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^WeißerttzHeitim^' tzs und Sonnabend. — Weis vierteljährlich IM. Htz Pfg., Pvekmonattich 8t Pfg., einmonatlrch 42 Pfg.^Eir^eln« Nummern lÜPfg. — Alle Postan- fialtin, Postboten, sowie vir Agenten nehmen Be stellungen an. MeWtz-Zeitmg. Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Inserate, welche bet »er bedeutenden Auflage des Blastes «in« sehr wirb- samt veroreitunä finden werd«» mit 10 Pfg. di« Spütmzeile oder den» Raum berechnet. — La» bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen dem Ausschlag. — Einge sandt, im redaktionellen Th eile, die Spalteiqeike »0 Pfg. «Amtsblatt für die Königliche AmLshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und dm Stadtrath zu Dippoldiswalde Verantwortlicher Redacteur: Paul Ithne in Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Jllustrirten Uuterhaltuugsblatt".Mit land- ««- hantwiethschastNcher Mouatsheilage. Nr. 4. Donnerstag, dm 12. Januar 1899. 65. Jahrgang. Se-eutli-e Sitzung der Stadtverordneten ru AiWidiswalde -e« IS. Januar I8VS, Abends ^8 Uhr, im Sitzungszimmer der Stadtverordneten im hiesigen Rathhause. Die Tagesordnung hängt im Rathhause aus. LoLale» «nd Sächsisch«. Dippoldiswalde Nachdem am Donnerstag im Turnverein der übliche Weihnachts-Herrenabend fiattgefunden, wobei der trefflichste Humor in Wort und Lied, in einer Gabenverloosung und anderen Ver anstaltungen das Scepter geschwungen, bereitete man am Montag auch den Zöglingen in Anerkennung des fleißigen Besuchs der Turnabende und ihres guten Betragens dabei einige vergnügte Stunden in der Turnhalle. Veranlaßt wurde das Ganze durch die Vorturnerschaft und ermöglicht durch freundliche Extra - betträge vieler Vereinsmitglieder. Mit einer kernigen Ansprache leitete der Vorsitzende die schlichte Feier ein, hervorhebend, daß die Zöglinge darin einen Beweis dafür erblicken sollten, daß die Turoerschaft sich eins mit ihnen fühle, daß man sich freue über ihren fleißigen Besuch der Stätte, auf welcher Körperkrast und fester Wille gestählt, biedrer, treuer, deutscher Sinn geweckt und gepflegt werde, daß sie auch ferner hin und alle Zeit tr?u zur guten Sache halten möchten nach dem Vorbilde, welches sie in ihrem w ckren Turnwart und der rührigen Vorturnerschalt besitz?«. GS folgte hierauf ein Wettturnen, dem sich eine Weih nachtSkirr anschloß. Rach ersterem konnten zunächst zehn Theilnehmer mit größeren und sodann fünfzehn mit kleineren Auszeichnungen bedacht werden. Da aber überhaupt Keiner dabet leer ausging, herrschte in der ganzen ZöglingSschaar allgemeine Freude und mit dankbarem, zufriedenem Sinn verließ ein Jeder den ihm lieb gewordenen Raum nach Schluß der ge lungenen Feier. ' — Die öffentlichen Fernsprechstellen in Dippoldis walde, Reichstädt, Ruppendorf, Höckendorf, Edle Krone, Reinhardtsgrimma, Reinholdshain und Obercarsdorf können von jetzt ab mit Freiberg i. S. und den da selbst angeschloffenen Stellen in Berthelsdorf (Erzgeb.), Naundorf (Bez. Dresden) und Niederschöna, sowie mit WitSdrüff und den daselbst angeschloffenen Stellen in Grumbach (Bez. Dresden), Herzogswalde (Bez. Dr.), Mohorn und Wetstrop benutzt werden. — Die Gebühr s?r das gewöhnliche Gespräch bis zur Dauer von 3 Minuten beträgt LS Pf. — Die Frequenz der hiesigen Herberge im ver gangenen Jahre belief sich aus 1980 Uebernachtende. 1730 davon wurde die Nachtverpflegung gewährt. S70 Reisende waren Eelbstzahler und 37S erhielten die Tagesverpflegung: Die Nachfrage nach Gehilfen hat sich wesentlich gesteigert. Besonders wurden Tischler, Schlaffer, Klempner und Schmiede verlangt. ES konnten überhaupt denjenigen Innungen, die ihren Arbeitsnachweis auf der Herberge Haden, 67 Gehilfen zugewiesen werden. Auch der Suppenkolonie der hies. Stadtschule, einige SO Kinder täglich, wurde wiederum während ihres Bestandes das warme MittagSbrod aus der HerbergSküche geliefert. Durch freundliche Bei- Hilfe von Gönnern war es auch am letzten Weihnachts feste möglich, fämmtlichen 36 Reisenden, di« am ersten Feiertage vorhanden waren, eine Weibnachtsfreude zu bereiten und sie besonder» mit Kleidungsstücken z? be schenken. Herr DiakoouS vüchting, bei der Bescheerung anwesend, erfreute di« Theilnehmer durch «ine tief zum Herzen gehende Ansprache. Möchten auch diese Zeilen dazu beitragen, der Herberge neue Freunde und Förderer zu gewinnen, denn nur dann ist es möglich, daß fle ihren menschenfreundlichen segens reichen Aufgaben^ die sie sich gestellt, erreichen und er füllen känn. Reichstädt. Im vergangenen Jahre wurden 39 Linder, 3b Knaben und 14 Mädchen) geboren, da runter 3 außereheliche. Aüfgeboten wurden 13 Paare, davon wurden 9 hier getraut. Gestorben sind 30 Personen, darunter 11 Erwachsene und 9 Kinder. Zum Tische des Herrn gingen 1033 Personen und zwar 474 männliche und 859 weibliche, worunter 37 Konfirmanden und 8 Hauskommunionen. Die Zahl der Kommunikanten beträgt 85,64°/» der Ein wohnerzahl, also fast das Doppelte der Verhältniß- ziffer des Königreichs Sachsen und ziemlich 34°/« mehr als die Verhältnißziffer der Ephorie Dippoldiswalde. Reinhardtsgrimma. Ktrchennachrtchten der Parochie auf das Jahr 1898. Geboren wurden: 88 Kinder, 45 Knaben und 43 Mädchen; konfirmirt: 60 Kinder, 34 Knaben und 36 Mädchen; Aufgeboten: 34 Paare und 33 hier getraut; gestorben: 46, darunter 4 todlgeborene Kinder; Kommunikanten circa 1500, einschließlich 60 Neukonfirmirte. NiederpSbel. Am 6. Januar fand im hiesigen Gasthof eine erhebende Feier zum dreißigjährigen Amtsjubiläum des Herrn Gemeindeoorstand Auxel statt, zu welcher derselbe vom Gemeinderath in die Mitte der versammelten Gemeindemitglieder etngesührt wurde. Hier ergriff zunächst der Herr Gemeinde älteste Gustav Stephan das Wort, um dem Jubilar für seine treue Amtsführung zu danken und für sein ferneres Leben Gesundheit und Wohlergehen zu wünschen, und schloß mit einem dreifachen Hoch auf Herrn Auxel, dem alsdann von Setten mehrerer Gemeinde rathsmitglieder sinnige Geschenke überreicht wurde». Mit bewegten Worten dankte der Gefeierte und ver sprach, auch i l der Zukunft allo seine Kräfte zum Wohle der Gemeinde etnzusetzen. — Auch des dreißig jährigen AmtSjubiläums deS Gemeinderathsmitglied Wolf als WaldwärterS, das am 7. Jan. gefeiert wurde, wurde gedacht und derselbe mit einem dreifachen Hoch ausgezeichnet. — Ein bis in die Morgenstunde wäh render fröhlicher Tanz beendete die Feier. Dresden. Das neue Rathhaus in Dresden soll bereits im Jahre 1905 in Benutzung genommen werden. In demselben werden dann auch die Räume für die Etadtverordnetensttzungen vorgesehen sein. Diese werden einen Raum für 140—150 Sitzplätze bieten. Gleichzeitig wird dafür gesorgt werden, daß zwei große Tribünen mit 100 Sitzplätzen auch stärkerem Publikumandrang genügen können, während die jetzige öffentliche Tribüne nur 50 Sitzplätze enthält. Es sollen in dem neuen Raume fünf Ausschußzimmer dem Kollegium zur Verfügung stehen, ebenso ein Konferenzzimmer für Rathsmitglieder und Stadtver ordnete, ein Zimmer für den Vorsteher und ein Zimmer für die Stenographen. Auch der Presse wird in liebenswürdigster Weise entgegengekommen. Jetzt giebt eS für die Journalisten nur 8 Sitzplätze an der Brüstung, während der dahinter liegende Raum bei besonders interessanten Sitzungen einem Theile des Publikums geöffnet bleibt uud die Journalisten so in drangvollster Enge ihrem Beruf obliegen müssen. Auch die Kanzlei der Stadtverordneten erhält bessere Räume als jetzt. Außerdem sind noch vorgesehen: Räume für das Telephon, für Archiv- und Btbliothekzwecke, sowie eine Plankammer. — Daß Kgl. sächs. Land-Gendarmerie-KorpS wird in diesem Jahre gebildet au» inSgesammt 410 Beamten, von denen 396 für den Exekutiodienk und 14 für den Bureau- und Grenzpolizetdienst bestimmt sind. Der Exekutivdlenft wird versehen von 1 Gen darmerie. Oberinspektor (Oberftlieutenant a. D. v. Hey gen - dorff), 5 Kreis-Obergendarmen, 37 Obergendarmen. 39 Brigadesührern, 399 DtstrtktSgendarmen und 5 BahnhofSgendarmtN. Dazu kommen nöch ein Gen- darmerie-KomtUando, bestehend au» 3 Sendarmerie- BrtgadterS und 13 Gendarmen, sowie 5 Forst-Gen darmen. Für den Bureau- und Grenzpolizeidienst sind bestimmt 1 Gendarmerie-Sekretär, 1 Sekretär, 3 Bureau-Assistenten, 1 Ordonnanz, 3 Grenzpolizei- Kommissare, 3 Grenzpolizei-Inspektoren und 3 Grenz polizei-Gendarmen. Die vorgesetzte Behörde für da» Land-Gendarmerie-KorpS ist das Ministerium des Innern, dessen 3. Abthetlung die betreffenden An gelegenheiten zu besorgen hat. Die Sendarmerte- Obertnspektion befindet sich in Dresden. — Seit 3. Jannar d. I. finden auf der demnächst zu eröffnenden Eisenbahnlinie WllSdruff-Roffen die Belastungsproben der auf der Theilstrecke ReinSberg- Noffen errichteten Brücken und sonstigen lleberführunge» durch die königliche Brücken-PrüfungSkommtsston au» Dresden statt. — Mit Rücksicht darauf, daß eine große Zahl aus wärts wohnender Kinder die mittlere Knabenbürger schule in Zwickau besucht und dadurch deren Etat ungemein belastet, war angeregt worden, für diese da» Schulgeld zu erhöhen. Es ist aber zunächst be schlossen worden, da» Schulgeld auswärtiger Schüler für die Höhere Bürgerschule wesentlich zu erniedrigen, um dadurch den Besuch dieser Schule und die Ent lastung der mittleren Bürgerschulen zu erstreben. Tolkewitz. Der Rath zu Dresden hat von der Dresdner Grund- und Hypothekenbank deren in hie siger Flur belegens Wiesen von 46,000 Tevierlmeter Fläche für 313,000 Mk. angekauft, um sie den Inter essen deS zweiten städtisches Wasserwerke» nutzbar zu machen. Grilleuburg. Seit einiger Zeit werden in ver schiedenen Revieren der hiesigen Oberforstmeisterei Ver suche gemacht, das Wild mit Brot zu füttern. Reine Kleie und Häcksel fällt weg, da die Thiere diese Nahrungsmittel beitn Fressen vielfach umherstreuten. Das nun in Brot bestehende Futter wird hergestellt aus 3 Theiten Schwarzmehl und 3 Theilen grober Weizenkleie, gemischt mit reichlichen Mengen von Salz. Um der Vorliebe des Wildes für Salz Rechnung zu tragen, hat man auch an verschiedenen Stellen de» Waldes Salzlecken errichtet. Dem Hochwild werden noch Rüben, Kastanien und Eicheln als Futter ge boten. Mit Erfolg ist diese Brotsülterung bereits vom Wildmeister des Fürsten Pleß in Schlesien vor genommen worden. Pirna. Die städtischen Kollegien haben beschlossen, die oberste Justizbehörde darum anzugehen, daß der Amtsgerichtsbezirk Pirna nicht, wie angeblich geplant ist, dem Landgericht Bautzen zugetheilt wird, sondern beim Landgericht Dresden verbleibt. Schandau. Unsere Stadt wird demnächst elektrische Beleuchtung erhalten; die hiesige elektrische Straßen- bahngesellschaft will für einen annehmbaren Preis die Kraft zu Beleuchtung«- und Betriebszwecken liefern. Großenhain. Im Jahre 1856 vereinigte sich eine kleine Anzahl angesehener Bürger Großenhains, um dem fühlbaren Bedürfniß der Errichtung eines Bürgerhospitales dortselbst näher zu treten. Da» werkthätige, opferfreudige Vorgehen dieser Herren fand sofort allgemeinen Anklang, und schon in den ersten Jahren bildete sich zu diesem Zweck ein Samm lveretn, der sich im Lause der Zett durch Zutritt vieler Per sonen aus den verschiedenen Bitrgerkreisen ansehnlich vergröberte. Durch Schenkungen, Vermächtnisse und freiwillige Beiträge, sowie sonstige Einnahme wuchs der Fonds im Laufe der Jahre ansehnlich und er reichte im Jahre 1890 schon eine Höhe von 70,000 Mk. Von dieser Zeit ab nahm die Gemeindevertretung lebendiges Interesse an der Verwirklichung dieser