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metall vom Keilloch bis zur Bodenfläche hand frei herausgeschnitten würde. Dann war es aber auch vortheilhafter, die hintere Fläche des Keils flach, statt rund zu machen, weil die runde Fläche das Bestreben hat, aufspreizend auf die Stege zu wirken, deren Verbindung durch den Schlusses, in welchem der Schlagbolzen durch eine Art Sehlaghammer ersetzt ist (siehe Ab bildung 3), der erst vom Zug mit der Abzugs schnur beim Abfeuern bethätigt wird, weil er überhaupt keine Schlagfeder hat.* Der Hammer A ist ein zweiarmiger Hebel, der sich um eine feste Achse b dreht. Der innere längere Arm ist dem an Re volvern bekannten Hammer ähnlich, dessen Spitze gegen das Zündhütchen schlägt. In die Oese a des kurzen Ar mes wird die Abzugsschnur eingehakt. Der Hammer wird von einem federnden Bolzen c in der Ruhelage zurückgehalten, die ihm eine angemessene Ausschlags bewegung gestattet. Die Zündung verlangt einen ruckartigen, kräftigen Zug mittels der Abzugsschnur. Dieser Verschlufs, der sich durch Einfachheit aus ¬ einseitigen Ausschnitt geschwächt war. Für den Flachkeil bedurfte es nur schmaler Anlageflächen, die bei der reichlich überschüssigen Durchbiegungs festigkeit des Keils zur Uebertragnng des Riick- stofses auf die Zerreifsflächen genügen. Aufserdem durfte dem Rohrmaterial bei seiner erwiesenen Güte eine beschränkte Mehranstrengung sehr wohl zugemuthet werden. Diese Anschauungen wurden durch die folgenden Versuche vollauf bestätigt und ist seitdem das „aufgeschnittene Ladeloch“ und der dadurch bedingte f Flachkeilgrundsätzlich für alle Geschütz kaliber angenommen worden. Es kam für das Feldgeschütz ferner hinzu, dem Verschlufs eine Einrichtung zu geben, welche das gefahrlose Fahren mit geladenem Geschütz ermöglichte. Dazu waren Sicherungen erforderlich, ’ die sowohl ein unzeitiges Vorschnellen des Schlagbolzens, als ein Lockern der Verschlufsschraube und damit des Ver schlusses selbst zuverlässig verhindern. Die erstere Bedingung widerspricht zwar nicht direct der bisher gestellten Forde rung des Selbstspannens durch die Oeff- nungsbewegungen des Verschlusses, aber zeichnete, erfüllte zwar die Bedingung einer Ver hütung unzeitigen Abfeuerns durchaus, aber die Er fahrung lehrte, dafs die sichere Entzündung einen richtig bemessenen Kraftaufwand beim Abziehen erfordert, den ermattete Bedienungsmannschaften nicht immer zu leisten vermögen. Allerdings man könnte doch fragen, ob technisch eine solche Sicherung ausführbar ist, die jede Möglichkeit einer unzeitigen Bethätigung des Schlagbolzens aus schliefst und ob nicht dem Gefühl der Sicherheit, welches das Fahren mit gespanntem Schlagbolzen unter allen Umständen für bedenklich hält, in diesem Falle eine Berechtigung zugestanden werden darf. Diese Erwägungen führten zunächst zur Construction des sogenannten H a m in erver- wäre es dei' einfachste Weg zur Abhülfe ge wesen , den Hammer durch eine Schlagfeder bethätigen zu lassen und nur deren, Auslösen dem abfeuernden Manne zu übertragen, eine Ein- * Das ist eine ähnliche Zündungsweise, wie sie früher in der Marine als sogenannte „Percussions zündung“ bereits gebräuchlich war; nur wurde hier durch den Schlag des Hammers eine in das Zündloch des Geschützrohrs gesteckte Schlagröhre entzündet.