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WWWWMWWVW Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage del Blattes eine sehr wirk» same Verbreitung finden «erden mit 10 Pfg. di« Spaltenzeile oder der« Raum berechnet. — La» bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Einge sandt, im redaktionellen Lheile, die Spaltenzeik 20 Pfg. Die ..Weißeritz-Zeitung" «scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners- taa und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. ZK Pfg., zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatkch 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan stalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be- Meißmtz -JeitW Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Amtsblatt für die Königliche Umtshauptnmimfchaft, das Königliche Amtsgericht und dm Stadlrath zu Dippoldiswalde: Verantwortlicher Redacteur: Paul Ichnk in Dippoldiswalde. Mit achtfeitigem „Jllustrirteu Unterhaltungsblatt".Mit land-und hauswirthschastlicher Monattbeilage. Nr. 54. Sonnabend, den 13. Mai 1899. 65. Jahrgang. Den OrtSbehörben des amtshauptmannschaftlichen Bezirks werden in den nächsten Tagen die erforderlichen Formulare zur Ermittelung der Anbauflächen für das Jahr 1899 zugehen, welche unter Zuziehung von OrtS- und Landwirth- schastSkundigen, bezüglich der Forsten und Holzungen von ForstwirthschaftSkundigen, genau nach der diesen Formularen ausgedruckten Anleitung innerhalb der ersten beide« Wochen des Monat» Juni auszufüllen und sodann vorschriftsmäßig vollzogen in je einem Exemplare bis spätestens zum l«. Juni anher zurückzusendcn sind, während das andere Exemplar zu den Akten zu nehmen ist. Insoweit OrtStheile in Frage kommen, sind die ermittelten Anbauflächen nicht mit denen des Hauptortes zu vereinigen, sondern in je ein Formular für sich einzutragen. Dippoldiswalde, am 9. Mai 1899. Königliche Amtshauptmannschaft. 558 O. Lossow. R. Die Vergütung für die von den Gemeinden im Monat April dieses Jahres an Militär-Pferde zur Verabreichung gelangende Marschfourage beträgt: für 50 Kilo Hafer: 7 Mk. 80,» Pf., „ „ „ Heu: 3 „ 39,° „ „ „ „ Stroh: 2 „ 62,° „ Dippoldiswalde, am 4. Mai 1899. Königliche Amtshauptmannschaft. Lossow. . Hn. Versteigerung. Montag, den IS. Mai I8SS, von Mittags 12 Uhr an, soll im Hotel „Halali" irr Kipsdorf eine bei einem Dritten gepfändete meistbietend gegen sofortige Baarzahlung versteigert werden. Dippoldiswalde, den 12. Mai 1899. Der Gerichtsvollzieher beim Kgl. Amtsgericht daselbst. Akt. Graupner. Tägliche Erinnerungen. 14. Mai: 1816. Kaiser Karl IV. geb. 1610. Heinrich IV. v. Frankreich ermordet. 1686. Naturforscher Fahrenheit geb. 1840. Freih. v. Stein f-. 1699. General Ziethen geb. 15. Mai: 1800. Bonaparte geht mit der Armee über den St. Bernhardt. 1848. Revolution in Wien. 1867. Gefangennahme Maximilians von Mexiko. 1881. Franz Dingelstedt zu Wien -f. 18. Mai: 1788. Dichter Fr. Rückert geb. 1832. Casimir Perier, franz. Staatsmann an der Cholera I-. 17. Mai: 1632. Gustav Adolf zieht in München ein. 1727. Katharina I. v. Rußland ß. 1838. Talleyrand -f. 1886. König Alfons XIII. von Spanien geb. 1782. A. v. Lützow geb. 1804. Napoleon wird Kaiser. 1848. Nationalversammlung in Frankfurt a. M. 19. Mai: 1218. Otto IV. auf der Harzburg -f. 1498. Vasco de Gama landet in Indien. 1K36. Anna Bolevn enthauptet. 1762. Philosoph Fichte geb. 1896. Karl Ludwig, Erzherzog von Oestereich -f, 20. Mai: 1254. Kaiser Konrad IV. -f. 1506. Columbus -ß. 1796. Stenograph Stolze zu Berlin geb. 1813. Schlacht bei Bautzen. 1871. Die Vereinigung Elsaß-Lothringens mit Deutschland an genommen. Zu den Hau-elsvertragsunterhaud- lungen zwischen Deutschland und Nordamerika. Ueber den Stand der zwischen der deutschen Re gierung und der Unionsregierung eingeleiteten Ver handlungen behufs Abschlusses eines neuen Handels vertrages will noch immer nichts Näheres in dieOeffent- lichkeit dringen, wenigstens bei uns in Deutschland nicht. Im Laufe der gegenwärtigen Reichstagssession ist zwar eine Interpellation an die Regierung darüber, wie weit denn eigentlich die handelspolitischen Unter handlungen mit der Union gediehen seien, eingebracht worden, aber der Staatssekretär v. Bülow verschanzte sich in seiner Erwiderung vorsichtig hinter das diplo matische Geheimntß, welches ihn angeblich verhinderte, Einzelheiten in der gewünschten Hinsicht mitzutheilen. Gewiß kann man nun ohne Weiteres zugeben, daß eine gewisse diplomatische Reserve in solchen Dingen ganz am Platze ist, aber anderseits charakteristrt sich die Neuregelung der handelspolitischen Beziehungen zwischen dem deutschen Reiche und der Nordamerika nischen Union als eine so wichtige wirthschaftspolitische Frage der Gegenwart, daß die öffentliche Meinung in den betheiligten Ländern sicherlich das Recht be sitzt, über die Entwickelung derselben endlich einmal ausgeklärt zu werden. Hoffentlich erfährt man von zuständiger Stelle in dieser Beziehung bald etwas Positives, was schon deshalb wünschenSwerth erscheint, weil hie und da verlautet, die deutsch-amerikanischen Handelsvertragsverhandlungen wollten nicht vom Fleck rücken, da amerikanischerseits hartnäckig ein größeres Entgegenkommen Deutschlands verlangt werde, als dies deutscherseits bekundet werden könne uno wolle. Nun, an und für sich würden diese Gerüchte freilich nicht so unglaubwürdig erscheinen. Die Art und Weiss, wie es der Unionsregierung bislang beliebte, da» Deutschland von Amerika vertragsmäßig zugestandsne Recht der Meistbegünstigung auszulegen, zeugt gerade nicht von besonders loyaler Haltung der Union gegen Deutschland in den zwischen beiden Staaten schweben den zollpolitischen Fragen. Namentlich trat dies beii der Ausnahmebehandlung hervor, welche in dem am 27. August 1894 in Kraft getretenen sogenannten Wilson-Zolltarif dem deutschen Zucker zu Theil wurde, denn der amerikanischerseits damals beliebte Differenz zollzuschlag auf deutschen Zucker stand in offenbarem Widerspruch mit dem Deutschland gewährten Meist- begünstigungsrecht. Die deutsche Regierung erhob zwar alsbald Protest gegen solche vertragswidrige Behandlung des deutschen Zuckers in dem Wilsontarif, aber die amerikanische Tarifbestimmung blieb trotzdem bestehen, und auch in dem inzwischen eingeführten neuesten Zolltarif der Amerikaner, in der Dingley- Bill, wird der deutsche Zucker nicht wesentlich besser behandelt. Außerdem hat die amerikanische Regierung den deutschen Einsuhrhandel noch in einem anderen Punkte geschädigt, indem sie die in dem amerikanisch französischen Gegenseitigkeitsabkommen von 1897 Frank reich zugestandenen Zollvergünstigungen speziell für Gemälde, Statuen, Spirituosen u. s. w. Deutschland vorenthält, obwohl doch letzteres nach dem Rechte der Meistbegünstigung aus diese Frankreich gewährten Zollherabsetzungen ebenfalls Anspruch besitzt. Amerika will sich hierzu nur dann verstehen, wenn deutscher seits „gleichwerthige Gegenkonzesstonen" gemacht werden, wobei man aber „drüben" ganz zu vergessen scheint, daß Deutschland z. B. der amerikanischen.Getreide- Einsuhr schon sehr erhebliche Zollerleichterungen ge währt hat. Durch diese unbillige Auslegung deS Meist- begünstigungSrechteS gegenüber Deutschland seitens der Union ist denn auch die gegenwärtige Trübung in dem handelspolitischen Verhältnisse der beiden Staaten zu einander herbeigefülrt worden, die zunächst noch immer anhält, unbeeinflußt von den schwebenden Ver tragsverhandlungen zwischen den beiderseitigen Re gierungen. Nicht wenige Leute gtebt es nun bet uns in Deutschland, welche verlangen, die deutsche Re gierung solle endlich den übermüthigen Bankers ernst lich mit einem Zollkrieg drohen, falls ihre Zollpolitik Deutschland gegenüber nicht endlich einlenke, aber unsere Regierung hat bis jetzt mit Recht gezögert, mit einem solchen PressionSmtttel in den zollpolittschen Differenzen mit Nordamerika vorzugehen. Allerdings übersteigt die WaarenauSfuhr aus der Union nach dem deutschen Reiche die deutsche WaarenauSfuhr in das Unionsgebiet um durchschnittlich 120 bis 140 Millionen Mark jährlich, doch ist hiermit noch keines wegs gesagt, daß in Folge dessen bei einem etwaige« Abbruche der zollpolittschen Beziehangen zwischen beiden Staaten Nordamerika der am meisten geschädigte Theil sein würde. Jedenfalls würde aber bei einem deutsch amerikanischen Zollkriege auch der siegreich bleibende Theil — wenn dann überhaupt von einem „Sieg" gbspro^ n werden kann — schwere wirthschaftltche Embuße erleiden und man muß darum noch immer an der Hoffnung festhalten, daß unter diesem Gesichts punkte beide Regierungen noch zu einer handelspoli tischen Verständigung mit einander gelangen werden. Um so eher erscheint eine solche Erwartung gerecht fertigt, als die zwischen Deutschland und der Union entstandenen politischen Verstimmungen, welche der Philippiuenfräge und der Samoa-Affaire entsprangen, inzwischen -erfreulicher Weise wieder beseitigt worden sind und als somit in dieser Beziehung wieder klar Wetter zwischen Berlin und Washington herrscht. Lokale» und Kächstsche». Dippoldiswalde. Am vergangenen Himmelfahrts feste fand im Saale des Gasthofes zu Schmiedeberg die Hauptbezirksoersammlung der Königl. Sächsischen Militäroereine im Bundesbezirk Dippoldiswalde statt. Die Feststellung der Präsenzliste ergab, daß von sämmtltchen Vereinen, außer von dreien, Vertreter erschienen waren, mit welchen sich noch eine bedeutende Anzahl von Kameraden eingefunden hatte. Der Bezirksvorsteher, Herr Neumerkel-Altenberg, eröffnete die Versammlung mit herzlicher Begrüßung der Er schienenen, unter denen mit besonderer Freude Herr Major Thiele sowie di: Herren Bundes-Präsidial mitglieder Uhde und Tennert bemerkt wurden. In seiner Ansprache hob der Herr Bezirksoorsteher hervor, daß es den treuen Kameraden wahres HerzenS- bedürfntß sei, zunächst ihrer unverbrüchlichen Hingabe an den hohen Bundesprotektor Ausdruck zu verleihen, dem ehrerbietigster Dank gebühre für die Huld, die er „seinen Kameraden" stets hat zu theil werden lassen. In einem brausenden Hoch auf Se. Majestät den König fanden diese Worte kräftigen Wiederhall. Nunmehr verschütt man zur Besprechung der Tages ordnung der diesjährigen Bundesgeneralversammlung, bei welcher Gelegenheit man Stellung zu den seitens verschiedener Bundesbezirke eingebrachten Anträgen nahm. Hieraus erfolgte die feierliche Verpflichtung der neugewählten Vereinsvorsteher Lehrer Bindhase und Sekretär Henke. Aus dem vom Herrn Bezirks vorsteher ausgearbeiteten und vorgetragenen Jahres berichte sei Folgendes erwähnt: Der Bezirk besteht zur Zeit aus 36 Vereinen mit 3144 Mitgliedern. Das 25jählige Stiftungsfest feierte der Bereil Burkersdorf