hältnifsmäfsig billige und einfache Einrichtung zum Ziel. In neuester Zeit hat Roberts-Austen seinen Selbstaufzeichner für Abkühlungscurven weiter in sinnreicher Weise verbessert, so dafs seine in der Königl, Münze zu London befind liche Einrichtung* unzweifelhaft den höchsten Grad an Vollkommenheit beanspruchen darf. Textfigur 4 giebt das Schaltschema für die ältere Anordnung. In einer luftleer gemachten Porzellan röhre A befindet sich die zu untersuchende Eisen entstehenden Stromes, die nicht gefiederten Pfeile die Richtung des Stromes, welcher von dem Element Ai allein herrührt. Textfigur 6 giebt eine nach diesem Verfahren von Roberts-Austen aufgenommene Curve wieder. Die Abscissen ent sprechen der Zeit, die Ordinaten dem Temperatur unterschiede zwischen B und C zu diesen Zeiten. Die drei Haltepunkte Ar a , Ar 2 , Ar Y sind stark ausgeprägt. Mittels seines empfindlichen Selbstzeichners hat Roberts-Austen eine grofse Reihe von Ab probe B. In eine Bohrung die ses Körpers ist die Warmver bindung des aus einem Platin draht und einem Draht aus 90 °/o Platin mit 10 °/o Iridium bestehenden Thermoelementes eingepafst. In den Stromkreis dieses Elementes ist das Gal vanometer G eingeschaltet, wel ches in der in Textfigur 2 ver anschaulichten Weise die Curve der Abkühlung selbst verzeich net. Die Neuerung Roberts- Austens besteht darin, dafs jetzt zwei nach dem Schema in Textfigur 5 geschaltete Thermo elemente vorhanden sind. Die eine Löthstelle Ai liegt im Eisenkörper B, dessen Ab- kühlungscurve festzustellen ist; die zweite Löthstelle A liegt dagegen in einem Cylinder aus Platin oder feuerfestem Thon C von gleichen Abmessungen wie B. Ein sehr empfindliches Gal vanometer G 2 verzeichnet selbst- thätig die Differenz der Tem peraturen von B und 0, welche der Differenz der elektromoto rischen Kräfte der beiden gegen einandergeschalteten Thermo elemente A und Ai entspricht. Die wirkliche Temperatur des Metallstückes B wird gleich zeitig in der früheren Weise durch das weniger empfindliche Galvanometer Gi angegeben. Auf die beschriebene Weise ist es möglich, Abkühlungscurven zu erhalten, welche die Haltepunkte in grofsem Mafsstabe zeigen und auf welche äufsere Einflüsse, wie Un- regelmäfsigkeiten in der Abkühlung, keinen Einflufs ausüben, so lange diese Einflüsse gleich zeitig auf B und C ein wirk en, was leicht zu erreichen ist. In Textfigur 5 zeigen die ge fiederten Pfeile die Richtung des aus der Differenz der elektromotorischen Kräfte von yl, und A Figur 3. kühlungscurven verschiedener Eisen-Kohlenstoff legirungen sowohl in der Nähe des Erstarrungs bereiches, als auch in einem darunter liegenden Temperaturbereich bis 200 0 C. aufgenommen. Die Ergebnisse hat er zu einem gemeinschaft lichen Schaubild* vereinigt (siehe Textfigur 7), in welchem die Abscissen die Kohlenstoffgehalte, die Ordinaten diejenigen Temperaturen darstellen, bei denen Haltepunkte in der Abkühlungscurve erkannt wurden. Man kann das Schaubild als dasjenige der „Erstarrungs- und Haltepunkte“ * 8. „Philosoph. Magazine“. Stansfield. 1898, Juli, 8. 59. * 5. Bericht an das Alloys Research Comittee.m Inst. Meeh. Eng. Proc. Febr. 1899.