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sichtspunkte mafsgebend sind, wie bei dem Zu sammenbau mit Gebläsen, nur liegt hier die Sache insofern schwieriger, als Pumpen mit hohen Umlaufszahlen, wie sie Riedler in seinem Werk „Schnellbetrieb“ vorführt, in der Saughöhe sehr beschränkt sind und die Erzielung einer Saughöhe von 2 bis 3 m in den meisten Fällen mit weit mehr Baukosten verknüpft sein dürfte, als der Ersparung einer langsamer laufenden Pumpe gegen die schneller laufende entspricht. In den aller ersten Anfängen vor nunmehr fast 20 Jahren wurde die Verbindung der langsam laufenden Pumpen mit dem schnelllaufenden Gasmotor durch Zahnräder erreicht, Erstlingsarbeiten, die, wie auf allen Gebieten der Technik, durch Vervoll kommnungen überholt sind. Als Beispiel einer solchen älteren Ausführung führe ich Ihnen das Wasserwerk Fürth i. B. an mit 3 Motoren von 40 P. S. Leistung. Durch die Combination der verticalen Zwillingsplungerpumpen mit dem Gasmotor ist eine sehr gedrängte Anordnung erreicht. Fast geräuschlosen Gang zeigen die neuen Ausführungen mit directer Riemen- und Seilübertragung, welche noch den weiteren Vortheil hat, dafs man die Pumpen auf einer tief liegenden Sohle aufstellen kann, ohne dafs man wegen der Saughöhe ge- nöthigt wäre, Zubringerpumpen oder kostspielige Tiefbauten des ganzen Maschinenraumes aus zuführen. Als Beispiel solcher modernen Anlagen nenne ich das Wasserwerk Meifsen mit 2 Maschinen von je 50 P. S.: 1. Motoren, 2. Pumpen, 3. architek tonisch schön ausgeführtes Maschinenhaus mit Ma schinistenwohnung ; Wasserwerk Basel mit 1 Motor von 160 und von 200 P. S. mit der bekannten Koks-Generatorgasanstalt. In engem Zusammenhang mit den Wasser werken stehen die Pumpwerke für Kanalisationen, bei denen in weitaus den meisten Fällen Gentri- fugalpumpen zur Verwendung kommen. Die Antriebsverhältnisse gestalten sich hier wegen der hohen Umlaufszahlen der Gentrifugalpumpen ebenso einfach wie bei Dynamomaschinen, hier ist Riemen- und Seiltrieb oder directe Kupplung des Motors mit der Pumpenachse von selbst gegeben. Beispiele dieser Art bieten die Gen- trifugalpumpenanlage der Kanalisation unserer Nachbarstadt Düsseldorf mit 6 Motoren von zu sammen 380 P.S. Leistung und in kleinerer Ausführung für directe Kupplung die 10 P.S.- Petrolmotoren der Pumpstation der Stadt Amsterdam. Dafs der Gasmotor in seinen verschiedenen Ausführungsformen eine tausendfältige Anwendung in Fabrikbetrieben findet, brauche ich wohl nicht besonders hervorzuheben'. Ich habe davon ab gesehen, Ihnen Fabrikanlagen dieser Art vor zuführen, da sie sich in keiner Weise von den bekannten Dampfmaschinenbetrieben unterscheiden und besondere Eigenthümlichkeiten in Ausführung und Handhabung nicht bieten. M. H. Ohne Zweifel hat unsere Hüttenindustrie zur Zeit einen mächtigen Anstofs auf dem An wendungsgebiete der Gasmotoren gegeben; zur Festlegung der geschichtlichen Thatsachen möchte ich doch am Schlüsse meines Vortrages darauf hinweisen, dafs die Wiege des Hochofengasmotors an derselben Stelle stand, welcher wir den ersten brauchbaren Gasmotor verdanken, dafs die Namen Langen & Otto auch auf diesem neuesten Gebiete mit unvergänglichen Lettern in die technisch geschichtliche Gedenktafel der Gasmotorenent wicklung eingeschrieben sind. Die Hüttentechnik traf uns nicht unvorbereitet, sondern ich darf wohl sagen durch die vielfachen Ausführungen auf den vielen anderen Gebieten der Technik wohl vorbereitet in jeder Beziehung. Bedenkt man den Zeitraum, welcher zwischen den ersten Versuchen 1895 und den ersten Aus führungen 1898 liegt, so erscheint derselbe aller dings bei unserer heutigen mächtig vorwärts .strebenden Technik lang und könnte bei Un- kenntnifs der obgewalteten Umstände fast als Stillstand erscheinen; es waren aber andererseits wichtige Fragen, z. B. die der Reinigung der Gichtgase und des Einflusses des Staubes auf den Maschinenbetrieb, zu lösen, welche nur eine längere Versuchsdauer entscheiden konnte. Ge treu den Grundsätzen unserer leuchtenden Vor bilder, der Begründer der Gasmotorenindustrie Otto & Langen, war auch auf diesem neuesten Entwicklungsgänge unsere Losung: „erst wägen und dann wagen“. Untersuchung von Kohlen mittels Röntgenstrahlen. Von F. Kotte in Duisburg. In dieser Zeitschrift habe ich seinerzeit* über eine Reihe von Versuchen berichtet, welche an gestellt wurden zur Beantwortung der Frage, ob die Untersuchung von Brennstoffen auf ihren Aschen gehalt mittels Röntgenstrahlen den praktischen * Jahrgang 1899 Nr. 21 S. 1017 und folgende. Werth hat, der ihr von mancher Seite zugesprochen worden ist. Ein Theil dieser Versuche führte zu dem Resultate, dafs die Durchlässigkeit eines Kohlen pulvers für Röntgenstrahlen selbst bei Proben aus ein und demselben Flötz nicht allgemein ein Mafs- stab für den Aschengehalt der Kohle ist; und es wurde die Ansicht ausgesprochen, dafs der die