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MHrritz -Jeitmg MPfg. Inserat«, welch« b«t dar bede»t«nd«u «uflage Pes Blatt«« «ine sehr wick» sam« Rerbreituilg finden «erden mtt lv Pf«. die Gpalteuzeile od«ro«Ml Raum berechnet. — Dv bellarische und complieirte Inserate mtt entsprech«» Anzeiger für Dippoldiswalde Md Umgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauxtmanilschast, das Königliche Amtsgericht Md dm Ktadkath zu Dippoldiswalde «ka. Einzelne Nummern IV Pfa. — Alle Postan- ftalten. Postboten, sowie di« zlaentm nehmen »«- stellunam an. Die , «LDienSta-, Donner«, taa und Sonnabend. — «tti« vierteljährlich IM. «i Pfg-, »«elmonatlich PsN» emmonattrch 42 Verantwortlicher Redactmr: Paul Jehne in Dippoldiswalde. Mit achtfeitigem „Jllustrirtev Uuterhaltungsblatt". Mtt land- und hauswirtbschaftlicher Monatsbellage. Nr. 43. ' DimStag, den 18. April 1899. 65. Jahrgang. Die mit Rücksicht auf di« Vorschrift in § 19 Abs. 3 und 3 des Gesetze» über die Kriegsleistungen vom 13. Juni 1873 (S. 139 de- Relch-gesetzblatteS) im Falle der Ausschreibung von Landlieferungeu für deren Vergütung auf die Zeit bis zum 1. April 1900 maßgebenden Durchschnitt-Marktpreise der letzten 10 Friedensjahre in dem für hiesigen amtshauptmannschaftlichen Bezirk maßgeben den Hauptmarktorte Dresden betragen für 50 Kilo 237 L. Weizen 8 M 78 Pfg, Weizenmehl Itt M. «7 Pfg., Rogge» 7 M. S0 Pfg, Roggenmehl v M Sll Pfg, Hafer 7 M. 4« Pfg., «eu 3 M «8 Pfg., Stroh 2 M. «4 Pfg., Dippoldiswalde, am 5. April 1899. Königliche Amtshauptmaunschaft. I. V.: vr. Fische-, Bez.-Ass. Hk. In der Strafsache gegen den Brunnenbauer Friedrich Hermann Götze au- Hänichen wegen Beleidigung hat das Königliche Schöffengericht zu Dippoldiswalde am 9. März 1899 für Recht erkannt: Der Angeklagte Friedrich Hermann Götze wird wegen öffentlicher Beamten beleidigung und Bele digung zu zweihundert Mark Geldstrafe, an deren Stelle im Falle der Nichteinbringlichkeit Vierzig Tage Gefängniß zu treten haben, kostenpflichtig veruitheilt. Dem Gemeinderath zu Hänichen, sowie den Beleidigten, Gemeindevorstand Liesack, Bergrath Dannenberg, Obersteiger JunghanS und Schnittwaarenhändler Koch wird die Befugniß zugesprochen, die ihnen auf Kosten des Angeklagten zu zustellende Ausfertigung der Urtheilssormel binnen acht Tagen von der Zustellung ab aus Kosten des Angeklagten in der hiesigen „Weißeritz Zeitung" durch einmaligen Abdruck bekannt zu machen. Die Richtigkeit der Abschrift der Urtheilssormel wird beglaubigt und die Vollstreckbarkeit des Nrtheils bescheinigt. Dippoldiswalde, den 10. April 1899. Act. Häußler, Gerichtsschretber des Königlichen Amtsgerichts. Bekanntmachung, die Aöyattimg einer Mrdemrrsterung Setr-ff-rrd. Das Königliche Kriegsministerium hat auf Grund von § 1 de- Pferde« AuShebungS-ReglementS vom 37. März 1899 auch für diese- Jahr die Vornahme einer örtlichen Pferdemusterung angeordnet. Diese Musterung wird für den Stadtbezirk Dippoldiswalde Mittwoch, de« IS. Atznett d. I., Vormittags '/,12 Uhr, auf der fogruaunten Aue hier abgehalten. ES werden daher all« Pferdebefitzer in hiesiger Stadt unter Hinweis auf die nach 8 27 Absatz 3 de- Gesetzes über die Kriegöleistungen vom 13. Juni 1873 für den Unterlassungsfall angedrohte Strafe hiermit ausgefowert, ihre sämmtlichen Pferde — mit Ausnahme der Fohlen unter 4 Jahren und dar Hengste, sowie der Stuten, die nach einer, im MusterungStermtne vorzuzeigenden ortsbehördlichen Bescheinigung entweder hochtragend find oder noch nicht länger als 14 Tage abgefohlt haben, ingleichen der auf beiden Augen erblindete« Pferde — zu der obeo angegebenen Zeit und an dem daselbst bemerkten Orte dem Muste« rungSkommiffar vorzusühreu. Befreit von der Vorführung ihrer Pferde find unter Anderem Beamte im Reichs- oder Staatsdienste hinsichtlich der zum Dienstgebrauch, sowie Serzte und Thterärzte hinsichtlich der zur Ausübung ihres Berufs nothwendigen Pferde. Den Pferdebefitzern wird noch bekannt gegeben, daß die Hüfe der vorzu» führenden Pferde zur Musterung zwar zu reinigen, aber nicht zu schmieren sind. Dippoldiswalde, am 14. April 1899. Der Stadtrath. Voigt. Am MchnWe m der Semasteze. Der unglückliche Zustand aus den Samoa-Inseln, der dort nicht nur durch die Befehdung zweier mäch tigen Parteien, der Anhänger MataafaS und der jenigen Tanu MalietoaS, sondern zumal auch durch die dreifache Schutzherrschaft Deutschlands, Englands und Nordamerikas über die Inseln entstanden ist, hat zu neuen gefahrvollen Zwischenfällen geführt. Eng lische und amerikanische Kriegsschiffe, sowie auch deren Landungstruppen haben in den ersten Tagen des April wiederholt in die Kämpfe der Aufständischen eingegriffen und kämpfen allem Anschein« nach zu Gunsten Tanu MalietoaS gegen die Mataafa-Leute. Dabei ist aber die englisch-amerikanische Landung-, truppe in einen von den Mataafa - Leuten gelegten Hinterhalt gerathen und ein englischer und zwei amerikanische Offiziere, sowie zwei englische und zwei amerikanische Matrosen find dabet getödtet worden. Der Hinterhalt der Mataafa-Leute, die 800 Mann stark gewesen sein sollen, befand sich auf einer deutschen Plantage und soll der Geschäftsführer der deutschen Plantage die Mataafa-Leute zum Kampfe ermuntert Haben. Der Geschäftsführer der deutschen Plantage wurde deshalb von den Engländern verhaftet und auf das englische Kriegsschiff „Touranga" gebracht. In KriegSzetten macht man bekanntlich wenig Umstände, und der verhaftete Deutsche kann der Aufwiegelung verdächtig erklärt und kurzer Hand erschossen werden. Die- wäre ein neuer kritischer Zwischenfall aus Samoa in den Beziehungen Deutschlands zu England und Amerika. Nach einem anderen Berichte tadeln die auf Samoa lebende« Deutschen nicht das Vorgehen de- amerikanischen Admirals Kautz, sondern dasjenige de» amerikanischen Konsuls Maxse. Eine weitere Mit theilung will sogar wissen, daß die Mannschaften Tanu MalietoaS sich mit den Leuten MataafaS hätten ver einigen wollen, aber von den Engländern daran ver hindert worden wären. Das sähe ja dann so au», als wenn die Engländer und Amerikaner indirekt die Kämpfe auf Samoa schürten. Da fragt man sich be sorgt nach dem Stande der amtlichen Verhandlungen zwischen den betheiltgten Mächten Deutschland, Eng land und den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Zum Glück scheint die Nachricht von einer Art Ver gewaltigung des deutschen Kreuzers „Falke" durch das amerikanische Geschwader unter Admiral Kautz nicht der Wahrheit zu entsprechen, denn die offiziöse „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" stellte fest, daß an den maßgebenden Stellen über solch ein Vorkommniß nichts bekannt sei. Wären solche Differenzen that- sächltch zwischen dem deutschen und dem amerikanischen B/fehlShaber vorgekommen, so hätte der deutsche Kommandant davon telegraphische Meldung nach Berlin machen müssen. Im Uebrigen hängen die Beding ungen, unter welchen eine gemischte Kommission Deutschlands, Englands und Nordamerikas nach Samoa gehen und dort die schwierigen Verhältnisse lösen soll, wohl noch von den Verhandlungen der drei Mächte und von der Erfüllung gewisser Forderungen Deutsch lands ab. Nach einer allerdings noch nicht bestätigten Nachricht der „Morningpost" stimme die amerikanische Regierung dem Vorschläge Deutschlands zu, daß die neuernannte Kommission der drei Großmächte alle Obliegenheiten ihrer bisherigen Vertreter in Apia, der Hauptstadt der Samoa-Inseln, zu übernehmen und da- jüngste Vorgehen der dortigen englischen und amerikanischen Vertreter für null und nichtig zu er klären habe. England soll dagegen wünschen, daß die Kommission nur eine berathende Stimme haben soll. Da wäre man von einer Lösung der Samoafrage ja noch weit entfernt. gkoLale- und KSchstsche». Dippoldiswalde. Theater. Daß die Richtersche Theatergesellschast in ihren Vorstellungen durch korrektes Zusammenspiel sowohl, als auch durch die richtige Auffassung, mtt welcher der Einzelne seine ihm zu- ertheilte Rolle ersaßt und ausführt, den besten Ein druck heroorbringt, muß anstandslos zugegeben werden. Dieser Erfolg liegt zunächst in dem ganz richtigen Vorgehen Herrn Richters, lieber ein kleines aber gutes Ensemble» von Künstler.« zu vereinigen, als mit einer groben Mitglieder,ahl zu prahlen, worunter sich ge wöhnlich eine Anzahl recht fragwürdige Jünger der Kunst als unnöthtger Balaft mit einschmuggeln. Dieses Streben de- Direktors verleiht aber auch der Truppe eine größere Stetigkeit, die ihr ebenfalls, und nicht zum Wenigsten, mit den Erfolg sichert. Scho« durch die Familie Richter selbst, als Grundstock de» Ensembles, ist dasselbe ausgezeichnet fundirt. Da i,t jedes Glied immer am rechten Platze und die übrigen Kräfte so passend e.ngesügt, daß dem Zuhörer schon dadurch, daß Alles „klappt", das so angenehme Gefühl der Ruhe und Sicherheit sich mittheilt, mit dem er sich dann dem Gange der Handlung hingeb-n kann. Das zeigte auch die Vorstellung de- „SlabStrompeter". Wenn auch da» Stück selbst, die für eine kleine Bühne zugrstutzte Operette, keinen Anspruch auf hohen Werth natürlich machen konnte, so erfreute man sich doch an dem flotten Sang des Ganzen und dem guten Spiel- des Einzelnen. — Wenn der Besuch bis jetzt zu wünschen übrig ließ, so ist das nur zu bedauern, da besonders Herr Richter auch darin das Richtige trifft, hauptsächlich da» gute Lastspiel zu pflegen und Neu- heilen zu bieten. Hoffentlich zieht „Renaissance" am heutigen Abend und bringt ein volles Hau», denn wo man keine Anerkennung fleht, erlahmt auch die Freudigkeit am Schaffen. — Am Nachmittag des vergangenen Sonnabend fiel das 4'/«jährige Söhnchen d-S WirthschastSbefitzerS Johne, auf der Aue neben der Rölligmühle, in den Mühlgraben und ertrank. Die kleine Leiche wurd- im Radtumpfe der genannten Mühle gefunden; Wieder belebungsversuche blieben leider erfolglos. — Als ein einfaches und gute- Mittel gegen die Maul- und Klauenseuche wird jetzt empfohlen: Man wasche das Maul des kranken ThiereS mit ver dünntem Essig aus und reibe Rücken und Beine mit Salz ab. Die Krankheit ist alsdann beseitigt. Das Mittel hat si^ schon vielfach bewährt. Glashütte. Am Mittwoch Nachmittag hielt die Fleischer-Innung für Glashütte und Umgegend im Hotel „Stadt Dresden" ihr Oster-Quartal ab. Bei demselben fanden 3 Aufnahmen von Lehrlingen und 3 Freisprechungen statt. Am Abend vereinigte