dl, Del- credereconto 40 666,20 dl, Erneuerungs-Reserveconto 164333,80 dl, Beamten- und Arbeiter-Unterstützungs- fondsconto 25 000 dl. Tantiemen: a) an Vorstand und Beamte 103 493,25 dl, b) an den Aufsichtsrath 38 850,48 dl, 4% Dividende 60000 dl, 16% Super dividende 240000 dl, bleiben als Vortrag auf neue Rechnung 20485,60 dl d Actiengesellschaft Düsseldorfer Eisenbahnbedarf vorin. Carl Weyer & Co. zu Düsseldorf-Oberbilk. Im Verlaufe des Berichtsjahres 1899 1900 wurde die Gesellschaft von einem nicht unerheblichen Schadenfeuer betroffen, welches am 25. October 1899 ausbrach, 3 ältere heizbare Montagehallen total zer störte, und einen bei der starken Beschäftigung besonders fühlbaren Platzmangel hervorrief. Es wurde sofort alles aufgeboten, die Hallen wieder aufzubauen und auch der Bau des neuen Werkes in Reisholz mit allen Kräften gefördert, doch gelang es infolge schlechter Witterung und verspäteten Eingangs der Materialien nicht, die völlige Inbetriebsetzung noch im Berichtsjahre zu bewirken. Dieselbe erfolgte erst mit Beginn des laufenden Geschäftsjahres. Trotz dieses sehr störenden Zwischenfalls ist es doch ge lungen, den Umsatz zu erhöhen, wie auch einen befriedigenden Abschlufs vorzulegen. Der Umsatz bezifferte sich auf 5 202419,66 dl gegen 5 050027,17 dl im Vorjahre. Die Abschreibungen belaufen sich auf 61 064,20 dl. Es ist beantragt, den nach Abzug von Tantieme im Be trag von 46 775 dl sich ergebenden Reingewinn von 651 306,31 dl wie folgt zu vertheilen: 25 % Dividende = 450 000 dl, Reserve für Neuanlagen 110 000 dl, dem Unterstützungsfonds 30000 dl, Vortrag auf neue Rechnung 61 306,31 dl. Actiengesellschaft Rolandshülte, Weiden au-Sieg. Das Werk hatte im Geschäftsjahr 1899/1900 unter denselben ungünstigen Umständen zu leiden, wie im Vorjahr. „Wennschon das Roheisensyndicat“, bemerkt der Bericht ferner, „mit der Erhöhung der Roheisen preise allmählich vorwärts schritt, so waren doch noch so erhebliche Mengen restirender Roheisenliefe rungen zu früheren niedrigen Preisen zu erledigen, dafs die Wirkung der besseren Abschlüsse zunächst nicht in die Erscheinung trat. Dabei blieben die in dem vorjährigen Bericht aufgeführten, die Pro duction ungünstig beeinflussenden Momente in ganzem Umfange bestehen, ja verschärften sich sogar. Koks blieb knapp und selbst das contractlich zu gesicherte Quantum konnten wir von dem Koks- syndicat nur mit Mühe geliefert erhalten. Wir sahen uns also genöthigt, fortlaufend anderwärts beschafftes Brennmaterial von zweifelhafter Qualität mit zu ver hütten, um die Production einigermafsen auf der vorjährigen Höhe zu halten. Auch bezüglich der ! Arbeiterverhältnisse trat gegenüber dem Vorjahr eine Besserung nicht ein. Nur mit Schwierigkeit war es ■ uns möglich, trotz gesteigerter Löhne die für den I Betrieb erforderlichen Mannschaften zusammen zu halten bezw. zu ergänzen. Am hiesigen Orte entsprang ' diese Leutenoth zunächst aus dem rapid verstärkten : Betrieb der Puddel- und Walzwerke, dann aber auch aus dem Mangel an Miethswohnungen für Arbeiter. Der Hochofenbetrieb, sehr beeinflufst durch Mangel und theilweise gänzlich ungenügende Qualität des Brennmaterials, blieb im übrigen von gröfseren Störungen verschont und ergab eine Production von 27 2901 Roheisen verschiedener Qualitäten. In das kommende Jahr treten wir ein mit dem Vertrauen, dals — wenn unser Betrieb nicht gröfsere Störungen erleidet — auf Grund der gethätigten Rohmaterial ankaufs- und Roheisenverkaufsgeschäfte ein zufrieden- | stellendes Resultat unserer Arbeit erwartet werden kann“. Der Saldo am 30. Juni 1899 beträgt 207,55 d!, der Bruttogewinn 140754,73^/, zusammen 140962,28 Jf, ab Abschreibungen 32 288,20 dl, bleibt Reingewinn von 108 674,08 dl, ab */ 20 zum Reservefonds = 5 433,70 dl, ab 2% % Tantieme für den Vor stand von 103 032,83 dl, = 2 575,82 dl, ab 4 % Dividende = 42 000 dl, ab 10 % Tantieme für den Auf sichtsrath von 58457,01 dl — 5845,70 •% ab 5 % weitere Dividende von 1050000 = 52 500 dl, bleibt Saldo von 318,86 dl. Eisenhüttenwerk Keula bei Muskau, Actiengesell scliaft. Das abgelaufene Geschäftsjahr hat für die ge- i sammten Betriebszweige des Werks einen günstigen ' Verlauf genommen. Die Nachfrage war unaus gesetzt sehr rege; die Productionsziffer erfuhr gegen | das Vorjahr wiederum eine Zunahme, nichtsdesto weniger konnte der Nachfrage nicht annähernd ent sprochen werden, so dafs viele Geschäfte abgelehnt l werden mufsten, während andere wieder wegen . zu kurzer Lieferfristen nicht realisirt werden I konnten. Es wurden an Gufswaaren producirt: in I der Handelsgiefserei 2 497 925 kg, in der Röhren- giefserei 4419129 kg, zusammen 6 917054 kg. Der Nettofacturenwerth des Gesammtabsatzes ausschliefs- lich der für eigene Zwecke verrechneten Inventarien beträgt 1374619,52 dl. Die Maschinenfabrik factu- rirte für ihre Fabricate 95 947,58 dl und fertigte für eigene Zwecke des Werkes und fremde Commissionen I für Rechnung des Giefsereibetriebes 36 217,01 dl. Der Bruttogewinn beträgt bei dem Giefsereibetrieb 340766,85 dl, bei dem Maschinenbaubetrieb 39 388,31dl, zusammen 380 155,16 M. Die ordentlichen Abschrei- I bungen betragen 48 534,14 dl. Der Reingewinn beträgt