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Kreischa. Belm Schwemmen der Pferde wurde der Kutscher Mllenberg von einem der Thier« sp heftig an den ynterleib geschlagen, daL er schperä Met« VerletzMgen erlttt und Ettels Wäg««» «ach seiner Behausung gebracht werM äiußle, wö er fast hvffnuntzsko» darnkderltegt. Deuben. Kn vierjähriges Mädchen, das von seiner Mutter mit in die Mangelstübe gHommen morden war, machte sich, während die Frau mit Mangel« beschäftigt war, an der Mangel zu schaffen Und gerieth hierbei mit den Fingern der einen Hand unter eine der in Bewegung bifindlichen Dockeri. Dem bedauernswerthen Kinde wurden die Finger breit - gequetscht. DteSVen. Die Bevölkerungszahl Dresdens stellte sich am 1. August d. I. aus 396300 Köpfe. — Das Centraltheater Dresdens und die dazugehörigen Häusergruppen, die nach ihrer Fertig stellung einen Werth von etwa 10 Millionen Mark darstellen, werden in eine Aktiengesellschaft um- gewandelt. Berliner Grobkapitalisten haben die Durch führung des Planes in d'e Hand genommen. Dresden. Wie stark der Umsatz an Bier während der diesjährigen Vogelwiese gewesen sein mag, geht r araus hervor, daß die Brauerei Hofbräuhaus Cotta allein annähernd 600 Hektoliter Bier aller Arten rach dem Festplatz geliefert hat. Andere Brauereien dürften kaum weniger geliefert haben. — Beinahe eine Million Passagiere <951087) beförderte die Deutsche Straßenbahngesellschast während der Vogelwiesenwoche. Nach und von dem Festplatze allein fuhren 527 000 Personen. Auf den sämmtliche« Linien wurden während der genannten Woche 83000 Mark vereinnahmt. Der Verkchr auf der Dresdener Straßenbahn hatte ähnliche Ausdehnungen ange nommen. — Montag Nachmittag wurde an der Ecke der Canaletto- und Elisenstraße eine 63jährige Kinder wärterin, welche einen zweijährigen Knaben auf dem Arme trug, von einem Mo orwagen umgefloßen. Die Frau erlitt hierbei einest schweren Schädelbruch und verstarb kurze Zeit darauf in dem hiesigen' St. Josef-Stifte. Auch der Knabe wurde an der rechten Stirnseite nicht unbedeutend verletzt und verblieb zur weiteren Behandlung in dem erwähnten Stifte. Dem Wagenführer söll eiste Schuld nicht beizumessen sein. Pirna. Die Enthüllung unseres in den Promenaden zur Ausstellung gelangenden Bismarck-Devkckals soll nunmehr im Spätherbst erfolgen. Ein BiSmarck- Denkmal erhielt ferner auch unsere Nachbarstadt Liebstadt, dessen Weihe bereit» auf den 20. d. M. festgesetzt ist. Pirna. „Das Pferd ist aus dem Stalle gestohlen worden!" Mit diesen Worten trat dieser Tage ein Knecht in Zehista in früher Morgenstunde bei seinem Herrn ein, der natürlich über die Nachricht nicht sehr erbaut war und flugs sich aus den Weg zur Gen darmerie machte, um den „Fall" anzuzeigen, ohne erst Nachforschungen über den Verbleib seines Zugthieres anzustellen. Kurze Zeit darauf traf der Mann aber mals bei der Gendarmerie ein und meldete freude strahlend, daß sich sein Happel wieder gefunden habe. Ueber die näheren Umstände des Wiedererlangens seines Pferdes befragt, theilte er schließlich zögernd mit, daß — das Pferd in einer dunklen Ecke des Stalles gestanden habe und deshalb vom Knechte nicht gleich gesehen worden sei! Königstein. In liefe Trauer w rrde am Sonn abend die Familie des Maurers Rasche aus Porsch dorf versetzt, indem sie plötzlich ihres Ernährers be raubt wurde. Derselbe war oberhalb der Cellulose hier beim Wasserbau beschäftigt und suchte während des Gewitter», das in der 3. Stunde Nachmittags unsere Stadt nur streifte, Schutz unter einer Weide. Hier wurde er von einem Blitzstrahl derartig ge troffen, daß er sofort lautlos entseelt zu Boden sank. Rasche ist 47 Jahre alt und Later von 7 Kindern, von denen einige noch unerzogen find. Das Ge witter, welches von einem kurzen Schloßenwetter be gleitet war, hat im Uebrigen namhaften Schaden nicht angerlchtet. Döbeln. Döbeln soll, wie Riesa und Wurzen, einen Garnisonzuwachs erhalten. Bereit» sei auf den rechtsufrigen Muldenhöhen naL Gärtitz zu der Bauplatz für eine neue Kaserne gekauft und der Bau werde demnächst begonnen werden. ES wird behauptet, in die neue Kaserne werden eine» der beide« neu- zubildenden königl. sächsischen Dragonerregtmenter einziehen. LriSnig, 6. August. In tiefe Betrübniß ist die Gutsbesitzers-Wittwe Hentschel im nahen Altenhof versetzt worden. Diese befind sich mit ihrer 2l Jahre alten Tochter aus dem Felde beim Getreidemähen, al» plötzlich die Tochter bewußtlos zusaMmenbrach, Die Aermste war nämlich in Folge eigener Unvorsich ¬ tigkeit mit einem Fuße in die in voller Thätigfeit befindliche Mähmaschine gerathen. .Die Verunglückte, welche ein schwere Verletzung äm Iuße zrlMn hoste, Mde zunächst von einem Mgen Arge «Wunden rmd dann Ettels GMirreS nach her Ahn gebracht Hb nach' Leipzig befördert, wä sie Aufnahme im St. Jncobshospitale fand. Leipzig, 6. August. Ein in der Bayerischen Elraße wohnhafter Kaufmann erhielt gestern von un bekannter Hand einen Brief, in welchem er eingeladen wurde, in einem VergnügungSMHlissement in Ljflvepau zu erscheinen. Er folgte deni an ihy ergangenen Ruse und begab sich nach jenen Lokalitäten, traf jedoch Niemand, der sich al? der Briesschrether geriet hätte. ÄlS er einige Stunden später seine Wohnung wieder betrat, mußte er die unangenehme Wahrnehmung machen, daS inzwischen Diebe derselben eine Visite abgestattet und daraus mittelst Nachschlüssels 336 Mk. in baarem Gelbe entwendet hatten. Leipzig. Die Theilung des Riesen-Amts gerichts Leipzig wird hier «och immer aufs leb hafteste besprochen. In der letzten Sitzung de- Be zirksausschusses wurtw beschlossen, dem König!. Justiz ministerium einzuberichten, daß außer im Osten und im Westen der Stadt auch im Norden ein neues Amtsgericht errichtet werden möchte. Sommerfeld bei Leipzig. Montag Abend tödtete ein Blitzstrahl bet heiterem Himmel zwei bei einem Echornstetnbau bei der Ziegelei Oberklinge beschäftigte Maurergesellen. Ein Maurergeselle wurde schwer verleb«. Markranstädt. Ein ganz besonderes Miß geschick verfolgt einen Gutsbesitzer im nahen, Lausen. Derselbe vertauschte kürzlich drei seiner Pferde gegen besonders gute Rassepferde, wobei er noch hohe Summen zuzahlte. Nach kaum acht Tagen erlagen die werthvollen Thiere der Bornaischen Krankheit. In derselben Woche stürzten ihm von seinem Vieh bestand 2 Kühe. Endlich erlitt der Mann selbst einen schweren Unfall. Er war mit Steinesprengen be schäftigt. Da eine Zündung versagte, wollte er ein neues Pulver aufschütten. In diesem Augenblick explodirte die Ladung und verwundete den Mann in ganz erheblicher Art im Gesicht, sodaß dis Sehkraft des einen Auges verloren gehen wird. Au- dem Erzgebirge. Der bedeutende Er weiterungsbau des FichtelberghauseS ist nahezu vollendet. DaS UnterkunstShauS, das aus Keller-, Erd-, Ober- und Dachgeschoß besteht, hat nunmehr, ohne den Thurm, eine Länge von 20,80 m und eine Gesammttiefe von 10 w. Das Ausschachten des neuen Kellers erforderte wegen der ungünstigen Lagerung der Gesteine viel Arbeit; denn die Felsen schichtungen gehen auf dem Fichtelbergs fast senkrecht zur Erdoberfläche. Das Erdgeschoß weist außer dem jetzigen 40,5 gm großen Gastzimmer ein neues auf. Weiler befinden sich im Erdgeschoß Küche, VorrathS- raum, zwei Zimmer für den Wirth und ein reservirtes Zimmer. Das Obergeschoß enthält einen Schlasfaal und 9 Fremdenzimmer. Der im vorigen Jahre er baute Nebenbau dient als Sommeraufenthaltsort für Gäste und wird, da er gut ausgestattet ist, viel be nützt. Für Stallung, Wagenschuppen rc. ist auf dem Berge ebenfalls gesorgt. Die Anfuhr der Materialien bereitete viele Schwierigkeiten, da der Transport ab wechselnd zu Wagen und zu Schlitten erfolgen mußte. Das Fichtelberghaus wird auch Heuer sehr zahlreich von Touristen besucht, die jetzige Bewirthschastung des Hauses durch Herrn Hicke ist vielfach recht günstig beurtheilt worden. Der EczgebirgSverein aber hat durch den Bau sicherlich den Wünschen vieler Touristen entsprochen. Ehrenfriedersdorf. AIS die Frau des Wirth- schastSbesitzerS Loos hier am Sonnabend Mittag mit dem Füttern des Viehes beschäftigt war, wandle eine Kuh plötzlich den Kopf und traf hierbei die Frau so unglücklich mit dem Horn in ein Auge, daß es sofort auslief. Zwickau. Im hiesigen Stadtbezirk hat sich die Blutlaus so gewaltig auSgebrei et, daß das Polizei amt besondere Maßregeln angemdnet hat. Planen i. V. Bürgermeister vr. Schröder in Freiberg wird, die oberbehördliche Genehmigung vor ausgesetzt, sein Amt als Oberbürgermeister von Plauen voraussichtlich am 16. Oktober antreten. OelSuitz I. V. Al» Oel-slitz die erste Wasser leitung anlegte, hatte eS nur 5000 Einwohner, und man glaubte für alle Zettefl. gesorgt zv haben, wenn man für 10000 Pewphner Wasser herbeischaffte. Anfang» der 90er Jahre stieg die Einwohnerzahl über 10000 und besonders da» yrafferarwe Iahr 1^93 ließ klar erkennen, daß e» an der Zett sei, sich nach neuen Quellen umzusehen. ES wurden npch in dem ge nannte« Jahre eine UnM Quellen bei Untermarx- grü« (eine Biertelstflflde. yyfl. der Stadt) gefaßtund mittel» einer.Dampfmaschine da» Wasser in die Leitung gepumpt. Jetzt, nachdem die Stadt über 14000 Bewohn» zäZlt und in den nächsten Jahren noch «in wesentliche» Steigen der vewohnerzahl zu ywatten ist, mH man daran denken, Wasser au» größerer! Entfernung herbeizuschaffen. Ein neuer WafferMeister wurde angestellt, der sich mit dem Her schaffen von Wasser besonders befassen muß. Schon k-chte man daran, hä» Wasser au» dem Schönecker Sladtwalde, also einer Entfernung von drei Stunden, herbeizuleiteu, doch hat man sich schließlich überzeugt, daß auch schon aus einer geringeren Entfernung aus reichend Wasser zu bekommen ist. Ein Stadttheil mit etwa 40 Häusern (der Pfaffenberg) hat überhaupt keine Wasserleitung, weil die Wasserreservoire tiefer liegen, und dieser hofft sehnlichst, daß nun auch sein allerdings schwer zu befriedigendes Verlangen nach Wasser Berücksichtigung finden werde. Zweifellos wird die dritte Wasserleitung ganz bedeutende Kosten verursachen. Ebersbach b. Löbau. In der letzten Sitzung des hiesigen GemeinderathS kam eine Zuschrift des Schulvorstandes zur Verlesung, in welcher derselbe dem Gemeinderathe mittheilt, daß die zum Bau der neuen Schule im 2. Bezirk bei der Landständischen Bank zü Bautzen gemachte Anleihe von 200000 Mk. vollständig erhoben worden ist. ES mache sich aber zur Fertigstellung de» Baues eine weitere Anleihe von l 00 000 Mk. erforderlich, und deshalb ersuchte der Schulvorstand den Gemeinderath um Uebernahme der Verzinsung auch dieses Kapitals aus den Ueber- schüssen der Sparkasse. Der Antrag wurde einstimmig genehmigt. Tagesgeschichte. Berlin, 8. August. Ein furchtbares Unwetter ging gestern über Wendisch-Buchholz nieder. In dem Gasthose der Wittwe Müller am Markte hatten sich zahlreiche Berliner Sommergäste zum Mittagessen ver sammelt. Man hatte von dem Heraufziehen eines Gewitters kaum etwas bemerkt, als plötzlich mit einem furchtbaren Knall eine elektrische Entladung erfolgte. Der Blitz schlug in den Gasthof ein und alle Personen, die sich in ihm befanden, waren für einige Minuten wie betäubt. Einigen Herren, die Billard spielten, flogen die QueuS, einem andern, der gerade trinken wollte, das BierglaS aus der Hand. Mehrere Personen fielen um. Die Wirkung war, wie Belheiligte ver sichern, nicht zu beschreiben. Am schwersten mit genommen wurden ein Fräulein Zimmermann aus Charloltenburg und ein Fräulein Schmidt aus Berlin. Der Vorsteher der Berliner Rettungswache in der Adalbertstraße Nr. 10, Heise, der sich ebenfalls unter den Stammgästen befand, untersuchte die Damen, nach dem er sich von seiner eigenen Betäubung erholt hatte, und fand beide an der linken Körperseitr gelähmt. Die Lähmung besteht auch heule r och, wird aber vor aussichtlich bald wieder schwinden. — Ja der britischen Presse begegnet man zur Zeit einer Reihe unkontrolirbaer Nachrichten über einen bevorstehenden Besuch Kaiser Wilhelms in Eng land. Wie die „Post" hört, ist es nicht unmöglich, vtelleicht sügar nicht' unwahrscheinlich, daß Se. Maje stät seinen britischen Verwandten einen Besuch ab stattet; wo jedoch die Zusammenkunft stattfindet und zu welchem Zeitpunkt, darüber dürfte noch keine Ent scheidung getroffen sein. — Neue Postanweisungen werden jetzt in bet Reichsdruckerei hergestellt und nach Ausbrauch der bis herigen Formulare zur Ausgabe an da» Publikum gelangen. Weite Kreise wird e» interessiren, zu er- fahren, daß infolge anderwetter Anordnung de» Vor» drucks der für die Millheilungen des Absenders ay den Empfänger bestimmte Abschnitt verbreitert morde« ist und daher, was allseitig mit Freuden empfunden werden dürfte, zu diesen Mittheilungen mehr Raum, als bisher, treten wird; auch wird noch ein Theilhe»-' Abschnitts auf der Vorderseite zu dem angegebene« Zweck verwend-t werden können. Außerdem wtrd däS neue Formular einen Abdruck des Portotarifs für Postanweisungen enthalten, sodaß jedermann in der Lage ist, sich die für defl einzelnen Fall zu zahlende Gebühr selbst zu berechnen. Vorläufig wird da» neüd Formular noch nicht zum Verkauf gebracht. , Nürnberg. Um Uebernahme deS nächsten deut schen Turnfestes haben sich bisher zwei Städte be» worben, da» alterthümltche Nürnberg und da» golden» Mainz. Da da» nächste Fest erst 1902 oder 1903 fiaitzufinden Hat, verschiebt man die Wahl de» Fest» orte» auf nächstes Jahr.. Aller Wahrscheinlichkeit ndch wird Nürnberg gewählt werden. > Oesterreich. Auch der Srmeinderath von Inns» druck, der Haüptstadt de» glaüßeflScinhtttltchen Tirol, hat sich sehr entschieden gegen di« vom Grafe« Thün beliebte Auslegung und Anwendung de» Paragraphen 14 erklärt. Der Gemeiflderatü nahm ohne Debatte einstimEg die vom Handelsmänner - Sekretär kaffer*