1. Februar 1901. Hans Rudolf Seebohm f. Er ruhe in ewigem Frieden! Zwecke zu fördern. Nicht unerwähnt möge bleiben, dafs er auch auf politischem Gebiete sich als ein begeistertes Mitglied des nationalliberalen Vereins in Saarbrücken bethätigte. Seit 21 Jahren gehörte er dem Stadtverordneten-Collegium von Malstatt- Burbach an, fast ebenso lange war er auch Beigeordneter dieser Stadt. Trotz der Fülle und der Verantwortlichkeit seiner Berufsarbeit war er in allen diesen Aemtern mit Eifer thätig; er war, wie er selbst sagte, für Jedermann stets zu sprechen und wies Keinen ungehört von seiner Schwelle, stets ist er dabei des Spruches eingedenk gewesen: „Wohlzuthun und mitzutheilen vergesset nicht“. Ein schier endloser Zug folgte dem Sarge, der die irdischen Reste eines Mannes barg, dessen Leben ein reich gesegnetes gewesen und dessen Herz warm für alles Gute geschlagen hat. Mit den Angehörigen seiner Familie, der er ein liebevoller Gatte, ein treu fürsorgender Vater gewesen, und mit den Beamten und Arbeitern des Werkes, die in ihm den treuen Führer bei der Arbeit und wohlwollenden Beschützer verehrten, trauert an dem frischen Grabe die gesammte deutsche Eisenindustrie. Sie beklagt den Verlust eines jener markigen Männer, deren hoher Intelligenz, unermüd licher Arbeit und unwandelbarer Biederkeit der Gesinnung sie ihr Aufblühen in den letzten Decaden zu verdanken hat. Sein ehrenvolles Andenken in ihrer Mitte ist gesichert. Stahl und Eisen. 99