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532 Stahl und Eisen. lieber einige weniger bekannte Eisenerzvorkommen u. s. w. 15. Mai 1900. Im Jahre 1899 wurden folgende 11 General proben genommen, die bei der Analyse ergaben: Eisen Phosphor Schwefel Titansäure Kohlensaurer Kalk 48,12 3,88 — — 2,42 55.94 1,389 0,05 0,09 9,43 59,15 0,917 — — 2,25 67,08 0,074 — — 1,13 61,11 0,579 — — 5,81 64,26 1,055 — — 2,40 63,49 0,357 ■■ — 7,12 58,96 0,151 — — 11,76 60,60 1,512 0,06 0,13 2,69 60,99 1,473 — — 2,25 61,29 0,857 — — 2,52 Berechnet man aus diesen Angaben die Mengen Eisenglanz, Apatit und Kalkspath in den ver schiedenen Proben, so erhält man folgende Re sultate : Eisenglanz Apatit Kohlensau Kalk ir. c „ And. Mineralien Snmme (zum Theil Granat) 68,74 16,68 2,42 87,84 12,16 79,91 7,50 9,43 96,84 3,16 84,50 4,95 2,25 91,70 8,30 95,83 0,40 1,13 97,36 2,64 87,30 3,13 5,81 96,24 3,76 91,80 5,70 2,40 99,90 0,10 90,70 1,93 7,12 99,75 0,25 84,23 0,81 11,76 96,80 3,20 86,57 8,16 2,69 97,42 2,59 87,13 7,95 2,25 97,33 2,67 87,56 4,63 2,52 94,71 5,29 Aus dieser Zusammenstellung geht hervor, dafs die Blutsteine von Svappavara im Durch- schnitt etwas reicher an Eisen, dagegen ärmer an Phosphor und kohlensaurem Kalk sind als die Schwarzerze. Der Gehalt an Titan und Schwefel ist wie bei den letzteren gering. Andere Mineralien als Eisenglanz, Apatit und Kalkspath sind in wechselnden, immer aber nur sehr kleinen Mengen in den Erzen enthalten. Einen allerdings ausnahmsweise geringen Phos phor- und hohen Eisengehalt (0,033 bis 0,074 % Phosphor und 67,08 bis 69,30 % Eisen) zeigen die Erze von ein paar Schürfen. Dies dürfte darauf zurückzuführen sein, dafs die Erze hier nicht, wie im übrigen Erzrevier, fest, sondern pulverförmig (Eisensand) sind. Infolge der Ein wirkung irgend eines Lösungsmittels sind sie ihres ursprünglichen Kalk- und Apatitgehaltes gröfsten- theils beraubt worden. Diese partielle Auflösung ist stellenweise sehr tief gegangen ; so ist man bei einer Bohrung selbst bei 9 m Tiefe noch nicht auf das feste Erz gekommen. Den erwähnten Eisensand hat man indessen nur in einem sehr kleinen Gebiet an getroffen ; in der Nähe des Sandes ist das Erz porös und fällt leicht auseinander, so dafs die Annahme begründet erscheint, dafs auch dieses Erz, wie jener Sand, der Einwirkung eines Lösungs mittels ausgesetzt war, wenn auch nicht in so hohem Mafse wie der Eisensand selbst. Der Unterschied macht sich auch durch einen höheren Phosphorgehalt (0,90 %) und niedrigeren Eisen gehalt (62,52 %) gegenüber dem Eisensand be merkbar. Was die Vertheilung der verschiedenen Erz sorten anbetrifft, so hat sich gezeigt, dafs der phosphorreichste Blutstein sich im nördlichsten Theile des Blutsteinvorkommens in unmittelbarer Nähe der Schwarzerze findet, wo er auch hin sichtlich seiner Textur, sowie seines Kalkspath und Apatitgehaltes eine grofse Gleichartig keit mit dem Schwarzerz zeigt. Die von diesem Theil des Erzvorkommens genommenen Generalproben ergaben einen Gehalt von 61,54 bis 49,94 % Eisen, 0,90 bis 1,18 % Phosphor und 12,67 bis 2,14 % kohlensaurem Kalk im sortirten Erz und 59,15 bis 48,12 % Eisen, 0,917 bis 3,088 % Phosphor und 9,43 bis 2,25 % kohlensauren Kalk im ungeschiedenen Erz. In dem mittleren Theile des Blutsteinvor kommens schwankt der Phosphorgehalt — abge sehen von dem einen Ausnahmefall bildenden Eisen sand — im allgemeinen zwischen 0,579 und 0,151 %, der Eisengehalt dagegen zwischen 67,92 und 58,92 %, doch kommen auch hier phosphor reichere Erze vor (1,055 P und 64,26 % Fe). Im südlichen Theile des Blutsteinvorkommens wechselt der Eisengehalt zwischen 63,42 und 58,92 %, der Phosphorgehalt aber zwischen 0,857 und 1,512 Bis zu welcher Teufe sich das Erz im Svappavararevier erstreckt, ist noch nicht ermittelt worden; die geologischen Verhältnisse sprechen immerhin für eine bedeutende Tiefen erstreckung. Dr. Petersson fafst das Ergebnifs seiner Untersuchungen wie folgt zusammen: Das Eisen erzvorkommen bei Svappavara besteht aus einem System von langgestreckten Erzlinsen, die von Syenitgranulit umgeben sind; sie erstrecken sich von Norden nach Süden und fallen nach Osten zu steil ein. Die ganze Länge beider Linsen beträgt etwa 1300 m; die Breite der einzelnen Linsen schwankt zwischen 15 und 75 m und beträgt im Mittel 40 m. Die Gesammterzfläche dieses Feldes wurde zu 50000 qm berechnet, wovon etwa 3 /s auf Blutstein und 8 /r, auf Schwarz erz entfallen. Unter der Annahme von 80 bis 85 % Erzgehalt ergiebt 1 cbm geförderten Materials 3,8 t Erz; bei einer Absenkung von 1 m liefert mithin das Erzfeld rund 190000 t Erz. Da aber das Vorkommen durchschnittlich bis 70 m über das Niveau der projectirten Eisenbahn steigt, so berechnet sich die bis zu diesem Niveau gewinnbare Erzmenge zu 13 Millionen Tonnen. Dafs sich auch unter dem ge nannten Niveau noch bedeutende Erzmengen finden, ist im höchsten Grade wahrscheinlich. Sowohl die Blutsteine als auch die Schwarz erze zeichnen sich durch einen hohen Gehalt an Eisen, Phosphor und kohlensaurem Kalk aus. Eine Zusammenstellung aller in den letzten Jahren