15. Juni 1900. Kruppsche Geschützverschlässe. Stahl und Eisen. 649 beginnt in diesem Augenblick sein Herum schwenken, das durch Anstofsen gegen einen Ansatz x des Auswerfers 0, unter Bethätigung des letzteren, begrenzt wird. Der um den Gelenkbolzen der Verschlufsthür sich drehende Auswerfer umfafst die Kartuschhtilse mit beiden Armen oben und unten vor dem Bodenrand und wirft dieselbe mit einem kräftigen Kuck aus dem Rohr. Er gleicht in seiner Wirkung dem Auswerfer der Kruppschen Keilverschlüsse und zeichnet sich dadurch vortheilhaft vor den Aus ziehern des Schneider-Canetschen und Arm- strongschen Schnell ladev er Schlusses aus. Sobald der Schubhebel beim Oeffnen die Ver schlufsschraube zu drehen beginnt, gleitet ihre ansteigende Spannfläche an der des Schlagbolzens B Schnitt I—I. Abbildung 24. entlang und schiebt diesen um das Mafs der Steigungshöhe nach hinten, wodurch er die Schlag feder N in seiner Höhlung spannt. Diese stützt sich gegen den Spannarm des Abzugs C, der um den in der Verschlufsthür senkrecht stehenden Sicherungsbolzen M drehbar ist und mit seiner hakenförmigen Nase in die Rast des Schlag bolzens einschnappt, sobald derselbe genug zurück gezogen ist, und so den Schlagbolzen in der Spannstellung festhält. Die Nase wird durch einen Zug an der in die Abzugsöse eingehakten Abzugsschnur ausgehoben; der freigewordene Schlagbolzen folgt dem Druck der Schlagfeder zum Abfeuern des Schusses. Sollte der Schilfs versagen, so läfst sich der Schlagbolzen sofort ohne vorheriges Drehen der Verschlufsschraube, durch Ziehen an dem durch die Verschlufsthür nach hinten hinausragenden Haken, der auch durch seine Führung in der Verschlufsthür das Drehen des Schlagbolzens beim Spannen verhindert, wieder spannen. Der Schlagbolzen befindet sich während des Schliefsens in gespanntem Zustande, ein Entspannen wird aber dadurch verhütet, dafs ein Ansatz in der Verschlufsschraube beim Spannen neben die Sperrnase des Abzugs getreten ist und dieselbe so lange festhält, bis der Verschlufs vollständig geschlossen ist. Das Abfeuern des geladenen Geschützes und gleichzeitig ein Bewegen des Schubhebels läfst Abbildung 25. sich durch die Sicherung unmöglich machen, deren Wirkungsweise dieselbe Idee zu Grunde liegt, wie der bei den Keilverschlüssen. Beim Drehen des Sicherungsbolzens M legt sich ein Ansatz an seinem Schaft gegen die stehen ge bliebene Brücke in einer cylindrischen Erweite rung des Abzugs. Gleichzeitig legt sich der Bolzen an der Stelle, an der ein halbcylindrischer Ausschnitt desselben bei der Feuerstellung der Sicherung einem Ansatz des Schubhebels den Weg freigiebt, mit seinem stehen gebliebenen Theil gegen diesen Ansatz und verhindert damit ein Schwenken des Schubhebels. Obgleich dieser Verschlufs in Bezug auf Sicherung und Auswerfen der Hülsen mehr leistet, als die ausländischen Schraubenverschlüsse, ist er doch diesen gegenüber von einer wahrhaft