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490 Stahl und Eisen. Bericht über in- und ausländische Patente. 1. Mai 1900. Deutsche Reichspatente. KL 49, Nr, 107 399, vom 13. December 1898. Heinr. Ehrhardt in Düsseldorf. Verfahren zur Herstellung von Rädern, Scheiben u. dgl. Mittels eines aus mehreren Theilen bestehenden Prefsstempels b, dessen Theile c ähnlich den Spann- Dg. %■ backen einer Universalplanscheibe von Hand oder mechanisch verstellt werden können, wird ein Block a in einer Matrize d zunächst im geschlossenen Zustande der Prefsstempeltheile c auf die gewünschte Stärke geprefst (Eigur 1), und dann durch allmähliches Ver stellen der Stempeltheile zu einem Rade fertig geprefst (Figur 2). Hiermit kann gleichzeitig durch einen centralen Stempel e von unten oder von oben das Loch in die Nabe geprefst werden. Kl. 27, Nr. 106358, vom 4. März 1899. Societe Anonyme John Cockerill in Seraing (Belgien). Vorrichtung an Cylindern für Gebläsemaschinen zur Erzielung eines höheren Winddruckes als den normalen ohne erhöhte Kraftabnahme vom Motor. Beide Seiten des Gebläsecylinders s von beliebiger Construction stehen durch Oeffnungen l und l' mittels des Kanales c miteinander in Verbindung und werden durch Schieber t t‘ zeit weise miteinander verbun den oder gegeneinander ab geschlossen. Die Schieber tt' werden von der Maschi nenwelle aus hin und her bewegt und unter Benutzung einer Finkschen Coulisse i oder dergl. durch den Re gulator r gesteuert. Diese Einrichtung bezweckt, durch eine selbstthätig sich re gelnde Verminderung des wirksamen Hubes des Ge ¬ bläsekolbens die Arbeitsleistung des letzteren der des Gasmotors anzupassen und das Anlassen desselben zu erleichtern. Läuft der Motor bei normaler Wind pressung mit normaler Tourenzahl, so wird der Cou- lissenstein j in der Coulisse i durch den Regulator r so weit gehoben, dafs die Schieber t V nur wenig be wegt werden und die Oeffnungen 11‘ infolgedessen stets geschlossen bleiben. Vermindert sich die Tourenzahl des Gasmotors infolge zu hohen Winddruckes, so ver mehrt der Regulator durch Verschiebung des Coulissen- steins j die Bewegung der Schieber 11' derartig, dafs die Oeffnungen ll‘ freikommen und durch Verbindung der beiden Cylinderhälften eine Verminderung der Arbeitsleistung im Gebläsecylinder eintritt. Bei An lassen des Gasmotors befindet sieh der Coulissenstein in seiner tiefsten Stellung, infolgedessen die Schieber tt‘ eine sehr ausgiebige Verbindung zwischen den beiden Cylinderhälften herstellen, wodurch die Arbeitsleistung im Gebläsecylinder sehr reducirt und das Anlassen der Maschine erleichtert wird. KL 49, Nr. 108088, vom 18.December 1897. Peter Brenner in Düsseldorf. Matrize für Ziehpressen. Die Matrize besteht aus mehreren übereinander gelegten Ringen, deren oberster d die eigentliche Arbeitskante bildet, während die übrigen b aus elastischem Ma terial bestehen und aufgeschnitten sind. Diese legen sich fe dernd gegen das Werkstück und be wirken hierdurch gleichzeitig mit dem Ziehen auch ein Glät ¬ ten desselben. Die Befestigung der Ringe b und d ge schieht durch eine Kappe e und Stellschrauben f, die sich gegen einen konischen Ansatz der Matrize stützen und beim Anziehen die Kappe e nach unten ziehen. KL 49, Nr. 108193, vom 3. Juli 1898. Salomon Frank in Frankfurt a. M. Vorrichtung zur Her stellung längsgerippter Röhren. Der starkwandige Ring a ist mit mehreren radial angeordneten Gewinclebolzen c mit abgerundeten Köpfen Fig- '■ Fig- 2. versehen. Das mit Längsrippen zu versehende Rohr r (Figur 1) wird auf einem mit entsprechenden Längs- rillen ausgestatteten Dorn b unter allmählichem Nieder schrauben der Gewindebolzen c so oft durch den Ring a gezogen, bis die entsprechenden Rippen die gewünschte Tiefe haben (Figur 2). KL 10, Nr. 108197, vom 2. November 1898. Gardner Corning, Edward Corning und Bri- quette Coal Company in New York. Verfahren zur Herstellung von künstlichem Brennstoff. Kohlengrufs und Bitumen, z. B. Asphalt, werden je für sich möglichst hoch erhitzt, ohne jedoch eine Verkokung der Kohle oder Zersetzung des Bitumens herbeizuführen, heifs miteinander gemischt und unter Umrühren mit heifser Kalkmilch versetzt. Das Um rühren wird bis zum beginnenden Verdampfen des Wassers fortgesetzt und sodann die heifse Masse zu Briketts geformt.