384 Stahl und Eisen. Veber die zunehmende Anwendung von gro/sen Gasmotoren u. s. w. 1. April 1900. Die Darstellung einer Hälfte, welche ich Ihnen hier vorführe (Abbild. 9), entstammt einem Prospect- blatt der Deutschen Kraftgas-Gesellschaft; sie stimmt zwar nicht überein mit der Hörder Ausführung, giebt Ihnen aber doch eine Idee der Gonstruction. Die gleiche Wirkung wie bei einem eincylin- drigen Zweitactmotor ist natürlich auch mit zwei gekuppelten eincylindrigen Viertactmotoren zu er- 25. Juli 1887 explodirten in Friedenshütte 22 mit Hochofengas-Feuerung versehene Kessel; mit einem Schlage war das Kesselhaus vom Boden weggefegt, in weiten Umkreisen lagen die Trümmer der einzelnen Kessel umher, und 12 Arbeiter verloren ihr Leben. Als eine Folge dieser Er lebnisse ist es wohl mit anzusehen, dafs Herr Generaldirector Meier ein begeisterter Vorkämpfer / O 5 W ßm {mnnnl 1 I J I I I I .1 I I I I .1——I 1 Abbildung 8. Projectirte Gebläsemaschine in Hörde. reichen, während vier auf eine Achse arbeitende Viertactcylinder dem Hörder Zwillings - Zweitact motor entsprechen. Nachdem sich also mit dem Hörder Hütten- Verein die Verhandlungen über Lieferung von grofsen Gaskraftmaschinen zerschlagen hatten, trat sehr bald Hr. Generaldirector Meier von der Friedenshütte bei Morgenroth in Oberschlesien mit der Gasmotorenfabrik Deutz in Verbindung, um die Idee einer grofsen Kraft- und Licht-Centrale zu verwirklichen. Hr. Generaldirector Meier hatte die Schrecknisse einer Dampfkessel-Explosion, wie sie einzig in den Annalen der Kesselgeschichte steht, mit erlebt. In der Nacht vom 24. zum für den Gasmotorenbetrieb bei Hüttenwerken wurde nachdem durch die Hörder Versuche die Mög lichkeit der directen Verwendung der Hochofen gase dargethan war. Es kommt dabei nicht nur der ökonomische Vortheil der directen Verwendung der Hüttengase in Betracht, indem bei der Dampf maschine pro effect. P. S. und Stunde 9 bis 10 cbm gegen 3 cbm beim Gasmotor zu rechnen sind, sondern es ist auch die Beseitigung der mit jedem Dampfkesselbetriebe verbundenen Explosionsgefahr nicht zu unterschätzen. In Friedenshütte liegen wohl die schwierigsten Verhältnisse vor, wie sie auf einem Hüttenwerk bezüglich der Staubverunreinigung nur denkbar sind-