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Mcheritz -MtilW Inserate, welche bei ter bedeutenden Auflage bei Blattes eine sehr wirk same Verbreitung finden^ werden mit 10 Pfg. die Spaltenzeile oder der«» Raum berechnet. — Ta» bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen» dem Aufschlag. — Einge sandt, im redaktionell« Theile, die Spaltenzeile 20 Pfg. Die ..Weißeri--Zeitung" ^scheint wöchentlich drei- rnal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — «reis vierteljährlich 1 M. L5 Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatlrch 43 Pfa. Einzelne Nummem 10 Pfg. — Alle Postan- stalten, Postbotm, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend Amtsblatt für die Königliche Kintshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Ktadtrath zu Jippaldiswalde Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne in Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Jllustrirteu Unterhaltungsblatt".Mit land» und hauüwirthschaftlicher Mouatsbeilage. Nr. 77. Sonnabmd, den 8. Juli 1899. 65. Jahrgang. — i Fischerei betreffend. Der unterzeichneten Amtshauptmannschaft ist bekannt geworden, daß in dem Hiesigen Verwaltungsbezirke, insbesondere in den Gebieten der rothen und wilden Weißeritz, die Meinung verbreitet ist, es brauchten bei denjenigen Flüssen, Bächen und Wassergräben, in denen das Fischereirecht nicht den anliegenden Grrrnd- ftütksbefiyern, sondern ausnahmsweise, wie namentlich in der wilden Weißeritz von der Landesgrenze bis zum Lehnwehre von Hennersdorf mit ihren Zuflüssen und Mühlgräben andern Berechtigten zusteht, die Ersteren den Letzteren das Be treten ihrer Grundstücke zum Zwecke der Ausübung der Fischerei nicht zu gestatten, sondern diese Fischereiberechtigten seien lediglich darauf angewiesen, beim Fischen das Bachbett zu begehen. Behufs Vermeidung von Streitigkeiten bezw. Be strafungen wird deshalb im öffentlichen Interesse darauf hingewiesen, daß. den obenberegten Fischereiberechtigten, sowie ihren Pächtern und Beauftragten das Recht zum Betreten der User insoweit zusteht und die Begehung der User seitens der Anlieger insoweit zu gestatten ist, als es sich zur pfleglichen Ausübung ihres Fischereirechtes nölhig macht. Im Uebrigen wird noch darauf hingewiesen, daß das vollständige Abschlagen der Werkgräben gemäß Z 13 Abs. 2 des Fischereigesetzes nur zulässig ist, wenn der Fischereiberechtigte wenigstens 24 Stunden vorher davon benachrichtigt worden ist. Dafern Gefahr im Verzüge ist, genügt die bloße, aber sofort zu bewirkende Anmeldung. Zuwiderhandlungen hiergegen werden mit Geldstrafe bis zu 150 Mk. oder mit Haft bis zu 6 Wochen geahndet. Dippoldiswalde, den 5. Juli 1899. Die Königliche Amtshauptmannfchüft. Nr. 6800. I. A.: Fischer, Beztrksaffessor. Der Gasthofsbesitzer Herr Julius Robert Heinold in Obercarsdorf beabsichtigt, in seinem Gasthofsgrundstück Kat.-Nr. 68 in Obercarsdorf -ie Schlächterei, welche daselbst über drei Jahre geruht hat, von neuem auszuüben. In Gemäßheit § 17 der Reichsgewerbeordnung wird dies mit der Auf forderung hierdurch bekannt gemacht, etwaige Einwendungen hiergegen, soweit fie nicht auf besonderen Privatrechts-Titeln beruhen, bei deren Verlust binnen 14 Tagen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, allhier anzubriugen. Dippoldiswalde, am 3. Juli 1899. Die Königliche Amtshauptmannschaft. 1423 6. Lossow. Sg. Brennholz-Auktion. Montag, am l«. Juli a. o., von Vormittags S Uhr an, sollen im Gietzeld'schen Gasthof zu Stadt Bärenstein 13 rin harte, 92'2 rm weiche Brennscheite, 41V« „ „ 17 „ „ Brennknüppel, 11 „ ,, ? „ Aesie, 32 /f »» Stoche, 230 „ weiches ungeschneideltes Abk.-Reisig, 24,»« Wllhdrt. hartes, 23.»-> Wllhdrt. weiches „ „ „ von den Bezirken, Platte, Elend, Königsgründel, Feile, Hegelshöhe, Echäfereihetz, Schaafberg, Kesselshöhe und Ziegenhals unter den vor der Auktion bekannt z« machenden Bedingungen versteigert werden. Forstrevierverwaltung Bärenstein, den 3. Juli 1899. Büschel. nehmigung der Majoratsherrschaft bei günstiger Witterung im Schloßpark abgehalten werden, andern falls im Saale des Gasthofes. Für den Gottesdienst in der so prächtig erneuerten Reichstädter Kirche hat Herr Pfarrer Brehme in Hartmannsdorf die Predigt übernommen. Möchte das Fest nicht nur in der dortigen Gemeinde, sondern auch in wetteren Kreisen neue Freunde und Theilnahme an diesem herrlichen Gottes werke der Mission erwecken! — Zur Erledigung gelangt: Die ständige Lehrer stelle zu Hänichen. Kollator: Die oberste Schul behörde. Einkommen: 1200 Mk. Grundgehalt, 300 Mk. unwiderrufliche persönliche Zulage, 12 Mk. für kirchendienstliche Verrichtungen, 72 Mk. für Fort bildungsschulunterricht und freie Wohnung mit Garten. Gesuche sind mit allen erforderlichen Beilagen bis zum 31. Juli bei dem Königlichen Bezirksschulinspektor vr. Lange in Dippoldiswalde einzureichen. — Die kleinste Schule Sachsens, ja ganz Deutschlands dürfte wohl die in Kottenhaide bei Schöneck sein. Sie wird gegenwärtig von drei Schul» lindern und einem FoctbildungSschüle«. besucht. Der Ort selbst besteht aus zwei Oberförstereien und acht anderen Häusern. Man hat dort deshalb eine Schule errichtet, weil der Ort zu weit von anderen Schul gemeinden entfernt liegt. Schmiedeberg. Für das Sängerfest der Gruppe Dippoldiswalde, welches am 16. Juli hier abgehalte» wird, ist folgendes Programm festgestellt worden: Bis Vorm. 11 Uhr, Empfang der Vereine; 11— Uhr Mittagessen; V» I Uhr Hauptprobe; 3 Uhr Stellen zum Festzuge in der Buschmühle; '/»4 Uhr Festzug nach dem Festplatze; '/»5 Uhr Beginn deS Concerte». Nach dem Concert findet FestkommerS im „Hotel zur Post" und Festball in Schenks Ballsaal statt. Au dem Sängerfest nehmen Theil die Männergesang vereine zu Dippoldiswalde, Höckendorf, Rabenau (2), Großölsa, Poffendorf („Arton"), Reinhardtsgrimma, Seifersdorf bet Rabenau, Reichstädt u. Schmiedeberg. Poffendorf. Bei dem hies. Standesamt wurden im verflossenen 1. Halbjahr 1899 117 Geburten, 32 Eheschließungen und 68 Todesfälle angemeldet. Altenberg. Nächsten Sonntag findet im Vor mittagsgottesdienste die feierliche Einweisung de» Herrn DiakonuS Friedrich Louis Opel in sein Amt durch -LoLaks «nd KSchstsche«. Dippoldiswalde. Noch steht das Gauturnsest in lebhafter und angenehmer Erinnerung der Dippoldis- walder, und schon werden diese wieder durch die Zu richtung zum Vogelschießen in Anspruch genommen. Auf der Aue sind bereits die Plätze für allerlei Ver kaufs- und Glücksbuden vergeben. Karrouffel und amerikanische Schaukel werden dem jungen Volk zur Belustigung dienen, während ein großartiges Panorama mit schönen, großen Bildern der neuesten Begeben heiten und ein Riesenzirkus mit den kleinsten Pferden der Welt, mit sein n dressirten Brieftauben und mit den staunenSwerthen Vorführungen seiner Athleten die Schaulust befriedigen. Nachdem man in den Schieß hallen an den beweglich n Zielen seine Treffsicherheit erprobt, bietet ein Blumentempel Gelegenheit, sich mit Prächtigen, künstlichen und natürlichen Blumen zu schmücken. An dem Schützenauszug, der sich durch die noch geschmückten Straßen der Sradt bewegen wird, werden sich diesmal nicht nur einheimische Ver eine, sondern auch auswärtige Schützengesellschaften, z. B. aus Teplitz betheiligen. Wie aus den Bekannt- machungen zu ersehen ist, soll am Montag der Festzug ein großartiges Brausest darstellen. Erfrischungen bieten die zu wirklich angenehmen Aufenthalt erweiterte Schützenhalle, taS auf dem bequemeren, früheren Platze aufgestellte Schützenzelt, Großmanns Bierhalle und das SchützenhauS mit schönem Lindengarten. Den Abschluß des Festes wird wiederum am Dienstag ein großartiges von dem Pyrotechniker Weber aus Plauen bet Dresden abgebranntes Feuerwerk mit brillanten Neuheiten bilden. Der Einzug ist dies Jahr durch die kleine und große Mühlstraße, Bader- und Rosengasse, Kirchplatz, Bahnhof-, Freiberger und Altenberger Straße und Herrengasse nach dem Markt gedacht, und man dorf wohl hoffen, daß die Anwohnenden denselben durch Illumination ihrer Häuser verschönen. Die Zurüstungen zum Feste find beendet, nun fehlt nur noch, daß die Witterung, die ja zur Erhaltung der Etraßendekorationen günstig war, sich wie den Turnern auch den Schützen freundlich erweise. Wir wollens hoffen. — (Nachklänge.) Welch starken Zuzug das Gau- lurnfest nach hier veranlaßte, beweist der Verkehr auf unserer Bahn, indem auf der Station Dippoldiswalde ziemlich 10000 Passagiere am Sonntage ankamen und absubren. Den größten Zudrang hatte der Abend zug. um 10 Uhr wegen des eingetretenen Regenwetters. Von einem Durchkommen der Schaffner zwecks deS CoupirenS war keine Rede mehr und auch die Bahn steigsperre in Hainsberg versagte vollständig. — Als ein glücklicher Stern, der über dem Feste waltete, ist auch der Umstand zu bezeichnen, daß kein ernstlicher Unfall sich ereignete. Nur zwei leichtere Ver stauchungen und eine Schürfung wurden gemeldet und sogleich durch die Herren Voigt und Wüstner wurde den Verletzten die nöthige Hilfe zu Theil. In der Müllerschule war ein Zimmer für derartige Fälle voll ständig eingerichtet worden, und den beiden Herren Aerzten ist der Turnverein für ihr liebenswürdiges Entgegenkommen ganz besonders verpflichtet. — Eine heitere Episode ereignete sich bei Beginn der Frei übungen. Viele nichtbetheiligte Turner stürmten natürlich, der besseren Aussicht wegen, sofort die hohe Schloßgartenmauer, wobei der eine, bei dem letzten Ruck, den er sich geben mußte und zu kräftig aus führte, kopfüber in den liefen Schloßgarten ins Nadel gebüsch sauste. Unter schallendem Gelächter zogen ihm hilfreiche Hände unverletzt wieder empor. — Die Witterung ist die trostloseste, die man sich denken kann. Seit Sonntag Abend regnet es fast ununterbrochen und wenn eö nicht regnet, so gießt es wii mit Kannen. Unsere einzige Hoffnung ist noch der Mondwechsel heute Freitag Abend, daß der uns endlich, endlich das so sehr ersehnte Heuerntewetter bringt. — In der Zeit vom 16. bis 30. Juni ist von ansteckenden Thterkrankheiten im Königreich Sachsen der Milzbrand in 13 Gehöften, die Tollwuth in 6 Ortschaften und die Maul- und Klauenseuche außer 9 Mal in Schlachthöfen noch in 200 Gehöften zum Ausbruch gekommen. Die AmtShauptmannschast Dippoldiswalde ist von ansteckenden Thierkrankheiten völlig frei. — Nächsten Sonntag über 8 Tage, den 16. Juli, gedenkt der DippoldiSwalder Zweigverein für äußere Mission sein JahreSfest in Reichstädt zu feiern. Wie gewöhnlich soll dasselbe aus einem Predigtgottesdienst und einer sich daran anschließenden Nachversammlung bestehen. Die Letztere, für welche mehrere Herren Geistliche Berichte über die Misfionsardeit an den Heiden zugesagt haben, wird mit freundlichster Ge-