an Holz hatten. Das Gebiet Central-Rufslands umfafst die Gouvernements Tula., Kaluga, Drei, Riäsan, Wladimir, Nischni-Nowgorod und Tam bow. Es waren früher aufserordentlich wald reiche Gegenden, welche mit Erzen reichlich versehen waren. Die Hochöfen wurden bis zum Jahre 1897 ausschliefslich mit Holzkohle be trieben und waren in ihren Rohmaterialien unab hängig von den anderen Gebieten des Reiches. Aber der erschöpfte Zustand der Wälder . - es ist kaum noch ein Drittel des ehemaligen Reich- thums vorhanden — und die hierdurch hervor gerufene schnelle Steigerung des Preises der Holzkohlen gestaltet die Verhältnisse immer schwieriger. Es hat bereits ein Procefs der Umwandlung zu Gunsten der Kokshochöfen be gonnen, welche auf dem Bezüge der Donez- kohlen basiren, und es dürfte auch .hier die Zeit nicht mehr fern liegen, wo die Holzkohlenöfen der Geschichte angehören. Die zur Verhüttung gelangenden Eisenerze sind Brauneisenstein und Sphärosiderite. Die manganarmen Brauneisenerze bilden auf der Grenze des devonischen Kalksteins zahlreiche, von 1 / i bis 3 m mächtige, von sandigen Ablagerungen Sie werden aus einer Teufe von 10 bis 15 m durch Schacht- und Haspelbetrieb gewonnen. Die Brauneisenerze bildeten zeitweise Stufen von ganz aufserordentlichem Umfange. Im Stadt garten von Tula sah ich eine Stufe, welche eine Höhe von etwa 1 ’/i m und einen Durchmesser von etwa 1 m hatte und als interessantes Schau stück aufgestellt worden war. Die Erze bilden grofse, manchmal ganz geschlossene Schalen und haben einen Gehalt von 35 bis 50 °/° Eisen. Die Gewinnung der Erze ist noch fast überall eine höchst primitive. Meistens fördern die Bauern und fahren die sehr unreinen Erze zu den Hüttenwerken. Nur die sogenannte Tambower Metallurgische Gesellschaft hat in Lipetzk gröfsere eigene Förderungen angelegt und gewinnt sehr schöne Erze mit 46 bis 52 °/o Eisen. Die Förder kosten dürften 4 bis 5 Kopeken das Pud betragen. Die Erze sind gutartig, im Hochofen leicht Figur 10. Verbrauch an Kohle auf den Kopf der Bevölkerung. bedeckte Nester und sind verhältnifsmäfsig leicht gewinnbar. Das Gebiet dieser Erze ist sehr , ausgedehnt und zahlreiche verfallene Duckel | geben Zeugnifs von alten Bauen, welche bereits | im 17. Jahrhundert die Grundlage für eine um- j fangreiche Kleineisenindustrie bildeten. Die Sphärosiderite sind im .luralehme eingebettet, I stark verwittert und enthalten über 40 °/o Eisen. I reducirbar und geben infolge ihres mittleren Phosphorgehaltes ein gutes Giefsereiroheisen oder Puddel- bezw. Martineisen. Die beiden gröfsten Werke sind die Koks hochofenanlagen in Tula und Lipetzk. Beide arbeiten mit Donezkoks. Tula hat zur Zeit drei Hochöfen, von denen zwei in Betrieb sind. Die beiden ersten Hochöfen wurden in den Jahren