Volltext Seite (XML)
Weißerih-Ieitung der Summe, die das Unter 140—148 netto: 130-140 117—ISS IIS—123 119—123 119—123 "155-160 160—170 145—155 Mißbilligung begegnen werden, während man zweifel los auf Setten der Konservativen und Nationalltberalen die Köllerscheu Ausweisungen im Allgemeinen gut heißen wird. Irgend ein praktisches Ergebntß ist allerdings von den bevorstehenden AuSwetsungSdebatten im preußischen Abgeordnetenhause in Erwägung der muthmaßlichen Stellungnahme der Regierung zu Gunsten der AuSweisungsmaßregeln nicht zu erwarten. Lolkt-Bibliothek in Dippoldiswalde. Im Schulgebäude. Jeden Sonntag von 11—l 2 Uhr Mitt. Vom Tage. Im BuadeSrathe ist endlich vergangene Woche die ihm unterbreitete Frage seiner eigenen Zuständigkeit in der l ppeschen Throafolgeangelegenheit zur Ent scheidung gelangt, und zwar im bejahenden Sinne; eine Minderheit von etwa zehn Stimmen soll sich gegen diese Zuständigkeit ausgesprochen haben. Zu- gleich beschloß aber der BundeSrath, «ine materielle Entscheidung in Sachen deS lippeschen Thronfolge- streite» einstweilen noch nicht zu fällen, wobei betont wurde, daß durch den gefaßten Beschluß einer späteren . Entschließung über die Wirksamkeit der Akte der lippe schen Landesgesetzgebung gegenüber den von schaum- " burgischer Sette erhobenen Thronfolge- und Regent- . schastSansprüchen nicht vorgegriffen werden solle. Wie man hört, beruht der jetzt vollzogene Akt des Bundes« ratheS auf einem Compromtß, das zwischen dem preußischen Antrag, zur lippeschen Angelegenheit, der die schaumburgtschen Anschauungen befürwortete und dem sächsischen Anträge, der die Berechtigung der lippe-detmoldischen Landesgesetzgebung zur Regelung des ThronfolgestretteS ausdrücklich anerkannt wissen ' wollte, getroffen worden ist. Freilich ist mit dem ver einbarten Eompromiß die lippesche Thronsolgefrage i» ihrem Kernpunkte um keinen Schritt weitergekommen, nach wie vor wird demnach viese Angelegenheit bei jedem Anlässe wiederum zur öffentlichen Erörterung kommen, und zweifellos bleibt darum der Aufschub der wirklichen Entscheidung in dem lippeschen Konflikt jedenfalls höchst bedauerlich. Vorläufig wird derselbe allerdings Angesichts des am Dienstag erfolgten Wiederbeginns der Reichstagsverhandlungen und der am 16. Januar anhebenden neuen LandtagSsesfion in Preußen wieder mehr in den Hintergrund zurücklreten müssen. Noch im Laufe der Woche kommt die neue Milttäroorlage im Re chStage zur erstmaligen Lesung und dürfte dieselbe bereits einigermaßen Ausschluß Über das muthmaßliche Schicksal der genannten wich tigen Vorlage ertheilen. Zwar ist letztere schon in ^der allgemeinen Etatsdebatte wiederholt gestreift worden, doch geschah dies zu flüchtig, als daß man . aus den betreffenden hingeworsenen Aeußerungen der Redner einen gewissen Schluß auf die Stellungnahme der einzelnen Fraktionen in der Mililärsrage hätte ziehen können. Die GeneraldiSkusfion über den Ent wurf deS neuen HcereSgesetzeS wird dagegen den —Reichstagsparteien reichlich Gelegenheit geben, ihre vorläufige Auffassung von den militärischen Neu forderungen der Reichsregierunz bestimmter ausz i- drücken, und hierbei dürften wohl die Vertreter der verbündeten Regierungen ihrerseits die Grenzlinie be zeichnen, bi» zu welcher man regierungsseitig den zu erwartenden Wünschen au» dem Reichstage in der Milttärfrage entgegen zu kommen geneigt ist. In dessen kann man vielleicht schon jetzt die Erwartung auSsprechen, daß e» ungeachtet der vermuthltch auf tauchenden Meinungsverschiedenheiten zwischen Re gierung und Reichstag wegen der geplanten neuen HeereSresorm doch zu einer gegenseitigen Verständigung beider Faktoren kommen werde, die der deutschen Volks vertretung vorgeschlagene Umgestaltung der Heere»- organtsatton unter gleichzeitiger Erhöhung der Frieden». Präsenzstärke erweist sich al» «ine so zeitgemäße Maß regel, daß eine Verwirklichung derselben im Interesse der steten militärischer Schlagfertigkeit und Wehr- j- Hastigkeit des deutschen Reiche» nur entschieden ge- r wünscht werden kann. Wenige Tage nach der Rück kehr des Reichstages au» den WsihnachtSferien zur Fortsetzung seiner Arbeiten tritt, wie schon erwähnt, auch der im vorigen Herbst neugewählte preußische Landtag zusammen. Dem Beginne der eigentlichen Verhandlungen in dem neuen Abgeordnetenhause kann man namentlich deshalb mit besonderem Interesse entgegensetzen, weil voraussichtlich schon die allgemeine Etatslesung eine lebhafte Debatte über das Kapitel voq den nordschleSwIgfchen Ausweisungen zeitigen wird. i Rach den Andeutungen der Berltuer offiziösen Presse zt steht bei den Auseinandersetzungen im Abgeordneten- » Hause über die fortgesetzten Ausweisungen dänischer I Staatsangehörigen aus RordschleSwig eine kategorische i Erklärung der StaatSregierung zu erwarten, wonach L YEe letztere die SuSweisungSpolttik de» Oberpräfldenten » HvpDüller für vollkommen angebracht hält und sie M darum entschieden billigt. Ebenso gewiß ist jedoch, V daß die von Herrn v. Köller verfügten Ausweisung?- U maßregeln von Seilen der Freisinnigen wie ver- i muthltch auch de» Lentrum» und der Polen scharfer Die Thalsperre. Wie wohl unser- Lesern bereits allgemein bekannt, beabsichtigt die Vereinigung der Weißeritzwaffer-Jnter- effenten im Thal der Rothen wie Wilden Weißeritz Thalsperren Herstellen zu lassen. Davon ist die eine in unserer nächsten Nähe, im Matterer Thale, geplant, wenn nun auch die Verwirklichung des Projektes noch nicht bestimmt gesichert ist und hauptsächlich von den Beschlüssen deS nächsten Landtages abhängt, so er scheint dieselbe doch durchaus nicht aussichtslos und steht unter Berücksichtigung der drei in Betracht kom- mengen Hauptfakloren im Segentheile wohl zu er warten. Von diesen erwähnten drei Hauptursachen, die die Nolhwendigkeit der Sperre fordern, besteht die vornehmste darin, dem so überaus reich bevölkerten Plauenschen Grunde, einschließlich des Gebietes bis zur Mündung der Weißeritz. die Möglichkeit zu ver schaffen, seine Abfallwäffer wegspülen und der Elbe zusühren zu können. Schon dieser eine Grund, in sanitärer Hinsicht von eminenter Bedeutung, recht fertigt da» Verlangen nach einer solchen Einrichtung. Aber auch der zweite Grund wiegt nicht minder schwer. Uns allen steht noch die letzte lleberschwemmung mit all ihren Schrecken lebhaft im Bild vor der Seele. Wenn nun von tüchtigen Ingenieuren die Behauptung ausgestellt und überzeugend begründet worden ist, daß durch die Sperren die Fluthen hätten soweit regulirt werden können, daß solche Verheerungen, wie sie that- sächlich eintraten, ausbleiben mußten, so wird man wiederum das Projett nur sympathisch begrüßen können. Noch besonders zu bedenken ist hierbei, daß bet einer, ja durchaus nicht ausgeschlossenen, Wiederholung einer solchen Katastrophe, auf die Privat-Mildthätigkeit in so großartiger Weise wie am letzten Male, wohl kanm zu rechnen sein würde, sondern Staat und Gemeinde in ganz andrer Weise antreten müßten. — In dritter und letzter Linie endlich, wenn auch für das industrielle Leben bedeutend genug, fällt bei der geplanten An lage in» Gewicht, daß für alle größeren gewerblichen Etablissement» an der Weißeritz ausreichende ständige Wasserkraft, bei welcher dieselben nur möglich sind, beschafft würde. — Gehen wir nun nach dieser Be gründung auf einige Einzelheiten, somit überhaupt davon schon die Rede sein kann, selbst ein. Die Aus dehnung der Sperre würde sich von der ersten E.sen- bahnbrücke unter Malter bis herauf an Spediteur LotzenS Grundstückes, iuol. de» StauungSgebtetes, er strecken. An ersterer Stelle, also an der Verengung de» ThaleS, käme die eigentliche Sperre in Gestalt eines Damme» oder auch einer Mauer mit einem Wärterhause und den zahlreichen Schützen zu steh n. Die Höhe die ser Mauer richtet sich nach der Höhe des WafferstandeS, der auf SO bis 30 Meter an genommen wird. 36 Hausgrundstücke und drei Mühlen müßten der Anlage zum Opfer fallen. BesondreS Interesse erregt die Verlegung der Bahn. Zwei Möglichkeiten kommen dabet in Frage, ob nämlich erstere, von EetferSdorf au», auf Oelsaer oder Pauls- dorfer Sette .Dippoldiswalde wieder erreichen soll. Doch scheint der letzter« Fall die meiste Aussicht auf V rwirklichuug zu haben. Die EteigungSverhältniffe würden auf dieser Strecke (1: 33) noch nicht an die der Wilsdruffer Schmalspurbahn (1: 30) heranretchen. Mit Ueberbrückung deS TännichtgrundeS würde die Bahn ungefähr zwischen Lotzens und Schnabels Grundstück auf da» alte Gelet» wieder einmünden. Wie uns der Leiter der schon seit Wochen hier vor genommenen VermeffungSarbeiten, Herr Ingenieur Kießling aus Kötzschen broda, mttthetile, werden diese Vorarbeiten bei günstigem Weller noch bis Ende Februar dauern, um dann im Wilden Weißeritzthale fortgesetzt zu werden. Daß nun speziell für unsre Stadt da» geplante Unternehmen neben seinen Licht- auch seine bedenk lichen Schattenseiten hat, liegt aus der Hand. Die ersteren würden sich darauf beschränken, daß man aus einen vermehrten Touristenzuzug rechnen könnte, während die letzteren mehrseitig sein dürften. Zu- DrrSdrner Ecklachtviebmarkt vom S. Januar 1899. nach amtlichen Feststellungen. Auftrieb: 22? Ochsen, 133 Kalben und Kühe, 190 Bullen, 400 Kälber, 1012 Stück Schafvieh, 2110 Schweine, zusammen 4172 Stück. Preise für 50 Kilo in Mark. (Der niedrig« Preis gilt für ganz geringwerthigeS Bieh, der Hobe für das beste; L. — Lebend-, Schl. ---- Schlachtgewicht.) Ochsen: L. 29.00 bis 38.00, Schl. 52.00 btt 68.00. Kalben und Kühe: L. 25.00 bis 34.00: Schl. 43.— bis 63.00. Bullen: L. 28.00 bis 35.00; Schl. 52.00 btt 62.00. Kälber: L. 40 bis 44; Schl. 50. Schafe: Schl. 50.-65. Schweine: L. 39.- bis 47.-; Schl. 52.— btt 60.—. Geschäftsgang: In Rindern und Kälbern langsam; in »lachtet: 459 Rinder, 868 tlber, zusammen 5160 Stück. An der Weizen, pro 1000 Ice netto: Weihweizen, neuer 168—178 Brauweizen, neuer 75—78 Ice, 162-168, do. klamm . 70—74 Ke, 152—160 Weizen, russ., roth 186—195 weiß .... 185—195 amerik. . . . 180—188 Roggen, pro 1000 Ke netto: sächsischer, neuer 73—74 k^ do. (klamm),. 70—72 Ke, 147—1K preußischer, neuer, 73 -75 Ke 157—163 do. russischer . 162—165 amerikanischer . — Gerste pro 1000 kg netto: sächsische. . . 150—170 chlestsche . . 160—175 böhm. u. mähr. 175—195 Futtergerste . . 120—130 Hafer pro 1000 Kg netto: sächs., mitGeruch 132—138 do. ohne „ Mais pro 1000 kg Cinauantine. .. rumän.,grobkörn. do. amerik., weiß do. mixed . . La Plata, gelb. Erbsen, pro 1000 kg netto Futterwaare. . 1"" Saatwaare Wicken . . Buchweizen pro 1000kg netto: inländ. . . . 160—165 do. fremder . . 160—165 Oelsaaten pro 1000 Kg netto: Auf dem Kartoffeln, Ctr., 2.20—2.50 I Butter (kg) . . 2.50—2.80 s Dresdner Produktenbörse vom S. Januar. »Srse: WinterrapS, sächsischer, trocken . . . 205-216 do. feucht . . Leinsaat, feinste . 216—225 Leinsaat, feine . 210-215 do mittlere . . 195—210 Bombay . . . 210-220 MM pro 100 kg netto (mit Faß): raffinirt . . 54.00 Rapskuchen pro 100 kg netto: lange 13.00 runde 12.50 Leinkuchen, pro 100 kg einmal gepreßte . . 17.00 do. zweimal aepr. . 16.00 Malz pro 1000kg (ohne Sack^ Weizenmehl pro 10V Kg netto: Kaiserauszug . 32.50—33,00 Grieslerautzug 30.50—31.00 Semmelmehl . 29.00-29.50 Bäckermunomehl 2660—27.50 Grieslermund- mehl . . . 19.50—20.50 Pohlmehl . . 15.50-16.50 Roggenmehl Nr. 0 25.50— 26.50 do. Nr. 0/1 24.50— 25.50 do. Rr. 1 23.50— 24.50 do. Rr. 2 22.50— 23.50 do. Nr. 3 18.50— 19.50 Futtermehl. . 12.00-12.20 Weizenkleie, grobe 9.60—9.80 do. feine 9.40—9.60 Roggenkleie. . 10.80-11.20 Markte: I Heu (pro Ctr.) . 3.10-3.30 I Stroh pro Schock 27.00—29.00 nächst muß «s jeden Naturfreund schon bitter schmerzen, daß der schönste Spaziergang durch da» liebliche Matterer Thal aufhören muß, zu existtren. Auch dürste die Befürchtung, daß die auf der weiten Wasserfläche sich entwickelnden kalten Nebel an den Sommerabenden mehr al» bisher unangenehm zu empfinden sein würden, nicht ohne Berechtigung aufgestellt werden. Besonders bedenklich aber ist da» nahe Stauung»« gebiet, auf welchem tagsüber bet dem zurücktretenden Wasser Schlammflächen entstehen müssen, die doch wohl durch ihr Ausdün en die Luft nicht mit Aroma würzen würden. Natürlich aber muß man zugeden, daß diese kleineren Unannehmlichkeiten in keinem Ver hältnisse zu den Ansang» ange, ährten Borthetlen be graben Ganzen stehen. Nur sollte man meinen, daß e» der Stadtverwaltung nicht zu verdenken sein würde, wenn sie bei der Grös nehmen fordert (man spricht von 8 Millionen), sich bemühte, eine angemessene Entschädigung in Sicherheit zu bringen. Vermischtes. Das verrückt gewordene Grenzzeichen. In tz 919 des neuen Bürgerlichen Gesetzbuches für das Deutsche Reich liest man: »Der Eigenthümer eines Grundstücks kann von dem Eigenthümer eines Nachbargrundftücks verlangen, daß dieser zur Errichtung fester Grenzzeichen und, wenn ein Grenzzeichen verrückt oder unkenntlich geworden ist, zur Wieder herstellung mitwirkt/ — Dieses Kuriosum ist von einem Leser des Bürgerlichen Gesetzbuches im Fürstenthum Schwarz- burg-Rudolstadl gesunden und der „Landeszeitung" in Rudol stadt mitgetheilt worden. .— btt 68.00. Schl. 52. Schafen mittel; m Schweinen sch! In der Vorwoche wurden Hammel, 2413 Schweine und 14