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80 Stahl und Eisen. Bericht Uber in- und ausländische Patente. 15. Januar 1901. Kl. 31c, Nr. 113278, vom 3. October 1899. Georg Ernst Laue in Hannover. Formkastenverschlufs. Der gewöhnlich zum Verschliefsen der Formkasten benutzte lose Keil, der leicht verloren geht, ist ersetzt durch einen gebogenen Keil i, der an einem an dem einen Formkasten drehbar befestigten Hebel g angelenkt ist und mittels desselben in den Schlitz des Führungs bolzens c des andern Formkastens gedrückt werden kann. Der Hebel g und der auf ihm sitzende Keil i bewegen sich entweder in wagerechter oder senk rechter Ebene. Kl. 31c, Nr. 113395, vom 18. August 1899. Hugo Sack in Rath bei Düsseldorf. Maschine zum Auf stampfen von Rohrformen. In das Gehäuse g, in dessen Deckel e und ver längertem Boden die Stampfstange s sich führt, ist ein drehbarer Tisch t eingesetzt, dessen unterer Rand einen Zahnkranz z besitzt, und der durch das Kegel rad l in Drehung versetzt werden kann. Auf dem Tisch t ist der Antrieb für den Balancier b sowie dieser selbst gelagert. Die Auf- und Niederbewegung des Balanciers, an dem die die Stampfstange s um- schliefsenden Reibungsgesperrebacken r befestigt sind, erfolgt bei der Drehnng des Tisches durch Abrollen des Kegelrades x auf dem feststehenden Zahnkranz k, so dafs der Stampfstange s aufser der Bewegung in senkrechter Richtung auch eine solche um ihre Längs achse ertheilt wird. Von den Backen r wird sie nur so festgehalten, dafs sie zwar angehoben werden, aber auch entsprechend der Zugabe von Formsand selbst- thätig nach oben rücken kann. Die Stampfstange ist vortheilhaft federnd aufgehängt und ihr Gewicht durch ein an dem Seile m befestigtes Gewicht ausgeglichen, wodurch selbst bei raschem Gang der Maschine ein sehr gleichmäfsiges Stampfen erzielt wird. Soll der Stampfer in eine neu- zu stampfende Form herabgelassen werden, so wird das Gewicht r auf den Stampfer herabgelassen und dieser dadurch nach unten gezogen. Kl. 49 f, Nr. 113415. vom 28. December 1898. Robert Bennewitz und Carl Gustav Meifsner in Magdeburg. Verfahren zum Hä>ten von Stahl. Der erhitzte Stahl wird in einem Bade abgelöscht, das aus 3 Theilen Wasser und 1 Theil einer Mischung, besteht, die aus je 1 Gewichtstheil Zinkweifs, Holz kohlenstaub, Lederlauge und Petroleum zusammen gesetzt ist. Dieses Bad soll dem Stahl sofort die richtige schneidfähige Härte ohne erneutes Anlassen desselben geben. Kl. 5, Nr. 112592, vom 31. October 1899. Peter Leyendecker in Essen, Ruhr. Handgesteindreh bohrmaschine. Die Spindel c, welche vorne das Bohrwerkzeug und an ihrem hinteren Ende einen Vierkant zum Auf schieben einer Kurbel mit Knarre trägt, führt sich in einer hohlen Gewindespindel <Z, die wiederum in der zweitheiligen Bohrmutter k ihre Führung findet. Die Gewindespindel d ist mit der Spindel c durch die Kupplung e mit Federkraft gekuppelt. Die Spannkraft der Feder f ist der mittleren Härte des zu bohrenden Gesteins angepafst. Beim Uebergang in ein härteres Gestein erfolgt jedoch sehr bald ein Auslösen der Kupplung und Stillstand der Spindel d, da sich diese schneller vorschraubt, als das Bohrwerkzeug. Um dies zu verhindern und den Vorschub der Gewindespindel der Härte des Gesteins stetig anzupassen, ist eine zweite Kupplung a mit schräg zulaufenden trapez förmigen Zähnen vorgesehen, deren Kupplungscheibe h bei langsamerem Vordringen des Bohrers als der Ge windespindel auf der Bohrspindel c zurückgeschoben wird und dann die mit der Gewindespindel verbundene Kupplungsscheibe g so lange nicht mehr mitnimmt, bis der Bohrer in dem Gestein wieder- weiter vor gerückt ist. Kl. 49b, Nr. 113107, vom 14. October 1899. Werkzeugmaschinenfabrik A. Schärfls Nachf. in München. Lochstanze mit Flach- und Fa^on- eisenscheere. Auf der Antriebswelle d für die Lochstanze c ist ein Excenter e aufgekeilt, das den Arm f hin und her bewegt. Arm f ist mit dem Gelenkstück 5, das mittels Achse g im Gestell a gelagert ist, verbunden und bewegt den in einer Aussparung des die Scheere tragenden Schlittens k angeordneten Nocken i auf und nieder, wobei er beim Hochgehen den Schlitten k mitnimmt und ihn beim Niedergang nach unten drückt, sofern das in der Schlittenausspa rung gelagerte Druckstück mfrei- gegeben wird, so dafs es durch eine F oder o unter den Nocken ge drückt wird. Die Ausrückung des Scheerenschlit- tens k erfolgt durch einen auf der durch die Hebel qt drehbaren Welle p befestigten Hebelarm r, der eine schräge Anlauffläche besitzt und mit dieser den Anschlagstift s und damit auch das Druckstück m seitlich, d. h. aus dem Bereich des Nockens i schiebt, sobald auf den Hebel t ein Druck nach unten ausgeübt wird. Zweckmäfsig wird dieser Zug nach unten beständig auf die Stange t, z. B. durch ein Gewicht, ausgeübt, so dafs der Stift s des Druck stückes bei jedem Hochgang der Scheere durch die Anlauffläche des Ausrückhebels r beiseite geschoben wird und ein Ausrücken der Scheere bewirkt. Die Einrückung derselben kann dann in einfachster Weise durch Anheben der Stange t, z. B. mittels eines Pedales oder dergleichen bewerkstelligt werden.