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Bücherschau. „Technik der Gegenwart“, Zeitschrift für Technik, Industrie und Handel (in russischer Sprache). Unter diesem Titel erscheint seit dem Sommer vorigen Jahres in St. Petersburg in gefällig aus gestatteten Monatsheften eine technisch-industrielle Zeitschrift. Diese hat einen rein technischen Theil, in dem die jeweiligen wichtigsten Neuigkeiten auf sämmtlichen Gebieten der Technik eine übersichtliche Wiedergabe finden; daneben bringt sie in jedem Hefte in gedrängter Form vollständige Uebersichten der von Monat zu Monat publicirten, die Industrie, den Handel u. a. m. betreffenden Regierungserlasse, Patentertheilungen (nebst illustrirten Auszügen aus den die wichtigeren Erfindungen — insbesondere deutscher Urheber — betreffenden Patentschriften), Concessionirungen und Gründungen neuer Industrie unternehmungen , die finanziellen Ergebnisse dei' Thätigkeit wichtigerer Industrieanstalten u. a. m., so dafs sie als das einzige und dabei streng zuverlässige Repertorium für alle die russische Industrie betreffen den Fragen zu gelten hat. Die Zeitschrift scheint recht viel Anklang gefunden zu haben, denn ab gesehen davon, dafs sie sich in der verhältnifsmäfsig kurzen Zeit ihres Bestehens zum verbreitetsten tech nischen Fachblatte in Rufsland emporgeschwungen hat, verfügt sie bereits über einen ansehnlichen Inseratenbestand, in dem wir auch zahlreiche erst klassige und kleinere deutsche Häuser vertreten finden. Es dürfte für unsere Leser, namentlich solche unter ihnen, die Geschäftsverbindungen mit Rufsland pflegen, von besonderem Interesse sein zu erfahren, dafs die junge Zeitschrift von reichsdeutscher Seite gegründet worden und geeignet ist, Propaganda für die Erzeug nisse der deutschen Industrie in der russischen Ge schäftswelt zu machen. Die Geschäftsstelle des Blattes (St. Petersburg, Offizierstrafse Nr. 4) erbietet sich, An fragen jeder Art prompt und möglichst erschöpfend zu beantworten, wodurch einem unzweifelhaft vor handenen Bedürfnifs zu entsprechen unternommen wird. Das Blatt wird der deutschen Industrie vom Kaiserlich deutschen Generalconsulat in Petersburg zum Annonciren als besonders geeignet angelegent- lichst empfohlen. Der Bezugspreis ist 10 für ein Jahr. Systematische Zusammenstellung der Zolltarife des In- und Auslandes. Herausgegeben im Reichs amt des Innern. Berlin, E. S. Mittler & Sohn. Das mit dem nunmehr erschienenen Band C erst malig abgeschlossene Werk umfafst die Zolltarife von Deutschland und von 59 für den deutschen Ausfuhr handel zumeist in Betracht kommenden Ländern. Dieser zolltarifarische Stoff ist nach den Waarengattungen geordnet und hat eine auf die leichtere Auffindbarkeit sowie die Möglichkeit einer Vergleichung der Positionen der einzelnen Tarife berechnete einheitliche Gliederung erfahren. Die Titel der 5 Bände, deren Inhalt für die Folge durch Herausgabe von Nachträgen in Form von so genannten Tecturen jederzeit auf den neuesten Stand der Zolltarif-Gesetzgebung gebracht werden soll, sind folgende: Band A: Textilindustrie. Band B: Industrie der Metalle, Steine und Erden. Band C: Chemische In dustrie. Band D: Holz- und verwandte Industrien, Papier-, Leder- und Kautschukindustrie. Band E: Landwirthschaft, Nahrungs- und Genufsmittel. Industrielle Rundschau. Blechwalzwerk Schulz Knaudt, Actiengesellschaft zu Essen. Der Bericht des Vorstandes über das Jahr 1899 lautet: „Das zur Neige gegangene Jahrhundert hat zum Schlüsse der gesammten deutschen Eisenindustrie noch ein an Erfolgen überaus reiches Jahr beschieden. Angeregt durch den enorm gestiegenen inländischen Bedarf und gestützt durch die günstige Tendenz des ganzen Weltmarktes, trat nach allen Erzeugnissen der Eisen- und Stahlbranche eine so aufsergewöhnlich lebhafte Nachfrage ein, wie sie wohl noch nie zuvor in solchem Umfange zu verzeichnen war. Hätten nicht die verschiedenen Verkaufs-Vereinigungen ihren mäfsigenden Einflufs in Bezug auf die Marktnotirungen ausgeübt, so würde die Hochfluth an Aufträgen zweifellos eine wilde Preistreiberei im Gefolge gehabt haben; so aber sorgten die Syndicate dafür, dafs der Aufwärtsbewegung gewisse Grenzen gezogen wurden, wie denn überhaupt die gegenwärtige gute Geschäfts lage zweifellos auf einer viel breiteren und gesunderen Grundlage basirt, als dies bei früheren ähnlichen Conjuncturen der Fall war. Aus den geschilderten günstigen Verhältnissen hat naturgemäfs auch unser Werk entsprechenden Vortheil gezogen; es kam uns dabei sehr zu statten, dafs wir, dank der seit Jahren stetig betriebenen Verbesserung unserer Werkseinrich tungen, der grofsen Nachfrage gegenüber sehr gut gerüstet waren. Auf diese Weise vermochten wir, bei äufserster Ausnutzung aller vorhandenen Anlagen, die bereits hohe Productionsziffer des Vorjahres noch um rund 7000 Tonnen zu überholen. Es wurden nämlich in der Berichtsperiode von unsern ver schiedenen Abtheilungen fabricirt 37 110355 kg und zwar, wie bisher, ausschliefslich prima Qualitäts- Kesselmaterial. Es wurden versandt an Fertigfabricaten 36504454 kg, Nebenproducten 29 655 732 kg, welche einen Gesammt-Facturenwerth von 11336406,88 Hl darstellen. Dieser aufsergewöhnlichen Leistung steht freilich auch eine ebensolche Inanspruchnahme der nahezu in continuirlichem Betriebe befindlich ge wesenen Werkseinrichtungen gegenüber. Wir sehen uns deshalb auch gezwungen, abermals die Vornahme erheblicher Extraabschreibungen auf Maschinen, Oefen, Kessel und Fabrikgebäude zu beantragen, um der durch einen derartig forcirten Betrieb hervorgerufenen besonderen Abnutzung zu begegnen. Für Neuanlagen haben wir im Berichtsjahre den betreffenden Anlage- Conti insgesammt 246 254,72 Hl zugeführt. Neben weiteren derartigen dem allgemeinen Betriebe dienen den Aufwendungen haben wir einen baldigen umfang reichen Ausbau- unserer Arbeiter-Colonie Hüttenheim