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Nr. 89 669 ab Kipsdorf ab Schmiedeberg ab Dippoldiswalde in Hainsberg ab Hainsberg in Dresden-Altstadt grotten, zwischen denen hie und da Buntseuer grün und roth hervorblitzte und aufleuchtete, und dis lieb« lichen Tonweisen der Musikkapelle zauberten Bilder aus Tausend und eine Nacht hervor, deren baldige Wiederholung von den zahlreichen Konzertbesuchern mit Freuden begrübt würde. — Das mechanische Kunst-Theater des Hrn. Koppe in der Reichskrone erfreut sich eines regen Zuspruchs des hiesigen Publikums, wie der Besuch desselben am Dienstag wieder zeigte. Ganz besonders gefiel auch die Darstellung der Schlacht bei Sedan, deren Wieder« holung gern gesehen würde. Am Sonnabend tritt der KaLpar als Heiralhsagent auf. — Seit mehreren Tagen kann man auch in nächster Nähe Kornpuppen sehen und weht nun auch hier der Wind über die Stoppeln. — Eine Spezialkarte von KipSdorf-Altenberg- Lauenstein ist bei C. C. Meinhold u. Söhne-DreSden erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben. — Von einem sächsischen OrtSarmenverbande war aus Anlaß einer Administrativ-Justizstreitigkeit geltend gemacht worden, daß jemand, der im Besitze eine- Sparkassenguthabens (im gegebenen Falle betrug das selbe 200 M.) sei, nicht hilfsbedürftig im armen» rechtlichen Sinne sei. Das Ministerium des Innern thetlt in Uevereinstimmung mit der in Frage kommen den Vorinstan, diese Auffassung nicht. — Am 2. August waren 30 Jahre verflossen, seitdem in den bilden Burgker Schächten „Gotte- Segen" und „Neue Hoffnung" kurz nach der Einfahrt 274 Bergleute durch schlagende Wetter getödtet wurden. Sie hinterließen 221 Witlwen, 650 Kinder und 4 arbeitsunfähige Mütter; nie vorher und nie nachher sind durch ein Grubenunglück in Sachsen so viele Opfer gefordert worden. ,.W«i»eritz-Zeitung" «scheint wöchentlich drei- «,al: Dienstag, Donners- -lag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. Lk Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg-, eimnonatkch 42 Pfg. Gnzelne Nummern K Pfg. - All- Postan- «alten, Postboten, sowie -die Agenten nehmen Be stellungen an. Verantwortlicher Redacteur: Paul Irhne in Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Jlluftrirten Unterhaltung»««»«", Mit land- und hautwtrthschaftlicher Monatsbeilage -Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Die Königin Carola begeht morgen Sonnabend in der stillen Waldeinsamkeit des Jagdschlosses Rehefeld die Feier ihres 6bjährigen Ge burtstages. Seit Jahren pflegt die hohe Frau diesen Tag an der Seite ihres hohen Gemahls in dem wald« «mrauschlen Jagdschlößchen zu begehen, um allen Ovationen und geräuschvollen Beglückwünschungen aus- zuweichen, welche ein Aufenthalt in der Residenz mit sich bringen würde. Was Königin Carola seit dem Lage, an dem sie dem Kronprinzen Albert von Sachsen di? Hand zum Bunde fürs Leben reichte, in stiller Wirksamkeit für ihr Eachsenland gethan hat, das braucht heute an dieser Stelle nicht noch besonders gewürdigt zu werden, denn durch ihr edles Wirken -auf dem Gebiete der Wohlthätigkeit und der Kranken pflege namentlich als Protektortn des AlbertvereinS hat sich die geliebte Fürstin schon längst ein un vergängliches Denkmal in den Herzen des sächsischen Volke» gesetzt. Ihre Leutseligkeit und LisbenSwürdig- -keit find beinahe sprichwörtlich geworden und wem es je vergönnt war, einmal in das milde und freundliche Auge von Sachsens Königin zu blicken, der wird dies sicher niemals wieder vergessen. Morgen, am Geburts tage der edlen Samariterin auf Sachsens Thron, richten sich' unsere Blicke nach dem einfachen Jagd hause draußen im Walde und wohl jeder treuer Sachse schickt das Gebet gen Himmel: Gott erhalte uns noch recht lange unsere Königin! — Zwei bedauerliche UnglückSsälle ereigneten sich hier im Laufe dieser Woche: Beim Düngerfahren nach den zum Sladtgute gehörigen, auf dem Elender Berge gelegenen Feldern, wobei sich Vorspannung nöthig machte, schlug am Dienstag Nachmittage kurz nach 2 Ahr beim Abhängen der Wagen und Vortreiben der Pferde das Handpferd, wahrscheinlich in Folge eines Fl'egensticheS, aus und verletzte Herrn Sladtgutsbei. Heeger, Obsrthorplatz, derart am Unterleibs, daß eine Quetschung desselben gegen die Leber und den rechten Rippenbogen etngetreten ist. Herr Heger sand schnell ärztliche Hilfe in seiner Behausung, wohin er unter heftigen Schmerzen gebracht worden ist. — Am vor gestrigen Donnerstag Vormittage gegen 11 Uhr ge- rieth während eines unbewachten Augenblickes das noch nicht dreijährige Söhnchen der Emma Marie Fischer, in Ziehe befindlich bei ihrem in der großen Mühl straße wohnhaften Großvater, unter den schwer be ladenen Wagen des Leiterhändlers Demmrich aus Weißenborn (S.-A.). Das Kind kam dabet so un glücklich zu Falle, daß das rechte Vorderrad über den Kops ging und eine klaffende Wunde hervorrief. Arrzt- ltche Hilfe war bald zur Stelle. Nach Anlegung des ersten NothvsrbandeS wurde das verunglückte Kind ins hiesige Krankenhaus gebracht. Eine Schuld ist dem Geschirrführer nicht beizumeffen. — Nächsten Montag findet die Gewerbevereins exkursion nach Neustadt und Sebnitz statt, und machen wir auf die betreffende VereinSanzetge aufmerksam. — Bei der Fahnenweihe der Schützengesellschaft zu Leitmerltz am vergangenen Sonntag waren unter der Führung des Schützenleutnant» Zirnstetn acht Schützen von Dippoldiswalde vertreten, die den Vor zug genossen, nach den Ehrengästen den Zug der ge ladenen Verein« zu eröffnen. Sachsen war bei diesem Fest noch durch Dresden, Dohna und Leutersdorf vertreten. — Ein herrlicher, ruhiger, warmer Abend war es den sich Herr Musikdirektor Jahn am Dienstag zu einem Konzert in der EteinbruchSwirthfchast ausgesucht hatte. Die von Herrn Herrmann illuminirten Stein- Jnfolge verschiedener, in letzter Zeit hier bekannt gewordener, gesundheits polizeilich bedenklicher Vorkommnisse bet Letchenbestatlungen steht sich die unter zeichnete Kön'gliche Amtshauptmannschast veranlaßt, aus den diesbezüglichen gesetz lichen Bestimmungen in Erinnerung zu bringen, daß bei solchen einzelnen Krank heiten, welche die Lust in der Umgebung des Kranken oder dec Leiche so ver unreinigen, daß Verbreitung dieser oder einer andern Krankheit davon zu befürchten ist, auf Antrag des behandelnden oder eines anderen Arztes, bei einer drohenden oder bereits herrschenden Epidemie hingegen für einen gewissen Zeitraum auf An trag des Bezirksarztes ein für alle Mal im Voraus das stille Begräbnis Obrigkeitswegen angeordnet werden kann. DaS stille Begräbottz hat in jedem Falle stattzufinden, wenn Jemand an Pocken, Scharlachfkeber, DtphtheritiS, astatischer Cholera oder Flecktyphus gestorben ist. Es besteht darin, daß der Eintritt in das Sterbehaus feiten anderer, als der mit dem Leichendienste beschäftigten Personen und der nächsten Verwandten des Verstorbenen, sowie die Ausstellung der Leiche tm Sterbehause und das Singen und andere Feierlichkeiten in demselben verboten sind. Hiernach ist auch die Abhaltung von fogenannten Leichenschmäusen in Häusern, in welchen Jemand an ansteckenden Krankheiten, insbesondere Scharlach, Diphthe- ritiS oder TvphuS, verstorben ist oder noch krank darniederliegt, untersagt, und eS werden die OrtSobrtgkeiten hiermit angewiesen, strengstens darauf zu sehen, daß Zuwiderhandlungen vermieden bezw., wo sie dieselben nicht verhindern konnten, hier zur Anzeige gebracht werden. Dippolditwalde, am 3. August 1899. Königliche Amtshauptmannschast. I. V.: vr. Fischer, BezirkSassessor. Inserate, welche bet Xe bedeutenden Auflage d«S Blatte- «ine sehr wirk same Verbreitung, sinder werden mit 10 Pfg. die Spaltenzeile oder ver« Raum berechnet. — Ta bellarische und complictrte Inserate mit entsprechen» dem Aufschlag. — Einge sandt, im redaktionellen »heile, die Spaltenzeil« so Pfg. Bekanntmachung. Nachdem der bisherige Hülfsarbeiter beim Rath ,u Dresden Herr Emil Albin Heil am heutigen Tage als zweiter Registrator beim unterzeichneten Stadtrath ange stellt und heute als solcher verpflichtet worden, wird dies hiermit zur «enntntß gebracht. Dippoldiswalde, am 1. August 1899. Der Stadtrnth. Voigt. Mit Ausnahme von Coßmannsdors hält der Sonderzug an allen Unter- ^^Gervöhnliche Fahrkarten berechtigen zur Mitfahrt. Dresden, am 4. Juli 1899. Königliche Generaldirektion -er Sächsischen StaatSelsenbahnen. II. Abtb-ilung. Gasterstädt. Am letzten Sonnabend der große« Schulferien den 12. August I8SS ,wird folgender Sonderzug von Kipsdorf nach Hainsberg und von Hainsberg nach DreSden- ^Altstadt abgeferiigt werden. Nachm. Hol z - Versteigerung auf dem Nassauer Staatsforstreviere. Gasthof zu Bienenmühle am 1V und II. August dieses Jahres, jeden Tag von Vormittags Uhr an. Donnerstag, den Iv. August» 617 w. Stämme, 71 h. u. 16799 w. Klötzer, 13165 w. Stangenklötzer, 230 w. Derbstangen, 2550 w. Reisstangen und 53 rw w. Nutzscheite, Freitag, den 11. August; 153 rm w. Brennscheite, 442 rm w. Brennknüppel, 3 rm h. u. 66 rm w. Zacken, 1-/» rm w. Brennrinde, 152 rm w. Aeste, 100 rm w. Brennreifig, 1,-- Wllhdrt. h. u. 127,70 Wllhdrt. w. dergl. In den Durchforstungen der Abth. 15, 22, 89 und 92, Bruch- und Dürr hölzer in den Abth. 1 bis 7, 18, 19, 24 bis 40, 65 bis 84 und auf den Kahl schlägen der Abth. 38 und 88. Näheres ist aus den bei den Ortsbehörden und in den Schankstätten der umliegenden Ortschaften aushängenden Plakaten zu ersehen. Königliche Forstrevierverwaltung Nassau zu Bienenmühle und Königliches Forstrentamt Frauenstein, am i. August 1899. Proß. Krause. Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und den Stadlrath zu Dippoldiswalde